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Bericht des

Schweiz. Konsuls in Amsterdam (Hrn. J. J. Wartmann, von St. Gallen) über das Jahr 1874.

(Eingegangen am 14. Juli 1875.)

An den hohen Schweiz. Bundesrath.

Der Rückblick auf den Waarenhandel zeigt in 1874 ehe im Allgemeinen ruhigere Periode als in 1873, trotzdem dürfte das Jahr bei meist zurückgehenden Waarenpreisen wenig Anlaß zur Befriedigung gegeben haben, und es bleibt seinem Nachfolger überlassen, Ersatz für manche getäuschte Erwartung und nicht erfüllte Hoffnung zu gewähren.

Kaffee.

Der Markt betrat das neue Jahr in entschieden günstiger Stimmung und steigender Richtung. Bei anhaltender Anfrage und nur kleinem Angebot wurde bereits vor der Ankündigung der ersten Niederländische ,,Handel-Maatschappy-Auction 71 1/ï à 72 1/2 c für gut ordinair- reinschmeckenden Java bezahlt und namhafte Partien Privatwaare fanden im gleichen Preisverhältnisse Käufer.

1039 Die Niederländische Handel-Maatschappy hielt die nachfolgenden neun Auctionen: 11. Februar 96,245 Ballen Java Mac. Pad. verkauft zu 71 à 71 3/* 18. März 84,015 ,, ,, und Padang .

50 à 55 lji 22. April 74,638 ,, ,, Timor Macassar . ,, 54 à 54 */t 27. Mai 79,472 ,, ,, Macassar Menado ,, 55 à 56 24. Juni 86,637 ,, ,, und Palembang . ,, 59 à 591/2 19. August 100,121 ,, ,, Macassar Padang . ,, 56 à 56 Va 23. Septbr. 84,686 ,, ,, .

.

.

.

55 1 /2 à 56 21. Octbr. 100,640 ,, ,, und Macassar . ,, 56 a/2 à 57 25. Nov. 100,786 ,, ,, Menado Macassar ,, 56 3/4 à 57 '/2 für gut ordinär Java.

Ende Dezember notirte man : gelblich bis braunen Java .68 à 85 c.

blaß bis blanken .

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.60 à 66 ,, .

gut ordinär, blaß bis grünlich . 56 1/2 à 581/2 gut bis fein grünen .

. 57 1/2 à 70 c.

ordinär .

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. 54 1 /2 à 56 ,, Menado 70 à 78, Padang 58 à 68, Macassar 50 à 58 c. Der Vorrath in ganz Holland war am Ende Dezember 397,882 Ballen gegen 443,695 in 1873. Noch sind auf dem Transport für die Maatschappy und für Privaten 261,866 Ballen gegen 254,040 Ballen in 1873.

Zucker befand sieh fast während des ganzen Jahres in einem anhaltend flauen Zustande, und der Handel hat wenig Erfreuliches aufzuweisen.

Der Markt für rohen Zucker begann 1874 in einer gedrückten Stimmung, und man konnte nur l 1/2 à fl. 2 verlangen. Eine im Februar eingetretene kleine Nachfrage nach schöner Qualität N. 15/20 für den Norden, und N. 12 à 14 für Belgien blieb ohne Dauer oder Einfluß. Erst gegen Ende März kam der Markt etwas zum Stehen durch eine Nachfrage von Rußland. Etwa 2 Millionen Kilo wurden nach Rußland versandt. So klein auch dieses Quantum war, jedenfalls befreite es den Markt von überflüssigem Vorrathe und regte die Kauflust für Java wieder an, so daß nicht unbedeutende Abschlüsse zu 3/4 à f. l höherem Werthe, nämlich in N. 10/12 zu Stande kamen.

Eine fernere Steigerung auf Grund der vorgestellten Abschaffung der Zuckersteuer in England konnte sich auch nicht

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halten, auch Crushed, welcher auf Lieferung zu f. 34 à f. 34 lj-i gekauft worden war, blieb selbst zu f. l Ermäßigung unbeachtet.

In den drei folgenden Monaten blieb ein flauer Ton herrschend, die Spekulation verschwand, die Zufuhr überstieg das Bedürfniß der Raffinerien, deren Produkt nur mit Mühe realisirt werden konnte, zumal auch die große Konkurrenz des französischen Fabrikates zu bekämpfen war.

