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schweizerischen Konsuls in Philadelphia (Hrn. Rudolf Koradi von Oberneunform, Thurgau) über das Jahr 1871.

(Vom 6. März 1872.)

An den hohen schmeiz. Bundesrath.

I. Aschnitt.

1. Lage iw Allgemeinen und Handelsgesezgebung..

Die Bevölkerung der Vereinigten Staaten betrug laut Eeusus am 1. Juni 1870, mit Ausschluss der nicht besteuerten Jndiauer und der

Bewohner der Territorien, 38,1 l 3,253, worunter 4,835,106 Farbige, gegen den Eensns vom Jahre 1860 eine Zunahme von 22,22 Brozent.

Das Verhältniss der Vertretung sollte durch eine Bill im Repräsentantenhanse, von 243 auf 283 exhoht werden, bleibt aber sehliesslich wieder bei der frühereu Zahl, mit Verkürzung älterer Staaten, z. B. Pensylvania von 24 auf 22, gegen Erhohung in westlichen Staaten , es kommt dabei ein Repräsentant auf 157,109 Einwohner.

Die Armee der Vereinigten Staaten, die sich am 1. Juli 1871

aus 30,000 Mann reduzirte, enthält 2261 Offiziere.

Die Kriegsmarine besteht aus 179 Schiffen mit 13.)0 Kanonen, davon 29 Segelschiffe, die übrigen Dampfschiffe, (52 Monitors) und ist zu einer Bemannung von 8500 Manu berechtigt. Zur Hebung dieser

338 um ^ weniger genügenden Seemacht, als viele der Schiffe untüchtig sind, empfiehlt das Haus-Eommittee für das Seewesen den Bau von 10 oder mehr Kriegsdampsern mit einer Bewilligung von .^ 3,000,000 nebst dem Erlos aus dem Verkaufe untüchtiger Schiffe.

Die Gesammtsehuld der Vereinigten Staaten betrug ...m 1. Januar

1872 .^ 2,243,838,411 gegen ^ 2,349,664,319 am 1. Jannar 1871, ...ine Abnahme seit 1. März 1871 von ^ 76,870,435 und seit 1. März 1869 von ^ 281^.. Millionen. Die Totaleinnahmen der Vereinigten Staaten betrugen im Fiskaljahr, endigend am 30. Jnni 187l, .^ 383,323,944. 80 Ets.

Die Totaiausgaben betragen im gleichen Zeitraume.^292^77,1 88. 25 .vovon .^ 125,576,565. 93 für Jnteressen.

Die Gesammtsteuereinnahmen, mit Ausnahme der direkte^ Land-

tarnen und Bankta^en betrugen für das gleiche Jahr .^ 144,01 t, ..76. 24.

.kosten der Bnndesstenererhebung 3^/i^ Prozent.

Total der Zolle im

.gleisen Zeitranme ^ 206,270,408. 05. Zu.. Erhebung der Zolle im Jahre 1871 waren in den Vereinigten Staaten 4409 Beamte angestellt, mit einem Gehalte von .^ 5,457,540.

Die lokalen Steuerraten der grosseren Städte in den Vereinigten Staaten werden angegeben, wie folgt:

^ew-^ork , Einwohnerzahl 927,436 per^ 100 ^ 2. 27 per.^ops ^ 29. 54.

Philadelphia ,, 657,179,,,, .,,,..80,, . ,,13.73.

Boston ,, 250,701 ,, ,, ,, ,,1.53 ,, ,, ,,36.10.

^Eineinnati ,, 218,900 ,, ^ ,, ,,3.19 ,, ,, ,,21.19.

^hieago ,, 299,117 ,, ,, ,, ,,1.05 ,, ,, ,,2l.65.

Die

Vosteinnahmen der Vereinigten Staaten betrugen sür das

Fiskaljahr, endigend 30. Juni 1871 .^ 20,037,045. 42. Die Aus^gaben ^ 24,390,t04. 08.

Ueber die Erwerbung des Telegraphenverkehrs, resp. Verbindung des Vost- nnd Telegraphendienstes vom Staat aus, wurde vom Senat-

komite günstig berichtet ^nd ein neuer Vlan vorgelegt, der die bis-

herigen Einwürfe beseitigt: es wird aber von Seite der jezigen Ei^en.thümer der grosseren Linien gewaltig protestirt.

Es kamen im Jahr 1871 2915 Fallimente in den Vereinigten 3551 mit ^ 88,242,000. Benns^lvania war. betheiligt 1870 mit 418,^ 10,982,000, .^ew-Jerse^ mit 93 Fällen, ^ 1,121,000, Staat un^ Stadt ^ew^ork zusammen lieferten 1870 81 8 Fälle mit über ^ 2^,000,000, im Jahr 1871 645 Fälle mit nahe ^ 30,000,000.

Staaten vor mit .^ 85,252,000, gegen im Jahr 1870

Venns^lvaniens Staatshaushalt zeigt^für das verflogene Jahr vom .30. .November 1870 bis 30. November 1871 an Einnahmen, inelusive

339

vorjährige Bilanz .^ 8,500,888. Die Ausgaben, inelusive .^ 2,220,224 für Ablosung vom Anleihen und .^ 1,785,035 für bezahlte Jnteressen aus Anleihen betrugen im gleichen Zeitraum .^ 7,024,079.

Benns^lvanias ofsentliehe Schuld betrug am 30. November 1871

.^ 29,279,820, wogegen der Tilgungsfond ^ 9,400,000 nachwies.

Die Verminderung der Schuld betrug im Jahre .l87t ^ 2,131,590.

Rew^orks Gesammtschnld, sundirte und schwebende, betrug Ende

187l ^ 94,523,867, während der Werth von dessen Grundeigent hum aus 2000 Millionen Dollars veranschlagt war.

