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Schweizerisches Bundesblatt.
30. Jahrgang. II.
Nr. 18.
24. April 1878.
J a h r e s a b o n n e m e n t (portofrei in der ganzen Schweiz): l Franken.
E i n r ü k u n g s g e b ü h r per Zeile 15 Rp. -- Inserate sind franko an die Expedition einzusenden Druk und Expedition der Buchdrukerei in Bern.
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Bericht des
Bundesrathes an die hohe Bundesversammlung über seine Geschäftsführung im Jahr 1877.
Geschäftskreis des Post- und Telegraphendepartements.
!. Postwesen.
I. Einleitung.
Die Postverwaltungsrechnung vom Jahr 1877 schließt mit einem Reinertrag von Fr. 550,537.43 ab, gegenüber von bloß Fr. 100,417. 28 im Vorjahre.
Es ist jedoch zu bemerken, daß in den Ausgaben des Jahres 1877 zwei Posten : Verzinsung des Betriebsmaterials .
Verminderung des Betriebsmaterials Bundesblatt. 30. Jahrg. Bd. II.
.
Fr. 114,605. 54 .
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,, 128,293. 17 zusammen Fr. 242,898. 71 18
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figuriren, welche in die B u n d e s k a s s e geflossen sind, währeuddem im Jahr 1876 das Betriebsmaterial in dieser Weise gar nicht in Rechnung fiel. Wäre demnach die Rechnung von 1877 nach den gleichen Grundsäzen abgeschlossen worden wie diejenige des Vorjahres, so hätte der Reinertrag sich nicht bloß auf Fr. 550,537. 43 sondern auf ,, 793,436. 14 belaufen und sich demnach um ,, 693,018. 86 höher gestellt als 1876.
Wenn wir die Resultate der beiden Jahre in dieser Weise vergleichen und nachforschen, von welchen Dienstzweigen die bedeutende Vermehrung der Posterträgnisse herrührt, so finden wir: 1) daß, abgesehen von den Reisenden, die Mehrausgaben an Besoldungen durch die Mehreinnahmen annähernd g e d e k t sind; 2) daß den Mindereinnahmen an Reisenden von Fr. 548,000 Minderausgaben gegenüberstehen an Transportkosten von Fr. 721,000 an Fuhrwesenmaterial, von .
.
.
. ,, 369,000 zusammen Fr. 1,090,000 daß also die Resultate des P a s s a g i e r d i e n s t e s sich gebessert haben um Fr. 542,000 ; 3) eine Verminderung der Ausgaben : an Büreaukosten von Fr. 110,000 für Mobiliar und Büreaugeräthschaften von . ,, 40,000 zusammen von Fr. 150,000 Wir erhalten auf diese Weise obige Ertragsvermehrung von Fr. 690,000, wobei wir bemerken, daß der Mehrbetrag der Besoldungen über die Mehreinnahmen durch die Minderausgaben für Fabrikation von Werthzeichen (zirka Fr. 23,000) gedekt wird.
Das Angesichts des Darniederliegens der Geschäfte sehr günstige Resultat des Jahres 1877 ist also den gemachten E r s p a rn i s s e n, hauptsächlich im Kurswesen und Material, mit welchen sich die h. Bundesversammlung anläßlich der Frage der Wiederherstellung des Gleichgewichts in den Bundesfinanzen des Nähern befaßt hat, zuzuschreiben.
Dieses Resultat zu erreichen, wäre aber unmöglich gewesen, wenn nicht durch Revision der gesezlichen Bestimmungen (Posttaxengesez vom 23. März 1876 und Bundesgesez vom 16. März
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1876, betreffend Verkaufspreis der Frankocouverts) die finanziellen Bedingungen des Betriebs verbessert worden wären.
Wir erwähnen diesfalls, außer dem Zuschlag für Couverts, die veränderte Festsezung der Passagiertaxen, die Erhöhung der Rekommandationsgebühr bei der Briefpost, die Erhöhung des Zuschlags für unfrankirte Briefe, die Revision des Fahrposttarifs, die Erhöhung der Geldanweisungstaxen.
Die Thatsache, daß die Einnahmen für Fahrpoststüke 1877 gegenüber 1876 um zirka Fr. 174,000 sich vermindert haben, entkräftet unsere Behauptung keineswegs ; denn nach vorhandenen statistischen Nachweisen kann als sicher angenommen werden, daß die Mindereinnahme der Fahrpost bei den geschäftslosen Zeiten unter dem alten Tarif eben noch erheblich größer geworden wäre, als sie jezt ist.
II. Vorlagen an die h. Bundesversammlung und Erlasse derselben.
1. Infolge der Botschaft des Bundesrathes vom 19. Februar 1877 hat die h. Bundesversammlung unterm 16. März gì. J. das in der Gesezessammlung, neue Folge, Band III, Seite 131, enthaltene Gesez betreffend d e n V e r k a u f s p r e i s d e r F r a n k o c o u verts erlassen.
Dieses Gesez, gegen welches kein Einspruch erfolgte, ist mit dem 1. August 1877 in dem Sinne in Kraft getreten, daß ein Zuschlag von l Centime auf jedem Frankocouvert zu Gunsten der Postkasse erhoben wird.
2. Unterm 16. März 1877 hat der h. Nationalrath den Bundesrath eingeladen, ,,zu untersuchen, ob nicht die Postvei-waltung zu ,,ermächtigen sei, unter den erforderlichen schüzenden Bestimmungen ,,auf Bestellung dritter Personen gegen entsprechende Bezahlung ,,Briefumschläge, Streifbänder und Postkarten mit Frankozeichen ,,versehen und an die Besteller abgeben zu lassen, und nach Gut,,finden das Geeignete zu verfügen."· So gerne auch der Bundesrath dem Publikum eine neue Erleichterung in obigem Sinne gewährt hätte, so konnte er doch auf die gemachte Anregung nicht eintreten, weil die neue Einrichtung entweder große Schwierigkeiten und Kosten veranlaßt oder aber die nicht ohne Mühe erlangte Sicherheit und Vollständigkeit der Kontrole über die Erstellung der schweizerischen Taxwerthzeichen gestört hätte.
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3. Bei der Frage d e r W i e d e r h e r s t e l l u n g des G l e i c h g e w i c h t s in den B u n d e s f i n a n z e n ist die Postverwaltung in hohem Maße betheiligt.
Diese Frage ist zwar erst in der lezten (Februar-) Sizung der h. eidgenössischen Räthe zum vollständigen Abschluß gediehen ; wir glauben aber dennoch hier resümiren zu sollen, nach welchen Richtungen hin im Sinne der von der h. Bundesversammlung gefaßten Beschlüsse in Bezug auf die Postverwaltung eine Aeufnung der Einnahmen, beziehungsweise Reduktion der Ausgaben stattgefunden hat oder in Aussicht genommen worden ist.
a. B e r e i t s i n V o 11 z i e h u n g : 1) Zuschlagstaxe für F r a n k o c o u v e r t s (1. August 1877).
2) Zuschlagstaxe für n i c h t f r a n k i r t e F a h r p o s t s t ü k e (1. Januar 1878).
3) Zustellung g e r i c h t l i c h e r A k t e n durch die Post (in einem Theile der Schweiz in Praxis).
4 ) Aufhebung d e r P o r t o f r e i h e i t d e r a m t l i c h e n B l ä t t e r d e r K a n t o n e (1. Januar 1878).
5) Aufhebung und Beschränkung von P o s t k u r s e n mit ungenügenden Erträgnissen (successive angeordnet).
6) Reduktion des B e i w a g e n d i e n s t e s (theilweise vollzogen).
7) Neue Regulirung der P a s s a g i e r t a x e n inner den Grenzen des jezigen Posttaxengesezes (zum größten Theile vollzogen).
8) Verminderung der Ausgaben für Anschaffung und Unterhalt des P o s t ni a t e r i a l s.
b. B e s t i m m t in Aussicht
genommen:
9) Erhöhung der Z e i t u n g s t a x e n , Gesez vom 11. Februar 1878. Ablauf der Einspruchsfrist 17. Mai-1878. Wird voraussichtlich in Vollziehung gesezt werden mit 1. Juli 1878.
10) Beschränkung der Ausgaben für Aushilfe und Entschädigungen hinsichtlich des F r e i s o n n t a g s d e r P o s t b e a m t e n und A n g e s t e l l t e n , gemäß Nachtragsgesez vom 14. Februar 1878. Ablauf der Einspruchsfrist 24. Mai 1878.
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c. Dem B u n d e s r a t h z u r P r ü f u n g ü b e r w i e s e n : (Bundesbeschluß vom 21. Februar 1878.)
11) Verminderung der D r u k k o s t e n (allgemein).
12) Erhöhung der Taxe für P a s s a g i e r g u t und Herabsezung des Gewichts für freies Passagiergut.
13) Erhebung von W e c h s e l p r o t e s t e n durch die Post.
14) Fabrikation der W e r t h z e i c h e n in Regie.
Der Antrag des Bundesrathes auf B e s c h r ä n k u n g der P o r t o f r e i h e i t konnte auch dieses Mal nicht durchdringen.
4. Von den bis Ende 1877 in Bezug auf die Postverwaltung erlassenen P o s t u l a t e n sind noch unerledigt : a. Dasjenige vom 1. Juli 1875 (A. S. n. F. I, 580, Ziffer 18), betreffend Beschaffung eines Gebäudes für die Anfertigung der Werthzeichen.
Diese Frage ist neuerdings zum Gegenstande eines Auftrages der h. Bundesversammlung an den Bundesrath (s. Ziff. 3, 14 hievor) gemacht worden und wird von uns in einer besondern Botschaft behandelt werden.
b. Postulat des h. Nationalrathes vom 16. März 1877 betreffend die Frage des F r a n k a t u r z w a n g e s.
Wir beehren uns, Ihnen hiermit in Kürze unser Gutachten in dieser Frage abzugeben : Unstreitig würde die Einführung des Frankaturzwanges der Verwaltung einige Vortheile bieten, z. B. Vereinfachung des Rechnungswesens ermöglichen. Lezteres könnte aber in wirksamer Weise nur dann stattfinden, wenn der Frankaturzwang a l l g e m e i n u n d s t r e n g e durchgeführt würde, in dem Sinne, daß gar kein unfrankirter oder auch nur ungenügend frankirter Briefpostgegenstand (wir nehmen als selbstverständlich an, daß obiges Postulat nur die B r i e f p o s t und nicht etwa auch die Fahrpost im Auge habe) Beförderung fände. Eine solche Maßregel wäre nun -- wenigstens im jezigen Angenblik -- n i c h t m ö g l i e h .
Wir besizen nämlich genügende Anhaltspunkte, um als sicher anzunehmen, daß die obligatorische Frankirung im allgemeinen Postverein, wenn z. B. ein dahin zielender Antrag im nächsten Postkongreß gestellt würde, nicht Aufnahme finden könnte. Es wäre uns also von vornherein nicht gestattet, den internationalen unfrankirten und ungenügend frankirten Briefpostgegenständen die Beförderung zu versagen. Dann fragt es sich aber auch sehr, ob es thunlich wäre, den Frankaturzwang auf den internen Korre-
262 spondenzen strikte durchzuführen und z. B. auch alle Briefe von der Postbeförderung auszuschließen, welche der Versender ganz frankiren w o l l t e , aber aus Unkenntniß der Tarife und Distanzen oder aus Irrthum nur u n g e n ü g e n d frankirte.
In dieser Beziehung bemerken wir, daß die Vereinigten Staaten von Amerika, welche unseres Wissen einzig noch den Frankaturzwang überhaupt haben, denselben nicht strikte durchführen, sondern die Beförderung nur den g a n z u n f r a n k i r t e n, nicht aber den bloß ungenügend frankirten Briefen versagen, ersteres auch nicht ganz ausnahmslos.
Wenn wir nun bewiesen haben, daß es bei den internationalen Briefen u n m ö g l i c h , bei den internen Korrespondenzen aber u n t h u n l i c h wäre, den Frankaturzwang strikte durchzuführen, daß uns also immer noch unfrankirte und ungenügend frankirte Korrespondenzen bleiben m ü ß t e n und wir demnach für diese Korrespondenzen nach wie vor einer Kontrole betreffend dea Taxbezug bedürften, so würden die für die Verwaltung sich ergebenden Vortheile sicherlich schwer erkauft durch den Z w a n g , den wildem Publikum anthun müßten und die mannigfachen Nachtheile, welchen lezteres durch die Nichtbeförderung unfrankirter Korrespondenzen ausgesezt wäre.
Lassen wir also lieber der Sache ihren natürlichen Gang, welcher unaufhaltsam -- die Statistik beweist es -- der allgemeinen Frankirung sich nähert !
Wir bemerken im Weitem noch, daß England im Jahre 1859 den Versuch gemacht hatte, den Frankozwang für alle inländischen Briefe einzuführen, durch die öffentliche Meinung aber schon nach weniger als einem Monat gezwungen wurde, diesen Versuch aufzugeben.
Bis jezt war der Uebelstand vorhanden, daß die Postverwaltang über den Bezug der Briefposttaxen im 0 r t s r a y o n so zu sagen keine, über denjenigen der andern Briefposttaxen eine ziemlich zeitraubende, gleichwohl aber nicht genügende Kontrole ausübte.
Dieser Uebelstand wird -- wahrscheinlich schon vom 1. Juli 1878 an -- durch Einführung einer einfachen und sichern Kontrole mittelst T a x m a r k e n beseitigt werden, ein Grund mehr, um auf die Einführung des Frankozwanges nicht einzutreten.
c. Ebenfalls noch unerledigt ist das Postulat vom 11. Juni 1877, betreffend die K o n t r o l i r u n g d e r F a b r i k a t i o n der K o r r e s p o n d e n z k a r t e n .
So viel wir wissen, entstand dieses Postulat aus dem Gedanken, daß die fragliche Kontrolirung aus dem Grunde eine mangelhafte
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sei, weil das zur Erstellung der Korrespondenzkarten dienende Papier kein Wasserzeichen trage. Das Postdepartement hat sich aber überzeugen müssen, daß es bei Papier von der nöthigen Festigkeit und Dike nicht m ö g l i c h ist, ein Wasserzeichen anzubringen.
Aus diesem Grunde und weil die gegenwärtige Einrichtung keine Gefahr darbietet, ferner weil der Bundesrath in die Lage kommen wird, sich über die Werthzeichenfabrikation in allen Theilen der h. Bundesversammlung gegenüber auszusprechen (Ziffer 3, 14 hievor), so werden wir das Postulat bei diesem Anlaße erledigen.
d. Dem Postulate vom 23. Dezember 1875, betreffend die V e r z i n s u n g d e s B e t r i e b s f o n d s d e r Postverwaltung, ist durch die Rechnung entsprochen.
III. Vertragsabschlüsse.
\. Im Berichtjahre sind , zu den gleichen Bedingungen wie Britisch Indien und die französischen Kolonien (s. Geschäftsbericht pro 1876, Abschnitt III, Ziffer 1), dem a l l g e m e i n e n P o s t v e r e i n beigetreten : A u f 1. A p r i l : Die britischen Kolonien C e y l o n , S t r a i t s S e t t l e m e n t s (Singapore, Penang, Wellesley und Malacca) , H o n g - K o n g und L a b u a n ; J a m a i c a , B e r m u d a s , T r i n i d a d u n d Brit i s c h G u y a n a ; M a u r i t i u s u n d D e p e n d e n z e n (Seychellen etc.).
Auf 1. M a i : Sämmtliche n i e d e r l ä n d i s c h e n und s p a n i s c h e n Kolonien.
A u f 1. J u n i : Japan.
Auf \. J u l i : B r a s i l i e n und die p o r t u g i e s i s c h e n K o l o n i e n , Auf 1. S e p t e m b e r : P e r s i e n , G r ö n l a n d und die d ä n i s c h e n A n t i 11 e n (Ste. Croix, St. Thomas und St. Jean).
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Die A r g e n t i n i s c h e R e p u b l i k sollte gemäß dem unterzeichneten diplomatischen Akte ebenfalls auf 1. September dem allgemeinen Postverein beitreten. Dieser Beitritt mußte aber eingetretener Hindernisse wegen verschoben werden (auf 1. April 1878).
Ende 1877 umfaßte der allgemeine Postverein ein Gebiet von 55,620,000 Quadratkilometern mit einer Bevölkerung von 630 Millionen Seelen.
Der Beitritt war ebenfalls nachgesucht für B r i t i s c h H o n d u r a s und die weitern britischen Kolonien G o l d C o a s t (Goldküste), G a m b i a (Senegambien), L a g o s und S i e r r a L e o n e , allein es konnte ein allgemeines Einverständnis bezüglich der Bedingungen dieses Beitritts nicht erzielt und mußte daher auf leztern vernichtet werden.
2. Die Eröffnung des nächsten a l l g e m e i n e n P o s t k o n g r e s s e s wird in Paris am 1. Mai 1878 stattfinden. Den verschiedenen Verwaltungen, welche an demselben vertreten sein werden, wurden Entwürfe eines neuen allgemeinen Postvertrags, eines bezüglichen Reglements, eines allgemeinen Vertrags betreffend die Auswechslung von Werthchargébriefen und eines allgemeinen Vertrags betreffend den Geldanweisungsverkehr vorgelegt und Gelegenheit gegeben, ihre diesfälligen Gegenanträge und Bemerkungen zu machen. Unter theilweiser Berüksichtigung dieser leztern wurden dann neue Entwürfe der oben erwähnten Vereinbarungen ausgearbeitet und wiederum den verschiedenen Verwaltungen mitgetheilt.
Es ist hier nicht der Ort, sich schon über die verschiedenen Entwürfe und die Stellung, welche die Schweiz. Postverwaltung zu denselben eingenommen hat und einnehmen wird, auszusprechen.
Wir erwähnen lediglich mit großer Befriedigung, daß ans den Entwürfen die feste Absicht zu entnehmen ist, die Institution des allgemeinen Postvereins nicht nur zu erhalten, sondern zu befestigen, weiter auszudehnen und zu vervollkommnen.
3. Das i n t e r n a t i o n a l e P o s t b u r e a u hat über.seine Thätigkeit einen Spezialbericht erstattet, welcher vom Bundesrathe genehmigt worden ist und bei dem Postdepartement eingesehen werden kann.
Eine sehr interessante Arbeit ist die von diesem Bureau herausgegebene und bei dem Postdepartement ebenfalls zur Einsichtnahme bereit liegende A l l g e m e i n e S t a t i s t i k des P o s t dienstes in den Postvereinsländern.
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Das internationale Postbiireau gibt ferner -- in drei Sprachen -- ein Fachblatt, ,, l ' U n i o n p o s t a l e " , heraus, welches auch von Privaten abonnirt werden kann.
Die A u s g a b e n des internationalen Postbureau betrugen im Jahr 1877 Fr. 70,455. 75, also zirka Fr. 4500 weniger als das im Art. XXVII, Ziffer 2 des Reglements zum Berner Postvertrag vorgesehene Maximum. An diese Ausgaben hatte die Schweiz gemäß der durch Ziffer 4 , 5 und 6 des nämlichen Artikels festgesezten Repartition die Summe von Fr. 1400 beizutragen.
4. Die schweizerische Postverwaltung hat mit E r f o l g das im Artikel 16 des allgemeinen Postvereinsvertrages vorgesehene S c h i e d s g e r i c h t angerufen gegen das Verfahren einer Vereinspostverwaltung , welche sich berechtigt geglaubt hatte, den Inhalt von rekommandirten Briefen aus dem Auslande (in Gegenwart des Adressaten) zu veriflziren und Lezterem die Bezahlung eines Zuschlags-(Straf-)Porto aufzuerlegen, wenn die der Verifikation unterworfenen Briefe Wertpapiere enthielten.
5. Nach Art. 10 des allgemeinen Postvereinsvertrages soll zur Feststellung des Gewichts sowohl der in geschlossenen Briefpaketen als auch der stükweise beförderten T r a n s i t k o r r e s p o n d e n z e n eine zwei Wochen umfassende Statistik zu gemeinsam bestimmten Zeiten aufgestellt werden. Es entstand nun die Frage, ob für 1877 die Transitkosten nach dem Ergebniß der vorjährigen Statistik zu berechnen seien, das heißt ob der Vertrag nur e i n e (auf die Zählung von zwei Perioden gegründete) Statistik wollte, welche (vorbehalten die auf besonderes Begehren einer Verwaltung im Sinne des obgenannten Art. 10 des Vertrages vorzunehmende Revision) auch für die spätem Jahre zu gelten hatte, oder ob man j ä h r l i c h w i e d e r k e h r e n d e Ermittlungen im Auge hatte.
Schließlich einigten sich die Postvereinsverwaltungen dahin, daß die Transitvergütungen pro 1877 nach Maßgabe einer während der ersten 14 Tage des Monats Dezember 1877 aufzunehmenden allgemeinen Statistik festgesezt werden sollen. (Für das Nähere siehe Postamtsblatt von 1877, Nr. 24, und Abschnitt X, 4, 5 hienach.)
6. Mit der deutschen Reichspost wurde am 24. Januar 1877 (s. Postamtsblatt Nr. 7) ein Uebereinkommen betreffend d i e R e g e l u n g de r Gr e n z p o s t V e r h ä l t n i s s e z w i s c h e n der S c h w e i z u n d d e m G r o ß h e r z o g t h u m B a d e n abgeschlossen. Dieses Uebereinkommen beruht auf einfachen und richtigen Grundsäzen.
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7. Wie bereits im vorjährigen Geschäftsbericht angegeben, ist das Uebereinkommen mit D e u t s c h l a n d , beireffend die E i n heitstaxe für F a h r p o s t s t ü k e bis 5 Kilogramm G e w i c h t , mit dem 1. Februar in Kraft getreten, gleichzeitig auch das damit verbundene veränderte Uebergabeverfahren für fragliche Stüke ohne Werthangabe.
8. Im Verkehr mit B e l g i e n wurden gemäß Uebereinkommen vom 6./30. September 1877 (Postamtsblatt Nr. 25) die t e l e g r a p h i s c h e n G e l d a n w e i s u n g e n auf 1. November 1877 eingeführt.
9. Bezüglich der Weiterspedition von W e r t h c h a r g é b r i e f e n i m V e r k e h r m i t F r a n k r e i c h wurde mit der französischen Postverwaltung ein Uebereinkommen getroffen (Postamtsbl. 1877, Nr. 15).
10. In Bezug auf den F a h r p o s t v e r k e h r m i t d e n o b e r i t a l i e n i s c h en E i s e n b a h n e n wurden (durch Protokoll vom 19. November 1877, Postamtsbl. Nr. 27) nähere Bestimmungen betreffend die von der Beförderung ausgeschlosseneu und die nur bedingt anzunehmenden und der schweizerischen Zuschlagstaxe von 50 °,'o unterworfenen Gegenstände vereinbart und mit dem ,!. Dezember 1877 vollzogen.
11. Mit den M e s s a g e r i e s N a t i o n a l e s de F r a n c e wurde (unterm 31. Juli 1877, Postamtsbl. Nr. 23) ein neuer und für a l l e Auswechslungspunkte gültiger Vertrag betreffend die gegenseitige Auswechslung von Fahrpoststüken abgeschlossen. Dieser Vertrag ist mit dem 1. Oktober 1877 in Vollzug getreten.
IV. Personelles und Besoldungen.
1. B e s t a n d d e s P e r s o n a l s .
Auf Ende 1877 betrug die Gesammtzahl der Postbureaux 799, Vermehrung gegenüber 1876 um 2 ; diejenige der Ablagen 1991, Vermehrung gegenüber 1876 um 9.
Obige PostbUreaux klassifiziren sich wie folgt: I . Klasse (Siz d e r Kreispostdirektionen) .
.
.
. 11 I I . ,, (Bureaux m i t mehreren Beamten) .
.
. 95 III.
, , (übrige Bureaux u n d Filialen) .
.
.
. 693 Total 799
267 Von den 1991 Ablagen sind 873 nicht rechnungspflichtig 239 rechnungspflichtig, aber nicht geldanweisungspflichtig, 879 rechnungspflichtig und mit dem internen Geldanweisungsdienste betraut.
1991 Die Zahl der Brief- und Paketträger, Paker, Büreaudiener, Boten und sonstigen Bediensteten (ohne die Kondukteure) betrug auf Ende 1877 1538 gegen 1482 im gleichen Zeitpunkte des Vorjahres.
Im Kondukteurpersonal ist gegenüber 1876 eine Verminderung um 9 fix angestellte Kondukteure (Gesammtzahl 233) eingetreten.
Die Zahl der Postbureaubeamten betrug Ende 1877 1526 (ohne die Kreispostkassiere) gegenüber 1531 (mit den 11 Kreispostkassieren) im Vorjahre und hat sich mithin effektiv um 6 vermehrt.
Die Gesammtvermehrun des fix angestellten Personals beträgt 62 Beamte und Angestellte und die Gesammtauzahl der Beamten und Angestellten 5364.
Im Jahr 1877 haben im Postpersonal nachstehende M u t a t i o n e n stattgefunden : Beamte.
Bedienstete.
Total Versezungen (freiwillige) 23 6 29 Todesfälle 28 74 102 Freiwillige Rüktritte .
.
.
41 146 187 Abberufungen .
.
.
.
10 39 49 Total 102 265 367 2. L e h r l i n g e und A s p i r a n t e n .
Im Berichtjahre wurden, um den dringendsten Bedürfnissen zu entsprechen, 63 neue Postlehrlinge aufgenommen.
P a t e n t i r t wurden 1877 76 Aspiranten; davon erhielten 19 die 1. Note (vorzüglich), 30 ,, II. ,, (gut), 27 ,, III. ,, (genügend).
Total 76 Auf Ende 1877 waren in Verwendung: 108 patentirte Aspiranten und 68 Lehrlinge.
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3. S t a n d der B e s o l d u n g e n .
Die beiliegende Tabelle (Nr. 1) erzeigt den Stand der Besoldungen auf Ende Dezember 1877 , verglichen mit demjenigen des gleichen Zeitpunktes der Jahre 1876 und 1875.
Im Berichtjahre wurden keine Gehaltserhöhungen bewilligt, wenn solche nicht durch eingetretene bleibende Dienstvermehrung geboten waren. Ebenso wurden neue Stellen nur da kreirt, wo ein unbestreitbares Bedürfniß vorhanden und das Interesse des Dienstes mit im Spiele war.
Die Verminderung des Durchschnitts der Besoldungen der Beamten bei den Bureaux I. und II. Klasse, sowie der Briefträger, Boten etc., rührt daher, daß bei eintretenden Vakanzen der neu Gewählte in der Regel nur das Gehalts m i n i m u m erhält, wenn auch sein Vorgänger einen weit höhern Gehalt hatte.
