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Schweizerisches Bundesblatt.

XXVII. Jahrgang. I.

Nr. 9.

27. Februar 1875.

J a h r e s a b o n n e m e n t (portofrei in der ganzen Schweiz): 4 Franken.

Einr ü k u n g sge b ü h r per Zeile15o Rp. -- Inserate sind franko an die Expedition einzusenden.

Druk und Espedition der StämpflischenBuchdrukereii in Bern.

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Bericht des

Schweiz. Konsuls in San Francisco (Hrn. Francis Berton von Genf) über das Jahr 1874.

(Vom 18. Januar, eingegangen den 15 Februar 1875.)

An den hohen Schweiz. Bundesrath.

Tit.!

Das verflossene Jahr war für Kalifornien ein sehr günstiges; die Vorsehung hat dasselbe mit Wohlthaten überhäuft. Wohin man sich auch wende, so zeigen sich wenig Schattenseiten.

In Folge des reichlichen und zeitgemäßen Regens des letzten Winters hat die Getreideernte alle Erwartungen übertroffen, und die Speicher genügten kaum, um die Früchte aufzunehmen. Man hat selbst längs der Eisenbahnen provisorische Lagerhäuser erstellen müssen ; denn die Eisenbahnzüge vermochten · nicht in der ' gegebenen Zeit die zum Export bestimmten Erzeugnisse des Ackerbaues in die größeren Centralpunkte des Verkehrs zu führen oder dieselben in Schute gegen den Winterregen zu bringen. Trotz der niedrigen Getreidepreise in Europa war die Ausfuhr dennoch für den Landwirth lohnend; wir sehen diese Klasse unserer Bevölkerung sich schnell vermehren und diesen .Winter neuen Grund und Boden urbar machen. Die Ungewißheit der Geschäfte und ö

JP

Bundesblatt. Jahrg. XXY1T. Bd. I.

O

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22

230 die Krisis, welche letztes Jahr in den andern Staaten der Union stattgefunden, veranlaßte, daß man die Augen auf uns wendete, und niemals hatten wir eine so regelmäßige und große Einwanderung als im Jahre 1874. Hauptsächlich fühlt dies San Francisco, welches nun den gleichen Weg des Fortschrittes betritt, welchen die älteren atlantischen Mitstaaten befolgt haben.

In einigen Jahren wird dasselbe, wenn nichts seinen Gang aufhält, 4 bis 500,000 Seelen zählen.

Die neuesten entdeckten Minen im Nachbarstaate Nevada sind von einem solchen Reichthum, daß man ihn wohl fabelhaft nennen darf. Die Ader ,,Comstock"1 ist auf 15--1800 Fuß Tiefe so reichhaltig an Gold und Silber, daß die Produktion dieser Metalle Hindurch die Zahl der Mühleu, welche die Rohstoffe zermalmen, beschränkt ist, wie ein Agent des Sekretärs des Schatzamtes sich ausdrückte. Die Ingenieure machen über diese in Aussicht steO henden Reichthümer Berechnungen. Ich will aber die Zahl der Millionen von Dollars, welche sie nennen, hier nicht anführen, um nicht der Uebertreibung beschuldigt zu werden.

Diese Minen haben ihre größten Aktionäre und den Sitz ihrer Administration in San .Francisco. Wir haben gesehen, wie schnell in den letzten Monaten großes Vermögen gemacht worden ist, was nicht wenig dazu beigetragen hat, Einwanderer massenhaft aus dem Osten anzuziehen.

Diese reichen Entdeckungen in einer so großen Tiefe haben bei den kalifornischen Minenarbeitern Hoffnungen erweckt, und viele Gesellschaften, welche ihre Minen verlassen hatten, indem sie das Gold erschöpft glaubten, nahmen ihre Arbeiten wieder auf in der Hoffnung, neue reiche Schichten zu finden, wenn man tiefer grabe. Es ist möglich, daß dies bei Einzelnen stattfinden wird, aber auch manche Täuschung wird nicht ausbleiben.

