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Einwanderung.

Es werden Versuche gemacht, um die lothringischen und elsässischen Auswanderer nach Algerien zu ziehen. Zu ihren Dunsten sind von der Nationalversammlung 100,000 Hektaren angewiesen worden.

Da offizielle Rachweise uns nicht zur Versügung stehen, so ist es unmöglich, die Bedeutung dieser Einwanderung mittelst fahlen zu definiren. Es scheint aber nicht, dass sie bis jezt den Erwartungen der Beförderer des Brojekts entsprochen habe.

Schweizergesellschaft.

nichts Reues.

#ST#

Bericht

des Schweiz. Generalkonsuls in Neapel hrn. Oskar Meuricoffre von Frauenfeld) über das Jahr 1871 (Vom 23. März 1872.)

An den hohen s.chmeiz. Bundesrath.

Tit. l Obgleich sieh in den ersten Monaten des Jahres 1871 der franzofiseh-deutsche Krieg noch sehr fühlbar machte, so ging es doch, troz dem dureh die zweite Belageruug von Baris erlittenen Gegenstosse nicht lange, bis dem Friedensschluß ein Aufschwung in kommerzieller, in..

dustrieller und finanzieller Hinsicht nachfolgte, dessen wohltätige Wirkungen sich während der übrigen Monate des Jahres immer weiter ver.breiteten.

900 Möglicherweise war es die Ue^ersiedlung der italienischen Regier rung nach Rom, wodurch dieser Aufschwung so bemerkbar wurde. Jen...

wirtschaftlichen und Zollschranken mit all' ihren schlimmen Eonse.luenzen sind nun gefallen und das nördliche und südliche Jtalien nicht mehr durch einen Staat getrennt, der zur Bewahrung der heutzutage so nothwendigen Verkehrserleichterungen wenig Reigung bewiesen hat.

Durch dieses Ereigniss ist Jtalien zu seiner Einheit gelangt. Die nämlichen Vorschriften über Finanzen und Handel beherrschen die Verhältnisse und jedem Verkehre stehen die Thore offen. Die wohlthätigen Folgen der Beseitigung so grosser Hemmnisse weiter auszuführen, dürste wohl überflüssig sein. Die Verbesserung der materiellen Lage und die Befestigung des Vertrauens , eine Frucht der Eonsolidirung Jtaliens,

haben nicht weniger günstig auf das Geschäftsleben eingewirkt.

Hinsichtlich der Veränderungen, welche das Jahr 1871 in die

Handelswerbung Jtaliens eingesührt hat, mache ich auf ^das Gefez vom 3. Jnli 1871 über die Lagerhäuser aufmerksam. Um die Entstehung dieser nüzlichen Etablissemente zu fördern, werden die von ihnen zu beobachtenden Formalitäten durch dieses Gesez vorgeschrieben. Es gewährt ihren Lagerscheinen (oder Warrants) und den kedi dl pe^no (Bfandscheinen), welche gegen Deponirung von Waaren von ihnen ausgestellt werden, bedeutende. gesezliche Privilegien und gestattet den Verkauf der Waaren ohne gerichtliche Formalitäten; endlich können die von den .Lagerhäusern ausgestellten Bfandscheine bei denjenigen Geldinstituten,.

welche Handelsakten mit drei Unterschristen seontiren, sür zwei Unterfristen, und bei den mit zwei Unterschristen seontirenden sür eine Unterschrift gerechnet werden. Dieses auf der richtigen Erkenntnis. der italienischen Handelsbedürsnisse beruhende Gesez ist in den südliehen Provinzen Gegenstand eifrigen Studiums geworden, und unzweifelhaft wird man in Kurzem zur Errichtung solcher Etablissemente sehreiten.

Die internationale maritime .Ausstellung, die in Neapel im Jahre.

1870 hätte stattfinden sollen , wurde , durch die politischen Ereignisse.

verzögert, erst im Frühjahr 1871 eröffnet.

Obgleich die Schweiz hierbei weder offiziell vertreten, noch anch eine besondere Abtheilung ihx eingeräumt war, haben sich dennoch mehxere unserer Landsleute ausgezeichnet, wie z. B. Hr. Jngenienr Bernhard Morell von Bern, der für das eingereichte Brojekt eines schwimmenden Docks eine ehrenvolle Erwähnung erhielt.