Im Berichtjahre wurde die Neuerung eingeführt, daß der Kondukteur seinen Plaz auf dem Boksiz neben dem Postillon , einen Banquetteplaz dagegen nur dann einzunehmen habe, wenn lezterer unbesezt sei. Dagegen wurde den Kondukteuren für jeden durchfahrenen Kilometer, auf welchem die Banquettepläze besezt und mit der Coupetaxe bezahlt sind, der Kondukteur somit seinen Plaz auf dem Bok zu nehmen hat, eine Vergütung von 5 Centimes bewilligt.
Diese Vergütung hat vom 10. Juni bis Ende 1877 eine Gesammtsumme von Fr. 11,286. 25 beansprucht, die indessen unter der Rubrik ,,Ertrag der Reisenden durch die Coupe-Zuschlagtaxe wieder gedekt wurde.
4. E n t s c h ä d i g u n g e n bei U n f ä l l e n des Postpersonals auf Dienstfahrten.
In Ausführung der Verordnung vom 29. September 1876 (A. S. neue Folge II, 515) hat der Bundesrath im Jahr 1877 an Entschädigungen bei Unfällen des Postpersonals auf Dienstfahrten, wofür die h. Bundesversammlung einen jährlichen festen Betrag von Fr. 8000 bewilligt hatte, in sieben Fällen im Ganzen Fr. 1306 ausgerichtet. Die bezügliche Spezialrechnung schließt pro 1877 mit einem Aktivsaldo von Fr. 6955. 90 ab (inbegriffen die Zinsen des angelegten Kapitals).
V. Geschäftsführung und Disziplin.
1. Dem I n s p e k t i o n s w e s e n wurde auch im Berichtjahre sowohl von der Centralverwaltung als von den Kreispostdirektionen im Allgemeinen die nöthige. Aufmerksamkeit geschenkt.
Zur Seite 268.
Beilage Nr. 1.
Gehaltsvergleichungen.
Dezember 1875, 1876 und 1877.
Fixe Zahl der fix Jahresbesoldung derselben.
Angestellten Fr.
Generalpostdirektion .
Kreispostdirektionen
Bureaux I. Klasse
Bureaux II. Klasse
Bureaux III. Klasse
.
.
.
.
.
.
.
.
.
Ablagen
Briefträger, Boten etc.
Kondukteure
.
.
.
.
') Ohne die Kreispostkassiere.
) Mit den Kreispostkassieren,
2
Durchschnitt des jährlichen GesammtEinkommens.
VerEr- mindelöhung rung 1877 gegenüber 1876.
Kp.
Fr.
Kp.
°/o
%
. 1875 1876 1877
32 32 32
123,368 125,436 125,436
-- -- --
3855 3920 3920
-- -- --
-- -- --
. 18751) 1876 1) 1877ä)
33 33 44
149,652 152,382 201,270
-- -- --
4534 4618 4574
-- --
-- -- --
-- -- 0,95
529 539 535
1,089,132 1,179,660 1,133,452
-- -- --
2059 2189 2119
-- --
-- -- --
-- -- 3,19
-- --
2046 2154 2136
-- --
-- -- --
-- -- 0,83
2
. 1875 ) 18762) 1877 1)
--
--
-- -- --
. 1875 1876 1877
306 « 319 317
626,004 687,048 677,220
. 1875 1876 1877
670 673 674
809,220 842,150 843,038
-- -- --
1208 1251 1251
-- .-- --
-- -- --
-- -- --
1875 1876 1877
1,928 1,982 1,991
699,708 776,692 799,382
-- --
363 392 402
-- --
-- -- 2,55
-- -- --
. 1875 1876 1877
1,411 1,482 1,538
1,592,052 1,705,592 1,737,636
-- --
1128 1151 1117
-- -- --
-- -- 2,95
. 1875 1876 1877
239 242 233
526,860 542,208 519,888
-- -- --
2204 2241 2231
-- -- --
-- -- 0,45
--
-- -- -- --
269 Es wurden Inspektionen vorgenommen : 1871 (11 Monate) .
.
.981 1872 893 1873 1326 1874 1684 1875 1789 1876 1995 1877 2005 Von diesen leztern gaben 231 zu besondern Verfügungen des Postdepartements, bezw. des Bundesrathes, Anlaß.
Trozdem in dieser Beziehung seit einigen Jahren bedeutend mehr geleistet wird als früher, so erachten wir doch die nur auf spezielle Anordnung der Gentralverwaltung oder der Kreispostdirektionen hin erfolgende Beaufsichtigung des Dienstes als ungenügend , und es beschäftigt sich das Postdepartement mit Untersuchung der Frage, in welcher Weise diesem Mangel abgeholfen werden könnte.
2. Beilage Nr. 2 enthält ein Verzeichniß der gegen Postbeamte und Bedienstete, sowie gegen Postpferdhalter (Postillone), verhängten Ordnungsbußen.
Die Vermehrung des Betrags der Bußen rührt hauptsächlich davon her, daß gegen ungenügende Frankirung von Geldanwei' sungen und nachläßige Behandlung von Nachnahmescheinen im Verkehr mit dem Auslande nach bestimmten Regeln Ordnungsbußen verhängt werden, eine Maßregel, zu der die Verwaltung durch die häufig vorkommenden Unregelmäßigkeiten gezwungen war.
(Siehe die Bemerkung unter Abschnitt IX, c. Geldanweisungen, hienach.)
VI. Postregal.
Aus der Beilage Nr. 3 ist zu ersehen, in wie viel und welchen Fällen gegen Private Bußen wegen Verlezung des Postregals verhängt werden mußten.
Auch dieses Jahr betreffen weitaus die meisten Fälle die mißbräuchliche Wiederverwendung bereits gebrauchter Frankomarken.
Das Postdepartement hat sich auch im Jahr 1877 wiederholt mit Versuchen befaßt, welche bezwekeu, solche Mißbräuche ganz unmöglich zu machen. Diese Versuche haben aber bis jezt noch zu keinem praktischen Resultate geführt.
Zur Seite 269.
Beilage Nr. 3.
U e b > r s i c l i t der wegen Verlezung des P o s v e r h ä n g t e n r h ä n g t e n Bussen im Jahr 1877.
Postkreise.
Verwendung schon gebrauchter Frankozeichen.
Personentransport mit Pferdewechsel.
Unbefugter Transport von Postgegenständen.
Zahl der Fälle.
Zahl deiFalle.
Zahl der Fälle.
l
Betrag.
Fr.
Genf Lausanne Bern .
Neuenburg Basel Aarau .
Luzern .
Zürich St. Gallen Chur .
Bellenz .
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
Total
.
.
.
( 1877 { [ 1876
Fr.
Kp.
4
8
63
125
21
31
18
36
30
60
50
--
27
67
--
--
39
42
60
--
30
52
50
--
31
62
--
5
5
11
.
Betrag.
23
34
3
31
--
--
--
--
--
--
--
--
--
--
--
-- --
Zahl der Fälle.
Ep.
Sonstige Uebertretungen.
Betrag.
Fr.
--
-- --
-- 1
54
50
. --
-- 5 --
--
--
--
--
264
10
1
50
11
47
--
--
-- 4
--
2
5
-- --
1
5
--
--
66
41
--
31
62
50
28
77
--
--
48
120
60
--
33
62
50
50 --
--
36
19
87 27
2
4
--
9 3
1
84
129
-- --
--
--
77
36
-- --
--
--
7
8
1 5 --
--
8
21
43
24
47
--
50
21
274
15
96
Ep.
180
--
--
Fr.
68
-- -- 10 70 --
5
Betrag.
4
-- --
1
10
Ep.
80
--
271 ° 500
Fr.
3
--
--
Zahl der Fälle.
;
18
-- --
Total.
Betrag.
66 12
--
Zahl der Fälle.
Rp.
-- --
50
450
Fr.
2
4
3
Ep.
Betrag.
Mißbrauch der Portofreiheit.
--
-- --
50
46
209 ,, --
8
38
3
4
324
932
10-
'315
690
60
50
Zur Seite 269.
Beilage Nr. 2.
Uebersicht
der gegen Postbeamte und Bedienstete verhängten Ordnungsstrafen 1877.
Bedienstete.
Beamte.
Postkreise.
Genf .
Lausanne Bern Neuenburg Basel .
Aarau .
Luzern .
Zahl der Fälle.
Betrag.
Fr.
Bp.
135
154
50
189
373
164
420
Zahl der Fälle.
Kondukteure.
Betrag.
162
50
4
4
50
90
76
169
70
35
71
40
50
64
147
50
8
12
.
.
.
.
.
.
.
.
.
99
291
50
150
522
50
68
288
206
451
50
91
210
.
.
.
.
.
111
269
10
58
122
Zürich
196
549
50
78
228
St. Gallen Chur Bellenz .
162
471
16
76
415
99
123
50
104
82
.
36
60
--
21
61
-- -- 50 50
( 1877 Total { ( 1876
1547
3687
66
859
1976
1253
2861
90
740
1301
.
.
58
88
85.
50 -- 30
Zahl der Fälle.
Betrag.
Fr.
Kp.
165
.
.
.
.
.
.
.
Fr.
Ep.
.
.
.
.
.
.
.
Betrag.
Fr.
.
.
.
.
.
.
.
Zahl der Fälle.
Postpferdhalter.
Postillone.
Zahl deiFalle.
Kp.
Betrag.
Fr.
Total.
Zahl der Fälle.
Kp.
Betrag.
Fr.
Ep.
5
7
50
309
329
25
345
721
75
262
652
40
29
80
50
16
26
21
58
40
5
14
85
194
460
70
5
--
264
1095
20
44
50
9
35
20
76
50
25
202
70
1
10
22
50
9
33
--
5
23
--
321
740
--
12
21
50
7
20
50
24
182
50
212
615
90
31
94
--
14
35
--
8
32
--
327
938
50
10
14
95
22
116
50
48
228
65
318
1246
26
--
--
--
15
78
15
227
321
15
28
9 13
37
--
36
-- ·
--
--
--
28
186
50
98
344
--
35
180
434
85
136
582
45
155
783
55
2877
7464
86
79
263
595
40
185
757
40
225
878
50
2666
6394
99
270
VII. Lokale.
Die beiliegende Tabelle (Nr. 4) enthält eine postkreisweise Vergleichung der Ausgaben für Gebäulichkeiten in den Jahren 1876 und 1877.
Wie aus dieser Tabelle ersichtlich ist, rührt die Gesammtminderausgabe von Fr. 1222. 91 davon her, daß im Vorjahre der Posten ,,bauliche Aenderungeri und Reparaturen"1 besonders stark in Anspruch genommen war (namentlich in Basel wegen der Einrichtung der provisorischen Post- und Telegraphenlokale in der Barfüßerkirche), während im Berichtjahr nur die gewöhnlichen Bedürfnisse zu berüksichtigen waren.
So haben die Minderausgaben für bauliche Aenderungen und Reparaturen die Mehrausgaben für Miethzinse mehr als aufgewogen.
Wichtigere Lokalfragen kamen im Berichtjahr vor : 1) P o s t g e b ä u d e in B a s e l .
Die Regierung von Basel-Stadt richtete an den Bundesrath das Gesuch : a. um Verlängerung des Termins für Vollendung des Baues ; b. um Genehmigung der in Ersezung der frühern ausgearbeiteten Pläne.
Der Bundesrath hätte der Durchführung der Neubaute die definitive Einrichtung der Post- und Telegraphenlokale in der Barfüßerkirche in Basel namentlich aus ökonomischen Rüksichten vorgezogen ; ein solches Projekt konnte jedoch nicht verwirklicht werden.
Schließlich bewilligte der Bundesrath die nachgesuchte Terminverlängerung, und er genehmigte die neuen Pläne unter einer Reihe von Vorbehalten , welche ihm durch die dienstlichen Interessen geboten erschienen, und welche die Regierung von Basel-Stadt auch bereitwillig acceptirte.
2) Abschluß eines Vertrages für erweiterte Post- und Telegraphenlokale in V e v e y und eines solchen für Benuzung provisorischer Postlokale während des Umbaues.
/ 3) Unterhandlungen bezüglich eines Vertrages für die (dringend gebotene) Erweiterung der Post- und Telegraphenlokale in P r u nt r u t.
4) Vertrag betreffend Postlokale in G l a r u s.
Beilage Nr. 4.
Zur Seite 270.
IPostLcreisvreise Verg-leielruiig-
der Ausgaben für Gebäulichkeiten, 1877 und 1876.
Postkreise.
Miethzinse (Brutto-Ausgaben).
Einnahmen an Untermiethen.
1876.
1877.
1876.
1877.
Fr.
Rp.
31,321 94
Fr.
Rp.
26,777 49
41,384
97
41,467
34
1,480
1,451
Bern
29,706
97
31,188 78
4,669
Neuenburg . . . .
51,474
50
46,005
50
Basel
28,420
Aarau
Fr.
Rp.
11,568
Ausgaben für bauliche Aenderungen, Reparaturen etc.
Netto-Ausgaben an Miethzinsen.
1877.
Fr.
Rp.
11,227 67
1876.
1876.
1877.
Fr.
Rp.
19,753 94
Fr.
Rp.
15,549 82
Fr.
Rp.
924 30
31
39,904
97
40,016
03
3,365 33
4,398
93
25,037
97
26,789
85
717
2,182
1,921
65
49,292
50
44,083
85
477
18
27,228 90
3,830
3,913
33
24,590
23,315 57
1,808
60
22,811
20,255 34
2,663 42
2,322
50
20,147
Luzern
12,273 33
11,668
33
480
Zürich
86,030
84,254
50
11,118
15
11,024
S t . Gallen . . . .
37,437 85
33,604 44
7,577
70
Chur
20,903 05
20,366
35
Beilenz
20,730
22,008
75
Genf Lausanne
. . . .
Total
382,494
68
29
364,825 72
330
58
17,932
84
Total-Ausgaben nach Abzug der Untermiethen.
1877.
Fr.
Rp.
292 70
1876.
Fr.
Rp.
20,678 24
Fr.
RP.
15,842 52
929
05
43,270
30
40,945 08
4,784
26
25,754
97
31,574
11
1,083
31
49,769
68
45,167
16
26,398 60
42,476
03
19,160 46
568 53
572
35
20,716
11
18,505
19
90
1,719
11
12,860
23
13,057
44
11,793 33
11,338 33
15
74,912
53
73,230
35
3,065 30
715 81
77,977 83
73,946
16
6,579
66
29,860
15
27,024
78
320 01
251 81
30,180
16
27,276
59
4,120
3,503
44
16,783
05
16,862
91
638 20
722
29
17,421 25
17,585
20
3,280
2,310
19,698
75
83
1,694
68
17,533
21,393
43
315,843
08
13,034 35
31,925 83
342,560
347,768
91
52,968 27
48,982
17,450
64
329,526 02
1,066
37
271 Von bedeutenderen Lokalen wurden im Berichtjahre n e u b e zogen: Datum.
1. März.
G e n f , T r a n s i t u n d Succursale 25. Juni.
V e v e y (provisorische Lokale) 1. Juli.
Zofingen.
1. Oktober.
Herisau 1. Dezember.
S t e. C r o i x Bern (erweitertes Filialpostbü1. Dezember.
r eau) .
VIII. Materiah 1. W ä g e n u n d S c h l i t t e n .
Unter Rubrik ,,Fuhrwesen-Material" finden sich die nöthigen Angaben bezüglich dieses Kapitels, in welchem im Berichtjahre keine grundsäzlichen Aenderungen vorkamen, wohl aber nach Möglichkeit gespart wurde.
2. B u r e a u m a t e r i a l .
1) Im Berichtjahre wurden die fixen Entschädigungen für den Verbrauch an Büreaumaterial und Verschiedenem (Schreibmaterialien, Verpakungsmaterial, Lokalreinigung, Weißwäsche u. dgl.) für die Bureaux IL Klasse nach einem dem Verkehr entsprechenden Klassensystem regulirt.
2) Im Jahr 1877 wurden weitere 375 amerikanische Fächer an 7 größern Postorten aufgestellt.
3) Das Postdepartement mußte wiederholt konstatiren, daß die für die Spedition von Fahrpoststüken dienenden Sake und die bezüglichen Schlösser nicht überall mit der nöthigen Sorgfalt behandelt wurden und daß dann in Verlustfällen die Beamten oder Angestellten ihre Verantwortlichkeit mit dem Hinweis auf das in schadhaftem Zustand zirkulirende Material zu deken versuchten.
Um solchen Vorwänden zu begegnen, wurde angeordnet, daß sämmtliche schadhaften Schloßsäke sofort der Generalpostdirektion einzusenden-seien, welche dafür sorgt und Kontrole darüber führt, daß die Schloßsäke gehörig reparirt oder, wenn nöthig, durch neue ersezt werden. Diese Maßregel ist von sehr gutem Erfolg gewesen.
4) Ueber die Rechnungsführung der Materialbüreaux in den Postkreisen wurde (Postamtsblatt 1877 , Nr. 17) eine verbesserte Kontrole eingeführt.
272
IX. Dienstbetrieb.
a. B r i ef p o s t.
1) Die gemäß Artikel 10 des Posttaxengesezes vom 23. März 1876 beschlossene (mit 1. September gleichen Jahres in Kraft getretene) Erhöhung der Rekommandationsgebühr für Briefpostsendungen von. 10 auf 20 Cts. hat im Jahre 1877 einen Mehrertrag von zirka Fr. 85,000 ergeben. Diese Erhöhung hat eine Abnahme der rekommandirten Sendungen nicht in bedeutendem,Maße bewirkt.
Die Gesammtzahl der rekommandirten und chargirten Briefpostgegenstände im Innern der Schweiz und nach dem Auslande betrug nämlich : 1875 .
.
.
. 922,810 1877 .
.
.
. 851,812 also eine Abnahme von bloß 7,7 %.
2) Die Bestellung der g e r i c h t l i c h e n A k t e war 1877, wie im Vorjahre, bloß in den Kantonen Genf und Aargau allgemein eingeführt, dort aber in jeder Beziehung mit gutem Erfolg.
b. F a h r p o s t.
1) Mit Einwilligung der hohen eidgenössischen Räthe ist vom 1. Januar 1878 an der durch Artikel 19, 3. Alinea, des Posttaxengesezes vom 23. März 1876 vorgesehene Z u s c h l a g von 10 C t s . f ü r j e d e s unfrankirte Fahrpoststük eingeführt. Ueber den Ertrag dieses Zuschlags und über das Verhältniß der Zahl der unfrankirten zu derjenigen der frankirten Pakete werden wir im nächsten Geschäftsbericht nähere Auskunft geben können.
2) Die (durch den obenzitirten Gesezesartikel ebenfalls vorgesehene) Frankirung der Fahrpoststüke mit Marken (und zwar mit gewöhnlichen Briefmarken) wurde im Berichtjahre vorbereitet und mit 1. Februar 1878 durchgeführt.
3) Ueber die an die hohe Bundesversammlung gelangten Eingaben betreffend w e i t e r e H e r a b s e z u n g d e r F a h r p o s t t a x e n haben wir (unterm 29. März 1878) besondern Berieht erstattet.
c. G e l d a n w e i s u n g e n .
Interner Verkehr.
Im internen Verkehr ist im Laufe des Jahres die einzige Neuerung eingetreten, daß der vom 1. September 1876 an lediglich
F
273
für die postdienstlichen, bei den Hauptpostbüreaux zahlbaren Anweisungen bewilligte Maximalbetrag von Fr. 10,000 per Anweisung vom 1. November an auf alle amtlichen (taxfreien) Anweisungen ausgedehnt wurde (Postamtsblatt Nr. 26).
Die taxpflichtigen Anweisungen haben gegenüber dem Vorjahre a b g e n o m m e n um 74,839 Stüke = 5,eo °/o und Fr. 6,693,526 =
4,87
°/0.
Der Durchschnitt dieser 74,839 Anweisungen beträgt Fr. 89. 40, währenddem sich der Durchschnittsbetrag der taxpflichtigen Anweisungen auf Fr. 115. 95 stellt. Wird für die Abnahme von Fr. 6,693,526 lezterer Durchschnitt berechnet, so reduzirt sich die eigentliche Abnahme auf 57,727 Stüke.
Der T a x e r t r a g hingegen hat sich gegenüber dem Vorjahre um Fr. 51,606 gehoben, und zwar in Folge der seit dem 1. September 1876 für jede Anweisung um 10 Cts. erhöhten Gebühr.
Der Rükgang der Anweisungen dürfte weniger dieser Taxsteigerung als dem gedrükten Geschäftsverkehr zugeschrieben werden.
An u n a u s z a h l b a r e n und zugleich u n r ü k v e r g ü t b a r e n Anweisungen wurden im Laufe des Jahres Fr. 135. 48 vereinnahmt, dagegen Fr. 5. 60 verausgabt für ein früher vereinnahmtes Mandat, welches dann später rükvergütet werden konnte.
Die Anweisungen werden in Bezug auf r i c h t i g e F r a n \ k i r u n g genau kontrolirt. In 2929 Fällen mußten die ungenüt genden Taxen nachträglich ergänzt und für 764 Anweisungen oder : 1 /2 %o, welche unberechtigter Weise als ,,amtlich" aufgegeben wurden, mußten nachträglich die Taxen mit Fr. 251. 70 bezahlt werden.
Wenn bei den Geldanweisungen, die offen versandt und einer besondern Kontrole unterworfen werden und bei denen die Berechtigung zur Portofreiheit eine sehr beschränkte ist (Art. 37 des Posttaxengesezes), so viele Fälle u n b e f u g t e r I n a n s p r u c h n a h m e der Portofreiheit vorkommen, so kann man sich leicht vorstellen, wie zahlreich diese Fälle sind bei der Briefpost, wo eine genaue Kontrole ganz unmöglich und das Gebiet der Berechtigung zur Portofreiheit ein so ausgedehntes ist.
Verkehr mit dem Auslande.
Es sind folgende im Laufe des Jahres eingetretene N e u e r u n g e n zu verzeichnen : Bundesblatt. 30. Jahrg. Bd. II.
19
274
1) Die M a x i m a l b e t r ä g e der Postanweisungen nach K o n s t a n t i n o p e l (durch Vermittlung der deutschen Reichspost) sind vom 1. Februar an denjenigen nach Deutschland gleichgestellt (Mark 300) und die T a x e n festgesezt worden, -wie folgt : bis 80 Mark = 75 Cts.
160 ,, = 165 ,, 240 ,, = 250 ,, 300 ,, = 300 ,, 2) Mit B e l g i e n wurden vom 1. November an t e i e g r a - ,p h i s c h e Geldanweisungen eingeführt.
> 3) F r a n k r e i c h und I t a l i e n , ersteres vom 1. September 1877 und lezteres vom 1. Januar 1878 an, haben a l l e i h r e P o s t b u r e a u x z u r A u s w e c h s l u n g i n t e r nale r P o s t a n w e i s u n g e n e r m ä c h t i g t , währenddem dieser Verkehr früher auf etwa einen Viertheil der Bureaux beschränkt war. In der Schweiz waren von j e h e r a l l e Postbureaux zur Annahme und Auszahlung i n t e r n a t i o n a l e r Geldanweisungen ermächtigt.
4) Mit dem Monat Juli ist zwischen I t a l i e n und den Vereinigten Staaten von Amerika die direkte A u s w e c h s l u n g von Geldanweisungen ins Leben getreten, und es hat daher die bisherige Vermittlung durch die Schweiz aufgehört.
5) Dagegen überliefert O e s t e r r e i c h - U n g a r n seit dem / l. Juni seine Mandate n a c h den V e r e i n i g t e n Staaten v o n A m e r i k a den s c h w e i z e r i s c h e n P o s t e n zur > Umspedition.
6) Die Z u s c h l a g g e b ü h r für Anweisungen n a c h N i e d e r l ä n d i s c h I n d i e n ist vom 1. Juli an von 40 auf 20 Cts.
für je Fr. 20 herabgesezt worden.
Im Uebrigen nahm der internationale Geldanweisungsverkehr seinen ordentlichen Verlauf. Zwar zeigt sich eine Abnahme gegenüber dem Vorjahre häufiger als in frühern Jahren, jedoch ist dieselbe lediglich in Bezug auf die Anweisungen nach Italien von Belang. Für dieses Land rührt die Verminderung daher, daß die Anzahl der in der Schweiz beschäftigten italienischen Arbeiter abgenommen hat, und deren Löhne theilweise geringer geworden sind.
Nachstehend wird die Ab- und Zunahme gegenüber dem Vorjahre verzeichnet :
275 Stükzahl.
Betrag.
% Abnahme. °/o . 34,96 49,87 nach Italien 5,35 8,06 aus ,, .
.
2,73 2,26 nach Belgien nach Oesterreich-Ungarn 3,20 3,07 nach Britisch Indien .
. 100,00 199,00 . 162,50 406,00 aus Zunahme.
nach Frankreich .
.
.
1,72 2,54 aus ,, .
.
. 18,07 22,19 nach Deutschland .
.
.
5,69 6,70 aus ,, .
.
.
5,29 13,85 nach Großbritannien .
.
.
8,15 -- aus ,, .
.
. 15,50 13,84 nach den Niederlanden .
.
. 28,64 2,21 aus ,, ,, .
.
. 28,71 18,16 nach den Vereinigten Staaten von Amerika 39,67 36,02 aus ,, ,, ,, ,, 14,58 8,56 aus Belgien 11,07 13,07 a u s Oesterreich-Ungarn .
.
.
. 14,59 10,00 Der Verkehr mit N i e d e r l ä n d i s c h Indien entzieht sich der Vergleichung, weil derselbe erst am 15. Mai 1876 zur Einführung gelangte.
Mit Ablauf des Jahres 1877 gelangen diejenigen im Jahr 1869 nach dem Auslande aufgegebenen Anweisungen zur V e r e i n n a h m u n g (nach 8 Jahren), welche w e d e r a u s b e z a h l t n o c h r ü k v e r g ü t e t werden konnten, und zwar : Anweisungen nach Italien .
. Fr. 300. 75 Frankreich .
. ,, 1091. 57 Deutschland etc. . ,, 73. 25 Total Fr. 1465. 57 An N a c h t a x e n und B u ß e n wegen u n g e n ü g e n d e r F r a n k a t u r wurden erhoben und mit Frankomarken gedekt : auf Anweisungen nach Frankreich und Italien Fr. 237. 37 und auf Anweisungen nach Deutschland, Oesterreich-Ungarn, Belgien, den Niederlanden und Luxemburg in 771 Fällen Fr. 1178. 90.
. d. E i n z u g s m a n d a t e .