Im Ganzen ist Kalifornien auf einem sehr günstigen Wege; der Reichthum seines Bodens und seiner Minen ist reell und kann nicht bestritten werden. Die Kapitalien fehlen nicht; sie fließen von allen Seiten zu, und wir werden neue Finanzinstitute von kolossalem Umfang in kurzer Zeit entstehen sehen ; denn diese Anhäufung von aus den Minen von Comstock kommenden Reichthümern muß auf irgend eine Art angewendet werden. Man baut schon ein großartiges Hotel, das ,,Palace Hotel ,a welches 750 Zimmer mit allen bis auf den heutigen Tag bekannten Verbesserungen
enthält und mehrere Millionen Dollars, welche von der Mine Comstock kommen, kosten wird. Andere monumentale Gebäude entstehen in der Straße Montgomery, ihre Eigenthümer

231 haben an der gleichen Quelle ihre Reichthümer geschöpft. Der Verkehr mit Minen-Aktien hat eine bisher unbekannte Ausdehnung genommen und ist laut Bericht im Jahre 1874 auf $ 260,000,000 gestiegen, während derselbe im Jahre 1873 $ 146,000,000 betrug.

vEs ist hervorzuheben, daß der maritime Verkehr von Kalifornien sich beträchtlich vermehrt hat. Die Ausfuhr des Berichtjahres betrug $ 58,605,880, und zwar $ 2,710,556 mehr als im Jahre 1873. Expreß Wells Fargo & Comp. hat an edlen Metallen Gold und Silber $ 34,621,320
Indessen müssen wir bemerken, daß der Handel der Staaten des Stillen Océans mit Großbrittanien eine Verminderung von $ 412,000,000 erlitten. Man kann dies zwei Hauptursachen zuschreiben : Beinahe alle Getreide produzirenden Länder haben eine gute Ernte gehabt, was notwendigerweise die Preise ermäßigte; sodann hat die Gesellschaft der ,,Grangers'1 den Fehler begangen, ihre Produkte nicht zu verkaufen, als sie noch einen guten Preis erhalten hätte. Sie hoffte, großem Profit zu realisiren ; allein damit hat sie nur erreicht, daß sie die englischen Käufer nöthigte, sich an andere Märkte zu wenden.

Die Vermehrung der Bevölkerung und die günstigen kommerziellen Verhältnisse haben natürlich in San Francisco Nachfrage nach Grundeigentum veranlaßt.

Der Verkehr des Berichtjahres bestand in 3854 Käufen zu dem Preise von $ 23,893,903. Im Jahre 1873 waren 3134 Käufe im Gesammtbetrage von $ 12,383,752.

Neue Manufaktur-Industrie ist entstanden und hat zum Wohlstand des Landes beigetragen, unter andern eine große Uhrenfabrik, welche von Chicago nach San Francisco verlegt worden ist.

Die bekannt gewordene Produktion von e d l e n M e t a l l e n Gold und S i l b e r der Staaten des Stillen Océans, der Territorien Britisch - Kolumbien , Colorado und Nord - Mexico , bestand im Jahre 1874 in $ 74,401,055, und zwar 2,000,000 mehr als im Jahre 1873, aber man schätzt sie auch $ 85,000,000. Im Verhältniß zum vorhergehenden Jahre haben am meisten gewonnen: Kalifornien, Nevada, Utah, Colorado und Britisch-Kolombien.

Kalifornien $ 20,300,531 Nevada ,, 35,452,233 Oregon ,, 609,070 Uebertrag

$ 56,361,834

232 Territorium Washington ,, Idaho ,, Montana ,,' Utah ,, Arizona .

,, Colorado Nord-Mexico .

.,, Britisch-Kolombien . ,

.

.

Uebertrag .

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

$ ,, ,, ,, ,, .

,, ,, ,,

56,361,834 155,535 1,880,004 3,439,498 5,911,278 26,066 4,191,405 798,878 1,636,557

$ 74,401,055 Es ist selbstverständlich, daß diese Tabelle nicht die ganzen Summen enthält, welche in den aufgezählten Staaten beim Minenbau gemacht worden sind.

