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Schweizerisches Bundesblatt

XXIV. Jahrgang. II.

Nr. 23.

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29. Mai 1872.

Bericht des

schweizerischen Bundesrathes an die h. Bundesversammlung über seine Geschäftsführung im Jahr 1871.

Geschäftskreis des Departements de Innern.

Organisation der Barden.

Mit Rüksieht auf die seiteus der Bundesversammlung erfolgte Feststellung des Ergebnisses der Volkszählung von 1870, sowie auf die dadurch bedingte Aenderung in der Volksvertretung im Rationalrathe ersuchten wir mit Kreisschreiben vom 24. Juli die KantonsRegierungen, uns etwaige Wünsche über Veränderungen in der Zahl oder Begrenzung der Nationalraths-Wahlkreise mittheilen, wie auch sich über die Frage aufsprechen, ob die Zahl der Ortsanwesenden oder die Wohnbevölkerung zur Grundlage für die Bestimmung des Repräseutationsverhältnisses zu nehmen sei. Das Ergebniss der bis zu Anfang Rovembers vollständig eingelaufenen Antworten ist folgendes : Abänderuugen in der Eintheilung der NationalrathsWahlkreise wünschen die Kantone Zürich,. Bern, Luzern, Freiburg und St. Gal.leu, speziell auf Vermehrung der Zahl der Volksvertreter macheu Anspruch : Solothuxn (von 3 aus 4) und Reueuburg (von 4 auf 5); für die Wohnbevolkerung als Grnudlage des Représentationsverhältnisses sprechen sich aus: Zürich, Bern, .Luzern, Schwyz, Ob-

BundesbIatt. Jahrg. XXIV. Bd. II.

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274 walden, ^ug. Solothurn, Schafshausen , St. fallen, Graubünd^,.

Tesstn und Reuenburg, wogegen Freiburg und Genf der Basis der Ortsanwesenden den Vorzug geben. Die übrigen 10 Kantone haben sieh zu keinerlei solchen Rükäusserungen ver.anlasst gesehen. Wir behalten uns vor, die geäusserten Wünsche und Ansichten nach Absehluss der Bundesrevision in Erwägung zu ziehen.

^uud.^kanzlei.

Die Vorberathungen zur Revision der Bundesverfassung, sowie^ die Revisionsverhandlungen selbst nahmen die Kanzlei vielfach .n .Ansprueh. Die nationalräthliche Revisionskommission war vom 26. Februar.

bis 18. März und vom 17. bis 20. April, die ständeräthliehe vom

8. bis 20.^ Mai versammelt. Seit dem 5. Rovember dauerten dann.

die Revisionsverhandlungen im Rationalrathe bis zum 23. Dezember.

Einzelne Luken und Rükstände in den Kanzleiarbeiten sind nun guten Theils aus Rechnung der Jnanspruchnahme durch die Revisionsarbeiten zu sehreiben; auch musste bis zum Absehluss lezterer die Kanzlei ferner einzelne der gewöhnlichen Arbeiten zurüklegen. Jmmerhin ist der Stand der Protokolle, Register und Kontrolen ein befriedigender. der theil^ weise Rükstand bei den Protokollen fällt mehr nur ans die Kollationirung, welche zu gelegener Zeit, d. h. nach dem Sehlus.. der Revisionsarbeiten nachzuholen sein wird. Ueber das Rähere betrefss des Standes der Protokolle u. f. w. wird der Kürze halber auf den Kanzleibericht ( B e i l a g e A. 1) verwiesen. Wie sich aus dem Protokoll des Bundesxathes ergibt, hat dieser 189 Sizungen, 8 weniger als im Vorjahre.

gehalten und 6005 Gesehäste, 418 mehr als im Vorjahre erledigt.

Andauernde Krankheit des Hrn. Vizekanzler K e r n - G e r m a n n (seit Ende Juni), wegen welcher Hr. Kanzleisekretär R u t s c h e r das Aktuariat im Ständeräthe versah, wirkte aus den Geschästsgang der Kanzlei retartirend ein. Eine seit 1870 erledigte Kanzlistenstelle wurde nach vorübergehender verschiedentlieher Aushilse durch Ernennung des Hrn.

Hugo Hungerbühl er von St. Gallen wieder besezt.

. Betreffend d i e v o n d e r B u n d e s k a n z l e i b e s o r g t e n V e r .offentlichungen, wurden vom Bundesblatt, welches in 3 Bänden.

1851/2 deutsche und 1781/2 franzosische Bogen hält und in der Auslage von 1000 deutsehen und 800 französischen Exemplaren erschien, 1554 Exemplare ausgegeben, nemlieh 973 abonnirte und 581 Grati.sex^emplare ; vom 10. Bande der Gesezsammlung wurden 591/2 Bogen, von der Eisenbahnaktensammlun^ 691/2 Bogen gedrukt. Die Gesammtsnmm...

der Einnahmen auf dem Bundesblatt, der Gesezsammlung u. f. w..

betrug Fr. 4581. 80, die der Ausgaben Fr. 21,024. 55. Rechnet man aber die ...uf dem Bundesblatt dureh Brotokollabzüge und mehr-

275 fa^e Sazbenuzun^ gemachten Ersparnisse von Fr. 4431. 25 zu den Einnahmen auf demselben hinzu, so steigen diese auf Fr. 9013. 05.

Jm Ganzen wurden 135,350 Exemplare Drukschriften veroffentlicht.

Weiteres Detail gibt der bezügliche Spezialberleht der Bundeskanzt.^

(Beilage A. 2).

Jm Bundesbesehlusse vom 22/23. Dezember 1869, betreffend

das eidg. Budget für 1871, war bekanntlich ein Bostulat gestellt über V e r o s f e n t t i c h u n g der B u n d e s r e v i s i o n s p r o t o k o l l e in B ü l l e t i n f o r m. Jnfolge eines vom Departement gestellten Antrags, der sieh aus einen Bericht der Buudeskanzlei gründete, wurde nun diese dureh Beschluß vom 29. September von uns ermächtigt, mit Hrn. Uebersezer Dueommun aus näher bezeichneter Grundlage einen Vertrag zum Zweke jener Verossentliehung zu schließen; zugleich wurd^ der Bundeskanzlei der benothigte Kredit eröffnet. Der diessalls von der Kanzlei mit dem Genannten^ geschlossene Vertrag wurde später, als die Kauzlei eine irrige Auffassung der Vertragsdauer seitens des Redaktors zur Sprache brachte, pom Departement in unserm Sinne dahin

präzistrt, dass das Bül.letin bis zum Schlusse der Revisionsverhand-

lungen fortzusein sei; zugleich wurde die Kanzlei angewiesen, der Redaktion Beschränkung aus jene Verhandlungen und genügender... Leistungen anzuempfehlen. Der mit einem solchen substantiellen Bulletin ge-

machte Versuch hat allseitig wenig befriedigt.

^rchi^e und ..^un^awmlun.^.

Die Herausgabe der amtlichen S a m m l u n g der ä l t e r e n eldg. A b s c h i e d e wurde, ungeachtet der Erkrankung des Oberredaktors und amtlicher Behinderung eines der Redaktoren, erheblich gefordert.

Jm Ganzen wurden 572 Abschiede nebst 3.^4 Regesten und vielem Rotenmaterial bearbeitet, ferner einige Beilagen ^eigebracht und 52

Drukbogen des Bandes V, 1 (1587.--1617, naeh Hrn. Krütli sel.

besorgt durch Hrn. Archivar Kaiser) zu den früheren 180 hinzugefügt; überdies wurde die Druklegung ..der 1. Abtheilung von Band IV, 1

(1521---1555, redigirt von Hrn. Archivar Strikler in Zürich,. so weit

vorbereitet, dass der ^az im laufenden Jahre beginnen konnte. Betreff^ des Einzelnen der schriftlichen und Drukarbeiten wird auf den Bericht der Oberredaktion (Beilage B. 1) verwiesen. Das R e p e r t o r i u n t

der eidg. Abschiede von 1814---1848 liegt, der Hauptsaeh...

naeh, ..m Manuskript fertig vor und bedarf nur noch einer ...........hlu^...

revision, um dem Druk übergeben werden zu können, was voraussichtlich noch im lausenden Jahre der Fall sein wird. Räheres hierüber bietet

der Berieht des Oberredaktors (Beilage B. 1).

276 Jm B u n d e s a r c h i v wurden unter den bisher no..h nicht ein^theilten Akten ^der 6. Amtsperiode (1864^-1866) diejenigen de.. BostVerwaltung und des Baubüreaus fertig rubrizirt und eingeordnet (mit den jezt einzig noch restire..den Akten der Telegraphenverwaltung konnte ein Gleiches wegen andauernder Krankheit des Hrn. Oberarchivar .Kaiser nicht erreicht werden); serner wurden die eidg. Vol.kszählungsakten, sowie die Materialien der eidg. Viehzählung von 1866 geordnet und ausgestellt. weitere Arbeiten, welche im Archivberichte (Beila g e B. 2) zum Theil näher erortert sind, betrasen das Fortführen des Bersonalakten^Verzeichnisses (vom Buchstaben J bis M) ; die Anhand^ nahme der Regiftrirung der Bundesrathsprotokolle gemäss unserm Befehlufse vom 31. Dezember 1870. die Anfertigung eines Bersonenund Materienregisters über die persönlichen Rekurse und die Regiftrirung der im Jahreslaufe an das Archiv abgelieferten Urkunden (Verträge u. s. w.). Ausgegeben wurden 3927 Aktenstüke und Bände, wovon am Jahxesschluss 640 noch ausstunden. ..

Der Zuwachs der Münzsammlung betrug 34 Stüke im Metallwerthe von Fr. 215. 86 und zum Ankaufspreise von Fr. 419. 85:.

einige der A.^nisitionen sind besonders werthvoll. Der Abgang der Dubletten betras nur 1 Stük. Am Jahresende hatte die ....^ammlnng eine Zahl von 4516 Stüken und einen Metallwerth von Fr. 11,625.

Ein Mehreres über die Ankäufe, sowie über den Bestand der Sammlung enthält der Bericht des .Konservators (Beilage B. 2).

^il.li^tl.et.

Jn weiterer Vollziehung des Bibiiothekrevisions-Besehlusses vom 7.Januar1870(Bundesblatt 1870, Il. 250) wurde vorerst das unpassende und deserte Material entfernt (gleichzeitig fand eine sormliehe Ausräumung der Schränke statt). unter dem Ausgeschiedenen wurde

eine Menge offizieller Veröffentlichungen an die Bibliothek des eidg.

statistischen Büreaus behufs der Ergänzung ihrer zum Theil defekten

Sammlungen zugeschieden . Anderes, was sieh für die Bibliothek des

Polytechnikums eignete, ging dieser zu. alles übrige ausgemerzte Material .wurde als Makulatur zum Einftampsen verändert. Eine weitere ^Re^isionsarbeit war die Anfert.gung des neuen Hauptkatalogs ; derselbe wurde vor Jahresende dem Druke übergeben und wird im ^aufe des Jahres die Bresse verlassen.^ Jnfolge der Bücherauss..heidung hat der Bestand der Bibliothek, ungeachtet zahlreicher neuer Requisitionen, durch welche bisherige Luken gesollt wurden, etwelchen Abgang erlitten, derselbe beträgt gegenwärtig über 20,000 Bände. Die Benu^nng der Bibliothek zeigte gegenüber früheren Jahren eine bedeutende Zunahme; es wurden 495 Bände ....fliehen, wovon am Jahresende noch 194 ausstunden.

277 .

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Die eidg. Eichstätte sezte die Kontrole und Justirung der neuen metrischen Vrobemasse fort (Berieht über das diesfällige Versahren, vom

14. Januar, im B u u d e s b l .. t t 1 871, ll. 857--862) und traf die nothigen

Anordnungen zur Anfertigung der von verschiedenen Kantonen bestellten grossexen Flüssigkeits^Brobemasse (s. unten); gegen Ende des Jahres wurde sodann der Turnus der Jnspektion des schweizerischen Mass- und Gerichtswesens , gemäss der Vollziehungsverordnung über Mass und

Gewicht, lll. Abschnitt, Art. 11, von Reuem begonnen. Die dies-

fällige Jnspektion erstrekte stch einstweilen aus die Kantone Basel^Stadt, Basel^Landschaft, Aargau und Thurgau. Aus der Jnspektion, über welche dem Departement vier Spezialberichte vorgelegt wurden, ergab sich hauptsächlich, dass früher gerügten Uebelständen merkbar abgeholfen wird, und dass, wenn einerseits die metrischen Verkehrsmasse nicht im erwarteten Grade Verbreitung gefunden haben, andererseits die mehrfach gehegte Besorgniss von Verwirrung als Folge der fakultativen

Einsührung des ^metrischen Masses sieh nicht bestätigt hat. Einem die

Flüssigkeitsmasse betreffenden Uebelstande, der sich bei der Jnspektion fühlbar machte, ist durch einen Beschluss abgeholsen worden, welcher die Erweiterung der metrischen Einheiten der ^lüssigkeitsmasse bezwekt (s. unten). Räheres über die Hauptergebnisse der Jnspektion ist im Jahresberichte der Ei^stätte-Dire^tion ( B e i l a g e C) enthalten. Eine.

weitere Arbeit der Eichstätte bestund sodann in Hilseleistuug bei den von den HH. Vrofessoren Hirsch und V l a n t a m o u r an den Komparatoren im .....ol.al der Eichstätte vorgenommenen Messungen, welche den Ausdehnungskoeffizient des der Eidgenossenschaft gehörenden neuen

Silberstabes nochmals feststellten und ein günstiges Resultat ergaben.

(Andere von den Genannten ausgeführte Messungen, deren Ergebnisse von der schweizerischen geodätischen Kommisston veröffentlicht sind, betrafen die schweizerischen Rormalmasse nur indirekt.) Ausserdem wurden von der Direktion mancherlei, meist technische Detailsragen, betreffend die neue Mass- und Gewichtsordnung, behufs der Erledigung durch das Departemeut gutachtlich behandelt. Jn Sachen des Mass- und Ge..r.iehtswesens gesasste Beschlüsse betrasen : eine Einladung an Graubüuden, bei zunehmendem Verkehr mit metrischen Gewichten und Massen die betreffenden Serien der gesezlich vorgeschriebenen neuen Vrobemasse bei der eidg. Eichstätte zu bestellen (21. Juni). eine Einladung an Appenzell J. Rh., den Grossen Rath zur Aufhebung des dem Bundesgeseze vom 14. Juli 1868 zuwiderlaufenden Beschlusses, betreffend Ausschluss des metrischen Masses und Gewichtes, zu veranlassen und jenes Gesez ^ur Vollziehung zu bringen. (4. Oktober). Kenntnissgab...

an Appenzell J. Rh. von der Befriedigung infolge eines obiger Ein-

278 ladung entsprechenden Grossrathsbesch lusses (6. November) ; einstweilige .Ablehnung der von Thurgau gemachten Anregung von Unterhandlungen mit Deutschland, betreffend Freizug des metrischen Masses und Gewichtes (11. Dezember). Abweisung eines Begehrens von Aargan, betreffend

^ostenersaz für Mass.. und Gewichtsinspektion (15. Dezember). leztlich

einen Nachtrag zur Vollziehungsverordnung vom 23. Mai 1870, betreffend Gestattüng weiterer Unterabtheilungen des Liters (26. Dezember, A. ^. ^. 634). Obwohl von untergeordnetem Belang, ist doch wegen einer im Berichte der nationalräthlichen Prüfungskommission über den 1870er Geschästsberieht, ....... 11 u. ff. enthaltenen Bemerkung hier noch zu erwähnen. die Ermächtigung .des Departements, dureh die EichstätteDirektion Exemplare der von Eichmeister Vone... in Ludern eingesandten Anschauungstaseln sür die Flaschenmasse anschaffen und dieselben den Kantonen auf Anfrage empfehlen zu lassen (26. April); zudem die Gestattung der Veröffentlichung der von Mechaniker Gaberel in Bern eingesandten Vergleichungstafel für Mass und Gewicht, unter der Bedingung anzubringender Verbesserungen (3. Juli^. Das im Vorjahre von 14 Kantonen beantwortete Kreisschreiben ^vom 2. September 1869, betreffend Kenntnissgabe von Bekanntmachung des Zeitpunkts des Beginns der Eichung metrischer Masse und Gewichte, wurde bis zum 14. Juni von weiteren 7 Kantonen, uud aus Recharge vom

14. gl. Mts. von den noch rükständigen bis zum 28. Juli befriedigend

beantwortet.

Das Departements-Kreisschreiben vom 13. Januar (mit

Erläuterung vom 20. gl. Mts.), betreffend Wünsehbarkeit der Be-

Schaffung grosserex Einheiten metrischer Vrobemasse seitens der Kantone, wurde von 8 derselben beantwortet. Bestellungen auf kupferne grossere .Liter-Brobemasse machten Obwalden, Glarus, Basel^a..dschaft, Schaffhausen und Hessin. Das Departement sah sieh veranlagt, die Regiexung pon Basel.^tadt zu ersuchen, ein dortiges Haus vor Verbreitung von metrischen Gewichten^ deren Grösseneinheit in der neuen eidg.

Vollziehungsverordnung r.ieht angegeben sei, zu warnen, da erst nach Einführung des metrischen Systems die .^rage der Zulassung anderer Gewiehtsgrossen entstehen konne (25. Jannar, 17. Februar). ^ehliesslich ist zu erwähnen, dass der gedrukte ^izungsberieht über die im Jahr 1870 in Baris abgehaltene internationale Meterkonseren^ von Hrn.

Brof. Dr. Hirsch dem Departement na^träglieh zugestellt worden ist;

dieser Berieht gibt ausführlichen Aufschlug über den Antheil, den der Genannte, als Vertreter der Schweig, an der Konferenz genommen.

Unterrichte anhalten im ..^ und ^n^lan^e.

Jn Vollziehung des Bundesbeschlusses vom 23. Dezember 186.^, Stressend E r w e i t e r u n g der F o r s t s c h u l e des eidg. Bol....technikums zu einer land- und f o rst w i rt h seh a ft l i ch.e

2^ ^.

^.^nle, wnrde die von diesseitigen Abgeordneten mit Beauftragten ^der Regierung von Zürich unterm 28. Juni abgeschlossene und von lezterer unterm 10/15. Juli gutgeheißene Uebereinkunst nebst LokalitätenProgramm unsererseits genehmigt (19. Juli, A. S. 1872, ^. 635); gleichzeitig sprachen wir der Regierung von Zürich bei Uebermittlnng thres Doppels der Uebereinkunst den Wunsch rascher Aussührung aus, d.. der Schulrath erkläre, dass grosser Rachtheil und Verwirrung entstehen würde, wenn die neue Schulabtheilung nicht im Oktober 1872 die neuen Räumlichkeiten beziehen konnte. Aus eine diessällige Mahnung vom 20. September gab die Regierung von Zürich am 30. gl. Mts.

Ausschlüsse und Zusagen , mit welchen wir uns zusrieden erklärten

^6. Oktober). Bei Uebermittlung der Bläue für das Gebäude der

land- und forstwirtschaftlichen Schule des Bol^technikums stellte sodann die Regierung nachträglich zu ihrem Schreiben vom 30. September das Begehren um Reduktionen, da sonst wegen Ueberschreitens der vorgesehenen Summe von Fr. 250,000 die Sache noch vor das Volk gebracht werden müsste. Wir erhärten der Regierung, es den mit Begutachtung des Bauplans beauftragten Experten anheimstellen zu wollen, sich über die Zulässtgkeit der verlangten Reduktionen auszusprechen, drükten aber zugleich unser Bedauern darüber aus, dass die bisherigen Abmachungen neuerdings in Frage .gestellt werden (13. Dezember).

Bei der bald nachher erfolgten Genehmigung des uns vorgelegten Bauplans bewilligten wir die von den Experten als ^nlässig erkannte Ermässigung, und sprachen der Regierung von Zürich die Hossnung aus, dass damit nun alle Anstände erledigt seien und zu einer raschen Bauausführung geschritten werde (26. Dezember). Man vergleiche hierüber den angeschlossenen Jahresbericht des schweizerischen Schulraths, auf welchen hinsichtlich des eidg. Polytechnikums überhaupt verwiesen ^..ird. -- Aus Anlass der in der Bresse erfolgten Angrisfe gegen das Brimarschulwesen des Kantons ^reiburg richtete dortige Regierung, die bezüglichen Berichte als unbegründet bezeichnend, zur Rührung des Beweises hievon das Ansuchen an uns, die Schulen auf Kosten des .Kantons durch zwei Fachmänner untersuchen und über das Ergebniss Berieht erstatten zu lassen. Obwohl das Loyale des Anerbietens anerkennend, erklärten wir, von demselben um der Konsequenzen willen keinen Gebrauch machen zu dürfen, da der Gegenstand nicht in der

Bnndeskompetenz liege (20. Oktober).

Der von der bayerischen Regierung angeregte Austausch der BroBramme, Statuten und Jahresberichte der beseitigen technischen .LehrAnstalten wurde durch unsere Vermittlung angebahnt (Kreisschreiben ....n die Kantonsregierungen vom 3. Mai und 16. Juni).

280 .^

^efnndheit^esen.

Die Regierung von Aargau hat den Beitritt des Kantons zum

K o n k o r d a t sur Freizug des Medizinalpersonals am 15.

Februar angezeigt (A. ^. .^. 403). Haupttraktanden von zwei, am 7. Jnli und 10. November unter dem üblichen Vorsize des Departementsvorstehers gehaltenen Konferenzen der Konkordatskantone waren : die Anfrage der Regierung von Appenzell A. Rh. , ob dieser Kanton nach dem Landsgemeindebeschlusse , betreffend ^reigebung der medizinisehen Praxis, noeh als im Konkordat stehend betrachtet werde, und ein vom leitenden Ausschusse an die Konkordatskantone gerichtetes Gesuch nm Jnterpretation des ^ 23 lit. a des Vrüsungsreglements, betreffend die Maturitätsprüfungen. Jn der zweiten Konferenz wurde die Frage wegen des Verbleibs von Appenzell A. Rh. im Konkordat bejahend entschieden, vorbehaltlich späterer Erorternug der Frage, ob nicht Art. 1 des Konkordats und im Zusammenhang damit ^ 44 des Konkordatsreglements nach der Bundesrevifion in erweiterndem .^inne abzuändern

sei; bezüglich der Jnterpretation des ^ 23 a, des ^rüfnngsreglements,

welcher vorschreibt , dass der Kandidat, um den Ae.^ess zur propädentischeu Brüfung zu erlangen, unter Anderm den Rachweis . . ü b e r voll-

ständig und b e s r i e d i g e n d a b s o l v i r t e G.^mnasialstud ie n durch ein als Ergeb.^iss einer Brüfung a u s g e s t e l l t e s Ab-

g a n g s z e u g n i s s ^ beizubringen hat, wurden die Vorsehläge eine.. gemäß Beschluss der ersten Konferenz niedergesezten Kommission, wonach es siib .lin. 2 anstatt ,, G ^ m n .. s i a l st u d i e n ^ heissen soll : ... G ^ m n a s i a l - , b e z i e h u n g s w e i s e L . . . e e a l s t n d i e n ^ , angenommen, jedoch in dem Sinne, dass die dadurch getroffenen Bestimmungen über die Maturitätszeugnisse bei der vorgesehenen Revision des Brüsnngsreglements genaueren Vorschristen über Matnrität weichen sollen. Ausserdem tras die zweite Konserenz die reglementarisch vorgeschriebene Gesammterneuerungswahl des leitenden Ausschusses und der Vrüsungskommissionen, deren erste, vierjährige ^lmtsdauer mit Jahresende auslies : der leitende Ansschuss wurde aus die zweite Amtsdauer neu be-.

stellt in den Bersonen der HH. Dr. Hans Locher^Wild in Zürich (Brä-

sident), Dr. Ad. Ziegler in Bern (Vieepräsident) und Dr. Fr. Müller

in Basel (Aktnar).^. Es mag hier noch erwähnt werden, dass eine uns zugekommene anonyme Zusehrist mehrerer St. Gallischer Aerzte, ärztliehe Freizügigkeit betretend, mit Rüksicht aus die Anonymität der Versasser

unberüksichtigt geblieben ist (17. März). -

Die Angelegenheit des

Konkordats für Einführung einer gemeinsamen B h a r m a k o p o e hat, wie im Vorjahr und aus dem gleichen Grunde wie damals, keinen Schritt vorwärts gemacht.

281 ^ G e se z g e b e r i sche - üb er M a s s r e g e l n g e g e n E p i d e m i e n und V i e h s e u c h e n anbelangend , ist zu bemerken, da^ der Ständerath am 17. ^..ov. , der Nationalrath am 8. Febr. l. J.

den Gesezentwurs über polizeiliche Massregeln gegen Viehseuchen mit

einigen Modifikationen genehmigt hat.

W a s a n s t e k e n d e K r a n k h e i t e n u n d E p i d e m i e n betrifft, nahmen Fälle von Bokeu und .^phns, welche schon zu Anfang des Jahres vorgekommen waren , besonders die Bokensäl.le infolge der Jnternirung der fran^ostsehen .^starmee in bedeutendem Masse zu und steigerten sich mitunter, namentlich in einigen Gegenden der Westschweiz, bis ^n Epidemien , obsehon wir gleich beim Eintritt jener Armee die zur Sicherung des osfentlichen Gesundheitszustandes erforderlichen Massnahmen angeordnet haben. Hierüber, sowie über die sanitarischen Folgen der Jnternirung verweisen wir aus das Bezügliche in unserm Berichte

pom 28. Juni über die Reutralitätswahrung (Bundesbl. 1871,

11. 782).

An diesen Berieht anknüpfend , bemerken wir betreffs der

zweiten Jahreshälfte das Folgende. Das Kreisschreiben vom 16. Mai,

womit das Departement den Kantonen die Frage allgemeiner, im ^inne des Art. 59 der Bundesverfassung ^u treffenden Massregeln gegen Verbreitung der Boken vorlegte, wurde von der grossen Mehrzahl der Kantone in bejahendem Sin^e beantwortet. Der eidg. Oberfeldarzt, vom Departement unter Mittheilung der Kantonsantworten ersucht, sieh über das weitere Vorgehen in Sache zu äussern , sprach sieh mit Schreiben vom 22. Juli sur die Einberufung Deiner Expertenkommission aus und

machte eventuell Mitgliedervorsehläge. Da jedoch gleichzeitig vom Hrn.

Oberfeldarzt die Vorlage eines Gesetzentwurfes gewünscht wurde, hielt es das Departement für rathsam , für die Abfassung eines solchen die Bundesrevision abzuwarten , zumal bei damaliger starker Abnahme der Boken keine Gefahr im Verzug erschien. Als im Hochsommer in einem pielgelesenen englischen Blatte vom Besuche der Schweiz wegen der angeblieh dort herrschenden Bo^enepidemie abgemahnt wurde, sahen wir uns durch diessällige Anzeigen und Reklamationen veranlasst , das Generalkonsulat in London , sowie die Gesandtschaften in Berlin und Baris mit Veröffentlichung von beruhigenden Gegenerklärungen ^u beaustragen (31. Juli) , wodurch der Zwek jener Warnung , die sehr wahrscheinlich nur aus Gründen niedrigen Eigennuzes beruhte , voll-

ständig vereitelt wurde. Als sodann gegen den Herbst hin die Eholera

aus Rnssland westlich vorzurüken schien , erliess das Departement, ein-

gedenk der im J. 1867 in Zürich gemachten Erfahrung direkter Ueber-

tragung der Krankheit aus der Ferne, am 7. Sept. ein Kreisschreiben an die Sanitätsbehorden sämmtlieher Kantone., worin dieselben unter Hinweis aus unser Kreisschreiben vom 3. Rovember 1865 , betreffend Vorkehren gegen die Eholera , und auf das Departementskreissehreiben

.^2 ....om 15. August 1866, betreffend Massnahmen gegen Volkskrankhe^en, konsidentiell ersucht wurden , ^n der Stille die nothigen Vorstchtsmassregeln zu treffen. Wenn das Departement in den Fall kam. bei der Regierung von Zug eine durch die von Schwyz eingeklagte Abs.^iebnng eines blatternkranken Kantonsangehorigen mit Schreiben vom 23. Juni

zu rügen und mit Hinweis auf das Kreissehreiben vom 15. August 1866

Einschärsnng des Verbots von Transporten Biatternkranker fausser in den Spital) zu verlangen, so veranlage dagegen eine Beschwerde Berns, betreffend die angebliche vorzeitige Entlassung einer blatternkranken Kantonsangehorigen ans dem Spital in .Lausanne und deren Heimsendung, nach di.essälliger Rechtfertigung von Seite der waadtländischen Sanitätsbehorde unsrerseits keine besondere ^chlussnahme (8. Septbr.).

Auf eine Anfrage Oesterreiehs , ob der Gesundheitszustand in der Schweiz die Aushebung des dortseits im Mai zur Abwehr anstekender Krankheiten erlassenen Verbots der Einfuhr von alten Kleidern ... s. w.

gestatte, konnten wir erwiedern : es kommen zwar in einigen Kantonen immer noch vereinzelte Blatternfälle por . dagegen bestehe keine Blatternepidemie und eben so wenig treten andere Epidemien ans (11. Okt.).

Wie insolge der Jnternirnng der franzosischen Ostarmee eine namhaste Verschlimmerung des Volksgesundheitszustandes eingetreten ist, so

hat ebendasselbe Ereigniss die Einschleppung der R i n d e r p e s t in den

Kanton Reuenburg, vielleicht auch einige sporadische Fälle derselben in den Kantonen Bern und Solothurn und als Folge hievon parcelle Verluste an ...^ieh, sowie Viehsperren von Seite der drei Nachbarstaaten Jtalien , Baden und Bauern, namentlich eine andauernde seitens des erstgenannten Staates mit Schädigung des Viehverkehrs verursacht ; indess gelang es den zur Bekämpfung der keuche angeordneten Massregeln, worunter der Beschlnss vom 27. Februar, betreffend den Viehtransport aus Eisenbahnen (A. S. ^. 404 f.) , hervorzuheben , das Uebel ans ganz wenige ^nnkte zu l.okalisiren und anszntilgen , ohne dass der Viehftand in den. übrigen Theilen der Schweiz darüber Roth litt. Hierüber, sowie. übe^ die getrosfenen sanitarischen Massregeln gibt der betreffende ....^eil unsers Berichts vom 28. Jnni über die Rentra-

litätswahrung die nothigen Ausschlüsse (B u n de s b l. 1871, ...L 782

bis 788), wobei auch des Standes der wegen Rinderpest gegen ^rankreich , Deutschland und Oesterreich angeordneten Sperren gedacht ist.

Zu demjenigen , was dort über die Kostenangelegenheit gesagt ist,

kommt jezt aus der zweiten Jahreshälste Folgendes hinzu. Die Regie-

..^ung von Graubünden erneuerte seither insolge eines Grossrathsbesehlusses ihr Gesneh um Ersaz der mit der ^iehsperre gegen .^esterreich verbunden gewesenen Grenzbewachungskosten ; wir konnten aber ^us den im obigen Berichte bereits angegebenen Gründen ans das Gesuch anch jezt nicht eintreten. Uebrigens wurde bemerklich gemacht, daf. in jenem Berichte vom Begehren Bündens und von seiner. Beschwerde Kenntniss

28^ gelben sei , so dass die eidg. Räthe in der Lage seien , von sich au.^ oder auf eine etwaige direkte Eingabe unsern Entscheid abzuändern ; für die Zukunft werde das Verhältniss durch das neue Gesez über poligliche Massregeln gegen .Viehseuchen geordnet, freilich in einer der Anschauung der Regierung entgegenstehenden Weise (5. Juli). Dabei hat .

es im Betreff des wiederholten Gesuchs von Graubünden sein Bewenden gehabt. Rachdem sieh die gesezgebenden Räthe mit der von uns empfohlenen Rükvergütnng der von Reuenburg angerechneten Kosten der

Maßnahmen gegen die Rinderpest, im Betrage von Fr. 47,844. 47,

einverstanden erklärt hatten, wurde . das Finanzdepartement eingeladen, der Regierung besagten Betrag auszurichten , resp. die Ausgaben auf die Gre.^bese^nngsreehnnng zu nehmen (31. Juli). Dagegen konnte eine nachträgliche , ^war nicht sehr bedeutende Ersazsorderung Reuenburgs sür Gren^schuzkosten in Abwehr der Rinderpest unter Hinweis

auf die bereits bewilligte Gesammtentschädigung nicht berüksichtigt werben (30.

