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Bundesrathes an die hohe Bundesversammlung, betretend die Rechnung über die Truppenaufgebote von 1 8 7(^71 und die Funktionen des eidg. Kriegskommissariats wahrend dieser Truppenaufgebote.

(Vom 21. Juni 1872.)

Tit. l Wir beehren uns, Jhuen hiem.t die vom 30. April 1872 datirte Rechnung des Oberkriegskommissariates über die Truppenaufgebote von den Jahren 1870 und 1871 zu unterbreiten.

Zugleich liegt uns insolge Jhrer Schlussnahme vom 13/20. Juli 1871 und der Schlussnahme des Ständerathes vom 5. Dezember 1871 die Verpflichtung ob, mit der Vorlage der Grenzbesezungsreehnung einen Bericht über die Verwaltung des Kommissariats während der Truppenausgebote von 1870/71 zu erstatten.

Jndem wir diesen Bericht hiemit erstatten, erlauben wir uns vor Allem aus die Berichte zu verweisen, welche das Oberkriegskommissariat

selbst über seine Verrichtungen unterm 28. Oktober 1871 und 22. Mai 1872 erstattet hat. Ebenso liegt ein kurzer Bericht des Feldkriegskommissärs bei den Akten.

Ohne Zweifel war die Ausgabe des Kriegskommissariats, welche ihm namentlich aus der Verpflegung der plozlich und in ungewohnter Zahl ausgebotenen Truppen erwuchs, eine schwere, und man darf daher

727 ^ei der Beurtheilung der Funktionen des Kriegskommissariats kleinere Verstosse gegen die Regeln der Verwaltung wohi übersehen. wenn man ins Auge sasst, dass die Truppen im ..ganzen genommen gut verpflegt worden sind, und dass die Verwaltung eine durchaus redliche und getreue war.

Die Ueberzeugung, .. dass nach diesen beiden Richtungen hin dem Kommissariate mit Recht keine Vorwürse gemacht werdeu kouneu, haben wir aus der Brüsung der sämmtlichen Verhandlungen gewonnen, und wir glaubeu. dieses Resultates schon Eingangs unseres Berichtes erwähnen zu sollen, um dadurch zu erklären. warum wir in gegenwärtiger Berichterstattung nicht i^. kleinere Details eingetreten sind, sondern nur die nachfolgenden Hauptpunkte berühren :

I. .^r.^ereitun^eu.

Das Oberkriegskommissariat betont in seinem zweiten Berichte, dass das Aufgebot vom Jul^ 1870 es ohne jedwede Vorbereitung getrosfen

habe. Es ist einleuchtend, dass dieser Umstand die Ausgabe des Oberkriegskommissariats viel schwieriger gemacht hat.

einen bestimmten Fall jeweileu vorzusehen und Bereitungen genau ^u machen , dagegen gibt es Arbeiten, welche dem Oberkriegskommissär durch

27. Mai 1863 (VlI, 475) auferlegt sind.

Es ist zwar schwer, die betreffenden Vorgewisse vorbereitende seine Justruktion vom

Von diese.. Arbeiten war indessen zur Zeit des Kriegsausbruches aus dem .^berkriegskommissariat wenig vorhanden.

Jm Berichte des ^berkriegskommissärs wird erwähnt, dass di.^ Vorbereitungen des Kommissariats auch desshalb erschwert wordeu seien, weil es von den Ausgeboten stets erst in Kenntniss gesezt wordeu sei, nachdem dieselben schon erlassen waren. Diese Angabe ist unrichtig.

Das erste und grosste Ausgebot wurde vom Ehef des Departements dem

Oberkriegskommissär mündlich beim Austritt aus der Sizung des Bun-

desrathes mitgetheilt, uoeh ehe die Kanzlei Kenntniss davon hatte, und am sollenden Tage war das Kommissariat im Besiz der Dislokationen aller Truppenkorper. Alle späteru Aufgebote wurden dem Oberkriegskommissär jeweileu am gleichen Tage zur Kenutniss gebracht, an welchem sie beschlossen wurdeu und an die Kantone abgingen, also lauge bevor die Milizen das Ausgebot erhalteu konnten.

.lI. ^fchlu^ der .^...ferun^ertr^e. .^uantitiit.

Beim Aufgebot der Truppen im Juli 1870 erhielt das Oberkriegskommissariat den Befehl, sür die ausgebotenen Truppen in bestimmt bezeichneten Hauptmaga^iuen einen Lebeusmittelvorrath von 1 Monat

728 und überdies in vorgeschobenen Rebenmagazinen einen Vorrath vo.l^ einer Woche anzuschaffen. Auf den Ankauf von Schlachtvieh wurde vom Oberkriegskommissariat mit Recht verzichtet, da dasselbe im Lande selbst in hinlänglicher .Quantität vorhanden ist. Die gemachten Anschassungen verhalten sich zu dem ertheilten Austrag wie folgt: Gemachte AnschaffunBedarf der aufgebotenen Truppen gen resp. abfür Haupt- und Rebeumagazine.

geschlossene Verträge.

Mehr-

Anscha jungen.

Waizen

. . 22,800 Etr. ^ 33,000 Etr.

7,000 ., Haf.r . . . 15,700 Etr. 34,000 Etr.^ Heu . . . 15,700 ,, 10,000 ,, Stroh . . . 12,600 ,, Mehl

.

.

.

.

.

.

Weniger^

18,^00 18,300

.

5,700

^) Jnelusipe der bereits vorha..denen Vorrä the.

Unterm. 30. Juli erhielt der Oberkriegskommissär vom Ehef des Stabes den Austrag zur Anschaffung von Waizen, Hafer, Heu und

Stroh für den Bedarf von 50,000 Mann und 6000 Bferden für 100 Tage.

Die gesammten gemachten Anschaffungen verhalten sich zu diesem

^lustrage wie solgt :

Mehr- .

Auftrag.

Ansehassung.^

^ ^ ^

...lnsehaffnngen.

Waizen .

Mehl .

Hafer .

Heu . . .

Stroh .

. . 70,000 oder . . 60,000 . . 60,000 .

60,000 . . 48,000

Etr.

., " ,, ,,

72,996 Etr.

und 10,850 Etr.

60,998 ,, 55,957 ,, 20,132 "

16,558 998 .