Man hat letztes Jahr verschiedene Lager Z i n n o b e r entdeckt und Oefen errichtet. Man hofft, daß die Produktion von Quecksilber sich genügend vermehren «'erde, damit der Preis dieses für die Arbeiten in den Minen unentbehrlichen Metalls sich vermindern könne; es sei denn, daß die Vermehrung der Silberminen dessen gegenwartigen übertriebenen Preis festhalte.

Neue K o h l e n - L a g e r sind mit Erfolg letztes Jahr ausgebeutet worden; sie dehnen sich beinahe auf das ganze Ufer des mittelländischen Meeres aus. Diejenigen des Territoriums Washington und Coosbay versprechen am meisten. Die alten Kohlengruben sind energisch bearbeitet worden, und es war die Ausbeute lohnend.

Man hat wenig von K u p f e r m i n e n gesprochen; der niedrige Preis dieses Metalls hat beinahe verursacht, daß auf die Ausbeute verzichtet worden wäre. Mit Ausnahme von den Minen von Crescent City war die Produktion unbedeutend.

,

Ausfuhr von Gold und Silber im Jahr 1874: nach ,, .,, ,, ,,

New-York England China Japan andern Ländern .

.

.

.

.

$ 20,689,627 184,756 ,, 8,324,675 ,, 41,360 ^ 940,214 $ 30,180,632

Ein Theil jener Metalle ist für England bestimmt und trausitirt New-York.

233 Vorstehende Summen vertheilen sich wie folgt: Goldbarren $ Silberbarren ,, Goldmünzen ,, Mexikanische Piaster ,, Goldstaub .

.

.

.

.

.

.

,, Silbermünzeu ,, Amerikanische Dollars (Trade Dollars) .

,, Banknoten ,,

3,295,857 9,492,719 10,849,561 2,253,341 82,212 58,425 4,018,517 130,000

$ 30,180,632 Im Berichtsjahre wurden gemünzt $ 27,329,000, und zwar fünf Millionen mehr als im Jahr 1873.

Ausfuhr von Landerzeugnissen (ohne Silber "und Gold) (zu Meer) : Gerste $ 361,113 Borax ,, 212,956 Bauholz ,, 176,956 Mehl ,, 3,042,900 Häute ,, 518,356 Leder ,, 184,192 Hafer ,, 130,127 Quecksilber ,, 719,674 Präparate Salmen ,, 1,173,274 Pelzwaaren .

.

.

.

.

,, 122,155 Wein .

.

.

..

.

.

373,113 Wolle ,, 692,329 Korn .

,, 14,144,150 Andere Erzeugnisse ,, 629,841 $ 22,481,136 Wenn wir diese Zahlen mit denjenigen des vorigen Jahres vergleichen, so ergiebt sich eine Verminderung von $ 3,421,661, und zwar hauptsächlich in Folge der Verminderung der Getreidepreise auf den europäischen Märkten.

Die Ausfuhr von Kaufmannswaaren zu Meer betrug $ 5,944,111.

Wir müssen noch die Erzeugnisse und Kaufmannswaaren, welche per Eisenbahn exportirt worden sind, in Betracht ziehen; diese betrugen 12 Millionen Dollars.

Während den drei letzten Monaten hatte man auf den transkontinentalen Eisenbahnen Mangel an Wagen für den Transport

234

der Gerste, deren Ernte in den östlichen Staaten ungünstig ausgefallen ist.

Die Wollenhändler haben regelmäßige Versendungen dieses Produktes vermittelst Eisenbahn während des letzten Jahres gemacht. Folgendes ist das Quantum Wolle, welches nach San Francisco gekommen.

Produktion von Kalifornien .

.

.

39,358,781 In Magazinen (31. Dez. 1873) .

.

.

3,000,000 ,, V o n Oregon eingegangen .

.

.

.

1,721,700 ,, Fremde Wolle 574,340 ,, Total 44,654,821 ff Hievon sind expedirt worden per Eisenbahn 32,020,228 U - Dampfboot 3,117,750 ,, ,, Segelschiff 950,723 Der Werth dieser Versendungen beträgt $ 8,182,000.

