737

# S T #

4914

Botschaft des

Bundesrates an die Bundesversammlung über den Ausbau der Eidgenössischen Technischen Hochschule.

(Vom 17. Dezember 1945.)

Herr Präsident!

Hochgeehrte Herren!

Wir beehren uns, Ihnen eine Botschaft mit Entwurf zu einem Bundesbeschluss über den Ausbau der Eidgenössischen Technischen Hochschule zu unterbreiten.

I. Einleitung.

Das eidgenössische Departement des Innern ist in den letzten Jahren durch den Schweizerischen Schuhat und durch die Direktion der eidgenössischen Bauten laufend über die dringlich benötigte Erweiterung mehrerer Abteilungen, Versuchsanstalten und Forschungsinstitute der Eidgenössischen Technisches Hochschule (E. T. H.) unterrichtet worden. Dieses Departement musste feststellen, dass es sich um eine eigentliche «Wachstumskrise» der E. T. H. und ihrer Institute handelt, wie solche in kürzern oder längern Abständen aufzutreten pflegen. Bislang prüften die eidgenössischen Eäte die Wünsche der E. T. H. mit Wohlwollen und willigten zu ihrer Verwirklichung ein, sobald sie von der durch zusätzliche Aufgaben hervorgerufenen Notwendigkeit überzeugt waren. Meistens standen die Begehren in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Anwachsen der Zahl der Studierenden und mit dem zeitgemässen Ausbau der Lehrstellen, Laboratorien und Institute. Zum heute dringlichen Ausbau der E. T. H, hat die bedeutende Entwicklung der wissenschaftlichen Forschung, die jetzt neben dem normalen Unterricht eine Hauptaufgabe unserer Hochschulen darstellt, wesentlich beigetragen.

Wir hielten es für angezeigt, die Gesamtheit der Bauwünsche der E. T.H.

in einem allgemeinen Programm zusammenzufassen, dessen Darstellung den Gegenstand von zwei Botschaften bildet.

738

Die erste dieser Botschaften, die wir Ihnen hiermit unterbreiten, bezieht sich auf Erweiterungsbauten, die nur die E. T. H. betreffen, während die zweite Botschaft -- die folgen wird -- im wesentlichen die Erweiterung der eidgenössischen Materialprüfungsanstalt (B. M. P. A.) behandeln wird. Mit dieser zweiten Botschaft soll jedoch auch die Erstellung einiger neuer Institute der E. T. H. beantragt werden, und zwar auf dem heutigen Areal der E. M.P. A., eine Lösung, die dadurch ermöglicht wird, dass dieses Areal infolge der Angliederung einer Aussenstation an die E. M. P. A, (vgl. hierüber Bundesbeschluss vom 22. Juni 1944) zum Teil frei wird.

Der Grad der Dringlichkeit der Ausführung der nachfolgend beschriebenen Erweiterungsbauten lägst sich heute kaum genau bestimmen, einmal weil in allen Abteilungen der E. T. H. eine akute Baumnot herrscht, sodann aber, weil gegebenenfalls andere Faktoren die Eeihenfolge dieser Ausführung beeinflussen können, so die Materialverknappung im bcsondern betreffend die Innenausrüstung der Laboratorien und Institute oder die Arbeitslosigkeit auf bestimmten Berufsgebieten. "Wir nehmen in Aussicht, die Erweiterungsbauten, die den Gegenstand dieser Botschaft bilden, etwa in einem Zeitabschnitt von längstens fünf Jahren zu erstellen, nicht zuletzt-, um die Nachteile, die die Ausführung von Neu- und Umbauten für den Unterricht und den Betrieb der Institute der E. T, H. zur Folge hat, auf eine möglichst kurze Bauzeit zu konzentrieren.

Jedenfalls sollte baldmöglichst die Frage der Erweiterungsbauten der E. T. H. durch einen Bundesbeschluss geordnet werden, derart, dass in der allernächsten Zeit baureife Pläne -- deren Bearbeitung zum. Teil besondere Schwierigkeiten bietet -- aufgestellt und eingeleitete Verhandlungen zum Abschluss gebracht werden können.

Diese Botschaft ist wie folgt eingeteilt: I, Einleitung.

II. Grundlegende Gesichtspunkte zur Beurteilung der gestellten Kreditgesuche.

III. Überblick über die Erweiterungsprojekte.

IV. Beschreibung der einzelnen Erweiterungsprojekte: a. Schaffung neuer Arbeitsräume im Hauptgebäude, 6. Erweiterung des Land- und Forstwirtschaftlichen Gebäudes, c. Aufstockung und Erweiterung des Chemiegebäudes, d. Bauvorhaben im Physikgebäude, e. Erweiterung der Versuchsanstalt für Wasserbau, /, Erweiterung des Maschinenlaboratoriums.
V. In dieser Botschaft nicht behandelte, ebenfalls dringliche Erweiterungsprojekte der E. T. H. (vgl. zweite Botschaft).

