309

# S T #

Aus denVerhandlungen des Schweiz. Bundesrathes.

(Vom 10. Februar 1873.)

Nach Massgabe von Art. 216 des Militärstrafgesezbuches vom 27. August .1851*) hat der Bundesrath die Kriegsgerichte (Grossrichter und Auditoren) für die im Jahr 1873 stattfindenden Militärschulen bestellt wie folgt: I. W e s t s c h w e i z .

Grossrichter : Für die Waffenpläze: Hr. Stabsmajor Henri Bip p e r t, in Lausanne.

Genf, Bière, Moudon, Payerne & Sitten.

,, Stabsmajor Paul J a c o t t e t , in Neuenburg.

Colombier, Freiburg & Yverdon.

4 Auditoren : Hr. Stabshauptrnann Albert D u n a n t, in Genf.

Genf.

,, Stabshauptmann Louis D o r e t , in Aigle.

Yverdon.

,, Stabshauptmann Louis R a m b e r t, in Lausanne.

Bière und Moudon.

,, Stabshauptmann Samuel B u r y , in Lausanne.

Colombier.

,, Stabshauptmann Eugène de Co catr ix, in St. Maurice.

Sitten.

,, Stabshauptrnann Cyprien C l e r c. in Freiburg.

Payerne und Freiburg.

Hr.

,, · ,, ,,

li. C e n t r a l s c h w e i z.

Grossrichter : Stabsmajor Karl S t e h l i n , in Basel. Basel, Liestal & Brugg.

eidg. Oberstlieutenant C. L. Jakob A m i e t , in Solothurn.'

Solothurn, Aarau & Zofingen.

eidg. Oberstlieutenant S. Friedrich M o s e r , in Bern.

Bern und Thun.

Stabsmajor Joseph Z in gg, in Luzern. Luzern, Zug & Altdorf.

*) Siehe eidg. Gesezsammlung, Band II, Seite 606.

3}0

Auditoren :

Für die Waffenpläze :

Hr. Stabshauptmann August K ü n d i g , in Basel.

,, S.tabshauptrnann Karl W i e l a n d , in Basel.

,, Stabshauptmann Leo W e b e r, in Solothurn.

,, ^ Stabshauptrnann Franz L i m a c h e r , in Bern.

7j Stabshauptmann Otto B l a t t n er, in Aarau.

TI Stabshauptmann Hans W e b e r , in Zürich.

T, Stabshauptmann Adolf W i l d b o l z , in Bern.

^ Stabshauptmann Joseph B ü h l e r , in Luzern.

; ,, Stabshauptmann Eduard Seh w e r zm a n n , in Zug.

' ^ Stabshauptmann Theodor W i r z, in Sarncn.

Basel.

Liestal.

Brugg.

Solothurn.

Aarau.

Zofingen.

Bern und Thun.

Luzern.

" Zug.

Altdorf.

in. O s t s c h w e i z .

Grossrichter : Hr. Stabsmajor Heinrich N ä f , in Winter1 - thur.

' Zürich, Winterthur und Frauenfeld.

,, eidg. Oberstlieut. Francesco A l b r i z z i, in Lugano.

Bellinzona.

,, eidg. Oberstlieut. Friedrich W a s s a l i, in Chür.

,, He'-isau, Wallenstadt, Chur und Luziensteig.

Auditoren : Hr. Stabshauptmann Alfred B r u n n e r , i n Winterthur.

^ Stabshauptmann Wilhelm R a h m , in Schaffhausen.

,, StabshauptmannFridolinAnderwert, .- . . . ; · , in Frauenfeld.

.

.

j,-;Stabshauptmann Emilio Ccnsi, in , . , , · LamQnc. . ' ; . . ! ' ; :

Winterthur.

Zürich.

Frauenfeld, Bellinzona.

311 Auditoren : Hr. Stabshauptmann Joh. Baptist R u s c h, in Appenzell.

,, Stabshauptmann Karl Hi lty, in Chur.

,, Stabshauptmann Richard Camenisch, in Chur.

Fur die Waffenpläze: Herisau.

Luziensteig und Chur.