Java in Mittel-Nummern variirte zwischen f. 2 à 3 im November, braune und weiße Sorten konnten für Export in besseren Preisverhältnissen Nehmer finden.

In der Niederländischen Handel - Maatschappy-Auction vom 27. August hatte 5/11 circa November Werth, N. 12,14 blieben f. l à l 1/2 unter denselben N. 15/20 meist für Export bestimmt, wurden f. 3/4 darunter verkauft.

Die wieder abnehmende Frage nach Raffinirtem drohte den Markt abermals in eine flaue Stimmung zu versetzen, als in der Nacht vom 7. und 8. September eine der größten Dampfraffinerien Amsterdam's innerhalb wenigen Stunden durch eine Feuersbrunst total zerstört wurde. Die hierdurch aufgelösten Lieferungskontrakte auf Spätjahr mußten durch das Erzeugniß anderer Fabriken, gedeckt werden, wodurch Crushed N. l plötzlich bedeutend in (lie Höhe getrieben, selbst bei Partien mit, f. 35 1/4 bezahlt wurde.

Roher blieb hiervon unberührt, nur schöne Qualität war zu August Werth und höher verlangt.

In den letzten Wochen befand sich der Markt in einem geschäftslosen flauen Zustande und ist der nominale Werth von Java f. l V» unter November, von Rüben-Zucker f. 26 1/4 à 26 Va, und von Crushed circa N. l 32½.. Einfuhr von rohem in ganz Holland 86 V-. Million Kgr. -- Vorrath am 31. Dezember 30 YI Million Kgr.

Ausfuhr vonraffinirtemm aus ganz Holland 85 3/4 Million Kgr.

,,

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rohem

,,

,,

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27

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Die Maatschappy-Auctionen betrugen 64,093 Körbe.

Candis.

Dieser Handel nimmt mehr und mehr ab; die größte hiesige Fabrik, durch Feuer zerstört, wird liquidiren.

Die übrigen Candisfabriken arbeiten nur für das Inland. Die Ausfuhr betrug 225,528 Kg. gegen 326,801) Kg. in 1873. Notirungen waren: für gelben f. 36 à 38; halb braunen f. 35 à 37; mittelbraunen f. 34 à 36; braunen f. 33 à 35.

1041 Die Rübenzuckerproduktion in Europa wird in 1874/75 auf 1,035,000 Tons geschätzt gegen 1,110,166 Tons in 1873/74 und 1,142,396 Tons in 1872/73.

Thee.

Eine hier eingetroffene Ladung von 5,836/4 Kisten Chinesischen wurde im Frühjahr in Auction realisirt, die Zufuhren von Java sind meistentheils in Versteigerung verkauft. Verschiedene Importeurs brachten versuchsweise im Juli und September 10,000/4 Basten auf den Markt und konnten größtentlieils Nehmer finden.

Im Preise war wenig Veränderuug.

Vorrath am 1. Januar 1873 . 22,300/4 Kisten.

Totale Zufuhr .

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. 71,700/4 ,, Verkauf 66,200/4 ,, Hierunter waren: Zufuhr von Java .

.

. 50,300/4 Kisten.

Verkauf 47,200/4 ,, Vorrath Ende Dezember .

. 17.300/4 ,, Am Jahresschlüsse waren die Preise : von Chinesische Congo .

.

. 80 à 90 c.

,, Java ,,' .

.

. 80 à 85 ,, Baumwolle.

Auch unser Markt theilte die allgemein herrschende Flauheit. Der Vorrath war groß und die Zufuhr, wenigstens von Amerika, im ersten Semester nicht ohne Bedeutung. Die Ankunft von 3 Ladungen Bombay und eine Versteigerung der Niederländischen Handel-Maatschappy von 3168 Ballen Dhollera und Levantiner belebten den Handel etwas.

Im ferneren Laufe des Jahres realisirte die Niederländische Handel-Maatschappy auch ihren Vorrath von 15,083 Ballen Amerikanischer.

Für Bedarf war regelmäßige doch beschränkte Nachfrage, welche in den letzten Monaten sich etwas vermehrt hat und eine Abnahme der Vorräthe mit sich führte.

Bei den ungünstigen Preisverhältnissen zwischen dem amerikanischen Markte und hier, konnte noch wenig von dort contraimi werden, auch von Ost-Indien ist aus gleichem Grunde vorerst nichts zu erwarten.

