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Aus den

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des Schweiz. Bundesrathes.

(Vom 31. Dezember 1872.)

Der Bundesrath hat in Betreff der Art der Unterstüzung von Arbeitern für den Besuch der internationalen Ausstellung in Wien im Jahre 1873 das nachstehende Kreisschreiben an sämmtliche Kantonsregierungen erlassen.

,,Tit.

,,Wir beehren uns, Ihnen mitzutheilen, dass die Schweiz. CentralKommission für die Wiener-Ausstellung in ihrer zweiten Sizung vom 13. und 14. d. Mts. insbesondere über die Art der Unterstüzung von Arbeitern für den Besuch der Ausstellung berathschlagt und eine Reihe von bezüglichen Vorschlägen gemacht hat. Leztere, sowie die von einzelnen Kantonen auf unser Kreisschreiben vom 23. Oktober d. J. *) hin geäusserten Wünsche, haben uns veranlasst, die Sache in folgender Weise endgültig zu ordnen: 1. Die Repartition der Bundessubvention soll a. zur Hälfte im Verhältniss zur Zahl der Bevölkerung ; b. zur Hälfte im Verhältniss zur Zahl der Aussteller, worunter auch Aussteller von Kunstsachen zu rechnen sind, vorgenommen werden. Auf dieser Grundlage entfallen bei Vornahme der erforderlichen A b r u n d u n g der Zahlen auf die einzelnen Kantone folgende Betreffnisse am Bundesbeitrag: Schaffhausen . Fr. 1,200 Zürich . . . Fr. 6,400 Appenzell A. Rh. ,, 1,000 Bern . .

n 8,700 Appenzell I. Rh. ,, 200 Luzern .

v 1,900 400 St. Gallen . . ,, 3,300 uri . . . . ·n Graubünden . ,, 1,500 700 Schwyz .

·n 100 Aargau ,, 3,200 . Obwalden . . fi Thurgau . . ,, 2,300 100 Nidwaiden .

fi 800 Tessin . . . ,, 2,200 Glarus . . . 1} 500 Waadt . . . ,, 3,000 Zug . . . . fl Wallis . . . ,, 900 Feiburg . . . ·n 1,300 Neuenburg . ,, 2,400 Solothurn . . fi 1,200 Genf . . . ,, 4,700 Basel-Stadt f\ 1,300 500 Basel-Landschaft ·n *) Siehe Bundesblatt vom Jahr 1872, Band III, Seite 492.

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2. Die Auswahl der zu Unterstufen den soll den Kantonen überlassen werden; jedoch sind Lehrer nicht darunter aufzunehmen.

3. Der Beitrag des Bundes beträgt per Person Fr. 100.

4. Die Unterstüzten haben , sich einem Reglement zu unterwerfen, welches vom Gennral-Kommissariat im Einverständniss mit dem èidg. Departement des Innern festgestellt wird.

5. Sie haben sich anheischig zu machen, su Hause durch einen mündlichen oder schriftlichen Bericht oder durch irgend eiue Leistung, über deren Form die Kantonsregierungen zu entscheiden haben, sich auszuweisen.11 ,,Wir ersuchen Sie nun, 1. diese Anordnungen in Ihrem Kanton auf geeignete Weise zur Kenntniss zu bringen; .

2. die Auswahl der zu unterstüzenden Arbeiter nunmehr ohne Verzug vorzunehmen, und 3. die Liste der Ausgewählten an das Schweiz. General-Kommissariat für die Wiener Weltausstellung in Winterthur zu übermittelnd

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Zürich . . . .

284,786 5,400 Bern . . . .

506T465 9,500 Luzern . . . .

132,338 2,400 Uri . . . .

16,107 300 Schwyz . . . | 47,705 900 Obwalden .

14,415 200 Nidwaiden .

11,701 200 Glarus . . . .

35,150 700 Zu« . . . .

20,993 400 Freiburg . . .

110,832 2,000 Solothurn . .

74,713 1,400 Basel-Stadt . .

47,760 900 Basel-Land 54,127 1,000 Schaffhausen .

37,721 700 Appenzell A. Rh.

48,726 1,000 Appenzell I. Rh.

11,909 200 St. Gallen . . .

