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Schweizerisches Bundesblatt.

30. Jahrgang. IV.

Nr. 57.

28. Dezember 1878.

J a h r e s a b o n n e m e n t (portofrei in der ganzen Schweiz): 4 Franken.

Einrükungsgebühr per Zeile 15 Rp. -- Inserate sind franko an die Expedition einzusenden.

Druk und Expedition der Stämpflischen Buchdrukerei in Bern.

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Aus den Verhandlungen der Schweiz. Bundesversammlung.

Die eidgenössischen Räthe haben am 21. Dezember 1878 ihre ordentliche Wintersession abgebrochen und die Fortsezung derselben auf den Monat März 1879 angesezt.

Die von ihnen in der Dezembersession ganz erledigten Geschäfte sind folgende : 1. Die für eine nochmalige Volksabstimmung über das Militärpflichtersazgesez eingelangten Begehren.

2. Die internationale Uebereinkunft für Maßnahmen gegen die Reblaus.

3. Die Vervollständigung der Triangulation im eidgenössischen Forstgebiet.

4. Das Budget für das Jahr 1879.

5. Die Nachtragskredite für 1878.

6. Der Vorschlag von Zürich über einstweiligen Bezug von Geldkontingenten an der Stelle der Hälfte des kantonalen Militärpflichtersazes.

7. Die Deklaration betreffend die Fabrikation von Silbermünze während des Jahres 1879.

8. Vier Fristverlängerungen, nämlich : a. für die Eisenbahn Thun-Konolfingen ; b. ,, ,, ,, Pfäffikon-Brunnen ; c. ,, ,, Burgdorf-Langnau ; " d. ,, ,, ,, Seebach (Oerlikon)-Zürich.

Bundesblatt.

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570 9. Die Konzession für eine Drathseileisenbahn vom Brienzersee bis zum Gießbach.

10. Die Eisenbahn-Kranken- und Unterstüzungs-Kassen.

11. Die Taxerhöhung (Konzessionsänderung) für die Tößthalbahn.

12. Drei Rekurse, nämlich : a. des Hrn. W. Ehrenberg, Telephon-Ersteller, in Neumünster-Zürich ; b. der luzernischen Gemeinde Großwangen betreffend Einbürgerung 5 c. von Jägern in Burgdorf.

13. Fünf Begnadigungsgesuche, nämlich : a.

b.

c.

d.

e.

von Heinrich Baumann, v. Albisrieden (Zürich), B.-B1.1878, IV, ,, Jakob Meyer, von Steffisbnrg (Bern), » » n ,, Karl Fischer, von Genf, n n » ,, GnstavNieserwitzky, v. Blankensee (Preußen), ,, ,, n ,, Franz Bucheli, von Schwarzenberg (Luzern), n n »

273, 310, 387, 390, 393.

14. Die Beschwerde der Wittwe Suter-Tanner in Ragaz über Saumseligkeit von Gerichtsbehörden.

15. Die Petition der Société intercantonale des industries du Jura, betreffend den Posttransport von kleinern Paketen.

16. Der Fahrpostverkehr zwischen der Schweiz und OesterreichUngarn.

17. Die Motionen von Nationalräthen, nämlich : a. der HH. von B u r e n und H ä b e r l i n , betreffend die bundesräthliche Verordnung zum Militärpflichtersazgesez ; b. des Hrn. Dr. J o o s , betreffend Ausgabe von unverzinslichen Bundeskassenscheinen; c. des Hrn. B a i d i n g e r , betreffend Korrektion des untersten Aarelaufs ; d. des Hrn. S t a m p f l i, betreffend Aufhebung der Kreispostdirektionen und eine engere Verbindung der Postund Telegraphenverwaltung mit den Eisenbahnadministrationen.

18. Die Motion des Hrn. Ständerath F r e u ] e r , betreffend Aufhebung des die Todesstrafe abschaffenden Artikels 65 der neuen Bundesverfassung.

571 Die unter Nr. 12 genannten Rekurse wurden als unbegründet abgewiesen, sowie die Beschwerde der Frau Suter-Tanner (Nr. 14).

Von den unter Nr. 13 erwähnten Begnadigungsgesuchen ist bloß dem N i e s e r w i t z k y durch Nachlaß des Restes seiner Gefängnißstrafe entsprochen worden.

Die Petition der Société intercantonale des industries du Jura wurde durch folgendes Postulat erledigt: ,,Der Bundesrath wird eingeladen, zu prüfen, ob nicht von ,,der im zweiten Saze des Artikels 19 des Posttaxengesezes vom ,,23. März 1876 dem Bundesrathe ertheilten Ermächtigung, eine ,,Erweiterung des Lokalrayons für Fahrpoststüke bis 250 Gramm ,,eintreten zu lassen, Anwendung gemacht werden soll."

An den ' Bundesrath sind gewiesen worden: a. die Motionen der HH. Nationalräthe von B u r e n und H a b e r l in und des Hrn. Ständerath Fr e u l e r ; b. die Petition von Pasteur J. A. V i r i e u x und 12 Mitunterzeichnern, in Payerne, betreffend Portofreiheit in Armensachen.

Abgewiesen wurden die Motionen der Herren Nationalräthe J o o s und S t a m p f l i.

V e r s c h o b e n wurden folgende Traktanden : 1.

2.

3.

4.

5.

Die Neuprägung der schweizerischen Nikelmünzen.

Die civilrechtlichen Verhältnisse.

Der Rekurs des Pietro Serodino und andern Tessinern in Genf.

Die Fristverlängerung für die Eisenbahn Urnäsch-Appenzell.

Die Motion des Hrn. Nationalrath Dr. V o g t , dahin gehend, daß eine Kommission zur endgültigen Feststellung des Textes des Wahlgesezes bestellt werde.

6. Der am 5. November 1878 zwischen der Schweiz, Belgien, Frankreich, Griechenland und Italien in Paris abgeschlossene Münzvertrag, sowie die am gieichen Tage zwischen den genannten Staaten wegen Ausführung des Artikels 8 des eben erwähnten Münzvertrags getroffene Vereinbarung.

7. Der Rekurs der Bank in St. Gallen und der Toggenburger Bank in Lichtensteig, betreffend Banknotenbesteuerung.

572 Wegen N i c h t e i n i g u n g der Räthe sind für einstweilen dahingefallen : 1. Die Revision des Bundesgesezes vom 19. Juli 1850 über die Kanzleisporteln.

2. Der Rekurs des Gemeinderathes von Delsberg, betreffend Vorkauf von Lebensmitteln.

Die Beschlüsse über die Rekurse und Begnadigungsgesuche wurden gefaßt : vom Nationalrath, vom Ständerath, über den Rekurs von W. Ehrenberg .

. am 18. Dez. 1878, am 19. Dez. 1878, der Gemeinde Großwangen ,, 18. ,, 1878, ,, 9. ,, 1878, von Jägern in Burgdorf . ,, 20. ,, 1878, ,, 20. ,, 1878, der Witwe Suter-Tanner. ,, ,,16. ,, 1878, ,, 13. ,, 1878, von der Vereinigten Bundesversammlung, über das Begnadigungsgesuch von Baumann " « ,, " Fischer am 19. Dezbr. 1878.

" " " " Meyer " " " " Bucheli ,, " ,, " Nieserwitzky

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1878

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57

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28.12.1878

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569-572

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10 010 187

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