351 d.

Helpetia, Sterbekasfe, neu, gegründet 1871, Mitgliederzahl

100, wovon 1/2 Schweizer; Vermögen $ 75; zahlt bei jedem Sterbefall 50 Ets. per Mitglied.

Die Schweizerzeitung "Helvetia" in Rewaxk (New-Jersey), Redaktor .John Schöpfer, erscheint noch.

#ST#

Bericht des

Schweiz. Konsuls in Ancona (Hrn. C. Blumer, von Schwanden, Kts. Glarus) über das Jahr 1871.

(Vom 8. Mai 1872.)

An den holten schmeiz. Bundesrath.

Tit. l Die Einleitung, welche meinem diesjährigen Rapport zu Grunde fliegt , ist friedlicherer Ratur als diejenige meines letztjährigen.

...ln der Stelle eines Jahres des verheerenden Krieges ist ein Jahr des glücklichen Friedens getreten ; der Kaufmann konnte mit mehr Hofsnung aus Ersolg und glückl.iehes Gelingen seinen Geschäften nachgehen; alle Gemüther waren ruhiger gestimmt, und alle Erwerbszweige waren im Falle, ihren Arbeiten ruhig obliegen zu konnen.

Die Regierungen und jede einzelne Gemeinde waren im Stande,

für das Wohl des Volkes im Allgemeinen sorgen zu können; Strassen wurden gebaut, neue Unternehmungen, neue Verkehrsmittel geschaffen, überhaupt Alles fühlte den Segen des Friedens.

V e r k e h r s m i t t e l . Die Eisenbahn von Aneona nach Bologna, zum Ansehluss an die Toseaner- und oberitalienisehen Bahnen, diejenige

352 via ^aleonara und Foligno nach Rom und Florenz, sowie d.e Bahn nach dem Süden, Bari^Brindisi, mit Abzweigung nach Neapel, haben keine Veränderung erlitten. Es wird gegenwärtig bei Besear.^ an der Bah.. der Abrufen nach Bapoli und via Rieti nach Rom eifrig gear-

beitet, und man hofft auch den grossten Theil bis Anfang 1873 dem

Verkehr übergeben zu konnen. Durch diese Bahnen werden reiche Länderstrecken dem Handel erschlossen, und die Broduete der Abrufen, wie Hol^, Oei, Wein, Mineralien, Wolle :.e. werden sür den Exporthandel Aneona^s von Einfluss sein.

Die Dampsschisfverbindungen unseres Blaues sind s.. ziemlich die nämlichen geblieben. Der osterreichische Llo^d besorgt einmal woehentlich die Verbindung mit Triest^Daimatien, und andrerseits mit Griechenland und der Türkei.

Die adriatisch.. orientalische Linie berührt einmal wöchentlich unsern Hafen, von Triest^enedig, um via Brindisi nach Aler^andrien zu gehen , es find zwar Besürchtungen vorhanden, dass^ diese Gesellschaft bald ihre Fahrten einstellen werde, so dass zweifelsohne die englische Beuinsular- un... Oriental^Eompan^, weiche je^t schon di^

indische Post von Brindisi nach .^lle^andrien besorgt, das vollständige Uebergewieht auch für langen wird.

die oberen Häfen des adriatischen Meeres er-

Die Genueser^Linie Danovaro kommt einmal wöchentlich nach Aneona und besorgt den .^üstendienst von Triest bis Marseiile.

Von Liverpool haben wir je^t drei .Linien, welche jedo.h hauptsä..hl.ch auf das Geschäft mit Trieft basiren. die Dampfer berühren unfein Hafen drei Mai monatlich. Mit London haben wir nur d.^.nn direkte Dampferverbindnng, wenn Frachten es ermöglichen . ebenfo verhält es fieh mit den holländiseh^. Dampfern, welche von Rotterdam meistens Zuker importiren und Rückfrachten sür Holland, sür die deutschen Rordseehäsen und ^die Ostsee nehmen.

O e s f e n t l i e h e B a u t e n . Die Hasenbauten haben bedeutende Fortsehritte gemacht. Der Hauptmolo geht seiner Vollendung entgegen und braucht nur noch ausgebaut zu werden, um dann mit einem stabilen .Lieht versehen zu werden. Das Entrepôt ist vollständig eingerichtet, und es

wird rund herum so eifrig gearbeitet, dass es hoffentlich l^is Ende 1873

moglich sein wird, kleinere Schisse ohne Lichterschisse losehen zu konnen.