Der Einzugsmandatverkehr nahm im Jahr 1877 seinen ungestörten Verlauf.
276
Gegenüber dem Vorjahre stellt sich folgende Zunahme heraus: Interne Einzugsmandate.
Stüke : von 62,212 auf 83,919 = 35,05 % Summe : von Fr. 8,481,774 ,, Fr. 11,504,836 = 35,66 % Die erfolglosen Einzugsversuche sind von 31,74 auf 33,31 % angestiegen.
Einzugsmandate nach Deutschland.
Stüke : von 1,147 auf 1,413 = 23,19 °/o Summe : von Mk. 74,760 ,, Mk. 116,822 == 56,26 % Einzugs m a n d a t e aus Deutschland.
Stüke : von 6,917 auf 10,836 == 56,65 % Summe : von Fr. 771,417 auf Fr. 1,257,156 = 62,96 °/o Die erfolglosen Einzugsmandate sind von 19,748 auf 27,957 angewachsen und haben sich somit von 25,07 auf 27,32 % erhöht.
Der E r t r a g d e r E i n z u g s m a n d a t e , abgesehen von den indirekten Mehreinnahmen für Empfangsbescheinigungen über aufgegebene Einzugsmandate und Geldanweisungen, für vermehrte Korrespondenzen u. s. w. kann berechnet werden wie folgt : 83,919 interne Einzugsmandate à 50,Cts.
.
Gebühren von Fr. 7,672,575 (66,69 °/o von Fr. 11,504,836), welche eingezogen und mittels interner Geldanweisungen versandt wurden, à 0,319 °/o = .
.
.
.
1,413 Einzugsmandate nach Deutschland à 50 Cts.
Gebühren von ca. Mark 84,906 (72,68 % von Mark 116,822), welche in Deutschland eingezogen und mittels Anweisungen nach der Schweiz gesandt wurden, à 0,894 °/o, lk = Gebühren von Fr. 913,701 (72,68 % von Fr. 1,257,156), welche eingezogen und mittels Anweisungen nach Deutschland versandt wurden, à 1,018 °/o, Va = .
.
.
Fr. 41,959. 50
,, 24,475. 51 ,, 706. 50
,,
474. 42
,,
4,650. 74
Total Fr. 72,266. 67
277
e. K u rs w e s e n.
1. A l l g e m e i n e s .
Die beträchtliche Ausdehnung des Eisenbahnbetriebes in der Schweiz, welche bis zum Abschluß des Berichtjahres 2519 Kilometer erreichte, hat dem Postkursbetrieb mit Ausnahme · der Alpenposten einen bedeutend beschränkteren und zum größten Theil bloß mehr lokalen Wirkungskreis angewiesen und durch die successive Entziehung der frequentirtesten Verkehrsrouten die aus dem Passagiertransporte entspringenden Einnahmen bedeutend vermindert.
Bringt man mit diesem Zustand der Dinge noch die allgemeine anhaltende Geschäftsstokung in Verbindung, so darf man sich nicht wundern, wenn die Einnahmen aus dem Passagiertransport während des Jahres 1877 um Fr. 358,529 unter dem Büdgetansaz und um Fr. 548,025 unter dem Ertrage des Vorjahres zurükgeblieben sind.
Das Departement hat sich zur Aufgabe gemacht, das seit einigen Jahren in Folge anhaltender Theurungsverhältnisse und daheriger vermehrter Anforderungen der Postpferdhaltereien gestörte G l e i c h g e w i c h t der E i n n a h m e n und A u s g a b e n im P a s s a g i e r v e r k e h r einer nähern Untersuchung zu unterwerfen und eine Revision und theilweise Reorganisation des Postkursbetriebes anzustreben. Das diesfallsige Resultat, worüber in der Folge bei den entsprechenden Rubriken nähere Angaben enthalten sind, besteht hauptsächlich in der Aufhebung und Reduktion einer großen Anzahl unrentabler Postkurse, in der Revision von Postführungsverträgen im Sinne einer Reduktion der Kurszahlung, in der Umwandlung von Postkursen in subventionirte Privatkurse und Uebertragung des Beiwagentransportes an die Unternehmer gegen Ueberlassung der bezüglichen Passagiertaxen.
Wie wir bereits in der Einleitung zu gegenwärtigem Bericht nachgewiesen haben, hat sich das Resultat des Passagierbetriebes um Fr. 542,000 günstiger gestellt als im Vorjahre, weil der oberwähnten Abnahme der Passagiereinnahmen eine um diese Summe größere Verminderung an Ausgaben für Transportkosten und Fuhrwesenmaterial gegenübersteht. Weitere Reglirung der Bedingungen d e s T r a n s p o r t s d e r B e i w a g e n r e i s e n d e n i m Sinne möglichster Beschränkung des auf diesem Transport sich ergebenden Verlusts, sowie die Frage betreffend Ueberlassung des E x t r a p o s t d i e n s t e s an die Postpferdehaltereien, resp. an die Privatindustrie, fallen in den
Geschäftskreis des nächsten- Bericht]ahres.
S t ö r u n g e n i m P o s t k u r s b e t r i e b kamen auch i n diesem Jahre wiederholt vor in Folge anhaltender Regengüsse und
278
daher lichen fallen März,
verursachter Ueberschwemmungen, ferner wegen außerordentSchneeniedersclüägen, Lawinenstürzen und Brdschlipfen. Es dieselben in die Zeit vom 13. bis 16. Februar, 15. bis'28.
12. bis 15. November und vom 26. bis 31. Dezember.
Für die nicht auf Alpenstraßen sich bewegenden Kurse, sowie für den Lokal- und Winterdienst auf Bergrouten wurde von einer Erhöhung der bisher üblichen Passagiertaxe für einstweilen noch abgesehen, und wir lassen künftighin eine successive Erhöhung überall da eintreten, wo besondere Verkehrsverhältnisse solches wünschenswerth erscheinen lassen, oder wo die Kurszahlungen wesentlich erhöht werden müssen.
Versuche, welche wir zum Zweke der Hebung des Passagierverkehrs mit auf 10 bis 12 Centimes per Kilometer reduzirter Passagiertaxe in verschiedenen agrikolen Gegenden anstellten, haben bis jezt ein bloß theihveise befriedigendes Resultat erzielt.
Um die Einrichtung der Abonnementsbillete dem Publikum zugänglicher zu machen, wurde Art. 93 der Transportordnung dahin abgeändert, daß solche Billete (mit 20°/o-Rabatt) schon für 10 Fahrten und nicht erst für 10 Hin- und 10 Rükfahrten ausgegeben werden.
In Folge Eröffnung neuer Eisenbahnlinien kamen 24 Kurse zur Aufhebung, während dagegen 14 neue Kurse (mit Inbegriff von bloßen Omnibus- oder Fourgondiensten zwischen Post- und Bahnhöfen) erstellt werden mußten.
Bezüglich d e r A b t r e t u n g d e r K o n d u k t e u r p l ä z e verweisen wir auf Abschnitt IV, Personelles und Besoldungen, Ziffer 3.
2. A l p e n k u r s e.
Wie aus der beiliegenden Tabelle (Nr. 5) ersichtlich ist, hat der P a s s a g i e r ve r k e h r auf de n A l p e n r o u t e n gegenüber dem Vorjahre abgenommen. Die Ursache davon ist, abgesehen von der anhaltenden allgemeinen Geschäftsstokung, hauptsächlich den in den Monaten Februar, März, Mai, November und Dezember durch außerordentliche Schneefälle wiederholt vorgekommenen , oft mehrere Tage andauernden Unterbrechungen der Alpenpässe zuzuschreiben.
Bemerkenswert!! indessen ist die Thatsache, daß die Frequenzabnahme im Alpenpostverkehr während des Sommers durch Mehreinnahmen in Folge Anwendung des erhöhten Passagiertarifs mehr als kompensirt wurde.
Beilage Nr. 5.
Zur Seite 278.
i
Vergleichende Uebersichti der Anzahl Reisenden und der Erträgnisse der hauptsächlichsten Alpen- und Touristenkursej in den Jahren 1875, 1876 und 1877 gegenüber 1861.
1861.
18771
Postrouten.
Alpenpässe.
Kurse. Reisende.
Gotthard . . . .
Bernhardin . . . .
Schyn und Julter . .
Schyn-Landwasser Albula . .
Flüela Maloja Bernina Furka Brünig
1876.
1875.
. .
Sierre-Arona . .
Flüelen-Biasca u n d Bellenz-Lugano . . . .
Chur-Colico .
Chur-Tiefenkasten-Samaden . . . .
Thusis-Alveneu-Davos und Chur-Lenz-Davos .
Chur-Samaden-St. Moritz Chiavenna-Samaden, Schuls-Nauders Samaden-Tirano
. . .
Brigue-OEetsch-Andermatt Brienz-Meyringen- Alpnacht Total
Ertrag.
Kurse. Reisende.
27,813 25,920 ' 8,738 13,277 8,496
Fr.
184,142 267,581 54,808 135,493 68,257
Ct.
45 30 85 95 75
1 2 1 1
5,451 6,732 1,909 6,018
11,664 26,141 6,249 20,078
25 65 65 05
3
8,643
36,305
20
3 4 3 3 2 3 3 3 5 3 2 2 6
17
112,997
810,723
10
42
2 2 2 2 1
28,874 72,030 11,293 25,836 12,743 5,997 11,605 19,120 16,561 6,218 11,114 2,959 ' 21,973 246,323
*) Mit blos einem durchgehenden Sommerkurs zwischen Dissentis und Andennatt.
**) Mit zwei durchgehenden Sommerkursen zwischen Dissentis und Andermatt.
***) Mit blos einem durchgehenden Sommerkurs zwischen Dissentis und Andermatt.
·
Kurse. Reisende.
Ertrag.
Fr.
-Ct.
214,942 65 578,263 05 81,088 10 237,981 55 118,229 85 24,807 85 95,316 65 113,388 30 89,335 05 24,239 10 59,179 30*) 27,253 80 128,537 58
1,792,562
83
Ertrag.
3 4 3 3 2 2 3 4 5 2 2 2 6
28,190 69,547 11,113 25,376 13,081 5,829 9,874 19,097 19,191 5,265 11,884 2,675 19,957
Fr.
200,877 536,111 74,827 228,685 126,206 23,893 90,365 107,973 94,165 22,892 58,866 27,106 111,733
41
241,079
1,703,704
Kurse. Reisende.
Ct.
05 25 50 15 20 95 40 70 35 · 75 63** 80 20
93
Ertrag.
3 4 3 4 3 2 3 4 5 3 2 2 7
26,727 52,217 10,893 28,321 12,793 4,334 8,741 20,550 16,452 5,416 10,801 2,403 24,512
Fr.
192,794 494,167 76,990 242,423 138,687 18,548 96,425 113,777 97,580 23,981 60,110 24,978 123,340
45
224,160
1,703,807
Ct.
45 75 90 55 80 85 35 50 30 90 50*** 50
35
1
279 Die E r ö f f n u n g der A l p e npasse für das Rad fand im Berichtjahre, mit Ausnahme des Simplon (21. April), erst zwischen dem 12. und 24. Juni statt, während der Bergschluß schon mit 12. November eingetreten ist.
Mit Rüksicht auf die zu den Betriebsauslagen außer allem Verhältnisse stehenden geringen Passagiereinnahmen, sowie in Anbetracht der Schwierigkeit und Gefährlichkeit des Winterpostbetriebes hat sich der Bundesrath zur E i n s t e l l u n g e i n z e l n e r P o s t k u r s e im Kanton Graubünden, an welche sich kein absolutes Bedürfniß knüpfte, veranlaßt gesehen.
Zum Zweke möglichster Sicherung des Alpenpostbetriebes hat das Postdepartement Schritte gethan, damit namentlich auf den für den entwikelten Verkehr vielerorts allzuschmal angelegten g r a u b ü n d i s c h e n B e r g s t r a ß e n die nöthigen Ausstellpläze und schüzenden Barrieren angebracht werden.
Zu erwähnen bleibt noch, daß infolge Einstellung des Privatfourgondienstes auf der Gotthardroute und der Einführung der einheitlichen Fahrposttaxe für Pakete bis auf 5 Kilogramm der F a h r p o s t t r a n s p o r t sich bedeutend vermehrt hat, so daß die Wiedereinführung eines zweiten Kurses zwischen Andermatt und Airolo geboten erschien, um dadurch einer erheblichen Kostenvermehrung im Beiwagentransport vorzubeugen.
Im Interesse eines geregelten Dienstes wurden für die B ea u f s i c h t i g u n g d e r A l p e n k u r s e , namentlich a u f d e r Gotthardroute, besondere Maßregeln durch Abordnung eines eigenen Beamten getroffen.
3. B e s t a n d der P o s t f ü h r u n g e n .
Auf Ende des Jahres 1877 betrug die G e s a m m t z a h l d e r P o s t k u r s e , mit Inbegriff der subventionirten Privatkurse, 565. Auf Ende 1876 bestanden deren 617; es ergibt sich somit pro 1877 eine Verminderung von 52 Kursen.
D i e Zahl d e r a u f g e h o b e n e n u n d a b g e k ü r z t e n Postkurse betrug 95, nämlich 24 infolge der im Laufe 1877 stattgefundenen Eisenbahneröffnungen und 71 wegen allzu ungünstigen Ertragsergebnissen. Dagegen wurden 33 Kurse n e u e r s t e l l t , worunter 14 infolge vorerwähnter Bahneröffnungen.
Nebst diesen 565 Kursen bestanden noch, theilweise nur im Sommer, theihveise aber auch während des ganzen Jahres, 61 k o n z e s s i o n i r t e O m n i b u s d i e n s t e , welche z u m .Theil ebenfalls zum Posttransport benuzt wurden. Im Weitern sind 10 Konzessionen ertheilt worden.
230 Obige 565 Kurse zerfallen in : 344 Jahreskurse auf Rechnung der Postverwaltung, 51 Sommerkurse ,, ,, ,, ,, 20 Winterkurse ,, ,, ,, ,, 53 Omnibus- und Fourgondienste zwischen Post- und Bahnhöfen.
97 subventionnée Privatkurse, welche zum Posttransport benuzt werden, deren Passagierertrag aber von den Unternehmern bezogen wird.
Bei 88 Kursen, welche auf Rechnung der Postverwaltung ausgeführt werden, sind die betreffenden Unternehmer gegen entsprechende Reduktion der fixen Kurszahlung mit 50% am P a s s a gierertrag betheiligt.
Die sämmtlichen Postkurse, mit Ausnahme der bloß konzessionirten und der bloßen Omnibus- und Fourgondienste zwischen Postund Bahnhöfen, haben im Ganzen eine A u s d e h n u n g v o n 5504 K i l o m e t e r n , und es wird diese Kursstreke täglich mindestens zwei-, größtenteils aber noch mehrmals befahren, woraus sich ergibt, daß die zurükgelegten K i l o m e t e r auf sämmtlichen Postkursen im Sommer 19,689 und im Winter 16,478 per Tag betragen, zusammen im ganzen Jahre 6,406,357 Kilometer.
V e r t r a g s a b s c h l ü s s e f ü r n e u e K u r s e , Erneuerungen und Abänderungen bereits bestehender Verträge haben im Berichtjahre 253 stattgefunden.
In Bezug auf das Verfahren bei A u s s c h r e i b u n g u n d U e b e r t r a g u n g v o n P o s t f ü h r u n g e n wurde v o m Postdepartement unterm 15. Februar 1877 (s. Postamsblatt Nr. 6) eine besondere Verordnung erlassen.
4. F a h r e n d e P o s t b u r e a u x .
Als h a u p t s ä c h l i c h s t e A e n d e r u n g e n in der K u r s i r u n g d e r f a h r e n d e n P o s t b u r e a u x während dem Berichtjahre führen wir an : 1) Ausdehnung der Bahnpostkurse G e n f-, beziehungsweise L a u s a n n e - 3 - i d e r s auf L e u k, in Folge Betriebseröffnung der Eisenbahnstreke zwischen Siders und Leuk auf den 15. Oktober.
2) Organisation der Bahnposten in Folge Vollendung des J u r a b a h n n e z e s auf den 1. Juni. Es wurden direkte Bahnpostkurse eingeführt zwischen Basel-Delsberg-Neuchâtel, beziehungsweise Lausanne, wogegen die bisherigen Kurse, auf den Routen BernChaux-de-fonds und Olten-Lausanne auf Bern-Biel, Chaux-de-fondsSonceboz und Olten-Biel lokalisirt wurden. Auf diese Weise konnte
281
die Route Basel-Olten-Bern-Lausanne-Genf namentlich in Bezug auf den Fahrpostverkehr wesentlich entlastet werden.
Mit dem 15. Oktober wurde ferner, hauptsächlich in Berüksichtigung des internationalen Briefpostverkehrs mit Frankreich, eine Bahnpost errichtet auf der Streke Pruntrut-, beziehungsweise Delle-Delsberg.
3) Es fand sodann auf den 1. Juni zwischen Basel-BözbergZürich eine Reduktion der Kurse statt, deßgleichen eine solche zwischen Brugg-Aarau-Bern, in Folge der unterm 9. April eingeführten Beschränkung der Eisenbahnzüge auf dem Nordostbahnneze.
Es hat daher auch die Zahl der auf Ende 1877 im Bahnpostdienste täglich b e f a h r e n e n K i l o m e t e r gegenüber dem Vorjahre um 282 Kilometer abgenommen und beläuft sich somit im Ganzen per Tag auf 12,928 Kilometer, während der Schiffspostdienst mit täglich 574 Kilometern sich gleich geblieben ist.
Eine V e r m e h r u n g d e r B a h n p o s t w a g e n h a t i m Berichtjahre nicht stattgefunden, und es haben die vorhandenen 82 Wägen auf Ende Dezember 1877 im Ganzen 4,709,789 Kilometer durchlaufen gegenüber von 4,837,990 Kilometern im Vorjahre, was einer durchschnittlichen jährlichen Leistung von 57,436 Kilometern per Wagen gleichkommt und somit die vertragsmäßige Maximalleistung von 72,000 Kilometern bei Weitem nicht erreicht.
Momentane S t ö r u n g e n i m B a h n p o s t d i e n s t kamen im Februar in Folge anhaltender Regengüsse und daher verursachter Ueberschwemmungen und Erdschlipfe auf der Bözberg-, Toggenburger- und Tößthal-Linie, sowie im St. Immerthal vor.
Erhebliche U n f ä l l e im Bah n p o s t d i e n s t kamen mit Ausnahme desjenigen bei Bussigny in Folge Zusammenstoßes zweier Züge keine vor, dagegen zahlreiche leichtere Verlezungen von Beamten und Angestellten und Beschädigungen von Bahnpostwagen in Folge Manövrirens in Bahnhöfen.
Vielfache Anstände mit einzelnen Bahnverwaltungen in Betreff des Verbotes des Ankuppelns d e r B a h n p o s t w a g e n unmittelbar hinter der Lokomotive endigten mit der bestimmten Zusicherung von Seite der betreffenden Bahngesellschäften, die Verwendung des Bahnpostwagens als Schuzwagen nur in ausnahmsweisen dringenden Fällen eintreten zu lassen.
Im Berichtjahre wurden eine Anzahl B a h n p o s t w a g e n älterer und kleinerer Konstruktion vergrößert und mit der als praktisch bewährten neuen Aufhängvorrichtung (System Riggenbach) versehen.
282
Weitere Studien über Verbesserungen in der Konstruktion der Bahnpostwagen fallen dem nächsten Berichtjahre anheim.
Ueber d i e Z a h l d e r i m f a h r e n d e n P o s t d i e n s t verwendeten Beamten und derenEntschädigung istt Näheres unter Rubrik ,,Personelles" enthalten.
Die Zahl der im Berichtjahre durch die fahrenden Postbureaux unspedirten Fahrpostük belief sich auf 3,392,395 Stük gegenüber 3,278,431 im Vorjahre.
Näheres über den S t a n d de r Bah n- und Schiffspostk u r s e und deren Kartenschlüsse ist in Tabelle Nr. 40 der Postund Telegraphenstatistik enthalten.
Spezialausgaben für die Bahn- und Schiffsbüreaux.
a.
b.
c.
d.
Hiefür waren büdgetirt .
.
.
.
Verausgabt wurden : für neues Aufhängsystem an 10 Wägen ' .
. F r . 2,550. -- für außerordentliche Reparaturen u. Umänderung etc.
von Bahnpostwagen . ,, 8,184. 55 für vertragsgemäßen Unterhalt und Reparatur der Bahnpostwagen .
. ,, 32,037. 40 vertragsmäßiges Schmieren und Reinigen der Bahnpostwagen (4,709,789 Kilom.
à Va Ct.)
. ,, 23,548. 94
F r . 75,000. --
,, Somit Minderausgabe gegenüber dem Budget
66,320. 89
Fr. 8,679. 11
Die zu Lasten der Bahngesellschaften fallenden Reparaturen an Bahnpostwagen belaufen sich auf Fr. 4136. 55.
5. K a r t i r u n g s - und I n s t r a d i r u n g s v e r h ä l t n i ssse.
Seit dem Jahre 1870 hat sich die Zahl der t ä g l i c h e n i n t e r n e n K a r teil S c h l ü s s e verdoppelt und jedes Jahr war eine wesentliche Zunahme gegenüber dem Vorjahre wahrzunehmen. Im Berichtjahre ist dagegen die Zahl dieser Kartenschlüsse gegenüber dem Jahre 1876 etwas zurükgegangen, und zwar in Folge der getroffenen Anordnung, wonach die nicht absolut nothwendigen Sendungen, hauptsächlich diejenigen nach den Seitenrouten, deren Inhalt durch
283
die Poststellen an Influenzpunkten ohne Verspätung umspedirt werden kann, eingestellt wurden. Es wurde hiedurch eine Vereinfachung im Sendungswechsel und eine nicht unwesentliche Ersparniß an Material bezwekt.
Ueber den Stand der internen Kartenschlüsse, sowie derjenigen im Verkehr mit dem Auslande geben die Tabellen Nr. 6 und 40 der Post- und Telegraphenstatistik nähern Aufschluß.
Behufs Beschleunigung in der Korrespondenzbeförderung zwischen den Kantonen G e n f und T e s s i n wurden direkte Briefsendungen von Genf nach Lugano und vice versa via Mont-CenisChiasso eingeführt.
Aus dem gleichen Grunde wurde die offene Transitleitung der Korrespondenzen zwischen dem Kanton T e s s i n und e i n e m T h e i l e v o n G r a u b ü n d e n einer - u n d F r a n k r e i c h andererseits via Arona, beziehungsweise Como-Mailand-Mont-Cenis und Genua-Ventimiglia und umgekehrt vereinbart, wodurch die Korrespondenzen um 24 Stunden und noch mehr beschleunigt worden sind.
Mit der Vollendung des Jura-Bahnnezes sind auch in Bezug auf die Leitungsverhältnisse der französischen Korrespondenzen via Delle einige Aenderungen eingetreten. Die in Basel entstehenden und von weiterher kommenden, nach der Route Dijon-BesançonMontbéliard bestimmten Korrespondenzen konnten via DelsbergPruntrut und vice versa geleitet und so die Transitkosten an Deutschland für die Streke zwischen der Baslergrenze und Altmünsterol vermieden werden. Leider mußte jedoch für die Hauptroute Beifort-Paris die frühere Leitung via Basel-Altmünsterol im Transit durch Deutschland beibehalten werden, weil die Verbindung via Delsberg-Delle-Morvillars-Belfort in Bezug auf die Fahrzeit nicht konkurrenzfähig ist. Diese Route ist durch Einführung von Schnellzugsverbindungen, welche gegenwärtig noch fehlen, jedenfalls einer größern Entwiklung und Verbesserung fähig.
In der Ankunft der französischen P o s t z ü g e in D e l l e wurden namentlich während der ersten Zeit, nach dem Beginne der direkten Verbindungen, häufige Verspätungen konstatirt, durch welche oft die Anschlüsse an die Jura-Bern-Luzern-Bahnzüge von Delle nach Pruntrut verfehlt wurden. Diese Unregelmäßigkeiten wurden jeweilen der französischen Postverwaltung zur Kenntniß gebracht, welche ihrerseits bezügliche Schritte zur Abhilfe bei den betheiligten französischen Eisenbahngesellschaften
gethan hat.
Vom 15. Juni bis Ende Oktober wurde zum ersten Male eine neue Schnellzugsverbindung zwischen B a s e l und P a r i s eingelegt, welche auch ungesäumt zu Postzweken benuzt wurde.
284
Vom 1. März an wurde eine wöchentlich einmalige direkte Verbindung zwischen Genf, beziehungsweise Basel, und N e w Y o r k via Havre durch Vermittlung von Hamburger-, beziehungsweise französischen Dampfern hergestellt.
In Folge Reduktion der Züge auf der V o r a r l b e r g e r bahn mußte der Transitverkehr via St. Margrethen-Lautrach-Lindau theilweise eingestellt werden.
Seit dem 15. Oktober sind auch die Dampfschiffsverbindungen zwischen R o m a n s h o r n u n d F r i e d r i c h s h a f e n v o n 4 auf 3 reduzirt worden, wodurch der Korrespondenzverkehr mit Württemberg benachtheiligt worden ist.
Gegen alle diese Verkehrseinschränkungen hat die Postverwaltung Einsprache erhoben, wegen der gedrükten finanziellen Lage der meisten Verkehrsanstalten war dieselbe jedoch ohne Erfolg.
6. E x t r a p o s t w e s e n .
Die Totaleinnahmen dieses Dienstzweiges betrugen im Jahr 1875 1876 1877 Fr. 83,665. 48 Fr. 89,112. 80 Fr. 83,632. 71 Im Jahr 1877 sind die Gesammteinnahmen somit gegenüber dem Vorjahre etwas zurükgegangen und auf der Höhe derjenigen vom Jahr 1875 geblieben. Die Mindereinnahme bezieht sich nur auf die Kreise Lausanne, Luzern und Bellenz, während der Ertrag im Kreise Chur gegenüber dem Vorjahre sogar um Fr. 1400 gestiegen ist.
Kreisweise ausgeschieden vertheilen sich die Bruttoeinnahmen wie folgt : Lausanne .
.
.
. F r . 5,080. 7 0 Luzern ,, 1,817. 18 Chur ,, 73,888. 60 Bellenz ,, 2,846. .23 An die Postpferdhalter wurden ausbezahlt Fr. 67,306. 19.
Die übrig bleibende Summe von Fr. 16,326. 52 vertheilt sich auf die einzelnen Rubriken folgendermaßen : 1) Provisionen .
.
.
Fr. 2,777. 62 2) Expeditionsgebühren .
,, 1,615. -- 3) Wagengelder .