Wallenstadt.

Der Bundesrath ermächtigte sein Militärdepartement, die Richter und Suppleanten der obgenannten Militärgerichte von sich aus zu ernennen.

Die. Grossrichter und die Auditoren der bezeichneten Waffenpläze haben sich vorkommendenfalls gegenseitig zu ersezen.

Herr Wilhelm R i t t e r von Altstätten (St. Gallen), seit 1869 Assistent an der Ingenieurabtheilung; des eidg. Polytechnikums, ist mit Schreiben vom 5. d. Mts. um Entlassung von seiner Stelle eingekommen, weil er als Professor für Ingenieurwissenschaften an die polytechnische Schule in Riga berufen wurde.

Der Bundesrath ertheilte Hrn. Ritter die gewünschte Entlassung auf Ende März d. J., unter Verdankung der geleisteten guten Dienste.

Gleichzeitig entsprach .der Bundesrath dem von Herrn Johannes R o n e r von Schuls (Graubünden), Assistent an der Ingenieurabtheilung der eidg. polytechnischen Schule, mit Sehreiben vom 5. dies eingereichten Entlassungsgesuche.

(Vom 11. Februar 1873.)

Auf- eingelangte Beschwerden von schweizerischen Gesandtschaften und Konsulaten im Auslande, dass ihnen häufig a m t l i c h e Korrespondenzen unfrankirt zugesendet werden, beschloss der Bundesrath, an die eidgenössischen Stände ein Kreisschreiben zu erlassen folgenden Inhalts: ,,Tit.!

, ,,Wir vernehmen neuerdings die Beschwerde, dass kantonale Behörden, welche mit Schweiz. Agentschaften im Auslande zu korrespondiren im Falle sind, es häufig unterlassen, -ihre Briefe zu

312 frankiren und genug gethan zu haben glauben, wenn sie auf dem Umschlage die Korrespondenz als eine amtliche bezeichnen. Dieses leztere beruht jedoch auf Irrthum, weil unsere Agentschaften im Auslande der Portofreiheit nicht genicssen und gegentheils das doppelte Porto da zu entrichten haben, wo die Frankatur unterlassen worden ist. Die Bezeichnung als amtlich auf dem Briefumschlage nüzt mithin rein nichts.

,,Wir erlauben uns daher, an Sie die Einladung zu richten, Ihren Behörden unsere Verordnung vom 22. Februar 1849 (A. S., I, 429) neuerdings in Erinnerung zu bringen, wonach die an die Schweiz. Agentschaften und Konsuln im Auslande gerichteten Korrespondenzen durchaus frankirt werden sollen, und dieselben aufmerksam zu machen, dass sie etwaige Nachtheile, welche die Unterlassung dieser Vorschrift nach sich ziehen würde, lediglich sich selbst beizumessen hätten.

,,Bei diesem Anlasse wären die Gemeinden und Privaten ebenfalls schiklich darauf hinzuweisen, dass unsere Agentschaften im Auslande nicht verpflichtet sind, von Gemeinden oder Privaten Briefe anzunehmen, welche unfrankirt an die Agentschaften versendet werden. "

:

Bezüglich der Reisekosten für Schweizer, welche aus dem französischen Fremdenregimente vor Ablauf ihrer Dienstzeit entlassen werden, hat der Bundesrath das nachstehende Kreisschreiben an sämmtliche Kantonsregierungen erlassen.

,,Tit.!

,,Unter Bezugnahme auf unser Kreisschreiben vom 27. vorigen Monats,*) betreffend die Reisekosten für VOT Ablauf ihrer Dienstzeit aus dem französischen Fremdenregiment in Algerien entlassene schweizerische Angehörige, von Marseille bis in die Heimat, beehren wir uns, Ihnen auf Grund eines Berichts unseres Konsuls in Marseille vom 10. dies folgende weitere Mittheilungen zu machen.