Die Ouaibauten, um den Bahnhos mit dem Hafen via Entrepot durch einen Sehienenstrang zu verbinden, werden ohne Zweifel bis Ende

1873 ebenfalls zu Ende gebracht werden.

Die alte Baracke, welche seit 1860 als provisorischer Bahnhof figurirt, steht immer noch. Ein nener Bahnhof soll jedoch endlich^ ehestens erbaut werden, was sehr zu wünschen wäre.

353 Ausfuhrhandel.

W e i n s t e i n . Die hohen preise, welche England für den amerikanischen Markt bewilligte, führte einen bedeutenden Export nach London und Liverpool herbei, zusammen eirea 250 Tonnen, und es gingen di.^

Vreise von 100 Lire bis 160 italienisches Vapiergeld per 100 Kilogramm hinaus.

H a l b r a f s i n i r t e r E r e m o r war ebensalls für England und Ameriea sehr in Nachfrage, und es wurden eirea 60,000 Kilogramm dort..

hin ex^portirt. Die Breise stiegen von 180 bis 250 Lire italienischem Bapiergeld per 100 Kilogramm.

R a s s i n i r t e r E r e m o r hat je.^t fast gänzlich ausgehort, Exportartikel zu sein, indem die inländischen Rasfinerien die Eoneurrenz mit Frankreich nicht aushalten konuen, und dann bei dem halbrassinirten Broduet weniger Mühe und bessere Rechnung finden. Zur Aussuhr gelangten eirea 10,000 Kilog. zu den enorm hohen Preisen ^ von 220

bis 280 Lire ital. Bapiergeld per 100 Kilog.

Seide. Unsere Bropinz produzirte im Ganzen eirea 70---80,000 Kilog., welche grösstentheils naeh L.^on und Mailand versandt wurden, und durch die Wiederinstandsetzung vieler franzosiseher Fabriken war die^ Raehsrage ziemlich bedeutend , es stiegen die ersten Koftenpreise bis zu

100 Lire per Kilogr.

Unsere Eoeonsernte ist durch eine frostbringende kalte Witterung, welche sich mit dem 1. Juni einstellte und eirea bis zum 12. anhielt, in ihrem Gesammtbetrage gekürzt worden., . und zwar um beiläufig ein Drittel im Quantum. Tro^dem reehnet man die Ernte in den hiesigen Provinzen zu Kil. 1,400^000 Eoeons. An Qualität ist sie entschieden gut ausgesallen, denn statt eirea 15 Kilos Eoeons zu 1 Kilo .^r.^e zu verwenden, wie im Jahre 1870, brauchte man Kilos 14 zur Broduetion eines Kilo Gr.^e. Das Bro^uet der 1871er Eoeonsernte

wird zu Kilo 100,000 roher Seide veranschlagt. Viele und verständige Züchter sind der Ansicht, dass die seit 1857 unsere Eoeonsernten erbarmungslos deeimirende Krankheit im Abnehmen begriffen sei.

Gegen Mitte Juni galten unsere aeereditirten Gre.^es L. 78 a

82, im Juli 82--85, im September und Oktober L. 85 und 90, im November und Deeember L. 90--..)^ per Kilo, und es haben seither diese Vreise steh so ziemlich behauptet. Die Steigerung der Vreise in den legten Monaten des verflossenen Jahres ist wohl auch einigermaßen der Verschlimmerung des Werthes des italienischen Papiergeldes zuzuschreiben.

Die Eoeonspreise im Jahre 1871 bewegten sieh zwischen 4 und

4. 75 Lire ital. per Kilogr. für Japan-Eoeons annuali verdi und .L. 5

^54 bis 6. 75 per .^ilogr. für die einheimischen, gelben Eoeo...^. Zur bevorstehenden Seidensaison bringen unsere Provinzen so zu saa^en nicht ...in .^ilogr. Gre^ der le^.jährigen Ernte unverkauft.

Hanf.

Die Hanfe.mte in der Romagna war wiederum ziemlich

Bedeutend, (eirea 35,000,000 .^..ogr.), doch litt die ^....lität in Folge eines sehr nassen und kalten Winters und betrug das Quantum des kurzen Hanfes zweiter .^alität daher beinahe die Halste der Gefammternte. Die Folge davon war, dass die feinen Ou^litäten grosse Nachfrage hatten und preise bis 1l0 Lire ital. per 100 ..^ilog. erster Postenpreis hinaufstiegen.

