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Botschaft

5416

des

Bundesrates an die Bundesversammlung über die Erstellung eines Telephongebäudes in Genf Grand-Pré (Vorn 31. März 1948)

Herr Präsident!

Hochgeehrte Herren!

In der Botschaft an die eidgenössischen Rate vom G. Dezember 1946 betreffend die Erstellung eines Telephongebäudes m Genf Eaux-Vive wurde bereits auf die starke Zunahme des Telephone erkehrs in der Stadt Genf hingewiesen. Seither hat diese Entwicklung weiter angehauen, und es ist damit zu rechnen, dass mit der wachsenden Bedeutung Genfs als Sitz neuer internationaler Institutionen und Verwaltungen sowie als beliebter Tagungsort für internationale Kongresse auch die Anforderungen an die dortigen Telephoneinrichtungen entsprechend gesteigert werden. Dei erfreuliche Aufschwung, den dio Stadt in den Nachkriegsjahren erlebt hat, geht eindeutig daraus hervor, dass die Einwohnerzahl innerhalb des Telephonnetzgebietes von Genf, zu welchem auch einige Vorortsgebiete gehören, seit 1940 von rund 166000 auf über 190000 angewachsen ist. Über die Zunahme des Telephon-verkehrs in Genf geben im übrigen die folgenden statistischen Angaben nahern Aufschluss.

Jahr

1910 1020 1930 3935 1940 1945 1946 1947

Hauptanschlüsse

6 635 9739 15155 19 376 20873 26489 28582 30 281

Sprechsellen

7548 13912 21 956 29032 31 407 40917 44 196 48032

Orts gespräcächelic

Ferngespräche Einii Ausging

Gesprächseinnahmen

Total

i

Ein-wHohnerr

i \

6 807 702 485 738 7 293 440 507 891 155936 11 268 805 2 091 716 13 355 521 2 582 120 165044 16585185 4222194 20 807 379 3 929 176 163 852 20 547 620 5 660 622 26 208 242 4735465 165 922 23 517 376 5 713 90029 231 276 4441472 166 413 40214-283 9 744 328 49 958 611 7428316 178 214 45 230 871 11 456 356 56 687 227 9 G71 057 183 883 46 969 084 12 436 881 59405965 10757353 ca.190 000

12 Wir möchten aus dieser Zusammenstellung lediglich hervorheben, dass die Zahl der neuangeschlossenen Telephonapparate in den Jahren 1931--1940 um rund 9400, im Zeitraum 1941--1947 aber bereits um rund 16 600 zugenommen hat. Diese ausserordentliche Zunahme hat zur Folge gehabt, das» die Nummernreserven der beiden Ortszentralen Genf-Stand und Mont-Blanc erschöpft sind, und dass heute bereits über 1000 Anschlussbegehren zurückgestellt -werden müssen. Eine gewisse Erleichterung wird erst durch die für den Sommer 1949 vorgesehene Inbetriebnahme der neuen Quartierzentrale Eaux-Vives eintreten, indem von diesem Zeitpunkt an wenigstens die auf der linken Seite des Sees und der Rhone gelegenen Quartiere mit genügend Anschlüssen versorgt werden können.

Es erweist sich aber bereits als dringend nötig, auch für das Stadtgebiet auf dem rechten Ehoneufer, das gegenwärtig an die Zentrale Mont-Blanc im Hauptpostgebäude angeschlossen ist, eine neue Quartierzentrale zu erstellen.

Die 10 000 Teilnehmeranschlüsse fassende Zentrale Mont-Blanc kann aus räumlichen Gründen nicht mehr erweitert werden. Die daselbst noch vorhandenen, beschränkten Platzreserven mussten ausschliesslich zur Unterbringung der Fernbetriebsausrüstungen verwendet werden, deren Erweiterung durch das sprunghafte Anwachsen des nationalen und internationalen Fernverkehrs bedingt war. In Anbetracht der starken baulichen Entwicklung in den Aussenquartieren dieses Stadtgebietes erweist es sich zudem als Zweckmassig, das weiter entfernte Gebiet von der Hauptzentrale abzutrennen und an eine Quartierzentrale anzuschliessen. Es lassen sich dadurch nämlich erhebliche Einsparungen im Leitungsnetz erzielen.

Die neu zu erstellende Zentrale, die samtliche jenseits der SBB-Linie gelegenen Quartiere zu bedienen hat, wird im Erstausbau 10 000 Anschlüsse umfassen und später auf 20 000 erweitert werden können. Für den Bau dieser Zentrale konnte bereits ein sehr gut geeignetes, unweit des Netzschwerpunktes des Einzugsgebietes gelegenes Areal an der Eue du Grand-Pré vorsorglich gesichert werden.

Das von der Direktion der eidgenössischen Bauten im Benehmen mit der Hochbauabteilung der PTT-Verwaltung erstellte Projekt sieht ein fünfstöckiges Gebäude vor, für dessen einzelne Geschosse folgende Einteilung und Zweckverwendung in Aussicht genommen ist: Untergeschoss :
Kabelraum, Maschinen- und Akkumulatorenraum, Heizung und Wohnungskeller.

Erdgeschoss: Verteilerraum, Magazin, Verkaufsladen.

1., 2. und 3. Stock: Wählerräume.

4. S t o c k : Magazin- und Bureauräume, Dienstwohnung für den Monteur.

Die weitern baulichen Details gehen aus den Projektplänen der Direktion der eidgenössischen Bauten hervor.

Die Baukosten sind auf Grund des Preisstandes Januar 1948 auf 1 200 000 Franken veranschlagt.

13 Gestützt auf die vorstehenden Ausführungen ersuchen -wir Sie, de« erforderlichen Kredit für die Erstellung eines Telephongebäudes in Genf Grand-Pré zu bewilligen und den nachstehenden Entwurf zu einem entsprechenden Beschluss gutheissen zu wollen.

Wir benutzen den Anlass, Sie, Herr Präsident, hochgeehrte Herren, unserer vollkommenen Hochachtung zu versichern.

Bern, den 31. März 1948, Im Namen des Schweiz. Bundesrates, Der Bundespräsident: Celio Der Bundeskanzler: Leimgruber

14 (Entwurf)

Bundesbeschluss über die Erstellung eines Telephongebäudes in Genf Grand-Pré

Die Bundesversammlung dei schweizerischen Eidgenossenschaft, nach Einsicht m eine Botschaft, des Bundesrates vom 81 März 1948, beschließt : Art. l

Für die Erstellung eines Telephongebäudes m Genf Grand-Pré wir ein Kredit von Ei l 200 000 bewilligt.

Der Bundesrat wird er machtigt, am vorgelegten Projekt im Rahmen des bewilligten Kredites noch jene Änderungen anzubringen die sich nachträglich als notwendigerweiseen sollten Art 2 Dieser Beschluss tut mit, als nicht allgemein v ei bindlicheNatur, s , s o r t r t t m Kraft.

Der Bundesrat wir mit dem Vollzug beauftragt 7876

Schweizerisches Bundesarchiv, Digitale Amtsdruckschriften Archives fédérales suisses, Publications officielles numérisées Archivio federale svizzero, Pubblicazioni ufficiali digitali

Botschaft des Bundesrates an die Bundesversammlung über die Erstellung eines Telephongebäudes in Genf Grand-Pré (Vom 31. März 1948)

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Jahr

1948

Année Anno Band

2

Volume Volume Heft

13

Cahier Numero Geschäftsnummer

5416

Numéro d'affaire Numero dell'oggetto Datum

01.04.1948

Date Data Seite

11-14

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