,,Der Eisenbahnfahrtpreis von Marseille bis Genf beträgt zur halben Taxe für den 3. Plaz Fr. 19. 30, welchen Betrag der Konsul jeweilen den Betreffenden vorstrekt, die von ihm ausserdem für ihre Beköstigungsauslagen Fr. 5 erhalten. Dieser Gesammtbetrag vn Fr. 24. 30 reicht aber knapp bis zur Ankunft in Genf *) Siehe Seite 176 hievor.

313 aus. Hier strekt dann das Justiz- und Polizeidepartement des Kantons Genf die Kosten für die Weiterreise bis in die Heimat vor, deren Betrag wir natürlich mit Rüksicht auf die Verschiedenheit der Entfernungen nicht angeben können, und . erhebt dieselben direkt bei den Polizeibehörden der Kantone wieder, denen die Betreffenden angehören.

,,Indem wir Sie ersuchen, von diesen Mittheilungen für den Fall, dass Sie fürderhin unsere Verwendung für Freilassung, von Angehörigen Ihres Kantons aus dem Fremdenregiment nachsuchen sollten, für Ausstellung des bezüglichen Garantiescheins Kenntniss zu nehmen, benuzen wir den Anlass, Sie, getreue, liebe Eidgenossen, nebst uns in den Schuz des Allmächtigen zu empfehlen."

(Vom 12. Februar 1873.)

Der Bundesrath hat den nachstehenden Offizieren, in Folge ihrer eingereichten Demissionen, die Entlassung aus dem eidgenössischen Stabe in allen Ehren und unter Verdankung der geleisteten Dienste ertheilt.

I. G en er a i s ta b.

Herr Karl B r à n d l i n, von Flawyl, ,, Gabriel T r ü m p y , von Glarus, Obersten.

,, *Jakob B r u d e r er, von Trogen, ^ Jakob S p y r i , von Bussnang, ,, Rudolf T r u e b , von Basel, Oberstlieutenant.

Ludwig L e u w , von Stans, ,, Anton R o t e n , von Raron, ,, ,, Peter T o g n o l a , von Grono, Majore.

,, Joseph S i e g w a r t, von Luzern, ,, Charles Le R o y , von Sombeval, Maurice R e y m o n d , von Le Chenit, Hauptmann.

,, ,, Louis M e y e n r o c k , von Basel, Oberlieutenant.

·

II. G e n i e s t a b.

Herr Eduard v. H e g n e r , von Winterthur, Oberstlieutenant.

Note. Die mit * Bezeichneten treten nach vollendetem 50. Altersjahre aus dem Dienste, und behalten daher nach Art. 36 der eidg.

314

III. J u s t i zstt ab.\ Herr * Jules K o c h , von Morges, Oberst, ,, Gustav K ö n i g , von Bern, Hauptmann.

IV. K o m m i s s a r i a t s s t a b .

Herr Konrad Frey, von Niederwyl, Oberstlieutenant.

,, Jakob U lli, von Reisiswyl, Major.

,, Eduard Stapfer, von Horgen, ,,» ,, ,, Herr ,, ,, ,,

arl V igriswyl,y1 K Hauptleute.

Louis Müllevon Feiler, vonS Orbe, ' * Arthur K r a ff t, von Burgdorf, Gustav H ü r l i man n, von Horgen, I. Un ter lieutenant.

V. G e s u n d h e i t s s t a b .

*Samuel Lehmann, von Langnau, Oberst.

Friedrich E r n s t , von Winterthur, Major.

Auguste B u r n i e r , von Lutry, Hauptmann.

Eugène Bachelin, von Neuenburg, I. Unterlieutenant, Ambulance-Kommissär.

VI. V e t e r i n ä r s t a b .

Herr *Jakob R y c h n e r , von Aarau, Major.

VII. S t a b s s e k r e t ä r .

Herr Theodor R i l l i e t , von Genf.

Der Bundesrath genehmigte zwei neue Rigibahn-Konzessionen, nemlich : 1) die von Luzern ertheilte Konzession für den Bau und Betrieb einer Eisenbahn von Rigi-Kaltbad bis an die Kantonsgrenze (in der Nähe der First) gegen Rigi-Klösterli ; , 2) die von Schwyz ertheilte Konzession für eine Eisenbahn von der schwyzerischen Kantonsgrenze (auf der First) bis RigiScheidegg.