.
,, 11,240. 10 4) Taxdifferenzen .
.
,, 693. 80 Total Fr. 16,326. 52
285
Im Jahre 1876 hatte die Postverwaltung aus dem Extrapost'dienst eine Einnahme von Fr. 19,502. 05 gezogen.
X. Finanzielle Ergebnisse.
1. A l l g e m e i n e s .
Die Beilage (Nr. 6) bietet eine Uebersicht der Einnahmen und Ausgaben des Jahres 1877 in den verschiedenen Hauptrubriken der Rechnung und vergleicht dieselben mit den entsprechenden Ergebnissen des Vorjahres, sowie mit den Ansäzen des Budget.
2. R e i n e r t r a g .
In die Bundeskasse ist pro 1877 ein Reinertrag von 550,537 Franken 43 Rappen und überdies eine Summe von Fr. 114,605. 54 für Verzinsung des Betriebsmaterials und eine solche von 128,293 Franken 17 Rappen für Verminderung des Betriebsmaterials gefallen, zusammen also eine Summe von Fr. 793,436. 14.
3. H a u p t e r g e b n i s s e des I n v e n t a r s .
Das Inventar über sämmtliches Postmaterial betrug auf 31. Dezember 1876 Fr. 2,865,138. 54 auf 31. Dezember 1877 .
.
.
. ,, 2,736,845. 37 Demnach ergibt sich gegenüber dem leztjährigen Bestand eine Verminderung von .
.
. F r . 128,293. 17 deren Betrag, wie oben bemerkt, der Bundeskasse vergütet worden ist.
In seinen einzelnen Rubriken erzeigt das Inventar folgenden Bestand :
Zur Seite 285.
Beilage Nr. 6.
Uebersieht der finanziellen Ergebnisse des Jahres 1877 und Vergleichung derselben mit denjenigen des Vorjahres, sowie mit dem Voranschlag pro 1877.
a. E i n n a li m. e n.
Rechnungsrubriken.
1877.
Das Resultat von 1877 beträgt gegenüber
Voranschlag
1876.
dem Vorjahre.
Mehr.
1 . Reisende 2. a. Briefe
. . . .
. . . .1
b. Geldanweisungen .]
3. Pakete und Gelder .
4. Zeitschriften
. . .
5. Transitgebühren . .
6. Gebühren v. Empfangscheinen . . . .
7. Fach- und Lagergebühren . . . .
8. Konzessionsgebühren .
9. Strafgelder und Bußen
2,941,470 68
3,489,495
89i>
3,300,000
7,306,074
79
6,934,670
35
7,400,000
3,472,765 94
3,646,667
28
3,780,000
410,545 09 2,659 96
395,615 07 353 05
416,000
14,930
1,500
2,306
116,227
63
117,636 05
125,000
48,259 85
45,540 20
50,000
75 8,396 96
35,779 83 7,085 59
40,030
10,819
dem Budget pro 1877.
1877.
Weniger.
548,025 371,404
358,529
32
93,925
21
307,234 5,454
06 91
42
8,772
37 15
08
1,740 29,180
21
34
02 91
1,159
1,408
37
5,274
53
7,907
48
2,031
73
1,488
91
816,264
39
1,396
42,092 52
36,817
99
50,000
11. Untermiethe von Lokalen
52,968 27
48,982
64
55,000
3,985
63
6,232 38
5,040
1,433
62
2,626
' 9,252
02
9,014
12. Besoldungsbeiträge der Telegraphen v er waltg.
13. Erlös aus verkauftem Material 14. Verschiedenes . . .
Total
7,666 65,014 90 9,971 09 14,494,933
55,762
88
56,000
25,184
35
11,460
43 14,845,823 55 15,297,000
--
25
1,311
10. Ertrag der Wechselkursdifferenzen
--
96
65, 24,960
7,000
Weniger.
44 173,901
2,719
Mehr.
412,618
19
15,213
26
763,508
31
14,197
96
90
82
l». A. u. s g- a l> e n.
1. Gehalte und Vergütungen . . . .
2 . Kommissäre und Reisekosten
6,681,506 77
6,451,299
12
6,771,000
230,207
65
89,493
23
42,000 545,000
1,759
35
6,547
10
05 89 91
105,663
24
2,858
95
74,471
36
30,621 78,867 379,829
68 31 14 95
3. Büreaukosten . .
35,452 90 439,336 76
4. Dienstkleidung . .
178,141 05
33,693 55 549,140 81 185,288 94
5. Lokalmiethzinse
395,528
64
396,751 55
181,000 470,000
147,590
136,000 --
6. Mobiliar und Büreaugeräthschaften . . .
7. Fuhrwesen- Material .
8. Transportkosten
. .
9. Werthformulare (Frankomarken etc.) .
10. Vergütung für körperPersonen
. . . .
11. Vergütung für Verlust, Beschädigung und Verspätung von Postsendungen ' 12. Wechselkursdifferenzen 13. Entschädigung bei Unfällen des fahrenden Postpersonals . . .
14. Verzinsung des Betriebsmaterials . .
1 5. Verminderung des Betriebsmaterials . . .
16. Verschiedenes . . .
Total Einnahmen . . . .
Ausgaben . . .
Reinertrag
109,804 7,147 1,222
32 581,132 69 5,044,170 86
56 5,765,643 85
5,424,000
368,973 721,472
22 87 99
193,858 05
216,811 73
289,000
22,953
68
95,141
06
10,000
6,917
06
7,980
15,105 13 6,797 71
20,000
1,980
08
6,874
105,378
13,125 05 7,911 46
54
950,106
8,937
2,020
8,000 114,605
54
660,000
10,088
--
95 54
8,000
8,000
112,000
114,605
54
2,605
·54
128,293
17
128,293
17
72
18,000
--
14,745,406
27
14,704,000
14,494,933 43 14,845,823 55 15,297,000 13,944,396 14,745,406 27 14,704,000 100,417 28
75
--
1,113
18,239
550,537 43
42,212
18,000
128,293 17 15,934 74 13,944,396
Mehr.
Weniger.
Mehr.
Weniger.
-- --
593,000
Verm ehrun g des Ertrag;es Sei;enüb er 1876 . .
2,065
26
46
890,502
71
130,898
71
763,508
31 46
82 71
816,264
483,979
14,197 890,502
130,898
39 71
1,247,487
77
904,700
53
947,163 904,700
10 53
42,462
57
2,304
98
1,284,989
73
483,979
412,618
19 73
1,284,989
1,247,487
92 77
450,120
15
1,697,607
Vermin derun g des Ertrag;es gege aüber dem Büdge t .
to oo O>
1876.
Fr.
Ep.
1877.
Fr.
Ep.
Verminderung.
Vermehrung.
Rp.
Fr. Kp.
-- --
Fr.
. 1,715,869. 78 228,814. 85 315,032. 40
1,583,766 . 70
132,103. 08
213,826 . 95 299,280 . 72
14,987. 90
--
--
15,751. 62
--
--
4. Büreaugeräthschaften
560,415. 91
587,873. 37
5. Bekleidungsmaterial .
45,005. 60 Total
2,865,138. 54
.
·
1. Wägen und Schlitten 2. Fuhrwesenmaterial .
3. Bahnpostwagen
Nach Abzug der Vermehrung von Verminderung wie oben
52,097 . 57
-- -- -- --
27,457. 46 7,091. 97
2,736,845. 37
162,842. 60
34,549. 43
·
·
34,549. 43 128,293. 17
Die Verminderung rührt hauptsächlich daher, daß im Berichtjahre die Anschaffung an neuen Wägen und Fuhrwesenmaterial bedeutend geringer war als der Abgang und die Abschreibung für Abnuzung auf den Inventaren Nr. l, 2 und 3, und daß keine Bahnpostwagen angeschafft wurden, wie aus folgender Uebersicht der stattgefundenen Veränderungen in den einzelnen Inventarrubriken des Nähern hervorgeht:
"~\
B e s t a n d d e s P o s t m a t e r i a l s a u f 3 1 . D e z e m b e r 1877.
Ohne Bekleidungsmaterial.
Fr.
Bp.
Fr.
Ep.
Mit Bekleidungsmaterial.
Fr.
Ep.
Fr.
Ep.
Bestand des Inventars auf 31. Dezember 1876 2,820,132. 94 2,865,138. 54 Zuwachs.
1. An Wägen und Schlitten: a. Neue Anschaffungen 110,191.
b. Uebertragungen .
17,405. -- 2. Fuhrwesenmaterial : a. Neue Anschaffungen 86,837. 26 b. Uebertragungen 56,637. 83 c. Revisionsbemerkungen. .
38. 26 3. Bahnpostwagen : Neue Anschaffungen .
4. Büreaugeräthschaften : a. Neue Anschaffungen 68,429. 80 b. Uebertragungen .
46,772. 30 c. Revisionsbemerkungen .
915. 25 387,226. 70 387,226. 70 5. Bekleidungsmaterial : a. Anschaffung von Tüchern und Ausrüstungsgegenständen 144,512. 25 144,744. 80 531,971. 50 b. Uebertragung 232. 55 3,397,110. 04
287
3,207,359. 64
Fr.
Kp.
Uebertrag 1.
2.
3.
4.
Abgang.
An Wägen und Schlitten : a. Verbrauch b. Uebertragung An Fuhrwesenmaterial: a. Verbrauch b. Uebertragung Bahnpostwagen : Verbrauch Büreaugeräthschaften : a. Verbrauch b. Uebertragung c. Revisionsbemerkungen
Fr.
Rp.
3,207,359. 64
Mit Bekleidungsmaterial.
Fr.
Rp.
Kp.
Fr.
3,397,110. 04
68,305. -- 15,420. -- 97,299. 70 37,443. -- 10,912. 15 46,772. 30 ,,
34. 74
276,186. 89 276,186. 89 5. Bekleidungsmaterial : Verbrauch für die Bekleidung der Postbediensteten Abschreibung wegen Abnuzung des Postmaterials, 10% auf Inventar I und II und 5 % auf Inventar HI und IV .
137,652. 83 2,931,172. 75 246,424. 95
413,839. 72 2,983,270. 32 246,424. 95
2,684,747. 80 Hiezu: VorrathanBekleidungsmaterial auf31. Dezember 1877 52,097. 57 Inventarbestand mit Bekleidungsmaterial auf 31. Dez. 1877 2,736,845. 37 2,736,845. 37 2,865,138. 54 « « -n -n 1876 Verminderung im Jahr 1877 128,293. 17
288
Ohne Bekleidungsmaterial.
289
4. E i n n a h m e n .
1. E r t r a g der R e i s e n d e n .
Budget pro 1877 Fr. 3,300,000. -- Einnahmen im Jahr 1877 .
.
.
,,' 2,941,470. 68 was somit eine Mindereinnahme von .
. Fr. 358,529. 32 und gegenüber dem Ertrag von 1876 von Fr. 3,489,495. 89 eine solche von Fr. 548,025. 21 ausmacht.
Die Zahl der beförderten Postreisenden betrug : im Jahr 1876 .
.
.
. 1,329,305 ,, ,, 1877 dagegen bloß .
. 1,053,715 daherige Verminderung von .
.
275,590 Reisenden im Berichtjahre.
Aus dieser erheblichen Frequenzabnahme, welche einerseits der auch bei andern in- und ausländischen Transportanstalten allgemein sich fühlbar machenden Geschäftsstokung, andererseits aber auch der bedeutenden Reduktion der Postkurse zuzuschreiben ist, erklärt sich denn auch der Rükschlag in den Passagiereinnahmen.
Wir führen hier noch an, daß einzig in Folge Einstellung des Postkursbetriebes im Veltlin auf 1. Januar 1877 eine Einnahme von jährlich Fr. 140,000 weggefallen ist.
Ueber das Verhältniß dieser Einnahmen zu den Ausgaben im Passagierdienstbetrieb haben wir uns bereits unter K u r s w e s e n , A l l g e m e i n e s , ausgesprochen.
Die Einnahmen an Gepäkübergewichtstaxen der Passagiere betrugen : im Jahr 1877 .
.
. Fr. 108,784. 30 ,, ,, 1876 . ,, 90,721. 81 somit Vermehrung im Jahr 1877 Fr. 18,062. 49 Dieses theilweise günstige Resultat ist der Verminderung des :Freigewichtes zu verdanken.
Die Einnahmen der im Beiwagendienst beförderten Reisenden Beziffern sich : im Jahr 1877 auf .
. Fr. 526,927. 68 ,, ,, 1876 ,, .
. ,, 620,915. 28
1^
Verminderung im Jahr 1877 Bundesblatt. 30. Jahrg. Bd. II.
i
Fr.
93,987. 60 .
20
290
Die Anzahl der mittelst Beiwägen beförderten Reisenden be-/ läuft sich: im Jahr 1877 auf .
.
.
. 115,864 ,, ·,, 1876 , , . . . . 160,964
!
Verminderung im Jahr 1877 .
. 45,100 ' Diese Abnahme in Frequenz und Ertrag im Beiwagentransport f geht Hand in Hand mit der allgemeinen Verminderung im Passagierverkehr überhaupt. Dieselbe war übrigens im Verhältniß zur Verminderung der Beiwagenkosten von vorzüglich günstigem Erfolg, begleitet. Während sich nämlich die Einnahmen von Beiwagenreisenden um bloß Fr. 93,897. 60 verminderten, haben die Beiwagenkosten um Fr. 149,435. 94 abgenommen. Der daherige Ge- .
winn von Fr. 55,538 ist zum Theil den erhöhten Passagiertaxen ' auf den Alpenrouten, zum Theil aber auch der vermehrten Uebertragung der Beiwagenpflicht gegen Ueberlassung der entfallenden , Passagiertaxen, sowie einer theilweisen Beschränkung der Beiwagenpflicht zuzuschreiben.
Bezüglich anderer Einzelheiten im Kurswesen verweisen wir auf die Tabellen 39 und 41 der Post- und Telegraphenstatistik pro ' 1877.
1
2. Er t rag der B r i e f e und G e l d a n w e i s u n g e n .
/
r
Obschon der Ertrag dieser Rubrik um zirka Fr. 94,000 unter ' dem Voranschlag geblieben ist, kann derselbe (zirka Fr. 370,000 mehr als 1876) angesichts der allgemeinen Geschäftslage als sehr , günstig betrachtet werden.
Ueber den Umfang des internen, sowie des internationalen ' Briefpostverkehrs, das Verhältniß der frankirten und unfrankirten Briefe und über den Verkauf der verschiedenen Taxwerthzeichen enthalten die Tabellen 7 bis und mit 12 der Post- und Telegraphenstatistik die nähern Angaben. Wir berufen uns auch auf Abschnitt IX, litt. b.
Was speziell die Einnahmen der G e l d a n w e i s u n g e i betrifft, so verweisen wir auf das über diesen Dienstzweig unter^ '&y\ Abschnitt IX, c. dieses Berichtes Gesagte.
Bezüglich der Transitverhältnisse enthält Ziffer 5 hienacli das Nähere.
3. P a k e t e und Gelder.
In der Zahl der internen Stüke hat sich (Post- und TelegraphenStatistik, Tabelle Nr. 35) eine kleine Abnahme, im Ganzen jedoch
-a
291
(mit Inbegriff des internationalen Verkehrs) immer noch eine kleine Zunahme gegenüber dem Jahre 1876 ergeben.
Die Verminderung des Ertrags der Taxen gegenüber dem Vorjahre (um Fr. 173,901. 34) kann demnach nur darin ihren Grund haben, daß die Zahl der kleinen Stüke gegenüber denjenigen über 5 Kilogramm verhältnißmäßig abgenommen hat, was auch aus der Verminderung der Entschädigungen an Eisenbahnen und Dampfboote für den Transport von Fahrpoststüken über 5 Kilogramm Gewicht sich ergibt.
4. Z e i t s c h r i f t e n .
Diese Rubrik weist auch im Berichtjahre wieder eine dem fortwährenden Steigen der Einnahmen, welches sich seit Jahren gezeigt hat, entsprechende Zunahme von Fr. 14,930. 02 auf.
5. T r a n s i t g e b ü h r e n .
a. E r t r a g der über die Schweiz v e r s a n d t e n Korrespondenzen.
In den Rechnungen des Jahres 1877 wurden an vom Jahr 1876 herrührenden Transitgebühren Fr. 2659. 96 vereinnahmt, dagegegen verzeigt die Tabelle Nr. 13 der Post- und Telegraphenstatistik in allen Einzelheiten den wirklichen Ertrag der Transitgebühren im Jahr 1877 mit Fr. 3924. 93.
b. K o s t e n der aus der S c h w e i z über a n d e r e Länder versandten Korrespondenzen.
Die Rechnungen erzeigen eine Ausgabe von Fr. 103,881. 21, welche sich aber, mit Ausnahme der Vergütungen an Frankreich, Belgien und England für die geschlossenen Sendungen nach Amerika im L, II., und III. Quartal 1877, lediglich auf den Verkehr vom Jahr 1876 bezieht.
Die Tabelle Nr. 14 der Post- und Telegraphenstatistik hinwieder verzeigt die wirklichen Kosten vom Jahr 1877.
In Abtheilung A genannter Tabelle sind die Gewichte der über die verschiedenen Länder versandten g e s c h l o s s e n e n P a k e t e nebst den daherigen Kosten und den Ländern der Bestimmung angegeben, und die Abtheilung B enthält nebst den Gewichten und Bestimmungsländern der s t ü k w e i s e a u s g e l i e f e r t e n Korrespondenzen ebenfalls die Transitländer und die denselben vergüteten Transitgebühren.
292
Die Berechnung der Vergütungen erfolgte gemäß dem;, allgemeinen Postvertrage auf Grundlage der während 14 Tagen (vom 1. bis 14. Dezember 1877) durchgeführten speziellen Abwägung aller Transitkorrespondenzen; lediglich die Vergütung an Frankreich, Belgien und England für die geschlossenen Sendungen nach den Vereinigten Staaten von Amerika wurde auf den Wunsch der britischen Postverwaltung, welche die Dampf bootgesellschaften nach dem wirklichen Gewichte zu entschädigen hat, auf Grundlage täglicher Gewichtserhebungen berechnet.
6. E m p f a n g s c h e i n e .
Ertrag der Empfangscheine .
.
.
. F r . 30,553. 35 ,, ,, Bescheinigungsbücher ,, 78,184. 30 ,, ,, Frachtbriefe und Deklarationen . ,, 7,489. 98 Total Fr. 116,227. 63 Voranschlag ,, 125,000. -- Ertrag 1876 ,, 117,636. 05 Der Ertrag des Jahres 1877 erzeigt somit einen Rükgang von Fr. 1408. 42 gegenüber dem Jahr 1876, und zwar: a u f d e n Empfangscheinen v o n .
.
.
. F r . 1653. 1 5 ,, ,, Frachtbriefen etc. von .
.
.
,, 8. 77 während die Bescheinigungsbücher eine Mehreinnahme von Fr. 253. 50 ergeben haben.
Dieser Rükgang steht im richtigen Verhältniß mit der Abnahme der Zahl der rekommandirten Sendungen und der Geldanweisungen gemäß den Tabellen Nr. 7 und 19 der Post- und Telegraphen-Statistik.
7. F a c h - und L a g e r g e b ü h r e n.
Ertrag der Fachgebühren Fr. 47,296. 50 ,, ,, Lagergebühren .
.
.
.
.
.
963. 3 5 Total Fr. 48,259. 85 Voranschlag ,, 50,000. -- Ertrag 1876 ,, 45,540. 2P Die Zunahme der Fachgebühren gegenüber dem Jahr 1876 beträgt Fr. 3056. 50 und ist der Vermehrung der amerikanischen Fächer zuzuschreiben.
Die Lagergebühren hingegen haben um Fr. 336. 85 abgenommen.
293
8. K o n z e s s i o n e n .
t'_
' Ueber den Ertrag an Konzessionsgebühren gibt die nachstehende Uebersicht näheren Aufschluß.
l
Die Mindereinnahme bei den Dampfschiffkonzessionen von Fr. 1063. 75 rührt daher, daß die Ratazahlungen pro IV. Quartal für die Dampfschiffe des Genfer- und Neuenburgersee's erst im Januar 1878 zur Verrechnung gelangen.
Weil sodann für Omnibustransporte im Postkreis Genf und ', Lausanne weniger Konzessionsgesuche als im Vorjahr eingegangen ; sind, so erklärt sich auch die diesfallsige Mindereinnahme von , Fr. 295. 10.
i ^ Die Verminderung der Konzessionsgebiihren für Eisenbahnbetrieb ist dem Umstände zuzuschreiben, daß von der Centralbahn, Nordostr ' bahn und Uetlibergbahn, welche für das Jahr 1876 Konzessionsgebühren entrichtet hatten, solche Gebühren -- wenigstens pro 1877 -- nicht bezogen werden konnten.
i
Einzig die Viznau-Rigibahn bezahlte für 7,1 Kilometer zu Fr. 200 Fr. 1420.
L P
Für das nächste Jahr ist eine Revision des Konzessionsreglementes für den Personentransport vom 28. November 1851 (A.
S. II, pag. 601) in Vorbereitung.
t )
^
i
294
1877.
Ertrag der Konzessionsgebühren.
Anzahl
Postkreise.
Dampfschiffe.
der
Fr.
Genf .
Lausanne Bern . . .
Neuenburg Basel Aarau Luzern Zürich . .
St Gallen .
Chur Beilenz; Total ,,
Omnibus.
Eisenbahnen.
Total.
Konzessionen.
.
.
. .
. .
30 9 5 2 2
100
1856 1170
9
9,5 --
Fr.
Ct.
2862
184 78
15 30 95
132
40
1000 1590
2 5
7
Ct.
Fr.
--
Ct.
--
1,420
«
132 293
60 10
Fr.
2962 2,040 1,248
Ct.
15 55 95
132
40
2,420 1,590 132 293
60 10
. . . . 1877 . . . . 1876
71 71
5716 6780
25 . --
3683 3978
50 60
1,420 25,021
.
23
10,819 35,779
75 83
Weniger als 1876
--
1063
75
295
10
23,601
23
24,960
08
295
9. S t r a f g e l d e r u n d B u ß e n .
Unter ,,Geschäftsführung und Disziplin, Abschnitt V, und unter ^Geldanweisungen", Abschnitt IX, c. haben wir über den Grund der erheblichen Vermehrung der gegen Postbeamte und Bedienstete ausgesprochenen Bußen Auskunft ertheilt.
10. W e c h s e l k u r s d i f f e r e n z e n .
Diese Einnahmen, welchen die Ausgaben für Kursverluste gegenüber stehen, geben zu keinen besondern Bemerkungen Anlaß.
11. Untermieth von L o k a l e n und 12. B e s o l d u n g s b e i t r ä g e der T e l e g r a p h e n verwaltung geben ebenfalls zu keinen besondern Bemerkungen Anlaß.
1 3 .E r l ö s a u s v e r k a u f t e m M a t e r i a l .
Diese Einnahmen zerfallen in folgende Abtheilungen :
1.
2.
3.
4.
5.
1876.
Dienstkleidungsmaterial .
Altes Trainmaterial Postalische Druksachen (Tarife etc.) .
Makulatur .
.
.
Büreaumaterial
1877.
Fr. 17,795. 41 11 21,412.
.
11 11 n
23
2,234. 88 5,563. 63 8,756. 73
Fr. 18,250. 66 ·n 22,231. 95 11 11 n
1,998. 70 11,564. 29 10,969. 30
Total Fr. 55,762. 88 Fr. 65,014. 90
1.
2.
3.
4.
5.
14. V e r s c h i e d e n e s .
In den Unterrubriken erscheinen folgende Angaben 1877.
1876.
Vergütung für den Gebrauch diesseitiger Postfuhrwerke Fr. 1,573. 61 Fr. 882.
2,824. 02 Rechnungsdifferenzen V) n 1,618.
1,748.
26 Erlös von Rebuts .
11 1,037.
11 Einnahmen auf nicht rükver3,975. 70 gütbaren Geldanweisungen 11 1,129.
V) 15,062. 76 Zufällige Einnahmen 11 5,303.
T) Total Fr. 25,184. 35
98 19 23 47 22
Fr. 9,971. 09
296
V. A u s g a b e n .
1. G eh al te.
Die Beamten und Angestellten der Postverwaltung (fix und provisorisch angestellte, sowie Aspiranten und Lehrlinge) haben im Jahre 1877 an Gehalten bezogen die Summe von Fr. 6,681,506. 77 gegenüber von ,, 6,451,299. 12 im Vorjahre.
Vermehrung demnach Fr. 230,207. 65 die ,, ,, ,, ,, ,,
Von dieser Vermehrung entfallen auf Generalpostdirektion Kreispostdirektionen Bureaux Ablagen übrigen Bediensteten (ohne Kondukteure) Besoldungsnachgenüsse .
.
.
Fr.
,, ,, ,, . ,, . ,,
Minderausgabe auf den Kondukteurbesoldungen
1,356. 26 703. 53 72,782. 57 48,363. 53 95,846. 55 12,783. --
Fr. 231,835. 44 ,, 1,627. 79
Gesammtvermehrung Fr. 230,207. 65 Obige Posten sind fast ganz auf Rechnung der Nachwirkung der erst in der zweiten Hälfte 1876 in Kraft getretenen Besoldungsvermehrung für das Jahr 1876, die auf das ganze Jahr berechnet zirka Fr. 260,000 betrug, der Errichtung neuer Stellen, namentlich neuer Fußbotenkurse in t Folge Aufhebung oder Abkürzung von Fahrpostkursen und anderer Dienständerungen aller Art zu sezen, während nur ein unwesentlicher Theil für Gehaltsaufbesserungen , die zudem in eingetretener Dienstvermehrung begründet waren, verwendet wurde.
Wir haben in der Einleitung übrigens nachgewiesen, daß die Besoldungsvermehrung gegenüber 1876 durch die Gesammtmehreinnahmen (excl. Passagiere} annähernd gedekt ist.
Für das Nähere wird auf die Beilagen Nr. 7 und 8 verwiesen.
2. K o m m i s s ä r e und R e i s e k o s t en.
Hier ergibt sich eine kleine Verminderung hauptsächlich deßwegen, weil keine größern Missionen in's Ausland nöthig waren.
( ' -(
f
>'
{ /
Beilage Nr. 7.
Zur Seite 296.
Ausgaben 1877.
Fr.
Ep.
Mehrausgaben gegenüber 1876.
Budget.
Fr.
Minderausgaben gegenüber dem Budget.
Bp.
Fr.
Bp.
Fr.
Bp.
