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Botschaft des

Bundesrathes an die hohe Bundesversammlung, betreffend den Gesezvorschlag über die Volks-

zählung vom 18.--23. März I. T.

Tit.

Die schweizerische Bundesversammlung ordnete durch ein Gesez vom 22. Dezember 1849 aus den Monat März des laufenden Jahres eine allgemeine, sämmtliche Einwohner der Schweiz und deren abwesende Angehörige in sich begreifende Volkszählung an.

Mit der Vollziehung dieses Gesezes beauftragt, überzeugten wir uns bald, daß diefelbe, wenn sie auf die möglichste Gleichmäßigkeit und Genauigkeit Anspruch machen wolle, wie's bei einer solchen Maßregel ganz besonders zu wünschen ist, durchaus gewisse, theils den Kantonsregierungen, theils deren Beamten und Angestellten zu ertheilende Instruktionen erfordere. Eine derartige Instruktion haben wir unterm 11; Februar l. J. erlassen und, bei Uebermittlung derfelben an die Kantonsregierungen, diesen durch ei« Kreisschreiben vom 12. gl. M. besondere Sorgfalt in der Ausführung und hinsichtlich der Zusammenstellung des Ergebnisses und der Zusendung desselben Beschleunigung empfohlen.

Die Bevölkerungsaufnahme sezten wir darin für die

ganze Schweiz gleichmäßig auf den 18. bis 22. März

abhin fest. Durch ein zweites Kreisschreiben, d. d. 6. März, suchten wir im Allgemeinen etwelchen Zweiseln zu begegneu, die von einzelner Seite her üb« den .Sinn der Instruktion ausgetaucht waren.

B« unserer Berichterstattung aber das ergebniß der

544 erwähnten Anordnungen machen wir uns vor Allem zur angenehmen Pflicht, die Anerkennung auszusprechen, daß die Kantonsregierungen mit lobenswerthem Eifer zu Werk gegangen sind, um eine möglichst genaue Bevölkerungsaufnahme zu erzielen. Nirgends zeigt sich, daß sie hierin beim Volke auf jene Abneigung stießen, mit der nicht selten Maßregeln aufgenommen werden, die geeignet sein könnten, den Verdacht zu erzeugen oder zu nähren, es möchte dabei auf eine Vermehrung öffentlicher Lasten abgefehen sein.

· Wir müssen noch beifügen, daß wir uns auch in unserer direkt oder durch das betreffende Departement mit den Kantonsregierungen zur Erlangung von Ausschlüssen oder behufs Mittheilung kritischer Bemerkungen gepflogeneu Korrespondenz im Allgemeinen eines bereitwilligen Entgegenkommens zu erfreuen hatten,

I. Abschnitt.

Bemerkungen über die eidgenössische Volkszählung

»on 1836--1838.

Wir dürfen mit Grund annehmen, daß die vorliegende zweite eidgenössische Volkszählung zur Kenntniß des Bevölkerungsstandes ein weit geeigneteres Material geliefert hat, als dasselbe bei der von der h. Tagsazung durch Beschluß vom 7. September 1836 angeordneten erhältlich war.

Der größte Uebelstand bei der frühern Volkszählung war die bedeutende Verschiedenheit des Zeitpunktes, in welchem die von der Tagsazung auf den Januar und Februar 1837 angeordnete Zählung der Einwohner in den Kantonen vorgenommen wurde.

Die Zählung fand nämlich statt: H) Jm Kanton Zürich am 9., 10. und 11. Mai 1836,

fc) »,

/,

3ug im April 1836,

545 c) im Kanton U n t e r w a l d e n .nid dem W a l d im

Marz 1836 und

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Unterwalden ob dem Wald am

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Schaffhausen und Tessin am Ende ...Dezember 1836, Freiburg theilweise im Angufl 1836, Basel--Landschaftam22.Märä1837, Bern am 30. und 31. Oktober und am 1.--4. November 1837,

i. März 1837,

h) ,, ,, Graubünden am 1.--20.Januar 1838.

Ein anderer sehr bedeutender Uebelstand war der von der Kommission bezeichnete, die vom Vorort zur Prüfung der Akten der Volkszählung war niedergesezt worden. Zu jener Zeit beschränkten sich nämlich einige Kantone daraus/ dem Vororte die summarische Erklärung zuzuschicken, e* seien so und so v i e l e M ä n n e r , so und so viele W e i b e r , so und so viele K a n t o n s b ü r g e r u. s. w.

gezahlt worden.

Andere Kantone ließen sich etwas einläßlicher vernel;* men, indem sie ihre Bevölkerung auch bezirksweise angaben; wenige theilten diefelbe auch gemeindeweise mit.

Eine solche Unvollkommenheit der Mittheilungen, wie sie von jener löblichen Kommission bedauert ward, ist kein geringer Uebelstand bei einer Operation dieser Art, die einerseits so schwierig, anderseits sür die Statistik und Nationalökonomie so nothwendig ist.

n. Abschnitt.

Bemerkungen über das Material der Volkszählung

von 1850.

Das Material, woraus die gemäß dem Bundesgesez

546 vom 22. Dezember abhin vollzogene Volkszählung/ besteht, bietet hauptsächlich folgende wefentliche Vorzüge dar:

1) Dasselbe ist das Ergebniß auf dem ganzen Gebiete der Eidgenossenfchaft gleichzeitig, nämlich in den Tagen vom 18. bis 23. März ausgeführter Zahlungen.

2) Wie jede Kantonsregierung im Besiz eines Exemplars von den gemeindeweife und im Allgemeinen aufgenommenen Volkszählungstabellen ihres Kantons ist, fo besizt auch die Bundesbehörde ein folches von der ganzen Eidgenossenschaft (Gemeinde-, Bezirks- und Kantonaltabellen).

3) Während beim frühern Anlaß von verschiedenen, für eine vollkommene Kenntniß des Bevölkerungsstandes eines Landes ziemlich interessanten Elementen, als : vom Alter der Personen, von deren Familienstand, von der Zahl der Grundeigenthümer, Haushaltungen u. f. w. abgesehen wurde, vereinigt selbige die gegenwärtige Volks-

zählung, und zwar auch mit Bezug auf die in der Schweiz wohnhaften oder darin sich aufhaltenden Ausländer.