August). Brivaten aus dem Kanton Reuenburg, welche um Ver-

gütung des Schadens an Ställen u. s. w. infolge der Vorkehren

gegen die Rinderpest nachsuchten, wurde freigestellt, sich an die Regieruug von Reuenburg zu wenden , mit welcher man sich verständigen

wex^e (13.-18. September). Als eine diesfäl.lige Verwendung der

Regierung ersolgte , machten wir dieselbe daraus aufmerksam , dass die Eidgenossenschaft ihre Verbindlichkeiten betreffs des durch die Massnahmen gegen die Rinderpest verursachten Schadens durch die Uebernahme der Gesammtentschädigung von Fr. 47,844. 47 zu Gunsten des

Kantons Reuenburg getilgt zu haben glaube ; doeh schlugen wir Billig-

keits halber vor : die Regierung moge eine Aufnahme der bezüglichen Kosten veranstalten und je einen .^heil ausscheiden, welcher dem Eigenthümer als dauernde Verbesserung seines Stalles auserlegt werden koune ; der Rest sei sodann von der Eidgenossensehast und dem Kanton ^u gleichen theilen zu tragen (11. Oktober). Die Regierung von Reuenburg erklärte sich damit einverstanden. Weiteres in dieser Ange-

legenheit ist im Berichtsjahre nicht erfolgt.

Was V i e h s e u c h e n im J n n e r n , abgesehen von der Rinderpest, betrifft , haben nach glüklieher Ueberwindung dieser Seuche Fälle von M a u l - und K l a u e n s e u c h e , von welchen, sowie von den dagegen ergriffenen Maßnahmen uns die Regierung von Freiburg schon in der ersten Jahreshälfte wiederholt Kenntniss gab, bekanntlich auch späterhin ..n Menge und verschiedentlich stattgefunden , ohne dass uns diesfällige Anzeigen zugekommen sind. Dagegen hat das Auftreten jener Seuche in Graubünden eine vorübergehende Sperre von ^eite .^.esterrei.hs veranlasst (s. unten). Hier mag noch erwähnt werden, dass, nachdem wir ein von .Dr. A. Hoffmann in Baris angebotenes Mittel gegen Rinderpest mit Rüksicht ans das Erloschen derselben in der Schweiz abgelehnt und

284 den Antragsteller aus das ihm in Frankreich offen stehende ......hatigkeitsfeld hingewiesen hatten (3. März), ein Apotheker Egger in Weingarten (Württemberg) mit seinem Anerbieten eines Mittels zur Bekämpfung der im Kanton Bern besonders stark herrsehenden Maul.^ und Klauenseuche an die Regierung dieses Kantons gewiesen wurde (18. Dezember).

Ueber E r k u n d i g u n g e n und A n z e i g e n , betreffend V i e h s euch en im A u s l a n d e , sowie über V i e h s p e r x e n u n d Einf u h r v e r b o t e g e g e n d a s s e l b e , ist im Ansehluss an unsern Bericht

vom 28. Juni und zum Theil in Ergänzung desselben Folgendes zu berichten. Von der schweiz. Gesandtschaft in Berlin und von der norddeutschen Gesandtschast in Bern mitgetheilt Berichte über den Sta.^d der Rinderpest in Deutschland , Elsass und Lothringen , sowie analoge Mittheilungen der schweif. Gesandtschast in Wien , betreffend die österreichischen Staaten, und des schweiz. Konsulats in Mülhansen über Frankreich und Elsass wurden jeweilen im Bundesblatt verössentlicht. Jnsolge einer von der bayerischen Gesandtsehast gegebenen Rachrieht, betretend Rinderpestfälie im Bezirke München, ersnehten wir die Gesandtschaft um Anzeige allsälliger Verbreitung der Seuehe , erklärten aber dabei, einstweilen von Sperrmassregeln absehen zu wollen (26. Mai), solche waren um so weniger nothwendig, da die Gesandtschast uns bald nachher das Erlöschen ^er Rinderpest in Ober -Bauern hossen liess

(19. Juni) und dasselbe nachgerade ankündigte (3. Juli). Die am

7. September ^870 angeordnete und am 23. Dezember gleichen Jahrs verschärste Viehsperre gegen Frankreich , von welcher wir am 27. März Obersavoien und am 5. April Gex^ ausgenommen haben , wurde am 15. August im Betreff des Rhonedepartements ebensalls aufgehoben, da auch dieses Departement von der Rinderpest stets frei geblieben und die keuche ln Frankreich mehr nordlieh gerükt war (Buudesbl. 1871, ...11. 163). Ans ein Gesuch der Regierung von Bern um Aushebung der Viehsperre gegen Frankreich und Elsass konuten wir nach den eiugezogenen Erkundigungen über den Viehgesundheitszustand in den angrenzenden Gegenden einstweilen nicht eintreten . dagegen ermächtigten wir aus Anlass einer Betition von sranzosiseh Goumois die Regierung von Bern znm Gestatten von Erleichterungen im Grenzverkehr mit den notorisch seucheusreien e^sässischen und sranzösischen Grenzgemeinden (1. September). Bei diesen Versügungen wurde die strenge Beobaehtung der bestehenden sanitätspolizeiliehen ... orsehri st vorbehalten, ebenso bei Ertheilung verschiedener Einfuhrbewilligung^. : für Eiusnhr von Schlachtvieh im Amt Bruntrut n..egen der Ausnahmslage desselben (1..).Juli). für Knocheneinsnhr aus Elsass zu Gunsten der Guanosabrike in Basel (.l 8. Angust) u. s. w. Jn das weitschichtige Detail der durch die Sperre gegen Frankreich veranlassen und j e n a c h E x ^ p e r t e n b e s n n d b e r ü k s i c h t i g t e n o d e r a b g e w i e s e n e n Gesuche ....m Ein-

285 fuh.^ewilligung haben wir .nicht einzutreten. Jnfolge Ansbruehs de....

Maul- und Klauenseuche im benachbarten Badischen sah stch Aar^au zur Schuzmassregel des Veterinäruntersuehs des einzuführenden Viehs veranlasst, wovon uns Kenntniss gegeben wurde (18. Ro^oember). Gegen das Jahresende wurde infolge einer von der waadtlandischeu Regierung gemachten Mittheilung, betreffend den Wiederausbruch der Rinderpest bei Bontarlier und daherigex kantonalen Sicherungsv.^rkehren , unserseits Verschärfung der Viehsperre ^egen Frankreich angeordnet (20. Dezember ;

.Bundesbl. 1871, .l.11. 1081 s.). Da es sich aber durch einen Bexicht der Regierung von Reuenburg, welche einen Experten an .^..rt und Stelle abgesandt hatte, herausstellte, dass jene Mittheilung aus irrigen Berichten beruhe , so hoben wir die getroffene Massnahme allsogleich wieder aus (Bundesbl. 1871, .......... 1158), nicht ohne dass der Regierüng von Waadt ein Wink gegeben wnrde , sieh in Zukunft bei solchen Vorkommnissen etwas genauer zu erkuudigen (26. Dezember).

^achgehends nahmen wir Kenntniss von einem Sehreiben dieser Regi.ernng, enthaltend die Anzeige der Aushebung der ihrerseits beschlossenen Sperrmassregeln , sowie Ausschlüsse über die Ursache des Missverständnisses, welches jenen Anordnungen zu Grunde gelegen hatte (3. Januar lausenden Jahrs).

UeberV i e h s p e r r e n und E i n f u h r v e r b o t e d e s A u s l a n d e s g e g e n die S c h w e i g ist aus der zweiten Jahreshälfte gleicherweise Weniges zu berieten. Die seit dem Erloschen der Rinderpest in der Schweiz ungerechtfertigt verlängerte Viehsperre von Jtalien gegen die Schweiz wurde ^war am 20. Juni ausgehoben, jedoch, wie es sich durch spätern Bericht der schweig Gesandtschaft in ^loren^ herausstellte, unter der Bedingung des Vorweises von san.tarisehen Herkunstsscheinen sur das einzuführende Vieh an der Grenze und mit Ausrechthaltung des Einfuhrverbots von Häuten u. s. w. .^ erst am 6. August erfolgte dann die Aufhebung sämmtlicher, angeblich zur Abwehr der Rinderpest Betroffenen Beschränkungen der Vieheinfuhr aus der Schweig nach

Jtalien (.^undesbl. 1871, 1.L 741, 815, 1..L 120). Von einem Erlasse der k. k. .^tatthalterei in ^irol und Vorarlberg , betreffend Viehfperre gegen Graubünden wegen dortigen Auftretens der Mauluud Klauenseuche , wurde den betreffenden Greu^antoue.n durch das Departement Kenutniss gegeben und unserseits genannter k. k. Amtsstelle hievon Anzeige gemacht, mit dem Beisügen, dass man ^nfolge des dortseits geänderten Wunsches von der allsälligen Weiterverbreiluug, sowie von dem Erloschen der penche Rachricht geben werde (16. Oktober).

Später trat eine Modifikation dieser Sperre ein, indem die Vieheinfuhr

gegen das Beibringen amtlich bestätigter Gesundheitsscheine gestattet.

wnrde ^ wir gaben Graubünden Kenutniss hievon , mit dem Ersuchen, von dem Erloschen der Seuche seiner Zeit Meldung zu thuu (4. Dez.), was bis zum Jahresende nicht geschehen.

2.^ Bezüglich des vom Vorjahre her pendent gebliebenen Anstandes^im .......... ...k o mmniss mit Jtalien, b e t r e f f e n d V o r s i c h t s m a s s -

regeln für die Viehein fuhr aus Jtalien (Bundesbl.

1871 , ..1. 236 f.), theilte die schweiz. Gesandtschaft in Florenz am 17. Januar die Erossnung des italienischen Ministeriums mit , da^ man die tierärztliche Untersuchung auf den Fall des Bestehens von Viehseuchen und anf die Zeit des Viehaustriebs aus die Alpen beschränken wolle und die herwärtige Rükänsserung gewärtige , um die Massregel aus den Vorweis von Gesundheitsseheinen zurückführen. Di...

Rükäusserung von Wallis wurde der schweiz. Gesandtschaft zuhanden

des italienischen Ministeriums mitgetheilt , mit dem Auftrage , dessen

Schlussäusserung zu veranlassen (17. März). Obschon nun eine solche nicht erfolgt ist, so ist do..^ anzunehmen, die italienische Regierung lasse es bei der von ihr gemachten Modifikation jenes Verkommnisses bewenden.

Schliesslich ist hier noch zu erwähnen , dass eine seitens der öster...eichischen Gesandtsehast geschehene Einladung zur Betheiligung der Schweiz an einer von Oesterreich angeregten i n t e r n a t i o n a l e n .Konferenz z u r B e r a t h u n g gemeinsamer Massregeln g e g e n die R i n d e r p e s t dahin beantwortet wurde, dass die .^ehweiz sieh an der projektirten Konferenz, falls dieselbe zu Stande komme, werde ver^ treten lassen und man weitere Mittheilungen über Zeit und Ort der Konferenz gewärtige (l 9. Mai). Weiteres ist in dieser Sache im Be-

richtsjahre nicht erfolgt.

interkantonale ^ren.^ und ^elnet^erhaltni^e.

Aus hierseitige Mahnung vom 2l). März leistete aueh Appen^ell J. Rh. seinen Antheil an der Bezahlung der Rechnung über die A p p e n z e l l e r G r e n z b e r e i n i g u n g von 1870, und es konnte daher diese Rechnung berichtigt werden. - Von den nach Art. 7 der Bundesversassnng vorgelegten V e r t r ä g e n z w i s c h e n St. G a l l e n , Sehwhz u n d ^ ü r i c h ü b e r F e s t s e z u n g d e r S t a a t s g r e n z e n a u f dem Z ü r i c h s e e nahmen wir Einsicht und fanden in denselben nichts enthalten , was ihrer Vollziehung hinderlieh wäre (10. März,. ;

A. S. ^. 413 f.). --- Seit der im Oktober 1870 zu Sitten ge-

haltenen Konferenz im G r en z st re i te ^ w i s c h e n B e r n und W a l l i s , b e t r e f f e n d Gemmi und ^..anetfeh, liess der eidg. Kommissär, Herr Ständerath B or e l in Reuenburg, die Akten durch Beibringung einer Replik von Seite des Standes Bern und einer Duplik seitens

des Standes Wallis vervollständigen. Jnfolge Verständigung mit den

.Parteien wurden sodann diese aus den 6. August nach Kandersteg ein.berufen, um von da .aus die. streitigen Oertliehkeiten zu begehen. Hier-.

2^ aus^ibermachte uns Hr.. Borel mit Bericht, d. d. Reuenburg den 17.

gl.^.ts., den Vergleich, der unter seiner Leitung zwischen den beidZeitigen Regierungsabgeordneten im Betreff der Gxenzanstände auf Gemmi und Sanetsch am 11. August zu Saanen mit Vorbehalt der höheren Genehmigung abgeschlossen wurde. Wir bezeugten Hrn. Borel unsere Befriedigung über das vorgelegte Ergebniss seiner Sendung und^

sprachen dabei die Hoffnung aus , dass dieses Ergebniss durch die Ge-

nehmigung des getroffenen Abkommens von Seite der betreffenden Regierungen einen endgültigen Abschluss erlangen werde, worauf man einen allgemeinen Bericht über die ganze Angelegenheit gerne gewärtigen wolle. Die verhoffte Ratifikation ist im Berichtsjahre leider noch nicht ersolgt , und es ist so unsere Absicht, den schon so lange hängend ^ebliebenen Grenzstreit im Jahreslanse erledigen zu lassen , unerreicht geblieben^

^uude.^eitr^... fur ..^......e fchweizerifcher ^efellichaften im Anlande.

Von der Gesamtsumme der ^r. 5000, welche dem s c h w e i z .

l .. ndwixthschaftlichen V e r e i n e ,

einsehliesslich des schweiz.

O bst.^ und W e i n b a u v e r e i n s und des s c h w e i z . a l p w i r t h s g a s t l i c h e n V e r e i n s , sür verschiedene Arbeiten bewilligt wurden, sollen die sür Erforschung fossiler Düngstosfe bestimmten Fr. 800 erst im lausenden Jahre zu ^wekentspreehender Verwendung kommen, da versehiedene Verumständungen die betretende Kommisston hinderten , ihre Arbeiten in gewünschter Weise sortzusezen. Die Ausgaben sür das pomologie Bilderwerk, von welchem das 9., d. h. das vorlezte Heft ^erschienen ist, belausen sieh einstweilen auf Fr. 1220. 10, werden aber ^nach Eingang der noch ausstehenden Rechnungen den ausgesehen Kredit von Fr. 1500 vvrausstchtlieh ersehopsen. (Von dem vorjährigen , damals unverwendet gebliebenen Kredite von Fr. 800 sür Bearbeitung des ,,Leitsadens sür schweizerische Viehzüchter^ wurden einstweilen Fr. 300 sür Vorarbeiten verausgabt ; die Kosten der Redaktion , der anzufertigenden Bilder u. s. w. werden aber den Kredit übersteigen.)

Die sür den sehweiz. Obst- und Weinbauverein , resp. sur Förderung des schweizerischen Obstbaus bewilligten Fr. 1000 wurden verwendet für Honorirung ^ der Verfasser der Druksehrist ,,Der Obstbaum und seine Vflege^ und für Arbeiten der Obstbesehreibungskommission. Der sehweizerisehe alpwirthschaftliehe Verein hat sür die Drukschrist ,,Ueber Zubereitung und Verwendung des Labs^ , für Versuchs- und MilchStationen , Expertenberichte u. ^. w. Fr. 1180. 50 verausgabt ; dex

Rest des Kredits von Fr. 1700 wird im Betrage von Fr. 511. 50 ^eine. Verwendung sür Anschaffung von Apparaten zu Milehuntersuchun^en

288 finden. Ueber das Rahere dex Arbeiten des schweizerischen lar....wixthschastlichen Vereins und seines Rechnungswesens verweisen wir oer Kürze halber auf die betreffenden Spezialberichte ( B e i l a g e .D. 1 und

2). Das gleiche Versahren wird im Folgenden hinsichtlieh der übrigen

vom Bunde untersten Vereine beobachtet. - Nachdem die l a n d wir t h s e h a s t l i c h e G e s e l l s c h a f t d e r r o m a n i s c h e n S c h w e i z vom vorjährigen Kredite von Fr. 15,000 für Brämien der a l l g e -

m e i n e n l a n d w i r t s c h a f t l i c h e n Ausstellung in Sitten

Fr. 10,000 zur Bestreitung von Organisationskosten empfangen und verwendet, dann, nach dem Seheitern der Ausstellung im Jahr 1870, die unverwendet gebliebene Summe von Fr. 5000 im 1872er Voranschlage zum besagten ursprünglichen ^weke angewiesen erhalten hatte, ist von derselben der Gesammtkredit von Fr. 15,000 bestimmungsgemäß zu Prämien der Ausstellung in Sitten verwendet worden. Die Bräunen dieser Ausstellung, welche vom 1 ..).-- 24. September stattgefunden hat, erreichten den Betrag von Fr. 18,778. 28, überstiegen also den Bundes^

beitrag an dieselben um Fr. 3778. 28. Ueber das landwirthschaft^

liche und finanzielle Ergebniss der Ausstellung liegt ein Bericht des Generalkommissärs derselben im Journal de la ....ociét.^ d'a^.ic. de 1...

Puisse rom. 1872, Rr. 1, .^. 21-28 vor, welcher Bericht, sowie ein

Rechnungsauszug dem Jahresberichte des Komitees der Gesellsehast beigegeben ist (s. Beilage E). Obsehon nun die Ausstellung infolge

der lobenswerthen Anstrengungen der Gesellschaft als eine gelungene und sür die Entwiklung der schweizerischen .Landwirthschast erspriessliche bezeichnet werden mnss, so hat doch dieselbe dureh das Zusammentreffen ungünstiger Umstände ein Defizit von Fr. 8056. 74 naeh sieh gezogen.

Jndess ist dieses Defizit , aus ein von uns im Betracht obiger Verhältnisse empsohlenes Gesuch der Gesellschast um einen naehträgllchen

Kredit von ^r. 6000 , dureh Bewilligung desselben seitens der eidge-

nossischen Räthe gedekt worden (4. Dezember; 31. Januar l. J.). ^ --- Die allgemeine g e s c h i e h t s o r s chende G e s e l l s c h a f t der S c h w e i z hat von dem mit Unterstü^ung des Bundes unternommenen s e h w e i z e r i s s e n U r k u n d e n r e g i s t e r das 3. Heft des 2. Bandes, vom Gesammtwerke das 8. herausgegeben ; dasselbe hält 10 Bogen und umfasst. 342 Urkunden aus den Jahren 1181-1200, darunter

^) Betreff... der Angelegenheit der Iand^ und forstwirthfchaftIichen Schnle am eidg. Polytechnikum, welche, ursprünglich vom schweiz. Iand^ wirthschaftlichen Vereine angeregt , bisher im Zusammenhang mit Obigem behandelt wurde, ist auf da^enige zu verweisen, wa^ nunmehr, nach ^us.^ahme dieser Schule in den ^..rgani^mn.^ de.^ Polytechnikum.^ beim U n t e r r i c h t . ^ w e s e n passender an^ gebracht ist. Ebenso wir.^ vorgezogen, die Angelegenheit der H e b u n g der s c h w e i z e r i s c h e n P f e r d e z u c h t , obschem dieselbe zum ^heil eine indirekte Unterstüzung der ^andwirthschast ist, wegen dex be^ondern Bedeutung de^ Gegen.

standet unter der folgenden .Rubrik besonder^ zu behandeln.

2^ ^in.^ grosse Zahl nicht oder nur wenig bekannter oder bisher fehlerhaft edirtex an... in- und ausländischen Archiven , welche zum Zweke des Erforschen^ undBrüsens der Originalurkunden, sowie zur Ansammlung von Urkundenauszügen , wie bisher mit moglichst geringem Kostenauswand, bereist wurden. Zum Druke vorbereitet .wurden das 9. und 10.

Heft, von welchen ersteres Nachträge und Berichtigungen zu den bishex .erschienenen Heften und eine Uebersicht der in denselben veröffentlichten .Urkunden, lezteres das Orts- und Personenregister zum 2. Bande enthält. Von der iranischen Ausgabe des Urkundenwerkes, welche wegen

des Wegsallens von Extrakosten billiger als die deutsche zu stehen kommt, ist das 1. Heft in die Bresse gelangt. Ausserdem hat die ^e-

^ellschaft in Fortsezung der Herausgabe der schweizerischen Ehroniken die --n J. Fründ zu^u Drnke bearbeiten lassen , vom Archiv für schwererische .Beschichte den 17. Band und vom Anzeiger für schweizerische Geschichte 3 Rummern des 2. Jahrgangs herausgegeben. Die Ge.sammtausaaben beliesen sich aus Fr. 3586. 37 , wovon der ..Bundes-

Beitrag von Fr. 3000 abgezogen, Fr. 586. 37 der Gesellschaft zu deken bleiben (s. B e i l a g e ^). - Der s c h w e i z . K u u st v e r e i n hatte im Berichtsjahre an Bundesbeiträgen Fr. 6000 verfügbar , indem zu den unverwendet gebliebenen Beiträgen von je 2000 Fr. aus den Jahren 1869 und 1870 der 1872er^ Kredit von gleichem Betrag hinzu ^kam (ein seiner Zeit um den Breis von Fr. 3000 angekauftes und zux Verloosung bestimmtes Bild von Barzaghi wurde einem Kunstsreunde zum. Ankaufspreise überlassen) ; indess ist die Gesammtsumme von Fr.

^000 nicht ^ur Verwendung gekommen, vermutlich weil solche Bilder, die einen Ankauf aus Buudessubstdien gerechtsertigt hätten, nieht vor^ handen waren, oder von Brivaten vorweg gekanst wurden, so dass der Ankausskommisfion nichts Breiswürdiges mehr übrig blieb. Jmmerhin wird es das .Augenmerk des Vereins sein , den mit der Buudesunterstü^ung beabsichtigten Zwek bei gelegener Zeit zu erreichen. Räheres über die Thätigkeit und die finanziellen Verhältnisse des Vereins enthält das gedrul.te Brotol.oll seiner Verhandlungen aus den Jahren 1870 uud

1872 (s. B e i l a g e ^). -

Was schliesslieh die vom Bunde unter-

stufen Arbeiten der s e h w e i ^ n a t u r s o r s c h e n d e n G e s e l l s c h a f t ^trifft, so hat vorerst die g e o l o g i s c h e K o m m i s ^ i o n , ^ welche die g e o l o g i s c h e K a r t e d e r S c h w e i z herausgibt, den rükständigen Te^t ^u dem schon im J. 186.) erschienenen Blatte ..^....11 (südliche Walliseralpen) nnd das Bl. V111 (mit den Städten Luzern, Aarau und Zürich) herausgegeben und vorgelegt . der Te^t ^u lez^texm Blatte ist uuter der Bresse und wird im lausenden Jahre erscheinen. Vorbereitet zum Dxuke im lausenden Jahre sind folgende Arbeiten : di^ Blätter 11 (orographische .Topographie des zu Basel gehörenden und des au den Berner Jura angrenzenden Theils), 1V (Schasshausen und das schwerexische User des Bodensee^s), 1..^ (...lppenzell, Umgegend des Walleusee^s,.

Bundesblat... ..^..hrg.XXI^. Bd. II.

22

290

G^irnisch u. s. w.) und eine Monographie über einen Theil der ^rei.burgeraipen. Außerdem wurden die Ausnahmen des Blattes .......1V (Graubünden) fortgesezt , die des Bl. ..^....^V (Tesfin) unternommen und bedeutend gefordert und die der Gebirge zwischen Bern und Wallis über die ganze Osthälste des Bl. .^V.ll ausgedehnt. Den Rachlass des verdienstvollen Geologen Gerlach , der in Ausführung einer ihm von ^er Kommission übertragenen Arbeit verunglükte, glaubte die Kommission den nicht permoglichen Hinterlassen.^ um eine erklekiiehe Summe abnehmen zu sollen. Die Einnahmen betrugen, den Bundesbeitrag von Fr. 13,000 einberechnet, Fr. 21,449. 15, die Ausgaben Fr. 9585. 2 3 , es ergibt sich also ein Aktivsaldo von Fr. 11,863.

92 , der aber mit dem 1872 Kredit grossentheils im lausenden Jahre zur Verwendung kommen wird (s. B e i l a g e H). Die m e t e o r o l o g i s c h e K o m m i s s i o n hat ihre Arbeiten konse.^.ent sortgesezt und in den ^meteorologischen Beobachtungen^ dem Drnke übergeben. Die^ Säumniss, welche dieser durch das rükstandig^ Einliefern der Beobaehtnngen der Sternwarte Bern erlitten hat , wird bei der nunmehrigen thätigeren Führung derselben voraussichtlich bald eingeholt sein. Das Stationennez wurde wesentlich vervollständigt . die Jnspektion einer Reihe von Stationen diente dazu , Uebelstände zu beseitigen und die Tätigkeit der Beobachter zu heben. Die im Berichtsjahre begonnene Ausstellung der Registrirapparate aus der Eentralanstalt in Zürich wird nächstens vollendet sein , und kann dann diese wesentliche Ergänzung

des schweizerischen Rezes in regelmäßige Thätigkeit treten. Der zu-

nehmende Verkehr mit dem Auslande hat der Sternwarte und dem Polytechnikum werthvolle Bublikationen in Menge eingetragen. Die Ausgaben betrugen Fr. 15,196. 46, die Einnahmen, einschliesslich des.

Buudesbeitrags von^r. 11,000, Fr. 17,390. 5 6 . die daherige Kassa-^

restanz von ^r. 2194. 10 wird sür Ergänzung und Aufstellung der

Registrirapparate der Eeutralanftalt eben hinreichen (s. B e i l a g e ....l).

Die g e o d ä t i s c h e K o m m i s s i o n hat eine erste Abtheilung der Berechnuug der trigonometrischen Arbeiten dem Drul. übergeben. Das .Nivellement wurde von Zürich über Winterthur und Frauenseld an den Bodensee , v^on da zurük durch das Rheinthal und am Wallensee nach

Zürich geführt. (Die Ermächtigung zum Anbringen von geodätischen ^punkten bei Konstanz und am oftlichen Rheinuser wurde unsrerseits aus diplomatischem We^e vermittelt.) Das vorjährige grosse Alpennivellement ist nahezu sertig berechnet. (Die Absolvirn^g der ostschweizerischen astronomischen Station (Gäbris) wurde aus ..aufende...

Jahr verschoben.) Dadurch wurde die Herausgabe der Längenbestimmung

Rigi^Zürich-Renenburg ermöglicht l^diese Arbeit erschien unter den. Titel :

^Deterihination telegraphique de la dil^ren..^ de .longitude entre l^ Station astronomi^... du .l^igl..i-..^ulni et l^ observatoires de .^uricli .et de .^euch.^tel par .l.... .^lantamour , R. ^olf et A. ....lirsch.. , und

291 wu^e in den uns übermaehten Exemplaren den Kantonsregierungen, sowie den Regierungen de... bei der europäischen Gradmessung betheiligten Staaten mitgetheilt) . andere Arbeiten wurden süx das lausende Jahr drukfertig gemacht. Die internationale Konferenz in Wien hat in Anerkennung der Thätigkeit der Schweiz den Abgeordneten derselben neuerdings in das engere Komite gewählt. Die Ausgaben beliesen sich auf Fr. 1.^,002. 10, welche bis aus Fr. 2. 10 durch den Bundesbeitrag

von ^.r. 15,000 gedekt werden l^s. Beilage K).

^e^uug .^er schweizerischen Pferdezucht.

Es sind zuvorderst einige Fälle von V e r ä u ß e r u n g f r ü h e r ae.^üi...irtex Z u c h t p f e r d e zu.erwähnen. Ein von dex thurgauischen Regierung eingegebenes Gesuch um Revision unserer Schlussnahme vom 28. Dezember 1870, betreffend den Verkauf der vom Kanton Thurgau im Jahr 1868 übernommenen zwei englischen Zuchtstuten, veranlasse keine Aenderung des ausgestellten Grundsazes der Restitution von ^ des Bundesbeitrages aus zu veräussernden ^uchtpsexden; mit Rüksicht ans die besondern Verhältnisse des Falls wurde jedoch für dieses Mal die Rükvergütung auf je ^ reduzirt; ein weiter gehender Rachlass konnte um der Konsequenz willen nicht gewährt werden (16. Januar).

Dem von der Regierung von Basel-Landschast empfohlenen Gesuche eines privaten um gänzlichen Erlass des Bundesbeitrags an den Kauspreis seiner im Jahr 1868 aeguirirten Zuchtftute wurde von uns mit Rüksicht aus den vom Betenten durch Uebernahme des Bferdes erlittenen Schaden entsprochen und dadurch die Schlussnahme vom 28. Dezember 1870, soweit dieselbe den Gesuchsteller betras, zurükgenommen (15.

März). Ein an das Departement gerichtetes Gesuch der bernischen Direktion des Jnnern, es mochte aus die vom Kanton bei Uebernahm....

von englischen Zuchtpserden der 1868er Jmportation eingegangenen programmmässigen Verpflichtungen hinsichtlich zweier Stuten verzichtet werden, wurde vom Departement mit Rüksicht ans die bernischerseits angeführten, diese Thiere betreffenden Missstände bewilligt und die nachgesu.^te Verzi.^tleistung ausgesprochen (25. März).

Ein Gesuch des waadtländischen Akerbau- und Handelsdepartements, betreffend Zustimmung zur Veräusserung von einer Stute des 1868er Ankaufs, wurde, wie ein gleiches Gesuch der Regierung von Aargau, wegen des in beiden fällen geltend gemachten Grundes konstatirter Unfruchtbarkeit der Ghiere, bewilligend beschieden, ersteres vom Departement (11. Oktober), legeres von uns (20. Oktober). Dagegen glaubte das Departement auf ein vom walliser Departement des Jnnern empfohlenes Gesuch der Bferdezucht-Gesellschast in Sitten, dass dieselbe von ihren Verpflichtungen gegen die Eidgenossenschaft entbunden werden moehte, weil der im Jahx 1868 mit einem Bundesbeitrag von Fr. 11^0 angeschaffte anglonor-

292

männische Hengst an den Ausstellungen in Morsee und Sitten unpr.^mirl geblieben sei, aus dem Grunde nicht eintreten zn sollen, weil das Auf^ .^eben der dortseits . unternommenen Pferdeveredlungsversuche zu bedauern wäre, selbst wenn ihre einstweiligen Ergebnisse nicht ganz die gewünschte Bedeutung erlangt haben sollten; hinwider wurde genanntem Depart..^ .ment zuhanden .^er Gesellschaft, aus den Fall, dass diese den Hengst durch einen andern ersezen wollte, der Vorschlag eines Bnndesbeitxag.^ .^ur Erleichterung einer bessern Wahl in Aussteht gestellt (14. November).

- Das Kreisschreiben vom 19. Juli 1870, womit das Departeme die bei den eidgenossischen Vserdeankäusen betheiligten Kantonsregiernngen zur Erstattung eines erstmaligen J a h r e s b e r i c h t s ü b e r die mi i d e n i m p o r t i r t e n B s e r d e n e r z i e l t e n E r f o l g e eingeladen hatte^ .wurde auf Mahnungen vom 29. Dezember gl. J., 8. Juli und 8.