143,273
21
146,616
--
1,356
26
3,342
79
199,487
58
202,000
--
703
53
2,512
42
3,030,175
24
3,100,000
--
72,782
57
69,824
76
2,644,732
79
2,650,000
--
144,210
08
5,267
21
611,593
95
630,000
18,406
05
. .
52,244
--
42,384
1,627 79 Minderausg ibe.
12,783 --
Total
6,681,506
77
6,771,000
A. G e n e r a l - P o s t d i r e k t i o n .
.
B. K r e i s p o s t d. i r e k t i o n e n : 1.
2.
3.
4.
Direktoren Kontroleure Adjunkte Kassiere .
.
.
.
.
. . Fr. 58,711. 35 . .
,, 46,420. 23 . .
,, 45,273. -- . .
,, 49,083. --
G. P o s t b u r e a u x : -L Klasse . . . Fr. 1,221,792. -- U.
,, . . .
,, 768,567. 26 IH.
,, . . .
,, 905,210. 06 Bahnpostentschädigungen . . .
,, 134,605. 92 D. A b l a g e h a l t e r , B r i e f t r ä g e r , B o t e n etc.
1. Ablagehalter . Fr. 789,360. 65) 2. Andere Angestellte ,, 1,855,372. 14 j -*E. K o n d u k t e u r e \_ ï.
F. \ B e s o l d u n g s n a c h g e n u s s e
--
--
230,207
65
9,860 Mehrausga )e.
89,493
23
Beilage Nr. 8.
Zur Seite 296.
Uebersicht der Ausgaben der Postverwaltung für Gehalte und Vergütungen im Jahr 1877.
(Nach dem Ergebniss der Postverwaltungsrechnung.)
Klassen und Abtheilungen.
Postkreise.
Generalpostdirektion.
Fr.
Total.
Genf.
Rp.
Lausanne.
Bern.
Neuenburg.
Basel.
Aarau.
Luzern.
Zürich.
Chur.
St. Gallen.
Fr.
Rp.
Fr.
Rp.
Fr.
Rp.
Fr.
Rp.
Fr.
Rp.
Fr.
Rp.
Fr.
Rp.
Fr.
Rp.
--
--
-
_
_
_
_ --
--
--
--
--
--
--
--
--
5,496 4,380 4,320 3,740
-
5,407 3,732 3,915 4,992
35 58 --
5,160 4,500 3j600 4,740
-
5,496 4,500 4,320 4,740
-
5,496 4,260 4,020 3,960
-
5,280 3,633 4,260 4,992
65 -
5,160 3,840 3,330 4,015
-
5,496 4,500 4,500 4,992
Bellenz.
Fr.
Rp.
Fr.
Rp.
·-
--
--
_
_
-- -
5,280 4,494 4,488 4,992
5,280 4,320 4,380 4,380
-
Fr.
Rp.
Fr.
Rp.
A. Beamte.
Generalpostdirektion .
Kreispostdirektionen: Direktoren . .
Kontroleure . . .
Adj u n k t e . . . .
Kassiere . . .
Postbüreaux: I. K l a s s e . . . .
H. ,, . . . .
III.
,, . . . .
Entschädigungen an fahrende Postbüreaux
143,273 2 1
-- -
-
-
-
145,235 86 10,574 16,472 -
-
-
18,423 16
-
s
130,257 56 144,765 21 90,497 - 183,285 57 118,313 51 49,061 93 170,671 15 45,303 50 123,326 63 77,404 20 85,318 65 61,780 42
-
64,533 60 66,942 82,127 80
91,483 50 25,639 90 86,383 80
185,780 33 146,411 02 172,193 09
99,261 77 87,914 10 89,254 73
61,493 50 11,956 75,241 74
14,096 90
7,050 90
9,690 63
25,441 62
16,655 12
3,289 10
13,882 55 109,724 80 100,676 77 70,038 95 59,380 72 225,322 68 287,143 10 146,855 24 214,108 50 186,829 13 21,518 65 87,013 17 43,850 44 97,031 60 41,482 -
80,848 32 78,326 65 26,999 -
60,126 17 92,931 33 55,301 48
121,439 42 68,429 80 325,033 68 190,171 10 70,126 87 46,804 29
72,133 48 43,222 80 84,236 57
-
3,042 -
2,712 -
16,703 47
10,416 02
12,839 -
_
_
5,160 4,260 4,140 3,540
_
--
143,273 21
58,711 35 46,420 23 45,273 49,083 -
25,198 10 1,221,792 35,780 15 768,567 26 35,707 905,210 06
-
--
134,605 92
B. Bedienstete.
Ablagehalter . . .
Andere Bedienstete .
Kondukteure . . .
-
-
G. Besoldungsnaehgenüsse . . .
-
_
2,625 -
18,376 -
143,273 21 141,916 95
471,989 90 467,298 17 4,691 73
Total auf Ende 1877 ,, ,, ,, 1876 Mehr im Jahre 1877
1,356
26
8,454
-
2,601 -
2,859
908,905 17 861,569 77
599,483 8l 587,077 44
762,161 85 741,919 45
612,753 24 568,206 59
428,035 92 422,909 66
47,335 40
12,406 37
20,242 40
44,546 65
5,126 26
2,458 -
2,520 -
440,613 1,071,899 03 620,202 91 420,362 39 1,031,902 36 593,382 50
372,453 19 366,813 72
20,251 42
5,985 -
39,996 67
26,820 41
32,679 67 789,360 65 65,427 93 1,855^372 14 37,229 88 611,593 95
612 -
53,244 -
249,734 73 6,681,506 77 247,940 12 6,451,299 12
5,639 47 1,794 61
230,207 65
3. Bü r B a u k o s t e n .
1876.
1877.
-- 549,140. 81
545,000. -- 439,336. 76
Fr.
Budget Ausgaben Die Ausgaben vertheilen sich auf folgende Rubriken :
Fr.
Weniger
Mehr als
1876.
1877.
Fr.
1.
2.
3.
4.
5.
6.
Papier und Drukkosten .
.
Büreaumaterialien Buchbinderarbeiten Beleuchtung: Beheizung Verschiedene Büreaubedürfnisse
.
.
.
.
269,347.
92,104.
28,659.
93,542.
40,530.
24,956.
Fr.
78 64 07 85 36 11
186,614.
71,458.
25,244.
96,671.
35,447.
23,900.
Fr.
79 30 39 13 50 65
82,732.
20,646.
3,414.
-- 5,082.
1,055.
1876.
99 34 68 86 46
Fr.
-- -- 3,128. 28 -- --
549,140. 81 439,336. 76 112,932. 33 3,128. 28 Die in den Unterrubriken l, 2 und 3 erzielten Minderausgaben haben ihren Grund in der strengern Kontrolirung des Verbrauchs und des Bedürfnisses, sowie auch in dem Umstand, daß keine besondern großen Drukarbciten nothwendig waren, dagegen, wie hievor bemerkt, die Zahl der Kartenschlüsse reduzirt werden konnte.
In der Rubrik ,, Beleuchtung tt kann wegen der jedes Jahr vorkommenden Miethe größerer Postlokalitäten und der an den einen und andern Orten neu eingeführten Gasbeleuchtung eine Ausgabenvermehrung nicht vermieden werden. Die Minderausgaben für Beheizung sind größtentheils dem gelinden Winter 1876/77 zuzuschreiben.
Unter den Einnahmen, Rubrik 13, 5 erscheint ein Posten von Fr. 10,969, 30 für das an eine Anzahl Bureaux verkaufte Büreaumaterial.
. 298 4. D i e n s t k l e i d u n g .
1876.
Budget .
Ausgaben .
.
.
.
.
. Fr.
-- . ,, 185,288. 94
1877.
F r . 181,000. -- ,, 178,141. 05
Die Ausgaben vertheilen sich auf nachstehende Rubriken :
1876.
1877.
1. Ankauf von Tüchern, Leinwand, Knöpfen .
. Fr. 143,308. 09 Fr. 137,935. 95 2. Anfertigungskosten .
. ,, 36,697. 95 ,, 35,196. 70 3. Fracht, Reparaturen etc. . ,, 1,147. 90 ,, 883. 40 4. Entschädigung an weibliche Bedienstete .
.
. ,, 4,135. -- ,, 4,125. -- Fr. 185,288. 94 Fr. 178,141. 05 Der Verkaufserlös von Dienstkleidungsmaterial erscheint mit Fr. 18,250. 66 unter den Einnahmen, Rubrik 13, 1.
5. G e b ä u l i c h k e i t e n .
1877.
1876.
Bruttoausgaben für Miethzinse Fr. 382,494. 29 Fr. 364,825. 72 Einnahmen an Untermiethen (von der Telegraphenverwaltung und von Privaten) ,, 52,968.27 ,, 48,982.64 Bleibt Nettoausgabe für Miethzinse .
.
.
. F r . 329,526. 02 Fr. 317,843. 08 Ausgaben für bauliche Aenderungen, Reparaturen etc.
(Unterrubrik ,,Unterhalt") ,, 13,034. 35 ,, 31,925. 83 Totalausgabe für Gebäulichkeiten (nach Abzug der Einnahmen an Untermiethen Fr. 342,560. 37 Fr. 349,768. 91 ö
Für die postkreisweise Vergleichung der Bruttoausgaben für Miethzinse, der Einnahmen an Untermiethen und der Ausgaben für bauliche Aenderungen und Reparaturen, 1877 gegenüber 1876, verweisen wir auf die Tabelle Nr. 4. Im Uebrigen beziehen wir uns auf das unter Rubrik VII (Lokale) Gesagte.
299
6. M o b i l i a r und B ü r e a u g e r ä t h s c h a f t e n .
1876.
Budget Ausgaben .
.
1877.
Fr.
,, 147,590. 54
Die Ausgaben zerfallen in: 1. Neue Anschaffungen .
. Fr. 110,827. 10 2. Reparaturen 36,763. 44 ·n Fr. 147 ,590. 54
Fr. 136,000.
n 105,378. 32 68,429. 80 36,948. 52 ·n Fr. 105,378. 32 Fr.
7. F u h r w e s e n m a t e r i a l .
1877.
a . Anschaffung neuer Wägen Fr. 110,191.
und Schlitten .
b . Anschaffung von Handkarren, Wagengarnituren und Fuhrwesenmaterial verschiedener Art .
11 86,837.
c. Reparaturen .
v 328,100.
Fr. 525,128.
ab für geliefertes Material zu neuen Wägen u. Schlitten 10,316.
V) Fr. 514,811.
| d. Bahnpostwagen, neue Anschaffung, Unterhalt und Reparatur ,, 66,320.
Total
1876.
Fr. 323,974. 50
26 25 51
11 143,611. 21 11 412,621. 36 Fr. 880,207. 07
71 80
33,216. 18 ·n Fr. 846,990. 89
89
,, 103,115. 67
Fr. 581,132. 69 Fr. 950,106. 56
Während die Minderausgaben für neue Anschaffungen lediglich dem Umstände zuzuschreiben sind, daß im Jahr 1877 bloß 65 Wägen und 6 Schlitten gegenüber 146 Wägen und 12 Schlitten im Jahr 1876 angeschafft wurden, leistet hingegen die bedeutende Verminderung der Ausgaben für Reparaturen, sowie der beträchtliche Ueberschuß von zirka Fr. 60,000 oder 10 °/o gegenüber dem Voranschlag den Beweis, daß unser stetes Bestreben, nach Möglichkeit Ersparnisse zu erzielen, nicht ohne Erfolg geblieben ist. Während die Reparatur k osten in den lezten 5 Jahren durchschnittlich Fr. 265 per Wagen betrugen, sind dieselben im verflossenen Jahre durchschnittlich bloß auf Fr. 210 per Wagen angestiegen.
300
An Wägen und Schlitten waren auf Ende Dezember 1876 vorhanden : Wagen.
1593 Neuangeschafft wurden 1877 .
.
.
65 1658 Abgang i m Jahr 1877 .
.
.
. 116 Bestand Ende Dezember 1877 .
.
. 1542 Verminderung 51
Schlitten.
768 6 774 17 757 11
/ /
Eine weitere erhebliche Verminderung der Zahl der Wägen wird im Jahre 1878 stattfinden, da von den zum Verkauf ausgeschriebenen alten Wägen nur die Hälfte zu annehmbaren Preisen (nach vorhergegangener Ausschreibung) verkauft werden konnten und daher der Verkauf der andern Hälfte noch bevorsteht. Ueberdies werden auch dieses Jahr Wägen außer Kurs gesezt und entbehrlich werden. Da leztes Jahr nur die Hälfte der in Abgang gekommenen Wägen durch neue ersezt wurde und für das Jahr 1878 nur 27 neue Wägen angeschafft werden sollen, so wird in nicht ferner Zeit ein vermehrter Bedarf an neuen Ersazwägen sich fühlbar machen.
8. T r a n s p o r t k o s t e n .
Budget pro 1877 Fr. 5,424,000. -- Ausgaben laut Rechnung des Jahres 1877 . ., 5,044,170. 86 ,, ,, 1876 . ; 5,765,643. 85 \ Minderausgabe pro 1877 gegenüber 1876 . ,, 721,472. 99 ) ,, ,, ,, ,, dem Budget ,, 379,829. 24 ' Die Transportkosten zerfallen in drei Hauptrubriken , nämlich : A. Fixe, auf V e r t r ä g e n b e r u h e n d e K u r s z a h l u n g e n .
Ausgaben im Jahr 1877 .
. Fr. 3,861,444. 14 ,, ,, ,, 1876 .
. ,, 4,337,357. 34 Verminderung im Jahr 1877 Fr. 475,913. 20, welche von den in den Jahren 1876 und 1877, theils in Folge von Eisenbahneröffnungen, theils aber auch in Folge ungünstiger Rentabilitätsverhältnisse zahlreich aufgehobenen und reduzirten Postkursen herrührt. Aus lezterem Grunde sind im Jahr 1877 allein 71 Postkurse aufgehoben und abgekürzt worden.
Nebstdem haben noch zahlreiche weitere Kursreduktionen stattgefunden, und es wird dieser Umstand seine günstigen Wirkungen
301 \auf das finanzielle Ergebniß des Kurswesens pro 1878 nicht ^7erfehlen, indem die Einbuße an Passagiereinnahmen, welche hierbei gemacht wird, nicht viel mehr als ein Drittheil der Summe beträgt, welche in den Ausgaben an Transportkosten erspart worden ist.
B. B e t h e i l i g u n g s b e t r e f f n i s s e der P o s t p f e r d h a l t e r an den P a s s a g i e r e i n n a h m e n .
Ausgaben im Jahr 1877 .
. Fr. 198,248. 84 ,, ,, 1876 .
. ,, 151,832. 69 Verminderung im Jahr 1877 Fr. 46,416. 15 Im Jahr 1876 bestand diese Betheiligung noch bei 104 Kursen.
Im Jahr 1877 ist die Zahl derselben aber auf 88 herabgesunken, und zwar deßhalb , weil verschiedene davon in Folge Eisenbahneröffnungen gänzlich weggefallen sind und bei andern die Betheiligung durch neue Vertragsabschlüsse aufgehoben wurde. Daher die Verminderung in dieser Ausgabenrubrik.
S.
i
C. I r r e g u l ä r e T r a n s p o r t k o s t e n .
Ausgaben im Jahr 1877 .
. Fr. 1,030,894. 03 ,, ,, 1876 .
. ,, 1,230,037. 67 Verminderung im Jahr 1877 Fr. 199,143. 64
v
) Diese irregulären Transportkosten zerfallen in folgende 9 Unter\ rubriken : 1. K o s t e n für b e f ö r d e r t e B e i w ä g e n mit P e r s o n e n t r a n sp o rt.
Ausgaben im Jahr 1877 .
. Fr. 683,371. 75 ,, ,, ,, 1876 .
. ,, 832,807. 69 Minderausgabe im Jahr 1877 Fr. 149,435. 94 .
X j \
Diese Verminderung hat zum Theil ihren Grund in den pro 1876 und 1877 aufgehobenen Postkursen, zum Theil aber in der bereits vorgenommenen Beschränkung und Aufhebung der Beiwagenlieferungspflicht, ganz hauptsächlich aber für das Berichtjahr in der allgemein stattgefundenen Frequenzabnahme.
2. Vermehrte B e s p a n n u n g der Hauptwägen.
Ausgaben im Jahr 1877 .
. Fr. 21,727. 53 ,, ,, 1876 .
. ,, 20,474. 47 Vermehrung im Jahr 1877 Fr. 1,253. 06
302
3. A u ß e r g e w ö h n l i c h e T r a n s p o r t k o s t e n .
'/ Ausgaben im Jahr 1877 .
. Fr. 34,380. 43 ,, ,, ,, 1876 .
. ,, 53,856. 32 Verminderung im Jahr 1877 Fr. 19,475. 89 Diese Rubrik umfaßt die Ausgaben für den Transport von leeren Wägen und Schlitten, für außerordentliche Beförderung von Gepäk, Depeschen etc., namentlich bei Unterbruch der Kommunikationen bei Postkursen und Bisenbahnen in Folge von Naturereignissen, Wägen-, Schlitten- und Pferdemiethe, Postillonsdienstprätnien, , Hülfeleistungen bei Unfällen etc. etc.
l Die pro 1877 eingetretene Verminderung rührt hauptsächlich von dem Umstände her, daß die Ausgaben wegen Unterbruch der Kommunikationen bei Post- und Eisenbahnkursen, sowie auch diejenigen für den Transport der leeren Postfuhrwerke, gegenüber 1876 in bedeutendem Maße zurükgeblieben sind.
4. A u s g a b e n für Extrapostlieferungen.
Ausgaben im Jahr 1877 .
. Fr. 67,387. 44 ,, ,, 1876 .
. ,, 69,499. 73 Verminderung pro 1877 Fr. 2,112. 29 Bezüglich dieser Ausgabenrubrik verweisen wir auf den besondern Bericht über das Extrapostwesen pro 1877 (Abtheilung Kurswesen, Ziffer 6).
5. S c h i f f f a h r t s g e l d e r .
t Ausgaben im Jahr 1877 .
.
. Fr. 9,673. 25 ,, ,, 1876.
.
. ,, 5,628. 92 Vermehrung im Jahr 1877 Fr. 4,044. 33, welche zum größten Theil von der Subvention herrührt, die der DampfbootVerwaltung auf dem Langensee für Ausführung einer Nachtfahrt im Interesse der Beschleunigung des Gotthardpostdienstes ausbezahlt wird.
'Auch wurden die im Vorjahre unter Ausgaben für Schiffspostdienst auf dem Zürichsee unter Rubrik ,,fahrende Bureaux" erscheinenden Auslagen im Berichtjahre unter dieser Rubrik verrechnet.
6. G e b ü h r e n an das A u s l a n d , r e s p . G r e n z Brükenzölle.
Ausgaben im Jahr 1877 .
.
. Fr. 229.
,, ,, 1876 .
.
. ,, 176.
Vermehrung im Jahr 1877 Fr. 52.
und 04 34 70
303
7. W a g e n b e l e u c h t u n g und W a g e n s c h m i e r e .
Ausgaben im Jahr 1877 ,, ,, 1876
.
.
. Fr. 24,140. 42 . ,, 27,925. 16
Verminderung im Jahr 1877 Fr.
3,784. 74
wegen den in den Jahren 1876 und 1877 stattgefundenen Kursaufhebungen.
8. P r o v i s i o n e n an A g e n t e n und S c h i f f s k a p i t ä n e für E i n s c h r e i b u n g von Reisenden.
Ausgaben im Jahr 1877 ,, ,, ,, 1876
.
.
. Fr. 9,850. 21 . ,, 17,195. 61
Verminderung im Jahr 1877 Fr.
7,345. 40
infolge Wegfall der Veltlinerkurse auf 1. Januar 1877 und geringerer Sommerfrequenz auf den Alpen- und Touristenrouten.
9 . V e r g ü t u n g e n a n die E i s e n b a h n e n u n d D a m p f b o o t e für den T r a n s p o r t der F a h r p o s t s t ü k e ü b e r 5 Kilogr.
Ausgaben im Jahr 1877 ,, ,, ,, 1876
.
.
. Fr. 180,133. 96 . ,, 202,473. 43
Verminderung im Jahr 1877 Fr.
22,339. 47
welche ihre Begründung in der schon so lange andauernden allgemeinen Geschäftskrisis findet. In den Jahresrechnungen figuriren nicht genau die entsprechenden Monate, sondern es können gewisse Zahlungen erst im folgenden Jahre zur Verrechnung gelangen. Vergleichen wir indessen die Ergebnisse der 12 Monate Januar bis Dezember mit denjenigen des Vorjahres, so erhalten wir an Zahlungen für den Transport von Fahrpoststüken über 5 Kilogramm (Eisenbahnen und Dampfschiffe) 1876 .
.
.
' . Fr. 194,504. 53 1877 ,, 170,110. 52 also eine Verminderung von Fr.
24,394. 01
Schließlich verweisen wir bezüglich der Transportkosten auf die Tabelle Nr. 42 der Schweiz. Post- und Telegraphenstatistik vom Jahr 1877 , sowie auf die Beilage Nr. 9 zu gegenwärtigem Bericht. '
Beilage Nr. 9.
Zur Seite 3 03.
TJebersicht der Einnahmen von Reisenden und der Ausgaben an Transportkosten pro 1877 im Vergleich zum Vorjahr.
Einnahmen Anzahl der Reisenden nach den Stundenpässen.
Monat.
an Passagier- und Uebergewichts taxen, laut den Monatsrechnungen.
Außerordentliche und Beiwagenkosten.
Fixe auf Verträgen beruhende Bezahlungen,
Betheiligungshetreffnisse der Postpferdhalter
Beiwagenbeförderung.
Vermehrte Außergewöhn Bespannung liehe der TransportHauptwagen.
kosten.
1876 1877
87,837 75,692
165,742 136,967
Ep 94 30
1876 1877
90,988 73,023
168,590 134,860
47 64
309,628 295,235
72 34
15,060 10,437
60 24
27,327 22,178
80 55
März
1876 1877
106,303 78,245
211,864 150,610
84 44
309,507 293,574
88 25
16,938 . 11,199
28 17
57,080 30,452
90 15
1,278
April ,,
1876 1877
104,072 86,966
216,470 192,135
45 86
312,443 291,702
42 15
16,952 11,814
31 93
·59,494 58,277
Mai ,, .
1876 1877
105,684 82,006
233,947 188,411
-- 37
.314,912 280,178
76 59
16,466 11,648
49 41
Jnni
1876 1877
112,179 86,824
296,823 258,033
43 80
387,271 350,531
31 76
17,176 12,707
1876 1877
148,047 118,552
495,342 444,158
10 24
-479,427 429,323
96 .
06
22,807 18,157
August
1876 1877
160,898 130,774
592,118 547,421
69 97
492,514 428,215
September
1876 1877
127,627 100,806
414,218 371,664
38 80
Oktober
1876 1877
109,730 84,047
289,292 219,898
November
1876 1877
93,965 69,934
Dezember
1876 1877
Total 1876 ,, 1877
Fr.
Januar Februar
Juli
weniger mehr
1877 1877
Fr.
308,687 297,136
Kp 65 --
14,508 10,827
Ep 68 60
Fr.
Fr.
22,572 16,326
Ep 75 10
Fr.
872 806 932
Ep 35
Fr.
Ep
Extraposten.
Ep
Fr.
-- 229
-- 35
25,844 19,391
Ep.
32 02
40 26
31,103 25,539
Fr.
2,399 2,029
22
-- 76 --
2,392 . 2,172
77
22
450 32
875
61 50
4,287 3,479
46 --
423 274
48 28
45 45
1,236 2,647
40 10
3,748 2,333
34 49
302 106
58,658 44,883
80 45
511
50
6,374 2,326
65 39
1.106
2,588
48 56
61,268 50,482
65 05
2,425 1,861
72 72
109,890 95,523
15 60
4,944 1,289
67
87 95
22,593 26 18,380 '82
165,139 154,562
60 19
. 462,030 400,585
03 39
17,126 14,094
42 21
93,891 81,948
76 48
332,397 280,610
15 46
15,084 12,322
49 99
234,238 164,390
69 10
314,119 253,651
20 66
12,606 10,499
58
81,975 66,846
170,846 132,917
14 68
314,416 260,399
39 53
1,329,305 1,053,715
3,489,495 2,941,470
89 68
4,337,357 3,861,444
548,025
21
, 475,913
275,590'
--
1,156
-- 50 --
57
Total außerordentlicher und Beiwagenkosten
Schifffahrtsgelder.
Fr.
Ep.
Gebühren an das Ausland.
Wagenbeleuchtung und Wagenfett.
Ep.
Fr.
-- --
-- --
2,888 2,247
1,528 2,550
Fr.
-- --
-- --
73 03
-- ' --
-- --
43
-- 61
63,070 35,080
45 93
1,388 1,388
59 59
21 116
49 12
59 94
64,781 63,364
78 98
808
60 90
66,651 50,606
55 74
2,500
01 36
71,925 60,137
16 25
1,383 1,378
--
'
Vergütungen Provisionen an die an Agenten Eisenbahnen und und Dampfboote Schiffsfür den Transport kapitäne der für Fahrpoststüke Einschreibung iihpr uucr von Reisenden 5 Kilogramm.
30,275 39,379
353,472 347,342
Rp.
12 96
10 04
33,439 48,3^38
07 29
358,128 354,010
39 87
40,300 17,352
62 29
109,070 55,823
40 56
435,516 360,596
56 98
59 64
17,460 18,515
84 92
84,994 84,654
16 03
414,389 388,171
89 11
Ep.
1,215
708
04 17
739 307
14
68
·71
90
19,897
3,380 ·S6 1,541 74
908 343
89 89
1,406 2,142
95 ,49
1,344
630
,:io
Ep.
Fr.
328 37 17,032 76
Fr.
Total der Ausgaben.
Kp.
79 36
Fr.
BP.
06 41
Total irregulärer Eurskosten.
Fr.