VI. Erwerb von Liegenschaften größtenteils für spätere Erweiterungsbauten.

VII. Zusammenstellung der Kosten der Erweiterungsbauten und des Erwerbes von Liegenschaften.

VIII. Überblick über die durch die Erweiterungsbauten bedingte Vermehrung der Betriebskredite der E. T. H.

739 u. Grundlegende Gesichtspunkte zur Beurteilung der gestellten Kreditgesuche.

In erster Linie-hat der Schweizerische Schulrat versucht, einen Überblick zu gewinnen über die zukünftige Entwicklung der Zahl der S t u d i e r e n d e n , denn die Frequenzzunahme ist selbstredend ein wesentlicher Grund für die Notwendigkeit der Schaffung vermehrter Arbeitsräume.

.Die Zahl der eingeschriebenen, einschliesslich der beurlaubten SchweizerStudenten betrug im Frühjahr 1945 das Doppelte derjenigen vor dem Krieg.

Das gleiche Bild zeigen die Neuaufnahmen in das erste Semester jetzt gegenüber der Vorkriegszeit. In diesem Frühjahr waren 2842 Schweizer Studierende in der E. T. H. eingeschrieben. Davon dürften allerdings etwa 500 ihre Studien infolge Militärdienstes verlängert haben. Im Frühjahr 1945 waren, einschliesslich Ausländer, 3146 Studierende an der E. T. H. eingeschrieben gegenüber 1791 im Jahre 1938. Wir glauben nicht, dass sich die einheimische Frequenz auf ihrem heutigen Stand halten wird, denn sie ist zweifellos durch die industrielle und landwirtschaftliche Konjunktur der letzten Jahre und durch die Studienverlängerung infolge der Mobilisation mitbeeinflusst worden. Anderseits muss damit gerechnet werden, dass sich die Massnahmen zum Familienschatz später auch auf die Frequenz der E. T. H. bemerkbar machen werden.

Bekanntlich müssen ja schon heute zahlreiche Städte unseres Landes neue Schulhäuser errichten, um dem Kinderzuwachs Eechnung zu tragen. Übrigens sind auch manche höhere Mittelschulen, die auf die Hochschulen vorbereiten, schon jetzt überfüllt.

Im weiteren dürfte darauf hinzuweisen sein, dass früher zahlreiche Schweizer "wenigstens einen Teil ihrer Studien im. Ausland absolviert haben, sei es freiwillig, der geringeren Studienkosten wegen, z. B. nach dem Krieg 1914/18, sei es, weil ihre Studiengebiete an der E. T. H. nicht vertreten waren. Infolge der Kriegsereignisse dürfte dagegen in den nächsten Jahren die Zahl der Schweizer, die im Ausland studieren, unbedeutend sein.

Während die Zahl der einheimischen Studierenden in den letzten Jahren stark zugenommen hat, hat diejenige der Ausländer bis zum Frühjahr 194S stetig abgenommen. Diese Abnahme begann bereits nach dem Krieg von 1914/18 infolge der Inflationserscheinungen im Auslande, d. h. der verteuerten Studienkosten in der Schweiz. Die
Zahl der ausländischen Studierenden hat sich dann infolge der Kriegsereignisse weiter vermindert von 448 im Jahre 1939 auf 304 im Frühjahr 1945.

Es Hegt jedoch im staatspolitischen und wirtschaftlichen Interesse unseres Landes, dass die E. T. H. auch weiterhin ein internationales Studienzentram bleibe. Einmal ist es vorteilhaft für den zukünftigen Schweizer-Ingenieur -- der sich vielfach ausserhalb unserer Landesgrenzen betätigen wird --, dass er sieh schon während der Studienzeit mit der Mentalität der Vertreter anderer Völker vertraut mache. Ferner trachten die im Ausland tätigen SchweizerEhemaligen der E. T. H. sowie ihre ausländischen Ehemaligen meistens darnach -- sobald sie selbständig geworden sind --, wertvolle wirtschaftliche

740

Beziehungen zu unserem Lande zu pflegen; auch errichten und vermehren sie gemeinsam den Buf der schweizerischen Wissenschaft und Technik im Ausland.

Voraussichtlich wird die Zahl der ausländischen Studierenden in der nächsten Zeit wesentlich zunehmen, nicht zuletzt, weil es möglich war, den Betrieb der E. T. H, während des Krieges ziemlich ungestört aufrecht zu erhalten. In den letzten Monaten sind zahlreiche Anfragen aus verschiedenen Staaten betreffend vermehrte Aufnahme in die E. T. H. ihrer sich höheren technischen Studien widmenden Jugend eingegangen. Bei der Einschätzung der zukünftigen Frequenz wird allerdings auch diesmal das Währungsproblem eine nicht unwesentliche Bolle spielen, nicht zuletzt für den Aufenthalt ausländischer Studierender in der Schweiz.

Bei der Behandlung des Frequenzproblems ist auch zu beachten, dass unser Land, das im Kriege unversehrt gebheben ist und insbesondere die E. T. H. gewissermassen eine moralische Pflicht erfüllen, wenn wir unsere Unterrichts- und Forschungsstätten ausländischen Studierenden, die in ihrer Heimat nicht unter einwandfreien Verhältnissen studieren können, zur Verfügung stellen. Zudem eröffnen sich hier Möglichkeiten der Ausstrahlung schweizerischen Geistes, die wir nicht unbenutzt lassen dürfen.

