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1 0 7 1

Botschaft des

Bundesrates an die Bundesversammlung betreffend Genehmigung der Geschäftsführung und der Rechnungen der schweizerischen Bundesbahnen für das Jahr 1918.

(Vom 16. Mai 1919.)

Wir beehren uns, Ihnen beiliegend den Geschäftsbericht und die Rechnungen der schweizerischen Bundesbahnen für das Jahr 1918 mit dem zugehörigen Bericht des Verwaltungsrates vom 30. April zur Genehmigung zu unterbreiten.

Allgemeines.

Angesichts der ausführlichen Berichterstattung der Generaldirektion über die .Geschäftsführung und die Betriebsergebnisse und der ergänzenden Ausführungen des Verwaltungsrates können wir unsere Botschaft kurz fassen. Wir beschränken uns auf die üblichen Zusammenfassungen und Vergleichungen, sowie auf die Hervorhebung der wesentlichsten Erscheinungen im Betriebe der Bundesbahnen.

Das jahrelange, blutige Ringen der am Weltkrieg beteiligten Völker ging im Jahre 1918 zu Ende. Am 11. November trat der Waffenstillstand ein. Der Verkehr und die Wirtschaftslage unseres von den kriegführenden Grossstaaten umgebenen Landes litten im Jahre 1918 unter den schlimmen Einflüssen der allgemeinen Wirren in noch höherem Masse als früher. Die ausserordentlichen Kapitalaufwendungen für die Beschleunigung des begonnenen Umbaues des Dampfbetriebes zur elektrischen Zugförderung, die unerlässliche weitere Erhöhung der Tariftaxen, die Einschränkung der Fahrleistungen, die fortgesetzte rasche Steigerung der Betriebskosten sowie das ungeahnte Anschwellen des Fehlbetrages der Gewinn- und Verlustrechnung bilden hierfür den sprechenden Beweis.

Ausbau, Betrieb und Unterhalt der Bahn.

Die für Bauzwecke verausgabten Summen sind, soweit B a h n a n l a g e und f e s t e E i n r i c h t u n g en betreffenden der nachfolgenden Tabelle im Vergleich mit den in den Bauvoran-

84 schlag aufgenommenen Beträgen zusammen- and denjenigen für das Jahr 1917 gegenübergestellt.

Bahn anläge und feste Einrichtungen.

Vergleichung der Bauausgaben 1918 mit dem Voranschlag.

Genfer Verbindungsbahn Simplontunnel II ..

Voranschlag 1918

Ausgaben im Jahr 1918

Mehr- oder Minderausgaben

Fr.

Fr.

Fr.

200000 200000 3 500 000

ü9 570 -- 130430 113101 -- 86899 l 657 166 -- l 842 834

-l 500 000 2 304 828 -- 2 195 172 -- 103448 + 103448 175 000 224 494 + ^ 494 Surbtalbabn . . .

-- 9 662 -f 9662 -- 7 615 47 615 Einführung der elektr. ( 19 471 000 23 846 684 -- 4 624 316 Zugförderung . . l 9 000 000 * 8 707 140 5 094 495 -- 3 612 645 Brienzeraeebahn . .

Generaldirektion : Hauenstein-Basislinie Kreis I .

Kreis II Kreis III Kreis IV Kreis V Gesamtsumme

-- -- 589 -- / 2204000 2388711 ( 100000* 1 79G 000 1 347 428

1 3 557 000 6 126 700 Ì 600 000 * 2 817 000 2 277 100 6 131 200 5 015 429 6 334 400 3006 605 \ 578 000 1 255 192 1 162 000 722 846 2021 000 3 449 392 2 171 500 1 3 IG 940

-- --

--' 589

4-

84711

-- 448 572 4- 1969700 -- 539 900 -- 1115771 -- 3 327 795 -- 322 808 -- 439 154 4- 1 428 392 -- 824 560

48 362 200 43 921 954 -- 4440246 27 863 040 1(> 444 863 -- 11 418 177

* Naclitragskredit des Verwaltungsrates für dio Einrichtung der elektrischf-n Zugförderung Scherzligen-Beru und Brig-Sitten.