-- 59 59
22
27
2,899 1,724
79 48
977 395
04 35
21,091 11,082
67 50
91,620 66,331
05 34
422,999 358,158
30 34
109 6
88 --
1,501 1,689
23 .68
1,145
687
27 31
13,514 12,590
12 16
89,579 76,488
25 99
494,027 439,728
04 31
3,793 3,043
84
4,438 4,750
17
4,423 2,003
19 15
18,669 18,864
22 11
137,927 117,680
23 03
-- --
-- --
30 --
03 --
1,656 1,300
55 35
1,967 1,271
58 54
29,931 14,655
72 13
171,513 134,907
11 05
673,748 582,387
79 83
2,115 1,455
67 17
3,481 1,614
90 70
31,915 31,697
11 59
202,652 189,329
28 65
-- --
-- --
-- 17
-- 12
2,099 1,451
47 04
2,203 1,304
14 94
16,549 14,269
21 47
223,504 206,372
10 22
738,612 652,968
23 99
86 31
2,136 1.121
66 66
9,174 2,532
10 02
9,964 9,922
26 02
115,166 95,524
88 01
1,383 1,383
59 58
14
94 --·
1,606 1,758
12 55
1,940 1,391
55 17
16,927 14,500
23 77
137,039 114,558
31 08
616,195 529,237
76 68
72,284 55,522
60 70
1,621 4,577
50 50
1,923 2,193
60 79
1,694
427
66 50
77,524 62,721
36 49
1,503
--
-- --
--6
-- --
3,289 2,877
74 04
2,187 1,376
94 54
14,413 12,056
69 29
97,415 80,540
73 36°
444,897 373,773
37 81
66,227 40,640
08 35
1,299 1,730
46 08
5,570 2,972
47 79
-- 79
-- 58
73,097 45,422
01 80
3
-- --
-- 17
-- 92
2,152 2,076
96 45
1,339
77
70 91
14,676 12,752
53 01
91,266 61,262
20 09
417,991 .325,413
98 52
10,927 9,742
53 27
38,971 32,574
05 85
1,099 1,620
39 35
6,287 7,679
62 47
535 194
40 55
46,893 42,069
46 22
1,473 1,516
15 49
-- --
---
3,515 2,780
83 48
1,226
--
442
73 85
17,211 15,429
33 62
70,320 62,238
50 66
395,664 332,380
42 46
34 14
198,248 151,832
84 69
832,807 683,371
69 75
20,474 21,727
47 53
53,856 34,380 /
32 43
69,499 67,387
73 44
97-6,638 806,867
21 15
5,628 9,673
92 25
176 229
34 04
27,925 24,140
16 42
17,195 9,850
61 21
· 202,473 180,133
43 96
1,230,037 1,030,894
67 03
5,765,643 5,044,170
85
20
46,416
15
149,435
94
--
19,475
29
169,771
06
--
-- 33
-- 52
-- 70
3,784
74
7,345
40 --
22,339
47
199,143
64
721,472
99
--
89 --
2,112
--·
-- 06
--
--
--
--
--
1,253
--
.
Total-,/Vus^a Kfin nrn 1 877 ,, Einnahme/ pro 1877
--
--
--
^Tr.
. . . .
·rxa:-*
S.044.171). 86 ,, 2^941^70. 68
4,044
--
--
--
989
--
--
--
--
86
--
304
9. W e r t h f o r m u 1 a r e .
(Frankomarken etc.)
' Es wurde für die Fabrikation von Werthzeiche ausgegeben :
· 1877.
1876.
1) 2) 3) 4) 5) 6) 7) 83
Frankomarken .
.
. Fr. 36,003. 60 Fr. 34,641. 72 Frankocouverts .
. ,, 101,051. 55 ,, 156,854. 45 Mandatcartons . ,, 7,125. 49 ,, 4,326. 99 Empfangscheine .
. ,, 3,945. 60 ,, 3,200. 70 Frachtbriefe u. Deklarationen ,, 5,591. 71 ,, 4,957. 89 Korrespondenzkarten . ,, 36,423. 95 ,, 10,292. 40 Frankobänder .
.
. ,, 1,014. 02 ,, 2,537. 58 Einzugsmandate .
. ,, 2,702. 13 ,, -- -- Fr. 193,858. 05 Fr. 216,811. 73 Die Minderausgabe für Fabrikation von C o u v e r t e n rührt von dem infolge des Bundesgesezes vom 16. März 1877 eingetretenen Minderverbrauche dieser Taxwerthsorte her.
Für den W e r t h z e i c h e n k o n t r o l e u r wurde vom Postdepartement unterm 20. August 1877 eine neue Spezialinstruktion (Postamtsblatt Nr. 22) erlassen.
Bezüglich der Lieferung der Papiere für Erstellung der PostTelegraphenmarken , und Frankocouverts, Korrespondenzkarten, Mandatcartons und Frankobänder fand Ende 1877 eine allgemeine Ausschreibung statt, infolge welcher die bezüglichen Lieferungen unter Berüksichtigung der Preise und der Qualität unter drei Fabriken vertheilt wurden. Es konnten hiebei ganz günstige Bedingungen erlangt werden.
In Betracht aber, daß der Zuschlag von l Centime für die Couverts mehr als die Erstellungskosten derselben dekt , hat das Postdepartement eine entsprechende Preiserhöhung nicht gescheut, um dem Publikum für die Couverts und Korrespondenzkarten erheblich besseres Papier zu bieten als bisher. Die neuen Papiere werden aber selbstverständlich erst nach Aufbrauch der bisherigen Vorräthe in Verwendung kommen.
10. V e r g ü t u n g für k ö r p e r l i c h e V e r l e z u n g von Personen.
/
1877.
1876.
Fr. 2,020. -- Fr. 8,937. 06 Ueberdies mußten 1877 von Postpferdhaltern für solche Verlezungen Entschädigungen im Betrage von Fr. 445. 80 geleistet werden.
305 In der Ausgabe pro 1877 sind aber die Entschädigungen nicht .Inbegriffen, welche -- im Betrage von Fr. 8815. 10 -- den bei 'Anlaß des am 7. August 1877 stattgefundenen Postwagensturzes in Nairs (Tarasp) verlezten Personen bezahlt werden mußten. Die bezügliche Rechnung konnte erst in ganz jüngster Zeit (nach Abschluß ' der Jahresrechnung) geschlossen werden.
11. V er g ü t u n g e n fü r Ve r l u s t , B e s c h ä d i g u n g und Verspätung von Postsendungen.
1877.
1876.
Fr. 13,125. 05 Fr. 15,105. 13 Ueberdies mußten im Jahr 1877 Postbeamte und Bedienstete Entschädigungen bezahlen im Betrage von Fr. 12,646. 55 Die Angelegenheiten betreffend die beiden großen Verluste in Zürich (herrührend von Diebstählen des Pakers Wartmann und des Engländers Wilson) sind zur Stunde noch civilrechtlich (gegenüber den verantwortlichen Angestellten, bezw. ihren Amtsbürgen) anhängig. Ihre Erledigung fällt daher ins Berichtjahr 1878.
12. W e e h s el k u r s d i f f e r e n z e n.
1877.
, l
j l v
1876.
Fr. 7,911. 46 Fr. 6,797. 71 Abgesehen von den Bankspesen, entstehen die K u r s v e r l u s t e , welche übrigens durch die Kursgewinne kompensirt werden (X. 4.
10. 5), dann, wenn in dem Zeitpunkte, wo die Zahlung erfolgen und daher Dekung beschafft werden muß, der Wechselkurs höher steht als der in Anwendung gekommene Abrechnungskurs.
Die Mehrausgabe pro 1877 rührt lediglich daher, daß im Jahr 1876 in einigen Fällen noch die Kursgewinnste von den Kursverlusten in Abzug gebracht und nur die Nettoverluste in Rechnung gebracht wurden , während im Jahr 1877 alle Gewinnste in Einnahme und hinwieder sämmtliche Verluste in Ausgabe gebracht worden sind.
Um indessen hinsichtlich der Saldozahlungen weniger von den Konvenienzverhältnissen abhängig zu sein und um eine Beurtheilung der Kursberechnungen zu ermöglichen, hat die Postverwaltung, nach vorgängiger Konkurrenzeröffnung, mit einem Bankinstitut eine Vereinbarung getroffen, gemäß welcher dieses gegen billige fixe Spesen die Zahlungen zum mittleren Wechselkurse des von der Postverwaltung jeweilen bezeichneten Tages die Zahlungen zu leisten hat.
Die in dieser Weise für das Jahr 1877 in Frankfurt, Stuttgart, München (Geldanweisungen, Brief- und Fahrpostverkehr) und Wien Bundesblatt. 30. Jahrg. Bd. II.
21
306
(Brief- und Fahrpostverkehr) gedekten oder zu einem kleinern Theile noch zu dekenden Passivsaldi belaufen sich auf etwa Fr. 3,040,000.
Die Zahlungen nach Italien (Geldanweisungen) und Oesterreich (Geldanweisungs- und Nachnahmeverkehr), sowie diejenigen im Innern der Schweiz , werden in der Regel mittelst Baarsendungen portofrei bewerkstelligt. Aus Paris , Belgien, den Niederlanden, Großbritannien und den Vereinigten Staaten von Amerika empfängt die hierseitige Postverwaltung die Aktivsaldi mittels Wechseln spesenfrei.
13.E n t s c h ä d i g u n g e n bei U n f ä l l e n des fahrenden Postpersonals.
Die Ausgabe von Fr 8000 ist eine ständige, weil diese Summe in eine spezielle Kasse gelegt wird. Bezüglich der Leistungen dieser Kasse im Jahr 1877 beziehen wir uns auf Abschnitt IV, ,,Personelles und Besoldungen", Ziffer 4.
14. V e r z i n s u n g des B e t r i e b s m a t e r i a l s und 15. V e r m i n d e r u n g des B e t r i e b s m a t e r i a l s .
Hierüber haben wir demjenigen, was wir in der Einleitung zu gegenwärtigem Bericht, sowie unter Abschnitt ,,Hauptergebnisse des Inventars", gesagt haben, nichts beizufügen.
16. V e r s c h i e d e n e s .
b.
c.
d.
e.
f.
g-
Telegramme nach dem Auslande .
.
.
.
Prozeßkosten .
Rechnungsdifferenzen Provision an Private für Verkauf von Taxwerthzeichen .
.
.
.
Feuerversicherungsgebühren Expertisen Zufällige Ausgaben .
Fr n ·n
1,284. 31 1,005. 85 1,036. 68
3,631.
2,744.
1,197.
V) 5,034.
·n Fr. 15,934.
11 11
f i
1876.
1877.
a. Briefporti und Taxen für
69 45 65 11 74
Fr. 1,032. 90 T) 4,087. 35 477. 45 Y)
3,790.
2,744.
1,253.
11 4,853.
·n Fr. 18,239.
7)
lì
74 72 l' 50 ] 06 $ f
72
307
II. Telegraphenverwaltung.
1. Allgemeine Bemerkungen.
Das von den gesezgebenden Käthen unter dem 22. Juni 1877 angenommene und mit dem 1. Oktober in Kraft getretene neue Gesez über die internen Telegraphentayen, welches dazu bestimmt ist, die finanzielle Selbstständigkeit der Verwaltung für die Zukunft zu sichern und der Bundeskasse eine, wenn auch bescheidene Nettoeinnahme zuzuführen, bildet wohl einen der wichtigsten Wendepunkte in unserm Telegraphenwesen. Nachdem die Verwaltung in der ersten Periode, die Jahre 1852 bis 1867 umfassend, bei einer Taxe von einem Franken für zwanzig Worte alljährlich eine ansehnliche Reineinnahme erzielt, und nachdem Belgien seine interne Taxe kurz vorher von einem Franken auf 50 Rappen herabgesezt hatte, glaubte die Bundesversammlung im Jahre 1867, bei dem damaligen günstigen Stande der Staatsfinanzen, nicht zurükbleiben zu sollen und folgte dem Beispiele Belgiens, ohne sich zu verhehlen, daß damit nicht nur der bisherige Nettoertrag in Frage gestellt sei, sondern daß sogar möglicherweise ein Zuschuß aus der Bundeskasse nöthig werden könnte.
Gleichzeitig erfolgte auch behufs weiterer Ausdehnung des Telegraphemiezes eine bedeutende Ermäßigung der von den Gemeinden für Errichtung von Bureaux geforderten Beiträge.
Von diesen beiden Maßnahmen, welche mit dem 1. Januar 1868 in Kraft traten, hatte die erstere zwar eine ganz unerwartete Vermehrung der Depeschenzahlen zur Folge, so daß die Einnahmen nicht nur nicht hinter den frühern Jahren zurükblieben, sondern sogar in ziemlich gleichbleibendem Verhältnisse zunahmen. Andererseits erforderte aber die Bewältigung dieses gesteigerten Verkehres auch eine entsprechende Vermehrung der Betriebsmittel und somit der Betriebskosten, wodurch nicht nur die wirklichen Mehreinnahmen, sondern auch die frühern Rechnungsüberschüsse annähernd wieder absorbirt wurden.
Die Herabsezung der Gemeindebeiträge führte zu einer ganz enormen Vermehrung der Bureaux, deren Zahl sich seit Ende 1867 bis heute nahezu vervierfacht hat. Von diesen neuen Bureaux weist aber die große Mehrzahl keinen genügenden Verkehr auf, um
308
die direkten Betriebskosten zu deken, und es hätten somit wirkliche Defizite entstehen müssen, wenn nicht die Gemeindebeiträge, welche troz ihrer Ermäßigung immer noch eine anständige Summe repräsentiren, in die Luke getreten wären.
So wurde es bis jezt möglich, die Einnahmen und Ausgaben (mit Inbegriff aller Neuanlagen) annähernd im Gleichgewicht zu erhalten. Wir sind nun aber bei einem Zeitpunkte angelangt, wo die Gemeindeleistungen, welche in der Regel nur für die ersten zehn Jahre gefordert werden, zurükzugehen beginnen, um nach und nach ganz zu verschwinden ; wir stehen ferner vor einer allgemeinen Herabsezung der internationalen Tarife; endlich verlangt auch deiStand der Bundesfinanzen, daß die Verwaltung sich nicht nur selbst genüge, sondern wenn immer möglich einen Ueberschuß erziele.
Unter diesen Umständen war die frühere interne Taxe, auf welcher der Staat von ihrer Einführung an eine Einbuße erlitt, entschieden unhaltbar geworden und es mußte eine Erhöhung eintreten.
Die neuen Taxen wurden nun vielfach, namentlich auch in der Presse, als übertrieben hoch bezeichnet. Diese Behauptung hat aber nur dann einen Sinn, wenn man sich an die altgewohnten ,,zwanzig Wortetl anklammert und dieselben als etwas von vornherein Gegebenes, als eine nothwendige Normalzahl betrachtet, während sie in Wirklichkeit eine ganz willkürliche ist, wie jede Gruppe überhaupt. Zu einem richtigen Vergleich muß man die gegenwärtige Durchschnittstaxe der frühern Durchschnittstaxe gegenüberstellen und dann gelangt man zu einem ganz andern Resultate. Die Statistik für die ersten drei Monate der Taxerhöhung ergibt eine Durchschnittswortzahl von 16,24, welche einer Taxe von annähernd 71 Cts. entspricht und somit gegenüber der frühern Durchschnittstaxe von 55 Cts. zu einer Erhöhung von 16 Cts. führt. Es muß jedoch, nach den anderwärts gemachten Erfahrungen, unzweifelhaft gewärtigt werden, daß sich die Durchschnittswortzahl mit der Zeit auf 14 und die Durchschnittstaxe somit auf 65 Cts. stellen wird, so daß die Taxerhöhung in Wirklichkeit nicht mehr als 10 Cts.
für jedes Telegramm beträgt.
Obgleich nun diese neuen Taxen nur während den drei lezten Monaten des Berichtsjahres in Kraft standen und somit deren Folgen noch nicht mit Sicherheit beurtheilt werden können, so glauben wir doch, die Ergebnisse.hier näher besprechen
zu sollen, namentlich weil dieselben in der Presse vielfach ganz unrichtig beurtheilt wurden. Zu diesem Zweke folgt hier eine Zusammenstellung der internen Depeschenzahlen und der Einnahmen aus dem Markenverkauf, einerseits für die ersten 9 Monate (unter den alten Taxen),
309
andererseits für das lezte Quartal (mit den neuen Taxen) des Berichtsjahres und verglichen mit den entsprechenden Ergebnissen des Vorjahres. Daß hiebei nur die ,, Einnahmen aus dem Markenverkauf1' in Betracht fallen können, ist wohl selbstverständlich, da ausschließlich nur diese von der Taxveränderung beeinflußt werden.
Zahl der internen Ertrag des MarkenTelegramme.
Verkaufs.
Fr.
Januar bi$ September 1876 . 1,616,399 1,710,712. 65 ,, ,, ,, 1877 . 1,557,286 1,573,474. -- - 59,113 -- 3,66 501,974 393,260
- 137,238. 65 - 8,02 539,485. 60 548,674. 90
Differenz -- 108,714 In °/o - 21,66
+ 9,189. 30 + 1,70
Differenz In % Oktober bis Dezember 1876 .
,, ,, ,, 1877 .
Es ergibt sich vorerst aus dieser Tabelle, daß die Z a h l d e r i n t e r n e n T e l e g r a m m e während der ersten Periode, d. h. unter der Herrschaft der frühern Taxe, gegenüber dem Vorjahre um 3,66 °/o, in der zweiten Periode dagegen, unter der neuen Taxe, um 21,66 °/o abgenommen hat. Wenn nun vorausgesezt wird, daß bei unveränderter Taxe die Depeschenabnahme während der zweiten Periode die gleiche geblieben wäre wie früher, eine Voraussezung, welche bei der stets zunehmenden G-eschäftsstokung wohl gerechtfertigt erscheinen wird, so bleibt auf Rechnung der Taxerhöhung eine Abnahme von 18 °/o. So bedeutend nun diese Abnahme an und für sich auch sein mag, so vermögen wir darin gleichwohl nichts Beunruhigendes zu erbliken, selbst für den unwahrscheinlichen Fall, als dieselbe eine konstante bleiben sollte.
Denn einmal repräsentiren diese 18 % noch kaum die Zahl der sogenannten ,, Bequemlichkeitsdepeschen a , welche bisher weder ihrer Wichtigkeit noch ihrer Dringlichkeit \vegen, sondern, in Anbetracht der billigen Taxe, lediglich zur Vermeidung der mit einem Briefe verbundenen Umständlichkeiten aufgegeben wurden und die Betriebsmittel zu Ungunsten der wirklich werthvollen Telegramme und gleichzeitig auch zum materiellen Schaden der Verwaltung in Anspruch nahmen. Sodann würde ein konstant bleibender Rükschlag einfach dazu führen, die Betriebsmittel, namentlich im Personellen, zu vermindern und damit eine entsprechende Ersparniß auf den Betriebskosten zu erzielen, so daß das schließliche Ergebniß gleichwohl ein günstiges werden müßte. ·
L
310 W a s n u n aber d i e E i n n a h m e n a u s d e m M a r k e n v e r k a u f anbetrifft, so ist das Ergebniß ein wesentlich anderes als dasjenige der Depeschenzahlen. Während nämlich diese Einnahmen in der ersten Periode gegenüber dem Vorjahre um Fr. 137,238. 65 oder um 8,02 % zurükgegangen sind, haben sie in der lezten Periode, troz der erheblichen Abnahme der internen Telegramme, um Fr. 9,189. 30 oder um 1,70 % zugenommen.
Wenn wir nun, wie bei den Depeschenzahlen, voraussezen, das Ergebniß wäre bei unveränderten Taxen das gleiche geblieben, so hätte sich für die zweite Periode statt der Zunahme von Fr. 9189. 30 eine Verminderung der Einnahmen um zirka Fr. 43,000 herausstellen müssen und es könnte somit die Differenz von Fr. 52,000 auf Rechnung der Taxerhöhung gesezt werden. Wir wollen jedoch nicht unterlassen, darauf hinzuweisen, daß diese Mehreinnahme nicht lediglich der Taxerhöhung zugeschrieben werden darf, sondern daß sie theilweise, nach approximativer Schäzung etwa zur Hälfte, der etwelchen Zunahme des internationalen Verkehrs zu verdanken ist und daß sich somit aus der Taxerhöhung selbst für das lezte Quartal 1877 eine Steigerung der Einnahme um zirka Fr. 25,000 ergeben hat. Bei einer etwaigen Wiederbelebung des Verkehrs, welche sich über kurz oder lang einstellen muß, wird sich diese Mehreinnahme heben, andernfalls werden sich, wie schon angedeutet, die Betriebskosten entsprechend vermindern lassen, so daß unter allen Umständen ein günstiges Ergebniß gesichert erscheint.
Der w i r k l i c h e R e c h n u n g s a b s c h l u ß für das Jahr 1877 erzeigt einen Aktivsaldo von Fr. 6713. 99, gegenüber einem Passivsaldo von Fr. 7835. 52 im Vorjahre. Bei einer richtigen Vergi eich ung der beiden Jahresergebnisse müssen aber zwei,, gewissermaßen nur fingirt und im Jahre 1877 zum ersten Mal gebuchte Rechnungsposten ausgeschieden werden, nämlich : 1) Die Verzinsung des Betriebsinventars, welche in den A u s g a b e n der Verwaltung zu Gunsten der Bundeskasse mit Fr. 31,807. 60 erscheint.
2) Der Zuwachs des Inventars, welcher mit Fr. 23,214. 40 den E i n n a h m e n zugeschrieben ist.
Die Differenz dieser beiden Summen von Fr. 8593. 20 muß somit zu dem obigen Aktivsaldo zugeschlagen werden, um einen richtigen Vergleich mit dem Vorjahre zu ermöglichen, d. h. der Aktivsaldo würde bei unveränderter Rechnungsstellung Fr. 15,307. 19 und die Differenz zu Gunsten des Jahres 1877 Fr. 23,142. 71 betragen.
r
311
Wenn wir nun die G e s a m m t e i n n a h m e n , von deren Rükgang in der Presse so viel Aufhebens gemacht wurde, mit denjenigen des Vorjahres zusammenstellen, so ergibt sich in runder Zahl eine Differenz von Fr. 145,000, welche sich aus folgenden einzelnen Summen zusammensezt : Fr.
Fr.
Mindereinnahme aus dem Markenverkauf der 9 ersten Monate .
. -- 137,000 Mehrertrag des Markenverkaufs im lezten Quartal .
.
.
.
-f- 9,000 Rükgang der ,, verschiedenen Einnahmen a -- 43,000 Inventarzuwachs .
.
.
.
-\- 23,000 Minderzahlungen an das Ausland .
-j- 3,000 -- 180,000 -4- 35,000
-f 35.000
bleiben -- 145,000 Es folgt hieraus, daß der Rükschlag in den Gesammteinnahmen durchaus nicht den neuen Taxen zuzuschreiben ist, sondern daß derselbe im Gegentheil bei unveränderten Taxen noch erheblich größer geworden wäre, weil sich für das lezte Quartal statt einem Zuwachs von Fr. 9000 unzweifelhaft eine analoge Abnahme wie in den ersten drei Quartalen hätte ergeben müssen.
Der Rükgang in den ,, verschiedenen Einnahmen tt , welcher mit den Taxen in keiner Beziehung steht und übrigens im Budget annähernd richtig vorgesehen ist, rührt lediglich davon her, daß im Berichtsjahre nur wenige Linienverlegungen an die Eisenbahnen vorkamen und in Folge dessen auch die daherigen Rükvergütungen Seitens der Bahngesellschaften nur einen geringen Betrag erreichten.
Aus dem gleichen Grunde sind dann aber auch die Ausgaben für Linienbauten um Fr. 130,000 hinter denjenigen des Vorjahres zurükgeblieben.
Wenn nun nach den vorstehenden Auseinandersezungen troz der kurzen Erfahrung überhaupt ein Schluß gezogen werden soll, so geht derselbe unzweifelhaft dahia, daß die eingeführte Taxerhöhung vom finanziellen Standpunkte aus vorläufig nicht zu bereuen ist, daß vielmehr die damit angestrebte Verbesserung der Finanzlage aller Voraussicht nach als gesichert betrachtet werden darf.
Der Art. 5 des erwähnten Gesezes enthält sodann noch die neue Bestimmung, daß die dem Publikum herausgegebenen Originaltelegrammformulare mit dem ungefähren Selbstkostenpreis zu be-
L
312
zahlen seien. Behufs Ausführung dieser Vorschrift hatte der Bundesrath die Frage zu prüfen, ob und welcher Kontrole dieser Formularverkauf zu unterstellen sei. Er mußte sich dabei aber überzeugen, daß eine wirksame Kontrole überhaupt nur möglich wäre, wenn diese Bestimmung sich auf alle Formulare ohne Ausnahme, also auch auf die im Bureau selbst verwendeten, beziehen würde und daß diese Kontrole, so einfach sie auch eingerichtet sein möchte, wahrscheinlich mehr Auslagen verursachen würde, als die erzielte Ersparniß ausmacht.
Andererseits gingen wir von der Ansicht aus, die fragliche Bestimmung sei nicht so fast der dadurch zu erlangenden direkten Einnahme wegen, als vielmehr zur Verhütung der mißbräuchlichen Verwendung der Formulare aufgestellt worden, und es genüge daher> wenn wenigstens der leztere Zwek vollständig erreicht werde.
Aus diesen Gründen beschränkten wir uns vorläufig darauf, den Verkauf ohne irgend eine Kontrole anzuordnen, dabei aber für allfällige Unterschlagungen oder Umgehungen strenge Strafen in Aussicht zu stellen. Um den Verkauf zu begünstigen und die Beamten dabei zu interessiren, bewilligten wir denselben eine angemessene Provision.
Mit dieser Anordnung glauben wir den Absichten des Gesezgebers am einfachsten und richtigsten nachgekommen zu sein.
Die Bestimmungen dieses neuen Gesezes riefen gleichzeitig auch einer Revision der bisherigen ,,Verordnung über die Benuzung der Telegraphen ". Wenn auch die bei diesem Anlaße eingetretenen Aenderungen nicht von großer Bedeutung sind, so glauben wir doch diejenigen derselben hier kurz erwähnen zu sollen, welche zu Ausstellungen Seitens der Presse und des Publikums Anlaß gegeben haben. Es betrifft dies einmal die Art der Wortzählung, mit Bezug auf welche indessen die allgemeinen Regeln nur in zwei Punkten abgeändert wurden, nämlich : 1) Die zusammengesezten Ortsnamen mit Allem, was zur nähern Bezeichnung und Unterscheidung der Ortschaften nöthig ist, zählen nur für e i n Wort, während sie früher für so viele Worte berechnet wurden, als sie wirklich enthielten. Es liegt in dieser Neuerung somit eine wesentliche Begünstigung des Publikums.
2) Die Maximallänge eines Wortes wurde auf 15 Buchstaben, statt der frühern 7 Silben, festgesezt, und zwar lediglich, um eine Uebereinstimmung mit den im internationalen Verkehr geltenden Vorschriften herzustellen.
313
Wenn sich trozdem anfänglich Beschwerden vernehmen ließen, so liegt der Grund darin, daß einerseits das Publikum, um die eingetretene Taxerhöhung möglichst zu umgehen, zu Wortverbindungen Zuflucht nahm, welche jeder Regel und jedem Gebrauche Hohn sprechen, und daß andererseits die Beamten, um sich vor Schaden zu sichern, die Regeln mit zu weit gehender Strenge zur Anwendung brachten. Nachdem dann aber durch ein Kreisschreiben des Departements diese beidseitigen Ausschreitungen in die richtigen Schranken zurükgewiesen waren, verstummten die Klagen und die Reibungen zwischen Beamten und Publikum hatten ein Ende.