W a l l n u s s h o l z . J.i Folge der milden Witterung war es den Bergbewohnern moglich, während des Winters in den bergen zu ar^ leiten, und es werden durch die allgemeinen traurigen Finanzverhältnisse unserer Provinz. sowie an..h durch die hohen Steuern, welche auf dem ^rundeigenthum hasten, sehr viele Grundbesitzer genothigt, ihr Holz zu fällen. Der Export betrng im Ganzen eirea 4000 Bohlen, meistens nach London zu Möbeltischlern. Die Preise je nach Qualität und Dimensionen waren von 150 bis 250 Lire per Kubikmeter.

R o m a g n a s e h w e f e l . Fast alle unsere Romagnaminen sind je^t ^n die Hände von englischen und sranzosischen Aetiengesellschaften übergegangen und werden na^ neuerem Systeme ex^ploitirt.

Es bleibt eine schone Zuknnst für diesen Jndnstriezw^ig offen, ^er mnss zweifelsohne grossen Aufschwung nehmen, wenn der Betrieb gruben ans rationellem Wege erfolgt und Geld genng vorhanden Vreise für rasfinirte W^.are variirten von 11 1/2 bis 16 Lire

100 Kilogr.

.:nd der ist.

per

G e t r e i d e kam im verflossenen Jahre .l871 nieht zum Export.

Die Ernte war eine ganz mittelmässige für Waizen u^.d weit unter mittelmässig für Mais. Die Fureht vor einem gänzlichen Mangel an .Getreide während den Wintermonaten war dann so gross, dass viele Städte vom Auslande Getreide bezogen.

Die Breise waren im Januar für Waizen L. 281/2 a 29 per 100 Kilog., im Deeember L. 30, und der hochste Breis wur^e im Rovember

(L. 32) erreicht . der mindeste (L. 29) im Juni.

Für Mais wurde in Beginn des Jahres L. 201/2 à 2^ bezahlt, ^im Deeember dagegen .L. 25 eirea per t 00 Kilogr.

Lamm- und Zie g en s elle. Der grosste Thei.^ der Ernte in .Lammfellen, welche aus eirea 300^000 Stück veranschlagt werden, ging nach Deutschland. Die bezahlten Breise variirten von L. 200 bis 250

per 100 Felle.

355 Die Ziegenselle, welche ...us 60,000 Stück eire^ veranschlagt werden, wurden grosstentheils nach Frankreich ex^ortirt, und man .^uotirt fiir be-

zahlte preise L. 340 bis 370 per 100 Felle.

Einfuhrhafen.

Stocksische. Die Einsuhr in diesem Artikel belies sich im Jahre 1871 aus eirea 400,000 Kilogr., welche zu 70 à 75 .Lire ital. per 100 Kilogr. ^verzollt, verkaust wurden.

K l i p p s i s c h e . Es wurden aus den Vereinigten Staaten von Nordamerika 7 Ladungen von einem totalen Gewichte von 900,000

.Kilogr. eingesührt. Die Preise, welche anfangs auf 73 bis 75 Lire ital.. verzollt standen, fielen nach und nach infolge dieser starken Einfuhr bis aus L. 65.

H ä r i n g e . Jn Folge der milden Temperatur des letzten Herbstes wurde der Eonsum dieser Fisehe beeinträchtigt, und die hier verladenen 5000 Fässehen eirea reichten über den Bedarf. Die Folge hievon war ein beständiges Sinken der preise, welche im Ansang auf L. 35 per Fass verzollt standen und später bis auf 20 Lire ital. herunter kamen.

K a s s e e . Der Hauptbedarf wurde dieses Jahr aus Deutsehland, über Triest, England und Holland bezogen. Die Vreise standen sehr

hoch, und zwar für Rio 220 bis 240 Lire ital., St. Domingo 210 bis 250, ^ahia 200-225, Portorieo 2...5-270 verzollt, per 100 Kilo^.

Die Einfuhr belies sieh auf eirea 500,000 Kilogramm.