Die E. T. H, hat übrigens in den letzten Jahren, fast immer auf Wunsch, unserer Industrie oder Landwirtschaft, eine Anzahl neuer Gebiete eingeführt, die sowohl für einheimische als für ausländische Studierende beträchtliches Interesse bieten, da diese Studierenden früher ihre Ausbildung in diesen Gebieten nur im Ausland erfahren konnten. Wir möchten u. a. nur das auch für unser Land ausserordentlich wichtige Gebiet der Metallurgie erwähnen.

Wir bedürfen vollausgebildeter Fachleute für die Giessereien, die Metallkundeund die Metallbearbeitung. Nur ein zeitgemässer Ausbau der Institute und Einrichtungen der E. T. H. auf diesem und andern Gebieten ermöglicht es, manchen Schweizern ihre Studien im Lande selbst abzulegen. Mehr und mehr muss die technisch-wissenschaftliche Ausbildung, die die E. T. H. vermittelt, im Interesse ihrer Absolventen und unserer Exportindustrie den Bedürfnissen einer weiteren Welt, d. h. nicht nur denjenigen der Schweiz, angepasst werden.

Wenn versucht wird, alle massgebenden Faktoren zusammenzufassen, sodürften wir jedenfalls
nicht zu hoch greifen, wenn wir bei der Bemessung des Umfanges der Erweiterungsbauten der B. T. H. auf eine Jahresfrequenz von 8500 Studierenden abstellen.

Es ist selbstverständlich, dass die grosse Zunahme der Frequenz seit 1938 nicht ohne ernste Betriebs- und Gleichgewichtsstörungen erfolgen konnte.

Besonders unangenehm wirkte sich in einzelnen Abteilungen der Platzmangel in den Laboratorien aus, so dass nicht alle Einschreibungsgesuche Berücksichtigung finden konnten. In unrationeller Weise mussten auch grosse Vorlesungen doppelt gehalten oder irgendwie ergänzt werden, da die Auditorien nicht genügten.

741

Die Anlagen der E. T. H. waren der vorerwähnten Zahl der Studierenden im Jahre 1988 (1791) gewachsen. Mit 3000 hat dagegen die Zahl der Studierenden eine Grössenordnung erreicht, die in jeder Beziehung das Fassungsvermögen der grössten Hörsäle, Übungssäle und Laboratorien sowie die Belastungsgrenze zahlreicher Professoren und ihrer Hilfskräfte überschreitet. Die Kapazität der Hochschule sollte daher für eine zukünftige Frequenz von ca.

3500 Studierenden etwa auf das Doppelte erhöht werden.

Die Wahrscheinlichkeit einer weiteren allgemeinen starken Zunahme der Anmeldungen an die E. T. H. ist gross. Die Zahl der möglichen Aufnahmen ist indessen durch die Kapazität der Hochschule bestimmt. Nur nach Durchführung besonderer Hilfsmassnahrnen, für die Vorschusskredite von uns gutgeheissen wurden -- jedoch bei einer nur vorübergehend zulässigen Desorganisation des Unterrichtes --, wird es möglich sein, etwa 8200 Studierende am Unterricht teilnehmen zu lassen. Hierbei möchten wir alles aufbieten, um bestqualifizierte ausländische Studierende an unserer Hochschule auszubilden; wenn dagegen Einschränkungen vorgesehen werden müssen, werden wir selbstredend den Schweizer Studierenden den Vorzug geben.

Nebenbei dürfte die Feststellung Interesse bieten, dass trotz der ini wesentlichen durch die Teuerung bedingten Zunahme der Jahresausgaben für die E. T, H. (ohne Annexanstalten 1988: 3,67 Mili. Fr.: 1943: 4.89 Mili. Fr., gegenüber Einnahmen von 0,74 bzw. 1,05 Mili. Fr.) die Belastung der Bundesfinanzen durch den einzelnen Studierenden in den letzten Jahren stetig abgenommen hat.

Z, B. verausgabte der Bund gemäss Eechnung 1939 far den einzelnen Studenten Fr. 1688, während dieser Botrag im Jahre 1943 auf Fr. 1430 fiel. Die Zunahme der Zahl der Studierenden hat also diejenige der Ausgaben je Student mehr als ausgeglichen, obwohl immer mehr Schweizer Studierenden Studiengelderlass gewährt wird und die allgemeine Teuerung das Ausgabenbudget recht ungünstig beeinflusst. Indessen liegt in dieser Feststellung ein Hinweis darauf, dass die Leistungsfähigkeit der Hochschule (Verwaltung, Lehrkörper und Einrichtungen) erschöpft ist.