Bei Gelegenheit der maritimen Ausstellung haben in unserer St^dt zwei Versammlungen , eine wissensehastli^e und eine kommexzielle, stattgesunden. Beide wurden am 30. Juni erössnet und dauer-

ten üb.ex 10 Tage.

901 ..^ Der internationale maritime Kongreß zahlte 228 Mitglieder, worun^ ter die Kommissäre verschiedener Regierungen ; eine grosse Zahl wissen^

fehaftlichex Rotabilitäten Jtaliens und des Auslandes wohnten ihm bei.

Die zweite Versammlung, nämlich der dritte Kongreß der italienischen Handelskammern, bestand aus Abgeordneten sämmtlichex Handelskammern des Königreichs Jtalien.

Als für die Schweiz möglicherweise interessant, ist u. A. folgender am internationalen maritimen Kongresse laut gewordenen Wünsche Exwähnung zu thun : ,,Dex Kongreß spricht den Wunsch aus, dass die dex genfer Kon.^

,,veution im Jahre 1868 beigefügten Artikel vor ihrer Ratifikation in .

,,einem für die Sicherheit der schwimmenden Militär-Hospitäler und für ,,die Jnteressen der neutralisirten Kranken und Verwundeten möglichst "günstigen Sinne xevidirt werden möchten , er empfiehlt zugleich den ,,kontrahirenden Staaten, in ihre Gesezgebungen sehr strenge und gleich,,lautende Strafbestimmuugen gegen Verlegung der durch die Neutralität ,,dex Verwundeten gebotenen Vfliehten aufzunehmen.^ --- (Antragsteller war Hr. Vrof. Valaseiano in Reapel.)

Auf die Frage, ob es als nothwendig erscheine, die rechtliche Stellung der kommerziellen und industriellen Gesellschasten eines Staates auch in den andern Staaten durch internationale Verträge festzusezen, hat der Kongreß den Wunsch geäussert, dass die Vergebungen aller zivilisirten Staaten hinsichtlich dex Konstituirnng der kommerziellen Gesellschasten von einem und demselben Standpunkte ausgehen und di^ ausgedehnteste Freiheit zu. ihrer Grundlage nehmen möchten.

Bis solches verwirklicht und infolge dessen jeder Staat aus eigenem Antriebe die Anerkennung der kommerziellen oder industriellen Gefellschaften aus seinem Gebiete unter dex alleinigen Bedingung ausgefproehen haben werde, dass sie in irgend einem Staate zu Recht bestehen,.

möchte die Anerkennung und der geschäftliche Verkehr dieser Gesellfehaften vermittelst Verträgen gefördert werden.

Was den Kongress dex Handelskammern anbetrifft, so hatte ein^ feiner Hauptverhandlungen eine Frage zum Gegenstand, welche einen eminenten Zweig dex schweizerischen Jndustrie interessiert. Jch meine die Frage der Koutrolirung und Stempelung der edlen Metalle. Raeh lebhaften Verhandlungen , woran die Anhänger der verschiedenen Meinungen, der obligatorischen Kontrolirung, der fakultativen Kontrolirung und dex Abschaffung jeder Kontrolirung, sowie auch jene des einheitlichen oder mehrfachen Feingehaltes theilnahmen , sprach der Kongress sich dahin aus : .^. es sei nothwendig und dringend (in Jtalien), eine einheitliche Gesezgebung in Betreff der Kontrolirung der edlen Metalle ein^u-

^)02 führen, und es sei wünschenswerth, dass das neue Gesez dem S.^ steme der fakultativen Kontrolirung folge ; b. der Krongress wünscht, dass für goldene Gegenstände drei verschiedene Feingehalte zur fakultativen Kontrolirung gelangen, nämlich

derjenige von 900/1000, der von 750 und der von 500;

c.

dass durch das neue Gesez jeder Fabrikant v.^n goldenen oder silbernen Gegenständen verpflichtet werde, sie mit seinem Fabrikationsstempel zu zeichnen und dass die Verkäufer von goldenen und silbernen Gegenständen, sobald der Käuser es verlangt, gehalten seien, bei jedem Verkause einen Stammblatt^lbschuitt auszuliefern, der den Feingehalt des verkauften Gegenstandes bezeichnet.

Die Regierung ist diesen Wünschen theilweise entgegengekommen und hat dem Senate vor Ende des Jahres 1871 einen bezüglichen Ge^ezesentwurf vorgelegt.