4) Dabei wurde auch den a u ß e r h a l b der Schweiz A b w e f e n d e n , d. h. einem Elemente Rechnung getragen, das für die Gefammtheit überhaupt von Bedeutung und mit Rücksicht auf die besondern Umstände verschiedener Kantone sehr wichtig ist.

Diese vorerwähnten Umstände berechtigen zur Behauptung, daß die schweizerischen Behörden, was die Statistik der Gesammtbevölkerung betrifft, im Besize wirklich vollständiger Akten sind.

Aehnliche Arbeiten, welche zur Zeit der helvetischen ..Republik veranstaltet worden waren, .konnten nur hie und da, nie allenthalben und nirgends mit Gewährleistung ihrer Genauigkeit durchgeführt werden. Jm Jahr 1816

547 und 1817, bei Festsezung des Mannschaftskontingentes, wurden sie in Baufch und Bogen ausgeführt.

Wie viel die Volkszählung von 1836 zu wünschen übrig ließ, ist bereits bemerkt worden.

III. Abschnitt.

Die Kontrolirungsarbeiten vom Jahre 1837 und diejenigen vom Jahr 1850.

Der eidgenössische Vorort hatte im Jahr 1837 zur Prüfung der von den Kantonsregierungen ihm gemachten

Mittheilungen über das Ergebniß der Volkszählung eine Kommission von drei Mitgliedern niedergesezt.

Diese Kommission entledigte sich vermittelst eines Berichtes vom 12. Mai desselben Jahres ihrer Aufgabe (Beilage Y zum Abschiede der ordentlichen Tagfazung).

Darin stüzte sie sich auf eine Erklärung der Bundeskanzlei, daß die in den Kantonalüberfichten oder Kantonalzusammenstellnngen der Volkszählung angegebenen .Summen arithmetisch richtig seien. 3m Uebngen machte sie in Bezug auf das in einigen Kantonen beobachtete Verfahren verschiedene Bemerkungen und erörterte einige dießsällige Punkte. Schließlich sügte sie eine allgemeine Bevölkerungsübersicht bei, die aber zum Theil hypothetisch war, weil die Akten dreier Kantone, die von Bern, G r a u b ü n d e n und Tessin mangelten.

Wir glaubten hingegen, 1 es könne und solle durch unser Departement des Jnnern eine genauere und vollständigere Kontrole derartiger Eingaben erzielt werden. Wir ertheilten daher demselben den nöthigen Kredit zu .provisorischer Anstellung eines besondern Hülfsperfonals für Kontrolirnng und Zusammenstellung der aue den verschiedenen Kantonen fueeessiv einlangenden Tabellen der lezten VolksZahlung.

548 Da sich aber bei dieser Kontrole ein ungeheures Material darbot, unter anderm die namentliche Verzeichnung der Einwohner und Angehörigen von mehr als 3000 Gemeinden, deren größte jeweilen mehrere Bogen der Formulare A mit 26 Feldern (Verzeichniß der Anwesenden) und der Formulare B mit 15 Feldern (Verzeichniß der Abwesenden) ausgefüllt hatten, kurz ein Material von ungefähr 150,000 Folioseiten vorlag, so hätte die Prüfung desselben in allen f e i n e n E i n z e l n h e i t e n die Verwendung eines zahlreichen Perfonals oder ziemlich viel Zeit erfordert. Die Untersuchung wurde deßhalb vor der Hand aus die wesentlichern Theile beschränkt, d. h.

1) Auf die Genauigkeit der in den Volkszählungstabellen enthaltenen Summen, wobei von den ursprünglichen ausgegangen, sodann zu denen jedes Bezirks und jedes K a n t o n s , da die leztern auf jenen erstern beruhen fortgeschritten wurde; %) Jnfoweit es ohne allzu große Verzögerung geschehen konnte, auf Sammlung und Konstatirung aller derjenigen Elemente, welche erforderlich sind, um K a n t o n für Kanton: a. dessen © e s a m m t b e v o l f c r i i n g ,

b. dessen schweizerische B e v ö l k e r u n g auszumitteln, da auf diese beiden Punkte die Maßnahmen sich stüzen müssen, welche die oberste Bundesbehörde zur Festsezung des Mannschafts- und Geldkontingentes, sowie der in jedem Kanton vorzunehmenden Nationalrathswahlen je.

zu ergreifen hat.

Was dabei einstweilen übergangen wurde, sind hauptsächlich die das Alter, die Konfession und den Famili e n stand betreffenden Angaben.

Die Ausübung der Kontrole veranlaßte mancherlei Korrespondenzen mit Kantonalbehörden, als : mit denen

549 von Bern, Luzern, Uri, Unterwalden ob dem Wald, Glarus, Zug, Freiburg, Basel-Landschast, Schaffhausen,

St. Gallen, Thurgau, Tessin, Waadt und Wallis.

Den Gegenstand dieser Korrespondenzen bildete hanptsächlich die Beschleunigung der Arbeit, deren Vervoll-

Bändigung und endlich die Berichtigung zweiselhafter oder

irriger Angaben. Leztere zeigte sich besonders nothwendig bei Kontrolirung der Tabellen aus den Kantonen Bern, Luzern, Zug, Tessin, Waadt und Wallis, wobei, wenigstens was die Hauptsummen betrifft, ein gegenseitig befriedigendes Einverständniß erzielt wurde. Die Rückanßerungen, die noch von Seite der Behörden von Tefsin und Wallis zu gewärtigen find, befchlagen untergeordnete Punkte.