1042 Middling Upland stand zwischen 47 lji und 41 l/z schließt zu 40 '/a Fair Dhollera wich von .

. 34 J /j auf 27 ,, ,, 27 x/a 1 Fair Bengal. zu . 22 ^ à 24 /2 à 22 »/* ,, ,, 213/4 Der Vorrath besteht aus 11,800 Ballen Nord -Amerikanischer.

41,700 ,, Ost-Indischer.

114 diverse Sorten.

Tabak.

In Java-Tabak war der Handel fortwährend befriedigend; das 1873er Gewächs fiel verschieden aus und enthielt viel mittelmäßiges und ordinäres Deckblatt.

Vorrath am 1. Januar 1874 von Java-Tabak . P.

4,149 Zufuhr .

.

,, 141,237 Verkauf ,, 133,149 Preisnotirung Deck f. l à 3 l/-t Schncidegut 20 à 90 c. Ausschuß 12 à 14 c.

Sumatra war fortwährend begehrt und Alles an den Markt kommende fand zu hohen Preisen rasch Käufer.

Dieser Tabak wird mit jedem Jahre beliebter. Auch in diesem Jahre war die Qualität sehr befriedigend, nur die Farbe etwas ungleich und viel helle Waare.

Maryland im Frühjahr fest gestimmt, doch blieb der Handel beschränkt. Notirungen nach Qualität 28 à 55 c. Scrubs 30 à 40 c.

Das inländische 1874er Gewächs war im Allgemeinen befriedigend zu nennen und wurde Alles bei den Pflanzern und in der ersten Hand aufgeräumt.

Von allem Tabak besteht nur wenig Vorrath, die Preise sind lest.

Man notirt nach Qualität f. 27 à 46.

Totale U e b e r s i c h t von Vorrath, Z u f u h r und Verkauf.

Amsterdam.

Vorrath Anfang 1874.

Zufuhr in 1874.

Maryland.

813 F.

5,306 ,,

Virginie.

5 F.

142 ,,

Kentucky.

12 F.

149 ,,

Java.

4,149 P.

141,237 ,,

Sumatra.

-- P.

7,991 ,,

Java Geschnitt.

5,881 P.

60 ,,

Verkauft in 1874.

6,119 F.

5,774 ,,

147 F.

147 ,,

161 F.

161

145,386 P.

133,149 ,,

7,991 P.

7,991 ,,

5,941 P.

636 ,,

Vorrath Bude 1874 Rotterdam.

Vorrath Anfang 1874.

Zufuhr in 1874.

Maryland.

Kentucky.

Virginie.

1,464 F.

4,642 ,,

3 F.

480 ,,

Verkauft in 1874.

6,106 F.

5,685 ,, 421 F.

Vorrath Ende 1874.

345 F.

429 F.

566 ,,

244 K.

1,473 ,,

483 F.

483 ,,

995 F.

940 ,,

94,180 P.

82,883 ,,

1,717 K.

1,703 ,,

-- F.

55 F.

11,297 P.

F.

--

F.

5,305 P.

12,237 P.

-- P.

Java.

Brasil.

Havanna.

5,621 P. 1,405 P. 1,063 S.

88,559 ,, 617 ,, 416 ,,

--

2,022 P. 1,479 S.

1,975 ,, 898 ,, 47 P.

581 S.

Seedleaf.

14 K.

ico

1044 Kapok.

Nachdem im Frühjahr 1000 Packen Gereinigter Nehmer gefunden hatten, räumte auch der Vorrath ungereinigter Waaren, von sehr geringer Beschaffenheit, allmälig auf; die unregelmäßigen Preise von 13, 12 1/2 11, 8, selbst 6 c. rechtfertigte ganz die sehr verschiedene oft geringe Qualität.

Vom Vorrathe und neuer Zufuhr, 7236 Packen, sind 6931 Packen verhandelt, der Rest von 305 Packen ist nicht am Markte.

Notirung für guten Ungereinigten 15 c.

,, ,, Gereinigten 24 à 48 c.

Reis wurde namentlich von Akyab, Rangoon und Bassein importirt. Die Zufuhr von Java war nur mittelmäßig. Japan von me.hr Bedeutung. Eingeführt wurden 681,780 Ballen und ist der Vorrath in erster Hand von Geschältem 25,000 Ballen.

