522

# S T #

Botschaft des

Bundesrates an die Bundesversammlung betreffend Aenderung der Konzession für eine elektrische Straßenbahn von Zürich nach Dietikon und von Schlieren nach Weiningen.

(Vom 6. Oktober 1902.)

Tit.

Durch Bundesbeschluß vom 15. Oktober 1897 (E. A. S. XIV, 488) wurde den Herren Dr. Du Riche Preller, Ingenieur, in Zürich I, L. Th. Pfister, Präsident der Elektrizitätsgesellschaft Baden, und E. Stauder, Direktor der Zürichbergbahn, in Zürich II, zu Händen einer zu bildenden Aktiengesellschaft die Konzession erteilt für den Bau und Betrieb elektrischer Straßenbahnen von der S t a d t g r e n z e Z ü r i c h über A l t s t e t t e n und S c h l i e r e n nach D i e t i k o n , und von da, beziehungsweise a. von ,, S c h ö n e n w e r d " bis zur K a n t o n s g r e n z e bei der R e p p i s c h m ü h l e gegen Brem g a r t e n ; b. von Schlieren über W e i n i n g e n bis zur K a n t o n s g r e n z e gegen B a d e n .

Mittelst Eingabe vom 14. Juli d. J. stellte nun die Limmattalstraßenbahn das Gesuch, es möchte die Konzession für die noch in Betracht fallenden Strecken von Zürich nach Dietikon und von Schlieren nach Weiningen in dem Sinne abgeändert werden, daß die Limmattalstraßenbahn von der Verpflichtung zum Güterdienste enthoben und ihr dagegen gestattet werde, bei Bedürfnis beschränkte Gütertransporte für einzelne industrielle Etablissemente und nach speziellen, vom Bundesrate zu genehmigenden Vereinbarungen zu übernehmen.

In seiner Vernehmlassung vom 21. August abhin erhob der Regierungsrat des Kantons Zürich keine Einwendungen gegen die gewünschte Änderung.

523

Nachträglich ersuchte dann die Limmattalstraßenbahn noch um gleichzeitige Abänderung des Art. 3 der Konzession dahin, daß als Sitz der Gesellschaft Schlieren anstatt Zürich bezeichnet werde.

Bezüglich dieses letztern Begehrens ist zu bemerken, daß die Bureaux der Verwaltung der Gesellschaft sich bereits in Schlieren befinden; es handelt sich also hier lediglich darum, den Art. 3 der Konzession mit den tatsächlichen Verhältnissen in Übereinstimmung zu bringen.

Die Enthebung von der Verpflichtung zum Güterdienste rechtfertigt sich aus dem Grunde, daß eine richtige Organisation dieses Dienstes unter den obwaltenden Verhältnissen (Aufhören des Dienstes an der Stadtgrenze und Umlad bei den Niveau·übergängen der Hauptbahn) nicht möglich ist. Dem Gesuche um Einführung eines beschränkten Güterdienstes für einzelne industrielle Etablissemente dürfte in der Weise entsprochen werden, daß dem Bundesrate die Ermächtigung erteilt würde, über die Einführung dieses Dienstes zu entscheiden und im Falle der Einführung die Taxen festzustellen.

Der nachstehende Beschlußentwurf, durch welchen den Gesuchen der Limmattalstraßenbahn entsprochen werden soll, wurde sowohl der Regierung des Kantons Zürich, als der Limmattalstraßenbahn zur Äußerung zugestellt, ohne daß sich die eine oder die andere zu Einwendungen veranlaßt sah.

Im Entwurfe ist auch eine Änderung betreffend den Gepäckverkehr vorgesehen, weil die jetzige Konzession den Transport von Gepäck in besondern Wagen vorsieht (Art. 16), welche Be/örderungsweise- aber, wenn der Güterverkehr ausgeschlossen ist, nicht mehr möglich ist.

Indem wir Ihnen den nachstehenden Beschlußentwurf zur Annahme empfehlen, benützen wir den Anlaß, Sie, Tit., unserer ausgezeichneten Hochachtung zu versichern.

B e r n , den 6. Oktober 1902.

Im Namen des Schweiz. -Bundesrates, Der Bundespräsident: Zemp.

Der Kanzler der Eidgenossenschaft: Ringier.

524

(Entwurf.)

Bundesbeschluss betreffend

Aenderung der Konzession für eine elektrische Straßenbahn von Zürich nach Dietikon und von Schlieren nach Weiningen.

Die Bundesversammlung der schweizerischen Eidgenossenschaft, nach Einsicht 1. eines Gesuches der Direktion der Limmattal-Straßenbahn vom 14. Juli 1902; 2. einer Botschaft des Bundesrates vom 6. Oktober 1902, beschließt: I. Die durch Bundesbeschluß vom 15. Oktober 1897 (E. A.