NB. Die Kursivzahlen beziehen sich auf Bauvurauschlag und Bauausgaben 1917.

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Aus dieser Übersicht ergibt sich, dass die Bauausgabea um insgesamt Fr. 4 440 246 unter den Ansätzen des Bauvoranschlages 1918, Inbegriffen den durch den Verwaltungsrat erteilten Nachtragskredit von Fr. 9 700 000, bleiben.

Der Konto ,,Unvollendete Bauobjekte" ist von Fr. 57 577 220 auf Fr. 93 778 243, also um Fr. 36 201 023 vermehrt worden.

Für R o l l m a t e r i a l a n s c h a f f u n g e n wurden Franken 18 931 247. 55 gegenüber einer Voranschlagssumme von Franken 18243000 und für M o b i l i a r und G e r ä t s c h a f t e n Franken 116 514. 95 gegenüber einer Voranschlagssumme von Franken 159 100 verausgabt.

Die G e s a m t a u s g a b e n pro 1918 betragen einschliesslich Kosten für Verwendungen auf Nebengeschäfte (Dampfschiff betrieb auf dem Bodensee) Fr. 63 293 363. 56 (Bauvoranschlag 1918 Fr. 67 046 800), wovon Fr. 4 070 780. 56 der Betriebsrechnung belastet werden. Die Nettobauausgaben belaufen sich also auf Fr. 59 222 583 (1917 Fr. 15 764 391. 87).

Im Berichtsjahre sind in Geleisecrneuerungen und Verstärkungen 21,9 km Geleise mit Material nach den neuen Normalien der S.B.B, für Hauptlinien und l,9 km Geleise mit Material nach den neuen Normalien der S.B.B, für Nebenlinien verlegt und 123 Weichen nach den neuen Normalien ersetzt worden.

Im Voranschlag 1918 waren zur Erneuerung 105 km Geleise und 204 Weichen vorgesehen. Ein Teil der streckenweisen Geleiseumbauten musste auf später verschoben werden, weil die Materiallieferungen durch den Stahlwerkverband A.-G. in Düsseldorf erheblich unter dem vertraglich festgesetzten Quantum blieben.

Immerhin reichten die Lieferungen für die dringenderen Umbauten und den gewöhnlichen Unterhalt aus.

Finanzielle Ergebnisse.

Diese kommen in der Gewinn- und Verlustrechnung, die mitfolgend unter besonderem Titel behandelt wird, klar zum Ausdruck. Der neuerdings stark gesteigerte Überschuss der Lasten,posten ist das Endergebnis der sehr erschwerten Geschäftsführung.

Betriebsrechnung.

Die gesamten B e t r i e b s e i n n a h m e n erreichten eine Höhe von Fr. 239,288,579. Sie übersteigen diejenigen von 1917 um 37,8 Millionen und den Voranschlag um 22 Millionen Franken.

Die Transportmengen blieben erheblich unter dem vorjährigen

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Umfange. Für die Reisenden bestand verminderte Fahrgelegenheit.

Die Zunahme der Einnahmen ist daher lediglich auf die erhöhten Tarife, sowie auf die Schnellzugszuschläge zurückzuführen.

Die auf den einzelnen Verkehrsgattungen im Jahre 1918 und früher erzielten Einnahmen betragen: 1918

von ,, ,, ,, ,, ,,

1917 !916 (In Millionen Franken)

Reisenden 74,o Gepäck 7,2 Tieren 5,5 Gütern 136,4 Poststü'cken 2,3 verschiedenen Einnahmen 13,9 Zusammen

239,3

1913

69,?

6,8 8,7 106,8 l,s 13,i

63,o 5,i 3.o 108,o 1,4 11,5

84,s 8,5 2,9 105,7 2,2 8,9

201,4

192/

212,7

.auf l km entfallen . . . F r . 88,029 71,055 68,nc 76,-toi Die r e i n e n B e t r i e b s a u s g a b e n , die nach Ausschluss der zu Lasten des Spezialfonds fallenden Kosten verbleiben, erreichen für die einzelnen Rechnungstitcl und Jahre die nachfolgenden Suramen ') : 1918

1917 1916 1913 (In Millionen Franken)

Allgemeine Verwaltung . . .