Neben den 3500 Studierenden, für welche die Rauroprogramme der Erweiterungsbauten der E. T. H. aufgestellt werden sollen, studieren zurzeit noch ca. 1850 Fachhörer und Freifachhörer an der
E. T. H, Wir möchten sehr wünschen, dass diese Zahlen zukünftig nicht wesentlich zunehmen, weil der Kontakt zwischen Lehrer und Schüler darunter leiden müsste und vielfach eine in verschiedener Hinsicht unzweckmässige Doppelführung des Unterrichtes nötig wäre.

In wesentlichem Masse ist in zweiter Linie die Wachstumskrise der E. T. H.

durch den Ausbau der wissenschaftlichen Forschung, d.h. durch die Häume, die sie bedingt, begründet. Im Bewusstsein, dass die grossen Staaten ihre militärische und wirtschaftliche Bereitschaft immer mehr auf wissenschaftliche Forschungsergebnisse stützen, hat sich die E. T. H. bemüht, in beschei-

/

742 denem Eahmen vor und während des Krieges mit dieser Entwicklung Schritt zu halten, auch wenn sich unser Land nicht in der gleichen anspornenden Notlage befand.

Seitdem die Schweiz alle Merkmale eines Industriestaates aufweist, konnten ihre ungünstigen Produktionsverhältnisse -- nur wenige Naturschätze, kein Zugang zum Meere, keine gesicherten Exportgebiete, geringer Eigenverbrauch ihrer industriellen Erzeugnisse und relativ zum Ausland höhere Lebenshaltung -- nur durch Qualitätsleistungen bzw. Erfindergeist ausgeglichen werden. Heute genügt indessen die YoUbringung von Qualitätsleistungen nicht mehr, uni die wirtschaftliche Zukunft unseres Landes zu sichern.

Der Ausbau des- technischen Unterrichtes in. allen Kulturstaaten sowie der Fortschritt in der maschinellen Ausrüstung ihrer industriellen Unternehmungen hatten zur Folge, dass die Qualitäteleistung mehr und. mehr Allgemeingut wurde. Diese Sachlage verlangt von uns immer dringlicher Spitzenleistungen, d. h., die Bildung eines wissenschaftlich ausgebildeten 'Nachwuchses, dessen beste Elemente forschen, leiten und Arbeit schaffen, Der Ausbau des Unterrichtes und der Forschung in der E. T, H. ist von lebenswichtigem Interesse für unsere gesamte staatliche und private Wirtschaft. Von der gründlichen Schulung ihrer Absolventen hängt die Forschungstätigkeit derselben in zahlreichen privaten Forschungsabteilungen der Industrie ab. Die Grundlagenforschung an der E. T. H. fördert weitgehend die Entwicklung der Zweckforschung bei der Wirtschaft. Nun besteht aber ein offenbares Missverhältnis zwischen dem Ausbau der privaten Forschungslaboratorien und den Unterrichts- und Forschungsmöglichkeiten der E. T. H. Die ersten wurden während der Kriegszeit im Hinblick auf die kommende schwere Zeit eines verschärften internationalen Konkurrenzkampfes grosszügig und unter Aufwendung ganz bedeutender finanzieller Mittel ausgebaut, während die Anpassungsmöglichkeiten bei der E. T. H. in bescheidenem Eahmen blieben.

Diese Tatsache wird sich, wenn nicht baldmöglichst abgeholfen wird, in einigen Jahren ungünstig auf unsere Wirtschaft auswirken.

Unsere Wirtschaft legt denn auch grössten Wert auf die Ausbildung eines schöpferisch-denkenden Nachwuchses in unsern Hochschulinstituten.

Diese Aufgabe fällt in vermehrtem Masse der E. T. H. zu, deren Ziele alle der
Arbeitsbeschaffung und der Exportförderung bzw. der geistigen und wirtschaftlichen Landesverteidigung gelten. Großstaaten besitzen zahlreiche autonome Forschungsinstitute. Wir betrachten es jedoch als einen Vorteil für unser kleines Land, dass die Forschung neben der Lehre in unsern Hochschulen gepflegt wird. Der Lehrer, der selbst forscht, ist in erster Linie dazu berufen, den Forschungssinn seiner Hörer zu fördern.

Unsere Industrie hat wiederholt die E. T. H. ersucht, Grundlagen- oder in einem gewissen Sinn zweckbestimmte Forschungen durchzuführen, da sie in ihren eigenen Laboratorien nicht alle Aufgaben lösen kann und es ihr auch an Spezialisten hierfür fehlt. In der Zukunft wird unsere Industrie noch mehr

743

als bisher der E. T. H. Aufgaben stellen müssen, deren Durchführung nicht nur ini Interesse einer Unternehmung, sondern in dem der Volksgemeinschaft liegt. In Anerkennung der Leistungen der E. T. H. hat unsere private Wirtschaft wesentlich dazu beigetragen, die Fonds der E. T. H., die der Förderung wissenschaftlicher Arbeit dienen, K u äufnen.