Einfuhr.

Die Zahl der in San Francisco im Jahr 1874 eingelaufenen Schiffe betrug 4204 mit 1,553,514 Tonnen Waaren, und zwar 557 Schiffe mehr als im Jahre 1873.

Der kommerzielle Verkehr zwischen China, Japan und San Francisco hat sich im Berichtsjahre um 13,855 Tonnen vermehrt, derjenige via Panama um 31,485 Tonnen, mit Honolulu und Australien um 13,257 Tonnen und mit Mexico um 4812 Tonnen.

Es sind in San Francisco angekommen : aus den verschiedenen Häfen der Union .

. 70 Schiffe mit 88,688 Tonnen, ,, Großbrittanien .

. 77 ,, ,, 62,547 ,, ,, Australien .

.

. 84 ,, ,, 142,595 ,, ,, Deutschland 8 ,, ,, 1,500 ,, ,, Hawai-Inseln .

. 22 ,, ,, 17,686 ,, ,, China .

.

.

. 65 ,, ,, 119,625 ,, ,, Manilla .

.

. 7 ,, ,, 7,054 ,, ,, Java 5 ,, ,, 1,773 ,, ,, Frankreich .

.

. 18 ,, ,, 7,028 ,, ,, Peru .

.

.

. 41 ,, , 24,934 ,, ,, Britisch-Kolombien . 60 ,, ,, 57,913 n ,, Brasilien .

.

. 11 ,, ,, 28,483 ,, ,, Central-Amerika .

. 21 ,, 5,479 ,, Die Gesammtsumme der diesen Schiffen bezahlten Transportkosten beträgt $ 4,163,970.

235 Wir können keine Angabe über die Einfuhr schweizerischer Waaren machen, denn seit Erstellung der transkoutinentalen Eisenbahnen sind dieselben bei der Duane von New-York eingetreten und gelangen hieher, ohne daß man sie kontrollireu kann. Diejenigen, welche per Schiff hieher gelangen, sind unter französischer oder deutscher Flagge. Der Import fremder Kaufmannswaaren nach Kalifornien besteht in $ 31,500,000.

Die Getreideproduktion bestand in 20,000,000 Centnern, von welchen 11,000,000 exportirt worden sind; die Bauholzproduktion in 253,250,000 Fuß und diejenige des Weines in 7,000,000 Gallonen oder 28,000,000 Liter.

Einwanderung.

Die Zahl der in Kalifornien Eingewanderten beider Geschlechter beträgt 54,943. Davon sind wieder abgereist 24,802, Geblieben 30,141. Es gibt aber wahrscheinlich eine Anzahl Einwanderer, die nicht eingeschrieben worden ist.

Finanzen.

Die Aktien-Banken und Privat-Banken von San Francisco besitzen ein Kapital von 30--35 Millionen Dollars, und die Ersparnißkassen haben 55 Millionen Dollars Einlagen.

. Laut Bericht des Schatzamtes von Kalifornien waren am 1. Dezember 1873 in der Kasse: $ 788,277. 90 Einnahmen im Jahr 1874 ,, 4,233,342. 34 Ausgaben

,,

,,

,,

.

.

.

$ 5,021,620. 24 ,, 3,963,965. 21

Kassa-Saldo am 1. Dezember 1874 $ 1,057,655. 03 Die Staatsschuld betrug am 1. Dezember 1874: Obligationen 7 °/o vom Jahr 1857 .

.

. $ 755,000 ,, , ,, 1860 .

.

. ,, 95,000 ,, ,, soldiers relief ,, 107,000 ,, Kapitol 1870 .

.

,, 250,000 ,, 1872 .

.

.

,, 250,000 _ 6 ó /o vom Jahr 1873 .

.

,, 2,555,000 $ 4,012,000 ,, 1,124,523

Unverzinsliche Schuld Total

$ 5,136,523

236 Laut dem nämlichen Berichte beträgt der Totalwerth der Immobilien der Städte und Bezirke von Kalifornien (Real Estate) $ 400,710,070 Der Werth des persönlichen Eigenthums .