September bis zum 14. September von sämmtlichen noch rükständigen Kantonen, mit Ausnahme von Graubünden, beantwortet. (Ueber Brü^ fung dieser Berichte siehe unten.) -- Nachdem die Bundesversammlung

mit Rüksicht aus die bisherigen günstigen Ersolge der Bestrebungen sü.

Hebung der schweizerischen Pferdezucht und auf die Wünschbarkeit ihrer Fortsezung den wegen der Kriegsereignisse unverwendet gebliebenen

1870er Kredit auf 1871 übergetragen hatte, und die von der eidgenos..

fischen Bferdezuchtkommission gewünschte Veranstaltung einer neuen Zueht..

pferde-Jmportation auf den Februar wegen der infolge des Krieges noeh andauernden Hemmung der Verkehrsverhältnisse hatte unterbleiben müs^ sen, empfahl genannte Kommission durch Schlussnahme vom 11. Juli,^ in Benuzung des Jahreskredits sür Vferdezueht einen n e u e n V s er de..

a n k a u f für den Herbstmonat zu veranstalten (vorausgeht, dass eine genügende Anzahl von Kantonen stch als Abnehmer zeigen) und eine wiederholte diesssällige Einladung an die Kantone ^u rieten, dem An^ känfer aber den Anstrag zur Requisition stärkerer Bferde und, so viel

wie moglich, trächtiger Stuten zu ertheilen, endlieh aus dem allsällige.^

Uebersehusse ^.^hl^n anzukausen. Aus diessäl.ligen Bericht und Autrae des Departements erli.^en wir am 26. Juli ein bezügliches Kreis^ schreiben an sämmtliche Kantone ( . B n n d e s b l a t t 1871, lll. 30 f.).

^.s bewarben steh 4 Kantone zusammen um 17 englische Z^ehtpserd.^ .^nd zwar ausschliesslich um Stuten, nämlich Zürich um 6, ^oiothur.

.^m 4, Basel^.Landschaft um 4, Aargan um 3. Unter anderen Grün^ den von Richtbetheiligung erseheint auch der, dass durch den ^nkaus von Bserden der Bourbakisehen ..^lrmee (sogen. Bourbakis^ sür den Bferde^ bedarf hinlänglich geborgt sei. Jmmerhin war die Bewerbung stärke^ als im Jahr 1869, in welchem sich 4 Kantone sür Uebernahme von 13 Zuchtpferden gemeldet hatten^ es war also eine Zunahme des Be^ dürsnisses von engliseheu Zuchtpferden sichtbar. Aus den im Einver..

ständniss mit der eidgenossischen Vserbekommission gestellten Antrag des Departements beschlossen wir am 25. August, die verlangte Anzahl von

293 ..^fe^en in England ankaufen zu lassen und mit dem Ankaufe, wie im Jahr 1869, Hrn. Kantonsrath S c h ö n e n b e r g e r in Rorschach zu betrauen. Raehgehends reduzirte ^ürich seinen Bedarf von 6 auf 5 Stuten. doch blieb das Endergebnis durch eine hinzugekommene Anmeldung von .......t. Gallen das nämliche. Der Einkauf hielt wegen der unerwarteten Hohe der preise sehr schwer und hätte unessektuirt bleiben müssen, wäre es nieht gestattet gewesen, nothigensalls 3 und 4 Jahre alte Vserde anzusausen , doch fand stch der Kommissär besonders hinsick.tlieh der Qualität der Bserde befriedigt. Wie bei früheren diesfälligen Anlässen, wurde vom Departement zollfreier Eingang der ^ferde

bei der Station Basel ausgewirkt und das Militärdepartement des

Kantons Aargau ersucht, die nothigen Anordnungen sür Aufnahme und Verpflegung der Vferde in. den Militärstallungen in Aarau, natürlich gegen spätere Rükvergütung der Kosten, treffen zu lassen. Der Vserdetransport traf am 30. September wohlbehalten in Aarau ein. Gleichen Tags nahm die vom Departement dorthin eingeladene eidgenossische Vserde^uchtkommission , präsidirt von Hrn. Regierungsrath H a l l a u e x von Sehaffhausen, die Besichtigung der Vserde vor. Die Abgabe, resp.

Versteigerung der Bferde an die von den betreffenden Kantonsregierungen auf Einladung seitens des Departements vom 26. September bezeichneten Abgeordneten erfolgte am 2. Oktober. Auf den Erwerb einer ohne Angebot gebliebenen Stute, welche dem Kanton St. Gallen hätte zufallen sollen, verachtete in Abwesenheit einer formellen Vertretung dieses Kantons Hr. Ständerath Aepli, Mitglied der Vferdezuchtkommission, Samens seiner Regierung ^u Gunsten des Kantons Aargau.

Die Vferdeankaufsreehnung ....urde nachgehends vom eidgenossiseheu Finanzdepartement nach Mitgabe der von Hrn.^ehonenberger gegebenen ^ Notizen im Einvernehmen mit demselben festgestellt und das Departement beauftragt, demselben die geleisteten Dienste zu verdanken, sowi.^ den beim Ankause betheiligten Kantonen sür die von ihnen erstandenen Vserde Rechnung zu stellen. Diese Rechnungsstellung erfolgte durch Kreisschreiben des Departements vom 18. Oktober. dabei wurde vom Kanton Basel-Landsehaft sür eine bald nach der Uebernahme umgestandene Stute, ^gemäss uuserm Besehlusse vom gleichen Tage, nur die Hälfte des.

dem Bunde schuldigen Ankaufspreises in Reehnung gebracht. Die Ankaussrechnung ergibt folgende Resultate:

294 A.

Ankausssumme.

Ankauf für 17 Stuten . . . . . Fr. 24,8.^9. 77 B. Allgemeine Unkosten.

^

1. Transport, Unterhalt, Spesene. Fr. 5,339. 35 2. Eisenbahnwagen .

.

.

,, 640. 88

3. Dolmetscher .

.

.

.

,^ 161. ---------

" 6,141. 23 Fr. 31,03^.-..

Die Unkosten per Bserd würden demnach betragen: Fr. 361. 25.

Es muss indess zu der Summe von .

.

. F r . 6,141. 23 noch hinzugerechnet werden die Entschädigung an den

^lnkausskommissär mit .

.

.

.

.

.

,. 1,000. --

Total der Unkosten Fr. 7,141. 23 macht, aus 17 Bferde vertheilt, in runder Summe Fr. 420. --- Jnfolge eines von der eidgenössischen Bserdezuehtkommission in ihre.. ^iznng pom 11. Juli ausgesprochenen Wunsches, welcher bezwekte, über die Wirkungen der bisherigen Bestrebungen für Hebuug der sehweizerisehen Pferdezucht in's Klare zu kommen , empsahlen wir in u^ser.n Kreisschreiben vom 26. Juli (siehe oben) den Kantonsregierungen, ..^serdes c h a u e n zu veranstalten und dasür zu sorgen, dass die ans England .bezogenen Bserde sammt ihrer Rachkommenschaft, soweit steh dieselbe noch i.n den betreffenden Kantonen befinde, zu den Schauen herbeigezogen werden, dem Departement aber behnfs der Abordnung von eidgenossischen Experten an dieselben Kenntniss von allen bis zum Ende des Jabres 1872 zu veranstaltenden ^serdesehauen zu geben. Jnsolge diessälliger ..Anzeigen von Kautonsregiernngen ordnete das Departement eidgenossische Experten ab: ^die H^. Thierärzte Müller in Tramelan und Bieler in Lausanne an die sreiburgische Stutenausstellung am 2t. August in Freiburg und am 22. gleichen Monats in Romout. die .^.H. ....^berpferdarzt Z a n g g e r und Thierarzt B i e l e r an die Bserdeausstellung

.bei der landwirthschastlichen Ausstellung in Sitten am 19. bis 24.

September, die HH. ^auitätsrath K o b e l t in St. Gallen und Oberst W e h r l i in Zürich an die am 2. Oktober in Zürieh gelegentlieh einer

^andwirthsehastlichen Ausstellung gehaltene Pserdeansstellung ; die H^.

Oberst W e h r l i und Thierarzt H o r a n d in ^issaeh an die am 5. und 6. Oktober in Aarau gelegentlich einer Viehausstellnng gehaltene ^ferde-

Ausstellung, leztlich die H.^. Tierärzte Müller und Hor..nd an die

^m 21. Oktober in Solothurn gehaltene kantonale Stuteuschau. Die .betreffenden Kantonsregierungen wurden jeweilen von den Abordnungen .benachrichtigt und ersucht, den Abgeordneten moglichsten Vorschub bei

295 Erdung ihrer Ausgabe zu leisten. Ueber jede dex genanuten Aus-.

stel.lungen erstatteten die Abgeordneten austragsgemäss gemeinsam abge-

fasste Berichte, welche, falls es sür Abhülfe von gerügten Missständen geboten schien, vom Departement den betreffenden Kantonsregierungen

^ur Berücksichtigung mitgetheilt wurden. Wie nämlich dem Departement

aus den Berichten einiger Experten und aus andern amtlichen Mitthei- .

lungen ^.r Kenntniss kam, wurden mit eidgenossischen Beiträgen imporr tirte Zuchtpferde von den Bessern ungenügend zur Zucht verwendet, ja sogar der Züchtung geflissentlich entzogen und dem bei Gewährung der eidgenossischen Unterstünden ^ur Hebung der schweizerischen Bserdezucht in's Auge gesassten Zweke entfremdet. Zufolge eines diesfalls vom Departement gestellten Antrags erliessen wir unserseits am 16. Oktober ein Kreisschreiben an die Kantonsregierunge.., sie mogen gegen solche Missbräuche und Uebelstände streng einschreiten und die Besser von Zuchtpferden zur Erfüllung der bei Erwerbung derselben, nach Brogramm zum Kreissehreiben vom 6. März 1868, eingegangenen Verpflichtungen anhalten, nicht entsprechenden ^alls aber die Rükerstattung der betressenden Bundesbeiträge ohne Weiteres verlangen ( B u n d e s b l a t t 1870, Ill. 589). Beantwortet haben dieses Kreisschreiben die Regierungen von Freiburg und Zürich , erstere gab die Versicherung bisheriger strengster Beobachtung des bezüglichen eidgenossischen Programms (30. Oktober).

leztere erl.heilte Auskuust über Anordnungen, die behufs Abhülse der

gerügten Uebelstände getroffen seien (29. Dezember). Ein weiterer, sür die eidgenossische Pferdezucht schädlicher Missbraueh, welchen die Bferde^uchtkommissio.. bei Vrüsuug der 1870er Jahresberichte konstatirl.e und ^u rügen .sieh veranlasse sand, besteht darin, da.ss in mehreren Gegenden der Schweiz jeweilen die besten Brodukte der importirten Znchtpserde nach dem Anslande verkauft werden, ein Versahren, durch welches, wenn es überhand nehmen sollte, die alljährlich vom Bunde gebrachten ^pser sür Hebung der vaterländischen Vserdezucht verloren gehen müssten und das Unternehmen geradezu in ^rage gestellt würde. Das Departement behält sieh vor, nothigensalls von den Mitteln Gebrauch ^u machen, welche von der Bserde^.chkkommission zur Abhülfe dieses Misssiaudes vorgeschlagen sind. Bezüglich der Bserdeschauen ist noch ^u bemerken, dass der von jener Kommission ausgesprochene lebhaste Wunsch, es mochte die Direktion der eidgenossisehen Vferderegieanstalt durch Besuch der kantonalen Bserdeschauen und durch Ankäufe an denselben ihrerseits zur Hebung der sehweizer.scheu Pferdezucht beitrageu, vom Departement dem eidgeuossischen Militärdepartemeut hinsichtlich der am 1. Oktober in

Zürich und an der laudwirthschastliehen Ausstellung in mitten (19. bis

24. September) gehaltenen Vserdeschau zur Berüksichtiguug empfohleu und pom Militärdeparlement beifällig ausgenommen Borden ist. Jn^leichen wur.^e genannte Direktion vom Departement veranlag, den neuen ^serdetransport in Aarau zu besichtigen. - Die populär.... Aulei^

296 tnng zur P f e r d e z u c h t , mit deren Abfassung die eidgenössische Bfe.^ ezuchtkommission eines ihre... Mitglieder beauftragt hat, ist noch nicht exschienen, was vom Verfasser mit der ^sondern Schwierigkeit des Ein-

sammelns der einschlägigen Erfahrungen entschuldigt wird ; indess hat^

die Kommission in der Sizung vom 11. Juli^ ihren Auftrag in dem ^inne^ erneuert, dass es Hauptausgabe sei, vor den Hauptfehlern in Behandlnng der Bserde zu warnen, und den Züchtern eine d.essällige Anleitung zu geben, woraus dann immerhin eine spätere Revision nach den gemachten Ersahrungen vorgenommen werden konne .-- Schliesslich ist zu erwähnen, dass, nachdem die eidgenossische Bserdezuehtkommission in ihrer.

Sizung vom 11. Juli die ihr vom Departement vorgelegte Frage, ol^ im 1872ex Voranschlag ein dem bisherigen gleicher K r e d i t für H e b u n g der P f e r d e z u c h t vorzuschlagen sei, mit Rül.sicht auf die im Ganzen günstigen Erfolge des Unternehmens und auf die daherige

Wünschbarkeit seiner Fortsezung einmütig bejaht hat, der bezügliche

Kredit aus Antrag des Departements in den Büdgetentwurs für 1872 aufgenommen worden ist (die Bewilligung des Kredits durch die Bundesversammlung und das daran geknüpste Bostnlat sallen nicht in^s Berichtsjahr), und dass das Departement mit Kreisschreiben vom 6. Dezember die betreffenden Kantonsregierungen um Erstattung der 1871er J a h r e s b e r i c h t e ü b e r die E r s o l g e der B s e r d e z u c h t ersneht hat, worauf einstweilen, d. h. bis Jahresende, nur die Berichte der Regiernngen von Freibnrg und Aargau eingegangen sind.

tlnterstuzun.^ ^eschadi^ter durch .).atur^ und ^rie^erei^ifse.

Betresss der im lezten Geschästsberichte bemerklich gemachten Bendenzen, welche von der V e r t h eilung der . L i e b e s g a b e n sür die

W a s s e r b e s c h ä d i g t e n von 1 868 herrührten, ist Folgendes zu er-

wähnen. Wallis hatte aus 14. Januar von seiner Hilfsgeldere.uot.^ von Fr. 188,47l. 42, welche sür verschiedene Bauten verwendet wur-

den, noch ^r. 38,471. 42 zu Gute. Eine seitens der Regierung von Wallis verlangte weitere Abschlagszahlung von ^r. 15,000 aus Reehnnng jener ^uote wurde nach diesfalls aus unser Begehren erbrachten nähern Ausweisen geleistet (15. Februar). Rachdem sodann in den eidgenossischen Räthen zur Sprache gekommen war, dass einzig noch Walli^ mit der vollständigen Rechnungsstellung über die Verwendung der diesem Stande aus den .Liebesgaben sür die Wasserbeschädigten von 1868

zngetheilten Beträge sieh im Rükstande befinde, nahm die Regierung von Wallis hievon Veranlassung, daran zu erinnern, dass sie in dieser Sache bereits einlässliche Berichterstattung gemacht und, da Gegenbemerkungen

.nicht ^rsolgt seien, die Angelegenheit als erledigt betrachtet habe; für

..llfällig gewünschte weitere Raehweisnngen moge ihr Wegleitung gegeben .werden. Wir erklärten uns hierauf mit dem Verfahren der Vertheilun^

297 u^.h Gemeinden, wie dasselbe aus den eingesandten Akten hervorgehe, ein.^ verstanden, bemerkten aber, man misse nieht die hierauf bezüglichen Ausweise. sondern diejenigen über Vertheilung innerhalb der betreffenden Gemeinden und nach den einzelnen Empfängern, gemäss Art. 10, Saz 3 des .Konferenzbeschlusses vom 3. April 1869, welche das Departement s.hon wiederholt verlangt habe (7. Angust). Diese leztern Ausweise sind nun zwar im Berichtsjahre nicht eingegangen, dagegen seither dem Departement vorgelegt und von demselben geprüft worden, so dass wir uns gegenüber der Regierung von Wallis befriedigt erklären konnten^ über die von der Regierung beabsichtigte Verwendung des Restanzguthabeus von Wallis ^ur Anlegung eines Bau-Hülfssonds erklär-

ten wir gleichzeitig die dortseitigen Vorschläge gewärtigen zu wollen (18.

März l. J.). Unter den Spe^ialkommisstonen, welche durch uusern Beschluss vom 30. Oktober 18^9 zur Forderung des Unterstüzun^swerkes im Kanton Hessin niedergesezt. .worden sind, schuldet diejeuige für die Versezung von Loderio immer noch ihren Berieht. Jndess sind die auf Veranstaltung der tessinisehen Regierung gedrukten Prospekte .uber die.

Verkeilung der Unterstüzungeu der Wasserbeschädigten des Kautons von 1868 (Bellinzona 1871) dem Departement Angekommen.

Der im Juni des Berichtsjahres entstandene grosse Wasserschaden hat, zunächst veranlasst durch einen Hülferuf der Regieruug von St.

Gallen, zu erhebliehen Sammlungen im Jn.. und Anslande, hier namentlich in Frankreich, ^ur ^olge gehabt. Da sich aber der Schaden nicht bloss auf das St. gallische Rheinthal , sondern auch aus andere Kantone erstrekte, so sahen sich verschiedene Kantonsregierungen veran^ lasst, für einzelne ebenfalls von Wasserschaden betroffene Gegenden ihrer Kantone die Zuwendung von .Liebesgaben für die schweizerischen Wasserbeschädigten nachzusuchen : so zunächst die Regierung des Kantons Bern sur theile des Oberlandes und die von Graubünden für verschiedene Gemeinden. Wir fanden diese Begehren berechtigt und verhiessen, bei

Vertheilung der .Liebe sgaben für die W a s s e r b e s c h ä d i g -

. t e n der S c h w e i z , sosern dieselben nicht eine spezielle Zwel.bestimmung haben, darauf billige Rül.sieht ^u nehmen, zu welehem Ende man, von eidgenossischen Expertisen absehend, Mittheilung der kantonalen Schazun-

gen über die Wasserschäden gewärtige (23. August , 11. September).

Auch liessen wir von den eingehenden Liebesgaben allgemeiner Bestimmung für die nm Vartizipation ansuchenden Kantone Etwas bei Seite legen. Der Regierung von. St. Gallen wurde von dieser Sachlage .Kenntniss gegeben und dieselbe .ersucht, die Schwung des in ihrem Kauton erwachsenen Schadens ebenfalls mittheilen, übrigens aber mit der definitiven Vertheilung zuzuwarten, bis die Repartition unter die be-

theiligten Kantone stattgefunden habe (15. September). Den Regie-

xungen von Bern und Graubünden sich a.nsehliessend, stellten später noeh andere Kantonsregierungen Gesuche um participation an den Liebes-

298 gaben: die von Wallis für verschiedene Gemeinden, die von Freibnr^ für die im Rovember 1870 wasserbeschädigte Gemeinde Beilegarde und die von Luzern für die um gleiche Zeit überschwemmte Gemeinde Flühli im Entlebnch. Sä.nmtliche betreffenden Kantone sandten ihre Schadens-

schäzungen zur Berüksiehtigung bei Verkeilung der Liebesgaben, gemäss den erhaltenen Einladungen, sueeessiv ein. Die Regierung von St. Gallen lehnte dabei mit Schreiben vom 8. Rovember bestimmt ab , von den bei ihr eingegangenen Gaben anderen Kantonen Etwas abzugeben. dagegen Erklärte sie sich damit einverstanden, dass der hierseits zurükbehaltene Theil der Gaben an andere Kantone sür die dortigen Wasserbeschädigten ausgerichtet werde. Bei der eidgenossischen Staatskasse lagen zu Jahresende Fr. 81,302. 06 an solchen Beiträgen, ferner Fr. 709 mit besonderer Bestimmung für die Wasse.rbeschädigten des Rheinthals ; die Schadensschäznngen beliesen sich sür St. Gallen ans Fr. 2,377,524. (wovon, lant Erklärung der Regierung, etwa der fünste Tl^eil durch die dorthin geflossenen Liebesgaben gedekt werden konnte),

sür ,, ,, ,, ,,

Graubünden Bern ^ern Freiburg Wallis

ans " ,, " ,,

Fr. 211,049. --,, 124,277. -,, 80,230. ,, 51,965. ,, 35,685. -----^----- Fr. 503,206. --

so dass ungesähr 17 ^/o den leztgenannten Kantonen vergütet werden konnten. Durch Schlussnahme vom 30. Dezember überliessen wir der

Regierung von St. Gallen die in il^ren Händen liegenden Hülssgelder

für die Wasserbeschädiaten des Rheinthals zur sreien Verfügung, ersuchten sie aber um sein^eitige Mittheilung über die ...lrt der ....^rwendung derselben, welehen .noeh die ober^äha..en ^r. 790 beigesugt wurden; die bei der Bundeskasse liegende ^umme von Fr. 8t,302. 06 wurde mit

Fr.

,, ,.

" ,,

34,09.....

20,079.

12,962.

8,395.

5,765.

80 an 20 ,, 60 ,, 90 ,, 56 ,,

Graubünden, Bern, Luzern, Freiburg, Wallis

ausgerichtet, wobei den Regierungen dieser Kantone überlassen blieb, die Einzelvertheilung unter die Beschädigten zu besorgen, immerhin unter Vorbehalt der später^ Anzeige der Vertheilungsart au unsere Behorde.

Ueber die noch weiter bei der Bundeskasse eingehenden Unterstüzungsgelder wurde freie Verfügung vorbehalten. --- Vom Präsidenten des in ^angenthal gebildeten Anss.husses sür H ü l f l e i s t u u g an E h i e a g o darum angegangen, die in der Schweiz fliessenden Gaben zu ^entralisiren, liessen wir antworten, man sehe sich hiezu nicht veranlasse sollte.

299 ^...ch sur einzelne Gaben hierseitige Vermittlung nachgesucht so sei man zu solcher gerne bereit (25. Oktober).

werden,

Es ist hier ebenfalls über verschiedene Angelegenheiten, betreffend Untersten n g der O p f e r des d e u t s c h - s r a n . ^ o s i s c h e n K r i e g es, zu berichten. Ein von der franzosischen Gesandtschaft mitgetheilt^ Aufruf der englischen Vereinigung sür Unterstüzung der durch den Krieg zu Grunde gerichteten fran^osis.hen ^andleute wurde dem Departement Zugewiesen, um davon ^ur Wegleitung für gleichartige Bestrebungen in der Schweiz Gebrauch zu machen (30. Januar). Bekanntlich haben aber die landwirtschaftlichen Vereine^ in der ^ehweiz die betreffende Uuterstü^ung von sieh aus in's Werk gesezt. Der bayerischen Gesandt^ schaft, welche sür die in München zu veranstaltende osfentliche Verloosung von Kunstwerken zum Besten der deutschen Jnvaliden und Hinterlasseneu der gefallenen Krieger um Gestattung des stempelsreien ...lbsazes der Loose in der Schweiz ersuchte, erwiederten wir, das Lotterieweseu sei Sache ^er Kantone und es falle daher die fragliche Gestattung in deren Kompetenz , hingegen habe man von der gemachten Mittheilung nebst Ansuchen den Kantonen Kenntniss gegeben, welchen

nun das Weitere überlassen bleibe (1. März). Das günstige Ergebnis..

der auf diessälliges Kreissehreiben an die Kantonsregierungen theil^eise bei uns eingelaufenen Antworten wurde der Gesandtschaft mitgetheilt, mit dem Beifügen, dass muthmasslich von Seite der übrigen Kautone dem gestellten Ansuchen keine Schwierigkeiten gemacht werden (9. Juni). Jn Montbe^liard domizilirten .^ehweizern, welche, durch die Kriegserei.gnisse in dürstige Umstände versezt, um Verabsolgung von Unterftü^uug ^nx Heimreise nach der ....^weiz ersuchten, wurden Fr. 1000 aus deu sur Baris gesammelten .^ülssgel.^ern, entsprechend dem Berichte der HH.

Eheneviere und Rot^, verabsolgt und an Bsr. Riegel in Montbéliard übermittelt, mit dem Gesuche, dieselben nach Massgabe der Verhältnisse der einzelneu ^amilien unter die Betreffenden zu vertheilen (3. März).

Ein Hr. Girardin in Etival wurde mit seinem Gesuche um Erlaubniss ^um diesseitigen Absage vou Moosen einer Lotterie zu Gunsten der durch den Krieg vernnglükten Familien an die Kantonsregierungen gewiesen

(14. April).

.

^e der Fabrikarbeiter und ^al.rikkinder.

Mit Rüksicht auf Art. 32 (neu) der Vorschläge der Bnndesrevisionskommissionen ( V e r g l e i c h e n d e ^U e b e r sich t ..e. ^. 12) wurden an die Bundesversammlung überwiesen : die Betition einer Versammlung von ^^..brikarbeitern des aargauischen Bezirks Baden um Erlass eines eidgenossischen Arbeitergesezes, hauptsächlich sür die Spinnereien und mechanischen Werkstätten (8. November). ein vom Eentralkomit^

300 der Fabrikarbeiter des aa^auischen Bezirks Baden eingereichter, von über 100 Arbeitern unterzeichneter Protest gegen die Verwendung von Bindern unter 16 Jahren .n Fabriken (27. .......ovember) . eine entgegen^ gesezte Eingabe von Fabrikarbeitern von Baden im Aargan, dahin gehend, es mochten keine gesezlichen Bestimmungen getroffen werden, welche die Verwendung von Kindern in Fabriken verbieten (29. Rovember), und eine lezterer gleichlautende Eingabe von Arbeitern aus Wettingen (6. Dezember). Bekanntlich ertheilt nun Art. 32 der revidirten Bundesverfassung dem Bunde die Besngniss , zum ^chuze der Arbeiter gegen Gesundheit und Sicherheit gefährdenden Gewerbebetrieb einheitliche Bestimmungen auszustellen und die Verwendung von Kindern in Fabriken gesezlich zu regeln.

^stellun^en im ^nl^nde, ...ln^stellun^en und ^on.^re^e de....

^lu.^lande^.

Von grosseren i n l ä n d i s c h e n A u s s t e l l u n g e n ist nur die landwirtschaftliche in Sitten zu erwähnen, über welche, wie über die kantonalen Bferdeausstellungen , seines Orts im Frühern das ^othige gesagt ist. --- Betretend A u s s t e l l u n g e n und K o n g r e s s e des A u s l a n d e s , meldete die italienische Gesandtsehast mit dem Gesuche um Veröffentlichung die Anzeige der definitiven Erossnung der im Vor.

iahre verschoben gebliebenen Marine-Ausstellu^g in Neapel (auf 1.

April), und übermachte zugleich das Reglement für die erste Siznng

des ersten internationalen maritimen Kongresses ^ es wurde hievon dureh das Bundesblatt Kenntnis.. gegeben (6. Mär.,). Das Departement vermittelte eine namhafte Einsendung an obige Ausstellung von ^eite eines bernischen Jngenieurs. Die vom österreichischen Konsulate in Genf mitgeteilten Bestimmungen über Ausstellungen von landwirtschaftlichen Maschinen und Geräthsehasten in verschiedenen Gegenden Ungarns wurden, gemäss dem vom Konsulate ausgesprochenen Wunsche der Vublikation behufs Betheiligung der schweizerischen Landwirthe an diesen Ausstellungen, ebenfalls im Bundesblatte veröffentlicht (12. Mai).

Unter Mitteilung des Programms eines in Antwerpen vom 14. bis^ 22. August zu haltenden internationalen Kongresses ^ur Forderung der geographischen, kosmographischen und Handels-Wissenschasten und^ einer damit verbundenen Ausstellung von Karten, Globen u. s. w., empfahl der schweizerische Konsul in Antwerpen den Wunsch des Organisationskomite's, dass die Schweiz sieh beim Kongresse vertreten lassen moge, und dass dem Programm angemessene Veroffentlichnng zn .....heil werde.

Wir ersuchten den Konsul, die Schweiz am Kongress zu vertreten und über die Ergebnisse desselben seiner Zeit Berieht zu erstatten , de.s Wesentlichste des Programms wurde im Bnndesblatt veröffentlicht, mit dem Beifügen, dass Reflektirende sich mit dem Konsulat in Verbindung

301 ^en wollen (30. Juni). Dem belgischen Geschäftsträger, welcher zur Beschikung des Kongresses durch einen oder mehrere Abgeordnete einlud, wurde von der Vertretung durch den Konsul in Antwerpen Kenntniss gegeben, und dieser. der die Betheiligung der Schweiz an der gleichZeitigen ...lusste^ung von Kartenwerken u. s. w. anregte, von der Erfolglosigkeit der diessalls .durch das Departement bei der geographischen

Gesellschast in Gens gei.hanen Schritte benachrichtigt (7. August). Das

von der italienischen Gesandtschaft übermalte Brogramm und Reglement ^ eines zweiten, im September in Udine gehaltenen Kongresses für beidenbau wurde aus Ersuchen der Gesandtschaft, dieselben in geeigneter Weise ^ur Kenntn.ss der schweizerischen .^eiden^üehter zu bringen, im Bundesblatt verosfentlicht und der Regierung des Kartons Hessin noch besonders zur Kenntniss gebracht (23. August). Was die schon im Vorjahre angesagte Wieuer interuational.e Weltausstellung von l 873, sowie die auf Mai 1871 beabsichtigt gewesene, aber aus das laufende Jahr vergehobene L.^oner internationale Weltausstellung anbelangt, wird auf den Bericht des statistischen Bureaus verwiesen, welchem die Geschäste dieser Ausstellungen, sowie diejenigen der zweiten internationalen, jährlichen Kunst- und Jndustrieausstelluug in London ^ur Besorgung übertragen worden sind, nachdem genanntes Bureau schon die Geschäste der ersten Londoner jährlichen Ausstellung besorgt hat.

Konkordate und internationale nebereinkunfte.

Ueber schon bestehende Konkordate ist, abgesehen vom Medizinalkonkordat (s. oben Gesundheitswesen), folgendes ^u bemerken.

Die^Erklärung der Regierung von Basel-Stadt, betreffend den StandesBeitritt zum Konkordat über g e g e n s e i t i g e Zulassung von e v a n g e l i s c h ^ r e s o r m i r t e n Geistliehen in den Kirchendieust (vom 19. ^ebruar 1862), wurde in die amtliche Gesezsammlung (^. 424) ausgenommen und den Konkordatskantonen mit dem Beifügen mit.getheilt, dass, obwohl eine Brobe^eit im Wortlaute des Konkordats

nicht vorgeseheu sei, dies nichts verschlage, da laut Art. 10 der Rüktritt

selbst auf einjährige Kündung hin freistehe (25. März). Dem am 25. April 1870 ^wischen mehreren Kantonen geschlossenen Konkordate für g e m e i n s a m e Massregeln zur Vertilgung der M a i k ä f e r und E n g e r l i n g e ertheilten wir die nachgesuchte Genehmigung

(l7. März, A. S. .^. 421 u. ff.).

Die .Losung der im Jahr 1868 wieder angeregten ^rage eines Konkordats^ betreffend Stras^ und B e s s e r u n g s a n s t a l t e n s ü x jung.^^ V e r b r e c h e r , hat, wie im Vorjahr, infolge fortwährender anderweitiger Besehästigung des vom Departement bezeichneten Resexenten keinerlei Fortschritte gemacht. Das Departement ^og seinerseits

302 vor, für Behandlung der Sache die B.1ndesrepision abzuwarten. Raehdem die bisherigen Bemühungen in dieser Angelegenheit nnerspriesslieh geblieben sind, dürste dieselbe in der angedeuteten Welse mit mehrerem Ersolge an die Hand genommen werden. Ueber die Angelegenheit des seit .Längerem beabsichtigten V h a r m a k o p ö e - K o n k o r d a t s s. oben Gesundheitswesen.