Rew-Jerse.^s Staatseinnahmen betrugen im gleichen Jahre, nach der Botschaft des Gouverneurs, .^ 1,50l,319. die vorhandenen Staat...-

schulden sind durch die Aktiva vollständig gedekt.

An

Einnahmen (Tarnen)

für Schnlzweke weist

Rew-Jerse.^ aus

^ 2,375,000. Der Schnlbericht des genannten Staates gibt folgende statistische Daten. Schulpflichtige Kinder im Staate 265,958, Durehschnittsschulbesueh 170,000, Lehrerzahl 2931, wovon 952 männliche,

mit einem Durchschnittsgehalt von .^ 57. 34 per Monat und 1979 weibliche

mit ^ 32. 43 monatlichem

Durchschnittsgehalt.

Werth des

Schuleigenthums ^ 4,246,000.

Es befinden sich nach dem lezten Eensus 5501 Wirtschaften in Philadelphia , die gegenwärtig wieder schwere Zeit haben , da das ^onntagsgesez, nach welchem an diesem Tage nicht ausgeschenkt werden

darf, wieder streng gehandhabt wird. Es ist damit übrigens, wie mit den fortschreitenden Verbesserungen in unserem schonen Bark und mit dem Bau des neuen State^Hauses, noch die weitere Absicht ins Auge

^esasst, die ^tadt bis ^um Zeitpunkt des Unabhängigkeitsjubiläums (187^ anss Vortheilhasteste zu präsenteren, und es mag Manches in der Zwischenzeit noch zur Ausführung kommen, was ohne diesen Hebel für lange Zeit noch unbeachtet geblieben wäre. Obschon die Art der Feiex noch kleine bestimmte Form angenommen hat, ist es sicher, dass sie sieh zu einem Welt- und Volkersest von kaum dagewesenen Dimensionen gestalten wird, zu einem riesigen Gesammtbild der Entwiklung dieses .Landes nach allen Ri.t.tuugeu hin. Die Schenkung von .League Jsland bei Bhiladelphia ist im lezten Jahre von der Vereinigten Staaten Regierung als Station und Bauwerste sür Kriegsschiff^ angenommen worden.

Jm Gebiete der H a n d e l s g e s e z g e b u n g drehte sich während dem legten Jahre Alles um Subsi.^ien sür ossentliche Bauten, Eisenbahnen ...e. und um die Vereinigten Staaten Stenerverhältnisse.

Das früher passirte und seitdem in Krast bestehende Bankerottgesez, obschon nicht allgemein befriedigend, hat keine. Veränderungen erlitten.

Die

340 dekretirten Unterstü^ungen an Eisenbahnen, sowohl durch staatliche Garantieu, als namentlich durch Landsehenkungen, lettere wirklich hie und da ins Grossartige gehend, wie ich unter ^ ,,Eisenbahnen^ Beispiele anführen werde, haben sich im Ganzen sür die Entwiklung des Landes, wie für die Hebung des Handels von grossi.em Vortheil erwiesen.

Vor dem hochsten. Gericht in Washington wurde bei Anlass neu verhandelter Fälle. entgegen einem srüheren Entscheide, das Vereinigte Staaten Bapiergeldgesez süx konstitutionell und in allen Fällen bindend

erklärt, wo nicht durch Vertrag Zahlung in Gold oder Silber ans-

drül.lieh bedungen ist. Verschiedene Gesezesvorsehläge in Washington, auf Wiederausnahme der Barzahlungen hinzielend, blieben bis dahin ohne Resultat.

Die im vorigen Jahre beschlossene Umwandlung eines Theils der Rationalschuld von 6prozentigen in 5pro^entige Anleihen wur.^e troz der Ungunst der europäischen Verhältnisse und dem hinderliehen Umstand, dass unsere Valuta noch nicht ausgeglichen ist, mit einer Summe von 200 Millionen wenigstens, wovon 135 Millionen in Europa, ins

Werk gesezt. Die Art ..nd Weise befriedigte freilieh nicht allgemein,

da steh ausser der gesezlich hiefür bewilligten provision von 1/2^1/2 sür

die in Europa negozirte.. ^ 135,000,000 ein Verlust von über 3^..

Millionen ergab , die dafür niedergese^e Untersuchungskommission erklärte jedoch Herrn Bout.vel.'s. des Finanzsekretärs, Versahren sür vollkommen gerechtsertigt.

^. Erzeu.^niff.... der ^ndwirthfchaft, Ber^erke, Industrie.

Der .^andeensus der Vereinigten Staaten vom 1. Juni l87l gibt deren Flächeninhalt sür landwirthsehastliche Zweke an, wie solgt :

angebautes .^and 188,806,7^1 .^lker, Waldland 158,908,12l Aker, gänzlich unbebautes Land 59,366,633. Der Baarwerth an Firmen, resp. an dem der Land^virthsehast gewidmeten Grundeigentum , wird angegeben aus .^ 9,261,775,121.

Werth der Agril^nlturgeräthe

^ 336,890,87l. Werth der ^armprodnkte ^ 2,445,602,379, der landwirthsehastlieheu .^austhiere .^ 1,524,271,714.

Die Baumwollernte der Vereinigten Staaten sür da.^ Jahr 1871

ist geschäht ans 3,400,000 Ballen à 464 .^ gegen 4,352,317 Ballen in ^870.