Außerordentlich mühsam war die Kontrole der von Wallis eingelangten Tabellen A, weil nach der befondern Instruktion des dortigen Departements des Innern ein Theil der Einwohner (die im Kanton, aber außerhalb ihrer Heimathgemeinde wohnhaften Gemeindsbürger), wie

bei frühern dortigen Volkszählungen doppelt, d. h. jeweilen in zwei verfchiedenen Gemeinden, unter theilweife verschiedenen Rubriken war eingetragen worden und daher zur Ausmittlung des wirklichen Bevölkerungsstandes durch Nachfchlagen sämmtlicher dortiger Gemeindstabellen A ausgeschieden werden mußte. Auf diesem Wege stellte sich für Wallis das Ergebniß einer Gesammtbevölkerung von 81,559 Einwohnern, statt der Summe von 83,812 heraus.

Bei der Kontrole der basellandschaftlichen ©emeinds-

tabellen zeigte sich, daß die dortige Volkszählung nicht

überall schon am 18. März l. 3. begonnen hatte. Da dieselbe aber innerhalb der sestgesezten Zeit beendigt wurde, so glaubten wir auf jene Unregelmäßigkeit, die ohnehin

550 nicht mehr gut zu .'machen war, fein großes Gewicht legen zu sollen.

Anbei theilen wir die bisher ansgemittelten Ergebnisse

der lezten Volkszählung mit.

Die Ergebnisse erhellen: 1) Ans drei summarischen Tabellen, als: A. eine allgemeine Uebersicht,

B. eine Vergleichung der lezten Volkszählung mit derjenigen von 1836, unter Angabe der Zunahme der Bevölkerung, C- eine Uebersicht der Bevölkerung der Kantonalhauptorte ; *) 2) Aus einer Darstellung des Departements des Jnnern in Bezug aus die befagten summarischen Tabellen.

iv. Abschnitt.

Ergebniß der Kontrole und daherige Uebersicht.

A. Atlas (i. Theil) der Bevölkerung der Schweiz.

Derselbe stellt zunächst, Kanton für Kanton, die Be* völkernng j e d e r G e m e i n d e und bei denjenigen Kantonen,

die in Bezirke eingetheilt sind, den bezirksweisen Zufammenzug dar.

Sodann stellt er in einer allgemeinen Uebersicht die Bevölkerung jedes Kantons dar.

Jedes Blatt dieses Atlasses ist in 47 Felder eingetheilt, von denen a. die 26 ersten die gemäß dem Formular A gesammelten Angaben darstellen.

*) Diese Beilagen A, B und C werden einstweilen noch nicht dem ..Drucke übergeben.

Anmerkung der Bundeskanzlei.

551 b. die 11 folgenden die Angaben nach dem Formutar B enthalten, c. die 10 übrigen die Zahlen auf eine Art vereinigen, wie es weder im einen noch im andern Formular vorgesehen war.

I.

In den ersten sechs Feldern finden wir:

1) Bezirke

.

.

.

.

117

2) G e m e i n d e n .

.

.

3,059 3) H a u s h a l t u n g e n od.Familien 484,983 4) m ä n n l i c h e Personen .

. 1,181,940 5) weibliche Personen .

. 1,210,800 6) G e s a m m t b e v ö l k e r u n g oder Seelen . . . . 2,392,740 Vergleicht man die Zahl der H a u s h a l t u n g e n mit der Gesammtbevölkerung, so ergibt sich eine Haush a l t u n g auf 4, 94 Seelen oder eine auf u n g e f ä h r f ü n f Seelen, wie's gewöhnlich der Fall ist.

Es zeigt sich, daß die m ä n n l i c h e E i n w o h n e r s c h a f t an Zahl geringer ist, als die weibliche.

Nur fünf und ein halber Kanton weisen eine größere männliche Einwohnerfchast auf, als: B e r n , L u z e r n ,

Zug, Basel-Landschaft, WaadtundWallis. In allen andern Kantonen ist die weibliche Einwohnerschaft größer.

Die Zahl der G e s a m m t b e v ö l k e r u n g enthält alle Personen, männliche und weibliche, die von den Zählungsbeamten in den einzelnen Kantonen gefunden und gezählt worden sind. Den zuständigen Behörden bleibt der Ent-

scheid anheimgestellt, ob dieselbe durch Weglassung gewisser Bestandtheile zuführen sei. *)

auf eine geringere Summe zurück-

·) In der Thai trägt der Bundesrath, wie man aus dem Schlussiie dieser Botschaft ersehen teird, darauf an, daß bei Feststellung der G&

552 II. Daneben finden wir in vier Feldern denjenigen Theil der Einwohnerschaft, der die Zahl der Kantonsb ü r g er ausmacht, als: 7) in ihrer Heimathgemeinde ange-

fessene Gemeindsbürger ; .

8) außerhalb der Heimathgemeinde Niedergelassene .

.

9) außerhalb der Heimathgemeinde

sich Aufhaltende

.

1,532,702 488,633

.

140,255

10) in ihrem eigenen Kanton gezählte Kantonsbürger, zusammen . 2,161,590 Vergleicht man die in i h r e r e i g e n e n G e m e i n d e gezählten Bürger mit der gesammten Einwohnerzahl, so ergibt sich das Verhältniß von 64 auf 100, und 26 auf 100 ist dasjenige der in einer a n d e r n G e m e i n d e ihres Kantons n i e d e r g e l a s s e n e n oder sich .aufhalt en den Kantonsbürger; sämmtliche vorerwähnte Kan« tonsangehörige machen 9O/i00 der ganzen Einwohnerschaft ans.

Beschränkt man aber diese Vergleichung auf einzelne Kantone, so zeigt sich ein sehr abweichendes Ergebniß.

Das Verhältniß der Kantonsbürger ist z. B.

am stärksten in den Kantonen: Zürich, Wallis, und Tessin, nämlich 93 %, in Uri und Unterwalden 94, in G r a u b ü n d e n , A a r g a u und A p p e n -

aellJ.-Rh. 95, in Luzern und Schwyz 96; am schwächsten in den Kantonen: W a a d t 89 %, Zug 85, N e u e n b u r g 63, G e n f 62, Bafel-Stadt 38.

sammtbevölkerung zwei Elemente der JÖolfszählung, nämlich 1) die Zai}.; der durchreisenden Ausländer, 2) die Zahl der politischen Flüchtlinge flicht berücksichtiget werden.