Jnternationale Uebereinkünst... anbelangend, ist eine Modistkation des Verkommnisses mit J t a l i e n , b e t r e f f e n d V o r s i e h t s - ^ maßregeln sür die ..^ieheinfuhr aus J t a l i e n , eingetreten (s. oben G e s u n d h e i t s w e s e n ) . Die Angelegenheit der s c h w e i z e r i s c h b a d i s c h e n F i s c h e r e i - U e b e r e i n k u n s t vom 9. Dezember 186..) ist wegen noch nicht ersolgter Wiederaufnahme der Verhandlungen über den Fiseherei^Vertrag der unteren Rl^einstaaten ruhen geblieben. Unter Bezugnahme ans herwärtige Mittheilung vom 6. Mai 1870, betreffend die Bezeichnung von Abgeordneten für die Ausarbeitung e.nes V e r t r a g s e n t w u r f s ü b e r ^ i e F i s c h e r e i i m L e m a n (Bundesblatt

1871, H. 262), sprach die französische Gesandtschast Ramens ihrer

Regierung mit Rote vom 22. Augnft den Wunsch aus, dass die Konferenz möglichst bald einberufen werde. Zugleich betonte sie die Rothwendigkeit der Erstellung von Durehlässern an den Wnhrdämmen in der Arve zur Erleichterung des Aufwärtsziehens der Fische zur .Laichzeit und beantragte die Aufnahme daheriger Bestimmungen in den Vertrag.

Dieser Anregung Folge gebend, verständigten^ wir hievon die Regierungen der Kantone Waadt, Wallis und Gens, mit dem Beifügen, dass man hierseits den Zeitpunkt zur Wiederaufnahme der im lezten Jahr verschobenen Verhandlungen sür geeignet halte, wobei dann aueh der von Frankreich neu angebrachte Wunsch zu erörtern wäre, die Regierung von Waadt wurde insbesondere znr beforderlichen Einberufung der Konferenz eingeladen (25. August). Von den Anzeigen der Regierungen von Gens und Wallis, betreffend Bezeichnung der dortseitigen Abgeordneten an die Konserenz, wurde der Regierung von Waadt Keuntniss gegeben (4. und 6. September). Das Ergebnis. der wieder ausgenommenen Verhandlungen war eine am 30. September in .Lausanne abgeschlossene, einstweilen aber nur von den Staatsräthen der betreffenden Kantone ratisizirte, übrigens von uns am .). Februar l. J.

genehmigte U e b e r e i n k u n s t , b e t r e s s e n d die E r h a l t u n g der.

Fisehe im G e n f e r s e e und in s e i n e n Z u f l ü s s e n . Die schweizerische Gesandtschaft in Wien theilte uus unterm 16. September mit, dass, nachdem ein von italienischen und österreichischen Abgeordneten auf einer Konferenz in Florenz porläufig vereinbarter internationaler V e r t r a g zum ^chuze der i n s e k t e n f r e s s e n d e n V o g e l von den beidseitigen Regierungen angenommen sein werde, auch die Sehwei^ mit den übrigen angrenzenden Staaten werde zum Beitritt eingeladen.

303 ...^rden. Eine von der Gesandtschaft gleichzeitig einbegleitete Drukschuft ,,Grund.agen des Vogelsehuzgesezes.^, versasst von Hrn. v. Frauenfeld, .osterreichischem Abgeordneten an erwähnte ^onferen^, wurde einstweilen vom Departement den beiden schweizerischen landwirtschaftlichen Hauptvereinen, sowie dem schweizerischen Thierschuzvereine in Zürich mitgetheilt, ersteren zwei mit dem Wunsche, für den Zeitpunkt, wo das Departement sieh mit obiger Frage zu besehästigen haben werde, die.

seitens der Vereine über den Gegenstand gemachten Erfahrungen benuzen zu konnen. (Der schweizerische landwirthsehastliche Verein hat diese Mittheilung vorläufig entsprechend erwiedert.) Der Gesandtschaft wurde unserseits unter Anzeige der Verwendung der eingesandten Schrift erwiedert, dass man sieh seiner Zeit^ mit Vergnügen bei weiteren Sehritten in der Sache betheiligen werde (27. September).

.^llziehnn.^ ....er Uebereinknnfte mit an^^arti^n Staaten uber literarische...., kunstlerifche^ und ^erbliche... ^euthum.

(S. Beilage .I. 1. 2. 3.)

Jnsolge der Uebereinkunft mit Frankreich zum Schuze des litterarischen, künstlerischen und industriellen Eigentums (vom 14. Juni 1864) wurden einregistrirt : A. Litterarische Werke (bei der schweig Gesandtsehast in Baris) 52 B. künstlerische Werke nebst ... Katalogen (ebendaselbst) . . 173 C. ^abrik- und Handelszeichen (beim Departement) . . .

1 zusammen

226

Die Zahl der Einregistrirungeu bei der schweizerischeu Gesandtsehast in Baris ist von 10,7.)2 auf 11,017 Rummern angestiegen, steht ^aber infolge der politischen Ereignisse merklich unter derjenigen der vorausgegangenen Jahre, da im Jahr 186..) 1059, im Jahr 1870 nur 877, und im Berichtsjahre nur noeh 225 Rummern eingetragen worden sind.

Von den aus litterarische und künstlerische Werke beschränkten Uebereinküusten mit Belgien (vom 25. April 1867), mit Jtalien (vom

22. Juli 1868) und mit Rorddeutsehland (vom 13. Mai 186..)) hat

die erste nur 2 Eintragungen beim Departement, die zweite 12 solche bei der schweizerischen Gesandtschaft in Florenz uud die dritte 16 beim Departement veranlagt. Der schweizerisch^norddeutsehe Handels^ und Zollvertrag (vom 13. Mai 1869) hatte beim Departement keine Einschreibung zur ^olge , ebenso die .Litterarkonvention mit Bauern, Württemberg und Hessen, sowie die mit dem Grossherzogthum Baden (beide .oom 16. Oktober 1869). Jnfolge lezterer waren, nachträglich bemerkt,

^04 im Vorjahr 5 Eintragungen beim Departement gemacht worden. .^i..

erneuerte Anregung der Genfer Handelskammer, betreffend viertelje.hrliehe Publikation der infolge der Literarkonventionen mit Frankreich, Jtalien u. s. w. zur Einregistrirung angemeldeten Werke, ist auch im Berichtsjahre pendent geblieben, da die schweizerische Gesandtschaft in Baris, welcher die bezügliche zweite Eingabe der Kammer am 14. Rovember 1870 zur ..^ernehmlassung zugewiesen wurde, noch nicht dazu gekommen ist, sieh über den schon einmal begutachteten ..Gegenstand noch^.

mals zu aussern.

.^ittheilun^n u.^r schweizerische .......erl^altnisse an d.....^ ^lu^land und ^...^ ver....^.

Während einerseits auswärtige Regierungen aus gestellte Gesuche Auskunst über schweizerische Verhältnisse von uns erhielten (z. B. die ofterrelchische Regierung über die aus Hebung der Rindviehzucht abzielenden Geseze u. s. w.), wurden andererseits durch unsere Vermiti^ lnng Regierungen, Gesellschaften und Jnftituten des Jnlandes. zum

Theil aus deren Auskunstsbegehren, Mittheilungen über Verhältnisse

des Auslandes gemacht (z. B. der Regierung von Hessin, auf ihr Begehren, über die in Jtalien nud Deutschland bestehenden Verordnungen und Reglemente betreffs des Viehversieherungswesens, sowie über die in Breussen geltenden Bestimmungen, betreffend Zulassung von Ausländern zur .Ausübung des ärztlichen Berufes). Das diessällige

beidseitige Detail beweist die zunehmenden vielseitigen Beziehungen der Schweiz zum .^luslande, wird aber um der Kürze willen nicht erortert.

305

Polytechnische Schule.

l.

^i^nn^n und ^r^nenz der ^ns.^tt.

Die Anzahl der Vorlesungen und Uebungskurse, wie sie von den Herren Professoren und Brivatdozenten nach Massgabe der feststehenden Studienpläne für die Fachschulen und an der Freisächerabtheilung angekündigt wurden, betrug im Wintersemester 154, im Sommersemester 152.

Die Anmeldungen sür die Aufnahmen beliefen sich im Schnljahr I 870/71

auf 396 gegenüber 296 vom Oktober 1869. Von diesen 396 An-

gemeldeten wurden infolge durchgeführter strenger Brüfung 278 wirklich aufgenommen, und ^war:

an die Bauschule . . . .

,, ., Jugeuieurschule . . .

"

,, mechauisch^te..hnische Schule .

,, ,. ehemis^h-technische schule ,, " Forstschule . .

,, ,, Fachlehrerabtheil.ung . ^ ,, den mathematischen Vorkurs

5 63

.^7^.

.)

.

l ^ .

^ .

56

.

.

.35 6

36

46

.

.

13 120

16 77

32 6

278 242 Die Zahl der Abgewiesenen beträgt im .^erichtjahre 118 ode^ nahezu 30^.., im Oktober 1869 54 oder et^as uber 18^e.

Die Gesammtsre^uenz ergibt im Berichtsjahre

an Schülern 648 im Schuljahr 1869/70 632 au Zuhoreru 281 ,, ,, ^, 235 Total 929

867

folgt daraus eiue Vermehrung um 16 Schülern und 46 Auditoren, im ganzen also um 62 Studirende.

.

Bundesbla^. ^ahrg.XXl^.. Bd. II.

23

306

Die ...egelmässigen Schüler, von denen 232 schweizerischer .^ tionalität, .^..theilen sieh folgendermassen auf die verschiedenen Ab^ theilungen :

^/^.

^71.

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^ot^ennng.

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Bausehule

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Jngenieursehule

. . .

Meehanifch-technisehe Schule Ehemisch^technisehe Schule .

^orstsehule

.

.

.

Sechste Abtheilung

.

.

. .

Mathematischer Vorkurs

.

5 25 20 53 177 230 59 82 141 28 48 76 15 2 17 2 34 ^6 23 100 123

8 37 29 47 146 193 67 94 161 23 63 86 14 12 4 37 33 22 82 104

232 416 648 233 399 632

307 ^Die schweizerische Sehülerzahl gruppirt sich ..ach den verschiedenen Kantonen und Abtheilungen folgendermassen :

.^

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^nton.

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8 15 25 3 4 4 6 3 Sol.othurn . .

3 6 3 St. Gallen . .

2 1 5 Schasshausen . . -^ 3 2 Thurgau . . .

1 2 5 Waadt . .

3 1 1 5 Reuenburg . .

2 1 ^..eiburg . . .

1 2 2^ .Ludern . . .

1 2^ Graubünden . .

2 2 ^ Wallis . . .

Zürich.

.

.

6 4 3

.

Aargau Bern

.

.

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Hessin

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Genf

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3 2 1 1 2

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1 1

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Glarus

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Basel- Landschaft .

Basel-Stadt . .

Appenzell A. Rh.

Schw.^

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.

Uri

.

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1 1 1 1

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3

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1 4 1 2

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1 1 1 2 1

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1 1.

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6 4 1 2

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1 1

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3 5 7 3 4 6

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1 2 5 1 1 1 2 1

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30 53 59

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.

2 8

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--

64 24 22 20 14 12 11 10 9 7 6 5 5 4 3 3 3 3 2 2 2 1

74 1..)

22 23 7 10 8 9 10 9 4 3 6 2 1 2 5 4 3 1 2 ) .

15 34 23 232 233

30.^ Die Auslander geboren folgenden Staaten und Ländern an:^ ^^

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b . Sachsen

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.

Bayern

d. Württemberg .

....

. .

Baden

.

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.

.

f . Hessen

.

.

.

.

^. Meklenburg .

Lübeck

.

.

.

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h. Oldenburg . . .

i. .^ambnrg . . . .

k.

.

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l. Elsass und Lothringen

---.

4 1 7 4 ^ 4 3 3 ^ 1 2 2 1 1 1 1 2 1

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2) ^ e ft e r r e ich: ^. Deutsch-Oesterreich .

b . Ungarn . . . .

2 57 22 3 35 1 6 4 3) R^ssland und Finnland 20 2 4) Volen und Litthauen .

14 6 5) Jtalien . . . . .

13 11 2 6) England . . . .

7) Holland . . . . .

1 8) Griechenland u. Donau^ sürstenthümer .

9^ Schweden und Norwegen 4 3 l0) Dänemark . . . .

5 1 c.

Bohmen

.

.

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3 4 1 1 6 1 .

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25 13 2 7 13 15 3 .

.

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6

^

.

.

-

l 1,. Frankreich . . . .

l2) Türkei mit Serbien

l 3) Brasilien

. . . .

l 4) Nordamerika . . .

l 5^ Ostindien . . . .

l ..) .^leg^pten

. . . .

l 7) Spanien . .

. .

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3 1 2 2 2

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4 1 2 3 1

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9

1 3 16 2 6 2 ^.2 1 1 7^ 3 2 1 1 ^ 1 3 1 1 3 6

.

.

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1) D e u t s c h l a n d : a. Brenssen . ^

.

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1.^5 70 ^0 31 3.)

43 8 1 .^ l0 6 6 ^) 1 4 1 2 .

.

.

.

^

---

^8 72 7 39 2l 34 6 3 7 11 3 8 12 2 5 3 1 1

5 177 82 48 2 2 100 4^4 3.)9

^

^ ^ Von den obeu erwähnten 281 Z^horern gehoren 121 der zuccheris^. Hochschule an. Es sind dieses meistens Mediziner, welche den ^Unterricht in Zoologie, Bhysik und Mineralogie besuchen. Die anssehliesslich dem Polytechnikum angehörenden Auditoren horeu in der Regel literarische oder staatswirthschastliche und historische Gegenstände; nur ein kleiner Bruehtheil ist für obligatorische Dächer eingeschrieben,.

welcher Einschreibung indessen^ immer der Rach^veis gehöriger Reise, set

es durch Zeugnisse über praktische Berussthätigkeit, sei es durch eine.

Vrüfung, voranging.

.^

Il. ^l.^ und ^ztplin.

Von der überwiegend grossen Mehrzahl der Schüler aller Abtheilungen wurden nicht uur die obligatorischen Unterrichts- und Uebungsstunden regelmässig besucht, sondern auch die allgemein bildenden Fächer.

in erfreulicher Zahl und Auswahl fre.^.entirt. Die Zahl der eingeschriebenen Gegenstände lezterer Kategorie betrug im Wintersemester aus 51..) Schüler (ohne den Vorkurs) 1321, im Sommersemester auf

51..) Schüler (ohne den Vorkurs) 1350, oder durchschnittlich 2.-.....

Vorlesungen per Sehüler. Wegen Studienvernachlässigung in hoherm oder geringerm Grade und wegen Disziplinarvergehen wurden durch die ^.lbtheiluugsvorstäude uu.^ den Direktor der Anstalt gegen 80 verschiedene Schüler Ermahnungen ausgesprochen, durch die Behorden gegen

24 .^tndirende die Androhung der Wegweisung versügt und endlieh die

hoehste Strafe der ^egweisung über 12 ..Schüler verhängt.

^ach ^aehschulen ansgeschieden, ergeben sich^ bezüglieh der ^vei legten Strafen folgende Verhältnisse: Androhung wegen Weg.^elsung wegen

Di^ziplin..^

UnfIei^.

an der Bauschule

von 25 Schülern -

Jngeuieurschule ,, 230 ,, mechanischen ..schule ,, 141 ,, chemischen Schule ,, 76 Forstschule

Vl.

Abtheilung

..m Vorkurs

vergehen.

, ,

^,

36

17

, ,

---

,,

,,

8 6

-

1

---

-

Dl^ziplinar-

Unflelß. vergehen.

2 2

-

---

1

5 1

--.-

2

---

1 1

1

-

---..........

., 123 ,, 4 648 Schülern 10

--.-

24

1

-

12

Bei den Bromotionen in die hohern Knrse nnd aus dem mathemathisehen Vorkurse an die Fachschulen konnten 51 Schüler oder 12^

.^10 nicht befördert werden. Es mag diese Ziffer als eine etwas starke^...scheinen . aber sie beweist schließlich nur, dass bei diesen Beförderungen sowohl im Jnterefse der Schule, als der ^tudirenden eine heilsame Strenge angewendet wird, was unerläßlich ist, sollen die ........t^dien er-

fpriessliehe Resultate lieser.. und die Schüler befähigen, nach ihrem Ans-

tritte aus der Anstalt den Ansorderungen der Wissensehast und der

Technik gerecht zu werden. Was die Diplomprüfungen betrifft, so

geigten dieselben im Einzelnen folgende Ergebnisse : a. ^ U e b e r g a n g s d i p l o m p r ü s u n g .

^..^..^...^ .^..^^ ........

.Bauschule Jngenieurschule

.Mechanische S.hule Ehemische Schule Forstschule

Z u m ^rste ........ h ell Z ... r ^ a u ....tpxü f un g A^ ...ng.^ld^.

zugelassen. gewesen.

6 4 2 16 14 1

12 11 1 7 4 3 8 6 2 . - ^49 39 9 1^ b. H a u p t p r ü f n n g.

Angemeldet.

Bauschule Jngenieurschule mechanische Schule Ehemische schule Forstschule

Zurük^ getreten. .

1

4 1 1 11 5 5

V l . Abtheilung

Abgewiesen.

1 2 1 1 ---

7

43

Zurük^ getreten.

1 -

---

1

6

3 9 9 4 5

-

1

.^rtheilte Diplome.

6 36^

Unserm Jahresberichte von 1868 haben wir eine Statistik der seit Gründung der polytechnischen Schule an den verschiedenen Abtheilungen ertheilten Diplome eingefügt. Es dürste von Jnteresse sein , jene tabellarische Zusammenstellung, jeweilen bis aus die Gegenwart vervollständigt, von Zeit zu Zeit zu wiederholen.

311 ^ .

.

^

Schuljahr.

Schweizer.

^ ^ ^^

l 855,^56 .

1856^57 .

1857.^58 .

1858.^59 .

1859^60 .

1860^61 .

1861/62 .

1862^63 .

1863^64 .

1864.^5 .

1865^66 .

1866.^67 .

1868^69 .

1869.^70 .

^ ..l^^^^^

^

^.^

^^^

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

...

^ .

deutsche.

124

^ 2 11 27 17 29 33 35 48 65 47 73 93 82 63 65 67

2 7 .17 8 16 13 13 23 20 22 22 28 25 32 17 21

1405

757

286^

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

2

18 31 21 44 74 97 122 120 81 115 147 158 115 136

^

. .

1870^71 . . .

nische.

^ 2

3 3 6 11

7 7 4 9 5 2 7 4 6 ^ 80

^ ^ ^ 2 1 2 3 6 5 10 11 6 21 39 30 22 23 11

^ 2 11 21 13 25 30 25 40

35 37 48 69 62 58 46

36

192 . 558

Jn Vrozenten ausgedrükt, ergibt steh folgendes Verhältnis : von der Ges..mmtsre.^..enz der obersten Jahreskurse seit dem bestehen der polytechnischen Anstalt in der Zahl von 1405 Schülern haben ^ sich um das Diplom beworben 757 oder 53^..^.. und das Diplom wirklieh er-

halten 558 oder 391/2 ^. Die Zahl der Diplomaspiranten endlich,

zusammengehalten mit

den ertheilten Diplomen, ergibt das Verhältnis

wie 100 ^u 731/2. Von der Gesammtzahl der erwähnten Diplome

fallen auf die Bauschule . . . . .

.... Jngenieurfchu.e . . .

,, meehaniseh^technische Schule

,,chemiseh^technischeSchule .

,, Forstschule

. . . . .

55 149 150

86

66

,, Fachlehrerabtheilung . . 52 558

^

312 ..^ . . . e i s a u f g a b e n . Von den durch die Jngenieur-, chem.^.htechnische und Forstschule gestellten Breisaufgaben kamen nur die beiden leztern zur Losung . die ..Bearbeitung derjenigen der Jngenieurschule unterblieb. Aus den detaillirten ^ Bericht der resp. ^..pezialkonserenzen und aus deren Antrag wurden folgende Breise ertheilt : a) Für L ö s u n g d e r A u s g a b e d e r ch e m i sch- t echn i s eh e n Schule: ,,Die in der Schweiz vorkommenden Thonschieser, welche ,,als Dachsehiesex verwendet werden, sind sowohl nach ihrer ehemischen ,,Zusammensezung, als auch mit Rüksieht aus ihre Verwendbarkeit mög,,lichst umfassend zu untersuchen und mit auslandischen anerkannt guten ,,Daehschiesern in beiden ..Beziehungen zu vergleichen^ dem .^errn Albert Follenius von Wiesbaden der Rahepreis, bestehend in der silbernen Medaille und einer Geldzulage von 50 Fr.

h) Für die A u f g a b e der F o r s t s c h u l e : ^Beschreibung des ,,sorstlichen Verhaltens der Rothtanne und .Lärche^ dem Herrn .^.ermann .Lichti von Murten den Hauptpreis, bestehend in der silbernen Medaille und einer Geldanlage von 130 Fr. nnd dem .^.errn Ouinche vo^ Dombresson (Reuenbnrg) der Rahepreis, bestehend in der silbernen Medaille nebst 50 Fr.

Ill.

.^m.ldun.^n und niissens..l,...stliche ^..nst^lten.

Aus die Sammlungen und wissenschaftliehen Anstalten ist dieses Jahr die Summe von Fr. 91,844. .^2 verwendet worden, als.^

Fr. 37,142. 62 mehr, als das ordentliche Bndget vorgesehen hatte.

Die hauptsächlichsten Ausgaben wurden absorbirt durch Anschauungen un^ Verbesserungen in den beiden Laboratorien, durch Erwerbung einer Sammlung antiker Vasen, namentlich aber durch Gründung der landwirthschastlichen Sammlung. Um Weitläufigkeiten zu vermeiden, beschränken wir uns in diesem Berichte aus Erwähnung der hauptsächlichsten Auslassungen. Es find folgende:

A. Für d i e v e r schi e d e n e n V o r la g e n s a m m l u n g e n : 1) Für die Bauschule: 30 grossere und kleinere Wandtafeln, hauptsächlich das antike Verona, ...in Atrium von Bompeji, die Basilika :oon Rom und andere Baudenkmaler darstellend.

2^ Für F i g u r e n - und L a n d s c h a f t z e i c h n e n : a. Für das

Figurenfaeh: 12 Blätter Stiche nach Statnen von Amsler, 13 G.^psfiguren in reduzirtem Massstabe, worunter 1 Elio von Rauch, 1 Diana, .1 Eleopatra, 1 Dido, die schöne Melustna u. ... m.. b. .^ür das .^..ndschaftssach: 3 A.^uarellbilder und 3 Vorlagen in Farbendr.uk.

3) Für die J n g e n i e u r s c h n l e wurde der Vorlagenkredit auf die Jnstrumentensammlung perwendet.

313 ..^ 4) Für die meehaniseh^teehnifche Abtheilung: 9 Zeichnungen von Turbinen , Wasserfäulenmaschinen, horizontalen Dampfmasehinen ^e.., ......aseln für ^estigkeitsformeln, 60 Stük diverse VorlagenZeichnungen, einzelne Bücher und ^eichnungswerke.

B.

Für die Modell-, Jnstrumenten- und Waarenfammlun^ en : ...) Au de.: J n g e n i e u r f c h u l e : Ein Kreistransportenr mit alter und neuer Theiluug, ein Repetitionstheodolit, ein grosseres Ri^el.lirinftrument und ^wei Kippregeln.

2) An der mechanifeh^technischen Abtheilung: 35 grosses und kleinere Gegenstände, unter Anderm Obertheil des Bress.^l einer.

hydraulischen Bresse, ein Wassermesser nach Siemens, ein Gefehwindig^ keitsmefser, ein Dampfinjektor, ein Metall.. und ein ^ueksilber^Manometer, eine ^tosstnrbiue, eine Strahlturbine, Scheiben und Rohransäze zum hydraulischen Apparat. Der grosste .^heil des Kredites wurde ^u Abschlagszahlungen für die grosse Versuchsdampfmaschiue verweudet, weiche, obgleich sieh die .. compte^ahlungen noch auf .einige Jahre ausdehnen müssen, voraussichtlich in deu nächsten Monaten abgeliefert

und bis Ostern 1872 ausgestellt werden wird.

3) Für die m e c h a n i s c h - t e e h n o l o g i s e h e W a a r e n s a m m lung: Gegenstände für die Metallverarbeitung, zwei Gewehre, Muster von Hol^verarbeitung und 1..) Stük Wandtafeln.

4) ^ür die p h y s i k a l i s c h e Sammlung: Eine Zahl kleinerer, für die Uebungen noth^vendiger Messapparate uud Utensilien, sowie Ergän^ungen, vorzugsweise sür den Unterricht in der chemischen Bh^sik.

^lus den diessälligeu Jnventareinträgen heben wir hervor : 1 Gonio..

meter, 1 ^phärometer, 2 Beudeluhren mit Sekundenzeiger, die eine mit galvanischem .Kontakt, 1 Absorptrometer naeh Buuseu, 1 Speetro^ metex, ein Apparat für Wärme- und ^ichtabsorption von ^ndolt, ein Elektrometer nach Thomson, eine Widerstandsseala uaeh Siemens'schen Einheiten, ein Rormalregulator ^e.

5) ^ür die s o r s t w i s s e n s e h a s t l i c h e Sammlung: Sämereien amerikanischer Holzarten, Zapfen mit belaubten Zweigen von amerikauischen Raoelholzern, Sämereien von Waldbäumen aus dem Uutereugadin, ^rassstüke nebst Raupen von den .^ieserprozessiden, Zweige und Blülhen verschiedener in der Umgebung von .^ausaune gebauter exotischer Hol^ arten und forstlich wichtige ^elsarten der ..^chwei^.

6) ^ür die neu gegründete l a n d w i r t s c h a f t l i c h e Sammtu n g wurde, immerhin aus dem ordentlichen Budget. ein Ex^trakredit von .^r. 12,000 angewiesen und daraus für die landwirthfchaftliehe Bibliothekar. 1800, für Modelle von landwirthschaftlichen Werkzeugen,

3l4

^

^

Maschinen und andern technischen Einrichtungen, für Apparate zu landwirthschaitlichen Untersuchungen, sür Hülssstosse und Erzeugnisse des landwirtschaftlichen Betriebs (Düngmittel, Samen, Futtermittel, Produkte), für anatomische Präparate ^e. Fr. 7700 verwendet. ^ür den Rest von Fr. 2500 sin^ Bestellungen gemacht, welche in nächster Zeit effektnirt werden.

Die Sammlung , in ihre verschiedenen Unterabtheilungen gruppirr, umsasst bereits : Modelle von Werkzeugen für die Bodenbearbeitung, von Geräthen und Maschinen für Saat, Ernte und Entkörnung, znr Sortirung und Verarbeitung der Bodenerzeugnisse, von besondern Wirthschastseinrichtungen, von Fuhrgeräthen und Motoren ; ferner Apparate für landwirtschaftliche Untersuchungen, Hülfsm...teriallen für den landwirthschastlichen Betrieb, Landeserzeugnisse in rohem und verarbeitetem Zustande , Samen und Aehrensammlung , Herbarien, landwirtschaftlich nüzliche und schädliche Thiere, anatomische Präparate und thierärztliche Jnstrumente.

C.^ Für d i e n a t u r h i s t o r i s c h e n S a m m l u n g e n .

1) Z o o l o g i s c h e S a m m l u n g , h ö h e r e T h i e r e : 3 seltene .Antilopen, 2 Stachelschweine, 1 Beutell.ilch und 1 sehr interessantes Beutelthier (die leztern beiden aus Australien), 1 Saumotter aus Amerika, 1 wildes Kaninchen, 1 Schakal uud 1 Bandiltis aus Afrika, 2 Fanlthiere mit Skeletten, eine neue Art Affe, zu den sehr seltenen weissen Lemuriden gehörend, 2 innge Rasenthiere, ferner ein enropäischex Zwergadler (sehr selten in Sammlungen), drei Enten ans dem indischen Archipel, drei australische Eisvögel nebst A. m.

2) Z o o l o g i s c h e S a m m l u n g , n i e d e r e T h i e r e : 35 Wirten Schlangen, Lurchen, Echinodermen, Zooph.^ten und ^orallinen, 21 Wirten Fische aus dem rothen Meer, 5 Gipsabgüsse seltener und allgemein wichtiger vorweltlicher Ghiere, eine Mustersammlung heuschrekenartiger Jnsekten und endlich 432 Stük Standgläser mit Glasstöpseln zur Ausnahme der Weingeistpräparate.

3)Mineralogisch^geologiseh-paläontologischeSamm-

lung: a. Ausschliessliches Eigenthum des Bol^teehnikums : ^irka

200 Stük Vetrefakten und Gebirgsarten, welche der Sammlung ge-

schenkt wurden , b. gemeinschaftliches Eigenthum : 323 .^tük Mineralien und 1800 Stük Petrefakten im Ankanfswerthe von 1202 Fr.

73 ^Rp. - Was die Bearbeitung der Sammlung betrifft, so widmete Herr Vros. .^enngott einen grossen .^heil seiner Zeit der ^lusseheidung und Ordnung der ^enuzeicheusammlung. Herr Dr. Marter seinerseits sezte die Untersuchung des vorhandenen Materials fort und unterwarf die Betrefakten unsers Molasselandes einer Revision, zum Zwel.e ihrer

Verwendung bei Bnblika..ion des geologisch-kolorirten Blattes des Dusour-Atl.asses.

315 ^ 4) B o t a n i s e h e S a m m l u n g : 665 Arten von Bilanzen au^ dem Jnnern der Kap.^Kolonie, 100 Spezies aus Australien, eine Kol^ lektlon^ aus Spizbergen und eine solche aus Tex^as.

5^ E n t o m o l o g i s c h e S a m m l u n g : 100 Stül. fossile Jnsekten von Oeningen und 456 Arten ^irka 1700 Stük) Jnsekten aus dem Kanton Hessin, ledere vom Eustos der Sammlung, Herrn Dietrich, .gesammelt.

D. W e r k s t ä t t e n und L a b o r a t o r i e n .

^ür die M e t a l l - W e r k st ä t . e ist ausser dem nöthigen Rohmaterial und verschiedenen Werkzeugen ^einzig ein Kngel-Drehapparat im Werthe ^on 200 ^r. angeschafft worden. Frequenz der Werkstätte im Winter 10, im Sommersemester 1 Schüler.

Jn der M o d e ll ir w e r k s t a t t e arbeiteten im Winter 3 Schüler ^..nd 11 Z.^horer, im ^ommersemester 5 Schüler und 5 Auditoren.

Die Anschafsuugen beschlagen Modelle für Ornamentik (Kapitale, Konsolen, priese), Abgüsse von Menschen^ und Thierkorpern und einzelnen .Korpertheilen.

Ehe mis eh ^ a n a l y t i s c h e s L a b o r a t o r i u m : Bei Ueberuahme der Leitung desselben durch Herrn Brosessor Dr. Wislieenus stellte sieh die Rothwendigkeit heraus, eiue Anzahl von Ergänzungen in der Ein^ xiehtung dieses Jnstitutes, ohne welche dasselbe seiner Ausgabe nieht vollig gerecht werden konnte, auszuführen. Ein ^u diesem Zweke aus-

^esezter Ex^trakredit machte es grossteutheil.... möglich, alle Arbeitspläne

mit Gasleitung nebst da^u gehörenden Brennern und Stativen, sowie mit reichlieherm Material an Utensilien und Gerätheu zu versehen, das . Material au Arbeitstischen im Direktiouszimmer ^u vermehren, die.