'S. XIV, 488) den Herren Dr. Du Riche Preller, Ingenieur, in Zürich I, L. Th. Pfister, Präsident der Elektrizitätsgesellschaft Baden, und E. Stauder, Direktor der Zürichbergbahn, in Zürich II, ·zu Händen einer zu bildenden Aktiengesellschaft erteilte Konzession für den Bau und Betrieb elektrischer Straßenbahnen von ·der S t a d t g r e n z e Z ü r i c h über A l t s t e t t e n und S c h l i e r e n nach D i e t i k o n , und von da, beziehungsweise a. von ,, S c h ö n en wer d" bis zur K a n t o n s g r e n z e bei der R e p p i s c h m ü h l e gegen B r e m g a r t e n , b. von S c h l i e r e n über W e i n i n g e n bis zur K a n t o n s g r e n z e gegen B a d e n

525

wird für die noch in Betracht fallenden Strecken von Zürich nach Dietikon und von Schlieren nach Weiningen wie folgt geändert bezw. ergänzt: 1. Im Art. 3 wird ,,Zürich" ersetzt durch ,,Schlieren".

2. Art. 12 erhält folgende Fassung: ,,Die Gesellschaft übernimmt die Beförderung von Personen und von Gepäck, soweit letzteres im Personenwagen transportiert werden kann. Zum weitern Gepäckverkehr, sowie zum Güterund Viehtvansport ist sie nicht verpflichtet. Über die Einführung eines beschränkten Güterverkehrs für industrielle Etablissemente entscheidet der Bundesrat.a 3. Im dritten Absatz des Art. 16 sind die Worte ,,sonst aber eine Taxe von 6 Rappen per Kilometer und per 100 Kilogramma zu streichen.

-jifl; 4. Als neues Alinea wird dem Art. 16 angefügt: ,,Wenn ein beschränkter Güterverkehr für industrielle Etablissemente zur Einführung gelangt, setzt der Bundesrat die Taxen fest.a 5. Die Art. 17, 18, 19 und 20 werden gestrichen.

II. Der Bundesrat ist mit der Vollziehung des gegenwärtigen Beschlusses, welcher sofort in Kraft tritt, beauftragt.

Bundesblatt.

54. Jahrg. Bd. IV.

38

526

# S T #

Botschaft des

Bundesrates an die Bundesversammlung betreffend den Erlass eines Bundesgesetzes über die Organisation des Festungswesens.

(Vom 6. Oktober 1902.)

Tit.

Am 20. Dezember 1901 hat die Bundesversammlung bei Anlaß der Beratungen über ein Bundesgesetz betreffend die Organisation des Militärdepartements folgendes P o s t u l a t beschlossen : ,,Der Bundesrat wird eingeladen, zu prüfen, ob nicht eine Centralstelle für die schweizerischen Befestigungen geschaffen und dem Militärdepartement als besondere Abteilung unterstellt und das Bundesgesetz betreffend die Organisation und Verteidigung der Gotthardbefestigung vom 13. April 1894, sowie der Bundesbeschluß betreffend die provisorische Organisation der Verwaltung und Verteidigung der Befestigungen von St. Maurice vom 15. Juni 1894 revidiert werden sollen, und der Bundesversammlung darüber beförderlichst Bericht zu erstatten, resp. eine Vorlage zu unterbreiten" (Postulate-Sammlung Nr. 587).

Der erste Teil dieses Postulates entsprang der Überzeugung, welche bei Beratung des Entwurfes zu einem Gesetze über die Organisation des Militärdepartements allgemein Platz griff, daß

Schweizerisches Bundesarchiv, Digitale Amtsdruckschriften Archives fédérales suisses, Publications officielles numérisées Archivio federale svizzero, Pubblicazioni ufficiali digitali

Botschaft des Bundesrates an die Bundesversammlung betreffend Aenderung der Konzession für eine elektrische Straßenbahn von Zürich nach Dietikon und von Schlieren nach Weiningen. (Vom 6. Oktober 1902.)

In

Bundesblatt

Dans

Feuille fédérale

In

Foglio federale

Jahr

1902

Année Anno Band

4

Volume Volume Heft

41

Cahier Numero Geschäftsnummer

---

Numéro d'affaire Numero dell'oggetto Datum

08.10.1902

Date Data Seite

522-526

Page Pagina Ref. No

10 020 255

Das Dokument wurde durch das Schweizerische Bundesarchiv digitalisiert.

Le document a été digitalisé par les. Archives Fédérales Suisses.

Il documento è stato digitalizzato dell'Archivio federale svizzero.