315

(Vom 14. Februar 1873.} Der Bundesrath hat eine vom Kanton Solothurn neu organisirte Reserve-Schüzenkompagnie der schweizerischen Armee zugetheilt, und zwar als IV. Kompagnie des Scharfsehüzenbataillons Nr. 21.

InfolgeAustritts des Herrn Oberst B r u d e r er aus dem eidgenössischen Stabe ist die Stelle eines Inspektors der Infanterie des die Kantone Schaffhausen und Thurgau umfassenden VIII. Kreises erledigt worden.

An diese Stelle wählte nun der Bundesrath den Hrn. eidg.

Oberst Adolf Sch ad 1er, von Dornach, in Solothurn.

Herr Konrad R e i n e r t , von und in Solothurn, Major im eidg.

Artilleriestab, hat auf seine am 12. dies eingegebene Demission hin.

die Entlassung aus dem gedachten Stabe erhalten.

. Herr Dr. Jules K o c h in Lausanne, welcher am 12. dies ausdem eidg. Justizstabe entlassen wurde, hat auch um Entlassung von seiner seit 1868 bekleideten Stelle eines Oberauditors der eidg.

Armee nachgesucht. Diese Entlassung ertheilte ihm der Bundesrath unter bester Verdankung der geleisteten Dienste.

In Ersezung des Herrn Dr. K o c h ernannte der Bundesrath zum Oberauditor der eidg. Armee Hrn. Karl M a n u e l , von und in Bern, Oberst im eidg. Justizstabe.

Der Bundesrath hat. auf einen Bericht seines Postdepartements, den Sommer-Postkurs zwischen B r i e g und S t r e s a, resp. P a 11 a n z a, aufgehoben.

316 Das Postdepartement .ist vom Bundesrathe ermächtigt worden, mit den Regierungen der Kantone Bern und Appenzell A. Rh. wegen Erstellung von Telegraphenbüreaux in B o é c o u r t und S t e i n sach.bezügliche Verträge abzuschliessen.

Auf einen Bericht des eidg. Finanz départements hat der Bundesrath beschlossen: 1. Es sei der bisherige Pulverbezirk Mär s thal unter die Verwaltung des Pulverbezirkes C h u r gestellt.

2. Sei für die Versorgung des erstem Bezirks mit Pulver das bisherige Verkaufsmagazin in G O S S au beizubehalten und unter die Verwaltung eines Gehilfen zu stellen, dessen Gehalt durch den Bundesrath festgesezt wird.

Vom Bundesrathe sind gewählt worden: (am'12. Februar 1873) als Posthalter in Giswyl : Hr. Joseph Z u ms t ei n, Mezger, von und in Giswyl (Obwalden); ,, ,, ,, Sins: ,, Jakob de Johann L e n z , Landwirth, von und in Sins (Graubünden) ; .,, Telegraphistin inFellers : Frau Maria Anna C a s u t t , von und ' in Fellers (Graubünden) ; (am 14. Februar 1873) als Zolleinnehmer in Verrières: Hr. Mathias B ö s e r , von Kleinhüningen (Basel-Stadt), seit vielen Jahren Kontrolleur bei der Hauptzollstätte Verrières.

Schweizerisches Bundesarchiv, Digitale Amtsdruckschriften Archives fédérales suisses, Publications officielles numérisées Archivio federale svizzero, Pubblicazioni ufficiali digitali

Aus den Verhandlungen des schweiz. Bundesrathes.

In

Bundesblatt

Dans

Feuille fédérale

In

Foglio federale

Jahr

1873

Année Anno Band

1

Volume Volume Heft

07

Cahier Numero Geschäftsnummer

---

Numéro d'affaire Numero dell'oggetto Datum

15.02.1873

Date Data Seite

309-316

Page Pagina Ref. No

10 007 581

Das Dokument wurde durch das Schweizerische Bundesarchiv digitalisiert.

Le document a été digitalisé par les. Archives Fédérales Suisses.

Il documento è stato digitalizzato dell'Archivio federale svizzero.