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.^-^

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

4,043 27,868

729 Eine nennenswerthe Ueberschreitung des Auftrages kam nur bei der Anschaffung von Waizen und Hafer vor, mit Bezug aus leztern nur, wenn .von den bereits bei Beginn der Truppenausstellung sehon vorhandenen 20,000 Etr. abgesehen wird.

Die Ueberschreitung des Auftrages für Waizenankauf war eine für den Fall der Nichtlieferungen^ einzelner Lieferanten gebotene Vorsorge ; finanziell nachtheilige Folgen waren damit, marktmässige Vreise bei Anund Verkauf vorausgeht, nicht verknüpst, da die Getreidepreise von der

^eit des Ankaufs hiuweg bis zur Entlassung der Truppen eher ^e-

stiegen als gesallen sind.

Stroh war äusserst schwer beizubringen, wesshalb die nur theilweise

Erfüllung des Auftrages für dieses nicht absolut unentbehrliche Be-

dürfniss wohl gerechtfertigt ist.

Aus die Quantitäten der gekauften Reserve-Vorräthe, wie Spek, Reis, Bohnen, Kaffee glauben wir, weil diese Ankäufe keine unnatür^ lichen Proportionen angekommen haben, nicht näher eintreten zu sollen.

O u a l i t ä t der L i e f e r u n g e n . Jm Grossen und Ganzen genommen darf der Militärverwaltung nachgerühmt werden, dass die den Truppen verabfolgten .Lebensmittel ^von guter .Qualität waren. Klagen über das Gegentheil sind uns nicht ^gekommen, und es d.rrs daher wohl ange.^mmen werden, dass auch kein Grund zu solchen Klagen vorhanden war.

Von den für die Magazine angesehafsten Vorräthen, worunter namentlieh die Eerealien, urtheilten die seiner Zeit bestellten Experten, Ständerath Hallauer und Alt Nationalrath Vogel, dass viele Partien pon guter ....is vorzüglicher .Qualität seien. andere Vartien werden indessen als von geringerer .Qualität bezei.hnet und beigefügt, dass ,,grosser ,,Schaden verhütet worden wäre, wenn überall die Ausseher bei der ,,Ablieserung der Waaren strenger auf gute .Qualität und tadellose Be,.schaffenheit derselben gehalten und schlechte oder geringe Waare einfach ,,^urükgewiesen hätten.^ V r e i s e . Die für die Brodration verlangten Vreise disferiren beim ersten Ausgebot von 281/2 bis 40 und beim zweiten von 281/2 .vis^ 371/2 Rp. per Ration von 11/2 .^. Beim ersten Aufgebot diffexiren

am gleichen Tage abgeschlossene Verträge zwischen 281/2 und 341/2 , 33 und 36 u. s. w.

Der Durchschnittspreis der sämmtlichen Belieferungen an die

Truppen beträgt 34,52 Rp.

Brodrationen wurden im Ganzen geliefert 1,788,849 im Betrag von ^r. 602,176. 15.

730 Z u m M i n i m a l p r e i s e von 281/2 Rp^ wurden geliefert:

^

l. Ausgebot: 270,164 Rationen Fr. 71,091. 82.

H. ,, 19,975 ,, ,, 19,975. --Zum Mar^ i m al p rei s e von 40 Rp.

.^Aufgebot 121,700 Rationen F... 48,680.

^

,,

Der Br^.s von 3^ Rp. wurde überschritten .

I. Ausgebot bei 495,303 Rationen.

H.

,, ,, 155,669 ,, ^

Betrag der Ueberschreitnng:

I. Ausgebot Fr. 20,200. 85.

Il.

,

,, 5,519. 47.

Als Anhaltspunkt der Benrtheilung der Brodpreise haben wir diejenigen der Bläze Rorsehach, Zürich und Beru .verglichen und gesunden, dass das Bsund Brod während der ganzen Dauer der Truppenausstelln..g

konstant 19---20 Rp. gegolten, der Breis der Ration 30 Rp. nie über-

stiege.. hat. Für den Abschluss von militärischen .Lieserungsverträgen fällt indessen der Risiko in Betracht, welcheu der Lieseraut länft, so.-ie dessen Unkosten für den Transport. Da uns die Hilssmittel fehlen, um die Verpflegung in Regie zu betreiben, so sind wir au^ den Lieserungsweg angewiesen. Mau denke sieh dabei die Lage des Lieferanten, wenn er die Gefahr des plozlichen Ausschlages der Lebensmittelpreise laust, die insoige der Ereignisse, .Grenzsperre u. s. ...... hereinbrechen können. Mehr noch als das fällt der Transport in Betracht, wenn die Division sieh bewegt und der Lieserant gezwungen ist, mit seinen Vorräthen der Division zu folgen, neue Anstalten (Bäkereien), zu errichten u. s. w. Gegen dieses grosse Risiko muss sieh der .Lieserant durch grössere Breise deken, und die Marktpreise konnen daher nieht unbedingt als Massstab d.^sür gelten, ob zu hohe Breise bezahlt worden seien.

Di.. sür Fleischrationen von t ^ bezahlten Breise disseriren, einige kleinere .Lieferungen abgerechnet, beim ersten Ansgebot zwischen 52 und

70 Ets., beim zweiten zwischen 58 und 70 Ets. Auch hier sind am gleichen Tage Verträge zu ausfallend verschiedenen Breiseu ..beschlossen

worden, z. B. für das erste Ausgebot gleichzeitig zu 52 und zu 70Ets.

Der Durchschnittspreis aller Fleischlieserungen beträgt 62,.^ Ets.

Geliefert wurden im Ganzen :

Rationen 1, 770.816

Betrag Fr. 1,068,877. 11

731 .

.

.

.

.

Zum Minimalpreis von 52 Ets.

L Aufgebot: 204,761 Rationen Fr. .106,475. 72 1L " 8,241 " ,, 4,2^5. 32 Zum Max^imalpreis von 70 Ets.

L Aufgebot: 607,738 Rationen Fr. 425,476. 80 ^. ,, 41,062 ,, . ,, 28,743. 40 Der Breis von 63 Ets. wurde überschritten:

L Aufgebot bei 652,287 Rationen, .^ ,, ,, 86,633 ,, Betrag der Ueberschreitung L Aufgebot Fr. 43,760. 88 ..L ,, ,, 3,534. 34 Die Schaalpreise für Rindfleisch betrugen während der Truppen-

Aufstellung in Basel^ 50--.55 Ets. pe... Bsuud,

in Bern 60 Ets. per .^ (die kantonale Militärverwaltung bezog

das Fleisch das ganze Jahr hindurch um 121/2 Ets. un-

ter dem Schaalpreise),

in ^olothurn 55 Ets. per .^.

