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Schweizerisches Bundesblatt.
30. Jahrgang. I.
Nr. 8.
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16. Februar 1878.
Bundesgesez betreffend
die Transporttaxe für Zeitungen.
(Vom 11. Februar 1878.)
Die Bundesversammlung der s c h w e i z e r i s c h e n E i d g e n o s s e n s c h a f t , in Anwendung von Art. 36 der Bundesverfassung, beschließt: Art. 1. Für Z e i t u n g e n und andere p e r i o d i s c h e B l ä t t e r , welche in der Schweiz erscheinen und abonnementsweise von den Verlegern versendet werden, wird eine jährlich, halbjährlich oder vierteljährlich voraus zu bezahlende T r. a n s p o r 11 a x e von l Rappen für jedes Exemplar bis zu einem Gewichte von 50 Gramm, ohne Unterschied der Entfernung für die ganze Schweiz, festgesetzt. Für je 50 weitere Gramm oder Bruchtheile derselben ist l Rappen ebenfalls zum voraus zu entrichten.
Der Betrag ist bei jedesmaliger Ausrechnung der Gesammttaxsumme auf volle 5 Rappen zu ergänzen.
Werden einer Zeitung f r e m d e D r u k s a c h e n beigeschlossen, so ist für dieselben die Druksachentaxe (Art. 7 des Posttaxen1 gesezes) besonders und im voraus in Marken zu entrichten. Der Entscheid darüber, was als ,,fremde Druksachen zu betrachten sei, steht in streitigen Fällen dem Postdepartemente zu.
Bundesblatt. 30. Jahrg. Bd. I.
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224 Art. 2. Durch gegenwärtiges Gesez wird der Artikel 14 des Bundesgesezes betreffend die Posttaxen, vom 23. März 1876, außer Kraft gesezt.
Art. 3. Der Bundesrath wird beauftragt, auf Grundlage der Bestimmungen des Bundesgesezes vom 17. Brachmonat 1874, betreffend die Volksabstimmungen über Bundesgeseze und Bundesbeschlüsse, die Bekanntmachung dieses Gesezes zu veranstalten und den Beginn der Wirksamkeit desselben auf den Anfang eines Semesters festzusezen.
Also beschlossen vom Nationalrathe, B e r n , den 20. Dezember 1877.
Der Präsident: Marti.
Der Protokollführer: SchieSS.
Also beschlossen vom Ständerathe, B e r n , den 11. Februar 1878. ' Der Präsident: Hoffmann.
Der Protokollführer: J. L. Lutscher.
Der s c h w e i z e r i s c h e B u n d e s r a t h beschließet: Aufnahme des vorstehenden Bundesgesezes in das Bundesblatt.
B e r n , den 13. Februar 1878.
Im Namen des Schweiz. Bundesrathes, Der Bundespräsident Schenk.
Der Kanzler der Eidgenossenschaft:
Schiess.
Note. Datum der Publikation: 16. Februar 1878.
Ablauf der Einspruchsfrist : 17. Mai 1878.
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Bericht des
Bundesrathes an die hohe Bundesversammlung,
betreffend
die Militärpflichtersazsteuer.
(Vom 4. Februar 1878.)
Tit.!
In unserer Botschaft vom 6. November 1877, betreffend das Budget für das Jahr 1878, haben wir auf die möglichen Schwierigkeiten hingewiesen, welchen die Einhebung des Militärpflichtersazes begegnen könnte, und haben für diesen Fall eine besondere Vorlage in Aussicht gestellt. Wir beehren uns hiemit, im Nachfolgenden den hohen eidg. Räthen über die thatsächlichen Verhältnisse Bericht zu erstatten.
Die erste förmliche Einsprache gegen die Einzahlung des Militärpflichtersazes erfolgte Seitens des Kantons Neuenburg, welcher mittels Schreiben seines Staatsraths d. d. 28. August 1877 unter Berufung auf die Nichtverwirklichung der im Art. 18 der Bundesverfassung dem Bunde auferlegten Pflicht, einheitliche Bestimmungen über den Militärpflichtersaz zu erlassen, die Ablieferung der von ihm pro 1876 bezogenen Steuerhälfte per Fr. 55,852. 25 verweigerte.
Der fortgesezten Weigerung Neuenburgs gegenüber faßte der Bundesrath in Anwendung der klaren Vorschrift von Art. 42, Litt, e der Bundesverfassung, welche die Hälfte der von den Kantonen
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Bundesgesez betreffend die Transporttaxe für Zeitungen. (Vom 11. Februar 1878.)
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Bundesblatt
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Jahr
1878
Année Anno Band
1
Volume Volume Heft
08
Cahier Numero Geschäftsnummer
---
Numéro d'affaire Numero dell'oggetto Datum
16.02.1878
Date Data Seite
223-225
Page Pagina Ref. No
10 009 861
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