5,o 3,9 3,s 4,3 Unterhalt u. Bewachung der Bahn 24,o 16,i 15,s 16,s Stationsdienst u. Zugsbegleitung 73,s 48,i 47,4 47,o Fahr- und Werkstättedienst.

.

93,o 56,: 50,9 52,» Verschiedene Ausgaben . . .

14,o 28,s 16,5 12,s Zusammen 212,« 153,3 134,* 133,!

auf l km entfallen . . . . Fr. 73,o»n 54,osi 47,sei 48,ois Betriebskoeffizient . . . . % 88,8 76,i 69,8 62,c Werden diese Verhältniszahlen auf Grund der Bruttoausgaben, also mit Einschluss der Erneuerungskosten etc. ermittelt, wie dies von der Bahnverwaltung geschieht, so betragen sie: % 91,o 78,o 73,7 66,0 Als reine B e t r i e b s Ü b e r s c h ü s s e , die Ernouerungskosten nicht mitgerechnet, verbleiben in Millionen Franken 1918 1917 1916 1913 27,i 48,i 58,2 79,ß *) Erläuternd wird dazu bemerkt, dass die ,,Verschiedenen Ausgaben" im Jahre 1917 infolge des ausnahmsweisen Einschlusaes der Teuerungszulagen von 17,2 Blillionen Franken höher sind als sonst.

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Wie in den Berichten der Bahn Verwaltung einlässlich ausgeführt ist, rührt das stark verminderte Betriebsergebnis hauptsächlich her von den bedeutenden Mehrausgaben für das Personal und die Verbrauchsartikel aller Art.

Der P e r s o n a l b e s t a n d konnte in den kritischen Jahren nicht merklich vermindert werden, weil die Grenzbesetzung und Krankheiten viele Abwesenheiten verursachten und weil eine staatliche Unternehmung die Arbeitslosigkeit. nicht durch Entlassung von Angestellten vermehren durfte.

Es standen durchschnittlich im Dienste : 1918

Beamte und Angestellte Taglökner Zusammen Verminderung °/o

1917

1916

1915

25 944 25 546 24 853 25 316 8670 9245 10447 10508 34614 O.j,o

19H

1913

20 064 25 771 11352 11912

34791 35300 35824 37416 37683 1,4* 1,4?

4,se O.TO + 6,os

Für das Personal wurden ausgegeben: für Gehalte, Löhne, Dienstkleider und Nebenbezüge Fr. 96 533 989 ,, Teuerungs- und Nachteuerungszulagen . ,, 47 563 535 ,, ordentliche Beiträge an die Hülfskassen . . .n 8 052 306 im ganzen Fr. 152 149 830 oder annähernd 70 °/o der gesamten Betriebsausgben.

Die gleichen Kosten betrugen im Jahre 1917 Fr. 116100622 Der Mehraufwand macht im ganzen über 30 °/o aus. Die Teuerungszulagen allein stiegen von 17,a Millionen auf 47,4 Millionen Franken, d. h. um etwa 175 °/o. Die auf 1. April eingetretene gesctzmässige Erhöhung der Gehalte und Löhne machte 3,1 Millionen Franken aus.

Die A r b e i t s l e i s t u n g e n im Jahre 1918 kommen in der Hauptsache in den Fahrleistungen der Lokomoliven und im Kohlenverbrauch zum Ausdruck. Leistungen und Verbrauch sind geringer. Die verminderte Brcnnmaterialzufuhr zwang zu weiteren Einschränkungen des Fahrplans auf den 1. März und auf den 2. Dezember (Einstellung der Züge an Sonntagen).

Die Lokomotiven legten auf dem Netze der Bundesbahnen zurück: Millionenkilometer .

Verminderung % .

1918

1917

. . 22,2 . . 26,99

30,4 20,50

1916

1915

38,3 38,4 0,26 12,33

1913

48,2 -f 2,os

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An Kohlen wurden verbraucht: im Jahre 1918 für Fr. 51 369 800, zum Miltelpreise von Fr. 132.72 die Tonne, im Jahre 1917 für Fr. 26452500, zum Mittelpreise von Fr. 53.83 die Tonne.