In den zwei letzten Jahrzehnten sind der E. T. H, mehrere Lehrstellen und Forschungsinstitute angegliedert worden, von denen wir durchwegs behaupten dürfen, dass sie unserer Wirtschaft wertvolle Dienste leisten. Es bleibt indessen noch viel zu tun auf diesem Gebiet, wie aus den folgenden Abschnitten ersichtlich sein wird. Die Forschungsinstitute verlangen viel Eaum, weil meistens jeder ihrer Mitarbeiter grosse Apparaturen für seine Tätigkeit benötigt. Aber auch der normale Unterricht, z. B. im chemischen Laboratorium, bedingt heute -- wegen der umfangreicheren Hilfsmittel -- mehr Arbeitsraum für jeden Studierenden, als früher nötig war.

In den letzten 20 Jahren, d. h. seit dem 1. April 1925, bis heute, sind 86 Professuren der E. T. H. w i e d e r b e s e t z t worden. Hievon mussten infolge Hinschiedes, Invalidität oder Bücktritts des Lehrers 11 Professuren zweimal wiederbesetzt werden. In der gleichen Zeitspanne wurden 23 Professuren --- wovon die meisten mit bescheidenen Laboratorien oder Forschungsinstituten --· neu errichtet. Unter den 25 neu eingeführten Instit u t e n seien nur erwähnt die Versuchsanstalt für Wasserbau mit einer hydraulischen Abteilung und Institute für Erdbauforschung, Hydrologie sowie für Wasserversorgung, Abwasserreinigung und Gewässerschutz, das Hochspannungslaboratorium, die Institute für Schwachstrom- und Hochfrequenztechnik, das Institut für technische Physik, mit einer Abteilung für industrielle Forschung, das Aerodynamische Laboratorium mit dem Institut für Flugzeugstatik und Flugzeugbau, das Institut für Textilindustrie, das Fernheizkraftwerk mit einer Wärmepumpenanlage, das Betriebswissenschaftliche Institut, die Studienkommission für Luftfahrt an der E. T. H., das Lehrrevier der Forstabteilung, das Lehrgut für landwirtschaftliche Betriebslehre sowie der Ausbau verschiedener landwirtschaftlicher Laboratorien, die Institute für Photogrammetrie, für Geophysik, Photoelastizität usw.

Es leuchtet ein, dass die meist jüngeren,
neugewählten Professoren zeitgemässe Ansprüche an ihren Unterricht stellen. Es leuchtet auch ein, dass die neugegründeten Institute zunächst ihr Bedürfnis nachweisen müssen, bevor an einen Ausbau bzw. an eine definitive Unterbringung derselben in den Eäumlichkeiten der E. T. H. gedacht werden kann. Zunächst wurden die bescheiden ausgestatteten neuen Institute zusätzlich in zum Teil schon überbeanspruchten Gebäuden der E. T. H. untergebracht.

Alle diese Faktoren haben nicht unwesentlich zur Verschärfung der schon mehrmals erwähnten Wachstumskrise beigetragen.

Bei jeder Gründung oder Erweiterung eines Institutes der E. T. H. ist genau geprüft worden, ob eine solche einem unbedingten Bedürfnis entspreche und ob der Bund dazu verpflichtet sei, die betreffende Unterrichts- oder For-

744

schungsrichtung zu pflegen. Wie etwas später in einem anderen Zusammenhang ausgeführt wird, blieben in den letzten Jahren zahlreiche Wünsche, die die Industrie, die Landwirtschaft, eidgenössische Verwaltungen oder die grösseren Berufsverbände geltend machten, unberücksichtigt. Besonders genau wurde auch bei jedem Ausbau die Frage geprüft, ob nicht anderswo ein Abbau möglich sei. Wir konnten wiederholt feststellen, dass diese Politik, die der Schweizerische Schulrat verfolgt, ihm intern und extern öfters Schwierigkeiten bereitet, ja sogar Erbitterung hervorruft. Diese Behörde ist sich indessen stets ihrer doppelten Verantwortung bewusst, einmal gegenüber den Zielen der Hochschule bzw. ihrem Einfluss auf die Belebung unserer Wirtschaft, sodann in bezug auf die finanziellen Möglichkeiten des Bundes.

Der B u f , den die E. T, H. heute im In- und Auslande geniesst, konnte dank der Leistungen und der aufopfernden Tätigkeit ihrer Lehrkräfte und Institutsleiter und trotz der relativ bescheidenen Geldmittel, die ihnen zur Verfügung standen, erreicht und aufrechterhalten werden. Zweifellos hat die E. T. H. wesentlich zum Ansehen beigetragen, das die schweizerische wissenschaftliche Technik und überhaupt die schweizerische Arbeit in der Welt geniesst.