...^nd.^erzen^nifse der fu.^italienifchen ..I^inzen.

Olivenol.

Was diesen Artikel anbetrifft, so ist das Jahr 1871

kein günstiges gewesen. Obgleich ..n der adriatischen Küste und zum Theil auch in Ealabrien die Blüthezeit wenigstens einigen Ertrag, in etlichen Distrikten sogar einen grossen Ertrag hatte hoffen lassen, so wurden doch durch die schlimme Herbstwitterung alle diese Hosfnungen

^u Richte gemacht. Die Oliven gingen grösstentheils verloren, und die Ernte reduzirte sich aus eine relativ unbedeutende,

die man annähernd

auf 20,000 Salmen zu 1.47,312 Kilogramm veranschlagt. Gluklicher-

weise hat uns die vorige Ernte bedeutende Vorräthe zurükgelassen, die

sich Ende Februar noch aus ungefähr 80,000 Salmen in Gallinoli, 30,000 in Gioja und in verschiedenen andern Hasen aus zusammen eirea 20,00l) beliesen. Bereits ist aber ein grosser Theil zur Ausfuhr veräussert worden.

F e i n e s O l i v e n ö l . Jn der Brovin^ Bari hatte man eine gute .^rnte erwartet, das schlechte Wetter aber verhinderte die Verwirklichung dieser Hoffnungen. So kam es, dass gerade im Angenblike der Ernte die Breise stark in die Hohe gingen.

G e t r e i d e . Die Ernte war eine reichliche und gab Veranlassung zu zahlreichen Ex^portgeschästen nach Frankreich, wo die schonen .^...ualitäten von Barletta und Tarent sehr geschäht sind. Man berechnet, dass

Apulien in einem guten Jahrgange ungefähr 1,300,000 Tomoli, jede

von ungefähr 43 Kilogramm, ..n die Ausfuhr abgeben kann.

An Vor-

räthen befinden st.h gegenwärtig in Barletta eirea 350,000 und in seinen Umgebungen 75,000 Tomoli.

903 H a f e r , f e r s t e , B o h n e n (feves). Auch in Bezug auf dies...

drei Artikel fiel die Ernte gut aus.

Bei der geringen Rachfrage von .Aussen her sind die Breise niedrig geblieben, diejenigen für Bohnen ausgenommen, die sich relativ gut gehalten haben.

B o h n e n (h.^cot.s). Wahrend der Artikel im verflossenen Jahre zu einem ziemlich belebten Exportgeschäft nach Marseille Anlass gegeben hat, war diess im .Laufe des gegenwärtigen keineswegs der Fall, da die

Ernte, der Trokenheit des Frühlings wegen, nicht besonders ergiebig

ausgefallen war.

Durch diese Trol.enheit war auch die Maisernte, die ziemlich schwach ausfiel, sehr bedroht, so dass das Brodukt, welches sowohl zur Fabrikation von Branntwein wie. als Brod für den Landmann dient, kaum für den äusserst starken Lokalverbraueh auszureichen vermochte.

Krapp. Die im Frühjahr 1870 vorgenommenen Ansaaten hatten ^ine ausnahmsweise grosse Ausdehnung.^ und wenn auch, infolge der regnerischen Witterung, die Pflanzungen in einigen Distrikten gelitten .haben, so hat die lezte Herbsternte dennoch die Hohe von 40,000 Ballen, zu 440 Kil., erreicht. Sie war eine der stärksten seit vielen Jahxen. Die Nachfrage für den Konsum war sehr lebhast und nahm den grossl.en Theil der Ernte in Anspruch, so dass hier ....loss noch wenige Tausende von Ballen verfügbar sind. Jm lezten Jahre wurden die Anfaaten in geringere Umfange vorgenommen, so dass die nächste Herbst-

.ernte aus nur 25 bis 30,000 Ballen veranschlagt wird..

B a u m w o l l e . Dieselbe leidet noch immer an den Folgen der nach dem amerikanischen Kriege eingetretenen niedrigen Vreise. Riehtsdestowenigex bildet die Baumwolle immer noch ein sehr wichtiges Vrodukt des^ südliehen Jtalieus, hauptsächlich aber Apuliens, wo Bari und .Tarent die grossen Mittelpunkte dieser Kultur sind. Sowohl mit der Baumwolle Apuliens wie mit derjenigen aus den Umgebungen Reapels, ..^astellamare genannt, werden die Schweiz und Süddeutschland versorgt ; der Verkehr ist sehr lebhast.