Dle preise stellten sieh sür mittlere Hochlandbaumwolle in

den Jahren 1869-1871 wie solgt: 1869 niedrigster ...^tand 25 Ets., hoehster .^tand 35 Ets. per ^. 1870 niedrigster ^and 15 Ets., hochster ^taud 25^ Ets. und im Jahr 1871 niedrigster l 4^... Ets., hoehster .......tand 211/2 Ets. per ..^ am 1. Jannar 1872 ftan.^ Hoch-

land 20 Ets., Rew-Orleans 20^ Ets. per .^.

341

187l

Die Welschkornernte in den Vereinigten Staaten betrug im Jahr

1,092.000,000 Buschel, .. Millionen weniger als .m vorigen

^hr.

Der T a b a k v e r l.. r a u eh in den Vereinigten Staaten betrug im Fiskal-

jahr, endigend am 30. Juni 1871, 95 Millionen Bsund sabrizirten

Tabak und l 333 Millionen Eigarren. und brachte der Regierung an

Steuer ^ 33,678,907 ein.

Die Wolleproduktion

der Vereinigten Staaten betrng im Fiskal-

jahr, endigend 30. Juni 1870 l0l ,284,678 .^, wovon der Staat Pennsylvania im sünsten Rang, mit 6,561,722 ^ betheiligt war.

Die Produktion von Roh- (l.^-) Eisen in den Vereinigten Staaten ist sur das Jahr 1871 angegeben mit 1,850,000 Tonnen, nach andern sogar mit 2 Millionen, wovon zirka .^ auf den .^taat Vennsylvauia fallen, ^um Werth von ^ 39 per Tonne. Die Zahl der in der Eisenindustrie besehästigten Bersoneu wird in den Vereinigten Staaten an-

Begeben auf 940,000, uämlich l 40,000 iu der Produktion und 800,000 in der Manufaktur ; der Werth der Arbeit ist geschäht auf 564 Millionen Dollars und der Werth der sal^irten Produkte auf ^ 900,000,000.

Von Vetrolenm, ebenfalls zum grossten Theil in Venns^lvania gewounen, ist leider die Gesamtproduktion nicht ersichtlich. der Gesammte^port aus den Vereinigten Staaten betrug, wie an anderer Stelle zu ersehen, im Jahr 1871 156,514,735 Gallonen, gegen

140,^)2,30.^ im Jahr 1870. es .oird aber ausserdem natürlich eine

sehr bedeutende .^nautität im eignen Lan^e verbraucht. Die Vreise dafür stellten sieh im Jahre 1872 (1. Januar) aus 131/2 Ets. sür rohes

und 24 Ets. für rasfiuirtes per Gallone, gegen 1871 (1. Januar) ans 13 Ets. sür rohe und 23^/s Ets. sür rasfinirtes per Gallone.

Ueber unsre ^ohlenprodultion im vergangeueu Jahre siud leider ebenfalls noch keine genauen Berichte erschienen . dagegen stellte sich der ^.ohlentransport auf allen Linien des Venus^lvania ^ohlengebiets im Jahr l 87 l aus 17,298,054 Tonnen, beinahe gleich mit dem Jahr 1870, wo derselbe l 7,46l ,323 Tonnen betrug.

Die Pennsylvania, Rew-^ork und Rew^Jerse.., Eisenbahni^ompaguien erwarben schon seit längerer Zeit, namentlich aber im legten Jahr, grosse ^treten unseres .^ohlenlandes, um sich genugen.^e Fracht dieses Haupttransportartiiels ihrer Bahnen aus eigener Produktion ^u sichern.

Ansserde^u suchen sie aus demselben Gruude aus alle u.ogliehe Weise die Anlage von Eisenwerken u. dgl. in ihrem Bereich ^u sordern. ^o offerirt z. B. unsere Reading..Eisenbahn, nach der ..^ontrole des ganzen Miuirges^hästs im reichsten .^ohleudistrikt Venns^lvanias strebend, allen Eisenwerken und anderen grosseren Etablissen.ents, die an geeigneten Vläzen, nahe ihren Kohlenminen errichtet werden, 50 Vrozent ihrer

342 Bonds zu garantiren. Jn ähnlicher Weise hat die St.^dt .^eading, in deren Umgebung viel Eisen gefu^en wird, das Land von 10 Eisenwerken umsonst hergegeben.

Jm Bereiche des Schiffbans, der in den lezten Jahren keine ver^

hältnissmässige Thätigkeit eutwikelt hat, sucht der Finanzsekretär, Herr Boutwell, durch seine Bill, die er zur Hebung amerikanischer Schiffahrt im Kongress eingereicht h.^.t, einen Ausschwung zu erzielen, indem er für den Termin von 5 Jahren für alle hiergebauten Schisse eiuen

Staatsbeitrag bis zu .^ 10 per Tonne aussezt.

Philadelphias Fabrikation^ und Jndnstrieerzeugnisse erreichten im Jahre 1871 einen Werth von ^irka .^ 350,000,000 und belästigten ungefähr 140,000 Bersonen . es gedenkt aber auch, zur Jubiläumsfeier im Jahr 1876, eine glänzende Ausstellung seiner Manufaktur^ und Jndustrieprodukte zu veranstalten.

Jm Gebiete der ...^.eidensabrikation, vorzugsweise vertreten in den Staaten .....ew-^ork, Rew^Jerse..., Benns^lvania, Massachusetts und Eonneetirut entnehme ieh den Angaben der Delegation, die sieh mit Be..

weisen des Fortschritts dieses Fabrikationszweiges gegenwärtig in Washington befindet, um gegen eine n. A. proponirte Zollreduktion ^u protestiren, folgende Daten: Das in dieser Brande angelegte Kapital ^at sich von 3 Millionen im Jahr 1862 auf 25 Millionen^ Dollars gehoben, und es sind jezt zirka 16,000 Personen, wovon ^Frauen und junge Mädchen in der Seidenfabrikation beschäftigt , die jährlich

^ 7,200,000 Arbeiterlohn beziehen, was einen wochentlichen Durch-

schnitt von ^ 7 für Brauen und ^ 12 für Männer ergibt. Ei^i Drittel dieser Arbeiter sind Einwanderer aus Europa (hauptsächlich wohl ...^ehweizer^. Diese eiugewauderten Arbeiter sind aber auch gleichzeitig die Lehrmeister geworden für die hier nachgezogenen jüngeren Arbeits-

kräste.