Vräparatensammluug ^u vervollständigen, sur die Vorlesungen eine Anzahl von Apparaten zur Demonstration der volumetrisehen Verbindungsverhältnisse anzusehafsen und die beinahe geleerten Vorrathsräume für die sehnellerm Verbrauche ausgesezteu Utensilien und Ehemikalien eiuigermassen wieder mit Jnhalt zu versehen. Einzelne noch bestehende ^üken werden im nächsten Jahre ausgefüllt werden. Die ^re.^nen^ des Laboratoriums betrug im Wintersemester 37 Schüler und 8 Auditoren, im Sommersemester 64 Schüler und 10 Auditoren. Zu Unterbringung derselben war man genothigt, eine Anzahl Arbeitspläne im Souterrain anzubringen. Zahlreiche Gesuche um Aufnahme, sogar von ^chüler^ des ^weiten ehemischen Kurses, mussten trozdem aus Mangel an Vlaz abgewiesen werden.

Jm che misch - t e c h n i s c h e n L .a M o r a t o r i u m arbeiteten im Winter 27, im ^ommersemester 62 Sehüler. Jm Souterrain wurden zwekmässigere, die Arbeit erleichternde Einrichtungen vorgenommen, ^. B.

in einem theile desselben 8 neue Oesen sur metallinisehe Schmelzungen

3l6 und ähnliehe. Operationen ausgestellt. Jm Auditorium sind die Wände

mit 50 kolorirte.., gxossen Wandzeichnnngeu der wichtigsten Apparate bekleidet, im Hauptgauge grosse Schränke für Ausnahme der sehr bereicherten Sammlungen an Mineralien , Rohprodukten und chemischtechnischen Präparaten, besonders von künstliehen Farbstoffen, ausgestellt worden. Die .Laboratoriumsbibliothek hat sich durch Anschaffung einiger wichtiger Fundamentalwerke und Jahresberichte über Hauptfächer der chemischen .Technologie bereichert.

Ueberdiess wurden eine Menge neuer Jnstrnmeute, Apparate und Geräthe angeschafft, wie z. B. ein Erlenma^er'seher Ofen sur organische Analysen, 2 Glasgasometer von

Mitseherlich, Erd.uann^s Len.htg^sprüfu..gsapparat , zwei vorzügliche Mikroskope, gusseiserne e.uaillirte Gefasse sür grossere Operationen, Destillations- und Ex^traktions^Apparate, endlich Thermometer, Areometer, graduirte Küretten und Bipelten, (^linder für technische An..^ l^sen u. s. w.

Die Hauptanschafsung für die S t e r n w a r t e ift eiu Regulator von Mairet, im Betrage von 3000 Fr. (Rest des seiner ^eit bewilligten Ehekredites sür die astronomischen Jnstrumente) . daneben wurden noch erworben 1 .^piegelse^tant, i Ae.^uatoreal, 1 elektrische Uhr, 12 Elemente Léela...l.^ und 12 Zinkelemente mit Gestell.

Von

den diesjährigen wissenschastlichen Arbeiten dieses Jnstitnles sind Hest

27 und 28 der astronomischen Mittheiluugeu von Professor Wols und die Längenvergleiehung ^igi-Zurieh-^euenburg i^n Druk erschienen. Wie bisher, ift auch im Berichtsjahre der Verkehr mit ausländischen Sternwarten in erfreulicher Weise sortgesezt worden.

Derselbe erstrekte sich aus die Observatorien von München, Palermo, Rom, Washington, .Leiden, Baris, Bulkowa, Greenwich, Oxford, Brag und Madrid.

A r c h ä o l o g i s c h ^ . . . S a m m l u n g , i nel. .^ up se r st i eh sa mmlung. Bei Verwendung des diesjährigen ordentlichen .Kredites konnten die Gipsabgüsse nicht berüksichtigt werden, da der vortheilhaste Ankauf verschiedener Kupferstiche, die Anschassu..g einer Anzahl ue..er Mappen und die Auslagen für Restauration und Aufheften von Stichen die ganze Snmme von 1000 ^r. in Anspruch nahmen. Jhren hauptsäehliehsten Zuwachs ^verdankt die Sammlung einer Reihe sehr werthvoller Geschenke, namentlich von .^eite der Herren Stadtrath Landolt, Brosessor Dr. Kinkel, Adols Bestalo^i in Zürich und Julius Men^e, Kaufmaun in Hongkong. Zur Aussllllung vorhandener .^ükeu wurden ans dem Nachlasse des Herrn Keller in ...^ehasfhausen eine Menge Stiehe im Betrage von zirka 7000 ^r. angekaust.

Die Mittel hiesür werden beschasst ans dem Ertrage der Rathhausvorlesungeu während dieses und des künstigen Winters und ans freiwilligen Beiträgen po.. Gounern der Sammlung.

Vorläufig sind diese Erwerbungen im ^ammlungsfokal untergebracht und werden dieselben Eigeuthum des Bol.^teehnikums,

^ so^.ald das zur Dekung der Kaussumme durch die Herren Brofessor Kinkel, Stadtrath Landolt und Kunsthändler App.mzel.ler gemachte Darlehen getilgt sein w.rd.

Um einem längst gefühlten Bedürfnisse der Bauschule gerecht ^ werden, nud da in ^ge des dentsch^sranzosischen Krieges u...d ...er damit verbundenen Stok..n^ des Kunsthandels steh.^ hiesür günstige Gelegenheit bot, ist im Berichtsjahre eine S a m m luug a n t i k e r V a s e n neu angelegt worden.

Die Mittel hie^n.

wurden beschafft theils durch die Einnahmen eines Eyklus eigens zu diesem ^.oe^ verunstalteter Vorträge, theils durch einen dem Budget des Polytechnikums entnommenen E^trakredit von 3000 ^.r.

Die Sammlung enthält nach dem Jnventar 57 ^tüke im Werthe von

485... ^r. 50 Rp.

Sie repräseu^rt in te^nisch^historischer Richtung

den ar.haiseheu, den hellenischen und den etruris.^hen .^tyl und ^ersällt in Bezng ans die ^.orm ihrer Stüke in sorgende 4 Klassen: 1. ^ass (Reservoir^ vertreten durch Amphoren, Urneu, Krater, ^ehalen, Kelche,

Thränenflaschen, Räuch.^rgesässe , 2. Schopsgesässe (Kyathos, ..^ydrien) ; 3. Gussg^sässe (Lampen, Kanuen, Vro.hoen), Schalen).

4. .^rinkgesässe (Kelche,

^ Die Bibliothek umsasst zur Zeit 14,657 Baude .^ die Zahl dex aufgelegten Zeitschriften belauft sieh auf .)8.^ Aueh im Berichtsjahre erhielt die Anstalt eine Menge ^um ......heil sehr werthvoller G e s c h e n k e . Judem wir Dieselben hiemit bestens verdauten, lassen wir .^um .^ehlusse dieser ^l^th^l.^ug unsers Berichtes eine Liste der ^erren Geber nach den resp. Sammlungen geordnet folgen. Es erhielten Geschenke : 1) Die me.hauiseh ^ t e c h u o l o g i s c h e Sammlung: Von .^ru. Jngeuieur Werder in Rüruberg.

2) Die ^ o o l o g i s eh e .Sammlung h o h e r e r G h i e r e : Von den ^^. J. Keller iu Guatemala, Wiedemaun, Kaufmann in Zürich,

G. A. ^rank in Amsterdam, Hässely-K...lle..l....ch in Rheinfelden, esister

^. Tanne in ^..berstrass, Präparator Widmer und Direktor Mosch in ^ürieh und vom ^üreh. Thiersehuzverein.

3) Die z o o l o g i s c h e Sammlung n i e d e r e r T h i e r e : Von den HH. .^. lieber in Japan, Keller in Guatemala, Dr. Rägeli in Rio de Janeiro, Vrofessor Äscher v. d. Linth und Direktor Mosch in

Zürich.

4^ Die mineralogisch^geologisch^paläontologische ^amm-

lnng: Von den ^.^. Vrof. Enlmann, Bros. Hermann Meyer, Direktor Mosch und H. Wirz in ^ürich, Bros. Desor in Renenbnrg, Direktor Egger in Bsäsers, Architekt Egger in Lan^nihal, Bros. ^raas in Stuttgart, ^.rey^Gessner in Brngg, J. ^ries in Kemten, Geel, Lehrer in Sargans, Meyer, Jngenienr in Lausanne, Dr. Rägeli in Rio

31^ de Janeiro, Ratsch, Lehrer in Mels, Dr. Schacht in Entseld.^, Dr. v. Paval.. in Pest, Gilieson, .Lehrer in ..^asel, und Spreafi^o und

Regri in Mailand.

5) Die e n t o m o l o g i s c h e S a m m l u n g : Von Hrn. Frel..Gessner in Brugg.

6) Die s o r ft w i ^ s e n s eh a f t l. i ch e S a m m l u n g : Vom schweiz. Forstverein, von den HH. Obergärtner Ortgies, Direktor Mosch in Zürich, Forstinspektor Eoaz in Ehnr und Foxst^andidat Robert in Lausanne.

7) D i e l a n d ... i r t h l i eh e S a m m l u n g : .......on den .Labhardt in Mä.l..edors, J. Messil.omer in We^ikon, Schmid in Gattiton, Wethli in Hirslanden, Direktor Haffter im Strikhof (Zürich), G. E.

Zimmer in Mannheim, Vorster und Grünenber^ zu Kalk bei Deu^Köln, Präsident Rägeli in Fluntern (Zürich), Freiherr Dael von Koth in Mainz, Rittergntsbesizer von Magnns in Drehsa (Sachsen), Gutsbesizer Masor von Meding in ..^ode (Hannover) und .^reisveterinärarzt Gebb in Vilben (Hessen).

8) D i e S t e r n w a r t e : Von der .^muhsom.^lnstitution der spanischen Regierung, von den HH. Dr. Rahn und .^ros. Wolf in

Zürich.

.)) Die a r e h a o l o g i s c h e S a m m l u n g (Knpferftichsammlung) von den .^H. Stadtrath .Landolt. Kunsthändler Appenzeller, ..^ro^ fessor Kinkel, Prozessor Rendors, den Erben des sel. Hrn. Direktor Eseher beim Kronenthor, Prof. Ei.ner, Staatsschreiber Keller, Vros. v.

Wl^ss, alt .^tadtrath Hirzel, Adolf Pestalozzi in Zürich, Rnd. .Kende, J. Menke, Kausmann in .^onkong, Maler ...^ühlmann in Rom, Pastor Ehavannes in Be^, Gnst. Revilliod in Gens, Theodor de Saussure da-

selbst und Bühler-Egg in Winterthnr.

10) Die B i b l i o t h e k . Von den Herren Professoren Wolf, Fliegner, Zenner, Kenngott, Dr. Brunner, Schwarz, Fiedler, Wislieenus, Eulmann, Wild, Krämer und Rüttimann in Zürich, Mieville in

.^ern, Dr. Rossel in Wiesbaden, Mühlberg und Gouz^ in Aarau,

Durege und Harlacher in Prag, Delabar in St. Gallen, Koutn^ in Gra^ und Hinrichs in Jowa^.Ei..^ . von den .HH. ..f. Bäehlin^ in .Reuenburg. ^chüele in Züri.^h, Stransk^ in Vrünn, Jervis, Eonservator des Museums in Turin, .Landammann Keller in Aarau, Konsul Wolflin in .^afel, Wagner in Philadelphia, Magister Bernrath in Dorpat, Jngeni.^ur Gaudard in Lausanne, Oberst furnier in Morges, Jngenienr P...urtal...s aus Reuenburg, Seminarlehrer Kohler in Küssnacht, General Menabrea in Florenz und Ehr. Regxi in Turin, pom h. Bundesrathe, den meisten schweizerischen Ka.ntonsregiernngen und der

Regierung des Königreiches Jtalien, von der Universität in Kiel, den

319 polytechnischen Schulen in Brag und Stuttgart, vom Ferdinandeum in Jnnsbruck, denAkademieen in Wien und in Schemn^, von der ^nii.bsoni..m Institution in Washington; von der schweizerischen meteorologischen, der geodätischen und der h^drometrischen Kommission, pom mittelrheinischen geologischen Verein, pon der schwedischen geologischen Kommission, den natursorseh.^uden Gesellschasten in Basel und Reuenburg, der medianisehen Gesellschaft in Zürich , der ^ocl.^é ^éo^phique in Gens, dem ^nned ..^ates Patent Calice, dem eidgenossischen statistischen und dem k.

preussischen statistischen Bureau ; von den Buchhandlungen S. Hohr und Orell Füssli u. Eomp. in Zürich.

IV. ^mt^tl^t^l....^ der Schnl.^ör.^n.

Der Schulrath behandelte in 7 Siznngen 123 Geschästsgegenstande.

Das Vräsidialprotokoll weist in der Zwischenzeit 348 .^rak..a..den aus.

die Abwandlung von

. ^ e r s o n a l ä u d e x u n g e n . ^M.t Schlnss des Schuljahres verlor unsere Anstalt 4 ihrer Brosessoren, nämlieh die HH. Semper, Zeuner, Kohlrauseh und Dufraisse. Hr. Semper folgte einem Rnfe naeh Wien zur .Leitung grosser monumentaler Bauten , Hr. Zeuner übernahm die Direktion .^er Bergakademie in Freiburg alsRachsolger des verstorbenen Weissbaeh, seines einstigen .Lehrers; Hr. Kohlrausch nahm nach nur einjähriger Wirksamkeit an unserer Anstalt eine Lehrstelle der Bh.^sik am Polytechnikum in Darmstadt an ^ Hr. Dusraisse endlieh verlangte seine Entlassung in ^olge Uebe.rtrittes in den Staatsdienst Frankreichs, seines Vaterlandes. Die HH. Zeuner. und Semper namentlich übten ^ seit Eröffnung der Anstalt eine hervorragende und segensreiche Wirksamkeit an der polytechnischen Schule, und es folgt ihnen der wohlverdiente Dank des Landes und der Anstalt nach, denen ste so trefflich gedient haben. Hr. Brivatdozent Brändli starb nach einer Wirksamkeit von nur zwei Monaten im Dezember 1870. Alle 4 oben erwähnten Professuren sind zur Zeit noch unbesezt.^ doch konnte durch angemessene Stellvertretung den Bedürfnissen d...s Unterrichtes in zwekentsprechender Weise Rechnung getragen .. werden.

Von Reuwahlen haben wi.. ^u notiren : 1) Die Ernennung des Hrn. Dr. Anton Ropacki von Halle an die Zweite Lehrstelle der landwirthsehastlichen Abtheilung , vorzugsweis...

fü^Bslan^enproduktion und ...lkerbau.

^ ^2) Die Anstellung ^es Hrn. Joh. Rohner von Schuls (GrauBünden) als Assistent an der Jngenieursehule ;

3) diejenige de.. . Hrn. Alfred ^ern v...n Bülach als Assist.^t des chemiseh^n^tisehen und ^

.

^...

320 4, die erneuerte provisorische Anstellung des Hrn. Emil Orell.oon Rüschlikon als Assistent des chemisch-technischen Laboratoriums.

Jn Folge Ablaufes der Amtsdauer wurde Hr. Arduini für weitere 10 Jahre in seiner Stellung als Brosessor sür italienische Literatur be.-

stätigt.

Als Brivatdozenten haben sieh habilitirt die Herren : 1) Dr. Heinrich Brenner von Zürich und 2) Otto Meister von Zürich für chemische Dächer, 3) Jnlius Hemming von Wetzikon und 4) Dr. Emil Schinz von Zürich für Mathematik , 5) Dr. Jul. Stiesel von Russikon (Zürich) sür deutsche Literatur und Aesthetik. 6) Albert Heim von St. fallen sür Geologie n..d 7) J. Jäga.i von Bnrgdorf, Konservator der botanischen Sammlung, für Botanik.

Den bisherigen Brivatdozenten : Hrn. Dr. Earl. Tuchsehmid von Thundors (Thurgaü) und Hrn. Albert Fliegner von Zürich wurde in Anerkennung ihrer der Anstalt geleisteten guten Dienste bei Anlass von Stellvertretungen ..e. der Vrosessorentitel im Sinne von Art. 52 des Reglements ertheilt.

Rach Ablauf der reg..ementarischen Amtsdauer sind die Stellen eines Direktors und seines Stellvertreters, derFachs.hnlvorstände, des Bibliothekars und der Bibliothekskommission, der Kommission sür Leitung des Ausnahmsversahrens, der Sammlungsdirektoren u. neuerdings besezt und bei diesem Aulasse gewahlt, resp. bestätigt worden :

a) Als Direktor der Anstalt: .Hr. Bros. Dr. Wislicenus, h) als Stellvertreter demselben. Hr. Bros. Landolt.

e) als Fachschulvorstände :

sür die Bauschule

Jngenieurschule mech.-techuische Schule chem.-technische Schule Forstschule

landwirthsch. Ablheilung Fachlehrer-Abtheilung Freifächer-Abtheilung

Hr. Bros. Dr. Kinkel.

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,,

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,, den mathematischen Vorkurs d) als Bibliothekar: Hr. Brof. Dr. Wolf.

Eulmann .

Veith.

Dr. Keungott.

J. Kopp;

Dr. Krämer .

Dr. Fiedler.

Dr. Heer.

Orelli.

e) als Mitglieder der Bibliothekskommission: die HH. Professoren Kinkel, Veith, Tulmann, Wislieeuus, J. Kopp, Böhmert, Heer, Schwarz und Krämer.

Für die neu hinzugekommenen landwirthsehaftlichen Sammlungen wurde Hr. Brosessor Dr. Krämer als Direktor bestellt, wahrend im

32t ^.le^xigen in dem Etat der Sammlungsdirektoren eine Aenderung nicht eintrat.

Die Kommission des Schnlrathes sur Leitung des Ausnahmsvexsahrens besteht, wie bis anhin, ans dem Präsidenten des Schulrathes, und Hrn. Schnlrath Keller, nebst dem Direktor der Anstalt. Jn das Kollegium der mit Abnahme der Ausnahmsprüfungen beauftragten Brosessoren wurden ausser den bisherigen Mitgliedern interimistisch bis zu definitiver Besezung der betreffenden Stellen die HH. Fliegner, Kargt und Sehneebeli aewählt.

S t i p e n d i e n und S c h u l g e l d e r l a s s . Aus der Ehâ.telain'schen Stiftung konnten 13 Bewerber mit Stipendien bedacht werden. Ausser^em wurden 5.^ Stndirende von Bezahlung des Schulgeldes und der Honorare ganz oder theilweife dispensirt.

O r g a n i s a t o r i s c h e T h ä t i g k e i t . a^ .landwirtschaftliche Abtheilnug : Jn dieser Richtung ist im .Laufe des Jahres vielfach gearleitet worden. Bezüglich ^er neuen Abtheilung sur die Land.^.rthsehast, worüber s.hon der lezte Bericht einleitende Schritte erwähnt, wurden vorerst die banli.hen Angelegenheiten mit dem Kanton ^ürich nach mehrfaehem Schriftenwechsel und wiederholten Konferenzen der Abgeordneten

Zürichs (der HH. Regierungsrathe Brändli, Sieber und Ziegler) und

derjenigen .^es Bundes (der HH. Präsident Kappeler und .^chulrath Weber) in befriedigender Weise in's Reine gebracht. Es handelte sich hiebei um die ^la^frage, um das Lokalitätenprogramm uud den Bauplau. Die Anstalt l^ommt hinter das ehemische Gebäude zu steheu in eiuer Weise, die uaeh Untergrund, Licht- und Raumverhältnissen alle wünschbaren Eigenschaften besi^t. Durch eine Konzession an Zürich rü^sichtlich des bis je^t zum botanischen Garten gehörenden .I^la^es hinter der Kaserne ist etwas mehr R.^nm um das Gebäude gewonnen worden, als das Gesez, gena... genommen, fordert. Der Bauplan genügt für ein^ ordentliche Frequenz der forst.. und laudwirt^schastli.^eu Abtheilung.

Durch angemessene Räume sür ein chemisches .Laboratorium, für mikroskopische und physiologische Untersuchungen der pflanzen, endlich für die ^amnilnngen ist einer wifsenschaftlich entsprechenden Organisation der Anstalt (^nüge gethan. --- Der h. Bundesrath wie die Regierung von Zürich haben den Vertrag und die Bläue genehmigt. Wir verweisen rüksiehtlieh des Details auf den Vertrag uu^ die denselben begleitende Botschaft. --- Bei dieser sür die neue ...Rektion so bedeutenden ^ache ^lnd uns die HH. Professoren Dr. Kräner, Dr. gramer und Landolt mit ihrer Einsteht und ihrem fachmännischen Rath treulich zur ^eite gestanden. Die Arb^iteu für die detailtirte innere Organisation sind gleichsah vollendet un^. einer Kommission des ^chulrathes ^ur nähern ^rüsuug und definitiven Antr^stellung übergeben. Der erste Jahres^n^^^la^. .^ahr-.X^^. .^d.Il.

24

^22 kur^ der Abteilung ist ber....^ mit .^ktol^r .^71 eroffnet und dabe..

.provisorisch nach Anleitung d^ ausgearbeiteten Se^nlplanes versahen worden.

.

b) F o r s t s c h u l e , chemische Schule, ^ l b t h e i l u n g f ü r F a c h l e h r e r . Mehr un^ mehr macht sich ^ie Ueberzeu^ung geltend,.

dass eine wissenschaftlich .....igermassen .^nu^ende Au.^ldnng in irgend einem Berus^fache unserer Abtheilu..gen mit 2 Jahren unmöglich zu erzielen ist, ia dass für einzelne Sektionen selbst eine 3jahr.ge Studienzeit kaum genügt. Theils der .........hulrath, theils einzelne L.ehrerablheilungen haben in wetteifernder Jnitiative namentlich die Verhältnisse und Mängel der bisherigen fahrigen .^urse ..inlasslicher Eroberung unterzogen. Es liegen dem Sehnlrathe einlässlich.^ Begutachtungen sür tiefgreifende Aendernngen folgender .^lbtheilnngen vor: a. ^ur die

chemisch^ technische Abtheilung, .... für die Forstschule, c. sür die Abthei^ lung der Fachlehrer in mathematischer und naturwissenschaftlicher Rieh-

tung. Ausgearbeitete Vorschläge in allen 3 .)i.ich.u..gen sind v.^m .^rä-

sidenten dem Schulrathe vorgelegt und zurVrüsnng und definitiveren^ tragstellung kommissionen dieser Behorde übergeben worden. .^ Die vorerwähnten ......geregten Org...nisation.^ver...ndernngen zu b und c (Forstschule und Fachlehrer^btheilun^) beanspruchen keine nennen.^werthen Geldopfer. E.^ handelt s^eh sür die Forstschule nan^entl.ch darum, in naturwissenschaftlicher und mathematischer Richtung den Unterricht ^n.

stärken. Chemie in der ei^en u^d Feldmessen in der andern Richtung).

Das Leztere ganz besonders hat sich als ein praktische.^ Bedürsniss .ge^ zeigt. -^- Fachlehrer, die ihren Ramen verdienen, in naturwiss^.s.^ast^ tieher Richtung (Ehemie, Mineralogie, Botanik, Zoologie), ko.tn.en in zwei Jahren kaum gebildet we.^en. E.^ war diese eine Hälfte der

^achlehr^r-Abtheilung woh.. bis anhin diejenige, welche rüksichtlich intensiver ^tadienriehtnng am meisten zu wünschen übr.g liess. D^ ma^ thematische Richtung diese... Sektion ist in den tezten Jahren, seitdem die Studienpläne vollständiger geworden sind und die Lehrkräfte aus^ reichen, sehr gekräftigt worden, doch seheint es auch hier nothi^, mindestens die Möglichkeit zu lassen, den ganzen .^ur.^ selbst in etwas län^ ^erer^eit als .^ Jahren ^u a^solvire.n. -^ Was die Abtheilnng d^ Chemie betrifft, so wird diese Richtung mehr und mehr nicht nur von vox^ tretend^... .^..^eutung in der Wissenschaft, sondern auch ihre Anwendung im praktischen Berufsleben nimmt geradezu grossartige Dimensionen an, und es gewinnt diese Ri.^tuug namentlich auch ln unserm Vaterlande mehr und mehr an praktife^er Bedentnng. Unsere Laboratorien genügen aber selbst sür einen zwei^hrigen .^urs nicht mehr, und eine Ausdehnung derselben schon für die nächste ^eit ist kaum .^bweisbar. Von Ansang an sind hier die Ranmverhältnisse zn eng begrenzt worden.

.^ur zwei Jahre Studienzeit in dieser Richtung sind ^udem durchaus ^n.^enugend. Jn dieser Abthellung sind demnach Reformen n-thi^,

323 ^lehe auch bauliche.. Veränderungen rufen. Die großartigsten Anstr.^ngungen an ..Universitäten und pol..technischen Schulen anderwärts, vorzugsweise in dieser Hinsicht, müssen uns dringend mahnen, soweit m.^lich nachzukommen. Der intensive Betrieb der Arbeiten in den LaMoratorien s^t der Kassa stark zu und hat auch eine kleine Erhöhung der Laboratoriumsta^e sür die Praktikanten nothwendig gemacht.

A u s n a h m.^ r e g u l a t i v. ^it Rüksteht auf mehrfach gemacht..

Erfahrungen, wie auf die beabsichtigten nächsten organisatorischen Veränderungen hat unser .^rästdinm die Konferenz der Abtheilungsvorständ...

eingeladen, über nothige Modifikationen im ^.lusnahmsregnIati... det.nlli.^t... Vorschläge auszuarbeiten. - Mit der Sehule in Bruntrut ist nach vorausgegangener Prüfung der Leistungen dieser Anstalt rül.sichtlich de...

Maturitätse^amen ein gleichlautender Vertrag wie mit der Kantousschul...

in ^eru abgeschlossen worden.

S t e l l v e r t r e t u n g e n . M o d i f i k a t i o n e i n z e l n e r Lehrku^e. ^egen anhaltender Krankheit des Hrn. ^rof. Dr. Heer konnte ..m.^Sommersemester 1871 das grosse Kolleg der speziellen Botanik nicht gelesen werden. Jm Wintersemester 1871,^72 übernahm Hr. Brof.

Dr. Eramer die Vorträge über pharmazeutische ...Botanik. Die Lüken im Unterrichte, welche durch den Abgang der HH. Brosessoren Dr.

Zeuner und Dr. Semper entstanden sind, wurden interimistisch in Mechanik und Maschinenlehre durch die HH. ^lie.^ner und Kargl, in Architektur durch die HH.^.Lafius und Stadler ausgefüllt, in Vh..^ rat^bei^ Abgange des Hrn. ^rof. Kohlrausch Hr. Vros. Mousson in die Luke .tnd dem Assistenten , Hrn. Dr. ...^hneebeli, wurden die Er^perimentalkurse^am Vorkurse und die physikalischen Uebungen übergeben.

Hr. Vrof.^D.r. Rüttimann übernahm populäre Reehtslehre an der Stell...

des .Hrn. Dusraisse. Bei ...ndauernder Krankheit des Hrn. Brivatdornten und Assistenten Kün^ler wurde di^ Mechanik an der .^auschuldem Hrn. Assistenten Ritter, die Repetitorien in Mathematik dem Hrn.

.Lehramtskandidaten Dr. Amstein übertragen. Hr. Assistent .Di... Brunner vikarisirte währet eines Theils des Sommersemesters in unor^ .nseher Ehemie am Vorkurse für Hrn. Vros. Dr. Weith. Bei der übergrossen .Zahl der Zuhorer in Betro^raphie (Hr. Vrof. Dr. Kenn^ott) wurde ein^e Parallelklasse in der
Art ^ebildet^ dass die Jugenieurschüler .^ie^eine, ^die Bau- und ^orstschüler und die Fachlehrer die andere Abtheilung bildeten. Jn diesem Fach, in dem so viel Material vorgezeigt werden .muss, storte die übergroße Zahl der Horer den Unterricht und schwärte denselben ab ^ deshalb diese Trennung. Der Unterrieht .:n me.^aniseher Technologie (Hr. Brof. Kronauer) wurde für die 1IL und IV. Abthei.lun^ getrennt. Die frühere Vereinigung storte nicht nur die.

Stundenpläne, sonde.,.n konnte. namentlich .^n Ausdehnung und ^tosfbehandlun^ nicht den Bedi^sniss^n beider vermiedenen Richtung ent-

.324 Brechen. Dem Kurs der Maschinenlehre an der mechanisch^technisch^n ^lbtheilung wurde während des Sommers per Woche eine Stunde ^ ^esezt, der von Hrn. .l^ros. Stockt übernommene Unterricht in Mathe^ matik an der Forstschule ans einen Knrs^ von 4 Standen per Woche ^wahrend des ganzen Jahres erhoht u..d endlich derselbe für die land.^

^.virthschastliche Abtheilnng vereinigt.

S e m i n a r p r ä m i e n an der Fachlehrer..^ h e i l u n g . Der Tüchtigkeit und des rühmlichen Eisers halber, dnreh welche mehrere ^ehüler der Fachlehrer^btheilung (mathematische Richtnug) bei den seminaristischen Uebungen sich auszeichneten, wurde ans ..Grundlage eines Gutachtens der leitenden Herren Dozenten über die gelieferten Arbeiten ^en Lehramtskandidaten Rotheli von Hägendors (^olothnrn), Einstein ^.on W^la (^ürich) und Wvler von Winterthur vom Schnlrathe Br.^ ^nien im betrage von je l 50 ^r. Anerkannt.

B u d g e t der A n s t a l t . Jm Bericht^ahr ist der Bnn.^beitrag ..n die polytechnische Schule, vom 1. Januar 1.^72 an gerechnet, auf 300,000 Fr. erhoht worden. Die Schule verbukt den eidgenoisischen Räthen diesen erneuerten Beweis ihrer The.lnahme und ihres warmen Jnteresse an dem Gedeihen dieser vaterländischen Anstalt. Jn ^olge dieser Erhöhung um 15,000 ^r. wird der .^eservesond von der ^ast .^er .^rämienzahlnug sür die Todespersicherungen der Herren Professoren ^ür einstweilen entlastet werden. Jn gleicher Weise wird das Legat für Erwerbung uud Erhaltung ausgezeichneter Lehrkräfte einstweilen v.on den .hm überbundenen Quoten befreit. Dagegen fielen dem Budget im Berichtsjahre mehrfa.he ansserordentliehe Ausgaben zn. ^o der erste ^l..fang sür Gründ..ug der ^nöihigte.. Lehrmittelsammlung der neuen

^udwirtl..schastlichen ..^tl.eilung (8900 ^r.).

S^ann wnrd^n die

^.ammlnngen und Mobilia^ei^rieht^ugen der beiden ehemlschen ..^abora^ ^orien, des analytischen un.^ d^s technischen, zu deren .^eitnn^ u^..ue Direktoren eintraten, vielfach ergänzt und vervollständigt. sür di.. Bausehnle erwarben wir eine Sammlung antiker ..^asen , der Regierung von Zürich wurde die Halste der Kosten sür Vervollständigung des Jnven^..rs im gemeiusehastlicheu Antil^eusaal vergütet l 755 ^r. ^. ^üx sede Dieser .^ umgaben ist jeweilen die Genehmigung des Bundesrathes ein.^ geholt worden. Das ordentliche Bürget ^er Anstatt tonnte so grosse Ausgaben als ^gel in keiner Weise bestxeiten . daß dieses im Berichts^^hr ohne Erossnnng vo^ E^trakrediten gesehenen konnte, verdanken wir^de^.. Umstande, dass i^n abgelauseneu Jahre nur der kleiner^ Theil des Jahreskredites für die neue l..ndwirths...haftliche Abtheilung zur Ver^ wendung kau... Die diessiährige Jnansprnchnah^ne des ordentlichen Kredites ^er Schule sür ^ie Sammlungen dieser neuen Sektion wir^ den für die theilweis... B au la st, das Mobiliar und die innere Einrichtung ^u künstigen Jahr nothigen ..^trakredit einigerntassen ermässigen.