Seide. Jn den neapolitanischen Brovinzen hat die Produktion dieses Artikels viel von ihrer srühern Bedeutung verloren, da die Züehter durch die Krankheit der Seidenwürmer entmuthigt worden sind.

Doch war die Seidenernte von 1871 nicht schlecht ausgefallen, indem man deren Ertrag ans etwa 500 Ballen berechnet.

Wein. Es wird behauptet, die Ernte von 1871 sei um 1/2 bis .^ geringer gewesen als die vorjährige.

Die Aussuhr nimmt grössere Dimensionen an. Es ist unzweiselhast, dass d..r Artikel noch mancher Verbesserungen bedars; mit der Zeit kann er zu einer Haupta^uelle des . .Landesreichthums werden, besonders wenn man zu einer Verbesserung der Qualität gelangt, welche den Transport des Weines ermöglicht, den die ordinären Sorten bisher nicht zu ertragen vermochten.

904 Hanf. Während der Monate Dezember und Januar hat sü..^ .Rechnung Frankreichs eine starke Nachfrage geherrscht. Die Kultur ist jedoch beschränkt, und es wird der Artikel grosstentheils vom Lokalkonsum absorbirt. Die gegenwärtigen Vorräthe in der Umgegend Neapels wer-

den aus ungefähr 700,000 Kilogramm veranschlagt.

^efammt-Ein^ und ^u.^fuhr.

Die Total-Einsuhr nach Jtalien im Jahre 1.^71 wird auf 920 Millionen berechnet.

Jm gleichen Jahre betrug die Total-Aussnh..: eine Milliarde.

Jm Jahre 1860 belies sich die Ausfuhr auf nicht mehr als 570

Millionen.

1871 lieferten die Zolle einen Ertrag von mehr als ^4 Millionen

--- 5 Millionen mehr als im Jahre 1869.

Schweizerische ^ln.^u^r nach Süd Italien.

Bijouterie. Der Beginn des Jahres 1871 war für sie günftig; gegen Ende des Jahres aber nahmen die Geschäfte ab.

Jmmer sind es noch Pforzheim, Hanau und Frankfurt, die vermöge der Wohlseilheit ihrer Fabrikate und ihres niedern Feingehaltes, der schweizerischen Bijouterie eiue gesährliche Konkurrenz machen. Es darf behauptet werden, dass an der Einsuhr von Bijouterie nach SüdJtalien Deutschland mit 70, Gens mit 25 und Frankreich mit eirea 5

Prozent betheiligt ist.

U h r e n m a c h e r e i . Jn Neapel werden für ungefähr 2 Millionen Franken Uhren perkaust, die sich von da aus in die Provinzen des ehemaligen Königreich... Reapel uud Sizilien verbreiten. Den Mittelpreis

einer Uhr aus Fr. 50 berechnet, beträgt also die Einsuhr 40,000 Stük, goldene und silberne zusammengenommen.

B e d r u k t e und s a r b i g e B a u m w o l l e n st o s s e .

Es ist eine

Schwierige Sache, sich über den Umfang dieses Zweiges der Einsuhr

schweizerischer Erzeugnisse nach Sü.^Jtalien eine klare Vorstellung zu machen, da der Verkehr mit den srühern neapolitanischen Provinzen, statt sich wie ehemals in Reapel zu konzentriren, nunmehr grossentheils direkt pon der Schweiz oder aber von Ankona und Mailand aus stattfindet. Jn der Einsuhr pou Glarner und Winterthurer Artikeln herrschte einiges Leben, doch beschränkt sich die Ziffer, a^s dem angegebenen Grunde, aus dem Plaze Reapel auf einige hunderttausend Franken.

905 ^ .Die Einsuhr von St. Galle... Mousseline-Vorhängen leidet sortwährend durch die englische Konkurrent, die ihre Brodukte zu billigern preisen anbietet.

Roch immer findet einiger Jmport baumwollener und seidener Bänder statt.

Die Käse der Kantone Bern und Freibnrg spielen in der schweizerischen Einsuhr nach Süd^Jtalien fortwährend eine Rolle.

Zum ersten Mal waren schweizerische Holzschnizereien Gegenstand einiger Einsuhr in Reapel. Versteht man es, den Gesehmak der Jtaliener zu tressen, so scheint diese Branche einer günstigen Zukunft eutgegen zu gehen.