Jm Staat Rew-Jerse.. ist die .^tadt Baterson und Umgegend der Hauptsiz der Seidensabrikation , im Staate Pennsylvania bes.hränkt sie sich aus Philadelphia und Umgebung. Bis jezt werden nur die sogenannten Brimings (Auspuzartikel), Bosamenterien, Faden, Bänder,

Gürtel und Halsbinden u. dgl. sabrizirt, und in diesen Artikeln scheint

nach meinen Wahrnehmungen das Geschäst während des ^rossten Theils des .ergangenen Jahres ein lohnendes gewesen zu sein.

3. ....^tal^infuhr und ^u.^fuhr.

Der Total-Jmport und -Export der Vereinigten Staaten. wird in

den neueren Berichten sü^ das Fiskaljahr, endigend am 30. Juni 1871 angegeben, wie solgt :

34.^ Jmport .^ 54l ,493,774 ^egen gleichen Zeitraum, endigend 30. Juni 1870 ^ 462,377,587.

Export ,, 541,504,l72 gegen gl. Zeitraum 1870 ,. 450,962,417.

Der aus diese Jmportsumme entrichtete Zoll betrug .^ 202,446,673.

Unter den importirten Gütern sind vertreten :

Wolle und Wollsabrikate mit . .^ 52,766,068 ^oll Baumwollsabrikate mit . . . ,, 26,587,994 ,, Seide und Seidensabrikate mit ,, 31,068,252 ,, Uhren und Uhrenmaterial mit . ,, 3,457,261 ,, Strohwaaren . . . . . . , , 1,360,323 ,, .^äse . . . . . . . . , , 376,395 "

^ 33,539,475 ,, 10,773,832 ,, l 7 ,965,81 9 ,, 804,840 ,^ 408,018 ,, 100,530

Der Gesammtwerth des Jmports und Exports der Vereinigten Staaten wird für die ersten 9 Monate des Jahres 1871 angegeben wie folgt:

Jmport in Goldwährung .^ 456,062,860 gegen im gleichen Zeitraum 1870 ^ 374,036.995. Export im gleichen Zeitraum 1871 .^ 410,133,487 gegen im gleichen Zeitraum 1870 .^ 3^l ,285,410.

Der Gesammtverkehr des Jmports während der 9 Monate 1871 wurde zu zirka .69 Brodent durch Fahrzeuge unter fremder Flagge besorgt, im gleichen Zeitraum 1870 zirka 65 Brozent durch fremde Schiffe.

Philadelphia^ Jmport und Export zeigt im Jahre 1871 eine erfreuliche Zunahme; nämlich Jmport 187l .^ 20,820,374 gegen .^ 14,952,371 im Jahr 1870. Es sind in der Summe für 1871 die seit dem Jnkrasttreten des Gesezes, wonaeh Güter sür andere Hasen bestimmt, direkt von Rew^ork transferirt werden konnen, so von dort hieher transferirt an Waaren mit enthalten, im Betrage von .^ l ,255,816.

Es gibt diese Summe jedoch keinen Anhalt in Bezng aus den Werth

der für hier über Rew^ork importirten Güter, da der sehr erschwerenden Formalitäten wegen. sich bis dahin noch sehr wenige Häuser der Erlaubniss bedienen. Erst, wenn die projektirten direkten Dampfschifflinien, wo^u die Schiffe im Bau begrisfeu sind, mit Liverpool und Antwerpen in Operation sein werden, und wenn demzufolge die Sehiff...

fahrt Philadelphias mit dem Auslande seinen ausgedehnten Eisenbahnverbindungen entsprechende Dimensionen angenommen haben wird, konnen dessen wirkliche Jmport- und E^portbeziehuugen ermittelt werden.

Die 4 Dampssehiffe der amerikanischen Dampssehisfkompagnie hier , welche für die erstgenannte Linie nach Liverpool bestimmt sind, werden von den hiesigen Sehiffsbanern Eramp ..^ .^ol.m gebaut. Jedes dieser 4 eisernen Dampssehifse wird ^über 3000 Tonnen Gehalt haben und das erste, die Pennsylvania, soll im Jnni vom Stapel gelassen werden.

^4 Von

unserm Hauptausfuhrarti^el, Betrolenm, betrug der Export

.....7l von Bhiladelpl.ia 55,901,590 Gallonen im Wertl^ vo.i 13^...

^Millionen Dollars und derjenige von Rew.^ork 94,955,850 Gallonen.

Der Gesammtex^port ans den Vereinigten Staaten, w^ schon früher

Bemerkt, im Jahr 187t. 156,514,735 Gallonen gegen i^ Ja^. 1870 140,602,30.5 Gallonen.

6. ^erandernn^en in den .^lniazen der Ein^ und .^u^uhrzolltarife.

Die Frage der vollständigen Beibehaltung oder Verminderung der gegenwärtigen Tarifante nul.. der Bundessteuern im Allgemeinen ist schon seit einiger Zeit zur politischen Streitfrage zwischen den Frei^ ...andelsanhängern und westliehen Kongreßmitgliedern einerseits und den .^rotektiouisten anderseits geworden, und es lässt sich ni.ht übersehen, dass erslere etwas Boden und etwas günstigere Aussichten gewonnen haben. Während indessen die Frage der Aushebung der Einkommens..

steuer, tro^de.u die allgemeine Laudesstimmung solche wünscht, sür dieses Jahr wieder von der H^nd Bewiesen ist, liegt die Entscheidung über die Gesezesvorschläge zur Verminderung des ^ariss noch in der Schwebe.