Gewürze und Muskatnüsse, welche in 1873 einen Preis-Rückgang erlitten hatten, erholten sich im vorigen Jahre und wurde in der Niederländischen HandelMaatschappy Versteigerung Prima mit 208 à 212 bezahlt. Secunda 196 à 201.

Muscat-Blüthe.

In der 1874er Versteigerung war der Preis von 199 à 203.

Kurz, nachher wurde zwar einiger Gewinn gemacht, doch der Handel blieb schwach und die Steigerung machte keine ferneren Portschritte; der Vorrath von. Privatwaare ist nicht groß.

Nelken.

Amboina-Nelken erreichten einen ungekannten hohen Preis, von 85 c. im Januar, durch Spekulation auf 107 getrieben, dann wieder zurück bis auf 98 c; allmälig legte man wieder bis 108 an und in der Niederländischen Handel-Maatschappy-Versteigerung holte das kleine Quantum N. 3 Preise von 107 à 112; die seitdem auf 115 gestellten Forderungen fanden keinen Anklang, der Markt schließt nominal zu 107 à 112 c.

1045 Einfuhr und Vorrath am Ende Dezember 1874 von: Muscatnüsse.

Blüthe.

Amb.-Nelken.

Einfuhr .

.

.

1,200 800 165 Vorrath .

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2,129 323 1,453 Schwarzer Pfeffer war von Zeit zu Zeit viel verlangt; die hier und in Rotterdam zugeführten 15,500 Ballen sind sämmtlich verkauft und waren die Preise 41 V', 26, 38 und 34 1/i c.

Zinn.

Banca. Das mit 1874 von der Niederländischen HandelMaatschappy eingeführte Verkauf-System, jährlich sechs Auctionen abzuhalten, gegen zwei oder drei in früheren Jahren, vermehrt natürlich die Chancen der Spekulation.

Zahl der von der Niederländischen Handel-Maatschappy versteigerten Blöcke: 29. Januar 20,825 Blöcke verkauft zu f. 70 '/a 25. März 19,361 ,, ,, ,, ,, 55,35 29. Mai 23,328 ,, ,, ,, ,, 57 '/» 29. Juli 22,058 ,, ,, ,, ,, 56 V» 29. Sept. 22,353 ,, ,, ,, 56,80 26. Nov. 20,067 ,, ,, ,, ,, 58,40 Im Ganzen wurden eingeführt 132,636 Blöcke. Ultimo Dezember noch vorräthig: Auf Zettel 15,611 Blöcke.

Bei der Niederl. Handel-Maatschappy . 119,606 ,, Noch segelnd .

.

.

.

.

.

5,085 Picols.

Der Preis war am Ende Dezember f. 58 à 58 */* mit wenig Abgebern.

Billiton folgte theilweise dem Laufe von Banca, der höchste Preis war f. 72, der niedrigste f. 50 1/t ; am Jahresschlüsse wurde f. 55 J/2 notirt.

Zugeführt 79,002 Blöcke, Vorrath am 31. Dezember 31,606 Blöcke.

Blei fand guten Abzug. Stolberger im Januar zu f. 14 l[i verhandelt, ging langsam zurück, im August und September zu f. 12 5/8 realisirt, im Oktober wieder mit f. 13 1/4 bezahlt, jetzt auf f. 13 3/4 gehalten.

1046 Von Emser-Hütte (F. C. B.) und Mechernich (?) kam wenig vor.

Spanisches bei ansehnlichen Partien regelmäßig zugeführt, blieb meist f. 1/4 unter dem Stoiberger.

Stahlrohr.

Dieser Handel hat den Erwartungen nicht entsprochen; war auch das Geschäft von einigem Umfange, so blieb es doch hinter 1873 zurück.

Gute Partien standen am Jahres-Anfange auf f. 16 à 18, jetzt würden dieselben nicht über f. 12 à 14 werth sein. Die Niederländische Handel-Maatschappy verkaufte in drei Auctionen 14,540 Picols und löste für Passir f. 17. 80 à 10. 50, für Banjermassing f. 18. 60 à f. 16. 20, für Bornéo f. 18. 20 und für gemischte Partien f. 17. 70 à f. 7. 40.