Anmerkung ber Bundeskanzler.

553 IH. Die Abtheilung der in einem a n d e r n , als ihrem eigenen Kanton gezählten Schweizer b ü r g e r ist in drei Feldern enthalten, welche darstellen:' 11) die n i e d e r g e l a s s e n e n Schweizer.

,, .

.

104,669 12) die s c h w e i z e r i s c h e n A n f e n t -

halter

.

.

.

.

52,713

13) Gesammtzahl der in andern als ihrem eigenen Kanton verzeichneten Schweizerbürger .

.

157,382 Das Verhältniß der in einem andern als ihrem eigenen Kanton gezählten S c h w e i z e r b ü r g e r entspricht G % der Gesammteinwohnerschaft.

Betrachtet man aber Kanton für Kanton, fo findet man einen weit größern Abstand als in der vorigen Kategorie. Jenes Verhältniß zeigt sich : am st ä r kste n in der W a a d t mit 9 %, in Z n g mit 13, in G e n f mit 14, in N e n e n b n r g mit 30, in ..Basel-Stadt mit 38; am schwächsten in T e s s i n mit "/25 %, im Wallis mit --/25, in A p p e n z e l l J.=Rh. nnd L u z e r n mit je 3.

IV. Den A u s l ä n d e r nsind5 Felder vorbehalten, als :

14) n i e d e r g e l a s s e n e A u s l ä n d e r 15) a u s l ä n d i s c h e A u f e n t h a l t e r 16) d u r c h r e i f e n d e A u s l ä n d e r

35,228 33,718 1,085

17) politifche Flüchtlinge .

1,539 18) GefammtzahlderAusländer 71,570,*) Der zweite Theil de.. . Atlasses enthält Angaben über Herkunft oder S t a a t s a n g e h ö r i g k e i t und über andere Verhältnisse der Ausländer.

*) S. die Anmerkung der Biinbeskanjlei auf S. 551.

554 Hier mag's am Orte sein zu bemerken, daß die Zahl der Ausländer, welche 3 % der Gesammteinwohnerschaft

gleichkömmt, verhältnißmäßig größer ist: im Tesfin, nämlich C'/z^o, in N e u e n b u r g 7, in Basel-S t a d t 23 und G e n f 23.V-%.

Daß nur 1085 d u r c h r e i s e n d e A u s l ä n d e r in die Zählung fielen, ist -im Allgemeinen der zweckmäßig gewählten Jahreszeit zuzuschreiben. Jndessen dürften von den in den Kantonen Genf und Tessin als ausländische A u f e n t h a l t e r angegebenen Personen, vielleicht auch von solchen, die anderwärts in dieser Eigenschaft erscheinen, nicht wenige eher den Durchreisenden beizuzählen sein. Die amtlichen Akten der Genfer- und Nenenburgerregierung enthalten Nachweise darüber.

1 9 ) Heimathlofe . . . .

2,198

Die Angaben über diese Abtheilung sind als unvollständig anzusehen. Die Korrespondenz des Bundesrathes und der Kantonsregierungen, die neulich über die Angelegenheit der Heimathlosen geführt wurde, liefert weit sicherere Angaben, als die der Volkszählung, bei deren Vornahme die Zählungsbeamten allem Anfchein nach nicht mit hinlänglichen Anleitungen zur Verzeichnung derjenigen Personen versehen wurden, welche der Abtheilung der Heimathlosen angehören.

V. Hierauf folgt in drei Feldern die Angabe der Konfession der Bevölkerung, als:

20) Katholiken . . . . 971,821 21) Protestanten . . . 1,417,773 22) Jsraeliten . . . .

3,146

Von je 100 Einwohnern sind 406/1O K a t h o l i k e n , 59 /io P r o t e s t a n t e n und Vio Jsraeliten.

Ein Blick aus die allgemeine Uebersicht zeigt, daß es in jedem Kanton Katholiken «nd Reformirte gibt.

3

555

in welchem Verhaltnisse, iß leicht auszumitteln. Jsraeliten S&blte man in 16 Kantonen: weitaus am meisten im Slarga« (1562), im Kanton B e r n (488), W a a d t

(388), Neuenburg (231), Genf (170), Basel61 ad t (107).

VI. ..Der F a m i l i e n s t a n d iji in drei Feldern ang«sührt:

23) Ledige . .

24) Verehelichte

.

.

.

.

. 1,504,957 . 739,425

25) V e r w i t w e t e .

.

.

148,358 Jn einigen llebersichten der Volkszählung lassen die Angaben über den Familienstand noch etwas zu wünschen

übrig.

Auf je 100 Seelen ergibt sich folgendes ..Berhaltnig: 62%O Ledige, 309/1O V e r e h e l i c h t e , 6*/iO V e r w i t vvete oder ungefähr 63% L e d i g e , 31 % V e r e h e l i c h t e , und 6% V e r w i t w e t e .

Die kantonsweife Angabe des Verhältnisses unter den Ledigen, ..ßerehelichten und aserwitweten wird ira zweiten Theile des Atlasses folgen, wo das A l t e r zur Sprache kömmt.

26) G r n n d e i g e n t h ü m e r .

. 379,906.

Im Vergleich zur E i n w o h n e r s c h a f t oder zur Seelenzahl stellen die Grundeigenthümer 152%5 % und im Vergleich zu den Haushaltungen 78 % dar.

Wallis gibt fast doppelt fo viele Grundeigenthümer als Haushaltungen an.

Dieser Umstand nebst andern läßt vermuthen, da§ bezüglich des so eben erwähnten Theiles der VolktSzählung nicht wenig zu wünschen übrig bleibt.

Die Bevölkerung nach den Berufsarten wird im

aweiten Theile des Atlasses ihre Stelle finden.

Bundesblatt. Iahrg. II. Bd. III.

41

556

VII. @é folgen nunmehr 11 Felder sür die außerhalb der Schweiz abwesenden Schweizer, als: 2 7 ) Manner . . . .

51,704

28) Weiber . . . .

29) Zusammenzug der Abwesenden .

20,651 72,363

(worunter 8, deren Geschlecht nicht angegeben ist).