Auch für di.^ Fleisehlieserungen kommt in Betracht, was wir oben über den .^bschluss von Brodlieferungen gesagt haben. Auch die Fleischpreise können in Kriegszeiten plozliehen Schwankungen unterworfen werden, und auch der Fleisehlieserant kaun bei Bewegung der Truppen in den Fall kommen, mit all^ seinen Anstalten den Truppen in weniger viehreiche Gegenden zu folgen. Er wird genothigt, das Vieh naehtreiben zu lassen, und es ist bekannt, wie das Vieh durch den Rachtrieb entwerthet wird und wie leicht es dabei Krankheiten ausgesezt ist.

Es muss übrigens bemerkt werden, dass obige preise diejenigen von Städten sind , wo das Fleisch immer bedeutend theurer als auf dem

.Lande bezahlt wird.

F o u r a g e - A n k ä u s e . Die für H a f e r bezahlten Vreise schwanken zwischen ^r. 28. 50 und 32. 50 per Doppelzentner. Der Durchschnittspreis der Ankäufe (25,800 Doppelzentner) betrug Fr. 30. 91. Aus den eidgenössischen Magazinen ging serner an die Grenzbesezung über: eine Bartie von 2,189s.. Zentner a Fr. 21. 30

,, ,, ,, 3,384^ ,, ^ " 27. 65 Die Ankäufe wurden sämmtlich^wischen dem 21. Juli und 2. August

gemacht.

^

732 Die trugen :

damaligen Mittelpreise auf dem Kornmarkte Rorschach be-

21. Juli Fr.

28. ,, ,, 4. August ,, Für Heu^ wurde durchschnittlich ein

27. 20 30. --27. Breis von Fr. 7. 50 bezahlt.

Es wurden indessen bis zu 12 und 13 Franken per ^ gekauft,^ als die Heupreise in Folge Futtermangel und Aussuhr bedeutend in die Hohe gegangen waren.

Anhaltspunkte zur Vergleiehung mit den einschlägigen Marktpreisen liegen uns nicht vor.

W a i z e n . Der Waizen (prinia The^ wurde von ein- und demselben Lieferanten unter folgenden Bedingungen erstanden: Datum : .Quantum Breis per Hochste Breise des Getreide-

18.

21.

24.

1.

4.

Doppelztr. : Doppelztr. : Juli 6,500 36. 50 ,, 5,000 36. 50 August 5,000 36. 50 ,, 10,000 37. ^,, 10,000 35.-

marktes Rorschaeh : 14. Juli 32. 50 21. ,, 38. 28. ,, 35. 50 4. Aug. 34. 50 11. August bis Oktober 33. 50

Aus die übrigen Ankäufe glauben wir, weil sie pon geringerem Betrag sind, nicht näher eintreten zu sollen.

Wir müssen um die Vertragsabschlüsse ins richtige Licht zu stellen, wiederholen, was wir oben bezüglich der Brodliefernngen bereits gesagt haben. Der Lieferant, welcher so bedeutende Quantitäten zu liesern

übernimmt, sezt sieh allen Gefahren des plozlichen Aufschlages, der

Grenzsperre, und wenn er feinen Vertrag nicht einhalten kann, enormen Entschädigungen aus. ^ür All' das hat er als Gegenwerth nur einen etwas hohern Breisansaz, und es kann daher derselbe durchaus nicht auf der gleichen Hohe stehen , wie sich der Marktpreis nach der Hand dar-

stellt.

Bezüglich des Abschlusses sämmtlieher Lieserungsperträge haben wir indessen gleichwohl zu tadeln, dass nicht eine grossere Konkurrenz stattgesunden hat.

Wenn es auch sur den Abschluß der allerdringendsten Verträge an der Zeit gefehlt hat, eine Konkurrenz in offentlichen Blättern auszuschreiben, so wäre eine solche durch Einberufung der bekanntesten Lieferanten, doch in kürzester Zeit zu organisiren gewesen, und es hätte eine solche Konkurrenz gewiss in finanzieller Beziehung ihre guten Fruchte getragen.

733 IlI.^a.^inirun^ der .....^rrathe.

Die Art und Weise, wie die Magazmirung der Vorräthe vollzogen

wurde, liess viel zu wünschen übrig, und die diesfällige mangelhaste

Verwaltung hat, wie im Berichte des Oberkrieaskommissärs nachgewiesen ist, für die Eidgenossenschaft sehr erhebliche Geldopfer ^ur Folge

gehabt. Es ist richtig, dass weder für gehörige Magazine noch für ein

einigermaßen eingeschultes Maga^iupersonal , noch für gehörige Jnftrnktion desselben, noch für Anlage einer zwekentsprechenden und für alle Magazine übereinstimmenden Komptabilität gesorgt war.

Die Folgen der mangelhaften Magazinirnng zeigten sieh ^um Theil in Verschlechterung der .Qualität der Waare, zum Theil in einer unverhältnissmässig grossen Gewichtsverminderung verschiedener maga^nirter Gegenstände.

Unter ungenügender Unterkunft litten nach dem Berichte der HH.

Hallauer und Vogel namentlich die ^ourrage-Vorräthe , insbesondere Heu und Stroh , welche man , statt sie^ sueeesstve in die Magazine zu dirigiren, plozlieh konzentrirte und dann nicht gehörig unterzubringen vermochte. Jnfolge dessen ging vieles Heu, das man durehnässt im Freien aufschichten mnsste. zu Grunde oder wurde so verdorben, dass man es zu Spottpreisen zu verkaufen geuothigt war, was immerhin noch dem ebenfalls angewendeten Verfahren vorzugehen war, dieses schlechte Butter zum ^aehtheile der Gesuudheit der Bserde und der laufenden Sehulkredite der ordentliche.. Verwaltung zu überbinden.

Der materielle Verlust l^Decalo^ aus den einzelnen angekausten und magaziuirten Gegenständen beziffert sich wie folgt: Zentner. DurchschnittsVerlust.

Hafer . . .

Heu . . . .

Stroh . . .

Reis . . .

E^traverpflegung

.

.

.

.

.

. 4,363 . 6,992 . 3,563 . 121 . -

Verschiedene andere Ge-

genftände . . . . - . . . Leere Säke . . . . -

preis.

Fr. 14. 50 ,, 7. 50 ,, 5. 10 ,, 1..). 84 ^. .....