Eine weitere Beschwerde bezieht sich auf die angebliche Verdoppelung der Vervielfältigungsgebühr für solche Telegramme, welche an mehrere Adressaten in der nämlichen Ortschaft gerichtet sind. Für diese Telegramme wird die eigentliche Taxe nur ein Mal bezogen, dagegen unterliegt jede besondere Abschrift (mit Inbegriff der Zustellung) einer Kopiegebühr, welche früher 25 Cts.
für je 40 Worte oder deren Bruchtheil betrug, durch die neue Verordnung aber auf die Hälfte der Worttaxe oder !J/4 Cts. per Wort (mit Abrundung auf 5 Cts.) festgesezt wurde. Es ergibt sich hieraus nun allerdings, daß diese Gebühr bei g e n a u 40 W o r t e n das Doppelte der frühern beträgt; der daraus von der Presse gezogene Schluß aber, es sei dieselbe ü b e r h a u p t verdoppelt worden, ist ein durchaus unrichtiger, denn bei zwanzig Worten bei ragt sie genau so viel wie bisher, unter zwanzig Worten stellt sie si^h sogar niedriger, und erst von 21 Worten an -beginnt sie allmälig/iu steigen, bis sie bei 40 Worten das Doppelte erreicht. Da min aber die große Mehrzahl der Telegramme inner der Grenze von zwanzig Worten bleibt, so liegt in dieser Aenderung, im A l l g e m e i n e n g e n o m m e n , eher eine Ermäßigung als eine Erhöhung der bisherigen Gebühren.
Im Uebrigen sind die eingeführten Aenderungen von untergeordneter Bedeutung und wurden theils durch das neue Gesez bedingt , theils hatten sie zum Zweke, die im Verlaufe der Zeit für den internationalen Verkehr eingetretenen Verbesserungen und Vervollständigungen auch dem internen Verkehre zuzuwenden.
l
314
2. Linien.
Im Berichtsjahre wurden folgende Linienbauten ausgeführt : Länge in Kilometern der Linien, der Drähte, a. N e u e r s t e l l t e L i n i e n : An Eisenbahnen 1,8 3,8 An Straßen 71,0 90,1 Total 72,8 93,9 b. N e u e D r ä h t e an b e s t e h e n d e n Linien: A n Eisenbahnen .
.
.
.
.
.
An Straßen Total c. U m g e b a u t e L i n i e n : A n Eisenbahnen verlegt .
.
.
.
An Straßen verlegt .
.
.
.
.
Total d. A u s g e w e c h s e l t e D r ä h t e : A n Eisenbahnen .
.
.
.
.
.
A n Straßen .
.
.
.
.
.
.
Total
-- -- --
18,8 8,5 27,3
81,5 1,5 83,0
229,0 1,5 230,5
-- -- --
241,4 54,5 295,9
Total
0,5 7,8 8,3
1,5 8,ö 10,1
Total
-- -- --
12,6 3,2 15,8
e. A b g e b r o c h e n e L i n i e n : An Eisenbahnen An Straßen f. A b g e b r o c h e n e D r ä h t e : An Eisenbahnen An Straßen
Durch die vorstehenden Aenderungen stellt sich nun die Länge der Staatstelegraphenlinien, nach der Drähtezahl geordnet, auf den 31. Dezember 1877 wie folgt:
Länge in Kilometern der Linien zu :
Kreise.
Total
u. mehr Kilometer.
1 Draht. 2 Drähten. 3 Drähten. 4 Drähten. 5 Drähten. 6Drähten.
675,4
336,8
104,8
94,3
* 40,2
104,2
1355,7
H. Bern
664,2
210,0
200,2
75,2
59,0
105,2
1313,8
HI. Ölten
421,4
269,1
189,8
91,6
103,1
109,7-
1184,7
335,9
234,8
79,3
85,9
68,1
71,4
875,4
314,4
196,0
147,1
98,9
51,1
91,5
899,0
321,0
251,4
199,6
78,5
14,2
13,6
878,3
. .
2732,3
1498,1
920,8
524,4
335,7
495,6
6506,9
· ·
2724,6
1465,3
913,5
549,0
315,9
493,7
6462,0
Vermehrung .
7,7
32,8
7,3
19,8
1,9
44,9
I. Lausanne
IV Zürich
. .
V. St. Gallen
.
.
.
· ·
VI. Chur Bestand auf Ende 1877 *
,,
1876
Verminderung
!
24,6 OS 1-^ O*
Die Länge der sämmtlichen Staatslinien und Drähte stellt sich, auf Eisenbahnen und Straßen vertheilt, in Kilometern wie folgt :
Linienlängen
Drahtlängen
Kreise.
An Bahnen. An Straßen.
391 6
964 1
Total.
1355 7
An Bahnen. An Straßen.
1736 1
1361,9
Total.
3098 0
II. Bern
440,3
873,5
1313,8
1740,1
1239,7
2979,8
III. Ölten
593,4
591,3
1184,7
2228,1
966,9
3195,0
IV. Zürich
380,5
494,9
875,4
1214,9
1080,1
2295,0
487,2
411,8
899,0
1872,7
590,5
2463,2
65,8
812,5
878,3
240,3
1655,2
1895,5
2358,8
4148,1
6506,9
9032,2
6894,3
. . .
2275,3
4186,7
6462,0
8764,6
7031,4
15926,5 15796,0 i
Vermehrung .
83,5
44,9
267,6
V. St. Gallen VI. Chur · Total Ende 1877 . . . .
,,
,,
1876.
Verminderung
38,6
130,5 137,1
££
m
317 Wenn man indessen zu dem Bestand des Vorjahres die Neuman zn
bauten zurechnet und den Abbruch abzieht, so gelangt \ \einem etwas verschiedenen Ergebniß, nämlich : Bestand auf Ende 1876 Neubauten im Jahre 1877
.
.
.
.
.
Linien! änge.
6462,0 72,8
Drahtlänge.
15796,0 121,2
6534,8 8,3
15917,2 25,9 Bestand auf Ende 1877 6526,5 15891,3 Differenz gegenüber den obigen Zahlen -f- 19,6 -- 35,2 welche daher rührt, daß bei Linienverlegungen und sonstigen Traceänderungen die Linien abgekürzt werden konnten oder auch verlängert werden mußten.
Die den Eisenbahngesellschaften angehörenden Telegraphenlinien und Drähte erzeigen auf Ende 1877 folgenden Bestand : Linienlänge. Drahtlänge.
Unabhängige Bahnlinien 322,4 380,4 Bahndrähte an Staatslinien 2374,5 Abbruch im Jahre 1877
Bestand i m Vorjahre
.
.
.
Total .
Vermehrung
322,4 268,4 54,0
2754,9 2628,4 126,5
Die konzedirten Privattelegraphenlinien haben folgende Längen : Linienlänge. Drahtlänge.
Unabhängige Linien .
.
.
.
86,2 108,3 Privatdrähte a n Staatslinien .
.
.
-- 23,0 Total 86^2131,3 Bestand i m Vorjahre .
.
.
.
90,1 128,9 Vermehrung .
Verminderung
-- 3,9
2,4 --
Die Gresammtheit der in der Schweiz auf Ende 1877 bestehenden Telegraphenlinien erzeigt daher folgende Längen : Linienlänge. Drahtlänge.
Staatslinien 6506,9 15926,5 Bahnlinien 322,4 2754,9 Konzedirte Linien 86,2 131,3 Total Bestand auf Ende 1876 Vermehrung
6915,5 6820,5 95,0
18812,7 18553,3 259,4
318 Wie in den vorhergehenden Jahren, beziehen sich die ausge- f führten Neubauten ausschließlich auf solche Linien, welche dazu / bestimmt sind, die neuerrichteten Bureaux mit dem Neze oder be-/ reits bestehende Bureaux mit den an die Eisenbahnen verlegten Linien zu verbinden.
> Anläßlich der laufenden Reparaturen wurden 5196 Stangen { durch neue ersezt, und zwar 4144 durch imprägnirte und 1052 'j durch gewöhnliche Holzstangen.
j Die verschiedenen Stangengattungen vertheilen sich auf Ende ; 1877 wie folgt : Anzahl. °/o der Gresammtzahl.
Eisenstangen : j 7,652 6,27 | Konische .
.
.
.
.
Muffen 4,963 4,07 10,50 Winkeleisen 198 0,16 J I m p r ä g n i r t e Stangen: Nach Boucherie (Kupfervitriol) ,, Burnet (Chlorzink) .
Kyan (Queksilbersublirnat) fl
51,364 692 7,569
42,11 | 0,57 6,21 J
48,89
19,734 29,791
16,18 \ 24,43 J
40,61
Unpräparirte Holzstangen: Harte Holzsorten Weiche , ,
.
.
.
.
.
.
.
121,963 100,00
100,00
Ferner wurden 32,500 Glasisolatoren durch solche von Porzellan ersezt.
Die Länge der Kabelleitungen betrug auf Ende des Berichtsjahres 59,5 Kilometer mit einer Vermehrung von 5,4 Kilometern gegenüber dem Vorjahre.
319 Die Statistik der L i n i e n s t ö r u n g e n führt zu folgendem Ergebniß : Zahl der Störungen.
1876.
1877.
Verwiklungen Unterbrechungen Ableitungen .
3180 1891 441
Total
5512
4213
Dauer in Stunden.
Durchschnittsdauer.
1876.
1877.
2539 17,143 12,123 1354 11,479 7,526 350 3,237 2,136
5,4 6,1 7,2
4,7 5,6 6,1
31,859 21,785
5,8
5,2
1876.
1877.
Es haben daher gegenüber dem Vorjahre abgenommen : Die Gesammtzahl der Störungen um 1299 oder 23,6 % ; die Gesammtdauer der Störungen um 10,074 Stunden oder 31,6
»/o;
die Durchschnittsdauer einer Störung um 10,4 «/o.
6
/io Stunden oder
Es fiel eine Störung auf 3,78 Kilometer Drahtlänge (gegenüber von 2,86 Kilometer im Vorjahre) und 1,36 Störungsstunden auf den Kilometer (gegenüber von 2,07 im Vorjahre).
Da die I s o l a t i o n d e r L e i t u n g e n , abgesehen von ihrem direkten Einfluß auf den Gang des Dienstes, auch einen sichern Anhaltspunkt für die Beurtheilung des Linienzustandes im Allgemeinen bietet, so wurde für das Jahr 1877 die Anordnung getroffen, daß jede einzelne Leitung wöchentlich ein Mal auf Isolation geprüft und das Ergebniß in den Wochenberichten der Kontrolebüreaux vorgemerkt werde.
Bei der Zusammenstellung dieser Ergebnisse wurden die Messungen in 3 Klassen ausgeschieden. Die erste derselben, als ,,gut" bezeichnet, begreift die Messungen in sich, welche auf der gewöhnlichen Apparatenboussole nicht über 2° Stromverlust ergeben (der Norrnalstrorn ist 30°). Die zweite, mit der Bezeichnung ,,befriedigenda, enthält die Messungen mit über 2 und unter 10° Ableitung, in welchem Falle immer noch ohne jeden Anstand korrespondirt werden kann. In die dritte Klasse ,,ungenügend" fallen die Ableitungen von 10° und mehr, wobei zu bemerken ist, daß
320 sich auf den Lokalleitungen erst bei etwa 15°, auf direkten Leitungen erst bei etwa 25° Stromverlust wirkliche Dienstschwierigkeiten bemerkbar machen, da es sehr leicht ist, innert gewissen Grenzen die Apparate auf stärkere oder schwächere Ströme zu reguliren.
Nach diesen Erläuterungen folgt hier die quartalweise Zusammenstellung aller Messungsergebnisse. ' Zahl der Messungen.
Gut.
Befriedigend. Ungenügend.
1877.
I. Quartal II.
,,
2,884
380
2,794
527 610 375
in - -
n
. . . .
2,785
IA vV·
-n
. . . .
3,044
Total
11,507
J LJ
In % der Gesammtzahl .
82,54
115 154 174 100
1892 13,57
543
3,89
13942
Gesammtzahl
Gut.
BeUnfriedigend. genügend.
Die günstigste Woche war diejenige vom 14. -- 20. Oktober mit
267
4
Die ungünstigste diejenige vom 4. -- 10. November mit . .
184
48
--
37
Diese Ergebnisse dürfen wohl unbedenklich als befriedigend bezeichnet werden, wenn berüksichtigt wird, mit welchen Schwierigkeiten das Ausästen der Bäume, namentlich längs der Straßen,
r
r>
321
^ verbunden ist, wie wenig die noch in sehr großer Anzahl vor} handenen Glasisolatoren ihrem Zweke entsprechen und wie oft diesen l Fehlern Ursachen zu Grunde liegen, deren Verhütung nicht in der 'Macht der Verwaltung liegt.
Die Thatsache, daß die Isolation in den Sommermonaten verhältnißmäßig viel unvollkommener ist als im Winter, erklärt sich einerseits durch die Temparatur- und Feuchtigkeitsverhältnisse, indem warme und feuchte Luft den Uebertritt der Elektrizität von den Drähten durch die Stangen zur Erde begünstigt, andererseits ) durch den Umstand, daß im Sommer die Drähte in weit höherm Maße der Berührung mit Baumzweigen ausgesezt sind.
Auf Grund der erwähnten Messungen wurden auch die Drähte nach ihrem durchschnittlichen Isolationszustand klassifizirt, wobei sich folgendes Verhältniß ergab : Zahl.
%.
Fortwährend gut 97 35,66 In der Regel gut 127 46,69 I n d e r Regel befriedigend .
.
.
36 13,23 I n d e r Regel ungenügend .
.
.
3 1,11 Fortwährend ungenügend .
.
.
-- -- Sehr schwankend 9 3,31 Total 272 100,00 Es mag noch bemerkt werden, daß die 3, als ,,in der Regel ungenügend1' isolirt bezeichneten Drähte sich in Folge Auswechslung der Isolatoren gegen Jahresende wesentlich gebessert haben und im künftigen Jahre ohne Zweifel eine günstigere Stelle einnehmen werden.
3. Apparate.
Die Zahl der auf 31. Dezember 1877 im Dienste stehenden Morse-Apparate betrug 1439 mit einer Vermehrung von 55 gegenüber dem Vorjahre. Der Bestand der Hughes- (22) und Multipelapparate (2) hat keine Veränderung erlitten. Die Zahl der als Apparate dienenden Relais hat um 12 abgenommen und stellt sich auf 156.
Nebstdem besaß die Verwaltung theils als Reserve im Centralmagazin und auf den Bureaux, theils in Miethe bei den Eiseubahn Verwaltungen , noch 198 Morse - Farbschreiber, 285 Relais, l Hughes-Apparat und 233 Morse-Apparate altern Systems.
Die auf Ende 1876 noch im Dienste verbliebenen 39 Stiftschreiber wurden im Berichtsjahre durch Farbschreiber ersezt, so daß auf Ende 1877 sämmtliche schweizerische Telegraphenbüreaux mit Apparaten neuester Konstruktion versehen waren.
ßnndesblatt. 30. Jahrg. Bd. II.
22
322
Die Ruhestromeinrichtung wurde auf 4 weitern Leitungen mit zusammen 22 Bureaux eingeführt und steht nun im Ganzen auf 42 Leitungen mit 270 Bureaux im Betrieb.
;
4. Bureaux.
Im Berichtsjahre wurden neu eröffnet: 30 Telegraphenbüreau (28 weniger als im Vorjahre), wovon 23 gewöhnliche, 4 Eisenbahnbüreaux und 3 Sommerbüreaux ; 31 A u f g a b e b ü r e a u x , sämmtlich auf Eisenbahnstationen.
Dagegen wurden 3 Bureaux aufgehoben, nämlich VernayazUsine, Brüttelen und Neumünster, lezteres indessen nur in dem Sinne, daß an dessen Stelle 3 neue Bureaux (Riesbach, Hottingen und Hirslanden) entstanden.
In Folge dieser Veränderungen vertheilen sich nun die dem Publikum geöffneten Telegraphenbüreaux wie folgt: Ende
1876.
Ver-
Ver-
Ende
mehrung. minderung. 1877.
Fortwährend geöffnete Staatsbüreaux .
.
.
. 884 23 3 904 Sommerbüreaux .
.
.
66 3 -- 69 Eisenbahnbüreaux .
. 103 4 -- 107 Total der Telegraphenbüreaux 1053 30 3 1080 Aufgabebüreaux .
.
.
39 31 -- 70 Total aller Bureaux 1092 61 3 1150 Hinsichtlich der Dienststunden vertheilen sich die Telegraphenbüreaux wie folgt : Ununterbrochener Dienst .
.
.
.
.
.
5 Verlängerter Tagdienst 10 Voller Tagdienst 51 Ganz oder theilweise erweiterter Dienst .
.
.
87 Beschränkter Dienst 927 1080 Die schon im vorjährigen Berichte erwähnten, bei den Bahnverwaltungen gethanen Schritte zur Erlangung einer größern Anzahl von Aufgabebüreaux, namentlich auf den Kreuzungs- und Abzweigungsstationen, waren somit von etwelchem Erfolge begleitet, obschon die Verwaltung im Interesse des reisenden Publikums noch eine weitere Ausdehnung dieses Instituts gewünscht hätte.
Die Eisenbahntelegraphenbüreaux und die in den Bahnhöfen für den öffentlichen Dienst errichteten Aufgabebüreaux vertheilen sich auf die verschiedenen Bahnverwaltungen wie folgt:
323
sg
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rd là
,5? fc, W %>
Bahngesellschaften.
s 'S w ·3H1
Sjl ·*^£ 3S C8=g
N-tì
^ a j>
Westbahnen . . . .
Simplonbahn Lausanne-Echallens . . .
Jura-Bern-Luzern . . .
Centralbahn Emmenthal bahn . . . .
NordostbahD Nationalbahn Tößthalbahn Vereinigte Schweizerbahnen Uetlibergbahn . . . .
Wädensweil-Einsiedeln Arth-Rigi-Bahn . . . .
"Vitznau-Rigi-Bahn . . .
Rigi-Kaltbad-Scheideck Rorschach-Heiden-Bergbahn Appenzellerbahn . . .
Gotthardbahn . . . .
Badische Bahn . . . .
Genf-Lyon
92 15 3 71 75 5 117 34 14 65 2 5 7 4 2 2 3 16 9 2
es
^
Dem Publikum geöffnet als: Telegraphenbüreaux. _·
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16 1
-- -- 18 30 1 28
5 8 4 4 1 11 23 -- 2 -- -- -- -- -- 2 -- -- 1 -- -- -- -- -- 1 -- -- -- -- -- -- 15 -- 1 5 -- 1 1
| .
29 4 5 34 2 -- 2 1 -- 1 -- 15 6 2
76 14 3 41 47 i
5 88 30 9 31 -- 5 5 3 2 1 3 1 3
324
5. Personal.
,.'
Die im Laufe des Jahres 1877 im Personalbestand der Tele-;' graphenverwaltung vorgekommenen Aenderungen lassen sich zusammenfassen wie folgt : Eüktritte. Entlassungen. Todesfälle.
Centralverwaltung .
.
Haupt- u n d Spezialbüreaux Zwischenbüreaux .
.
Bedienstete .
.
.
.
.
.
.
-- 8 37 6
51
--
l l
4 --
10 l
5
12
/
Auch im Jahre 1877 sind in Anbetracht des stetigen Verkehrsrükganges nicht nur keine neuen Telegraphistenstellen kreirt worden, sondern es blieben sogar einzelne vakant gewordene Stellen unbesezt.
Ebenso wurden auch keine neuen Lehrlinge mehr angenommen, da voraussichtlich die zur Verfügung stehenden unbeschäftigten Aspiranten für eine geraume Zeit vollständig ausreichen werden.
Die beiliegende Tabelle (Beilage 1) enthält in bisheriger Weise eine Uebersicht des gesammten im Telegraphendienst beschäftigten Personals, jedoch unter Ausschluß der zum Linienbau verwendeten Arbeiter.
Die Zahl der über die Beamten und Angestellten der Verwaltung verhängten Bußen beträgt 1378 mit einer Gesammtsumme von Fr. 2567.
Ueber die Verlezung des Depeschengeheimnisses sind der Centralverwaltung zwei Beschwerden eingegangen. Die eine derselben bezieht sich nicht auf eine wirklich stattgefundene Verlezung, sondern nur auf die Möglichkeit einer solchen in Folge Nichtbeachtung der nöthigen Vorsicht seitens eines Bureau. Durch entsprechende Anordnungen wurde dieser Beschwerde die von ihrem Urheber gewünschte Folge gegeben.
Der zweite Fall betrifft eine Zeitungsdepesche, welche gegen den Willen des Aufgebers an eine zweite Zeitung ausgefertigt und zugestellt wurde, so daß die Vermuthung nahe lag, es werden solche Depeschen von einem gewissen Beamten unrechtmäßiger Weise noch an Drittpersonen mitgetheilt. Die Untersuchung hat jedoch ergeben, daß dieser ganz vereinzelte Fall auf unrichtiger Auffassung einer Dienstnotiz beruhte, wobei freilich eine gewisse Oberflächlich- ^-, keit und Kopflosigkeit mitwirkte, und daß der Irrthum zu spät bemerkt wurde, um seine Folgen verhüten zu können. Nachdem der
Ï
Beilage I.
Zur Seite 324.
Personalbestand der Telegraphenverwaltung
1
2
1
2
9
2
--
--
--
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Gesammt-Total.
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Provisorisch.
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Toial des Personals.
Definitiv.
£
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Total des Personals.
Weiblich.
1
'53
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Provisorische.
a
-§o ·g
Postbeamte.
'
CD 'S _U
Definitive.
Privat-' beamte.
Bahnbeamte.
Büreauchefs.
Kassiere.
Adjunkte.
--
03 "g
Boten.
Bahnbeamte.
Postbeamte.
Privatbeamte.
Volontärs.
Nicht Pateutirte. patentirte.
Inspektoren.
Provisorische.
Definitive.
Revisoren.
«!
Kontroleur.
1 &
Sekretäre.
Direktor.
1
Direktion
*s
Gehilfen.
Telegraphisten.
Aufgabebllreaux.
ZwischenbUreaux.
Haupt- und Spezialbüreaux.
Gehilfen und Kopisten.
Männlich.
1
1
1
auf 31. Dezember 1877.
^
1
19
--
17
2
19
Telegraphenkreise: Lausanne Bern Ölten .
Zürich 8t. Gallen Chur
-- --
. . .
--
1 1 1 1 1 1
1 1 1 1 1 1
1 1 1 1 1 1
6
6
6 6
1 --
--
--
-- --
Total der Kreise Gesammttotal Ende 1877 ,, 1876 Vermehrung Verminderung
1 1 --
1 1 --
2 2 --
1 1 --
2 2
9 9
--
--
2 1
53 3 44 11 51 10 34 17 29 6 20 3
7 3 6 4 3 4
4 6 7 13 1 4
6
15 231 50
27
6 6
6 6
15 232 50 15 235 48
27 25
--
--
2
2
3 3 3 3 1 2
-- 3
5
18 12 15 15 4 3
3
1
6 12 15 16 14
221 213 221 191 174 130
99 97 57 90 51 60
297 295 250 254 211 180
23 15 28 27 14 10
320 310 278 281 225 190
9 408 125 187 207 110
8
1 63
67
3
1150
454
1487
117
1604
9 408 125 187 207 110 9 399 122 186 197 106
8 8
1 63 1 34
67 64
3 3
1169 1131
454 451
1504 1437
119 145
1623 1582
29
3
--
38
3
67
10 30 8 20 27 15
7
7
25 32
7 8
7
1
2 1 1 1
2 3 10 2 6 2
2 1 1 1 2
35
10
25
35 42
10 13
7
3
2 5 1 1
--
69 63 91 57 69 59
9
39 26 6 14 15 25
3
35 44 25 37 22 24
1
51 49 24 3.8 21 24
10
1
4 --
--
41 26
r
325
Beschwerdeführer sich aus den Akten überzeugt hatte, daß der begangene Fehler ein durchaus unabsichtlicher war, erklärte er sich für befriedigt. Immerhin wurde der fehlbare Beamte auf administrativem Wege angemessen bestraft.
6. Beziehungen zum Auslande.
Nebst dem schon im leztjährigen Bericht erwähnten, auf den i. Januar 1877 in Kraft getretenen SpezialÜbereinkommen in Betreff des Telegraphenverkehrs mit Deutschland bleibt bloß der im Laufe des Jahres 1877 erfolgte Beitritt Aegyptens zum internationalen Telegraphenvertrage hervorzuheben.
7. Telegraphischer Yerkehr.
Wie in den frühern Jahren geben wir hienach: 1) eine vergleichende Uebersicht der während der beiden lezten Jahre b e f ö r d e r t e n Depeschen; 2) eine vergleichende Uebersicht der in den beiden lezten Jahren von den verschiedenen auswärtigen Staaten eingegangenen und dahin b e f ö r d e r t e n Depeschen.
326
Telegraphischer Terkehr.
Vergleichende Uebersicht der Depeschenzahlen von 1876 und 1877.
Beförderte und
Beförderte empfangene interna- Transitdepeschen.
interne Depeschen.
Total.
tionale Depeschen.
1876.
Januar Februar .
März . .
April . .
Mai . .
Juni . .
Juli . .
August .
September Oktober .
November Dezember
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
Total Verminderung .
1877.
1876.
1877.
1876.
1877.
1876.
1877.
191,065 190,203 132,596 138,567 38,806 37,781 18,801 14,tl7 184,180" 170,232 130,435 125,267 37,275 33,793 16,470 11,172 207,694 201,569 147,268 143,753 41,368 41,790 19,058 16,026 211,581 218,492 153,159 155,668 40,409 45,145 18,013 17,679 230,559 174,514 166,376 45,491 46,909 18,860 17,274 238,865 239,937 260,055 195,150 178,610 49,973 45,540 14,932 15,787 284,726 307,447 229,441 211,379 61,552 57,850 16,454 15,497 320,430 249,427 236,457 73,509 67,727 17,270 16,246 340,206 282,744 276,215 204,409 201,209 60,763 57,351 17,572 17,655 275,180 240,423 203,326 165,153 51,790 56,018 20,064 19,252 221,647 179,655 157,398 118,235 45,456 44,535 18,793 16,885 169,105 199,056 141,250 109,872 41,278 42,279 16,528 16,954 2,118,373 1,950,546 587,670 576,718 212,815 195,144 2,918,858 2,722,408 196,450 167,827 10,952 17,671 8,30 «/o 7,92 % 6,73 °/o 1,86% *
327
igl1leichende Uebersicht
K?
der während der beiden lezten Jahre von den hiedenen auswärtigen Staaten eingegangenen und dahin beförderten Depeschen.