..Dabei ist zu bemerken: 1) Jn Bezug aus das Geschlecht, daß von den Ab»esenden 7/i0 M ä n n e r und nur 3/i0 W e i b e r sind, ein Umstand, der die größere Anzahl der letztern, die man im Lande selbst vorfand, theilweise erklärt;

2) Daß das Verhältniß der vom Gebiete der Eidge-

nojfenschaft abwefenden Schweizer der Zahl nach beinahe dasselbe ist, wie dasjenige der in der Schweiz ...»ohnenden ausländischen Niedergelassenen und Aufenthalter, da die Gesammtzahl solcher Ausländer

ungefähr auf 70,000 (Feld 14 und 15) sich beläuft;

3) Daß die Abwefenden im Vergleich zur allgemeinen Bevölkerung 3 % ausmachen, und 1 abwefender auf 32 anwesende Schweizer kömmt; 4) Daß die bloße Vergleichung der Zahlen den bedeutenden Unterfchied der Kantone in Bezug auf die Ablesenden genugsam zu zeigen geeignet ist. Die größte Zahl Abwesender ergibt sich bei den 3 Kantonen Glarns

(1o %), ©raubünden (11 %) und Tessin (10 %).

Hinsichtlich dieser und der folgenden Angaben darf man jedoch mit Grund annehmen, sie seien nicht ganz frei von beträchtlichen Ungenauigkeiten. Jn Zukunst ist ..»ei einer neuen Volkszählung ein zuverlässigeres Resultat 3u erwarten, als bei diesem ersten Versuch erzielt werden îonnte.

30) A&wefende Katholiken 34,337, 31) ,, Reformirte 37,838, 32) ,, Jsraêliten 62.

557 Sieht man von der unbedeutenden Zahl der Jsraeliten ab, so erscheinen unter den A b w e s e n d e n die Katholiken mit 48/1oo und die Resorairten mit 52/i0o. Das Verhältuiß der abwesenden zu den anwesenden Katholiken ist llärker, als dasjenige der abwesenden zu den anwesenden ..fieformirten, indem es unter jenen 1 Abwesenden auf 28 Anwesende, unter diesen 1 Abwesenden auf 37 Anwesende ausmacht.

33) Abwesende Ledige ., 48,188,

34)

"

Verehelichte 19,945,

35) ,, Verwitwete 2,611.

Mehrere Uebersichten lassen in Bezug auf diefe Unterscheidungen nicht wenig zu wünschen übrig.

36) Wahrscheinlich Zurückkehrende . . . 37,202,

37) " nicht mehr Zurückkehrende 32,609.

..Bon der Gefammtzahl Abwesender wären demnach

53 % als solche zu betrachten, die wahrscheinlich wieder in ihr V a t e r l a n d z u r ü c k k e h r e n , 47 % hingegen als solche, bei denen diese Absicht nicht »oxaiu..zusezen ist. Also beinahe die Hälfte, nimmt man an, hat ausdrücklich oder thatsächlich ans ihr Vaterland ver-

aichîet.

.-Diefe Unterschiede gehören zu den unzuverläfsigsten, und die in die Uebersichten aufgenommenen derartigen ZahJen können nur als Angaben betrachtet werden, die mehr .Ode..: weniger Wahrscheinlichkeit sür sich haben.

Jm zweiten Theile des Atlasses wird übrigens der Gegenstand näher besprochen werden.

Vili. Die übrigen Felder enthalten weder im Formuïar A noch im Formular B vorgesehene Zusammenfiellungen von Zahlen, nämlich: 38) Männliche Bevölkerung, anwesende und abwesende . . . . . . 1,233,644,

558 39) Weibliche Bevölkerung, anwesende und abwesende .

.

.

.

.

. 1,231,451, 40) Gesammtbevölkerung, anwesende und abwesende 2,464,103.

41) Anwesende und wahrscheinlich zurückkehrende . . . . . . 2,429,942.

Bei einigen Kantonen ist die Zahl außerhalb der ·Schweiz abwesender Angehöriger, die wahrscheinlich wieder dahin zurückkehren, so grof, daß sie, vereinigt mit der ©esammtbevölkerung der Anwesenden, die Volkszahl de.1 betreffenden Kantons bedeutend höher erscheinen läßt. So würde z. B. die Volkszahl des Kantons Glarns auf 30,965, diejenige von G r a u b ü n d e n auf 96,061, diejenige von Teffin auf 126,568 Seelen sich belaufen.

42) Katholiken, anwesende und abwesende 1,006,158, 43) Protestanten " " " 1,455,611, 44) Jsraeliten ,, ,, ,, 3,208,

45) Ledige

46) Verehelichte 47) Verwitwete

,,

" ,,

"

" ,,

"

" ,,

1,553,146,

759,370, 150,968.

Diese Zusammenstellungen mögen von der Bevölkerung der Schweiz, verbunden mit der ihr angehörigen Zcthf Abwesender, einen Begriff geben. Andere ziehen vielleicht eine andere Zusammenstellung mit Weglassung der A u s l ä n d e r vor, d. h. die der gesammten schweizer«'schen B e v ö l k e r u n g , im Ganzen ohne Unterschied ob dieselben in oder außerhalb ihres Vaterlandes sich aushalten, wobei sich dann folgendes Ergebniß herausstellt: 1) Jn ihrem Kanton gebliebene Schweizer 2,161,590.

2) In andern Kantonen gezählte Schweizer 157,382.

3) Heimatlose . . . .

2,198.

Uekrtrag 2,321,170.

559

uebertrag 2,321,170.

4) Außerhalb des Gebietes der Eidgenossenschaft abwesende Schweizer .

.

72,463.

2,393,533.

Vermittelst dieser Zusammenstellung gelangt man im Ganzen zu einer sogar die Gesammtbevölkernng der Schweiz (f. 6. Feld) übersteigenden Summe.

B. Uebersichtliche Vergleichung zwischen der durch Tagsaiuugsbeschlufse vom 14. Juli und 2O. August 1338 anerkannte» und der im März I85O ermittelten Bevolke: rung.