Die Niederl. Handel-Maatschappy besitzt noch 654 Picols und bei Privaten hier und in Rotterdam sind noch käuflich 2976 Picols.

Am Jahresschlüsse wurde notirt: Passir f. 12 à 12 1/2 Banjermassing .

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. ,, 14 y2 à 15 Bornéo .

.

.

. ,, 131/2 à 14 Padang .

.

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. ,, 12 à 15 Koeti ,, 5 1/2 à 7 u. Goront. f. 8 à B 1/-i.

H ä u t e u n d Felle.

Was Java-Sorten betrifft, so fanden die an den Markt gebrachten Rinder- und Büffel-Häute meist guten Abzug.

Der alte Vorrath von 5858 getrockneten südamerikanischen Häuten-räumte auf.

Eine im November eingetroffene Ladung von 9500 gesalzenen Buenos Ayres-Ochsenhäuten, im Dezember schon in Auction gebracht, wurde bis auf wenige Loose zu den höchsten Taxationen gekauft.

Von gesalzenen Surinam- und getrockneten Carraccashäuten sind 1468 Stücke mit guten Preisen bezahlt. Auch inländische Artikel hatten sich durchschnittlich eines guten Abzuges zu erfreuen.

Die Verkäuferumfaßten : 232,064 ostind. Rinder- u. Büffelhäute.

292 ,, Pferdehäute.

4,148 Hirsch-, Ziegen- u. Schaffelle.

13,756 getrocknete und gesalzene Buenos-Ayres.

1,478 ,, ,, ,, West-Indische.

18,065 Calcutta Kips.

1047 Unter dem Vorrathe sind 5,894 Ost-Indische Rinderhäute.

4,178 ,, Büffelhäute.

1,616 gesalz. Buenos Ayres.

Hanf.

Der Handel auf Lieferung nahm zu, während das loco Geschäft stets sich vermindert. Ansehnliche Partien von Königsberg, Merke C. H. und M. C. H. konnten im Verhältniß zu geringeren Sorten zu billigeren Preisen gekauft werden, auch von Riga kamen verschiedene Lieferungs-Gesehäfte zu Stande.

In Italienischem gieng wenig um, zugeführte 182,000 Kg. sind zu verschiedenen Preisen meist verkauft. Der Werth gieng um f. 10 à f. 12 zurück.

Inländischer viel verhandelt, der alte Vorrath räumte schon im Frühjahr und kam in feste Hände.

Der Vorrath besteht aus : 90,500 Kg. Riga zu 62 à 73.

50,000 ,, Petersburger zu 52 à 65.

10,000 ,, Bologneser R. B. sind vorläufig nicht am Markte.

31,000 ,, Venetianischer zu 31 à 80, und 12,000 ,, Manille.

Honig.

Havana-Honig ohne direkte Zufuhr stieg allmälig von f. 20 3/* auf 26 à 27. Von Chili trafen circa 2500 Gebinde ein und räumten fast sämmtlich zu f. 22 à 26 l/2.

Auch Bretagne stellte sich bei wenig Handel, höher von f. 24 à 25 auf f. 28 à 29.

Wachs.

zug.

Gelber Inländischer Wachs fand zu 98 à 105 geregelten AbDer Vorrath ist klein, die Notirung ist 99.

Indigo.

In Java-Indigo bildete sich, bei guter Nachfrage, ein regelmäßigeres Geschäft, als in den letzten Jahren, und wenn auch die Preise keine bedeutende Erhöhung erfuhren, blieben dieselben doch meist in fester Richtung.

1048 Rußland kaufte wie immer am meisten, auch Belgien blieb nicht zurück, während nach Süd-Deutschland und Italien weniger versandt wurde.

Einer im Frühjahr eintretenden Besserung des englischen Marktes und der darauffolgenden flauen Periode (es mußten nämlich in London 3000 Kisten beschädigter Calcutta - Indigo in Auction realisirt werden) konnte sich unser Markt nicht entziehen und war namentlich ordinärer und defecter Mittel-Java damals zu niedrigen Koursen zu verwerthen, übrigens blieben die meisten Importeure sehr zurückhaltend. Gute für Rußland passende Waare hatte feste Preise., Während des Sommers konnte der Abzug keinen gleichen Schritt mit den Zufuhren halten, welche im September den Vorrath auf circa 2400 Kisten erhöht hatten.