Der durchschnittliche Tonnenpreis betrug im Jahre 1918 etwa das Fünffache desjenigen von 1913. Vom Monat Mai an mussten sogar Höchstpreise von Fr. 190--220 für die Tonne bezahlt werden. Dabei bestand noch sehr wenig Gewähr für regelmässige und genügende Lieferung.

Der gewöhnliche Unterhalt des Rollmaterials erforderte 16,4, Millionen Franken gegen 12,a Millionen im Jahr 1917. Der Mehrbetrag ist auf die höheren Löhne und die fortwährende Verteuerung der Material preise zurückzuführen.

Gewinn- und Verlustrechnung.

Die in Hauptposten zusammengefasste Rechnung und ihre Vergleichung mit dem Vorjahre ergibt folgende Beträge: 10) ,, lö

'"

E in nahm e n :

Überschuss der Betriebseinnahmen Zuschüsse aus den Spezialfonds .

Betriebssubventionen Sonstige Einnahmen Total Ausgaben: Für die Pachtstrecke Vevey-Chexb.

Reine Zinslast (Fr. 62 177 021 -- 6 153 785 Aktivzinse) . . .

Finanzunkosten und Kursverluste .

Verlust auf Nebengeschäften .

Tilgungen und Abschreibungen Einlagen in den Erneuerungsfonds Einlagen in andere Fonds .

Verschiedenes Total

Differenzen gegenüber 1917

Fr.

Fr.

21 574 069 5576344 38 940 267 073 27456426

--20 960 660 -- 44719 -- 27 060 -- 157 859 --21190298

45 000

56023236 5 256 091 338 639 12971960 6 709 868 891 309 69250 82 305 353

--

44-j-j-- -- 4-f

1 160 970 4011017 117 828 554 841 1 418 899 13 824 8 302 4420235

Überschuss der Ausgaben .

54 848 927 -)-25610533 Passivsaldo per Ende 1917 . .

73 771 427 Gesamter Fehlbetrag Ende 1918 . 128 620 354

89 Die Einnahmeposten sind durchwegs kleiner als im Vorjahre.

Den grössten Ausfall weist der Betriebüberschuss auf. Bei den Ausgaben treten die Zinse und die Kursverluste mehrbelastend auf, währenjjl die Gutschrift an den Erneuerungsfonds etwas niedriger gehalten werden konnte. Das ausserordentliche Ansteigen des Passivsaldos von 73,s Millionen im Jahr 1917 auf 128,6 Millionen Franken bis Ende 1918 kennzeichnet den Ernst der entstandenen ungünstigen Finanzlage.

Die Belastungen schliessen Jahr für Jahr auch die gesetzlichen Tilgungen und andere Abschreibungen in sich ein, so dass der Fehlbetrag, wie im Geschäftsbericht dargelegt ist, zu einem erheblichen Teil (54,i Millionen Franken) aus solchen Verpflichtungen herrührt.

Spezialfonds.

Die Rechnungen über diese Fonds ,geben uns zu keinen Bemerkungen Anlass.

Wie auf Seite 18 des Geschäftsberichtes erwähnt wird, besteht die Absicht, die besonderen Wertbestäncle des Erneuerungsfonds aufzuheben.

Kapitalbeschaffung.

Die für den Bau- und für den Zinsendienst notwendigen Geldmittel sind aufgebraucht worden durch Ausgabe von Depotscheinen, zu 4y 2 % mit Fr. 14 300 000 Kassascheinen zu 472 °/o mit ,, 10686000 Ausgabe eines Anleihens z u 5 % m i t . . . ^ 5 0 0 0 0 0 0 0 Abgabe von S1^ °/o Schatzscheinen zu 3 Monaten an die Nationalbank mit . . . . ,, 72 000 000 Zusammen Der Voranschlag für die Kapitalbeschaffung lautete auf

Fr. 146 986 000 Fr.