Versandt.
\S S
Empfangen.
Länder.
1876.
1877.
1876.
1877.
Total der gewechselten Depeschen.
1876.
1877.
Deutschland . 125,820 131,536 109.646 115,808 235,466 247,344 Frankreich 80,820 73,003 79^421 74,499 160,241 147,502j 39,569 38,142 41,162 38,895 80,731 77,037 Italien . .
Oesterreich 23,565 22,687 23,587 23,361 47,152 46,048 8,604 7,712 9,996 9,163 18,600 16,875 England . .
Belgien . . .
5,896 4,890 5,206 4,329 11,102 9,219 4,662 4,197 4,632 4,321 9,294 8,518 Niederlande .
5,160 3,819 9,621 6,882 Rußland .4,461 3,063 4,588 2,582 3,039 Amerika . .
2,006 1,666 1,373 Donaufürstenthümer . .
995 1,223 1,851 2,112 856 889 2,099 1,938 697 788 1,241 1,311 ' Aegypten . .
2,018l 1,053 2,109 965 1,061 \Indien . . .
1,048 627 1,296 1,243 656 616 640 Spanien 1^64 557 584 607 1,160 576 Türkei, europ.
898i 859 444 452 454 407 Schweden .
717 515 381 253 262 China u. Japan 336 579 645 298 290 289 347 Dänemark .
571 576 308 256 320 Türkei , asiat.
263 352 487 40 38 449 312 Malta u. Corfu 344 375 197 186 189 Algier .
147 265 144 289 137 152 Norwegen . .
121 176 167 93 69 Portugal 83 98 144 140 76 69 68 71 ' Griechenland .
23 17 11 10 6 ^Persien . . .
13 '< Total 300,738 293,127 286,932 283,591 587,670 576,718
\
328 Die Zahl der beförderten und empfangenen Telegramme (Transit und übertelegraphirte nicht Inbegriffen) ergibt für die bedeutendsten Ortschaften folgenden Durchschnitt per Tag : , , 105 . 1011 Aarau Zürich .
, 105 . 810 Interlaken Basel , . 100 758 Thun Genf .
.
95 . 533 Freiburg .
Bern , .
90 .
328 Solothurn .
Lausanne .
70 t t 285 Montreux .
Winterthur .
70 278 Rorschach t Luzern , 68 272 Lugano .
St. Gallen .
65 .
190 Baden Neuenburg .
60 149 Glarus Chaux-de-Fonds 59 .
141 Morges Vivis .
, 59 Chur . 128 Yverdon .
.
, 54 115 Romanshorn Biel .
53 . 109 Burgdorf .
Schaffhausen
·
Ueberdies finden sich : 15 Ortschaften mit 41 -- 50 Depeschen per, Tag, 13 ·n i1) D 31-40 26 ,, 21-30 D f> 84 » 11-20 n ri 189 ,, 6-10 ·n ·>·> ,, 1 --5 631 T ·n -n ^ weniger als 1 Depesche per Tag.
47 ,, Sämmtliche Depeschengattungen haben im Jahre 1877 gegenüber dem Vorjahre a b g e n o m m e n , und zwar: im i n t e r n e n Verkehr um .
. 7,92 °/o, im i n t e r n a t i o n a l e n Verkehr um . 1,86 %, im T r a n s i t v e r k e h r um .
. 8,30%, im Ganzen um 6,73 % Die Depeschenstatistik ergibt mit Bezug auf den I n h a l t folgende Prozentsäze : Interne.
Internationale.
1.
2.
3.
4.
5.
Staatsdepeschen . .
Börsennachrichten .
Handelsdepeschen .
Privatangelegenheiten Zeitungsnachrichten .
.
.
.
.
.
1876.
1877.
1876. 1877.
0,99 3,38 29,46 65,35 0,82
1,03 3,57 31,04 63,01 1,35
0,25 8,04 49,12 42,45 0,14
0,36 6,45 51,45 40,97 0,77
100,00
100,00
100,00
100,00
329
In dieser Ausscheidung sind die Dienstdepeschen, in der Zahl von 65,566, nicht Inbegriffen ; es fallen von denselben 62,14 °/o auf den Post- und 37,86 °/o auf den Telegraphendienst.
Die Ausscheidung nach der Art der Depeschen ergibt folgendes Prozentverhältniß : Interne.
Internationale.
1876.
1877.
1876.
1. Ohne besondere Angaben . 80,14 2. Mit bezahlter Antwort . .
8,07 3. Bezahlte Antworten .
7,47 4. Mit ,,Expressen bezahlt^ .
1,98 5. Mit ,,Expressen" . . . . 0,73 6. Kollationirte 7. Chiffrirte 005 8. Mit Empfangsanzeige . .
9. Rekommandirte . .
0,06 1 0 . Nachzusendende . . . . 0,10 11. Mit mehreren Adressen 0,61 0,58 12. Per Post zu bestellende .
13. Während der Nacht zu be0,03 stellende . . .
. .
0,18 14. Mit mehreren Angaben
81,55 7,45 6,86 1,83 0,71
94,96 3,88
1877.
95,18 3,83
0,04 0,11 0,73 0,52
0,03 0,35 005 001 0,01 0,01 0,03 0,23 0,38
0,03 0,22 0,03 001 0,03 0,01 0,01 0,25 0,35
0,03 0,15
0,06
0,05
002
100,00 100,00 100,00 100,00 Die Klassifikation der Depeschen nach der W o r t z a h l erzeigt folgendes Prozentverhältniß : a. N a c h dem G r u p p e n s y s t e m .
Interne.
Von 7)
·n ·n
1--20
21-30 31-40 41-50
Worten
51--60 61--70
71-80
81--90 91_100 101 und mehr
!
Internationale.
1876.
1877.
1876.
88,67 8,21 2,22 0,49 0,22 0,07 0,05 0,01 0,01 0,05
88,67 8,07 2,18 0,53 0,25 0,10 0,06 0,02 0,03 0,09
87,72 8,60 2,54 0,69 0,21 0,11 0,08 0,02 0,01 0,02
1877.
86,65 9,87 2,53 0,54 0,25 0,05 0,07 0,01 -- 0,03
100,00 100,00 100,00 100,00
330
b. N a c h dem W o r t s y s t e m .
(Nur für den internen Verkehr berechnet.)
Worte.
2
Unter den alten Taxen --
3
--
4
5
6
7
9
8
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21 bis 30
31
,_;
und
-^>
mehr.
0
H
-- 0,03 0,03 0,15 0,27 0,64 1,03 1,74 2,43 3,03 4,17 5,57 6,19 7,89 9,87 13,11 26,77 11,11 5,97 100
i Unter den 0,32 0,32 1,89 1,48 6,30 3,80 9,16 fe,17 8,69 5,57 7,33 5,17 6,69 4,16 5,87 neuen Taxen 0,03 0,05
4,18
5,62 12,93 5,27 100
Wenn wir nun diese leztern Zahlen in Gruppen zusammenfassen, so ergibt sich folgendes Verhältniß: Worte.
1--5
6--10
11--15
Altes Taxsystem . .
Neues Taxsystem . .
0,03 0,72
2,12 22,63
16,94 31,93
Altes Taxsystem . .
Neues Taxsystem . .
82,92 81,80
16-20 63,83 26,52
21--30
30 und mehr.
Total.
11,11 12,93
5,97 5,27
100,00 100,00
17,08 18,20
100,00 100,00
331 (Die Differenz zwischen den Prozentsäzen der Tabellen a und b [88,67 gegenüber von 82,92] erklärt sich daraus, daß der Statistik b nur eine beschränkte Zahl von Bureaux und Telegrammen zu Grunde gelegt wurde. Es kann derselben daher nur ein relativer Werth beigemessen werden.)
Es ergibt sich aus den vorstehenden Tabellen, daß das Verhältniß der Depeschen bis auf 20 Worte zu denjenigen mit höhern Wortzahlen unter den beiden Tarifsystemen sich annähernd gleich bleibt, daß dagegen die Depeschen mit 10 Worten und darunter um mehr als das zehnfache zugenommen haben. was darauf hinweist, daß das Publikum die Vortheile des neuen Systems sehr schnell zu benuzen gelernt hat.
Die Durchschnittswortzahl stellt sich nach dem alten Taxsystem auf 19,61, nach dem neuen auf 16,24, also um 3,37 geringer. Für die im lezten Quartal 1877 beförderten 393,260 Depeschen bringt dieß eine Ersparniß von 1,325,286 Worten oder 66,264 Depeschen zu 20 Worten. Wenn sodann die verhältnißmäßig größere Depeschenzahl der Sommermonate, sowie die voraussichtliche weitere Reduktion der Durchschnittswortzahl in Anschlag gebracht wird, so darf auf eine Arbeitsverminderung von wenigstens 75,000 Depeschen per Quartal, oder von 300,000 Depeschen per Jahr gerechnet werden, wobei von der Verminderung der wirklichen Depeschenzahl natürlich ganz abgesehen ist.
Aus den vorstehenden Tabellen läßt sich nun noch folgende Zusammenstellung herleiten : Wortzahlgruppe. ° / ° der Gesammt- DurchschnittsFr.
Differenz Fr.
1--10 23,35 0,52 + 0,02 11--16 38,62 0,65 + 0,15 17--20 19,83 0,77 + 0,27 21--30 12,93 0,90 + 0,15 31 und mehr 5,27 1,11*) + 0,06 Es ergibt sich hieraus, daß 23,35 % oder nahezu ein Viertel sämmtlicher Depeschen nur um 2 Ct., 51,55 % um 15 Ct., 19,83 °/o um 27 Ct. und 5,27 % um 6 Ct. theurer geworden sind.
Daß die allgemeine Durchschnittstaxe 71 Ct. beträgt und daher um 16 Ct. gestiegen ist, daß dieselbe aber voraussichtlich auf 65 Ct.
und die Erhöhung auf 10 Ct. zurükgehen werde, ist schon unter den ,,allgemeinen Bemerkungen erwähnt worden.
*) Nur approximativ zu berechnen.
332
Zum Ausweise über die Betheiligung der verschiedenen Arten r von Bureaux an der Beförderung der Depeschen folgt hier die Zu- · sammenstellung der verschiedenen Depeschengattungen, die Zahl^ der Bureaux und der Arbeitstage, sowie der sich hieraus ergebende Durchschnitt für jeden Arbeitstag. Dabei sind die internen über- ^ telegraphirten, sowie die internationalen Transitdepeschen doppelt } berechnet.
· Interne abgehende Depeschen 1,950,546 ,, ankommende ,, 1,972,379 , (Kopien inbegriffen.)
\ 3,922,925 \ Internationale abgehende Depeschen 293,127 \ ,, ankommende ,, 283,591 '> 576,718 ^ Amtliche abgehende ,, 65,566 1 _ ankommende _ 66,059 i 131,625 Interne übertelegraphirte ,, .
.
.
3,661,032 Internationale Transitdepeschen .
.
1,257,166 (incl. Auswechslungsverkehr.)
9,549,466 Anzahl der Bureaux, der Depeschen, der Arbeitstage. Durchschnitt per Beamten und per Tag.
Hauptbüreaux . 15 Spezialbüreaux . 28 Zwischenbüreaux 1037 1080
5,908,029 1,136,938 2,504,499
105,679 32,585 378,505
56 35 7*)
9,549,466
516,769
19
Der Durchschnitt hat sich gegenüber dem Vorjahre nur im Total geändert, wo er von 20 auf 19 gefallen ist.
Die größten Durchschnittszahlen für das ganze Jahr finden sieh auf folgenden Bureaux: Basel 65, Bern 63, Zürich 60, St. Gallen 59, Lausanne 57, , Schaff hausen 55, Glarus 53, Brieg, Chur, Genf, Luzern und Winterthur je 52, Interlaken 50, Neuenburg, Thun und Vivis je 49, Biel und Ölten je 48, Samaden 47, Frauenfeld 46, Sitten 43, Romanshorn und Uster je 42, Beilenz 41.
*) Genau 6,6.
333
Daß diese Zahlen keinen absolut sichern Maßstab für die Thätigkeit der Beamten bilden, da deren Anzahl nicht lediglich von der Größe des wirklichen Verkehrs bedingt ist, wurde bereits in den frühern Berichten hervorgehoben.
Die Statistik über die mittlere Zeit, inner welcher in den lezten 4 Jahren die internen Depeschen befördert wurden, liefert folgendes Ergebniss: In l-- 30 Minuten » 31- 60 ,, ,, 61- 90 ,, » 91-120 ,, ,, 121-150 ,, ,, 151 und mehr -,
1874
1875
1876
72,72 20,28 4,19 1,50 0,60 0,71
74,47 19,22 4,04 1,45 0,56 0,26
77,63 18,05 2,95 0,89 0,29 0,19
1877 84,15 13,51 1,65 0,43 0,16 0,10
100,00 100,00 100,00
100,00
Die B u r e a u x vertheilen sich hinsichtlich der durchschnittlichen Ankunftszeit der Depeschen nach folgenden Prozentsätzen: Ankunftszeit.
Inner ·n D 11 n
1 -- 3 0 Minuten 31- 60 61-- 90 91--120 121 und mehr
Bureaux.
1875
1876
1877
69,22 29,33 0,72 0,29 0,44
82,62 16,75 0,63 -- --
89,21 9,85 0,53 0,13 0,28
100,00 100,00 100,00
100,00
1874 63,20 32,01 3,96 0,33 0,50
Die Statistik über die mittlere Zeit, während welcher die Depeschen auf den Aufgabe- und Umspeditionsbüreaux unbefördert liegen blieben, ergibt folgendes Prozentverhältniß : Prozente der Depeschen.
1875 1 -- 3 0 Minuten 31-- 60 61-- 90 91--120 121 und mehr
95,83 3,16 0,64 0,17 0,20
1876 96,87 2,38 0,47 0,14 0,14
1877 98,53 1,26 0,14 0,04 0,03
100,00
100,00
100,00
334
Die in Folge von Verlust, Verspätung oder Verstümmelung von Telegrammen an die Centralverwaltung gelangten R e k l a m a t i o n e n erreichen, mit Inbegriff der vom Vorjahre her pendent gebliebenen, die Zahl von 217, gegenüber von 243 im Vorjahre. Davon fallen ( auf den i n t e r n e n Verkehr 53, von denen sich 26 als unbegründet ' erwiesen und 27 zu Disziplinarverfügungen und, soweit thunlich, zu Taxrükzahlungen Anlaß gaben.
Auf den i n t e r n a t i o n a l e n Verkehr fallen 117 Reklamationen, wovon 58 unbegründet waren und 3 unerledigt blieben.
Im T r a n s i t v e r k e h r belief sich die Zahl der Reklamationen auf 47, wovon sich 9 als unbegründet erwiesen und 3 unerledigt blieben.
In den übrigen 91, den internationalen und Transitverkehr betreffenden Fällen fanden Taxrükzahlungen im Gesammtbetrage von Fr. 1371. 33 statt, an welchen sich die Schweiz in 36 Fällen mit Fr. 136. 13 zu betheiligen hatte.
8. Finanzielles Ergebnis«.
Die nachstehende Tabelle enthält eine vergleichende Zusammenstellung der hauptsächlichsten Posten der Einnahmen und Ausgaben in der Rechnung von 1876, im Voranschlage und in der Rechnung von 1877.
Budget und Rechnung 1876. Nachtragskredite Rechnung 1877.
1877.
A. Einnahmen.
Rp.
Fr.
1,941,749 92 2,105,700 188,343 90 137,300
Rp.
Fr.
1,816,597 145,655 23,214
Rp.
43 93 40
2,130,093
82
2,243,000
--
1,985,467
76 j
I . Gehalte u n d Vergütungen .
.
.
. 1,393,134 I I . Reisekosten .
.
.
.
.
.
27,911 III. Büreaukosten 129,997 IV. Grebäulichkeiten (Miethzinse) 79,983 V. Bau und Unterhalt der Linien 399,624 VI. Apparate 94,854 VII. Büreaugeräthschaften .
.
.
.
.
3,639 VIEL. Verschiedenes .
.
.
.
.
.
8,783 IX. Verzinsung des Inventarwerthes .
79 60 84 03 35 78 85 10
1,498,700 32,000 135,000 85,000 300,000 110,000 7,000 14,000 30,000
1,375,700 21,531 105,845 80,813 270,073 76,606 3,984 12,389 31,807
97 93 52 38 97 27 60 53 60
2,137,929
34
2,211,700
1,978,753
77
6,713
99
Fr.
a. und b. Interner und internationaler Verkehr c. Verschiedenes .
.
.
.
.
Inventarvermehrung .
.
.
.
.
B. Ausgaben.
Aktivsaldo
--
1 i i !
.
;
336
Wie schon im Eingange bemerkt wurde, müssen jedoch in / der Rechnung von 1877, behufs richtiger Vergleichung mit dem f ' Vorjahre, die zwei zum ersten Male gebuchten Posten: I n v e n t a r - / V e r m e h r u n g in den Einnahmen und I n v e n t a r v e r z i n s u n g ' in den Ausgaben außer Betracht gelassen werden, wobei sich dann J der Aktivsaldo auf Fr. 15,307. 19 stellt, gegenüber einem Passivj .saldo von Fr. 7835. 52 im Vorjahre.
Im Uebrigen gibt die vorstehende Tabelle zu folgenden Be- f merkungen Anlaß.
t 1. E i n n a h m e n .
\
a und b. Der Ertrag der i n t e r n e n , i n t e r n a t i o n a l e n und T r a n s i t t e l e g r a m m e hat gegenüber 1876 um 125,152 Franken 49 Ct. oder 6,4 °/o abgenommen und ist um Fr. 289,102. 57 unter dem Voranschlage geblieben.
Wie bis anhin wurde die approximative Ausscheidung dieses Ertrages theils auf Grundlage der Statistik über die Wortzahlen, theils nach den aus den internationalen Abrechnungen sich ergebenden Durchschnittssäzen vorgenommen, wobei sich nachstehender Durchschnittsertrag ergibt.
Für ein internes Telegramm .
. Fr. --. 57.9 ,, ,, internationales Telegramm . ,, --. 80,s ,, ,, Transittelegramm .
.
,, 1. 07 Die Abnahme dieses Ertrages im internationalen Verkehr gegenüber dem Vorjahre rührt einerseits von der mit 1. Januar 1877 in Kraft getretenen Herabsezung der deutsch-schweizerischen Taxen, andererseits von dem Umstände her, daß im Jahr 1877 an das Ausland auf Rechnung des Jahres 1876 Zahlungen gemacht werden mußten, welche sowohl den frühern höhern Taxen, als auch den frühern größern Depeschenzahlen entsprachen und somit das Jahr 1877 verhältnißmäßig stärker belasteten.
j
\ '
jj
Die obigen Zahlen führen nun zu folgender Einnahme : 1,950,546 interne Telegramme à 57,9 Cts. . Fr. 1,129,366. 13 576,718 internationale Telegi-amme à 80,5 Cts. ,, 464,257.99 195,144 Transittelegramme à 107 Cts. . . ,, 208,804. 08 Fr. 1,802,428. 20 Dazu der approximative Werth der auf Ende 1877 im Umlauf befindlichen Marken mit
,,
14,169. 23
ergibt die Summe von Fr. 1,816,597. 43 .
wie dieselbe auf vorstehender Tabelle unter a und b erscheint.
/
l f
337
Zum gleichen Ergebniß führt die Zusammeustellung des Markenverkaufs mit den an das Ausland geleisteten und von demselben erhaltenen Zahlungen. Es wurden nämlich Marken verkauft für die Summe von Fr. 2,122,148. 90 Zahlungen an das Ausland . Fr. 326,455. 38 ,, vom ,, . ,, 20,903. 91 ,, 305,551. 47 bleibt Nettoeinnahme wie oben Fr. 1,816,597. 43 C. Die v e r s c h i e d e n e n E i n n a h m e n erzeigen gegenüber dem Vorjahre eine Verminderung von Fr. 42,687. 97, dagegen eine Vermehrung von Fr. 8,355. 93 gegenüber dem Voranschlage. Dieselben vertheilen sich wie folgt: Rechnung
Voranschlag
1876.
1877.
Rechnung
1877.
1. Gemeindebeiträge . Fr. 86,209. 07 Fr. 82,300. -- Fr. 80,530.84 2. Rükzahlungen für Linienbauten . . . . ,, 85,736. 07 55,000.- » 50,047.05 3. Verschiedene andere Ein15,078. 04 nahmen . . ,, 16,398. 76 Fr. 188,343. 90 Fr. 137,300. - Fr. 145,655. 93 Als eine neue Einnahme erscheint, wie schon erwähnt, die V e r m e h r u n g d e s I n v e n t a r b e s t a n d e s m i t F r . 23,214 40 Rp., mit deren Inbegriff sich die G - e s a m m t e i n n a h m e auf Fr. 1,985,467. 76 und somit um Fr. 144,626. 06 niedriger als im Vorjahre und um Fr. 257,532. 24 niedriger als der Voranschlag stellt.
2. A u s g a b e n .
I. Die G e h a l t e und V e r g ü t u n g e n sind um 17,433 Franken 82 Rp. unter der entsprechenden Summe des Vorjahres und um Fr. 122,999. 03 unter dem Büdgetansaz geblieben, was sich theils durch die Verminderung der Depeschenprovisionen, theils durch Reduktion des Personalbestandes erklärt.
II. Die R e i s e k o s t e n betragen Fr. 6379. 67 weniger als im Vorjahre und Fr. 10,468. 07 weniger als der bewilligte Kredit.
Die Ursache liegt hauptsächlich in der geringern Zahl neueröffneter Bureaux.
Bundesblatt. 30. Jahrg. Bd. II.
23
338
n
III. Die B ü r B a u k o s t e n blieben um Fr. 24,152. 32 unter denjenigen des Jahres 1876 und um Fr. 29,154. 48 unter dem Voranschlag. Der Grund ist namentlich im verminderten Formularverbrauch zu. suchen.
IV. Die M i e t h z i n s e sind um Fr. 830. 35 gestiegen,jedoch um Fr. 4186. 62 unter dem Voranschlage geblieben.
V . D i e Ausgabe f ü r B a u u n d U n t e r h a l t d e r L i n i e n stellt sich um Fr. 129,550. 38 niedriger als im Vorjahre und um Fr. 29,926. 03 niedriger als der bezügliche Büdgetansaz.
In Betreff der Unterabtheilungen dieser Rubrik, ,,Neubau" unr j ,,Unterhalt11 mag zur Verhütung von Mißverständnissen bemerm; werden, daß die Rechnungsstellung bis jezt insofern eine unrichtige war, als die von der Zentral Verwaltung im Großen angeschafften Materialien (Stangen, Draht, Isolatoren, Träger etc.) immer unter ,,Neubau" verrechnet wurden, obschon sie größtenteils für den Unterhalt bestimmt waren. Dieses Verfahren hatte zum Zweke, eine Theilung der Rechnungen, welche doch nur eine approximative sein konnte, zu vermeiden, führte aber zu einem auffallenden Mißverhältnisse zwischen der Rechnung und dem Voranschlage, indem in ersterer der ,,Neubau" zu Gunsten des ,,Unterhaltstt übermäßig belastet wurde. Für die Zukunft ist nun eine möglichst richtige Ausscheidung angeordnet.
VI. Die Kosten für A p p a r a t e erzeigen gegenüber dem Vorjahre eine Verminderung von Fr. 18,248. 51 und gegenüber dem Voranschlage eine solche von Fr. 33,393. 73. Dieser Rükgang rührt hauptsächlich von der geringen Zahl neuer Bureaux her.
VII. Die Rubrik Bü r e a u g e r ä t h S c h ä f t e n weist gegenüber dem Jahre 1876 eine Vermehrung von Fr. 344. 75 auf, ist aber um Fr. 3015. 40 unter dem Voranschlage geblieben.
Vin. Ebenso überstiegen die v e r s c h i e d e n e n A u s g a b e n diejenigen des Vorjahres um Fr. 3606. 43, blieben jedoch um Fr. 1610. 47 unter dem bewilligten Kredite.
IX. Diese Rubrik enthält, gemäß Bundesbeschluß vom 23. Dezember 1875, als neuen Ausgabeposten die V e r z i n s u n g des I n v e n t a r w e r t h e s zu Gunsten der Bundeskasse im Betrage von Fr. 31,807. 60. Diese Summe ergibt sich aus der Berechnung des Zinses zu 4 % von dem auf Ende 1876 festgestellten Inventarwerth von Fr. 795,190. 21.
Die G e s a m m t a u s g a b e n stellen sich um Fr. 159,175 57 Rp. od.er 7,* °/o niedriger als im Vorjahre und blieben um Fr. 232,946. 23 unter dem Voranschlage.
r
339
P Der Voranschlag nahm einen Aktivsaldo in Aussicht von L Fr. 31,300. -- ^P Dagegen ergab sich eine Mindereinnahme von Fr. 257,532. 24 )K , und eine Minderausgabe von . . ,, 232,946. 23 ,, 24,586. 01 ';, somit ein Aktivsaldo von
Fr. 6,713. 99
Das I n v e n t a r der Büreaugeräthschaften, der Apparate und des Linienbauvorrathsmaterials beträgt auf Ende 1877 Fr. 818,404.
61 Rp., mit einer Vermehrung von Fr. 23,214. 40, welche in den Einnahmen verrechnet ist.
0 ^ 1
^
Das Inventar der im Betriebe stehenden Linien, welches im allgemeinen Inventar der Eidgenossenschaft nicht erscheint, erzeigt auf Ende 1877 einen Werth von Fr. 1,008,118. 56, mit einer Verminderung von Fr. 49,418. 49, welche von der üblichen jährliehen Abschreibung von 10 °/o herrührt.
Schweizerisches Bundesarchiv, Digitale Amtsdruckschriften Archives fédérales suisses, Publications officielles numérisées Archivio federale svizzero, Pubblicazioni ufficiali digitali
Bericht des Bundesrathes an die hohe Bundesversammlung über seine Geschäftsführung im Jahr 1877.
In
Bundesblatt
Dans
Feuille fédérale
In
Foglio federale
Jahr
1878
Année Anno Band
2
Volume Volume Heft
18
Cahier Numero Geschäftsnummer
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Numéro d'affaire Numero dell'oggetto Datum
24.04.1878
Date Data Seite
257-339
Page Pagina Ref. No
10 009 928
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