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1572

Botschaft des

Bundesrates an die Bundesversammlung betreffend die Gewährleistung von Art. 104 der genferischen Staatsverfassung in der ihm durch Verfassungsgesetz vom 25. Februar 1922 gegebenen Fassung.

(Vom 31. März 1922.)

Mit Schreiben vom 28. März 1922 sucht der Regierungsrat des Kantons Genf um Erteilung der eidgenössischen Gewährleistung der in der Abstimmung vom 25./26. März 1922 mit -.5319 gegen 2732 Stimmen angenommenen Loi constitutionnelle modifiant le mode d'élection des conseils municipaux vom 25. Februar 1922 nach. Durch dieses Verfassungsgesetz wird Art. 104 der Staatsverfassung des Kantons Genf (in der ihm durch Verfassungsgesetz vom 21. April 1912 gegebenen Fassung) abgeändert. Die bisherige und die neue Bestimmung lauten folgendermassen :

Art. 104.

(Verfassungsgesetz vom 21. April 1912.)

Les élections des membres des conseils municipaux sont faites dans chaque commune au scrutin de liste par un collège composé de tous les électeurs communaux : pour les communes dépassant 3000 habitants, d'après le principe de la représentation proportionnelle, tempérée par un quorum de 7 %,

Art. 104.

(Verfassungsgesetz Tom 25. Februar 1922.)

Les élections des membres des conseils municipaux sont faites dans chaque commune au scrutin de liste par un collège composé de tous les électeurs communaux: pour les communes dépassant 1500 habitants, d'après le principe de la représentation proportionnelle, tempérée par un quorum de 7 °/o,

534 pour les communes de 3000 habitants et au-dessous, suivant le système majoritaire.

Une loi organique réglera l'application des présentes dispositions.

(Bundesbl. 1912, III, 783.)

pour les communes de 1500 habitants et au-dessous, suivant le système majoritaire.

Die Abänderung des geltenden Rechtes besteht demnach nur darin, dass nicht bloss in den Gemeinden mit mehr als 3000 Einwohnern, sondern in denjenigen mit mehr als 1500 Einwohnern, die Wahl der Mitglieder des conseil municipal nach dem Proportionalverfahren stattfinden soll. Konnte in dem Verfassungsgesetz vom 21. April 1912, dem durch Bundesbeschluss vom 22. Juni 1912 (A. S. 28, S. 551) die Gewährleistung erteilt worden ist, ein Verstoss gegen Bestimmungen der Bundesverfassung nicht erblickt werden, so liegt aatürlich auch kein Grund vor, dem heute vorgelegten Gesetz, das sich nur mit einer Abänderung untergeordneter Natur befasst, die Gewährleistung zu.versagen.

Wir beantragen daher, es sei dem Verfassungsgesetz vom25. Februar 1922 die Gewährleistung zu erteilen.

Genehmigen Sie die Versicherung unserer vollkommenerb Hochachtung.

B e r n , den 31. März 1922.

Im Namen des Schweiz. Bundeisrates,.

Der B u n d e s p r ä s i d e n t : Dr. Haab.

Der Bundeskanzler : Steiger.

535

(Entwurf.)

Bundesbeschluss betreffend

die Gewährleistung von Art. 104- der genferischen Staatsverfassung in der ihm durch Verfassungsgesetz vom 25. Februar 1922 gegebenen Fassung.

Die Bundesversammlung der schweizerischen Eidgenossenschaft, nach Einsicht einer Botschaft des Bundesrates vom 31. März 1922 betreffend die Gewährleistung von Art. 104 der genferischen Staatsverfassung in der ihm durch Verfassungsgesetz vom 25. Februar 1922 gegebenen Fassung; in Erwägung, dass die neue Verfassungsbestimmung, deren.

Gewährleistung nachgesucht wird, nichts den Vorschriften der Bundesverfassung Zuwiderlaufendes enthält, b eschli esst: 1. Dem Art. 104 der genferischen Staatsverfassung in der ihm durch Verfassungsgesetz vom 25. Februar 1922 gegebenenFassung wird die eidgenössische Gewährleistung erteilt.

2. Der Bundesrat wird mit der Vollziehung dieses Beschlussesbeauftragt.

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Botschaft des Bundesrates an die Bundesversammlung betreffend die Gewährleistung von Art. 104 der genferischen Staatsverfassung in der ihm durch Verfassungsgesetz vom 25.

Februar 1922 gegebenen Fassung. (Vom 31. März 1922.)

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1922

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1572

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05.04.1922

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