Es sind deren verschiedene im Eongress eingebracht worden, die einen auf Absehasfung. resp. Verminderung des .^olles aus Eisen, Kohlen, .^al^. ...^hee und Kassee, ein anderer ans eine allgemeine Reduktion verschiedener Artikel von Belang, worunter anch Seidensabri^ate sich befinden, um 10 Prozent. Mehrere der betheiligten Gewerbe. namentlieh die Eisenprodu^enten in Pennsylvania und die Seidensabrika^ten .der betheiligten Staaten, wie unter Rr. 2 ang^.snhrt, habe... Delegationen nach Washington gesandt, um gegen die ^ollabsehaffnng oder Redutlion aus den betreffenden Artikeln zu protestiren. Die ^.reigebung von Kaffee und Thee, welche eine Verminderung der Zolleinnahme um jährlieh zirka 19 Millionen Dollars veranlassen würde, ist im Hause d^rch-

gegangen, die allgemeine Bill aber aus 10^o .I.e^ktion u.i.^ Beibehaltung

eines verminderten Zolls ans ^hee und Kassee, -ie vor de^n Senat liegt, h...t bei deu gelegentliehen Versuchen, sie durch^ubriugeu, noch keiu Glul^ gehabt und scheint kaum Aussicht auf Erfolg zu haben. Lettere würde die Zolleinnahmen um zir.^a 35 Millionen Dollars jährlich re^ duziren.

8. Eifen^ahuen und .^erkehr^we^e.

Die Gesammtlänge, iu.^ Bau begriffen und vollendet, betrug am 1. Jannar 1872 im ganzen Gebiet der Vereinigten Staaten 104,988 Meilen, davon vollendet 62,646. Herstell..ugs.. und Be^riebsmaterials-

kosten .^ 2,950,458,436.

^

345 Die Staaten Benn^lvania, .^ew-^ork und Rew-Jerse.,. betheiligen

^ich, wie folgt:

Vollendet.

kosten.

Venns^lvania. Gesammtlange 6,682 Meilen, 5,520, .^ 336,656,887 .).ew-Jerse.^.

,, 1,354 ,, 1,049, ,, 101,322,908 Rew-^ork.

,, 6,196 ,, 4,252, ,, 262,435,839 Das erste der bis dahin vollendeten Riesenwerke, die Z e n t r a l -

Baeisie-Eisenbahn, meldet für das Jahx 1871, mit 900 bis 1000 .Meilen im Betrieb, ^ 9,546,342 Einnahmen. Die L.^nge derselben wird, nach Vollendung der projektirten Seitenlinien und Zweigbahnen, 1475 Meilen betragen. Der. strenge Winter im Rordwesten hat in diesem Jahr dem ^Verkehr aus dieser Bahn gewaltige Hindernisse bereitet, indem eine Menge Züge wochenlang von Schneemassen blokirt, unterwegs ausgehalten wurden. Man hofft, dass die in Arbeit be^riffene Rord-Baeisiebahn, von Minnesota aus, die, obgleich viel nordlieher, eine Gegend mit gleichmässigerem Klima durchschneidend, sicher aber seiner Zeit die Te^as-Vaeisie^isenbahu diesem Uebelstande nicht unterworfen sein wird, glaubt indess auch, dass von der Verwaltung der Eentral mehr zur Verhütung aus dieser Baute gethan werden könnte.

Die Rorth-Vaeifiebahn ist im legten Jahre bedeutend vorgeschritten.

Es ist davon ni.ht nur die Streke durch den Staat Minnesota, sondern es sind auch schon 25 Meilen vom Westende hergestellt, im Ganzen jezt ungefähr 300 Meilen sertig.

Für die laut Akt vom 3. März 1871 inkorporirte Te^as^aeisieEisenbahnkompagnie ist eine Supplementbill im ^enat eingereicht und wird ohne Zweifel passiren, welche vorschlägt, deren Ramen in Tex^as und Süd-Baeifie-Eisenbahnl.ompagnie abzuändern, sowie serner, dass der Bau in Marshall , Tex^as, beginnen und in 2 Jahren 200 Meilen westlich fortgesührt, die ganze Bahn bis ^an Diogo aber in 10 Jahren vollendet sein soll. Da die tüchtigsten .Leute an der .^pize stehen, so wird der Blan jedenfalls durchgeführt.

Um die Zeitersparniss zu bezeichnen, xesp. die Kürzung der Entsernungen, welehe aus der Vollendung der Eentral-Baeifie-Eisenbahn xesultirt, wird angegeben, dass durch Vermittlung der Baeisi.^Eisenbahn Güter in 43 Tagen von Yokohama (Japan) nach Liverpool spedirt werden konnen, während dieselbe Streke vermittelst der Dampfschiffe durch den Suezkanal 73 Tage beansprucht.

Einer der Hauptl^ebel für die grossartigeu Eisenbahnbanteu in diesem Lande waren seit 21 Jahren die Landschenkungen der Regierung an die Unternehmer und es hat kürzlich der Boston-Adver^r, ein leitendes Finanzjournal, folgende interessante Berechnung hierüber ver-

Bundes^....... ^ahr^. XXI^. Bd. III.