93 000 000

Die planmässige Rückzahlung von Anleihen erforderte Franken 9 614 780 mit Inbegriff der auf Ende 1918 fällig gewordenen Schuld der Tösstalbahn von Fr. l 200 000.

Bilanz.

Die aussergewöhnlichen Ansprüche an die Unternehmung haben ihre Wirkung auch auf die Bilanz ausgeübt. Bei den Aktiven nahmen zu : der Baukonto um 25,c Millionen und die Ausgaben für unvollendete Bauobjekte um 36,s Millionen, zusammen um

flO

61,8 Millionen Franken. Die Materialvorräte und Ersalzstücke sind um 16,? Millionen höher angesetzt. Es ist dies hauptsächlich die Folge der gesteigerten Matcrialpreise. In den Passiven sind gestiegen: die festen Anleihen um 55,« Millionen, die schwebenden Schulden um 76,7 Millionen und der Überschuss der Passiven (Fehlbetrag) um die schon anderorts erwähnten 54,s Millionen Franken. Der Konto ,,Getilgtes Schuldkapital", der die gesetzlichen Abschreibungen auf dem Anlagekapital umi'asst und zurzeit nur einen buchmässigen Posten darstellt, stieg um 10,s Millionen.

Pensions-, Hülfs- und Krankenkassen.

Die Pensions- und Hülfskasse der B e a m t e n und A n g e s t e l l t e n zeigt auf Ende 1918 folgenden Versicherungsbestand : 23 601 versicherte Aktive, Besoldungssumme . Fr. 71 682 571 3 416 pensionierte Invalide, Jahrespensionea . ,, 5 929 030 2971 ,, Witwen, ., · ,, 2103517 l 529 ,, Waisen, '^ ,, 274,681 150 ,, Doppelwaisengruppen ,, ,, . 74,943 Die Gewinn- und Verlustrechnung schliesst mit einem Ausgabonüberschuss von Fr. l 745 767 ab. Es ist dies insbesondere auf die Besoldungserhöhungen auf 1. April 1918 und die Grippeepidemie zurückzuführen.

Das Deckungskapital mit Einschluss der Sparguthaben ist laut Bilanz auf Fr. 218420613 und der Fehlbetrag auf Franken 42 047 284 angestiegen.

Die K r a n k e n k a s s e der A r b e i t e r zählte am End« des Jahres 8437 versicherte Personen. Die Rechnung ergab einen Ausfall von Fr. 548 480, der von der Bahnverwaltung gedeckt wurde.

Bei der A r b e i t e r h ü l f s k a s s e waren 7797 aktive Mitglieder und 882 pensionierte Invalide versichert. Letztere beziehen eine Jahrespension von Fr. 599 057. Die Kasse ist nach dem Umlegeverfahren aufgebaut. In den letzten Jahren leisteten an diese Kasse : 1914

1915

1316

1917

1918

die Mitglieder Fr. 160 333 156700 156610 149349 194771 d i e S . B. B. ,, 338331 413375 465172 485110 500653 Diese Versicherung wird an die Betriebskasse der Bahn noch jahrelang steigende Anforderungen stellen.

91

Die von der Tösstalbahn übernommene Pensions- und Hülfskasse steht noch unter getrennter Verwaltung.

Schlussbemerkung und Antrag.

Angesichts der schwierigen Finanzlage, in welche die Bundesbahnen, wie viele andere Unternehmungen und Staatsverwaltungen in den kritischen Jahren geraten sind, ist es Pflicht aller Beteiligten, nach Kräften zu ihrer Verbesserung beizutragen. Die nächstliegenden Mittel sind : eifriges und williges Zusammenarbeiten, Vereinfachungen in allen Anordnungen und Verrichtungen und sparsames Haushalten in sämtlichen Dienstzweigen. Die Aussichten auf eine rasche Vermehrung des Verkehrs sind noch unsichere.

Doch ist eine langsame Besserung zu- erwarten. Die Schranken an den Landesgrenzen werden nach und nach fallen, die Kontrolle des internationalen Warenaustausches wird erleichtert, und die Brennstoffe werden voraussichtlich wieder in grösseren Mengen und zu bescheidenem Preisen erhältlich sein.