Die Vergleichung betrifft: 1) die Gesammtbevölkerung, 2) die in ihrem eigenen Kanton gebliebenen Bürger und Angehörigen, 3) die in andern Kantonen wohnhasten Bürger und schweizerifchen Angehörigen, 4) die Ausländer, -- da diese vier Rubriken die einzigen bei der ..Bolkszählung von 1836, 1837 und 1838 amtlich anerkannten Eleraente sind.

Eine solche Vergleichung zeigt die von einer Zeitfrist zur andern fowohl in der ganzen Eidgenossenschaft als in deren einzelnen Kantonen stattgehabte Zunahme der Bevölkcrung.

1) V e r g l e i c h u n g der G e s a m m t b e v ö l k e r u n g .

1836, 1837, 1838 . . . . 2,190,258.

März 1850 . . . . . . 2,392,740,

Zunahme nach ungefähr 13 Jahren . 202,482.

Jährliche Zunahme . . . .

15,575.

Durchschnittliche Bevölkerung während jenes dreizehnjährigen Zeitraumes .

. 2,291,499.

..öerhältniß der Gesammtzunahme zur durchfchnittlichen Bevölkerung .

.

8y 3 %.

Jährliche individuelle Zunahme .

.

147'

560

E..* wurde der Ausdruck u n g e f ä h r dreizehn Jahre gebraucht, weil -- wie oben angegeben ist -- die von der ...tagsazung aHgeordnete Volkszählung in einigen Kantonen im Jahr 1836, in andern in der ersten Hälfte 1837, von Bern im Spätjahr des gleichen Jahres und von Graubünden im Jänner 1838 vollzogen wurde.

Die allgemeine übersichtliche Vergleichung zeigt kantonsweise die Volkszahl und das Verhältnis der © e sa mm tz u n a h m e derselben.

Zug

© r o ß t e 3nn-f>n.-.

Ì2-/4 %.

Awenzell J. Rh

13 %.

Neuenburg . . . . .

1 7 o/p.

Basel-Stadt . . . .

181/10 °-V 33asel.-Landschaft . . . .

M./,; %.

© e r i n g j i e 3 u n <- f ro eGlarws 2^ %.

Tefsin .

.

.

.

.

.

3+A %.

Thurgau . . . . .

5-y- n/,,.

Jn andern Kantonen war die Zunahme eine zieniïict) mittelmäßige, ohne daß sie darin bedeutend von cinanber abweichen, bei den einen etwas stärker, wie bei Bern 109/in %, bei andern etwas geringer.

2) Jn ihrem e i g e n e n K a n t o n gebliel&ciie Bürger und Angehörige.

1836, 1837, 1838 . . . . 2,012,580.

März 1850 2,161,590, Zunahme nach ungefähr 13 Jahren Jährliche Zunahme . . .

Verhältniß

.

.

149,010.

11,462.

i %.

561 Es ist beachtenswerth, daß die Zunahme dieser Klasse von Einwohnern, welche die Hauptmasse bildet, einigermaßen hinter derjenigen der G e s a m m t b e v o l k e r u n g zurückgeblieben ist. Bei einigen Kantonen läßt es sich im

Hinblick aus die beträchtliche Anzahl abwesender B u r3er (Formular B), welche von der Uebersicht der ©esammtbevölkerung ausgeschlossen sind, leicht erklären.

Größte Zunahme: Unterwaldm nid dem Wald . 8%.

Freiburg 8%%.

Unterwalden ob dem ..Bald . 8% %.

Appenzell Jnner-Rhoden .

. 98/10 %.

Bern

.

.

.

.

.

IOVlft 0 /«.

©eringste Z u n a h m e : Glaruö 2»/,%.

Appenzell Außer.Rhoden .

. 3%.

Thurgau .

., .

.

. 3%%.

@enf

.

.

.

.

.

4 %.

Abnahme : Tessin %o %.

Diese Abnahme ist jedoch nur eine scheinbare und findet ihre Erklärung in dem Umstände, daß in der frühern Volkszählung des Kantons Tessin, laut der von feiner Gesandtschaft in der Tagfatzung von 1837 abgegebenen Erklärung nicht weniger als 9000 B ü r g e r int A u s l a n d e inbegriffen sind, welche nach der Vorschrift jener Volkszählung hätten übergangen werden sollen.

3) Jn einem andern als in ihrem e i g e n e n Kant on wohnhaste ©chweizerbürger und A n-

gehörige.

1836, 1837,1838 . . 121,334, März 1850 . . . . 157,382.

562 Zunahme in 13 Jahren

.

36,048.

Jährliche Zunahnie . .

..serhaltmß . . . .

2,772.

254$/50%.

Diese Angaben sind nicht von geringer Bedeutung, indem sie zeigen, daß von 1837 an eine ziemlich bes trächtliche Zunahme jener Zahl von Bürgern stattgefunden hat, welche außerhalb ihres Heimathkantons in der Schweiz ihren Wohnsitz aufgeschlagen oder ihren Ausenthalt genommen. Diese Zunahme, welche die der ©esammtbe-

völkerung verhältnißmäßig ziemlich übertrifft, scheint ein vortreffliches Zeichen zu sein, daß schon vor der neuen Bundesverfassung die Niederlassung der Eidgenossen in den Kantonen leicht zu bewerkstelligen war. Ohne Zweifel .....nrd die hier besprochene Klasse von Einwohnern bei einer neuen Volkszählung eine Zunahme von weit beirächtlicherm Verhaltnisse ausweisen.

Stärkste Zunahme.

Basel-Stadt . . . .

26%.

Unterwalden . . . .

26%.

St. Gallen

.

.

.

Zürich

.

.

.

.

278/4 %.

.

28'/2%.

Unterwalden nid dem ...SBald

.

29 Vä %.

Solothurn . .

AWenzea Außer-Rh.

Tessin

.

.

.

.

Basel-Landschaft

.

.

.

29% %.

IQ'/io %· 42%.

T

Neuenburg

.

.

.

Zug

.

.

43 /io%.

4 5 %.

56'/s%.