^25 ^ Für die neue Bühlmann^sche K u p f e r s t i c h s a m m l u n g (vid.^ den vorjährigen Amtsgericht) wurde eine ^Aussichtskommission in solgenden ^ersonen bestellt: Hr. Kinkel, Vrosessox für Kunstgeschichte, Vor-

stand; die HH. Julius Stadl.er, Maler Koller, Stadtrath Landolt und

Kunsthändler Appen^eller, sammtlich in Zürich, Mitglieder. -- Für di^ Verrichtungen und die Vflichtersüllung des Konservators der b o t an i.

s e h e n Samm.lnngen ist ein detaillirte... Reglement ausgestellt worden.

L o k a l i t ä t e n . Unser lezter Bericht erwähnt des Lokal^ätenmangels in mehrfacher Hinsicht. Die daselbst gerügten llebelstände treten mit jedem neuen Schuljahre stärker hervor. Die physikalischen Arbeits-

räume sind in der That gänzlich unzulänglich, ebenso die Räume für

die Jngenieurschule . über die bauli^en Bedürfnisse derchemischenAbtheilu..g haben wir schon oben Andeutungen gegeben. D^.s Rechtsund Vflichtverhältniss zwischen Bund und Kanton in diesen baulichen.

Fragen muss im Jnteresse beider Theile in nächster Zeit einer bestimmten Austragung eutgegengesührt werden. Der Schulrath hat, wie schon unser lezter Jahresbericht bemerkt, hierüber eine Kommission ^iedergesezt und unser Präsidium über alle Theile dieser für uns hochwichtigen un.^ dringlichen Angelegenheit im Ramen dieser Kommission dem Sehulrathe.

einlässliehen Bericht erstattet. Eine ausführliche Denkschrift mit An-

trägen ist inzwischen an den Tit. Bundesrath abgegangen. Die nächste ^eit wird an die Anstalt in dieser Richtung bauliche Anforderungen stellen, die entschieden nur zu verweigern sein werden, wenn man die ^ehule von ihrem jezigen Rang will heruntersinken lassen.

M o b i l i a r v e r s i e h e r u n g . Rachdem die schweizerische Mobiliar-.

Assekuranz-Gesellschaft den Vertrag betretend die Versicherung der gemeinsehastlichen naturwissenschastlichen Sammlungen gekündet hat, sind dieselben bei der Gesellschaft .^elvetia versichert worden.

B o l l e ^ D e n k m a l . Ehemalige Schüler und Freunde des sel..

verstorbenen Hrn. Direktor und Brosessor .Dr. Bolle^ haben in dank^arem Andenken an den verdienten Lehrer und freund dessen Büste durch Hrn. Brof. Keiser in Marmor anfertigen lassen. Dieselbe ist nuumehr nach Beschluss des Schulrathes auf dem innern Korridor rechts, innerhalb des Haupteinganges des Sehulgebäudes aufgestellt worden..

^

Statistisches Bureau...

Die Hauptausgabe, welche .das statistische Bureau im verflossenen Geschäftsjahre beschädigte , war die Bearbeitung der Ergebnisse der V o l k s z ä h l u n g vom t . Dezember l 870. Das Material ist dieses ^al prompter und korrekter von den Kantonsregierungen eingeliefert Borden , als dasjenige von 1860. Dennoch wurde die in der Voll^iehungsverordnung des Bundesrathes vom 27. Mai 1870 vorgeschriebene Frist zur Einsendung der verirrten ^ähl.nngs listen --- 3l. De^em^

ber 1870 --- nicht eingehalten. Erst am 9. März 1871 war das Material

aus allen Kantonen in den Händen des statistischen Büreaus, und die Kompletirung der darin noch vorgefundenen Lüken, weiche eine ^eitranbende Korrespondenz und in einem besondern ^alle eine Reise des Direktors notwendig machte, dauerte bi... Ende Juni 187l. Obgleich die Revision der Zählung... listen durch die ^..hlungsbeamten, die Gemeindeund Bezirksbehorden in der Vollziehnngsveroxdnnng aus das Ra^rü.^ lichste eingeschärft worden war und auch die Regierungen das Gesammt^ matexial ihrer Kantone verifizirt hatten, so wurden doch bei der Super.revision im eidgenössischen statistischen Bureau noch so zahlreiche Lüken und Rechnungssehler vorgefunden, dass dieRothwendigke^t dieser Kontrolle aus^s Reue erhärtet wurde. Bei Bearbeitung der speziellen HeimatsVerhältnisse nach den Kantonen und .Ländern, welehe nach der ^ählung ....on 1860 erst 1863 veröffentlicht wurden, die wir aber aus äus.ern Gründen uns entschlossen .^aben, für 1870 noch in den erstem Theil der Volkszählungsresnltate auszu^.ehmen, war dem statistischen Büreau ^ogar die Gelegenheit geboten, eine zweite Superrevision vorzunehmen, welche noch zu einigen Berichtigungen in den summarischen Heimatsangaben führten. Das Materia.. dex Volkszählung von 1870 ist somit .einer sechssachen Revision unterzogen worden, und es kann ohne Selbstüberhebung behauptet werden, dass deren Resultate an Korrektheit schwerlieh denen irgend eines andern Landes nachstehen werden. Das Ge^ sammtergebniss ist aus naehsolgender Tabelle verzeichnet. (S. Beilage.)

Der erste Theil der Ergebnifse der Volkszählung, .welcher im Manuskript vollendet ist und die Bresse nur wegen ausserordentlicher Ver^ogerung in der Drukerei noeh nicht verlassen hat, enthält nach politischen Gemeinden die Zahl der belohnten Wohnhäuser, der bewohnbaren Ränme in bewohnten Häusern, der Haushaltungen, der Wohnbevolkernng, der

327 .^sanwesenden (faktischen) Bevölkerung, dle ^ahl der am Morgen de.^ 1. Dezember 1870 m der Schweiz Anwesenden männlichen und ....eiblichen Geschlechts, deren Familienstand, Heimats- und Aufenthaltsverhalt^nisse, deren Konsession und Sprachverhältnisse, die Zahl der mit besondern Gebrechen --- Blindheit, Taubstummheit, Geisteskrankheit --- Behasteten, sowie die Ziffer der am^ahlungstag von ihrem Wohnort vorübergehend Abwesenden . --- serner in einer vierten Abtheilung nach Bezirken die Zahl der am 1. Dezember 1870 Ortsanwesenden mit Ansührung ihrer speziellen Heimat, d. h. ihres Heimatkantons oder .ve^ltch der Ausländer ihres^ Heimatlandes. endlich eine Anzahl

.Ueberstchts- und Vergleichungstabellen. ^ ^ gegenwärtig ist das statistische Bureau mit .^m Auszug der Alters-

Verhältnisse beschäftigt. und zur Bearbeitung der Statistik der Berufsarten stnd bereits Vorbereitungen im Gan^e. Es lässt stch daher mit Ziemlicher Sicherheit annehmen, dass, wenn nicht zu zahlreiche ausseror-

deutliche Angaben die ordentliche Thätigkeit des statistischen Bureaus

hemmen, der im Ständerath ausgesprochene Wunsch in Ersüllnug gehen und die Bearbeitung der Gesamtergebnisse der Volkszählung von 1870 im Jahr 1874 vollendet sein wird.

.^eben der Hauptaufgabe der Vollendung des Manuskriptes des ersten Theils sur den Druk hatte. das statistische Bureau auch zahlreiche.

Auszüge aus den Ergebnissen der neuen Volkszählung, soweit die Tahellen noch nicht gedrukt waren, nach verschiedenen Riehtungen anzusertigen --^ sür auswärtige Regierungen, Mitglieder der Bundesversammlung, für ...ler^e und Direktoren von Heilanstalten, sowie sür den statistischen Theil verschiedener Handbücher, z. B. des Gothaischen Taschenkalenders und der Reisehandbücher. von Tschudi uud Berlepsch. --- Arbeiten , die demselbeu entweder zur Vflieht gemacht sind oder denen es sich im Jnteresse richtiger ^lussassung der schweizerischen Verhältnisse im Auslande nicht entziehen kann.

Die Zusammenstellung der G e b u r t e n , T r a u u n g e n und S t e r b e f a l l e im Jahr 1869 ist bis aus den Kanton Gens voltendet und hätte dieV.^esse bereits verlassen konuen, wenn esmo^lieh gewesen ^väre, troz wiederholter Erinnerungen die betreffenden Auszüge aus den ^ivilstandsbücheru dieses Kantons bis heute zu erhalten. Das Material

desselben Gegenstandes in Bezug aus das Jahr 1870 ist erst zu zwei Dritttheilen eingelangt, während eine geringere .^n^ahl von Kantonen schon dasjenige von 1871 eingesandt hat. Es ist zu bedauern, dass ^ei alleu ähnlichen Gelegenheiten einzelne Kantone unnothig lange im

Rükstaude bleiben, so dass der gute Wille und die Bnnktlichkeit anderer

Kantone gewissermaßen um die ihnen gebührende Anerkennung dadurch gebracht werden, dass ihre Mittheilungen später, als an ihnen liegt^ ^ur Verwerthung und Publikation gelangen.

^ Die gleiche Ursache l.at die Veröffentlichung der ^ahl der üb.....^ f r i s c h e n A u s w a n d e r e r i.n Jahr 1870 perzö^rt. .Dieselbe ist indessen nunmehr erfolgt, da das Material im Augenblike, .po wir dieses schrieben, komplet ^..worden war.

Der Vollendung der mühevollsten Arbeit, weicher sich da.^ stati..

stische Bureau seit seinem Bestehen zu unterziehen hatte, .-. der Sta.^ t i s t i k der s c h w e i z e r i s c h e n E i s e n b a h n e n , sind auch noch im ver^.

flossenen Geschäftsjahr, während dessen wir die Verdeutlichung im Druk mit Bestimmtheit erwartet hatten, so vielfa.^e Hindernisse im Wege gestanden, dass man sich nur bei näherer Einsicht der Verhältnisse ein.. richtige Vorstellung davon machen kann. Die Hanpts..hwi..rigkeit bestand in der Ermittlung und exakten Berichtigung des Materials der ersten Abtheilung, welche den Bau nmsasst, --- di.^ Feststellung der Ziffern des Baukapitals und namentlich der .Längen und der .^..ngen^ profile. Bei den Längen gingen die Angaben der verschiedenen Bahnen oft auseinander, und bei den leztern stimmten die bei dem eidg^n^ssisch.^n Stabsbüreau deponirten prosile ost nicht mit definitiven Angaben der Eisenbahnverwalt..ngen. Raeh e.ner endlosen, sachlich eingehenden Kor^ xespondenz mit den Bahnverwaltungen und deren Jng..nieure... mehreren Reisen und einer sorgsältigen Re^isio^ durch den zu^ Arbeit l^inzuge^ zogenen Experten, Hrn. Eisenbah.^Jnspektor Voller, ist die den ..^an be^ schlagende Abtheilung endlich im Druk vollendet worden. Die da^ ..^e^ triebsmaterial, die ..^etrieb.^ergeb^.isse, di.. Unfälle un^ das Verso^al b.^.

treffenden Abtheilungen werden nun ohn... ähnliche Verzogerun^n zum Abschluss und Drut gebracht werden konnen, so dass die Arbeit in diesem Spätsommer die ..fresse verlassen kann.

Auch die .Statistik der s c h w e i z e r i s c h e n F i n a n z e n im Jahr 1868 kommt erst im ^ause diesel ^ommer^ zur Verofsentliehnng, weil das Departement sich entschlossen hat, diese Arbeit, welche ^um ersten Male die Vermogensbilanz^ die Einnahmen und Ausgaben des ..^unde^ und der Kantone umfasst, in ..Betracht ihres Umsanges, statt im ^un.^ desblatt, als besondere .Publikation drnten und im Buchhandel erscheinen zu lassen. Um derselben authentischen Wextl.. zu verleihen, sind die ..Tabellen den Regierungen der Kantone znr Prüfung übersandt worden

und erst iezt wieder znrükgelangt, ..^odnreh die Angelegenheit natürlich

verzögert wurde. Dies, so.r.ie der Umstand, dass ...ie Sta^t.^rechnungen der Kantone über^a^pt erst na.h mehreren Jahren komplet einzutreffen pflegen, ist die Ursache, warum diese statistische .^uellen^ Arbeit kein späteres Jahr, -^ 1868, zur Grundlage nehmen .^onnt...

.Uebrigens wird dieselbe gleichn..oh^ eine stark empsun..^en^ ^üke auffüllen, .da naeh den Bevölkerungsverhä^nissen über keinen Gegenstand häusiger .Auskunst verlangt n..ird als über die Finanzen.

329 .-. Die Bearbeitung dex vom Direktor des statistischen Büreaus in Folge Beschlusses des internationalen statistischen Kongresses und mit Genehmigung des Bundesrathes übernommene S t a t i s t i k d e r e u r o p ä i s c h e n B a n k e n ist zwar begonnen, schreitet aber nur langsam vorwärts, weil die meisten statistischen Bureau^, namentlich der grossern Staaten, mit der Einsendung des Materials bis je^t im Rükstande geblieben stnd.

^ Der jüngst verstorbene Jngenienr Koll^ ans Freiburg hatte, lebhaft empfohlen von einem erfahrenen Mitglied der Bundesversammlung und bewährten Professoren des eidgenossischen Bolr^technikums, bei unserem .Departement sich erboten, eine E r h e b u n g der in den schweizerischen Fabriken verwendeten D a m p s - und W a s s e r m o t o r e n gegen eine Subvention von Fr. 3000 zu machen. Jn Folge eines vom Departement eingeholten günstigen Gutachtens des Hrn. Brofessor Zeunex hatte sieh das Departement entschlossen, mit einer Erhebung im Kanton Zürich einen Versuch zu machen, um sodann, wenn dieser günstig ausfallen sollte, ein Kreditbegehren an den Bundesrath, beziehungsweise an die Bundesversammlung zum Behus der Ausdehnung dieser Statistik über die ganze Schweiz zu stellen. Hrn. Koll^ wurde zu diesem Zweke eine Subvention von Fr. 700 zugewendet, zu welcher, ^als die Arbeit .^rossere Schwierigkeiten darbet, als man angenommen hatte, unl.. auch aus die Werkzeug^ und ^abrikationsmaschiuen ausgedehnt wurde, noch ein Zufchnss bewilligt wurde, welcher nachträglich der Mutter des Verstorbenen mit ^.r. 200 ausgezahlt worden ist. Hr. Kolli.. starb in ^.olge einer Erkältung, die er sieh während dieser Arbeit zugezogen, im verflossenen Herbst, noch bevor er seine Arbeit an das Departement abgeliefert hatte. Eine Untersuchung des hinterlassenen Materials, welche wir durch den Direktor des statistischen Bureaus vornehmen liefen, ergab, dass dasselbe in ziemlicher Vollständigkeit gesammelt war, aber Sichtung und Verarbeitung durch einen Techniker erforderte, bevor es durch unser statistisches Bureau verosfentlicht werden konnte. Hr. J.

.Lincke, Vrivatdozeut sur Maschinenbau am eidgeuossisehen Bol^teehnikum, hat sieh bereit gesunden, diese Arbeit zu übernehmen , welche voraussichtlich im Lause dieses Jahres durch das statistische Bureau dem Druk wird übergeben werden.
Eine der nicht am wenigsten Zeit raubenden Ausgaben des stati^ stis.hen Büreau^s war der V e r k e h r mit d e n G e s a n d t s c h a f t e n , insbesondere die Besorgung der Angelegenheiten der A u s s t e l l u n g e n , welche sich in demselben Verhältnisse an Zahl zu vermehren scheinen, in welchem das Jnteresse und die Betheiligung sür dieselben in der Schweiz

abnimmt. Man hatte es beinahe gleichzeitig mit nicht weniger als

sechs Ausstellungen zu thun: einer projektirten internationalen Kunstund Jndustrie^Ausstellung zu Rew^ork, der allgemeinen, internationalen

330 Kunst^. und Jn^tri.^A.^llun^ ^..t ^on, der jahrli.l^n intern^tion.^en .^unst- und Jndnstr^Ausste..lun^ und der (^tenbau^Ausstellun^ zu .^on.^ don, der permanenten kunstgewerblichen Ausstellung und der Molkerei^lu.^ ftellnng zu Wien, wovon drei im Jahr 1872 stattfinden, be^ehungs.^ weise. eröffnet werden sollen, aber in Hintergrund gestellt werden von der W i e n e r W e l t a u s s t e l l u n g von 1873, zu welcher die Vorbe.^ reitungen bereits begonnen werden mussten.

Das Projekt einer internationalen Ausstellung zu .^ew.^ork war durch den amerikanischen gesandten mündlieh, ohne .Auftrag von dessen Regierung empfohlen worden. Auf eine Nachfrage de.^ Bundesrath^ beim schweizerischen Generalkonsul zu Washington ist unterm 1. Juni eine nur unbestimmte Antwort erfolgt, und da seitdem nichts weiter ver.^ lantete, so scheint das Projekt ausgegeben ^u sein.

Jn Sachen der jährlichen .^nnst- und Jndus^.i^Ausstellung in .London hatte das Departement den schweizerischen Handelt und Jn..

dustrieverein ausgesondert, zur Betheiligung hinzuwirken, aber ..^on dem^ selben eine ablehnende Antwort erhalten. Rach Schlug der Ausstellung des Sommers 187l ist .^n B.^ri.ht des s^hwe^erischen Generalkonsul^ zu London, welcher ^..m .^ommissä...^ bei der Ausstellung bestellt worden ist, im Vundesblatt abgedrukt worden, sowi^. die Aufforderung zur ^ theiligung ..n .^er gleichen ^lusstellnng im Jahre 1872 darin pnblizirt worden. .^lusserdem wurden, in Fol^e des durch die englische Gesandtschaft vermittelten Wunsches der Ausstellungs^ommission, die ^ant.^nsregie^ rnngen ansgesordert, Muster der von Alters her von der Landb^volkernn^ getragenen Schmuksaehen, sowie der in der Sel.weiz fabrizirten Papier^ sorten einzusenden. Alle diese Bemühungen hatten keinen oder einen kaum nennenswerthen Erfolg.

Jn Beziehung auf die Ll^ner Ausstellung wurde nach erfolgter Einladung, die Regierung von Gens aus Antrag des Departement^ dureh den Bundesrath au^gesordert, die Genser Handelskammer ,^u ver^ anlassen, die Aufgabe eines .^..rganisationskomite's für die Betheiligung der Schweiz zu übernehmen. R..ehdem abschlägige Antwort erfolgt .var, wurde das Departement ^om Bundesrath mit der Auskunftertheilung beaustragt und der schweizerische Konsul in L.^on zum eidgenössischen Ausstellungs-^ommissär ernannt. Die betretenden Aktenstüke
wurden im Bnndesblatt verösfentlieht.

Ebenso exsolgten die ersten Publikationen in Betreff der Wiener Weltausstellung im Bun.^sblatt gegen Ende des Geschäftsjahre^.

Ausserdem gaben die an den Bundesrath, an das Departement oder direkt an das Bureau in mit jedem Jahre sich steigernder .^ahl gestellten Wüusehe, Gesnche und Anträge von auswärtigen Staaten, von Mitgliedern der Bundes- und .^antonsbehörden, von Gesandtschaften

331 u.i^ .Konsuln, von inländischen und ausländischen statlstis..h..m Bureau^ und Gesellschaften, sowie von gelehrten und Jndnstriellen des Jn- und Auslandes so häufige Veranlassung zur ^ammlung und Ausz^hun^ von Gesezen, zu Korrespondenzen, zu.. Ab^ung von Ueberstchten, Berichten und statistischen Tabellenarbeiten. dass das statistische Büreau sast unaus^esezt davon in Anspruch genommen war.

Wir heben darunter hervor: die beschleunigte Zusammenstellung der Zahl der in der Schweiz befindlichen Engländer, Oesterreieher, Ungarn, Norddeutschen, Badenser und die spezielle Erhebung der am 1. Jänner d. J. in der Schweiz anwesenden Jtaliener aus den ausdrüklichen Wunsch der betreffenden Regierungen, während den Regierungen von Frankreich, Bauern und Württemberg die gleichen , ihre Nationalen angehenden Resultate der Zählung voul870aussreien Stüken mitgetheilt wurde; Untersuchung der schweizerischen landwirthschastl.iehen Muster- und Lehranstalten für die italienische Regierung . Berieht über die Fabrikgesezgebung und über die

in der Schweiz befindlichen Erbsehastssteuern für die belgische Regierung ; aus Wunsch der englischen Regierung, Einleitung einer Enquete über das Armenwesen, sowie Auskunst über den Schuz der Fabrikzeiehen in der Schweiz. aus Wunsch der französischen Regierung, Einleitu.ng einer Enquete über Vizinalwege . der österreichischen Regierung,

über die Spitäler , Arbeiten zur Betheiligung der Schweiz am interna-

tionalen Kongress für Reform des Gefängnisswesens .^u London , auf Wunsch der Vereinigten Staaten von Nordamerika , Berieht über die schweizerischen Hilssgesellschaften im Auslande für den schweizerischen Konsul in Venedig.

Dem internationalen Verkehr des Büreau's ist im .Lause des Ge^ sehästsjahres insofern eine Erleichterung geworden, als die deutsehe Reichspost die Sendungen an die statistischen Bureaux^ der deutschen Staaten portosrei besorgt, so dass das Bureau jezt im Verkehr mit den statistischen Bureau^ der sämmtlichen Raehbarstaaten , mit .Ausnahme Frankreichs, Vortosreiheit geniesst.

Die Anexbietungen auf A u s t a u s c h von P u b l i k a t i o n e n kommen so zahlreich, dass das Bureau nicht mehr in der Lage ist, sie sämmtlich anzunehmen.

Die B i b l i o t h e k vermehrte sieh auch im verflogenen Jahre beträehtlich dureh ^auseh und .^aus, bei welchem leztern der Gesichtspunkt festgehalten wird, dass dieselbe nur in den beiden einschlagenden Fächern der Statistik und Volkswirtschaft so viel als moglich komplet erhalten wird, was namentlich für den Gebrauch derselben durch die Mitglieder der Bundesversammlung wünschenswert^ ist.

332

Bauwesen.

A.

1.

Strassen und Brüken.

Bündnerisches Strassennez.

Die Arbeiten der Baueampagne 187 l bestunden in der Fortsezung der im verflossenen Jahre in Angriff genommenen Strassenbanten von Zernetz über ....en Ofenbergpass nach der Tyrolergrenze bei Münster einerseits, andererseits zwischen Davos und Lenz durch die Landwasser-

fchlucht.

Bezüglich des Standes de... Arbeiten an diesen beiden lezl.en Gliedern des im Jahre 1861 vom Bnnde subventionirten bündnerischen Strassennezes entheben wir dem uns von Hrn. Stabsmajor Guénod darüber erstatteten Expertenberichte folgende Daten : 1) O s e n b e r g s t r a s s e .

Während im vorigen Jahre von den 6 Loosen, in welche dieser Bau eingeteilt ist, nur 3, nämlich zu beiden leiten des Passes die untern Partien in Angriff genommen waren, wurde im Jahre 1871 an allen 6 Sektionen gearbeitet. Jm September wurden eollaudirt und dem Verkehr übergeben: Die 1. Sektion Zernetz-Ora da Spin und die Bauloose Rr. 5 und 6, Gierfs-Valcava und Valcava-Grenze.

Die 3 Bergsektionen Ora d'Spin-Ofenhaus (Rr. 2), Ofen-Sur-Som (Nr. 3) und Sur-Som-Kierfs (Rr. 4) sind so weit vorgerükt, dass ihre Vollendung in der künftigen Baneampagne ganz gesichert ist.

2) . L a n d w a s s e r f t r a s s e .

Hier bestanden die Arbeiten nur in der Vollendung der im porigen Jahre (1870) begonnenen Bauloose: Lenz-Brienz-AlbulastrasseSehmitten und Davos-Ardusch, im Ganzen 21 Kilometer. Reue .Bauloose wurden in Folge einer Trace-Abänderung bei Wiesen erst Ende des Sommers vergeben und in Angriff genommen.

^ .^Die

Gesammtbaukosteu der

Osenstrasse

betrugen

ans Ende

1871 Fr. 27.^000, entsprechender Bundesbeitraa 45 ^/o zirka Fr. 124,000 Die ^..esammtbankosten der Landwasserstrasse be-

trugen aus gleichen Zeitpunkt Fr. 175,000 ; BundesBeitrag 25 ^ zirka . . . . . . ^ 44,000 ^esammtbeitrag aus Ende 1871 Fr. 16.^,000

Hie.^on ab die 1. Abschlagszahlung von 1870 mit ., 88,000 bleiben pro 1871 Fr. 80,000 welche der Regierung von ...^raubünden im Oktober des Berichtsjahres ausbezahlt wurden.

Mit dieser Zahlung belaufen sich die bis Ende l .^71 bezahlten Beiträge zusammen a u s .

.

.

.

. Fr.

.^7,900 es bleiben somit an den sur das l^esammtunternehmen des büudnerischen Strassenue^es bewilligten

Bunde.^beitrag v o n .

noch zu leisten übrig .

2.

.

.

.

.

.

.

.

.

. ., 1,000,000 . ^r. 102,100

S t r a s s e n a n s c h l u s s bei Martinsb^r uck.

Jn dieser Angelegenheit haben im Laufe des Berichtjahres keine weiteren Verhandlungen stattgefunden. Dagegen können wir mittheilen, das.. die ^trasse auf ofterreiehisehem Gebiet^ nun wirk.ieh im Bau be^ grissen ist, so dass die Auftäude, welche bezüglich dieses brassenanschlusses obgewaltet haben, saltiseh erledigt sind.

3.

A l p e n s t r a s s e n.

Die nuu an den technischen Ehef unseres Baubüreaus übergegangene Jnspei.tion dieser Strasseu ergab dieses Jahr ein analoges Resultat, wie in ^eu Vorjahreu.

Dieselben siud durchgehends in ih^m baulichen Bestaune theilweise überhaupt gut unterhalten, während hingegen theilweise der besonders im Zustande der ^ahrbahn sich ändernde gewohnliehe Unterhalt mangelhast ist.

Es wurde dies an ^rt und Stelle bemerkt und auch den befressenden .^antonsregierungeu durch Mittheilung des Jnspe^tionsberichtes zur ^enntniß gebracht. .

Jndem legerer mit einlasslichen Anleitungen zu einer ^weken^sprechenden Besorgung des gewohnlichen Unterhalt... den ^ehweis verbindet, ^ass damit nicht nur den berechtigten Ansorderu..gen des Verkehrs,

334 Andern w.^en d^ schädlichen ^.^..en^ di^sall.ge.. ....^..achl^..^.^ für die Strass..., selbst auch dem ebenen ärarischeu ^nt^sse ..^r unter^ h..ltungs.pflhht.g.m Kantone e.nts^r.^... .ve..^.., ^laul.^. wir u.n so mehr eine bereitwillige Verükst.^^ung jener Anleitungen erw^n ^ dürfen.

4. S u b s i d i e n g .. s nche für neue S t . asse n p r o j e k t ..

Nachdem die laut bezüglicher Mitlheilnng in unserm legten Ge^ sehäft^beriehte für die ...^trassen von Bulle bis Boltia^.n und ^ber den Col de la Croix noch vorbehalte Untersuchung und Berichterstattung durch den technischen l^hes unseres Banbüreans stattgefunden, ist die danach ergänzte Vorlage lant Botschast vom 7. Oktober v. J. bei der h. Bundesversammlung eingebracht worden.

Dies.:. hat mit Beschluß vom .^. Februar d.^ J.di^ ^ub^enti.....^ rung der beiden Strassen dekretirt, und zwar

1) für die Strasse Bnll^Boltigen, Kantors Freiburg Fr. .l 98,000 ,,

Bern

,,

62,000

zusammen Fr. ^..0,000 n.it Vorbehalt eines besondern Beitrags an den Danton ^reiburg im Falle des Neubaues der Javro^Brüke sammt Zufahrt ^im Betrage von einem Drittel der Baukosten;

2) sür die ^trasse über den Col de la Croi.^, Kts. Waadt ^r. ^6,000.

Der Bau der beiden Strassen soll inner 5 Jähren vom Jnkrasttreten dieses Beschlusses vollendet sein.

5. Brüke üb..... die Maggia.

.^ro^ wiederholter ei^idrin^i^er Mahnungen, welche wi.^ auch iu diesem Jahre, zum Theil veranlagt durch sachbe^ügliehe Re.^amati.^en.

unserer Gesandtschaft in Florenz und der italienischen Gesandtschaft selbst in Betreff der Brükenbaute bei Aseona an die Regierung po^ ..Hessin gerichtet haben, ist diese Angelegenheit bi.^ zur ^tnn^e ihrer Erledigung um keinen Schritt näher gerükt.

Jn ihrer diesfälligen Antwort, welche erst gegen Jahresschluß er^ fol^t..:, theilt die Regierung mit, dass fie, entsprechend den hie^eitigen Erinnerungen, dem Grosso Rathe di^ Angelegenheit ^ur Beschlu^sassung empfohlen^ habe. Demzufolge habe derselbe diesen Gegenstand in seiner ^izun^ vom 21. Rovember behande.lt, habe aber zu keinem E^tscheid.^ gelangen können und sich darauf beschenkt, den St.^atsrath ^u bea..^ tragen, er. wolle sich bei^.n Bundesrathe darüber ^kundigen, v.^.d^ Bundesversammlung die s^.r die Brüke bei ^...ona ^ewi.^te ^ubsldi^ aueh festhalten würde sür den Fall, d.^ss für diesen Bau eine andere

.^35 Baustelle gewählt werden .sollte. ..Jnd...m ^ wir der Regierung über di...

al.^malige Verzierung des Entscheides de.^ ^rvssen Rathes^ in dieser Frage unser ^eda..ern ..ussprach^n.,^ .^the.lten^wir derselben^in B.^ug auf . dle gestellte Anfraß den Bescheid, d...^ de.^Bundesr.^th nicht in der Lage sei, darüber bestimmte Antwort zu erlheilen. Der Bundesrath glaube annehmen zu dürfen,. dass, wenn es sieh um ein grosseres Bauwerk handeln würde, die Bundesversammlung wohl nicht un^eneigt sein dürste. ...inen gewissen ^Bundesbeitrag zu gewähren, jedoeh würde sich der Betrag desselben nach .^er grosse der Gesam.ntausgabe richten, indem sich kaum voraussehen lasse, dass der Bund sogar mehr als 1/2 der ..^esammtbaukosten übernehmen ^würde. Jedensalls müsste der Bunde.^rath sieh vorbehalten, ein allsällige.^ neuves Vrojekt aueh seinerseits eine.: neuen Vrüfung zu unterstellen, um alsdannn in voller Freiheit seine.

En.ts....l.^un^en sür die an die Bu.^s.^rsammlung zu machende Vorlage zu fassen.

6.

Seedam.mba u t e R a p p e r s c h w .^l^ H u r d e n .

Die laut unserm lezten Geschästsberichte diessalls speseli mit Rükst.ht aus die Absluss^erhältnisse angeordnete Expertise ist .durch den te^nisehen ^hef des Baubüreaus ausgeführt worden und im Sinne der

Flüssigkeit dieser Baute ^ ausfallen.

B. ..^...sser^u und sor^iche ^ngel^enheiten.

1 . L i n t h u n t e r n e^ h m u n g.

Allgemeine Linth^nlage. Aus Grundlage des Bundesbesehlusses vom Jahr 1867 und des daraufhin erlassenen Reglements vom 3. Februar 1870 hat der Bezug der allgemeinen L.nthanlage sür die 3 vorausgegangenen Jahre stattgesunden. Die Anlage lst bis auf ein

Minimum vollständig emge^ngen.

