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Aus den Verhandlungen des schweizerischen Bundesrathes.

(Vom 17. M..n 1872.)

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Auf eine von der k. n. k. osterreichisch-ungarischen Gesandtschaft bei der schweiz. Eidgenossenschaft unterm 14. d. Mts. eingegebene Rote, betreffend vorgekommene Trauungen von katholischen Angehörigen Voraxlbergs in schweizerischen Kantonen , beschloss der Bundesrath , an sämmtliche eidgenössische Stände ein Kreissehreiben zu erlassen. folgenden

Jnhalts:

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..Tit..

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,,Mittels Rote vom 14. dies macht die k. u. k. osterreichisehe Gesandtschast im Auftrag des kaiserlichen Ministeriums des Jnnexn ausmerksam, dass katholische Angehörige Vorarlbergs, welche heiraten wollen und den ihnen von ihren Geistlichen gestellten Bedingungen auszuweiehen beabsichtigen, in den benachbarten sehweiz. .Kantonen nach den hier geltenden For.nlichkeiten sich trauen lassen. .Aus Anregung des fürstbisehoflichen Ordinariats zu Brisen habe sich die Statthalterei von Tyrol veranlasst gesehen, den 3 vorarlbergisehen Bezirkshauptlenten aus-

zutragen, dass iu die Ausfertigung von Bestätigungen über die persön-

liche Fähigkeit eines Ehewerbers nichts aufgenommen werde, was dahin gedeutet werden könnte, dass die Verlobten auch die Besugniss erlangt hätten, steh, mit Ausserachtlassung der in den ofterreiehisehen ...Staaten zur Ehe erforderlichen Bestimmungen, im Auslande trauen zu lassen, und sernex, dass derlei Bestätigungen in keinem Falle mit der Beseheinigung zu versehe.. seien, dass der im Auslande abzuschließenden Ehe naeh österreichischen Gesezen ein Hinderniss nicht im Wege stehe.

Bevor das k. u. k. Ministerium hierin weitere Schritte thue, wünsche Hoehdasselbe über die in dieser Beziehung in der Schweiz geltenden gesezlichen Vorschriften sich gründlicher zu unterrichten und vor Allem zu erfahren, ob in der Schweiz überhaupt oder in einzelnen Kantonen die Bestimmung gelte, dass die E h e v e r k ü n d i g u n g nicht am Wohnsize b e i d e r B r a u t l e u t e als n o t h w e n d i g erscheine, oder ob, wo diese Formalität unterlassen worden sei, die Geistliehen fich g e g e n die G e s e z e v e r s t o s s e n h a b e n , oder ob die Trauenden vielleicht dureh den Jnhalt der ihnen vorgewiesenen osterreiehisehen

^ Heiratslizenzen i r r e g e f ü h r t w o r d e n seien. Ferner wird Ansknnst darüber erbeten, welche Art von Zeugnissen oder Bestätigungen die in der Schweiz mit der Trauung beauftragten Beamten verlangen, bevor sie eine Trauung von Oesterreiehern vollziehen. und welche Umstände oder Verhältnisse in diesen Urkunden bestätigt und von welchen Organen diese Urkunden ausgestellt sein müssen.

,,Jndem wir Sie ersuchen, uns zuhanden der k. ... k. Gesandtschaft

die nähern Ausschlüsse über obige Bunkte mit gefälliger Beorderung zukommen zu lassen, benuzen wir den Anlass, Sie, getreue, liebe Eid-

genossen, nebst uns in den Schnz des Allmächtigen zu empfehlen.^

Der Bundesrath ermächtigte sein Vostdepartement zum Abschluß eines Vertrags mit der Regierung des Kantons Waadt über Errichtung von Telegraphenbüreaux^ in Burtignl.,, L o n g i r o d und S a u b r a z .

(Vom 20. Mai 1872.)

Der Bundesrath hat die Erstellung eines öffentlichen Telegraphen.^ büreaus auf der Eisenbahnstation D i e l s d o r s beschlossen.

Vom Bundesrathe wurden gewählt:

(^m 17. Mai 1872) als Bosthalterin in Ridau: Jgfr. Laura Brechbü hler, von Hutw^i,.

in Ridau (Bern) ;

^vom 20. Mai 1872) als Vostkommisin Langenthal: Hr. Robert Schw a nd er, Bostaspirant, von Aarberg, in St. Jmmer (Bern)..

,, Telegraphistin in Riederhelfensehw.^l : Jgfr. Franziska Lichtens t e i g er, Arbeitslehrerin, von und in Riederhelfenschw^l(.^t. Gallen).

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Aus den Verhandlungen des schweizerischen Bundesrathes.

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Jahr

1872

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22

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22.05.1872

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267-268

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10 007 269

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