Geringste Zunahme: Genf 5%.

©raubo-rtden . . . . 8%.

Bern . . . . .

11%%.

563 SBattdt

.

.

.

.

.

gsßaais 4)

13%.

i5%o%.

...ausländische N i e d e r g e l a s s e n e oder Einwohuer.

1836, 1837, 1838 . . .

März 1850 . . . .

Zunahme in 13 Jahren

Verhältniß

.

.

. . . .

56,344, 71,570.

15,226.

238/1O%.

Will man von der 185Oger Zählung sowohl die 1080 d u r c h r e i s e n d e n A u s l ä n d e r , als die 1538 politischen Flüchtlinge abziehen, so bleibt noch eine ©esammtzahl von ungefähr 69,000 Auslandern, eine etwas kleinere Zahl als die der Schweizer ist, welche als ftußerhalb der Schweiz sich aufhaltend angegeben sind.

Das Zahlenverhältniß der in den Kantonen niedergelassenen oder diefelben bewohnenden Ausländer ist oben bereits erwähnt worden. Deren verhältnißmäßige Zunähme ist leicht aus den Tabellen selbst zu ersehen.

C. Vergleichende Ueberstcht der Bevölkerung der Kantonalhauptorte und eiuiger anderer ziemlich bedeutender Ortschaften.

Daß es von großer Bedeutung sei, den Bevolkerungsstand der größern Mittelpunkte der Thätigkeit und einer stärkern Bewegung zu kennen, ist allgemein anerkannt.

...Daher glaubten wir, in diesem ersten Theile des

Atlasses der Bevölkerung der Schweiz dürfe der gegenwartige Bevölkerungsstand der Kantonalhauptorte und -- insoweit es thunlich ist -- dessen Vergleichung mit den Ergebnissen der frühern Volkszählung nicht fehlen. Einer »on der eidgenössischen Kanzlei zusammengestellten Ueber-

licht über die Volkszählung von 1836, 1837 bis 1838

564 und andern Duellen entnehmen wir die damalige Volkszahl. Aus den Tabellen der letzten Volkszählung zogen wir sodann, außer der betreffenden Einwohnerzahl sitr 1850, mehrere Angaben, deren Kennt«iß nicht gleich-

gültig ist, so z. B. die Häuserzahl.

Die Uebersicht der Bevölkerung der Städte und Flecken, welche für Kantonalhauptorte gelten, umfaßt 28 Ortschasten, 2 für Appenzell A u ß e r - R h o d e n , 3 sûr T essi n und l für jeden andern ganze« oder halben Kanton.

Bevölkerung der Kantonalhauptorte:

1836,1837, 1838, Einwohner März 1850 ,,

199,514, 232,588.

Zunahme in 13 Jahren, Einwohner

Verhältniß (im Ganzen)

33,072.

14'/s.

Wie man sieht, hat die B e v ö l k e r u n g der Haupto r t e , die Richtigkeit der Angaben beider Zeitabschnitte vorausgefetzt, verhältnißmäßig bedeutend mehr zugenommen

als diejenige des Landes im Allgemeinen. Während diese im Ganzen ein Zunahme von 8 aus hundert Seelen

mittlere Bevölkerung aufweist, zeigt die Bevölkerung der Hauptorte eine Zunahme von 14% oder beinahe die

doppelte.

Stärkste_Zunahme: S t . Gallen . . . .

16 %.

Zürich

.

Sttîem

.

Frauenfeld

.. .

.

.

16% %.

.

.

.

.

.

.

.

'.

Neuenburg

.

. . . .

.

.

.

19yS%.

20%%.

Schaffhaufen

.

.

.

.

21%.

Appenzes Bafel

17%.

1 7 '/, %.

17%%.

565

Bellinzona Sugano .

«Sitten .

Locarno .

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

25V6 %.

25*/7 %.

26'/9%.

41T/8 %·

©eringste Zunahme:

©chwiw 3«S

.

.

.

Trogen

.

.

.

©tans

.

.

.

.

3*/S %.

.

6*/-0/0.

.

.

S*/- %.

.

.

9 %.

Altdors

9%%.

Abnahme:

Glarus V-%.

Freiburg . . . .

% %.

Sie Uebersicht vertheilt die Bevölkerung nach dem Formular A. wie folgt: Gemeindsbürger des betreffenden

Hauptortes .

.

.

.

. 81,641- 35%.

Bürger anderer Gemeinden des betreffenden Kantone .

.

.

Bürger aus andern Kantonen .

Ausländer

82,234 = 35 %.

43,419 = 19 %.

. . . . 25,820=.: n-%.

233,114 = 100%.

Der bloße Blick auf die Uebersicht genügt zur Kenntniß

dessen, wie sehr die verschiedenen Hauptorte in derartigen .-Berhaltnissen von einander abweichen. So zählt z. B., wenn wir die sieben größten Städte durchgehen : a. G e m e i n d e - o d e r O r t s b ü r g e r .

Bern 11 Prozent der ganzen Einwohnerschaft.

Lausanne 14 ,, ,, ,, ,, Luzern 19 ,, ,, ,, ,, Zürich

24

,,

Bafel

34 -

,,

"

,,

566 St. ©allen 36 Prozent der ganzen Einwohnerschaft.

Oenf 49 " b. B ü r g e r aus a n d e r n ( g e m e i n d e n d e s Kantons.

Basel 1 Prozent der ganzen Einwohnerschaft.

®enf S " " @t. Gallen 26 ' "

Zürich

51 "

"

Lausanne Bern

65 66

,, "

,, "

" ,,

" "

Lujern

66

,,

"

"

,,

<.. B u r g e r aus Luzern .

Zürich .

Lausanne .

Bern .

®enf .

8t. Gallen

Basel

andern Kantonen.

11 Prozent.

14 " 14 " 16./2 ,, 20 ,, 29 "

. 4o

d. A u s l a n d e r.

Lu-jern . 3 Prozent.