,, 210,779,127 Total

S 611,495,197

Von dieser Summe fällt auf San Francisco: Werth v o n Immobilien .

.

.

.

5 162,080,605 Persönliches Eigenthum ,, 102,035,681) $ 264,116,294 Die Bewohner dieser Stadt haben im Jahr 1874 von diesem Betrage folgende Steuer bezahlt: 2,09 9/10 %, und zwar 0,64 9/10 °/o für den Staat.

1,45.

% ,, die Stadt und den Bezirk.

Darunter ist Sakramento mit S 13,227,055 Immobiliar-Werth, ,, 10,462,440 persönl. Eigenthum.

Der reichste Bezirk nach San Francisco ist Alameda: Immobiliar-Werth $ 30,341,696 Persönliches Eigenthum .

.

.

. ,, 6,968,861 $ 37,310,557 Der ärmste Bezirk ist Alpina, und beträgt dessen Immobiliar-Werth $ 249,220 Persönliches Eigenthum ,, 603,840 $ 853,060 Die Steuern betragen hier 3 %.

Die Statistik theilt uns die Zahl der Pferde und übrigen Hausthiere des ganzen Staates mit, und zwar: Pferde 218,010 Maulthiere 22,003 Esel 827 Kühe 198,760 Kälber 118,305 Schafe .

.

.

.

.

. 4,114,149 Schweine 253,122 - Ochsen 770,793 Ziegen 59,676

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Staatschuld der Vereinigten Staaten.

Die Blätter haben folgende Uebersicht, auf den 1. Januar berechnet, publizirt : Obligationen 6 °/o $ 1,157,965,100 ,, 5 °/o ,, · 536,525,200 Zinstragendes Papiergeld .

.

.

. ,, 14,678,000 Verfallene Titel ,, 39,122,390 Unverzinsliche Schuld ,, 492,323,515 Zinsen ,, 39,724,477 Total Kasse des Schatzamtes

$ 2,280,338,682 ,, 137,740,381

Total der wirklichen Passiven

$ 2,142,598,301

Eisenbahnen.

Die Obligationen der Gesellschaft ,,California-Pacific" betragen : Obligationen 1. Hypothek .

.

.

. $ 2,250,000 2.

,, .

,, 1,600,000 ,, ,,Extension Bondsa ,, 3,500,000 ,,Income Bonds" £ 200,000 .

.

.

.

,, 1,000,000 Total ,, 8,350,000 Die ,,Income Bondsa sind Obligationen, deren Garantie nur auf dem Ertrage der Eisenbahn und nicht auf dieser sejbst beruht.

Wenn indessen diese Gesellschaft in Concurs fiele, so würden die Obligationsinhaber in die allgemeine Kategorie der Gläubiger eingereiht. Neben der oben erwähnten Schuld besteht gegen die Gesellschaft noch ein gerichtliches Urtheil, lautend auf $ 1,300,000 zu Gunsten eines Dritten. Ein Prozeß ist begonnen worden, um die Gesellschaft in Concurs fallen zu lassen und das gerichtliche' Urtheil in Sachen jenes Dritten zu beseitigen.

Es sind hauptsächlich deutsche Obligationsiuhaber, welche mehr als den dritten Theil der Obligationen repräsentiren, und die diesen Prozeß anstrengen. Kein Inhaber der ,,Income Bondsa Obligationen hat sich denselben angeschlossen. Es wäre zu wünschen, daß sie hier im Falle eines Abkommens mit der Gesellschaft repräsentirt werden.

238

Bevölkerung von San Francisco.

Diese wird gegenwärtig auf 250,000 Seelen berechnet. Gegenüber dem Vorjahre ist dies eine Vermehrung von 25 °/o.

Die Bevölkerung des ganzen Staates besteht in 750,000 Seelen.

Die Zahl der in San Francisco im Jahre 1874 erstellten Häuser beträgt über 1300, und da es, wenig Miethhäuser gibt, so kann man leicht den Zuwachs der Bevölkerung beurtheilen.