Z u c k e r . Jn Folge der gesammten Sehisfahrt ab Holland in den Wintermonaten von 1870/71 stiegen die Zuckerpreise bedeutend, und zwar nicht nur hier, sondern in ganz Jtalien. Dieser Zustand dauerte

bis Mitte ^ebrnar 1871, zu welcher Zeit die Schissahrt in Hol.land

wieder frei .var. Die bereits lange vorher eontrahirten Partien konnten endlich in Holland eingesehifst werden ; unglücklicherweise aber trat, gleichzeitig mit ihrer Ankunst (Mitte März), ein bedeutendes fallen der Vreise in Holland ein, und obwohl der grosste Theil der Waare hier schon vor Ankunst veräussert war, so hatten die Kauslente in der Erwartung eines eventuellen Steigens der Preise grossere Partien eontrahirt, der Art, ^ dass ein drittes Dampssehiss kurz nach Ankunft von zwei andern eine neue Znsuhr brachte. Die Preise, welche eine sabelhaste Hohe erreicht hatten, sielen nun sehr rasch. Trotzdem war das Ergebniss des ersten

Vierteljahres sür die Jmporteurs besriedigend, da die Rothwendigkeit,

sieh mit Zucker zu versehen, gebieterisch war, nachdem man 4 Monate lang genothigt gewesen, auch das kleinste ....Quantum Zucker zu sparen.

Jn der folgenden Periode nahm der Markt wieder seinen regelmassigen Gang, ^er Handel wurde wieder erleichtert, und nahm eine

ziemlich gleiche Wendung wie der holländische Markt.

.356 Man

schält die Gesammteinsuhr des

vergangenen Jahres e.uf

2,280,000 Kilogr., nnd es bestanden diese aus 350,000 Kil. Rübenzucker aus Deutschland und Oesterreich, 30,000 Kil. englische Ragade und der Rest aus holländischem Rohzucker. Die Preise schwankten zwischen 130 und 160 .Lire ital., verzollt per 100 Kilogr.

B f e f f e r . . Zimmt und D r o g n e n wurden zu gleichen Onantitäten, wie im Jahre 1870,^eingesührt. jedoch waren die preise im Allgemeinen höher.

Spirituosen. Die hohe Besteuerung dieser Artikel hatte eine starke Abnahme des Eonsums zur Folge, so -ass die Einfuhr nur den dritten Theil des Quantums von 1870 betrug. Die preise stiegen

von 108 bis 140 Lire ital. verzollt.

Vier. Die enorme Fabrikationssteuer, welche aus dem ..^ier hastet, hat die einheimische Produktion sehr beeinträchtigt, dagegen .^en Jmport von fremdem Biere gesordert. Dieser betrug ^irea .^0,000 Kilog.

S t e i n k o h l e n wurden in bedeutenden Quantitäten importirt, .^nd man schält die Totaleinfuhr im verflossenen Jahre aus eirea 23,000 Tonnen.

P e t r o l e u m wurde durch den hohen Eingangszoll wesentlich im Preise erhoht und zu 70-75 Lire ital. per Kiste verkaust. Die Einfuhr war nicht so bedeutend wie im Jahre 1.^70 und belief sich auf

eirea 1,890,000 Kilogr.

M a n u f a k t u r e n . Das Betriebsjahr 1871 war für das Manufaetnrsach kein sehr günstiges, und zwar aus folgenden Gründen : Beim Beginn des Jahres waren die Depots im Allgemeinen überhäuft, und als solche sich etwas lichteten, trat nach u.^d n^ch immer hoherer Aufschlag ein, was im Vereine mit den theuren Getreidepreisen sehr hemmend auf das Manusaeturwaarengeschäst wirkte.

Jm .Allgemeinen lässt sich der hiesige Eonsnm in gedrue^ten SchweizerArtikeln l^Monchoirs^ demjenigen des vorhergehenden Jahres gleichstellen , hingegen hat dureh den unverhältnissmässig hohen Zoll die Einsuhr einzelner glatter, gefärbter Artikel (sarsenet.^), besonders aus der Schweiz, ganz ausgehort. während solche nur noch von England in sehr geringem Maasse eingeführt worden. Jn glatt gefärbtem Ealieot, insosern es die acht farbigen Artikel anbelangt, behauptet die Schweiz mit z.emlichem Jmport den Vorrang. Buntgewebte Baumwollenstoffe haben hingegen über bedeutende Abnahme zu klagen, ebenfalls infolge der inländischen Fabrikation, welche durch den unverhältnissmä^ig hohen Zoll

von ^r. 90 per 100 Kilo begünstigt wird und so zu ^agen die Einfuhr ausländischer Waaren verbietet.

Ueberhaupt beeinträchtigt der hohe Einsuhrzoll die Einsuhr ausländischer Manusakturwaaren, und ist solches um

so weniger gerecht-

^

357

fertigt, als die inländische Fabrikation noch lange nicht aus dem Stand.^ punkte angelangt ist und schwerlich dahin gelangen wird, den Bedarf des Landes zu decken.