Für alle Erweiterungen, die den Gegenstand dieser Botschaft bilden, soll weiterhin der Grundsatz weitestgehender Sparsamkeit gölten. Es genügt, wenn die E. T. H. in ihrem Hauptgebäude einen Bau repräsentativen Charakters besitzt. Der äussere Eahmen der neuen Lehr- und Forschungsstätten soll vor allem deshalb möglichst einfach sein, damit die Geldmittel, die bewilligt werden können, in erster Linie dem Ausbau des geistigen Lebens und des Inventars, das es benötigt -- Maschinen, Apparate usw. --, dienen. Hierbei ist sich die E. T. H. bewusst, dass sie weder mit ähnlichen. Instituten des nicht kriegsgeschädigten Auslandes, noch mit den Versuchslaboratorien der grösseren einheimischen industriellen Unternehmungen konkurrieren kann. Sie will es auch nicht, denn i Vire Aufgabe liegt in erster Linie darin, durch Pflege der Grundlagenforschung der schweizerischen Wirtschaft zu dienen, indem sie ihr einen anpassungsfähigen und initiativreichen Nachwuchs zur Verfügung stellt.

Wenn auch die Leitung der E. T. H. stets darauf bedacht ist, neue zeitgemässe Aufgaben
hinsichtlich ihrer Berücksichtigung in ihren Unterrichtsoder Forschungsplänen zu prüfen, so muss doch darauf hingewiesen werden, dass ihr laufend vielseitige Anregungen von aussenstehender Seite unterbreitet werden. Wir sind den eidgenössischen Verwaltungen, den industriellen und landwirtschaftlichen Unternehmungen und Verbänden, die solche Wünsche bekanntgeben, für das Interesse, das sie dem Ausbau der E. T. H, entgegenbringen, zu Dank verpflichtet, auch wenn es nicht immer möglich ist, ihren Wünschen vollinhaltlich zu entsprechen. Vor allem übersieht man oft, dass eine Professur an der B, T. H. eine vollamtliche Stellung ist, die eine relativ hohe Zahl von Vorlesungen und Übungsstunden in sich schhesst. Zur Behandlung von weniger bedeutungsvollen oder weniger umfangreichen Aufgaben können daher keine Professuren errichtet werden; es werden vielmehr in diesen Fällen

745 Lehraufträge erteilt oder Privatdozenturen errichtet. Aber auch die Zahl dieser Hilfslehrstellen darf nicht das Mass überschreiten,, das durch die Aufnahmefähigkeit und die Belastung der Studierenden gegeben ist, wobei weiterhin auch Wert darauf gelegt werden soll, dass die allgemeine Bildung -- in Literatur, Sprachen, Philosophie, Geschichte und Kunst -- der Studierenden der E. T. H.

--· der die Zeit von 17 bis 19 Uhr reserviert ist -- gebührend gepflegt werde.

Wir dürfen noch hinzufügen, dass nicht nur der Unterricht und die Forschung in den letzten Jahren wesentlich vermehrte Ansprüche an den Ausbau der E. T. H. stellen, sondern dass notgedrungen auch die Aufgabe der Verwaltung der Hochschule beträchtlich an Umfang zugenommen hat, und zwar einmal durch die Frequenzzunahme, dann infolge der administrativen Leitung der neugegründeten Forschungsinstitute, mehrerer Förderungsgesellschaften -- die der E. T. H. laufend namhafte Beiträge zur Verfügung stellen --, der Kuratorien zahlreicher Fonds, wozu auch ein besonderes Augenmerk auf die Errichtung solcher Fonds gelegt wird, die sozialen Aufgaben dienen, vor allem der Ermöglichung der Studien an der E. T. H. für tüchtige, wenig bemittelte junge Leute. Den Ausbau einer solchen Stipendien- und Darlehenordnung werden wir besonders pflegen.

Schon vor Kriegsbeginn lagen mehrere generelle Projekte für Erweiterungsbauten der E. T. H. vor. Sie wurden zurückgestellt zuerst wegen der starken Anspannung der Bundesfinanzen durch die Landesverteidigung, später wegen der Verknappung der Baumaterialien. Wir müssen uns heute beinahe die Frage stellen, ob wir bei der Beurteilung des absolut Unerlässlichen in den letzten Jahren nicht zu weit gegangen sind. Diese mehrjährige Zurückstellung wichtiger Wünsche hat nunmehr eine Konzentration dringlicher Baubegehren zur Folge. Die Bearbeitung derselben wurde nicht unwesentlich dadurch erschwert, dass die Eidgenossenschaft über keine nennenswerten Bauplätze in der Nähe der E. T. H. verfügt und dass dort nur wenige Bauplätze zu annehmbaren Bedingungen erworben werden können. Wir halten dafür, dass geeignete Liegenschaften -- zum grössten Teil für spätere Zwecke, die nicht den Gegenstand dieser Botschaft bilden -- schon jetzt gekauft werden sollten. In der Tat wäre es nicht zu verantworten, beim Anlass der Erweiterung
der E. T. H. auf Grund dieser Botschaft den letzten dem Bund gehörenden Quadratmeter Baugrund auszunützen, ohne gleichzeitig dafür zu sorgen, dass für spätere Vergrösserungen, deren Notwendigkeit schon heute anerkannt werden muss, ein Minimum an Bauplatz bereitgestellt wird (vgl. Abschnitt VI).