^

346 öffentliche Es gibt an, dass seit iener Zeit 190 Millionen Ak^.r .Landen ...ls Staatssubsidien an Eisenbahnkoxporationen verschenkt wurden, aus deren Verkauf ein Durchschnittserlos (zirka .^ 7 per Aker) von ^ 36,354 per Meile sich ergab, während die Durchsehnittskosten der Bahnen .^ 44,000 per Meile betrugen, also ^ der Kosten. Einzelne Bahnen, wie z. B. die Jllinois^entralbahn, die ^ des geschenktem Landes für 25 Millionen Dollars verkauft hat, erzielten die vollen Herstellungskosten ; andere im Westen, wo die Herstellung billiger, erzielten selbst mehr. Die Landsehenkungen für die Rord^Baeifiebahn, ausgezeichnet in

Klima und^Vroduktionssähigkeit, 12,800 und resp. 25,000 Aker per.

Meile, im Ganzen ungefähr 58 Millionen Aker oder 90,000 Quadratmeilen, würden zum srüher erwähnten Dnrchsehnittsverkansspreise von .^ 7 per Aker 406 Millionen Dollars, mehr als vierfach die veranklagten Herstellungskosten betragen.

Die Eisenbahn über den Jsthmus in Eosta Riea, v.^.m atlantis^.hen zum stillen Oeean, ist iezt beschlossen und soll in 3 Jahren fertig sein ,

die Länge derselben wird 120 Meilen betragen.

Unsere ..Pennsylvania- (Zentral) Eisenbahn zeigt mi.. de... pon ihr übernommenen Philadelphia- und Erie-Eisenbahn für das ^.ezte Jahr

an Einnahmen .^ 22,262,100 und an ausgaben ^ 15,365,697, somit

einen Reingewinn von 6,896^403, woraus sie ihren Aktionären 1^...

Dividende zahlt.

Die Philadelphia- und Reading-Eisenbahn weist bei einer Grosseinnahme von .^ 12,562,843 einen Reingewinn für das verflossene Jahr aus von .^ 5,063,920, woraus nach Zahlung von Jnteresfen und 10^ Dividenden an die Aktionäre, Tax^en u. f. w. ei^e Bilanz von

.^ 789,550 sür den Reservesond verbleibt. Die Haupt.^uel.le der Ein-

nahmen dieser Bahn bildet der Kohlentransport, der übrigens dnreh einen viermonatliehen ^.trike im legten Jahr noch gehemmt war. Um diesen .^trikes für die Znkunst zu begegnen, machte die Bahn ein Anleihen zum Ankaus von Kohleuländereien, um die Produktion selbst in Händen zu haben und hat auch bereits 70,000 Aker erworben. Der

Kohlentransport derKompagniebetrugimJahr 1871 6,002,573 Tonnen.

Die Rollmühlen der Kompagnie prodnzirten im Jahr 1871 19,113 Tonnen Schienen ^nm Kostenbetrage von ^ 64. 69 Et^. per Tonne.

Von kleineren Eisenbahnen unseres Staates erzielten:

Die Leh^V..dle^Bahn aus einer Grosseinnahme von .^ 5,902,382 .^ 2 440,3^2 Reingewinn. Diese Bahn, deren Haupt.^innahme e^enfalls vom Kohlentranspo^t erwächst, litt stärker durch den Kohlenstrike

als die Reading, transportera nur 2,889,074 Tonnen im Jahr 1871 ^egen 3,622,433 im Jahr .l 870.

347 Die .....ord-Benns^lvania..^^^^^ ebenfalls durch die Strikes in ihren Einnahmen gekürzt, aus einer Grosseinnahme .^on ^ 1,178,200 Reingewinn .^ 530,541 oder nach Abzug und Dividenden-Jnteressen, Tax^en ...... für Reserve, Reinertrag .^ 194,206.

Die West-Ehester, kleine Lokalbahn, ans .^ 315,449 Grosseinnahmen ^ 126,817 Reingewinn.

Das Betriebsmaterial der leitenden Eisenbahnen erscheint dagegen

gering. es beträgt, laut bezüglichen Berichten, nur 12 Wagen für jede

Meile und eine Lokomotive sür je 3 Meilen Bahn. Die Konzession einer neuen grösseren Bahn, Verbindung Rew^ork^Bhiladelphia und Memphis (Benns^lvanien) wird soeben nachgesucht unter dem Titel der ,,Rational-Eisenbahn-Kompagnie.^ Der Bau schmalspuriger Eisenbahnen, der während des lezten Jahres grosses Juteresse erregte, wird hauptsächlich, der geringeren Anlage- und Betriebskosten wegen, für Zweigbahnen portheilhaft besunden.

Zwischen den Vereinigten Staaten und Australien ist eine Bost-

Dampfschisslinie projektirt, sür die ^ 500,000 jährliche ...^nbsidien nachgesucht werden.

Die Untersuchungen über den Ban von Kanälen durch den Jfthmus von Behuantepee und den Jsthmus von Darien (Rapipi^Route) haben

befriedigende Resultate geliesert. Beide Routen werden als praktikabel bezeichnete die Kosten der Lezteren wurden aus .^ 125,000,000 veranschlagt ; es soll aber vor dem Entscheid noch eine neue Expedition zur Ersorschung der Riearagua-Kanalronte ausgesandt werden.

.). Banken.

Der Goldvorrath im Vereinigten

Staaten Schazamt betrug am

1. Januar 1872 .^ 1l 1,432,826, darunter .^ 36,049,700 GoldEertisikate sür Depositen. .^ 70,017,841 von obiger Summe befanden sich im Untersehazamt in Rew^ork.

Der Goidvorrath der Banken in

Rew^ork war am 30. Dezember 1871 .^ 25,049,500, in Philadelphia bei ^ 16,235,000 Kapital und .^ 1,348,851, Zirkulation .^ 1,069,585. Am 1. März 1872 gibt das Vereinigte Staaten Schazamt .^ 110,000,000 Goldvorrath an.