--- --- ^

Fr. 63,264. 22 ,, 52,440. 22 ^ 18,174. 10 ,,^ 2,407. 3..)

^ 1,452. 77 ,.

952. 76 ,, 41,036. 64 Fr. 179,728. 10

Der natürliche Verluft aus dem Haber beträgt nach der gewohnliehen Annahme von ^ruehthändlern höchstens 5 ^. per Jahr, nach Annahme der deutsehen Armeeverwaltung 3,5 ^e. bei der Gren^bese^ung betrug der Gesammtverlust 7,15 ^.

734 Bei dem ganzen Geschäftsverkehr des Oberkriegskommissariats kann nicht der Massstab angelegt werden, den man an den berufsmäßigen Geschäftsbetrieb des Kaufmanns in Friedenszeiten macht.

Der Verlust auf dem Heu beträgt 121/2^....

Ein Theil des Verlusts aus dem Heu muss dem schwierigen Transport nach dem Jura zugeschrieben werden.

Wesentlich ist auch der Abgang auf leeren Säken.

Verlust erklärt sich wie folgt:

Der daherige

Das Oberkriegskommissariat hatte bei seinen Ankäusen, namentlich bei den grossen Waizenankänsen, bezüglich der Säke nichts stipulir^, während es so ziemlich allgemein kausmännische Regel ist, dass bei solchen Operationen ,,^äke sür Waare^ gehandelt wird. Jn Folge dieses Verfahrens mussten 71,005 Säke für die Gesammtsnmme von Franken

96,802. 95 e^tra bezahlt werden.

Beim Verkauf der Vorräthe wurden 30,174 Säke wieder verkaust, -- diesmal ,,Sak für Waare^. Diese Säke, eine Summe von F....

.41,036. 64 reprasentirend, sind daher als Verlust zu betrachten, immerhin unter Abzug ihres Gewichts à 2 .^ - 301,.^ Doppelzentner - Fr 9353. 94. Der daherige reine Verlust beträgt daher Franken

31,682. 70.

Da das Gewicht dieser Säke infolge obiger Manipulationen dem Waizenkonto gutgeschrieben worden, so ist es erklärlieh, dass beim Waizen kein Gewichtsverlust sich erzeigte.

Wir kommen auf die leeren Säke nochmals unter dem Kapital "Verwendung der Vorräthe^ zu sprechen.

Rieht unwesentlich sind die Kosten, weleh.e die Magazinirung vexursacht hat.

Jn ihre wesentlichsten Unterrubriken zerlegt, betragen dieselben : Besoldungen .

.

^. Fr.

Ex^traverpflegung von Arbeitern ^ .^okalm^ethen ^ Fuhrleistungen Bahntransporte Fracht, Eammionage ^akmiethe .

16 Versieherungen 37 Büralkosten .

85 Diverses .

43

56,622. 62 3,296. 01 39,844. 07 64,043. 77 83,936. .l5 39,839.

4,755.

5,033.

115.

17,833.

Fr. 315,319. 43 .......

^

.--

^

....^

^

^

^

oder im Ganzen 9,55 ^ der .^lnkausssumme der magazinirten Waar^.

735 ^ Die bedeutende Summe für Bahntransporte rührt davon her, daß die bedeutenden .^erealien-Ankause meist franko Schweizergrenze abgeschlössen waren.

Auch der Transport im Jnnern erseheint unverhältnissmässig gross, wenn man in Betracht zieht , dass, wie aus dem Abschnitt über Verwendung der Vorräthe ersichtlich, nur geringere .Quantitäten der magazinirten Gegenstände zur Verkeilung an die Truppen gelangten.

Die Unkosten wuchsen überhaupt durch die den allgemeinen Dispositionen nicht entsprechende Anlage allzu vieler Magazine.

IV. ....^rwendung und Liquidation der aufgekauften .^orrathe.

Folgende Zusammenstellung gibt dem ..^eldbetrage nach über

Aufschluss :

Ablieferung an

die Truppen

für Franken :

Waizen

. . . .

Mehl

.

.

.

Reis

.

.

.

.

.

.

.

.

.

Bohnen

.

.

Gedörrtes Fleisch Ex^traverpflegung . .

Haber . . . . .

Heu

.

.

.

Stroh

.

.

.

Leere Sake

.

.

.

. .

...ie .Verwendung der angekauften Vorrathe

Verlust auf ^Verlust aus Gewinn auf Total Wiederverkauf dem Gewieht den Vreisen Gewicht und gleich den .^lnfür Fr. .

für Fr. : Breis für Fr.: kaufen für Fr.: für Fr. :

55.83^ 1,327,281.84 94,804. 41 19,556.31 13,6.2.80 21,081.82 24,608. 32 7,673. 72 225,579. 68 603,682. 90 109,974. 62 233,454. 23 62,748. 82 20,264. 02 52,525. 60

618. 90 260,488. 46 879. 47 1,322,267.85 265,297. 70 2,407. 39 132. 05 97,079. 75 191.20 6,305. 09 26,072. 60 142. 66 3,206. 72 38,044. --1,452. 77 13,286. 99 47,021.80 63,264. 22 7,836.^99 844,689.81 52,440. 22 23,773. 03 419,642. 10 18,174. 10 1,636. 06 l02,823.41,036. 64 3,210. 70 96,802. 95

384,629. 69 2,432,275. 23 179,728. 10 311,907. 05 8,848. 05 3,299,741.56 ^ .

^ .

^ .

^

737 .^ Jn obiger Zusammenstellung fällt allervorderft aus, dass nur ein verhältnissmässig kleiner Theil der angekauften Vorräthe bei den Truppen selbst zur Verwendung gekommen ist, und zwar hauptsächlich nur Hafer und Hen, während die Waizen- und^ Mehlankäuse nur den Eharakter der Anlage von Reservevorräthen hatten. Diese Auffassung des Zweks der Ankäufe tritt besonders beim Waizen zu Tage, da man sich nicht in den^ Stand gesezt hatte, durch das Mahlen der Vorräthe sich derselben bei plozlichem Bedarse bedienen zu kounen. Es mag die Ver.^ waltung zu diesem ......erfahren durch Rüksichten der leichteren Maga^inirung bewo^en worden sein, immerhin muss es als ein Fehler der Armeeverwaltung bezeichnet werden, dass der ausserordentlich günstige Anlass der legten Truppenausstellung, und namentlich der Jnternirung, nicht dazu benuzt worden ist, um mit den Vorräthen aufzuräumen. Es wären damit die finanziellen Einbußen vermieden worden, welche die nachherige Liquidation der Vorräthe nach fich^og.

