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Bemerkungen.

In Henau, Bezirks Untertoggenburg, Kantons St. Gallen, ist in einem Stalle mit 3 Viehstüken die L u n g e n s e u c h e ausgebrochen. Ueber die Art und Weise der Anstekung fehlen noch die nähern Angaben. Um die weitere Verbreitung der Seuche zu verhindern, wurden alle 3 Stüke abgeschlachtet und die nöthigen Sicherheitsmaßregeln angeordnet.

Der Stand der M a u l - und K l a u e n s e u c h e ist so zu sagen ohne Veränderung geblieben und bietet keinen Anlaß zu besondern Bemerkungen ; die Seuche hat in einigen Kantonen abgenommen, in einigen andern dagegen wieder neuen Zuwachs erhalten.

In Bezug auf andere Thierkrankheiten sind folgende Fälle zu verzeichnen : Kanton.

Roz.

Milzbrand. Hundswuth.

Zürich .

.

.

3 l l Bern . -- l 6 Luzern .

.

.

2 -- -- Freiburg .

. l l -- St. Gallen . 4 l -- Aargau .

.

. l -- -- Neuenburg .

. -- l -- 11

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Bezüglich des M i l z b r a n d falles in Zürich muß bemerkt werden, daß dieses bereits das dritte Stük Großvieh aus dem nämlichen Stalle ist, welches an dieser Krankheit umgestanden.

Die W u t h f ä l l e im Kanton Bern vertheilen sich auf die Ortschaften Madretsch (Nidau), woselbst drei Personen und mehrere Hunde gebissen wurden, Lugnez (Pruntrut), Aarberg, Eggiwyl und Langnau. Im Emmenthal wurden viele Hunde gebissen; die Tödtung derselben hat sofort Platz gegriffen.

Die L u n g e n s e u c h e des Rindviehes, welche während fast zehn Jahren E l s a ß verschont hatte und auch in L o t h r i n g e n

1150 selten war, scheint sich, einem amtlichen Berichte zufolge, in neuester Zeit wieder in diesem Lande einnisten zu wollen. Obschön die meisten betroffenen Eigenthümer, ohne Aussicht auf eine Entschädigung, sich zum sofortigen Abschlachten ihres Viehes entschließen, fordert diese heimtükische Seuche alle Monate wieder neue Opfer und geht von einem Kreise des Ober - Elsaßes in den andern über. Im Kreise Mülhausen, wo sie im September 1877 zuerst erkannt wurde, ist sie nach sechsmonatlichem Stillstande oder Incubationszeit in einem Stalle von 6 Stük zu Heimsbrunn wieder aufgetreten. Die Viehhabe wurde abgeschlachtet. Ebenfalls in Folge Lungenseuche steht der Stall des Mönchberges bei Mülhausen, wo 42 Stük standen, dermalen ganz leer und soll desinflzirt werden.

Auf dem Schweighof in Altkirch ist die Seuche in einem Stalle von zirka hundert Stük ausgebrochen. Sämmtliches Vieh dieses Stalles, eines der schönsten im Elsaß, mußte ebenfalls abgeschlachtet werden.

Laut Mittheilungen des k. k. ö s t e r r e i c h i s c h e n Ministeriums des Innern ist die R i n d e r p e s t , nachdem sie in sämmtlichen Ländern der Monarchie erloschen war, vorige Woche infolge Einschleppung aus Albanien und Montenegro im Bezirke Cattare in Dalmatien neuerdings ausgebrochen, und es sind infolge dessen die Ortschaften Golubovic, Rodovic, Babuna, Sutvara, Maljesic, Pieradi, Glavati, Sisio, Bogosic und Gosic verseucht.

Bern, den 6. Juni 1878.

Eidg. Departement des Innern.

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1878

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28

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15.06.1878

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1149-1150

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