Die Gesammtzahl der Rationalbauken betrug am 16. Dezember

1871 1786 mit Gesammtaktien .^ 1,711,666,161.

Die Gesammtzirknlation von Bapiergeld umfasste am 1. Januar

1872 an Ver. Staaten-Vapieren .^ 398,360,678, an Rational^ Banknoten .^ 327,578,826.

348 Von Bundesobligationen (Goldwerth^ wurden

unter den Be-

stimmungen des Amortise.tionssonds bis zum 1. Januar 1872 zurükgekaust .^ 247,000,000, wofür in Bapier ^ 277,000,000 bezahlt wurden.

Die Banken unseres Landes erzielen, trozdem sie ..iner Bundessteuer von nahezu 21/2 Brozent ihres Aktienkapitals unterliegen und ungefähr eben so viel an Staatssteuer bezahlen, in den lezten Jahren sehr günstige Resultate, so dass sie ihren Aktionären meist 10^/o, einzelne sogar noch hohere Dividende bezahlen, stehen im Ganzen jezt sehr solid da. Besondere unglükliche Verhältnisse, wie in erster Li.ne der Branl^ von Ehieago und in zweiter Korruption in der städtischen Verwaltung in Rew-^ork, veranlagten indessen während der lezten Monate einige Suspensionen und Falissements von Banken (natürlich nicht erster Klasse) und von Sparkassen in ..ezterer Stadt.

10. ^in^ und .^i^ontofuß.

Der Geldmarkt wax durch das lezte Jahr abwechselnd leieht und knapp, ersteres vorwiegend, knapp hauptsächlich nach dem Ehieagobrand, wo der Diskonto, der in regelmässigen Anständen selten über ..) Brozent für gutes Rapier steigt, im September und Oktober 15 Prozent für bestes Bapier erreichte: nachher ging er wieder bis zu ..) am Jahres.^ schluss herunter. Während die 6prozentigen Goldanleihen der Regierung gegenwärtig über Bari (Goldwerth) stehen und die Regierung, wie an

früherer Stelle erwähnt, tro.. ungünstiger Zeit 200 Millionen Dollars

à 5^ plaeirte, zahlen gnte Eisenbahn^ und ähnliche Anleihen aus Bari durchschnittlich 7^.. Jnteressen.

Die seiner Zeit proponirte Erhohung der gesezlichen Jnteressen von 6 bis 7 Brozent für unsexn Staat (Venns.^lvania) ist nicht zum Beschluss erhoben worden.

Der Goldagio hielt sich in der ersten Hälfte des Jahres ziemlieh

regelmässig zwischen 11 und 121/2, stieg dann, namentlich infolge des

Ehieagobrandes, bis aus 15 im September und Oktober, fiel aber pon da au wieder, bis es ..tm den Jahresschluss seinen niedrigsten Standpunkt (..)) erreichte. Seitdem ging es wieder etwas in die Hohe und steht gegenwärtig zwischen 10 und 101/2.

Jm Kongress wurden hie und da Bills eingereicht und sehwache Versuche gemacht , die Wiederherstellung der Barzahlungen zu be-

schleunigen, theils durch Kontraktion des Bapiergeldes, vermittelst Substituirung neuer, zinstragender Roten, theils durch Bestimmungen zur Annahme des ersteren von der Regierung für Zoll ..e. , es ist aber, da die Spekulation gebrochen und die Geschäftswelt für den Gegenstand

349 gleichgültiger ist , Angesichts nicht zu ferne.., natürlicher .Losung der Frage, kein rechter Ernst dabei und somit auch noch nichts geschehen.

11. ....^rflchernn^n.

Von Lebensversicherungen waren in den Vereinigten Staaten am

Scusse des Jahres 1871 771,381 Bollen in Krast im Betrage von .^ 2,081,270,843.

An Verlusten zur See zeigte das Jahr 1871 445 Fahrzeuge. im Betrage von ^ 11,985,000 gegen 449 Fahrzeuge im Jahr 1.^70, Betrag .^ 10,817,000.

Es kamen im Jahr 1871 in Philadelphia 529 Fenersbrünste vor, die bei einem Versicherungsbetrag von ^ 5,079,434 an Verlust ^ 1,314,432 ergaben.

Die Versicherungsgesellschaften Philadelphia^, obgleich die aus diesen Zweig bezüglichen Geseze unsres Staates sur nicht so gut gehalten werden, als die einschlägigen des Staates Rew^ork und der Rew-

England Staaten, sind doch im Allgemeinen als solid begünstigt. Von den bekannteren Berichten :

Provident. Like und Trust Eomp. an Kapital und ..^ud .^ 2,280,666 American

,,

Insurance

^

,,

,,

,,

,,

,, 3,638,864

Girard

,,

,,

.,

,,

,,

,,

,,

,, 3,722,504

^idelily lnsnrance and Trust ,,

,,

,,

,,

,,

,, 5,979,478

. Philadelphia^ Lokal^Versieherungsgesellsehasten zahlten an Staats-

stenern für 1871 ^ 86,886.

Die sremden Kompagnien mit Agenturen im Staate für 187^ .^ 332,933. Unsere Gesellschasten, ziemlich sicher gehend, waren so

glüklich, bei den Verlusten in Ehieago wenig bethelligt zu sein.

1.^. .^eu... Erfindungen, patente.