Wir b e a n t r a g e n Ihnen auf Grund unseres Prüfungsergebnisses, den vom Verwaltungsrate der Bundesbahnen vorgeschlagenen, hier beigedruckten Beschlussesentwurf zu genehmigen und benutzen die Gelegenheit, Sie neuerdings unserer vollkommenen Hochachtung zu versichern.

B e r n , den 16. Mai 1919.

Im Namen des Schweiz. Bundesrates, Der Bundespräsident:

Ador.

Der Kanzler der Eidgenossenschaft : Steiger.

Beilagen: 1. Bericht und Antrag des V. R. v. 30. IV. 19.

2. Geschäftsbericht und Rechnungen der Generaldirektion vom 21. III. 19.

92 (Entwurf.)

Bunelesbeschliiss betreuend

Genehmigung des Geschäftsberichtes und der Rechnungen der schweizerischen Bundesbahnen für das Jahr 1918.

»

Die Bundesversammlung der schweizerischen Eidgenossenschaft, nach Einsicht

1. des Berichtes der Generaldirektion der schweizerischen Bundesbahnen über die Geschäftsführung und die Rechnungen des Jahres 1918 vom 21. März 1919; 2. des Berichtes und Antrages · des Verwaltungsrates der schweizerischen Bundesbahnen an den Bundesrat zuhanden der Bundesversammlung vom 30. April 1919 ; 3. der Botschaft des Bundesrates an die Bundesversammlung vom 16. Mai 1919, beschliesst: I. Die Rechnungen des Jahres 1918 und die Bilanz auf den 31. Dezember 1918 der Verwaltung der schweizerischen Bundesbahnen werden genehmigt.

II. Die Gewinn- und Verlustrechnung für das Jahr 1918 abschliessend mit einem Passivsaldo von Fr. 128,620,354. 98 auf Ende des Geschäftsjahres wird genehmigt. Dieser Saldo ist auf neue Rechnung vorzutragen in der Meinung, dass über seine Deckung später zu entscheiden sei.

HL Die Geschäftsführung der Verwaltung der schweizerischen Bundesbahnen des Jahres 1918 wird genehmigt.

93

Volksabstimmung vom 10. August 1919 über

den Bundesbeschluss vom 14. Februar 1919 betreffend die Aufnahme von Übergangsbestimmungen zu Art. 73 der Bundesverfassung (Wahlen in den Nationalrat).

# S T #

Bundesbeschluss betreffend

die Aufnahme von Übergangsbestimmungen zu Art. 73 der Bundesverfassung.

(Vom 14. Februar 1919.)

Die B u n d e s v e r s a m m l u n g der schweizerischen Eidgenossenschaft, nach Einsicht einer Botschaft des Bundesrates vom 26. November 1918, beschliesst: I. Zur Durchführung des durch die Abstimmung vom 13. Oktober 1918 abgeänderten Art. 73 der Bundesverfassung vom 29. Mai 1874 werden folgende Übergangsbestimmungen in die Bundesverfassung aufgenommen : Art. 1. Am letzten Sonntag im Oktober 1919 findet eine Gesamterneuerung des Nationalrates nach Massgabe des Bundesgesetzes betreffend die Wahl des Nationalrates nach dem Grundsatze der Proportionalität statt.

Der neugewählte Nationalrat tritt am ersten Montag des Monats Dezember 1919 zur konstituierenden Sitzung in der Bundesstadt zusammen. An dem diesem Tage vorhergehenden Sonntag endigt die Amtsdauer des gegenwärtigen Nationalrates.

Die Amtsdauer des neuen Nationalstes endigt an dem, dem ersten Montag des Monats Dezember 1922 vorangehenden Sonntag.

Art. 2. In der Dezembersession 1919 findet eine Gesamterneuerung des Bundesrates statt. Die Amtsdauer des neugewählten Bundesrates endigt im Dezember 1922.

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Botschaft des Bundesrates an die Bundesversammlung betreffend Genehmigung der Geschäftsführung und der Rechnungen der schweizerischen Bundesbahnen für das Jahr 1918. (Vom 16. Mai 1919.)

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28.05.1919

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83-93

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