Oeffentliche Schulen des Staates.

Weiße Kinder von 5--17 Jahren, welche diese Schulen besuchen Neger .

.

.

.

.

.

.

.

.

Indianer Weiße Kinder von 5--17 Jahren, welche Privatschulen besuchen Neger Indianer

105,064 6 1 5 171 14,045 79 19

Total 119,993 Zahl der Schulen .

.

.

.1989 ,, ,, männlichen Professoren .

943 ,, ,, weiblichen .

.

.

.

1528 Fonds der öffentlichen Schulen : vom Staate . $ 428,418 von den Bezirken ,, 1,285,529 aus verschiedenen Quellen .

,, 838,657 $ 2,552,604

Besoldungen.

Die Besoldung des Lehrpersonals beider Geschlechter betrug Gebäude und Möbel Schulbibliotheken Miethe und Reparaturen .

.

.

.

Schulgeräthschaften .

.

.

.

.

Das Grundeigenthum der $ 4,445,140 geschätzt.

$ 1,534,656 ,, 189,343 ,, 20,975 ,, 328,753 .

4,142

Total $ 2,077,869 öffentlichen Schulen wird auf

239

S chweizerische Unterstützungsgesellschaft.

In meinem vorigen Berichte habe ich Ihnen die Bildung einer schweizerischen Hülfsgesellschaft gemeldet, welche an die Stelle der bisherigen ,,Société suisse de bienfaisancea getreten ist. Diese letztere hat sich in eine g e g e n s e i t i g e Hülfsgesellschaft (Société de bienfaisance mutuelle) umgestaltet, indem sie den Hülfsfond, an welchen Alle unglücklichen Schweizer Anspruch hatten, abschaffte. Jene Gesellschaft, deren Fond nur aus freiwilligen Beiträgen besteht, hat schon viel Gutes gewirkt, ja man darf sagen, daß sie unentbehrlich ist, wenn man nicht einige unserer Landsmänner, besonders neu angekommene, im Elende auf den Straßen von San Francisco, ohne Arbeit, um ihr und ihrer Familie Leben zu fristen, lassen will.

Die Rechnung vom 31. Oktober beziffert die Jahres-Einnahmen a u f .

.

.

.

$ 1311. 3 5 die Ausgaben auf .

., .

.

.

.

_ 316. 75 Kassa-Saldo $ 994. 60 Bis am 31. Dezember 1874 haben die Einnahmen noch um $ 101. 13 zugenommen, worunter $ 100 vom Bundesrath; die Ausgaben um $ 601. 75. Kassa-Saldo am 31. Dezember $ 493. 98.

240

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Bundesrathsbeschluss in

Sachen des Rudolf "Weber, Steinhauer in Riesbach bei Zürich, betreffend Rükhaltung von Ausweisschriften.

(Vom 20. Januar 1875.)

Der schweizerische Bundes r ath hat

in Sachen des R u d o l f W e b e r , Steinhauer in Riesbach bei Zürich, betreffend Rükhaltung von Ausweisschriften; nach angehörtem Berichte des Justiz- und Polizeidepartements und nach Einsicht der Akten, woraus sich ergeben: I. Mit Eingabe vom 28. November 1874 .beschwerte sich Steinhauer Rudolf Weber wie folgt : Er sei im lezten Herbste bei Steinmetz Schürpf in St. Gallen in Arbeit gestanden, jedoch bald wieder ausgetreten, weil der Meister ihn nicht nach den bedungenen Preisen ausbezahlt habe.

Als er aber von St. Gallen habe wegreisen wollen, sei ihm von der Sladtpolizei die Rükgabe seiner Schriften verweigert worden, bis er die Gesellenkarte beibringe. Diese Karte habe sein Meister zurükbehalten unter der Behauptung, daß er ihm Fr. 5 schuldig sei. Er sei daher ohne Schriften abgereist, habe sie aber von Riesbach aus, wo er wieder Arbeit genommen, reklamiren lassen.

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27.02.1875

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229-240

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10 008 519

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