.^ari^erandernn.^n Betreffend Ein- und ....ln.^fuhrzalle.

Mit 1. Januar 1871 ist eine bedeutende Erhöhung des Zolles aus Alkohol und mit Alkohol gemischten Getränken in Krast getreten.

Diese Artikel (bei der Stärke von 78 Grad nach dem Alkoholmeter von ^a.^ .Lussae) unterlagen einem Zolle von L. 5. 50 per Hektoliter und einem solchen von L. .l0 bei einer Stärke von mehr als 78 Grad. ^eit ^enem Zeitpunkt aber wird der Artikel mit einer Rachsteuer von L. 20 .per Hektoliter belegt.

Vom 1. Juli 1871 an wird von den Eiern, welche einem Aus-

suhrzolle von

.

.

.

. L. 1. 10 per 100 Kil.

von Hanf, Flachs und andere faserige Vslan..

zen an Stengeln .

.

.

. ,, -. 55 ,, xohem Hans .

.

.

.

. ,, 1. 10 ,, Eoeons .

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. ,, 11. ^,, Getreide, Mais, Bohnen und andern Eerealien .

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Reis

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unterworfen waren, kein Aussuhrzoll mehr entrichtet.

Eisenbahnen und .^erkehr^we^.

Seitdem endlieh im Jahre 1870 die Verbindung der adrial.ischen .Bahnlinien mit denen der Mittelmeerküfte über Foggia vollständig hergestellt worden ist, haben sich die süditalienischen Eisenbahnen einzig an der kalabrischen Küste, wo die Streke Tarent..Rossano bis Eariati .weitergebaut wurde (im Ganzen 181 Kilometer^, und die Streke von

Reggio in Ealabrien bis nach Rotella (112 Kil.) in nennenswerther

Weise weiter entwikelt. Roch bedars es ungesähr 150 Kilometer zwifchen diesen beiden Streken, nm die Linie Tarent-Reggio (an der Küste .des Jonischen Meeres) zur Vollendung zu bringen.

906 Betreffend die Linie. Brindifi^Tarent und Tarent^Eboli, die süx die Fahrt von Brindisi nach Reapel. eine um Vieles direktere Verbindung bildet, als die gegenwärtige über Foggia, sind die Studien anf^ ..hätigste betrieben worden.

Der Transport des gewöhnlichen indischen Felleisens durch die Schiffe der englischen Veninsular- und Oriental^Eompagnie^ wurde über

Brindisi geleitet, dessen Hafen für die grossen Schiffe dieser mächtigen Gesellschaft genügenden Raum bietet.

Von Brindisi hinweg wurde der

Transport, beinahe das ganze Jahr .l871 hindurch, durch E^resszüge über den Brenner vermittelt.

Die Schiffe der italienischen Gesellschaft ,,Adriatieo - Orientale^ haben den Dienst auf der Linie Brindisi ^ ...ller^andrien besorgt. Die italienische Regierung gewährt diesem Unternehmen eine Subvention.

Die Schiffe der Gesellschaft ,,Rnbattino^, die ebenfalls von der italienischen Regierung snbventiouirt wird, segeln von Genua ab, berühren Neapel und Messina, gehen nach Egypten und haben einen Dienst nach Bombay, durch den Kanal von Suez, eingerichtet.

Mit Vergnügen konstatire ich hier, dass die Gotthard.^Eisenbahn, wodurch eine so grossartige und nothwendige Verbindung zwischen Jtalien und der Schweiz hergestellt werden wird, auch in der Stadt Reapel durch Aktienzeichnung gefordert worden ist und daselbst viele Theilnahme findet.

Banken.

^

Während in Rord- und Mittel-Jtalien im Jahre 1871 die Grün-

dung neuer Banken allerwärts an der Tagesordnung war, reduzirte sich.

solches in ^ud-Jtalien aus ein viel geringeres Mass. Doch erfolgte in Reapel die Gründung der ,,Reapolitanischen Bank.., eines Etablissements, das sich mit Diskontogeschäften, Vorschüssen und andern Finanzoperationen besasst. Jm Weitern entstand in dieser Stadt eine Sueeursale der Jtalienisch-Deutschen Bank.

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Bericht des Schweiz. Generalkonsuls in Neapel Hrn. Oskar Meuricoffre von Frauenfeld) über das Jahr 1871 (Vom 23. März 1872.)

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13.07.1872

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