Das Militärdepartement hat übrigens aus eine Liquidation der

Vorräthe schon im Spätjahr 1870 gedrungen. Es sah sich dazu durch

folgende Gründe bewogen: Schon beim ersten Aufgebot war es ersichtlich, dass es der Armeeverwaltung .an den nothigen Hilfsmitteln fehlte, um die Verpflegung der Trnppen aus den Magazinen herzustellen und die verbrauchten Vorräthe sueeesfive zu ergänzen. Zudem waren die Aussichten einer direkten Verwiklung nach dem Gange der Ereignisse weit geringer als bei dem Gefühl der Ungewisshei.t, welches im Ansauge

des Kriegs die Anschaffung grosserer Vorräthe diktirte. Als weiterer

.Grund trat hinzu, dass auch die Gesehästswelt sich au den Gedanken des Kriegs gewohnt hatte und die Vreise der Eerealieu uumerklich hoher standen als vor Ausbruch des Krieges. Endlieh bewog die Art und Weise, wie na^ den Berichten der Herren Hallauer und Vogel die Magazinirung besorgt war, das Departement, diejenigen Mittel ^u ergreisen, welche allein geeignet schienen, dem Anwachsen neuer Kosten vorzubeugen.

Ju Uebereinftimmung mit den darüber angehorten Experten, Ständerath Hallauer und Nationalrath Vogel, erhielt das Oberkriegskommissariat unterm 3. Oktober 1870 vom Militärdepartement den Austrag, die Er^traverpflegungsartikel ohne Ausnahme zu verkausen, ebenso die Mehlvorräthe und Waizeu, sowie Heu uud Stroh ebenfalls sueeessive zu veräussern und nur die gut konservirten Hafervorräthe zu .behalten.

Wix verordneten indessen untexm 18. November, vorderhand die Eerealien nicht ^u verkaufen, dagegen alle übrigen Vorräthe und von Heu und Stroh diejenigen, welche eiuer Werthvermiudernng unterworfen waren, ^u veränssern. Das Kommissariat kam dieser Einladung nicht vollständig nach, indem es namentlich die Extraverpslegungsartikel erst

738 in der zweiten Halste von 1871 veransserte, obschon das Departement^ wiederholt aus gänzliche .Liquidation drang.

Das Kommissariat macht in seinem Berichte aus die Folgen ausmerksam, welche durch eine Veräussernng der Vorrathe im Herbst 1870 entstanden wären, indem es sagt, dass ,,ohne unsere Haser- und Fourxagevorräthe die Verpflegung der Bserde der franzosisehen Ostarmee, wenn nicht eine Unmöglichkeit geworden wäre, sich doch unter ungleichgünstigeren Verhältnissen abgewikelt hätte." Es ist indessen zu bemerken, dass an die Jnternirten aus den eid. Vorräthen nur abgeliefert wurden : 7362 Ztr. Hafer (der gewöhnliche Friedensporrath betrug bei Aus-

bruch des Krieges 20,000 Ztr.,l, 9848 ,, Heu, 4012 ,, Stroh und^ 5865 leere Säke.

^

Der Wiederverkauf der noch restirenden bedeutenden Vorräthe gestaltete sich unter folgenden Bedingungen :

^ttnn.^.

Quantum Ztr.

Zeitepoche des Verkaufs.

Erlös per

Gesammterlos.

Zentner.

Waiden

.

.

.

.

.

Mehl

.

.

.

.

.

.^leie und Sehwarzmehl Reis

.

Bohnen

.

.

.

.

63,510. 77 20,113. 51^

...

4,710. 07

. . . .

Hafer

. . . . .

H e u

.

.

.

Ex^traverpflegung

.

.

.

.

Leere Sake, ^ . Stük

15. 67 995,239. 32 April 1871.

17. 64 . 5. 82 332,042. 52 19. 86 93,550. 40 Juli bis Oktober 1871.

19,576. 33 14.25 603,682. 90 An die eidg. Magazine.

6. 66 233,435. 83 38,221. 12 Rov. 1870 und Juli 1871.

1. 29 52,460. 60 Anfangs Juni 1871.

42,356. 66 35,062. --40,736. ---

Marktpreise.

17. 25 22. -

,,

12. 50

740 Für den Verkauf der Waizen- und Mehlvorräthe wurden Angebot^ entgegengenommen, und der Zuschlag erfolgte an diejenigen ^.ausliebhaber, welche bei den höchsten Angeboten zugleich grössere Quantitäten übernahmen.

Der Verkauf des Reis und der Ex^traperpflegung zog sich gegen die getroffenen Anordnungen in die Länge. Der Ankausspreis de^

Reis betrug durchschnittlich, aber zum Theil ans ausländischen Bläzen angenommen, Fr. 19. 84 per Zentner.

Fr. 19. 86 per Zentner.

Verkauf in

der Schweiz

Ein Theil der Vorräthe der Ex^traverpflegung wurde schliesslich von Basel nach Bern transportât (wobei für .die Spirituosen das Ohmgeld bezahlt wurde) und dort in kleineren Bartien verkaust.

Bohnen, Ankauf Fr.

20.

Erlös Fr.

15. 13 per Zentner.

Kaffee, ,, ,, 110. ., ,, 100. 13 ,, ..gedorrtes Schweinefleisch, Ankauf Fr. 87. 52. Erlös Fr. 70. 84 per Zentner.

Zuker, Ankaus Fr. 52.

Erlös Fr. 46. 67 per Zentner.

Haser wurden einige Partien den Jnternirten abgegeben (Fr. t 6 per Zentner) und der übrige Theil den eidg. Wasfenpläzen und dem Fourragevorrath überbunden. Es geschah dies zwar zu Gunsten der Grenzbesezung, aber zu empfindlichem Schaden für die Schulbüdgets der lausenden Verwaltung und sür die spezielle Fourragerechnung zu ziemlich hohen Vreiseu.

Eine Vartie von 18,334 Zentner wnrde an die Fourragemagazine zn Fr. 12, der Rest an Schulen und Magazine zu Fr. 16 verrechnet, währel.d die den eidg. Magazinen entnommenen Vorräthe denselben nur zu ^r. 10. 65 (4259 Zentner) und Fr. 13. 82 (6769 Zentner) vergütet wurden. Ans dieser Manipulation erklärt sich der Gewinn, welcher nach den Zusammenstellungen des Oberkriegskommissariats aus dem Haser gemacht worden ist.