Bern . 6 Lausanne . <> " St. Gatten 9

Zürich

.11

Genf . 22'/5 " Basel . 24 Dabei zeigt sich, daß die K a n t o n s b ü r g e r die stärkste absolute Anzahl der Einwohner bilden in Zürich, Bern, L n z e r n und L a u s a n n e , daß die Gemeinde-oder Ortsbürger des Hauptortes selbst die relative Mehrhn't erreichen in G e n f und St. Gallen, daß die

567

f i l a s s e d e r Schweizerbürger a u s a n d e r n K a n t e neu die relative Mehrheit ausmacht in Basel, noch sehr zahlreich ist in St. G a l l e n , etwas weniger in Gens und Bern, und daß endlich die Klasse der A u s l ä n d e r aufs Höchste gestiegen ist in Genf (ungefähr .-/s der Bevölkerung), in Basel (V.O und in Zürich (%0).

Es wurde nicht unterlassen, unter die aus der Ueberficht der Kantonalhanptorte hervorgehenden Angaben die Häuserzahl aufzunehmen. Diefelbe wurde von 25 Ortschaften, Städten oder Flecken, die als Kantonalhauptorte erscheinen, angegeben; von drei andern hingegen nicht, als da sind: die Flecken Schwyz, Sarnen und Ap·penzell.

Jene 25 Hauptorte liefern folgendes Ergebniß :

Seelen

222,238.

Hänser 19,352.

Personen auf jedes Haus durchschnittlich 11 -- 12.

Wir enthalten uns hier weiterer Betrachtungen und ..Bergleichungen, indem wir nicht aus dem Auge verlieren, daß unsere Aufgabe in dieser Angelegenheit darin bestehe« muß, möglichst genauen und zuverläffigen Stoff der vaterlandischen Statistik zu fammeln und gehörig geordnet vorSulegen, wobei wir Nachforfchungen und Anwendungen, welche der Gegenstand im Fernern erheischen mag, Andern anheimstellen.

Nach Mittheilung der bisherigen Ergebnisse der vom Departement des Innern veranstalteten Contrôle und Zu[ammenstellung, wie sie in vorstehendem IV. Abfchnitt entgalten sind, erlaubt sich der Bundesrath nunmehr, der |. Bundesversammlung einen Dekretsentwurf für Feststelïung derjenigen ...Irgebnisse vorzulegen, welche wegen ihre-..*

568 unmittelbaren Einflusses auf obschwebende gesezgeberifche Maßregeln einer besondern amtlichen Anerkennung bedürfen.

..Die zu diesem Zweck angesertigte beiliegende Uebersicht enthält Kanton sür Kanton : a) Die schweizerische B e v ö l k e r u n g , und zwar, nach dem von der Tagsazung im Jahr 1836 beobachteten -.Bersahren, mit Ausschluß der außerhalb der Schweiz abwesenden Angehörigen.

b) Die A u s l ä n d e r in der Schweiz, jedoch mit Ausschluß der Durchreisenden (1185) und der politi-

schen Flüchtlinge (1539).

c) Die H e i m a t l o s e n , die eine besondere, mit keiner der vorigen verschmolzene Abtheilnng bilden.

d) Die Gesammtbevölkernng oder den Inbegriff der drei vorigen Rubriken.

Wir schlagen demnach vermittelst des beiliegenden Dekretsentwnrfes der h. Bundesversammlung vor, nach den ©pezialangaben der einen Bestandtheil desselben bildenden TabeKen als maßgebend anzuerkennen im Ganzen : a) eine schweizerifche Bevölkerung von 2,318,972 Seelen, b) eine ©esammt....evöfkmtng von

2,390,116 Seelen.

Schließlich finden wir uns veranlaßt, der Bundesverfaminlung die Zufichernng 3u ertheilen, Saß die Controlirungsarbeiten zur Erhebung aller nüzlichen Angaben aus der von der Volkszählung gelieferten Masse von Stoff ununterbrochen fortgefezt werden und in unferm Voranfchïag für das Jahr 1851 bereits darauf Bedacht genominen ist. Eben fo »erden geeignete ..Berfugungen getroffen »erden, dem Publikum in zweckdienlicher Weife die Ergebnisse der .-Bolkszählung zur Kenntniß z« bringen.

569

Jndem wir in der «ach Seite 570 angehängten Beilage den Dekretsentwurf beifügen, haben wir die Ehre, @ie unserer vollkommenen Hochachtung und Ergebenheit zu versichern.

Bern, 19. November 1850.

Namens des schweizerischen Bundesrathes, Der B u n d e s p r ä s i d e n t : «.Ç.

Druft).

Der Kanzler der Eidgenossenschaft :

Schieß.

Beilagen: 1) ©ne a l l g e m e i n e U e b e r f i c h t des Ergebnisses

der eidgenössifchen Volkszählung vom 18. bis 23. März

1850, als Beilage A bezeichnet.

2) Eine ü b e r s i c h t l i c h e V e r g l e i c h u n g des Ergeb* nifes der besagten Volkszählung, d i e e i n z e l n e n K a ntone e n t h a l t e n d und als Beilage B bezeichnet.

3) Das Ergebniß der besagten Volkszählung im Vergleich mit der srühern eidgenössischen Volkszählung in Bezug aus die K a n t o n a l h a u p t o r t e und die übrigen .bedeutendsten Städte und Flecken der Schweiz, als Beiïage C bezeichnet.

4) Ein D e k r e t s e n t w u r s über Festseznng des aus die f c h w e i z e r i f c h e und auf die G e f a m m t b e v ö l Ïer un g beschränkten Ergebnisses der lezten Volkszählung,

.nebst der dazu gehörigen Ueb ersi cht dieses Ergebnisses,

Schweizerisches Bundesarchiv, Digitale Amtsdruckschriften Archives fédérales suisses, Publications officielles numérisées Archivio federale svizzero, Pubblicazioni ufficiali digitali

Botschaft des Bundesrathes an die hohe Bundesversammlung, betreffend den Gesezvorschlag über die Volkszählung vom 18.--23. März I. T.

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1850

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3

Volume Volume Heft

55

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Numéro d'affaire Numero dell'oggetto Datum

30.12.1850

Date Data Seite

543-570

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