B i l d u n g n e u e r U n t e r h a l t s g e n o s s a m e n s ü r d i e Hint e r ^ r ä b e n . --- Nachdem die .^onstituirung der neuen Unterhaltsge......ssamen, deren wir im legten Geschästsberiehte erwähnten, stattgefunden, ist das^ ^iigli...he, im Oktober 1870 erlasse .Reglement unter .Leitung ein^ A^sch...sses der .^inthbehoxde eingesührt^vorden. Die bezüglichen Versammlungen der Unterhaltspflicht.gen . ^onstnuirten . sieh theils zu neuen Korporationen und wollen die Arbeiten wie in der Vergangenheit aueh in Zukunst selbst weiter besorgen (rechtseitige .Hintengräben

.^on der Ziegelbrük.e ..bwärts), theils übertragen sie (die ^inkseitig Be-

theiligten) die Unterhaltung der Hinte^räben^im .^inne vo^n ^ 10 de^

Re^lem^nts ...om 4. Oktober 1870^uf 3 J.^hre der ^inthkommission.

welehe fur diesen ^heit dem Linthin^enieur die techni^e Untersuchung

3.^ der Mängel d.^.. b^rigen ^nst.....^ ..ufgetragen hat. ^ Der Jn^nieur wird ausgearbeitete Vorschläge sür gründliche ^orrekt^n vorlegen. Auch wird den Vetheiligten Gelegenheit gegeben werden, si^h darüber anszusprechen. Die Arbeit wird sodann ausgeführt nnd den Beteiligten Rechnung gestellt werden. Die Vortheile der .^rb^.it.^ntra lotion, von denen unser l^zte Jahresbericht unter diesem Titel spricht, sind demnach durch die freiwillige S.hlussnahme eines Theils der Gra^nun^rh..^ Pflichtigen auf einer grossern Streke zur Verwirklichung gekommen.

H a u p t K o r r e k t i o n G r ^ n a u ^ ü r i ..h s e e , R e k u r s ^ d e r M e hrw er t h s v era n l a b t e n . - Nachdem dieMehrwerthsveranlagten der Korrektion (^...au^ürichse.. mit ihren in ..nserm l.^t^hrigen Geschäftsberichte erwähnten Reklamation von d...^ ^inthl^horde zu.el Mal abgewiesen worden, wandten si.^ dieselben an unsere ^ehorde und so.^ dann, auch von u..s abschlägig ^esch^en, an die ^unde.^versam^.lun^, welche nach einlässlieher Brü^.ng der b^ügliehen Verhältnisse dur.h ..^chluss.^ahme von. 4. Dezember ,^ 9. ^ebrua.r 18^2 den erhobenen Rekurs ebenfalls als unbegründet erklärte und abwies.

R e k e r e i u n d S . h i f s f a h r t s v . ^ r l . e hr a u f d e m ^ i n t h ^ kanal. --- Jnfolge zn Tage getretener Uebelstände im .).^..rwesen ist, um eingegangenen Wünschen den Sehisfleule sowohl , als Beschwerden der Relier gerecht zu werden , eine teilweise Revision ^es b^üglichen Reglements vom Jahr 1865 vorgenomu.en worden, welcher der .^und.^.

ratl.^ unterm 26. Februar 187^ .^ie Genel^nigung erthe^lt hat. l^^l^.

..^au^ul. ..^d. ^., ...^eite ^80.)

Die dem Berichte der .Linthl^ommissiou beigesügte Ueb^rstcht ..^

Schifsahrtsvertehr.^ ans der .^inth ergibt 38 .....ekzüge und 106 ..^er.^ schiffe m...hr als pro l 870. Die ^entuerzahl der spedixten .^anfmann^güter dagegen ist um 1l97 Rentner gesunken. Die Einnahmen b...^ tragen ^r. 875 n^ehr als im Vorjahre.

^ p e e i a l b e r icht i. b e r die an der .^ i n t h im V e r i e j a h r e a u s g e f ü h r t e n A r b e i t e n . -^ Rüksiehtlich der ausgeführten Arbeiten au den .^inthtanälen verweisen wir aus die im Manuskript sich finden^ ^ab..lle.

..^ o r r e k t i o .. u u t e r G r .^ u .. n.

Die .^orr.^tio.. des Gr.^ua.^anals wurde im ...^..rich^ahre wieder bedeutend gefordert, so dass nun der links e i t i g e ..^ i n t e r w a s s e r . .

^ a n a l gelrennt von de... ^iuth bi^ in den ^üriehsee sliesst. Die zu enge alle G r a b e n b r ü k e b e i ^ r ^ n a u , ^..^..nn nicht üb.... deren Reu^ bau eine Verständigung mit ^ Regierung von ^..hwpz ehielt werben kann , bleibt immerhin noeh ein .^lbflu^l^in^eruiss in dieser ^tre^e.

^s wurden nämlieh .^nfang^ ^87l die 3 l e g t e n D a u.. m- und ^ r a b e n l o o s e dieser linken .....^a^....^ in ^kkor.^ gegeben, die mit Frühjahr l.^72zn b^.ndi.^en und n.... in .^..r ^.rbe.t s..hr porgeri^.. find.

.

^ 7

^Die ^...sammtkosten de.^ Linthunt.^.nehm.ms pro 1871 betragen : Für den Eseherkanal .

.

.

Fr. 19,586. 26 .Linthkanal.

10,979. 01 ,, Gr^naukanal 32,618. 87 die ..Korporationen 566. 58 826. 67 Liegenschaften..Ankauf Allgemeine Ausladen 5,768. 12 Besoldungen 5,600. -^

Total Fr. 75,945. 51 Titeluntersuchung und ^ e c h n u n g s e r g e b n i s s de.... B e ^ L i c h t j a h r s . --- Um ül^er die Solidität sämmtliehen Kapitalanlagen des Unternehmens erneuerte genaue Einsicht zu erhalten , wurde durch ^wei Mitglieder der Behorde , die HH. Ziegler und Heer, detaillirte Untersuchung sämmtlieher Werthschristen vorgenommen. Die Brüsung ergab , dass die Bsandverschreibungen bis auf wenige Titel die gewünschte Sicherheit darbieten. Jn Betreff einiger zweifelhast scheinender Bosten wurden dem Rechnungssührer unl.^ .Linthzahlmeister die nothigen Austräge ertheilt.

Das E r g e b n i s s d e r Ja h r e s r e c h n u n g pro 1871, welehe indessen die Revision noch nicht pafsirt hat , xesümirt sich in folgenden fahlen : Der Vermogensbestand beträgt aus Ende des Bexichtjahre....

^r. 462,169. ..)6, nämlich: an Liegenschaften . . .

,, Kapitalien . . .

,, Mobilien . . . .

,, Rükständen und Eassasoldo .

.

.

.

.

Fr. 101,271. 46 ,, 272,862. 04 ,, 6,000. ,, 82,036. 46

Es ergibt sich somit gegenüber dem Vorjahr eine VermogensverMinderung von Fr. 17,235. 35 Rp. , welehe aus die Gr^nauer-Kor^

rektion fällt, sür die ein Fondseingrisf von Fr. 150,000 im Maximum durch bundesräthliche ^Schlussuahme gestattet ist (vide Art. 3. des ^undesgesezes vom Jahr 1862^.

2. R h e i n k o r r e k t i o n .

St. G a l . l e r g e b i e t .

F o r t g a n g uud S t a n d d e r A r b e i t e n .

Die von der Regierung von St. Gallen sür die 1^. Baneampagne

(1870/71) vorgelegte Baurechnung ergibt gegenüber dem s. Z. einge^.ehten ^auantrage eine Mehrausgabe von Fr. 32,6.^4. 15 , indem .Bund^bIa...t. ^ahra.. XXIV. Bd. II.

25

3^ di... Summe del.. ....ztern sich auf 455,000 Franken belief, während di.^ wirkliche ^auausgab... da.^ .^......al der ^u.^..ben ^.. 487,654. 15 betrat.

Zwar hatte di... Regierung von St. Gallon.. nachdem sie si.h über die mit dem deutsch^ran^osisehen Kriege für einige Zeit eingetretene Geldkrise beruhigt hatte, eine ^ssere Mehrleistung in Ausficht ^stellt ; sie war aber ins....^... der .Katastrophe vom Juni genöthigt, diesen Mehr.^ betrag in anderer Richtung, nämlich aus die durch die Uebersehwemmun^ dringlich gewordenen Arbeiten zu verwenden , deren Kostenbetr^ von

Fr. 159,111. 8l aussehli...sslich dem Kanton zu... .Last fällt.

Als Bnndesbeitrag an die Kosten der während d..m ^usahr^ 1870/71 aufgesüßten subsidlenbe^chtigten Arbeiten ist dem Kanton

St. Gallen die Summe ^on F.... 162,553. 72 ausbezahlt worden.

Mit dieser ^ahiung belauft sich nunmehr das Total der bi^ Ende 1871 sür die Rheinkorrettlon auf St. Gall^ebiet verabfolgten ...^undesbei^ träge auf Fr. 1,442,805. 30 ^nd die Gesammtausgabe auf ^ranken ^ 4,448,415. 90, übe.. deren Verteilung ...us di^ verschiedenen ^n.einden und Arbeitskategorien ^ie diesem Berichte .be^efügte Tabelle d^ uothi^eu nähern Ausschlüsse gibt.

Ueberschwemmung von

1871.

Ueber die Rheinkorrektion im Danton St. Gallen ist mi^ dem Hochwasser vom 19. Juli v. J. wieder eine schwere Katastrophe g^ kommen. Verschiedene bei Wartau, .^uchs, in der Gegend von Ober.^ ried und Widnan erfolgt^ Einbrüche waren mit bedeutende^ Zer^ storungen an Wahren un.^ Dän.men verbunden und veranlagtem ausgedehnte un.^ ^um Tl^e.l lange andauernde Überschwemmungen mit d..^ her.igem ^ehaden am Jahresnu^en und am Boden selbst. ..

Wir haben nicht ermangelt , diesem bedauerlichen Exei^niss.. die vollste ...lusmerl.samkeit zu schenken und uns von demselben genaue.

Kenntniss ^u verschaffen.

Eine Kommission , begehend aus dem technischen Ehef des .......au^ büreau's und .^em Jnspektor d.^r Rheinkoxrektion nebst Hrn. ..^..bex^ ingenieur Br^el, wurde m^ einer Untersuchung übe... die Ursachen dieser Katastrophe und die Mittel zur Verhütung .ihrer Wiederkehr beaustragt^ womit zugleich einem Wunsche .^er Regierung von St. Gallen ent^

sproehen wurde, welche derselbe mit Rüksich.. auf die zufolge dieses Er-

eignisses in der ..^evolkerun^ entstandenen ^weisel über die Zwek^nässi^keit ...es bisher befolgten Ko...rekti.^nss.^steu..s an den .Bundesrath gerietet .hatte.

Die Kommission erstattete, gestüzt anf genaue Untersuchungen, einen in alle Verhältnisse der Rheinkorrektion eingehenden Bericht. (..^..tndes^

.blatt v. J. 1871, Band lll, Seite 432.)

3.^) ^ Derselbe konstatirt, dass die Zerstörungen an Wuhren ausschließlich nur in Folge von Ueberstromnn^ vorgekommen und ledere sich überall vollkommen widerstandsfähig erwiesen, wo sie nicht uberstiegen wurden.

Daraus ergab sich, d..ss die Ursache dieser ^erstorungen nicht in der Konstruktion der Wuhre, sondern in dem zu geringen, die Hoehwasser.

nicht fassenden Dn.rehflussprofil.. und daher die Abhilfe in der Ve..^ grosseru..g des ledern zu suchen sei. Bezüglich der Frage , wie dies.^ zubewerkstelligen sei, glaubte die Kommission, die durch die schon abg......

laüfenen Baueampagnen gesessene Sachlage berükfiehti^en zu müssen.

Daher beantragte sie für die obern bls nach Büchel oberhalb Oberried rächende Streke , ^us d.^.r das einsame Wuhrs^stem durch die schon in grosses Ausdehnung bestehenden, auf Richtüberstri^nun^ berechnete...

Bar..tlelwuhre durehgesührt erscheint, ledigli...^ eine ^ür die großen Hochwassex genügende Erhohung dieser Wuhre. Für die Streke von Buchet abwärts dagegen , wo diese Art Wul^re .n grosserm Umfange nicht ausgeführt sin^ , beantragte sie die konsequente Durchführung eine.^ Doppellini^ns^stems mit übersteigbaren Vorwuhre.^ nnd damit parallelen Hochwasserdämmen von genügenden Dimensionen.

Da in Folge der legten Katastrophe. namentlich auch bezweifelt wurde, dass dem Rhein durch die Einschränkung die nothige Stosskrast ^ur Fortbewegung der Geschiebe gegeben werden tonne , so behandelte die Kommission speziell aueh diesen Vunkt und ^gel^ngte dabei ^um.

Schlusse, dass dieser Zweifei bei ......oraussezung der ^projektirten Durehstiehe und möglichster Verminderung dex^ Geschiebe dureh Verbauungen nicht begründet erscheine.

Die Regierung von ^t. Gallen aeeeptirte obige .^lnträ^e, und indem die Bevolkerung steh aueh dabei beruhigte, sind dieselben sofort in demjenigen grossen Umsange in Ausführung gesezt worden, wie aus den Angaben über die Bauten dex gegenwärtigen ^...mpagne ersichtlich ist.

Die in nnserm lezten Geschästsberiehf etls projektirt angeführten Rheinbrüken bei Sevelen und Trübl^aeh stnd im Laufe des Beriehtjahres ausgeführt und dem Verkehre üb...rgeben worden. Es find deren nun bereits 7 erstellt, und schon ist wieder von einigen neuen Projekten die ^Rede.

^ ^ ^ ^er diesen sür den Lokalverkehr dienenden Brüken werden nun.

e.üch ^ür ...^Verbindung der Vereinigten Sehweizer^ahnen mit der Voraxlbergerbahn ^wei Eisenbahnbrüken bei. Bueh.^ und St. Mr^arethen ausgeführt.

^40 a nt on Graubün^en.

An der ^endämm.ing auf der Mai..mfe.^...r^Wnhrstreke ist im Jahre 1871 wieder tüchtig gearbeitet worden , indem die gemeinde i.i Verlängerun^ der früher erstellten Dämme einen starken Damm v^n 270 Meter ...^nge ausführte , so dass nunmehr die gan^e ^trek.. .^on der Tardisbrüke bis zur Raga^er.^isenbah..brüke als ununterbrochen einge^ dämmt betrachtet werden kann. Da indessen die neu erstellt.. Streke nicht ganz auf die definitive Hohe ausgeführt ist, so wird deren Vo.len^ dnng im laufenden Jahre stattfinden , auch bleiben bei der obern ^ek^ tion der Maienselderlinie immerhin noch einige alt.... Damme zu ver^ stärken übrig , welche Arbeiten ebenfalls naeh unl.. nach aufführt werden.

Da die ^a^nselder^amme n. Übereinstimmung mit d^.n aus dem gegenüber liegten Us...r aus dem .Territorien.. der Gemeinde Ragaz ausgeführten Dammbauten erstellt sind , so ist aus dieser .^treke eine .erhebliche Verbesserung de^ Flusslaus.^ erz^lt worden. Das ^lussbett .hat fi.l. sichtbar vertiest und die Krümmungen haben nicht mehr den frühern offensiven Charakter.

Die Gemeinde ^läsch hat ebenfalls tüchtig gearbeitet , in^em sie .ils Verlängerung der Dammbau^e.. sührerer Jahre einen starken, 270 Meter langen, bis nahe an die sürstlich^liehtensteinisehe Grenze reichenden Damm erstellt hat. Die^e bedeutende .Arbeit erforderte ^ie .^fsnung eines nenen Steinbru..hes und d.e Erstellung eines .^ahr^eges , so.vie ^ines 200 Meter langen .^uerdau.mes für die ^nfnhr des Materiali.

Gleichzeitig hat die Gemeinde auch an der Wiederinstandstellnng der durch d.e lleberschwemmuug von 186^ beschädigten Dämme fortgearbeitet und für diese ebenfalls ein beträchtliehes ^nantum neuen Materials .^er^endet .

.

Die Rechnungen der 1........ Vaueampagne belausen sich : f ü r Maienseld aus .

.

.

.

Fr. ^,.)00 --^

,, ^läsch

,,

^n welche .^umme dem Kanton ^r. 30,000 bezahlt wurden.

^, ^0,750 ^

zusammen ^r. 106,650 ^-, Graubünden als .^nnde.^.i..rag

U n t ^ r h a u d l u n g e n m i t ^esterreieh D ..i r ch st i ..h f r a g e.

Mit Befriedigung konnen wir mittheilen, Geschäftsberichte ausgesprochene Befürchtung , lungen mit ^esterreieh über die Durehstichsrag..

traten dürsten, sieh nicht v^r^irtlicht hat, im la..ge pendente Angelegenheit dur.h den im

über

die

dass die in unserm lezten dass in den Unterhand^ neue Ver^ogerungen ein.^ Gegentheil diese s^.hon so .^aufe .^es ^erichtjahres

341 .folgten Abschluß eines Vraliminari^ereinkommen... über die ^r.undlagen des diesfal.ls abzuschließenden Staatsvertrages ihrer endlichen Erledigung um ein bedeutendes naher gerükt ist.

Jn diesem Braliminaxübereinkommen, welches der Hauptsache nach auf das im Jahr 1865 an der Konferenz in Bregenz ausgestellte Korrektionsprojekt bastrt, ist zwar noeh die Aufstellung einer internationalen Expertenkommission porgesehen, welche jedoeh nur die Ausgabe hat, vor dem Absolusse des definitiven Staatsvertrages auf der im Uebereinkommen definitiv festgestellten Basis die noch offenen und speziellen technischen Fragen ^u bereinigen. Als Obmann dieser .kommission

wurde im beidseitigen Einverständnis der grossherzoglich badisehe Ober-

baurath Seiner bezeichnet. Die Kommission selbst wurde aus zwei schweizerischen und zwei osterreichisehen Technikern, erstere als Vertreter des Bundesrathes und der Regierung von St. fallen , ledere als Abgeordnete der osterxeiehischen Regierung und der Landesvertretung von Vorarlberg zusammengesezt. Diese Kommission hat bereits im Januar des lausenden Jahres eine Zusammenkunft gehabt, nm das vorhandene Material zu untersuchen und die nothigen Ergänzungen desselben zu bezeichnen. Jnsolge dessen find nun , zur Zeit unserer^eriehterstattnug, die bezüglichen neuen Ausnahmen bereits angeordnet und in der Aussührung begriffen.

.3. R h o n e k o r r e k t i o n i m K a n t o n W a l l i s .

^ür die in der achten Baueampagne ausgeführten Arbeiten stellen stch laut den Ausweisen die Ausgaben wie solgt : Bom Staate, den ^..e..

meinden, .^.^xpoxati.^ neu und privaten.

Fr.

Bunde.^heitrag.

355,353. 9..) ^r.

^m Ganzen.

176,100. -^ ^r.

531,453. .)...

bis Ende 1870 wurden verausgabt:

^r. 2,769,320. 81 ^r. 1,375,958. - ^r. 4,445,278. 81 Total. ^r.^3, l 24,674. 80 ^r. 1,5.^2,0.^8. - ^r. 4,976,732. 80

Von obiger .......umme fallen e.us d i e Rhonearbeiten .

.

,, ,, Arbeiten an Wildbäehen . allgemeine Unkosten . .

.

.

.

.

.

.

Fr. 421,585. 8 4

,. 98,^2..). 21 ,. 11,338. 94 Fr.^531 ,453.^)9

Jm Ganzen haben an der Rhone und an den Wildbäehen 47 Gemeinden gearbeitet. Ausser den durch obige Summe repräsentirten Arbeiten wurde in den Gemeinden Full^ und Marfign.^ an den Abzugskanälen gearbeitet.

342 Am 24. Juli erreichte d.^ ..).honeniveau eine n.^ch nie da^wes.^.e Hohe, indem der Pegel an der Brüke von Sitten 3 ....... 75 oder 12^ 5^ über dem Nullpunkt markirte. Diesel außerordentliche Ho.hwasser gin^ jedoch vorüber, ohne einen nennenswerthen Schaden andichten.

4 . R h o n e k o r r ^ k t i o n a u s d e m G e b i e t e de...

K .. n t o n .^ W ... a d t.

bezüglich der Rhonekorrektion auf .^aadtl..nder^..biet ist ei.^ig an..^sühren, dass der Grosse Rath d..s Kantons Waadt du.eh Beschluss vom 25. Januar 1871 die Annahme der Bedingungen des Bundesbeschlußes vom 22. Dezember 1870 erklärt hat. Der ..Bundesrath gewartet nun ge.^ mäss Art. 13 des genannten Bundesbeschlußes die Vorlage der Protokolle über die jährli.^ auszusehenden Arbeiten, deren Genehmigung ihm vor^ behalten ist.

5. J u r a g e w ä s s e r k o r r e k t i o n .

Auch im Jahre 1871 sind die Arbeiten an der Juragewässerkorrekti^n troz zeitweise hinderliche... Umstande, wie Kohlenmangel, ausser^ ordentliche Kälte im Dezember .^e., in befriedigender Welse gesondert worden.

Der Aushub im Ridau.. Buren -Kanal ergab ein Quantum von 836,333 Kubikmetern mit einem Kostenbetrage von Fr. ^09,4.^0. .)4.

Die durchschnittlichen Kostenpreise dieser Aushubarbeiten stellen sieh ^ nach der Lag... außerordentlich verschieden. Während z. B. oberhalb Brügg der Kubikmeter durchschnittlich aus 44 Centimes zu stehen l.ommt, ^..lausen sieh die Kosten des Kubikmeters in der untern .^lbtheilung anf ^2 Ets.

Dieser grosse Preisunterschied rührt eine.^theils von der .grossern Transportweite, ^nderntheils von dem eigenthümlichen Um^ stande her, dass man bei den Baggerarbeiten in der ^ähe von Gottstadt auf die Ueberreste eines alten Eichenwaldes gestossen ist, dessen ^tän.me, ^on denen einzelne 6 Fuss Durchmesser halten, durch- und übereinander im Boden begraben liegen un.^ d.^ren W.^gräumung mit ausserorde^tlichen Schwierigkeiten verbunden ist.

Zwischen .....idan und Port ist der Kanal aus die normale Breite .und .^iese ausgegraben, und es wird nun an der Herstellung der beid^ ^en Boschungen gearbeitet.

Die Oessnung dieser neuen Kanalstreke fand am 14. Dezember statt und hatte bereits eine gewisse .Senkung des Bielersee's znr ^.olge.

Zwischen Port u.id Brügg sind die Ausgrabungen durch die Unternehmer der Erdarbeiten in Angriff genommen worden, und es wird in .Bäl...e auch auf dieser Sektion mit den Baggermas..hi...en gearbeitet wer..den konnen.

^ ^ Unterhalb Brü^ ist mit der^nsh.^ung des .^.als auf die nor^nale Breite angefangen, welche Arbeit nun mit den Baggerm^chinen..

die das Bett auf .die erforderliche Tiefe aufzugraben haben , fort^esezt wird.

Jm Laufe des Jahres 1872 wird das ganze neue Bett der Zihl .ohne Unterbrechung (ausgenommen bei den Brüken von Brügg) bis Meienried auf eine Länge von 9000 Metern geöffnet sein.

Dle neuen Brüken bei Brügg sind no..h nicht in Angriff genom.men ; wohl aber ist das Vrojekt der Eisenbahnbrüke genehmigt, und e....

werden die Vorarbeiten für diese wichtige und wegen der Fürsorge für den ununterbrochenen Bahnbetrieb schwierigen Baute demnächst vollendet.

Bezüglich der Strassenbrüke werden gegenwartig noch zwischen den .betheiligten Administrationen Unterhandlungen gepflogen.

.dem

Die Brüke bei Ridau auf der Strasse Biel-Bern ist vollendet und Verkehr übergeben worden.

Jm Allgemeinen ist zu bemerken^ dass dieser Theil des Unterneh.mens in .jeder Beziehung regelmäßig und in normaler Weise vorwärts schreitet, und dass derselbe aller Wahrscheinlichkeit nach vollendet sein wird, lange bevor die ^lare in den Bielersee wird abgeleitet werden können.

Die^ andere Hauptpartie des Unternehmens, der A a r b e r g . ^ H a g n e k - K a u a l , ist noch nicht in Angriff genommen.

Von der Regierung von Bern sind für diesen Kanal die Anssührungspläne vorgelegt worden. Die eidgenössischen Experten, denen diegelben zur Vrüfung uud Begutachtung zugestellt wurden, fanden sieh veranlasst, noch einige Sondirnngen und anderweitige technische Daten ^u verlangen, welche Ergänzungsarbeiten aber erst gegen Sehlnss des Jahres eingegangen find, wodurch die Berichterstattung der Eierten bis im Januar laufenden Jahres verzögert wurde.

.^lus dieser Berichterstattung ergeben sich einige Meinungsverschiedenheiten in Bezug auf die Gefällsdtsposition des Hagnekkanals. E^ ist jedoch immerhin anzunehmen, dass die Arbeiten an diesem wichtigen Theile des Unternehmens in Bälde begonnen werden können.

Obschon die durch die Oefsnung des Ridau - Buren - Kanals bewirkte Senkung des Bielersee's nicht gerade eine bedeutende ist, so musste dieselbe gleichwohl mit Rüksieht auf die obere Korrektion jezt schon in^s ^luge gesasst werden, und es wurden daher die Regierungen von Freiburg, Waadt und Reuenburg offiziell von der Sache in Kenntniss gesezt.

Laut der von der Regierung von Bern vorgelegten Abrechnung belief sieh die Gesamtausgabe für das Unternehmen der Juragewässer-

korrektion aus 31. Dezember 1871 auf .

. Fr. 2,633,310. 2.^

^44

welche Summe sich auf die ...er^ehiedenen Rubriken folgendermaßen vertheilt : Verw...l.tu.^s- und allge Fr. 263,577. 6^ meine .kosten .Landentschädigung .

.. 355,407. 94 Erarbeiten . ^.

., 1,696,250. 68 Uservexsicherungen .

,.

4,173. 05 Brüken und Dohlen ,, 104,619. 40

,,

Werkstätte

gleich

.^be.n

209,281. 53

.

.

.

.

^ .

^ .

.

.

^ .

.

^

Fr.

2,633.^10.

2^

An diese Ausgaben wurde b^ und mit 1871 als Bund.^beitra^

(im Verhältnis.. von 434/1000 der Gesammtkosten) in fünf Raten die Summe von Fr. t,0..)0,000 ausbezahlt.

S e e a b f l u s s in L u z e r n .

Die in unserm Gesehastsberichte pro 1870 erwähnte Reklamation der Regierung des ^anto^s Uri (für sich und Ramens der Regierungen von ^chw^z und Unterwalden) betreffend Beeinträchtigung des ^eeab^ flufses in .Ludern dnrch die neue ...^rükenbaute hat durch die von der Regierung von Luzern in ihrer bezüglichen Vernehmlassung gegebenen Ausschlüsse und Erklärungen, welche derjenigen von Uri mitgetheilt wurden, und aus welche eine Erwiederung nicht erfolgt ist, ihre Erledigung gefunden. Wir erachten daher für überflüssig, nachträglich auf die Details fraglicher Reklamation ^nrük^ukommen.

Tieferlegung des Unterfee^.

Von Seite des grossherzo^lieh badisehen Ministeriums des Aus-

wärtigen ist bereits im Jahre 1.^70 die Frage in Anregung gebracht worden, ob sehwe^erisehe^seits Geneigtheit vorhanden wäre, ^u einer .^ieferlegung der Hochwas^erstände des Untersee^ durch Regulirung seines Abflusses in den Rhein Hand zu bieten und entsprechenden fall....

zur Bestellung einer gemeinsehastliehen .kommission von Technikern mitzuwirken, welche den Gegenstand näher zu untersuchen und die Ausführnng des Projektes durch Ausarbeitung von Plänen und .^osten^ .Voranschlägen vorzubereiten hätten.

Wir ermangelten nicht, über diese Anregung die Regierungen von Thurgau und Schasshausen einzuvernehmen. Die bezüglichen Vernehmlassnngen lauteten im .Allgemeinen dah.n, dass mit Rüksieht auf die diesfalls sehon früher gepflogenen Unterinehungen eine Tieserlegung des Unterseespiegels für ^as diesseitige Gelände im Allgemeinen nicht wünschbar sei, dass beide Regierungen aber gleichwohl im Hinblik auf .die Wichtigkeit der Sache damit einverstanden seien, dass di... angeregte.

345 ^...^e durch eine ^eme^sehastliche Komm^.on von Technikern untersucht und begutachtet werde.

demzufolge ist nun nach weitern Verhandlungen mit der grossherzoglich badisehen Regierung eine solche gemeinschaftlich... Expertenkommission niedergeht worden, welche im Lause dieses Jahres zusammentreten wird.

Sehuzb..utensond v o n e i n e r Million Fran ken.

Nachdem wir entsprechend der in uuserm lezten Geschästsberichte ausgesprochenen Absieht, die zum Zweke der Subventionirung aus diesem Fond von den beteiligten Kautonen gemachten Vorlagen nnd die Berie.hte der ^u deren Beurtheilung bestellten Expertenkommission noch durch den technischen Ehef des Baubüreau^s haben begutachten lassen,

hat der Bundesrath, gestüzt auf das sehr vollständige Material, am 15.

Mai

1871 über die Verwendung der .Liebesgabenmillion beschlossen.

dieselbe wurde nach Maßgabe der von der Expertenkommission re....idirten und dureh Beisugung besonderer Beträge für die Aussorstungen ergänzter Voranschläge. deren Gesammtbetrag sich hienach aus ungesähx 5 Millionen beläust, aus die vom Hochwasser von 1868 betroffenen Kantone Hessin, Wallis, Graubünden, Uri und St. Gallen vorläufig vertheilt, jedoch mit der Bestimmung, erstlich, dass diese vorläufige Zutheilung bloss sür 6 Jahre, also bis Ende 1877 gelt.^ und über den dannzumal noch vorhandenen Rest ohne Rüksicht hieraus verfügt werde ; Zweitens dass die ^..lus^ahlung nur nach Verhältnis der ^ussührung der Arbeiten und von 20 ^/o der wirkliehen Kosten oder des Voranschlags, wo erstere diesen übersteigen, erfolgen solle..

Die revidirten Voranschläge und die danach bestimmten Antheile der Kantone wurde diesen mitgetheilt.

Dieser Besehluss wurde mit Rüksicht aus den bald nachher in dieser Angelegenheit .^u Stande gekommenen Bundesbesehluss unterm 7. August modifiât. Jndem nämlich legerer bedeutend hohere Beiträge festgese^t wurde, um die Ungleichheit, welche infolge davon für die vor dem .Inkrafttreten, also von 1868 bis Ende 1871 ausgeführten Arbeiten entsteht, ^u mildern, das Beitragsverhältniss für diese zu 1/2 statt bloß 20 ^ der wirkliehen Kosten festgesezt, in dem Sinne, dass, sosern die

dadurch mehr bewilligten 131/2 .1/2 nicht dureh die bis 1877 nicht zur Ausführung gelangten Arbeiten ausgeglichen würde, diese Ausgleichung ..ius dem (laut besagtem Bundesbesehln^ ^u bildenden) Sehu^bautensond zu geschehen habe.

allgemeinen

Hienach sand denn aueh die Abrechnung über die bis Ende vori^ges Jahres in den Kantonen Hessin ^ und Graubünden ausgeführten .Arbeiten statt. Denselben wurde eine Verifikation ans dem Terrain

^ durch den techn^e... ^f d.^ Baubür^n^ por^.^.schikt, soweit ein...

solche nach den Feststellungen und Verifikationen durch die E^erte^ .kommission selbst, welche ....n.^. gr^en Theil dieser Arbeiten sch.^n p....^ fand, noch nöthig erschien.