Der Berieht der Batentossiee zeigt, dass auch das vergangene Jahr reich an Erfindungen war, obschon wenige, als hervorragend, zu Ruf gekommen sind. Es wurdeu im Jahr 1871 13,033 Batente aus-

gegeben. Die Einnahmen der Offiee betrugen ^ 578,716, die Ausgaben ^ 562,091. Als in dieses Gebiet einschlagend erwähne ich, dass schon seit einiger Zeit eine Anzahl der Verlagsbuchhändler und Jmporteurs in Rew-^ork ein Gesez zum Schu^ fremder Autoren gegen den im Allgemeinen hier als kein Unrecht angesehenen Rachdruk verlangen, während eine andere Bartei von Rew-^ork und Bhiladelphia, die ebenfalls ihre Delegirten in Washington hat, gegen ein solches, als Beeinträchtigung hiesiger Verleger und Broduzenten und als Quelle bedeutender Schwierigkeiten für die lederen, energisch austritt.

350

^. .^schnitt.

1. Einwanderung.

Ueber die Einwanderung in Rew^ork im Jahr 187l sind mir zwei Berichte zur Hand gekommen, die aber nicht übereinstimmen und die ich somit beide ansühre.

Der Jahresbericht der Einwandernngskommifsäre, publizirt zu Anfang Januars, gibt die Zahl der Einwanderer in .^ew-^ork im Jahr 1871 ans 229,63.) an, worunter 88,601 Deutsehe und 2^.30 Schweizer gegen die Gesammtzahl der in den lezten zehn Jahren Eingewanderten

2,00t ,45l (23,751 Schweizer).

Der kürzlich pnbli^irte Jahre^erieht der deutschen Gesandtschaft in Rew-^ork dagegen, unter deren ...egide die dortige Einwanderung steht, gibt folgende Zahlen: Einwanderung in Rew^orl. im Jahr 187l : 227,359, wovon Deutsche 83,609, Schweizer 4064. Es ließe sich erklären, dass die Deutsehe Gesellschaft mehr Faeilitäten hätte, die Rationalitäten der fremden Einwanderer zu unterscheiden. Jm Allgemeinen sind die Eingewanderten, so unsere Schweizer, im lezten Ja^re d.^rehschn.ttlich leichter pla.eirt worden als in den Vorjahren, und es sind desshalb nicht so viele äussexste Rothsälle vorgekommen wie früher.

Die direkte Einwanderung in Philadelphia im Jahr 187t betrug nur 300 Bersonen, wovon 188 männlichen und 1l2 weibliehen Geschlechts , nur zwei Schweizer stnd darunter vorgemerkt.

..... Schw e i z e r g e s ellscha f t e n .

a. Grütliverein (Kranken- und Begräbnisskasse), gegründet 1849, gegenwärtige Mitgliederzahl 270, sämmtlieh Schweizer. Vermogen .^ 2933 ^zahlte im Jahr 1871 an Krankengeld .^ 585, .Leiehengeld .^ 280, an Geschenken ^ 100.

b. So^ial-Rütliverein (ebenfalls Krankenkasse) gegründet 1858, zählt gegenwärtig 8.^ Mitglieder, wovon ^ Schweizer, besizt ein Vereinsvermogen von .^ 700 bis 800, zahlte im Jahr t 871 an Unterstüznngen zirka ^ 250 aus.

c. Schweizerische Unterstüzungsgesellschaft, gegründet 1860, Mit^liederzahl 130, wovon zirka die Hälfte Schweizer.

leztem Rechnungsabschluß 6. Dezember 1871 ^ 1253,

Unterstunden ..e. im Jahr 1871 .^ 553^

Vern^ogen laut verausgabte an

351 d.

Helpetia, Sterbekasfe, neu, gegründet 1871, Mitgliederzahl

100, wovon 1/2 Schweizer; Vermögen $ 75; zahlt bei jedem Sterbefall 50 Ets. per Mitglied.

Die Schweizerzeitung "Helvetia" in Rewaxk (New-Jersey), Redaktor .John Schöpfer, erscheint noch.

#ST#

Bericht des

Schweiz. Konsuls in Ancona (Hrn. C. Blumer, von Schwanden, Kts. Glarus) über das Jahr 1871.

(Vom 8. Mai 1872.)

An den holten schmeiz. Bundesrath.

Tit. l Die Einleitung, welche meinem diesjährigen Rapport zu Grunde fliegt , ist friedlicherer Ratur als diejenige meines letztjährigen.

...ln der Stelle eines Jahres des verheerenden Krieges ist ein Jahr des glücklichen Friedens getreten ; der Kaufmann konnte mit mehr Hofsnung aus Ersolg und glückl.iehes Gelingen seinen Geschäften nachgehen; alle Gemüther waren ruhiger gestimmt, und alle Erwerbszweige waren im Falle, ihren Arbeiten ruhig obliegen zu konnen.

Die Regierungen und jede einzelne Gemeinde waren im Stande,

für das Wohl des Volkes im Allgemeinen sorgen zu können; Strassen wurden gebaut, neue Unternehmungen, neue Verkehrsmittel geschaffen, überhaupt Alles fühlte den Segen des Friedens.

V e r k e h r s m i t t e l . Die Eisenbahn von Aneona nach Bologna, zum Ansehluss an die Toseaner- und oberitalienisehen Bahnen, diejenige

Schweizerisches Bundesarchiv, Digitale Amtsdruckschriften Archives fédérales suisses, Publications officielles numérisées Archivio federale svizzero, Pubblicazioni ufficiali digitali

Bericht des schweizerischen Konsuls in Philadelphia (Hrn. Rudolf Koradi von Oberneunform, Thurgau) über das Jahr 1871. (Vom 6. März 1872.)

In

Bundesblatt

Dans

Feuille fédérale

In

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Jahr

1872

Année Anno Band

3

Volume Volume Heft

44

Cahier Numero Geschäftsnummer

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28.09.1872

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337-351

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10 007 436

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