Anderseits wird die E. T. H. mehr und mehr genötigt sein, gewisse einfachere Versuchsanlagen, die nicht unbedingt in ihrer unmittelbaren Nähe Platz finden müssen, weiter hinaus, eventuell an die Stadtperipherie oder über die Stadtgrenzen hinaus zu verlegen; dies, um den wertvollen in der Nähe der E. T. H. liegenden Baugrund bestmöglichst, d. h. für den Alltagsuntemcht der Hochschule, auszunützen.

Wenn die E. T. H. ihren Zukunftsaufgaben gerecht werden soll, lasst sich die Erstellung der beantragten Erweiterungsbauten nicht verschieben. Dieser Bundesblatt. 97. Jahrg. Bd. IL 51

746

Ausbau sollte indessen, soweit möglich und nötig ist, in den Dienst der Krisenbekämpfung und Arbeitsbeschaffung gestellt werden. Die hier behandelte Aufgabe eignet sich für diesen Zweck wie wenig andere Bauvorhaben der öffentlichen Hand, da es sich nicht nur um Tief- und Hochbauten handelt, sondern auch um Installationen aller Art und um die Lieferung von Maschinen, Apparaten, Instrumenten und Einrichtungen, die die Erteilung von Aufträgen an Industrie und Gewerbe in allen Landesteilen ermöglicht.

Wir sind demnach der Auffassung, die Erweiterungsbauten der E. T. H.

seien gegebenenfalls in das A r b e i t s b e s c h a f f u n g s p r o g r a m m des Bundes einzugliedern, wobei erforderlichenfalls zur Mitfinanzierung gemäss Bundesratsbeschluss vom 7. Oktober 1941 (Finanzordnung für Arbeit- und Lohnersatz) und 29. Juli 1942 (Kegeking der Arbeitsbeschaffung in der Kriegskrisenzeit) Mitter des Ausgleichsfonds, der Lohnersatzordnung bis zu einem Viertel der Kosten herangezogen werden können.

HL Überblick über die Erweitenmgsprojekte.

Die Detailbeschreibung der einzelnen Projekte folgt unter IV. Der beigeheftete Plan (PL) orientiert über die Lage der in Aussicht genommenen Erweiterungen.

a. Schaffung

neuer Arbeitsräume im Hauptgebäude (PL: HG).

Zur Behebung der herrschenden Baumknappheit -- es fehlen Auditorien, Übungs- und Sammlungssäle -- sollen die Arbeitsflächen im Hauptgebäude durch bessere Ausnützung der vorhandenen Kubatur vermehrt werden. Im Sommer dieses Jahres mussten wir bereits einigen Kreditgesuchen zur Milderung der Eaumnot im Hauptgebäude entsprechen.

b. Erweiterung*des Land- und Forstwirtschaftlichen Gebäudes (PL: LF).

Hier soll den dringlichsten Bedürfnissen der Institute für Agrikulturchemie und Tierzucht und den Wünschen der botanischen und zoologischen Institute und der Lehrstühle für landwirtschaftliche Betriebslehre und Pflanzenbau durch einen Neubau (PL : N) östlich vom bestehenden Gebäude und durch eine Aufstockung des letzteren Bechnung getragen werden.

c. Aufstockung und Erweiterung des Chemiegebäudes (PL: Ch).

Soweit möglich soll das bestehende Gebäude aufgestockt werden. Ein neuer Trakt längs der Universitätsstrasse (PL: T) soll im besondern der Aufnahme eines neuen Institutes für physikalische Chemie dienen. Laboratorien für besondere Ziele (PL: l und v) sollen nördlich',und südlich vom jetzigen Chemiegebäude erstellt werden, .erstere auf dem südlichen Areal eines Baulandes, das bis jetzt niòbi überbaut werden durfte (vgl. Abschnitt VI a).

747

Ein vor ca. 10 Jahren aufgestelltes grosses Erweiterungsprojekt des Chemiegebäudes konnte nur zum kleinsten Teil ausgeführt werden. Seither ist die Baumnot immer akuter geworden.

d. Bauvorhaben im Physikgebäude (PL: Ph).

Sie umfassen die Erstellung eines grossen Auditoriums (PL: A) für den Physikunterricht nebst Vorbereitungsräumen, die Erweiterung des Institutes für technische Physik, nebst seiner Abteilung für industrielle Forschung, und die Errichtung neuer Bautrakte für die Institute für Hochfrequenztechnik und Schwachstromtechnik (PL : H und S). Hierbei ist ferner in Aussicht genommen, dass die bisher von der Schweizerischen Meteorologischen Zentralanstalt benützten Bäume (PL: Z) den Physikinstituten der E. T. H. zur Verfügung gestellt werden. Die eidgenössischen Bäte haben bereits die nötigen Kredite für einen Neubau für die Meteorologische Zentralanstalt an der Krähbühlstrasse bewilligt.

e. Erweiterung der Versuchsanstalt für Wasserbau (PL: Wa).

Die Errichtung, zwischen dieser Versuchsanstalt und dem Physikgebäude, eines neuen unter d erwähnten Hörsaales für Physik (PL : A) bedingt eine bauliche Änderung der grossen Halle der Versuchsanstalt für Wasserbau. Ausserdem muss diese Halle verlängert (PL : V) und ein Anbau für eine Werkstätte (PL: we) errichtet werden.