Folgendes ist das ^rgebniß di.^.r Ablehnung : Der Danton Tesstn ^...t ..ine .^xbeit^leistun^ im Betrage von .

.

.

.

.

. Fr. 999,390. -^ ...x hat darauf früher vorschußweise ..Thalien .

nunmehr per Saldo .

.

.

.

. Fr. 260.445. .......

. ,, 49,8.)0. -.^

also im ganzen Fr. 310,245. -.-.

.oder nicht ganz 1/2 der Dosten.

Der Danton Graubünden hat eine Arbeit^ leistung von .

.

.

.

.

.

. F r . 558.4.^5.

früher empfangen naeh Abrechnung

.

.

.

.

.

.

-

,

Fr. 8.^,000. .-, 101.1^5. ..^

zusammen

Fr. 186,165. -

.

also genau 1/2 der Dosten.

Es liegt in der Ratu... der Sache und entspricht den Beschlüssen der s. ....... zur Disponix^ng über die Liebesgaben von 1868 berufenen Delegirten aller Kantone, dass die bisher aufgeführten Arbeiten vox.^ ^ngsweise den Charakter lokaler Sch^bauten tragen. Die Experten erachteten daher, .venn ste auch Aniass fanden, zu bedauern, dass nicht überall, wo ste es möglieh gesunde.. hatten, mit dem lokalen Schuze auch eine Korrektion in^s .^uge gefasst wurde, dieses nicht als Grund des Ausschlusses von der Unterstüzung aus dem ^iebesgahensond ansehen zu können.

Wenn wir dieser Ans^auun^ beipflichten mussten, so glauben wir hingegen in Folge des von nun an massgebenden ^nndesbes..hlusses, der wesentlich aus die Verbesserung der dermaligen Znstande abzielt, ^an^ andere Ansorderungen stellen zu sollen, und haben uns auch in diesem Sinne gegenüber den betreffenden .^.antonsregierungen an.^esprachen.

Bundesbeschluß betreffend Bewilligung eines Beitrages für Schuzb..uten ..n Wildwafsern und für

Aufforstungen im Hochgebirge, vom 21. Juli 1871.

Bezüglich der Veranlassung und den Motiven zur Beantragung die^es Beschlusses verweisen wir au^ die Botschaft vom 2l. Juni 1871.

(Bundesblatt von 1871, l.., 880.)

347 ^ Durch diesen Besehl.uss ^.vird für die a.nge^benen .^weke auf un......^immte Zeit ein jährlicher im Zusammenhang mit der Liebesgabenmillion zu verwendender Bundesbenx..g von Fr. 100,000 bewilligt.

Die vorläufige Vertheilun^ vorgenannter Million laut Bundesrathsbeschluss vom l 5. Mai v. J. ist auch in den Bundesbeschluß aufgenommen. bezüglich des Beitragsverhältnisses für die einzelnen Arleiten sezt derselbe sest, dass der Bundesbeitrae^ für Werke von vorher...schend lokalem Ruzen in der Regel ^ der wirklichen Kosten nicht übersteigen solle, wogegen der Bundesrath ....ei solchen, welche für ganz...

Flussgebiete oder grossere Landestheile von Bedeutung sind, einen h^hern Beitrag feststen kann , wo^u dann in beiden Fällen sür die aus Unterstüznng aus den Liebesgaben Anspruch besäenden Werke aus diesem Fond noch 20 ^ beigesügt werden.

Den Kantonen ist übrigens die Unterhaltungspflicht auferlegt und dem Bund die Kontrole über Bau und Unterhalt vorbehalten.

Auf Grund dieses Bundesbeschlusses sind bereits von den Kantonen Graubünden und St. Gallen Vorlagen gemacht worden.

Von ersterem für grosse Verbauungswerke an Rolla und Glenner, die sich auch schon in Ausführung befinden.

Von ^t. Gallen erstlich sür die ebenfalls zu den Werken weittragenden Ruzens gehorige Verbauung der Tamina, sodann für die lokalen Verbauungsunternehmungen am Vilterserbach , an der Simmi und am Harder^ oder Dürrenbach.

S c h w e i z e r i s c h e r For st v e r e i n .

B r i e n z e r Wildbäehe.

Jm Herbst 1870 nnd Frühjahr 1871 eingetretene ausserordentliche Anschwellungen des Traehtbaches verursachten einestheils nach Verstopfung der Sehale mit schweren Geschieben in Brienz bedeutenden Schaden, anderntheils wesentliche Zerstörungen an den ausgesührten Verbauungen.

Jn Folge dieser Ereignisse fand aus Wunsch der Direktion der Entsumpsungen des Kantons Bern durch den technischen Ehef des Baubüreau's gemeiuschastlich mit den von dieser Direktion beantragten Technikern eine Untersuchung des ganzen Gebietes des Trachtbaches ^tatt, mit der auch eine Besichtigung der übrigen unter der Benennung .,Brienzer Wildbäche^ verstandenen Bäche und der an denselben ausgeführten ^..ehuzbauten verbunden wurde.

Gemäss dem Zweke dieser gemeinschaftlichen Untersuchung wurde in erster ^iuie bezüglich des Trachtbaches, dann ....ber auch bezüglich der

übrigen Bäche eine grnndsäzliche Verständigung über die weitere Aus-

348 führung der Begonnenen .^erbaunna^en getroffen, wonach nur die ^ur Unterstuzung mit Bundesbeitt..^ vorzuschlagenden Werke proiektirt werden sollen.

Da uns im Uebrigeu bei Ab^.hluss dieses Berichtes der Jahres^ berieh... des schweizerischen Forstverein... tro^ mehrfacher Reeharge... nieht eingegangen ist, so sind wir ansser Stande, über die Wirksamkeit de.^ Vereins und die während des Jahres 187t unter seine... Leitung ausgeführten Verbauungs- und Anssorftungsarbeiten bricht zu erstatten.

Wir müssen uns desshalb vorbehalten, auf diesen Abschnitt in unserm nächsten Jahresberichte zurükzukommen.

H^drom^trisehe Beobachtungen.

Wegen der durch ^nndesbeschluss vom 23. Dezember 1870 be^ treffend Kreirung einer technischen Beamtung im Departement des Jn^ nern lezterer übertragenem Leitung und Beaufsichtigung der Arbeiten der hpdrometrischen Kommission haben wir nn^ gemäss der in unserm legten Geschäftsberichte ausgesprochenen Absicht, mit dieser Kommission, resp.

dem Eentralkomite der schweizerischen natursorschenden Gesellsehast in^ Vernehmen gesezt.

Da nun diese Arbeiten ni^t du.^.h genannnte Kommission selbst, sondern durch das h^drometrisehe ..^entralbüreau besorgt wurden und erstere bloss die Stellung einer Aussichtsbehorde einnahm, so ^and sie, dass naeh Übertragung der Aussieht und Leitung der h^drometrischen Arbeiten an die neu kreirte eidgenossisehe .^eamtung für sie keine ^unktion übrig bleibe. Auch wir mussten finden , dass leztere ihre diessällige Obliegenheit nur erfüllen konne, wenn sie in direkte Beziehung ,^um Eentralbüreau zu stehen komme und nicht, wenn der Verkehr mit demselben dnreh eine Kommission vermittelt werden müsste, deren Mit^ glieder zudem meist an audern Orten wohnen. Wir glaubten aber im Jnteresse der verlangten Aussieht und Leitung noch weiter gehen und das h.^drometrisehe Bürea... aneh räun^lich mit unserm ...^aul.üreau ver.^ binden zu sollen, und verfügten dies daher auf beginn von 1872.

Was übrigens die hpdrometris.hen Arbeiten im Beriehtjahre be^ trisst, so bestanden dieselben erstlieh ^n den gewohnliehen, nämlieh der Leitung, Verifikation un... Registratur derjenigen Wasserstandsbeobach^ tungen, welche sich in den Monats^ un^ Jahresbulletins dargestellt finden. Es liegt in der Ratur der ..^ache, dass mindestens die legten Monatsbulletins und das Jahresbulletin immer erst ini solgenden Jahre herausgegeben werden tonnen. Für 187t ist dies nebst dem leztern in

Vezng ans 4 Monatsbulletins der Fall.

Ausser diesen gewohnliehen Arbeiten des h.^drometrisehen ^üreau's wird im Berichte desselben als eine mit viel Zeitauswand verbunden

349 ^^

^

^

^

.

..

^

^

.

^e.^ene Hauptarbeit die Bestimmung ^ der s.^weizerischen Stromabflnssmengen ans theoretischem Wege gegenüber der direkten Messung bezeichnet.

Die. diessalls erzielten Resultate finden sich in dem ,. A u s z u g au...

,,der Z u s a m m e n s t e l l e n g der s c h w e i z e r i s c h e n S t r o m a b f l u s s -

,,massen pro 1^70 und 1^71^ Bern, August 1871^ wel-

cher an die Mitglieder der h. Bundesversammlung pertheilt worden ist,

niedergelegt.

Die vom bisherigen Ehes des Eentralbüreau^s vorgelegte Jahresreehnung erzeigt folgende Resultate: L Einnahmen.

1. Aktivsaldo vom Jahr ^870 .

.

. Fr.

35. 26 2. Bundesbeitrag pro 1871 . . . . , , 10,000. -3. Abonnemente und l.^drometrisehe Mitthei-

lungen . . . . . . . ,, 128. 60 ,, 30. --5. Depositenzins vom Bundesbeitrag .

. ,.

3..). 55 6. Rükvergütung von Stromntefsungskosten . ,, 73. 55 Total Fr. 10,306. 96 4. Erlos aus der Lieferungen Begelfealen .

H . A u s g a b e n .

Kosten de.. jurassischen Beobachtungen

.

.

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^ .

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^

.

. Fr.

1,914. 79

Ordentliche Reisen und A u s l a g e n der Kommissionsmitglieder: An den Eentralbüreauches, Jn^enieur Lauterburg, . . . . . . ^r. 182. 98 An Hrn. Professor Dusour .

,, 12. -Eentral-Büreau.

Honorar der Eentralleitung pr.o 3

Quartale

.

.

.

.

.

.

Büreau..Miethe und Bedienung

------

.Fr.

,,

1.500.

^

194. 98

.--

375. ---

-------------^^

, ,

1,875.

-

Honorar- und E^tra^Auslagen der ordentlichen

Angestellten

.

.

.

.

.

.

. , , 3,903. 50

Honorar an ausserordentliche Angestellte .

.

Lieseruugen von Arbeiten, als Lithographien,

Druksa^en . .e. .

.

.

.

.

.

Borti, Frankaturen und Telegramme .

.

Anschaffung und Reparatur von Jnstrumenten und Begelsealen .

.

.

.

.

^usserordeutl^e Auslagen für Strommessungen

^ormalbeobachtungen .

also gleich den Einnahmen.

^,

157. 20

,,

1,207. 85

^,

123. 35

,, ,,

380. 43 406. 91

. .

.

,, 142. 95..

Total der Ausgaben ^Fr. 10,306. 96

350 Jndem wir bel der bevorstehende.. Uel.ertragun^ der Geiste ^e.^ h^drometrifehen Bürean^ a^ unser ^..uburean eine vollkommene Liquidation der bisherigen Administration nothig ^an^n, ergab stch, dass die vorstehende Rechnung ntcht alle kosten pro 1871 enthalte, sondern noch vermiedene Rechnungen für nächstjährige Rechnung zu bestreiten bleiben. -^a hiezu keine andere Mit^l zur Verfügung stehen, als der erdg...n ossile Bei^ tra^, so wird man suchen, e.^ mittest Ersparnissen a^ den laufenden Ausgaben ohne llebersehr..i.....ng .^e.^selben zu bewerkstelligen.

C. ^sen^hnen.

1. K o n z e s s i o n e n .

Jm Jahr 1871 wurden fol^nde neue Konzessionen genehmigt: a. Jm .Danton Zürich.

1. Für eine Eisenbahn von Zürich längs dem rechten See.^ser bis

zur St. Gallischen Kantonsgrenze bei Feldbaeh (Rappersweil), genehmigt durch Bundesbeschluß vom 20. He...monat 1.^71.

2. Für eine Eisenbahn läng.^. ^em ^nken .^een^.... bis zur sehw.^ zerisehen .^antonsgrenze be^ Richter.^weil , genehmigt durch Vu^de.^be^ schluss vom 20. .^eumonat 1871.

3. Für eine Eisenbahn von Effretikon unter ......Führung der wieh^ tigern Ortschaften des .^emptthaies über Hinweil nach Wald, mit .^ zweignng von Hinweil nach ..Rubikon ; genehmigt durch Bnndesbesehluss vom 20. Heumonat 1.^71.

4. Für eine Eisenbahn von .^emptthal nach Unter^Weziko.1 , ge^ nehmigt durch ..^nnde.^beschluss vom 20. .^eumonat 187.1.

5. Für eine Eisenbahn von .^auma über Bärentsweil un.^ Hinweil nach Bubikon, mit Abzweigung von Edikon (Zürnten) nach Wald; genehmigt durch ...^undesbe^.hluss vom 20. Heumonat 1871.

6. Für eine Eisenbahn von Turbenthal bis zur thurgauischen ^antonsgrenze bei Selmatteu . genehmigt dureh .^undesbeschluss vom 20.

Heumonat 1871.

7. ^ür eine Eisenbahn Efsretikon^Jl1nan^ehra1torf..Ps^ssikon^ .^empten^Hinweil, mit .)lnsch..uss an die Vereinigten ^chweizerbahnen in Rüti oder Bubikon, genehmigt durch Bundesrathsbeschluss vom 30. De-

^ember 1871.

b. J m D a n t o n Bern.

1. Für eine Eisenbahn von ...^ss über Aarber.^ .^is ^ur Freibu^er ..^antonsgrenze bei Fräsehel^, als ......heil der ^ro^eth...lbahn, genehmigt dureh .^undesbesehluss vom 18. .^eumonat 1871.

35l ^2. Für eine Brimigbahn, bestehen^ aus folgenden Sektionen: I. ..^om ostlichen ^nde des ^hunersee.... bis zum .Landungspla^ und Hafen der Dampfschiffe am Ausfluß des Brienzersee's ; Il. ^ortse^.ug der l. Sektion von Jnterlaken über Brienz bis an die ^. Kantonsgrenze ans dem Brünig; IH. vom ostlichen Ende des Thunersee.... anschließend an die Sek.

tion l. auf dem. lenken S e e u f e r nachThun, genehmigt durch Bundesbeschluß vom 11. H.^umonat 1871.

Jm K a n t o n Luzern.

1. Für eine Eisenbahn von Wohlhausen über Willisau nach den Eentralbahnstationen Wauw.^l oder ....ebikon, genehmigt durch Bundesbes.hiuss vom 11. Heumonat 1871.

2. Für eine Eisenbahn von de.^ Kantonsgrenze bei Mosen (Beinwyl) längs dem rechten User des Baldeggersees nach l^er Eentralbahn bei der Emmenbrüke, genehmigt durch Bundesbeschluss vom 18. Heumonat 1871.

J m Kanton Freibur^.

^ 1 . Für eine Eisenbahn Rose^Bayerne-Estava^er^verdon auf Frei.^ .vurgergebiet, genehmigt dnreh Bundesbeschluß vom 18. Heumonat 1871.

2. Für eine Bror^ethalbahn (^.reiburgergebiet), genehmigt durch

Bundesrathsbesehluss vom 11. Dezember 1821.

Jm K a n t o n B a s e l - . ^ a n d s c h a f t .

1. ^ür eine Eisenbahn von Liestal nach Waldenburg , eventuell.

.Langenbruk, genehmigt durch Bundesbeschluss vom 20. Heumonat 1871.

2. Für eine Eisenbahn von Bratteln nach Angst, als Theil einer Bozberabahn , genehmigt durch Bundesbesehlnss vom 20. Heumonat

1871.^

3. Für eine Eisenbahn von Bratteln bis zur Saline Schweizerhalle, genehmigt durch Bundesrathsbesehluss vom 1. Oktober 1871.

Jm K a n t o n St.^allen.

Für eine Eisenbahn von der Kantonsgrenze bei Kempraten ^Feld^a...h) nach Rapperschw^l, als Theil einer Eisenbahn Zürich^Rapperschwr^l, genehmigt durch Bundesrathsbesehluss vom 20. Dezember 1871.

Jm K a n t o n A a r g a u .

1. .^ür eine Eisenbahn von Aarau über Hunzensehw^l , Wohlen, Muri nach Eham oder Jmmensee, mit Abzweigung nach Bru^g (Süd.bahn), genehmigt dureh Bundesrath^esehluss vom 18. ^hrlstmonat 1871.

352 Diese neue Konzession tritt an die Stelle der durch ..^nnde^e^ fchlnss vom 23. Ehristmo..at 186.) genehmigten Konzesston für eine ,,aar^auische Südbahn^.

2. Für eine Eisenbahn von Brugg (linkes Aarufer) an die .^..n^ tonsgrenze gegen Waldshut, genehmigt durch Bunde.^r.nhsbesehluss pom

18. Ehristmonat 1871.

3. Für eine Eisenbahn von Wildegg nach Lenzburg, genehmigt durch Bnndesrathsbeschluss vom 18. Ehristmonat 1871.

Diese Konzession tritt an die Stelle der durch .^undesbeschluss vom 23. Ehristmonat 1869 genehmigten Konzession für eine Eisenbahn

Wildegg^Lenzburg..^

4. Für eine Eisenbahn von .^o^enegg bis zur Rordostbahn, ^eneh..

migt durch Bnndesrathsbesehluss vom 18. Ehristmonat 1871.

5. Für eine Eisenbahn vo.. Vrngg, eventuell von Turgi durch das Reussthal nach der Kantonsgren^e bei Jonen, mit einer .^lb^wei^ung von .^remgarten nach Wohlen, genehmigt durch Vundesrathsbesehlnss vom

18. Ehristmonat 1871.

6. Für eine Eisenbahn von Stein über Laufenburg du..eh das Surbthal bis an die Kantonsgren^ bei Sehneistngen, genehmigt durch

Bundesrathsbesehluss vom 18. Ehristmonat 1871.

7. Für eine Eisenbahn von der solothurnischen Kauto....^re..ze auf dem linken Aarufer von Erlinsbaeh bis .^iaran . genehmigt durch Vun.^ desrathsbeschluss vom 18. Ehristmo..at 1871.

Jm K a n t o n W a a d t .

1. Für eine Bro^ethalbahn (Waadtlandergebiet), genehmst durch Vundesbesehluss vom 18. ^eumonat 1871.

2. Für eine pneumatische Eisenbahn zwischen dem .^uai von Ouch...

und der Stad^ Lausanne, genehmigt durch .^unde.^beschluss vom 20.

Heumonat 1871.

Durch die oben angeführte^ Konzessionen sür die ^ro^ethalbahn und die Eisenbahn Ros.^a.^erne^oerdon sind die betretenden, in un.^ serm Geschäftsberichte pro 1870 als p e n d e n t angeführten Kon^essions^ begehren erledigt.

Bezüglich der serner als pendent angeführten Ko..^ssion^l...^ehren für die Liuie ^indelsiugen..^ingen ist zu bemerken, dass dieselben durch ersolgte Verständigung und entsprechende Kon^esfionsertheilungen eben^ falls ihre Erledigung gefunden haben. Die betreffenden Konzessionen sind ...u Ansang .^es Jal^r^ 1872 vom ^unde genehmigt worden.

35.^ ^

^

.

^^

.

^ .

Au.^.^^

.

Die durch die betreffenden Bundesbeschlüsse vorgeschriebenen Aus- ^ ^..eise über den Beginn der Exdar.^eiten und die Finanzmittel zur ge.horigen Fortführung der Bauten sind rechtzeitig und in genügender

Weise geleistet worden für die Rigibahn Kaltbad.^Kulm und die Böz-

Bergbahn.

..

5. F r i st v e r la n g e x u n g e n

wurden bewilligt : .

a. Für die Gotthardbahn aus dem ..Gebiete des Kantons Uri durch Bundesxathsbesehlnss vom 23. Oktober 1871.

h. Für die Splügenbahn, Kantons Graubünden, durch Bundesraths-

beschluss vom 30. Oktober 1871.

c. Für Ouch^Lausanne, durch Bundesrathsbeschluss vom 20. Dezem-

ber l 871.

^l. Für die Eisenbahn Wiuterthur^Weiach^Koblenz, durch Bundesrathsbeschluss vom 11. Dezember 1871.

6. K o n f l i k t b e t r e f f e n d den ^lnschluss der Eisenbahn W i n t e r t h u r ^ W a l d s h u t an die Rordostbahn.

Ein Konflikt, welcher sieh zwischen dem ^tadtrathe von Winterthur ^ls Jnhaber der Konzession sür die Eisenbahn Winterthür-WeiaehWaldshut und der Rordostbahn, theils hinsichtlich der Geltendmachung des der leztern auf diese Liuie zustehenden Prioritätsrechtes, theils in Bezug auf den Ansehluss bei der Eisenbahubrüke Koblenz^Waldshut eutsponneu hatte und dessen Entscheidung Seitens des Stadtrathes Winterthur beim Bundesrathe anhängig. gemacht worden, ist im Verlaus der

diesfälligeu Verhandlungen aus dem Wege des Vergleiches , nämli.h durch Uebernahme der betreffenden Konzessionen durch die Rordostbahn erledigt worden.

Die Übertragung fraglicher Konzessionen ist vom Bundesrath krast der ihm durch Bundesbeschluss vom 5. De^em^er ^871 ertheilten Ermächtigung unterm 1t. Dezember 1871 genehmigt worden.

7. S ch ä z n n g s k o ... m i s s i o n e n.

Bezüglich des Bestandes der eidgeuossis.hen Eisenbahnsehäzungskommissionen verweisen wir auf den beigefügten Etat, welcher der Voll-

^iudigl.eit halber statt aus 31. Dezember 1871 aus 31. März 1872 ^g^sehloss^n ist.

Bu..d^bl^^. ..^.h..^ ^ X ^ . ^ II.

26

354 8. E i f .^ n b a h n ^ e s e ^ e b u n .^.

Hinsichtlich der wichtigen Fra.^ der Revision des Eisenbahnwesen verweisen wir auf unsere bezügliche Botichast vom 16. Juni 1871, deren Behandlung vom Ständerath durch Schlussnahme vom 13. Rovember 1871 bis nach Erledigung der Bundesrevistonsfrage verschoben worden ist.

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n.

.Nachdem der mit Jtalien unterm 15. Oktober 1869 über .^ie Er..

stellung einer Alpenbahn durch den St. Gotthard abgeschlossene ^taats^ vertrag sammt de.. Zusazar^iteln vom 26. April 1870 und der Uebereinkunst vom 20. Juni 1870, betreffend den Beitritt d^ Norddeutschen Bundes zu diesem Staatsvertrage -- vorgelegt, mit Botschaft vom 30.

Juni 1870, von der h. Bundesversammlung durch Schinssnahme vom 22. Heumonat 1870 genehmigt worden, ist nun seither auch der Bei^ tritt von deutscher Seite ersolgt. Jnfolge der stattgehabten Aen.^run^ der politischen Verhältnisse in Deuts.hla..^ trat der D e u t s c h e B u n d für die ganze für den Norddeutschen Bund und das Grossherzogthum Baden festgesezte Subvention von^r. 20.000,000 ein. Der .^lbschluss der diessälligen Ueb...reinku..ft zwis^en der Schweiz, Deutschland nnd Jtalien fand am 28. Oktober in Berlin und die Auswechslung der bezüglichen Ratifikationen am 31. gleichen Monats in Bern statt.

Jnsolge dieser definitiven Regulirung der Vertragsverhältnis^ wurden dann seitens der Gotthardvereinigung die weitern Schritte sür die Konftituirnng der Gesellseh^st und die Organisation des Unternehmens überhaupt gethan. Es wurde unterm 10. Oktober gleichen Jahre... zwischen Hrn. Dr. Alfred Escher, Ramens der Vereinigung, und den Vertretern deutscher Bankanstalten ein Vertrag über die Beschaffung des Baukapitals abgeschlossen. Sodann wurden die .Statuten der Gotthardbahngesellschast festgestellt und dem Bundesrathe vorgelegt, welcher denselben unterm 3. November 1871 seine Genehmigung ertheilt^.

Jm Weitern endlieh erfolgte die Bestellung de... V e r w a l t u n g ^

.raths für die Bauperiode und diejenige der Direktion.

Der 1.

2.

3.

4.

5.

6.

V e r w a l t u n g s r a t h besteht aus den Herren: Regierungsrath Weber in Bern, Nationalrath ^.e...r..Herzog in Aarau, Nationalrath Oberst S t eh l in in Basel, Nationalrath A n d e r w e r t h in ^rauenfeld, Eidg. Oberst S t o c k e r in ^nzern, Nationalrath K a ^ r e r in Sumiswald.

(Vom Bundesrathe gewählt.)

^

355 ^ 7.

8.

^).

10.

11.

12.

Nationalrath Dr. A. E s eh ex in Zürich, Regiexungsrath Z i n ^ g in Ludern, Eentralbahndirektor Schmid li n in Basel (seithex gestorben), Alt^Landammann v o n H e t t l i n g e n in Schw^, Nationalrath A r n o l d in Altdorf, Ständerath F ranch in i in Bellinzona.

(Von der ständigen Kommission der Gotthardvereinigung

gewählt.)

13.

14.

15.

16.

Geheimrath H a u s e m a n n in Berlin, Direktor St oll in Zürich, Ständerath Koehlin in Basel, Oberst Rieter in Winterthur.

(Vom schweizerischen Finanzeonsortium gewählt.)

17. ^..rvadio, Bradent der .^ocl....^ ^enér.^e du Crédit pro..

vincial et communal, 18. B ombri ni, Generaldirektor der Banqne nationale, 10. General Gras M e n a b r e a , 20. M or di ni, gewesener Minister der ofsentlichen Arbeiten.

(Vom italienischen Finanzeonsortium gewählt.)

21. Freiherr Karl von Rothschild in Frankfurt .... M..

22. Geheimer Kommerzienrath M e ss i v e n in Koln, 23.

,, ,, Freiherr Abr. von Opp e n h eim tn.

Koln,

24. Kommerzienrath W end e l st ad t in Ko^n.

(Vom deutschen ^inau^eonsortium gewählt.)

Als Präsident des Verwaltungsrathes ist gewählt: Hr. ......tional^ rath.Feer^Her^og.

Als Vizepräsident: Hr. .Nationalrath Oberst Stehlin.

Die Direktion .besteht aus den Hexren: Nationalrath Dr. A. Esehex in Zürich, Vxäsident, Regierungsrath Zingg in .Ln^ern, Vizepräsident, Ständerath Weber in Bexn.

Als Ersazmännex der Direktion wurden gewählt die Herren:

Ständerath Kochlin in Basel und

Eidg. Oberst Stocker in .Luzern.

Als Siz der Gesellschaft wurde .Luzern bestimmt.

10. E i s e n b a h n a n s c h l u s s b e i J o u g n e .

Nachdem im Lause des Beriehtjahres die Unterhandlungen betxeffend die Ausführung des Eisenbahnanschlusses Jougne^Vont^rliex theile durch Vermittlung des Hrn. Minister Kexn, theils durch eine. .^m

356 ^taatsrathe von Waadt nach Versailles abgeordnete Deputation welter geführt worden, ist uns vo^. uns..r^ Gesandtschaft in Baris unterm 22.

August eine Rote des franzosischen Ministeriums des Aeußern mitge..

theilt worden, nach welcher durch Verfügung des Ba^minifters vom ......

gleichen Monats ein von de.. Ei^nbahngesellschast Baris^on^di..

tcrran.^ vorgelegtes Bauprojekt g..nehmi^t und die .^ussührun^bedin^ gungen festgestellt worden find.

Wir glauben annehmen zu dürfen, dass mit dem erwähnten ..lkte nunmehr auch diese .Angelegenheit als abgeschlossen betrachtet werden könne.

11. E i s e n b a h n G e n f ^ A n n e m a s s e - A n n e e . . . .

Bezüglich der Erstellu..g einer Eisenbahn ^enf..Annemass^^nneep haben im Verlause .^es Berichtjahres mehrsache Verhandlungen statt^ .gesunden, welche zum Zweke hatten, eine thunlichste Forderung dieser namentlich für Gens sehr wichtigen Verbindung zu erzielen. Leider ist es unsern diessälligen Bemühungen bis je.^t noch nicht gelungen, die waltenden Anstände, welche in politischen, Handels- und Zoll.^.rhalt^ nissen il^ren Grund haben, ans dem Wege der Verständigung ..u.^u..

gleichen.

12. O s t b a h n st r e k e St.

Louis-Basel.

Jn einem ^usa^artikel zum Franksurter Friedensvertrage von 1^71 ^ist der Fall vorgesehen, de^ss die Rechte und das Eigenthum der fran^osischen Ostbahngesellschast an der Verbindungsstreke St. Louis-Basel, uus Schweizergebiet, sür di.^ .^^mm^ von 2 Millionen Franken an Deutschland abgetreten werden solle. Diese Bestimmung gab uu.^, mit Reicht daraus, dass bei Genehmigung der Konzession für diese Bahnftrete auch sür eine allfäl^ige Uebertragung des Betriebes oder eine Veräußerung der Bahn die Genehmigung des Bundes vorbehalten worden ist, - Veranlassung, durch unsere Vertreter in Baris uu^ Wien ^ie geeigneten Sehritte zur Wahrung der hierseitigen .Rechte einzuleiten.

--- ...^ a indessen bestimmtere Resultate bezüglich dieser Angelegenheit ^ur Zei^ noch nicht vorliege^, so beschränken wir uns ans ^iese einfache Vormerkung.

D.

^ .

.

.

^ .

.

.

n t e n .

Unter der Leitung unseres Departements des Jnnern sind im La..fe des Ber^ehtjahres folgende Hochbauten vorbereitet und in Aussühruug gefegt worden : a. ^ine B o s t r e m i s e in.^on^bo^, d^visi^t und a nsg e s ü h r t um .^ie Summe von ^r. 4050.

357

^

b. Ein n e u e s B o n t o n m a ^ i n in Thun, depifirt zu Franken 14,058. 30, perakkordirt an Zimmermeister Schein.. in Thun auf Ausmass und depisirte Einheitspreise. --- Jn Ausführung begriffen.

c. Ein n e u e s Mu n i t i o n s m a g a z i n in ......hun, devint Fr. 7000, verakkordirt an ^immermeistex Hausser in Thun zu 90 .^ ^, der Einheitspreise. -- Jn Ausführung begriffen.

d. Ein R e b e n g e b a u d e zur B a t r o n e n h ü l s e n f a b r i k in Thun, devisixt zu Fr. 1l,475, verakkordirt an Herrn Baumeistex ^Hopf in Thun zu 7^.... des Voranschlags, xefp. um die Gesammtsumm..

von Fr. 10,672. - Jn Ausführung begriffen.

e. Der Umbau des Z e u g h a u f e . ^ in L u z e r n , verakkordirt an Baumeister Ammann in Luzern zu den divistrten Einheitspreisen. -

Jn Ausführung begriffen.

E. ^nan^e..^.

Hinsichtlich der ausgaben, welche im Jahre 1871 sür die Verwaltungsabtheilung "Bauwesen^, beziehungsweise sür die mit eidgenosstschen Substdien dotirten öffentlichen Werke gemacht wurden, perweisen wir aus die beigefügte Reehnungszusammenstellung.

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Bericht des schweizerischen Bundesrathes an die h. Bundesversammlung über seine Geschäftsführung im Jahr 1871.

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Bundesblatt

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Feuille fédérale

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Foglio federale

Jahr

1872

Année Anno Band

2

Volume Volume Heft

23

Cahier Numero Geschäftsnummer

---

Numéro d'affaire Numero dell'oggetto Datum

29.05.1872

Date Data Seite

273-357

Page Pagina Ref. No

10 007 272

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