191,015 3,700 Graubünden .

91,782 1,700 Aargau 198,873 3,700 Thurgau . . .

93,300 1,700 Tessin . . . .

119,619 2,200 Waadt . . . .

231,700 4,300 Wallis 96,887 1,800 Neuenburg 97,284 1,900 Genf . . . .

93,239 1,800

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2,700 128 3,700 6,400 4,750 138 4,000 8,700 1,200 26 700 1,900 150 8 200 400 450 10 300 700 -- 100 -- 100 -- 100 -- 100400 350 14 800 200 11 300 500 1,000 300 1,300 9 500 1,200 700 17 900 1,300 450 31 -- 500 2 500 800 1,200 350 28 500 1,000 500 18 100 100 3 200 1,850 51 1,500 3,300 700 1,500 850 24 1,850 47 1,400 3,200 850 51 1,400 2,300 1,100 38 1,100 2,200 800 3,000 2,150 29 -- 900 1 900 950 52 1,500 2,400 900 131 3,800 4,700

Total 2,669,147 50,000 25,000 867 24,900 49,800 per Einwohner circa Fr. 0,01.87.

per Aussteller circaFr.28.83Vj-

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(Vom 6. Januar 1873.)

Der Bundesrath hat die eidg. Artilleriekommission, infolge Ablaufs ihrer Amtsdauer, neu bestellt für die Jahre 1873, 1874 und 1875, und gewählt: den Inspektor der Artillerie, Hrn. General H e r z o g , Oberinstruktor der Artillerie, Hrn. Oberst von Amtes B l e u l e r, wegen ; Verwalter des Materiellen, Hrn. Oberst Wurstemberger, Hrn. Jules G r a n d j e a n , Oberstlieut., in Chaux-de-Fonds; ,, Rudolf F a l k n e r , l , in Basel; ,, Auguste F o r n e r o d , Stabshauptmann, in Zürich; ,, Arnold S c h u m a c h e r , ,, , in Bern.

Auf den Antrag des eidg. Militärdepartements hat der Bundesrath die Einführung von P o n t o n s aus E i s e n b l e c h als Ordonnanz beschlossen.

Das Postdepartement ist vom Bundesrathe ermächtigt worden, mit der Regierung des Kantons Bern wegen Errichtung eines Telegraphenbüreau's in B e l l e l a y einen Vertrag abzuschliessen, auf Grundlage der am 6. August 1862 erlassenen *) und am 1. März 1867 modifizirten **) Verordnung.

(Vom 8. Januar 1873.)

Der Bundesrath hat das eidg. Münzkommissariat, welches bisher bestand aus den Herren P. S c h n e i d e r , Sekretär des eidg. Finanzdepartements, als Münzkommissär ; Professor S c h w a r z e n b a c h und Apotheker Dr. M ü l l e r , als Essayeurs, für das laufende Jahr bestätigt.

*) Siehe eidg. Gesezsammlung, Band VII, Seite 329.

**) - , ,, * ,, IX, ,, 32, Ziffer 3.

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(Vom 10. Januar 1873.)

Die Regierung des Kantons Solothurn hat mit Schreiben vom 3. dies dem Bundesrathe] zur Kenntniss gebracht, dass die Eisenbahn D e r e n d i n g e n - G e r l a f i n g e n (Gerlafingen-Aare), für welche die Konzession von der Bundesversammlung unterm 27. Körnung v. J. genehmigt wurde*), auf den Anfang dieses Jahres mit Rechten und Pflichten in das Eigenthum der Gesellschaft der E mine nt h a l b a h n übergegangen sei, und dass der Regierungsrath diese Uebertragung genehmigt habe.

Der Bundesrath seinerseits beschloss, von dieser Konzessionsübertragung Vormerkung zu nehmen.

Der Bundesrath ermächtigte sein Postdepartement, mit der Regierung des Kantons Solothurn einen Vertrag über Errichtung eineTelegraphenbüreau in See wen in üblicher Weise abzuschliessens

Als Posthalter in Olivone (Tessin) ist Hr. Pompeo E m m a , von und in dort, gewählt worden.

*) Siehe eidg. Gesezsammlung, Band X, Seite 691.

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