Eigenthümer trachteten nun allmälig zu realisiren und brachten auch im October 739 Kisten in Auction, welche, 167 Kisten ausgenommen, zu festen Preisen genommen wurden. Für Deutschland und Rußland blieb gute Nachfrage anhaltend, der Handel und die Versendungen waren im October und November belebt, und regelmäßig, der Vorrath war Ende Dezember in Amsterdam 904 und in Rotterdam 1508 Kisten.

Von Bengal ist ein großer Theil der von 1873/74 übrig gebliebenen Zufuhr zu festen Preisen vom Mark! e genommen. Im October hatten 1640 Kisten bei guter Kauflust in Auction, Londoner Juli "Werth bis 20 c. darüber. Manille erst in den letzten Monaten mehr beachtet. 58 Kisten wurden versteigert und waren noch 80 Kisten vorräthig.

Von Guatemala kamen nur einzelne Loose an Markt.

K r a p p und G a r a n c i n e erlitten zwar einen ferneren Rückgang, doch währte derselbe nicht lange und war der Urnsatz seitdem gut geregelt. Im Jahres-Anfange wurden starke Posten Wurzeln zu f. 12 à 12 */'·* von England und Unberaubter zu f. 15 à 17 von den Garancine-Fabriken gekauft.

Der neue Krapp kam unter günstigen Umständen an den Markt, ohne jedoch höhere Kourse holen zu können. Wurzeln zu f. 13 ½, 11 1/ï à f. 12 abgegeben, England war hauptsächlich Käufer.

Das neue Gewächs fällt sehr befriedigend und reichlich aus.

1049 Garancine wurde viel von Rußland und Amerika gekauft.

Notirungen per 100 Kg. für Extra Prima f. 115 à 125, Prima f. 95 à f. 100, Secuuda f. 80 à 90, geringere f. 50 à 70.

Hörner nur wenig zugeführt; die 12,600 Buenos Ayres und die 11,835 ostindischen Büffel fanden rasch Käufer, ebenso 3000 Buenos AyresHorn-Kerne, noch vorräthig 1995 ostindische Büffel-Hörner.

Getreide.

Roggen.

Das Jahr eröffnete hier mit dem kleinen Vorraehe von 6200 Lasten gegen 21,100 Lasten Anfang 1873 und stillem Markte. Preise giengen allmälig f. 10 zurück. Im Frühjahr zeigte sich zwar einige Kauflust, doch wurden die höheren Forderungen nur sehr zögernd angelegt.

Erst nach der März-Abrechnung kehrte der Markt in einen normalen Zustand zurück und zeigte sich mehr Vertrauen. Am Schlüsse des Jahres notirte man: neuer Galatz mit f. 200 à 202 alter f. 195 à 196.

Odessa und Taganrog .

. f. 190 à 195 Petersburger . ,, 190 à 195 Archangel .

.

.

. ,, 194 à 200 nach Qualität per 2100 Kg. Comptant ohne Sconto.

Diese Kourse sind, en détail bewilligt, für Partien nicht maßgebend.

Vorrath in Amsterdam und a/d. Zaan 9890 Last.

W a i z en wird schon seit mehreren Jahren von unseren größeren Consumenten und inländischen Mehlfabriken direkt bezogen, aus diesem Grunde bleibt der Handel am Markte selbst von sehr kleiner Bedeutung. .

Der hiesige Vorrath mag gegenwärtig 1900 Lasten betragen.

Die Notirungen am Jahresschlüsse waren: weiß-bunter Polnischer f. 325 à f. 330; bunter f. 305 à 315; Amerikanischer Sommer f. 295; Winter f. 310 à 315; rother Inländischer f. 280 à 300; geringer, rother und weißer f. 240/255 per 2400 Kilo Comptant ohne Abzug en détail.

1050 Rüb- und Leinöl.

Rüb-Oel per Mai stand zwischen f. 36 l/i und f. 32 3/4, der Schlußkours war circa f. 33 3/4, Spätjahr zwischen f. 38 1/2 und 29 7/8, October-Schlußkours f. 30 3/4.

Effective Waare wurde Ende Dezember f. 32 V*, Mai f. 33, Spätjahr f. 35 notirt.