Grössere Vartien Heu sind ebensalls, und zwar zum Breise von Fr. 7 per Zentner, den eidg. Wasfenplazen überwiesen worden. ein rechtzeitiger Verkauf wäre jedenfalls vorteilhafter gewesen.

Von

den leeren Säken wurden 5888 Stük

zum Preise von

Fr. 8832 den eidg. Schulen und 28,772 Stük zu Fr. 34,526. 40 der Fourragerechnung zugewiesen. Es erscheint damit der momentane Verlust aus diesen Säken in der Grenzbesezungsrechnung entsprechend geringer^ der später doch eintretende Verlust muss aber von Rechnungen getragen werden, in welche er nicht gehort.

741 V. .^ie ...lr^eiten ..^ ^echnun.^l.ureau.

Die Sichtung und Revision sämmtlicher Rechnungsbelege und endlich die Ausstellung der Rechnung selbst war einem besondern Büxeau übertragen, welchem Herr Stabsmajor g r e n u s als Ehes vorstand.

Dadurch, dass der Ehes des ständigen Repisionsbüreau mit einem weitern ständigen Angestellten dieses Bureau nebst einer Anzahl ad hoc Ange.^ stellter diese Arbeit an die Hand nahm, wurde dieselbe weit mehx gefordert, als wenn nach den Vorschriften .des Verwaltungsreglements das Bersonal aus den Offizieren des eidg. Kriegskommissaxiatsstabes.

.hätte ausgewählt werden müssen. Das Bureau zählte bei seinem hochsten Staude 12 Bersonen.

Bei der.. mangelhasten Ausbildung vieler unserer Korps.^Eomptabeln und selbst vieler Kriegskommissäre war die Arbeit dieses Bureau eine schwierige. Bei der Revision der Reehnuugen hielt sich das Büreau streng an die reglementarischen Vorschristen, die einzig richtige Basis um ein willkürliches Versahren anzuschließen.

.Das Resultat dieser Arbeit besteht weit weniger in den von den verschiedenen Rechnung stelleuden Bersonen erzielten Rükerstattungen, welche zwar zusammen Fr. 70,792. 45 betragen, als vielmehr darin die Truppensührer und Eomptabeln an strikte Jnnehaltnng der reglementari.schen Vorschriften zu gewohnen.

Die Rechnung wurde den 30. April 1872, also 13 Monate nach Entlassung der Truppen abgegeben. Die Rechnung des Sonderbundskrieges wurde, obschon die Dauer der damaligen Truppenaufstellung

etwas kürzer war (1847/48 .^ 127 Tage, 1870/71 .^ 12.) Tage) und die Kosten annähernd gleich ausfielen (1847^48 Fr. 8,873,173, l 870/71 Fr. 8,846,749. 71) erst 25 Monate nach der Entlassung der Truppen abgegeben. Die vollige Liquidation der Grenzbesezungsrechnung von 1856/57 kam erst nach drei Jahren zu Stande.

Es dars daher die .Liquidation im Vergleich mit diesen Vorgängen als eine sehr prompte bezeichnet werden, welehes Resultat namentlich der umsichtigen und unermüdlichen Thätigkeit des Ehess des Rechnnngsbüreau zu verdanken ist.

Bundesblatt. .^ahrg.XX.^. Bd. II.

l

53

742 VI.

.^echnun^refultat.

^

Die Ausgaben für die Grenzbesez..^ gestalten sieh wie solgt .

1) Besoldung . . .^ .

.

. . F r . 2,51 l ,365. 17 2) Kosten der Dienstpferde . .

. ^ 599,4.... 1. 0...

3 ) Bferdee^nipirnng . . . . . ^ 9,146. 1 6 4) Waffen . . . . . . . .

13,258. 5 2 5) Geschüz und Kriegsfnhrwerke ,, 11,162. 14 6 ) Munition . . . . . . . .

30,047. 7^ 7) Verpflegung inklusive Ankäufe von ..^orräthen

und Magazinkosten . .

.

.

8) Wach- und Lagerbedürsnisse 9 ) Fuhrleiftungen . . . .

10) Laudeutschädigungen 11) Büralkoften . . . . . .

12) ^lrareisevergütung.....

13) Gesundheitspflege 14) Beerdigungskosten 1.^) Kriegsgericht . . . . .

1 6 ) Nachrichtenwesen . . . .

1 7 ) ^eldpost . . . . . .

.

.

.

.

, .

.

, .

,

^ 6,337,997. 03 ^ 120,075. 27 " 627,934. 87 ,.

39,223. 40 , 125,816. 6 5 ^ 8,54t . 9 5 ^ 15l ,233. 63 " 841. 28 , l 5,837. 87 ^ 12,268. 0 5 , 2,451.05

18) Militärnnterstü^ungen. und Pensionen .

19) Biketrationen, Ankauf und Unterhalt von

,.

21) Zeughausarbeiterknrs in Thun

,,

Bferdeu . . . . . . , , 20) Mission schweizerischer Aerzte ins Ausland ,, 22) Jnternirte deutsche Gefangene

.

^

.

3,177. 75

176,073. 8 3 18,591. 65 1,327. 77

. ,.

2,930. 54 Total Fr. 10,8^8,793.^42 Davon kommen in Abzug an Rükvergütungen : 1) Für verlauste ^orräthe Fr. 2,432,325. 23 2) Für verkauste Regiepserde und sur Miethgelder . ,, 52,885. ^-3) ^ür verschiedene Rükvergülungen .

. ,, 70,792. 45 ,, 2,556,002. 68 Bleiben Retto-...lusgaben der Grenzbesezuug Fr. 8,262,^790^

Zu diesen Ausgaben kommen noch diejenigen des Finanzdepartemens und des Departements des Jnnern sür .^inse und Provision aus dem Anleihen, Verlust auf den Sovreigns, Vorbereitung für Banknotenausgabe, Grenzsehuz gegen

die Rinderpest .^. ^. hinzu mit .

.

,.

583,958. 97 Total der Ausgaben Fr. 8,846,749. 71

743 ^ Wir haben zu obigen Ziffern noch folgende ergänzende Bemerkungen zu machen : .