Jn Wollwaaren hat durch den ungeheuren Ausschlag die Einsuhr sich aus das Ailernothwendigste beschränkt, und es ist in diesem Fache eher Warenmangel bemerkbar. Die inländische Fabrikation hat zwar auch hierin Fortschritte gemacht und desshalb etwas Einfluss aus die Einsuhr.

Leinenwaaren haben dasselbe Loos wie Wollenwaaren, und es leidet die Einfuhr, besonders der geringen, ungebleichten Artikel sehr durch die inländische Fabrikation und hat so zu sagen beinahe gänzlich auf.gehort. Aus der Schweiz werden in diesem Artikel nur noch bedruckte Monchoirs eingeführt, während der frühere Jmport in seinen Leinen, als tela Cost.iii.^a und tela d'.^aran^ ganz aushorte.

Was die eingeführte .Quantität betrifft, so lässt sich sur den hiesigen Bla.^ durchaus keine Basis feststen, indem daselbst, als Hasenpla^, sehr viele Güter gelandet und auch verzollt werden, die für die südliehen Provinzen oder sonst sür das Jnland bestimmt sind.

Jedensalls bleibt das Jahr 1871 gegen seine Vorgänger in der Einsuhr aus der Schweiz nicht viel zurück, hat aber den Rachtheil, dass sich grosse Lager angehäust haben, und bis diese geschwunden sind, die Ra.^sendungen in nur sehr bescheidenem Massstabe erlauben, welche durch die hohen preise und den verminderten Verkaus noeh mehr be^.

schränkt werden.

M e t a l l e . Es wurde, wie immer, so auch im verflossenen Jahre, ein sehones Jmportgeschäst in Eisen gemacht, und England behauptet natürlicherweise noch immer den Vorrang. Auch von Deutschland wird importirt, jedoch in bedeutend geringerem Maassstal.^e, indem jenes Bro^ukt nur zu speziellen Arbeiten verwendet wird und aueh im ..^reis^ bedeutend hoher zu stehen kommt. Laut den uns vorliegenden statistischen Auszeichnungen wurden in Stangeneisen allein

Kilo 3,114,120 gegen ,, 3,474,168 von 1870 hier eingesührt, und von diesem .Quantum fallen Kilo 2,750,408 aus

England. Die Vreise variirten von L. 28 à 29 per 1000 Kilos, verzollt, sür englisches, und L. 45 a 46 für deutsches Stangeneisen. Von verarbeitetem Eisen, Ghisa, ^.tahl, Blei ..e. finden wir es überflüssig zu sprechen, indem die eingeführten Quantitäten ganz uubedentend sind.

.358

#ST#

Bericht des

schweizerischen Konsuls in Hamburg (Hrn. Emil Mercier, von Lausanne) über das Jahr 1 871.

(Vom 31. Mai 1872.)

An den hohen schmeiz. Bundesrath.

Erster Theil.

1. Lage im Allgemeinen und Handelsgesezgebung.

Wenn gleich das Detailgeschäst in manchen Branchen, namentlich in den der Manusaeturen, in den letzten Jahren gelitten hat, weil der Krieg mit seinem Stillstehen der Erwerbsthätigkeit die Bewohnerschaft zu Einschränkungen nothigt, und weil durch den Anschluss der umliegenden holsteinischen und mecklenburgischen Gebiete an den deutschen Zollverein das Absatzgebiet für das hiesige Detailgeschäst beeinträchtigt wurde, indem die dortigen Händler und Eonsumenten nieht mehr von hier, sondern direet von den zollvereinsländischen Fabrikanten ....der von zollvereinsländisehen Lagern bezogen, so ist doch im Grossen und Ganzen das kaufmännische Gesehäst und der Handel im Aufschwinge begriffen und sind die Geldverhältnifse günstig gewesen. Dem vermehrten Umsatze sollen mehrere neugegründete Banken, dem Ausblühen des Handels die Ausdehnung bestehender und die Gründung neuer Dampfschiffahrtslinien dienen.

Stockungen oder Fallimente grosserer Häuser haben ui.ht

stattgesunden. Das Grundeigentum im Mittelpunkte der Stadt ist

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Bericht des Schweiz. Konsuls in Ancona (Hrn. C. Blumer, von Schwanden, Kts. Glarus) über das Jahr 1871. (Vom 8. Mai 1872.)

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3

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44

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28.09.1872

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351-358

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