Leinöl per Frühjahr bewegte sich zwischen f. 35 und f. 32, Schlußkourse März f. 33 '/2, April f. 33, Mai f. 32 1/2, Spätjahr stand zwischen f. 2!) 1/2 und f. 35, Schlußkourse September f. 30 3/8, October f. 30 3/4, November f. 29 und Dezember f. 28 5/8.

Effectives Oel notirte man Ende Dezember mit f. 2 8 , Frühjahr f. 28 3/8 à f. 29 ¼, Spätjahr f. 30 3/4.

In 1874 wurden 2,475,000 Kilo Rüböl geliefert zu f. 35 à 25) und ,, -,, ,, 2,525,000 ,, Leinöl ,, ,, ,, 34 3 /4 à 28 Petroleum.

Die wichtigsten Fluctuationen von raffinirtem Pensylvanischem waren f. 16 Va à 14 3/4, 16, 12, 13 3/4, 11 '/», 13 à 12 3/4 Die direkte Ausfuhr von Amerika betrug circa 45,000 Fr, von Nachbar-Märkten wurden circa 60,000 Fässer bezogen, zusammen 105,000 Fässer gegen 73,000 in 1873 und 75,000 Fässer in 1872. Hiesiger loco-Vorrath circa 15,000 Fässer.

Sardellen.

Die Erwartungen auf einen sehr reichlichen Fang sind nicht ganz erfüllt worden; die Ausbeute ergab aber immer noch 40,000 Ank.; der Preis vom 1874er Fisch stieg von f. 20 bis auf 27 1/2.

Die 1873er wurden zu steigenden Preisen lebhaft verhandelt, zuletzt mit f. 39 1/2 bezahlt.

Die vorräthigen 27,000 Ank. sind in festen Händen; von älteren Jahrgängen sind nur noch Kleinigkeiten anwesend.

Die totale Versendung beträgt 26,000 Anker.

Schifffahrt.

Die Amsterdam'sche Kauffahrlei-Flotte .bestand am 31. Dezember 1874 aus: 182 Segelschiffen mit 96,259 Lasten und 46 Dampfschiffen ,, 59,951 Lasten.

1051 Diese Flotte reducirte sich in 1874 durch Meer-Unglücke u. s. w.

um 12 Schiffe mit 4304 Last, worunter 2 Dampfschiffe mit 810 Last.

3 Schiffe mit 1116 Lasten kamen durch Verkauf unter fremde Flagge, dagegen kamen 5 niederländische Schiffe mit 2396 Lasten von anderwärts etablirten Rhedereien in Besitz der Amsterdamer Rheder.

Die niederländische Handel-Gesellschaft befrachtete 36 Schiffe mit 8214 Lasten zu f. 76. 90 bis f. 84. 84 per Last.

Die Dampfschiff-Gesellschaft ,,Nederland" machte in 1874 neun Reisen nach Batavia und acht Reisen von Batavia zurück.

Zahl der Passagiere n a c h Java : 1. Klasse 464 1/2 Personen (Kinder für y 2 berechnet).

2.

,, 169 V» ,, Zwischendeck 1238 Personen.

Bediente von Passagieren 42 Personen.

v o n Java : l. Klasse 388 Personen.

2.

,, 146 ,, Zwischendeck 554 Personen.

Bediente von Passagieren 43 Personen.

Waarentransport : nach Portsaid .

.

.

5 2 Last.

,, Padang, Java u. s. w. . 6,536 ,, v o n Java wurden eingeführt .

.

.

. 9,416 ,, Antheil von Briefpost betrug nach Java . f. 3,288. 36 ½.

von Java . ,, 1,170. -- Diese Gesellschaft hat jetzt 6 Dampfschiffe, jedes mit 400 Pferdekraft nominal, 1600 Pferdekraft effectiv und 3000 à 3500 Lasten Bruto Raum.

Die Dampfschiff-Gesellschaft ,,Java" transportirte 19,500 Lasten Waaren.

544 Passagiere I. Klasse.

so

866

,, ,,

n.

III.

,,

,,

Die Schiffe der König]. Nieder!. Dampfschiff-Gesellschaft machten sowohl von Rotterdam als von hier, 193 Reisen, nämlich: 28 Hin- und Zurück-Reisen nach dem Mittelländischen Meer.

10 ,, ,, ,, ., Levant.

2( > » « -n -r, Bordeaux.

64 Uebertrag.

1052 64 Uebertrag.

l Hin- und Zurück-Reisen nach Bayonne.