Ad 1. Unter der ^Besoldung^ befindet s.ch ein Bosten von Fr. 480,044. 35, welcher an die Kantone als Entschädigung für Besammlungs- und Entlass...ngstage befahlt wurde. Die Verrechnung und Auszahlung des holdes sand mit Regelmäss^gkeit statt.

Ad 2. Kosten der Dieuftpferde. Die bedeutendsten Kosten wurden durch Entschädigungen für dienstunfähige un.^ umgestandene Vferde (Fr. 168,745. 50) und Vergütung für gehaltene Bferde (Bferde.Entschädigungen ^r. 260,784) verursacht. Die Ziffern 3-5 bernhen auf reglemeutarischer Ba^is.. Ziffer 6 wnrde durch Ueb....gen im Zielschiessen verursacht.

Ad.7.

Verpflegung. Dieser bedeutendste Vosten der ganzen Rechnun^ zerfällt in folgende Unterrnbrlken:

Fr. 476,777. 99 ., 1,803,295...).)

,, 402,861.22 ,, 5,769. 25 ,.

65,760. 65 ,. 3,299,741.56

Lieferung durch Gemeinden, Lieserung durch .Lieferanten an die Truppen, Vergütung nicht bezogener Rationen in Geld, Vergütung an einzelnreisende Militärs, Ex^traverpflegung, Ankäufe von ^Vorräthen,

,,

.246, l 14. 46 Kosten der Vorrathsmagazine,

,,

37,675. 91 Kosten der Divisionsmagazine.

Fr. 6,337,997. 03 Wenn der Erlos sür verlausten Vorräthe

die mit

^r. 2,432,325. 23 und die Rükvergütnngen mit ^r. 54,118. 62 abgezogen

2,486,443. 85

wird,

bleiben Rettoausgaben sür die VerFr. 3,851,553. 18. Davon fallen pflegnng .

auf die Verpflegung der Mannschaft ^r. 3,056,921. auf die Verpflegung derBserde . . ,, 794,961.Fr. 3,851 ,882.--

744 Die Mundportionen kamen zu stehen :

a.

b.

c.

d.

^

Gemeindeverpsleguug zirka 396.000 à Fr. 1. --- ..... Fr. 396,000 Jn Geld vergütet ,, 264,078 ,, ,, 1. --.. ..^ ,, 264,078 Rat..ralverpflegung ,, 1,735,935 ,, ,, 1.34...^ ,, 2,326,391 Ex^tr..verpflegnng ^ ..^ ,, 70,452 ^2,396,013 .... Fr. 3,056,921

Die Fouragerationen kamen zu stehen : a. Gemeindeverpflegung 44,000 Rationen a Fr. 1. 80 .^ Fr.

b. Raturalverpflegung 168,486

,.

79,200

,, ,, 4. 25 .^ ., 715,761

Aus obiger Zusammenstellung erhellt, in welchen. Verhältnis d^e gemeinden für die Verpflegung iu Anspruch genommen wurden. Wenn auch die Gemeinden wohlseiler verpflegen als der ..^taat, besonders wenn lezterer seine Verluste für die Reserpeanstalten aus die Verpfleguugstage zu verrechnen hat, so ist die Gemeindeverpflegung bei den gegenwartigen Verhältnissen namentlich sür Fonrage sür die betreffenden Gegenden eine allzu harte .Last, die nur dann auserlegt werden darf, wenn die Roth es gebietet. Es ist auch von Seite des Hauptquartiers

und des Militärdepartements aus möglichst rasche Einführung der

Raturalverpflegung gedrungen worden, und es fand Gemeiudsverpflegung nur statt im Anfange, als das Oberkriegskommissariat die RaturalVerpflegung noch nicht organisirt hatte, und beim zweiten Aufgebote, wenn rasche Dislokationen dies nothwendig machten.

Die Raturalverpflegung, einmal eingesührt, wurde durch die Erhohung der Fleisehration aus 1 Vsuud reichlich gewährt, wobei indessen immer der Uebelstand waltet, dass in die Rahrung durch Verabreichung von Gemüsen nicht mehr Abwechslung gebracht wird.

Raeh den Durchschnittspreisen Mundportion zu stehen :

der

Lieferungsverträge

kam die

1 .^ Fleisch . . .

. Rp. 62,85 11/2 .^ .^rod . . . . , , 34,.52 ^alz- und Gemüse.^Zulagen . ,, 10,^ Rp. 107,37

Die Fourageration kam zu stehen aus

10 ^ Haser, l 10 ^, Heu^ ^ Fr. ^. 70.

8 ,, Stroh, ^

Die Unkosten und Verluste, welche die .Lebensmittel-Ankänfe .e.

verursachten, haben die Mundportion dagegen auf .

. Fx. 1. 34 die Fourageration aus .

.

.

,, 4. 25

gebracht.

745 ^ An Entschadignngen infolge Aushebung der Verträge wurden an oie .Lieferanten für Raturalverpflegung der Truppen folgende Summen ausbezahlt :

Fr. 23,916. 79 sur das L Ausgebt, ,. 9,155. 75 ,, ., IL Ad 8. Dieser Bosten wäre noch hoher zu stehen gekommen, wenn nicht nach Reglement den Gemeinden die Lieserung ausliegen würde, eine Last, unter welcher die betroffenen Gemeinden sehr zu leiden hatten.

Ad 9.

Fuhrleistungen.

Jn der daherigen Summe sind die Eisen-

Bahntransporte mit Fr. 460,719. 31^ inbegrisfen.

..^d 10.

Keine Bemerkung.

Ad 11. Diese Ausgabe erscheint unverhältnissmässig hoch, es sind indessen die massenhaften Formularen und die Telegramme inbegrifsen.

Jmmerhin sollte das Kommissariat darüber wachen, dass pon den Stabsabtheilungen auch in diesen Details angemessene Oekouomie walte.

Ad 13. Es sind in der Ausgabe inbegrisfen : die Medikamente, Besoldung des Spitalpersonals. Verpflegung der Kranken, Vermehrung des Gesundheitsmaterials ^Fr. 64,450. 0....) und Kosten einer internationalen Ambulane ^r. 2877. 85).

Ad 16. Für den gedachten Zwek ist eher zu wenig als zu viel ausgegeben worden.^ Bessere Jnsormationen über die beiden kriegführenden Armeen n^.ären dem Oberkommando namentlich beim zweiten Aufgebot sehr ^u Statten gekommen.

Ad 19.

An diesen Vosten ist^ bei Abgabe der Bferde an die

.^egieanstalt und für Miethgelder eine Rükvergütung von ^r. 52,885 e.solgt.

Ad 20. Mit dieser Ausgabe ist gleichzeitig ein humaner Zwek und die Ausbildung unseres ärztlichen Personals erreicht worden.

Ad 21. Der fragliche Kurs hatte zum Zwek, das Zeughauspersonal der Kantone über die Munitionsausrüstung und die Wiederverpakung der losen Vatrouen zu iustruiren und damit deren Wissen ^u ergänzen, das sieh beim ersten Ausgebot als sehr lükenhast erwiesen hatte.

Ad 22. Mit der sranzostschen Ostarmee war auch eine Anzahl deutscher Gefangener über die Grenze getreten. Strenge genommen hätten die daherigen Kosten, weil die Gesangenen zur übergetretenen Armee gehorten, von Frankreich getragen werden sollen. Wir glaubten jedoch die Rüksieht tragen zu sollen, diese Ausgabe uieht auf die Jnternirungsreehnung, sondern aus die Grenzbesezung ^u bringen.

746 -Dieses find die wenigen Bemerkungen, welche wir mit Be^ug auf.^ die einzelnen Ausgabeposten zu machen haben.

Die Gesammt-Retto^Ausgaben im Betrage von Fr. 8,262,790. 74 nach Abzug derjenigen Betrage, welche nicht strikte eine Folge der Trnppenausstellnng sind, ..ämiich: Jnspektion des Kriegsmaterials der Kantone

Fr.

6,945. 80

,,

5,792. 95

. . . . . .

2.930. 5 4

Massnahmen gegen die Rinderpest

Anschaffung von Sanitätsmaterial Jnternationale Ambülanee . .

Mission schwer. Aerate . . ^ .

^eughausarbeiterknrs ... . .

Jnternirte Deutsche

,, 64,450. 05 ,. 2,877. 85 ,, 18,591. 65 ^ 1,327.77 Fr. 102,916. 61

sowie der Vergütung der kauto..

nalen Besammlungs- und Ent..

lassnngstage

. . . . ^. ^. 480,044. 35 -^- ,,

582,960. 96

in restireudem Betrage von Fr. 7,679,829. 78 ergeben aus die 2,36l ,989 effektiven eidg. Mannschasts^Dien stiate verteilt per Mann (inklusive Ossiziere) und per Tag Fr. ^. ....5.

Hiebei ist uicht eingerechnet, was die Kartone für Stelluug der Zugpserde, und was die Gemeinden sür Stroh und sür Waehtbedürsnisse bezahlt haben.

Die Ziffer von Fr. 3. 25, welche die Kosten per Tag nnd Mann

darstellt, bietet nichts Anormales und wird aneh bei künstigen Aus..

steilungen als Basis sür Berechnung des Geldbedarfes dienen.

Der übersichtlich gehaltenen Rechnung sind die Ausgabenbelege für jeden einzelnen Vosten beigelegt, welche Belege auch die Vrüsung der Revisoren des ^inauzdepartemeuts passirt haben.

Vl.L

Schlu^emerkun.^ und ^lntra^.

^ehon in unserm allgemeinen Berichte über die Grenzbesezung und die Wahrung der Rentralität haben wir als eine erfreuliche Thatsache konstatirt, dass bei der Aufgabe, welche unser Volk in den Jahren

1870 und 1871 zu losen hatte, sowohl die Bevolkernng als auch die Milizen den besten Willen und grosse pflichttreue an den Tag gelegt haben.

.^ Ein gleiches freuen wir uns im Speziellen auch bezüglich der Armeeperwaltung konstatiren zu konnen. Wenn das Können^ nicht immer dem Wollen entsprochen hat, so mag die Ursache da und dort aus ungeeignete Versonliehkeiteu zurükgesührt werden.. der . Hauptübelstand aber liegt darin, dass unsere Armeeverwaltuug im Frieden aus eine durchaus

unzwekmässige Weise organisirt ist.^ dass ihr, um die Verpflegung hei

grossern Truppenansstellungeu und namentlich bei Truppenbewegungen sicher stelle.. zu können, die uothigen Organe und Hilfsmittel absolut fehlen, und dass endlich auch die Jnstruktion der Kommissariatsosfiziere eine ungenügende ist.

Den erstern Fehler, die unzureichende Organisation der Verwaltung im Frieden sü.. den Krieg, werden wir auf unserer gegenwartigen konstitutionellen Grundlage nicht^ beseitigen können. Die kantonalen .Kommissariate, welche das ganze ^Jahr beschäftigt sind und darum auch grosse Ersahrung haben sollen , helfen uns bei Aufgeboten und im Kriegsfall sür di... Verpflegung der Truppen gar nichts. Organe und Hilfsmittel der Verwaltung, als welche wir in erster Linie einen genügenden Lebensmitteltrain un... Arbeiterkompaguien bezeichnen, müssen bei der neuen Militärorganisation durchaus geschassen ^werden, und was die Jnstruki.ion des Verwaltungspersonals betrifft, . so bürste aus den uns vorliegenden Thatsacheu unschwer die Folgerung ^hergeleitet werden, dass bei ernsteren Brüfungen das für den Unterricht ausgelegte Geld sich mit Kapital und Zinsen reichlich zurükzahlt, Ersparnisse am unrechten Ort aber mi^unverhältnissmässigen Opsern ausgewogen werden müssen.

Wir schliessen mit dem Antrage : ^ie m ö c h t e n d e r R e c h n u u g ü b e r d i e T r u p p e n a u s f t e l l u n g v o n d e n J a h r e n 1870 u n d 1871 Jhre G e n e h m i H u n g e r t hei le n.

B e r n , den 21. Juni 1872.^ Jm Ramen des schweiz. Bundesrathes, Der Bu n d e s p r ä s i d e n t :

.^elti.

Der Kanzler der. Eidgenossenschaft:

Schiel

Schweizerisches Bundesarchiv, Digitale Amtsdruckschriften Archives fédérales suisses, Publications officielles numérisées Archivio federale svizzero, Pubblicazioni ufficiali digitali

Bericht des Bundesrathes an die hohe Bundesversammlung, betreffend die Rechnung über die Truppenaufgebote von 1870/71 und die Funktionen des eidg. Kriegskommissariats während dieser Truppenaufgebote. (Vom 21. Juni 1872.)

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1872

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30

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Numéro d'affaire Numero dell'oggetto Datum

06.07.1872

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726-747

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