1 ,, ,, ,, ,, Port Saïd.

2 ^ 5 , ,, ,, Plymouth, Bristol u n d Cardiff.

34 - ,, ,, ,, ,, Bremen.

2 ,, ,, ,, ,, Kopenhagen.

3 ,, n ,, ,, Memel.

24 n * D Königsberg.

n 13 ,, ,, ,, ,, Dantzig.

11 ,, ,, ,, ,, Stettin.

20 ,, ,, ,, Riga.

B 5 11

n D « n 2_ D Ì )

n w n

n Reval« Petersburg.

7 ) Java.

193 An Brutto-Fracht wurde empfangen f. 3,631,000.

Banken n. s. TV.

Die Actien der niederländischen Bank stiegen von 341 auf 370 und ihre Dividende überschritt alle früheren Resultate.

Die niederländische Handel-Maatschappy zahlte nur f. 47 Dividende, und es giengen ihre Aktien zurück. Der Grund hierzu lag wohl in der stattgehabten Statuten-Veränderung bei Eintritt in die dritte 25jährige Periode.

Die Anleihe von f. 5 Millionen wurde getilgt und vermehrte sie ihr Kapital mit f. 7 Millionen, wodurch solches bis auf f. 38 Mill, gebracht wurde.

Die Niederländisch-Indische Handels-Bank eröffnete die Theilnahme au einer Anleihe von f. 3 Millionen à 5 % zu 95 °/n, w e l c h e aber nicht sogleich Abnehmer fand, obwohl der Kurs sich um ein Prozent besserte.

Eisenbahnen.

Die Holländische Eisenbahn vermehrte ihr Kapital bis zu f. 15 Millionen, ihre Dividende pro 1874 war f. (58. 90 oder circa 7 %.

Ferner ist noch zu bemerken, daß die Strecke Amsterdam über Hilversum nach Utrecht in Konkurrenz mit der Rheinbahn,

1033 sehr gut rentirt, und sobald diese Linie wich mit der Bahn Salzbergen-Rhein in Verbindung stellen kann, wird diese, zweifelsohne sehr schöne Resultate abwerfen.

Die niederländische Rhein-Eisenbahn zahlte 7 3/4 % an Dividenden und löste ihre 4 */3 % Anleihe pro reste f. 724,800 eint

Disconto.

Der Disconto war im Januar 5 %, im Februar 3 */a °/o und blieb seitdem völlig unverändert.

Bundesblatt.Jahrg.XXVII.Bd.III.

73

Einnahmen der Zollverwaltung in den Jahren 1874 und 1875.

1

Monate.

;

1875.

1874.

i Mehreinnahme. Mindereinnahme.

i

1054

Januar . .

.

Februar März . .

. .

April Mai Juni . .

. . .

Juli August September . .

Oktober November . . . .

Dezember .

'; Fr.

. . 1 144 810 l'o5ö'210 . 1 262 690 ; 1 238 522 i| 1 199 563 l'l71 959 " l'l74'356 1 196 747 . 1 305 215 l'468'752 . 1 499 7 0 6 , 1 603 858

Total Fr. Il5,322,392 auf Ende Juli ij 8,248,113

1875.

,

Rp.

73 33 47 94 52 16 65 42

Fr.

1,200,780 1,228,774 1,497,203 1,514.913 1,447^955 1,291,526 1,337,570

Rp.

15 93 64 84 48 08 68

9,518,724

\ f 80 || 1,270,611

Fr.

55,969 172,564 234,513 276,390 248,391 119,566 163,214

Rp.

42 60 17 90 96 92 03

12 15 38 87 80

-

Fr.

Rp.

Schweizerisches Bundesarchiv, Digitale Amtsdruckschriften Archives fédérales suisses, Publications officielles numérisées Archivio federale svizzero, Pubblicazioni ufficiali digitali

Bericht des Schweiz. Konsuls in Amsterdam (Hrn. J. J. Wartmann, von St. Gallen) über das Jahr 1874. (Eingegangen am 14. Juli 1875.)

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Bundesblatt

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Jahr

1875

Année Anno Band

3

Volume Volume Heft

34

Cahier Numero Geschäftsnummer

---

Numéro d'affaire Numero dell'oggetto Datum

07.08.1875

Date Data Seite

1038-1054

Page Pagina Ref. No

10 008 746

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