/. Erweiterung des Maschinenlaboratorvums (PL: ML).

-'· Dieselbe ist zunächst als teilweise Aufstockung vorgesehen. Pur spätere Erweiterungen sollte aber bereits jetzt vorgesorgt werden (vgl. Abschnitt VI e).

IV. Beschreibung der einzelnen Erweiterungsprojekte.

a. Schaffung

neuer Arbeüsräume im Hauptgebäude (PL: HG).

Die Direktion der eidgenössischen Bauten hat Herrn Prof. Dr. Hofmann, Vorstand der Abteilung für Architektur der E. T. H., mit der Erstattung eines Gutachtens über die Möglichkeiten der Baumgewinnung ITTI Hauptgebäude der E. T. H. betraut.

Eine Veränderung der Grundform des Gebäudes oder seiner Aussenarchitektur kommt selbstredend nicht in Betracht. Alle Vorschläge zur Baumgewinnung erfordern ausschliesslich Veränderungen und Verbesserungen der bestehenden baulichen Innenorganisation und deren rationelle Ausnützung.

Die Hauptänderung bezieht sich auf die Heranziehung der beiden Lichthöfe zum inneren Gebäudeorganismus, im besondern für die Unterbringung von Sammlungsstücken und Modellen aller Art, die heute im Souterrain und in den Ganghallen der Obergeschosse aufgestellt sind. Diese Lichthöfe (PL : HG 1) messen im Grundriss etwa 20 m auf 37 m; durch ihre bessere Ausnutzung könnte in allen Geschossen zusätzlicher Baum für andere wichtigere Zwecke

748 (Übungssäle usw.) freigemacht werden. Die Nutzung der Lichthöfe ist daher eine Vorbedingung für die Raumgewinnung. Die Einbeziehung der Lichthöfe als Nutzflächen würde aber auch erheblich zur räumlichen und künstlerischen Bereicherung des Hauptgebäudes der E. T. H. beitragen. Es wird vorgeschlagen, die Innenhöfe -- deren Boden auf Souterrainhöhe (Geschoss A) zu liegen käme -- nach oben mit Glasdecken abzuschhessen und auf der Höhe des Erdgeschosses (Geschoss B) mit Ausstellurigsgalerien zu umgeben. Weiterhin würden die um die Lichthöfe herumführenden Korridore und Hallen gegen dieselben hin geöffnet und die grossen Nischen der Lichthöfe als offene Loggien ausgebildet.

Durch räumlichen und architektonischen Zusammenhang der Lichthöfe und Korridore und deren harmonische farbliche Ausgestaltung könnte auch die künstlerische Wirkung der Korridore und Hallen wesentlich gesteigert werden und dadurch in ihrer heute ziemlich kühl gestimmten Atmosphäre eine wünschbare und wohltuende Aufheiterung erfahren. Das Hauptgebäude der E. T. H.

würde nicht nur zwei wichtige Zentren praktischer Demonstrationsgelegenheiten erhalten, sondern zugleich auch solche des geselligen Treffens inmitten der Bäume des Studiums und der Arbeit. Vorbilder solcher Ausführungen bieten die Universität Zürich sowie das Naturwissenschaftliche und das Land- und Forstwirtschaftliche Institut der E. T. H. -- Über die Belichtungsverhältnisse der Bäume um die Lichthöfe wurde ein ausführliches Gutachten eingeholt, dessen Ergebnisse als befriedigend bezeichnet werden können.

Die zweite Möglichkeit, im Hauptgebäude einen grösseren Raumgewinn zu erzielen, liegt in einem Aufbau auf die Hörsäle III und IV des Geschosses C (2, Stockwerk). Ohne organisatorische Veränderungen des Mittelbaues können zwei neue grosse Hörsäle auf dem D-Boden (PL : HG h) geschaffen werden im selben Ausmass und in derselben Grundform wie die grossen Hörsäle III und IV.

Die Eingänge zu den neuen Auditorien würden auf dem D-Boden Hegen inmitten der grossräumigen Gänge der Mittelhalle. Damit würde das Korridorsystem des D-Geschosses im "Mittelbau mehr als bisher seinem Zwecke dienstbar gemacht.

Gleichzeitig würde die Aula -- Geschoss D, Limmatseite -- dem Unterrichtsbetrieb näher, gebracht.

Es würde zu weit führen, hier auf alle Einzelheiten des Gutachtens von
Prof. Hofmann einzugehen. Zusammenfassend sei erwähnt, dass er folgenden Flächengewinn in Aussicht nimmt: Neuraumgewinn, einschliesslich besser ausgenützter Teil des bestehenden Raumes · ca.. 10 750 m2 Beanspruchter Neuraum für Dislokationen bestehender Einrichtungen und deren Erweiterungen ca. 5 550 ma Noch zur Verfügung stehender Neuraumgewinn (einschhesslich Terrassenunterbauten mit 2690 m2) ·',..

5 200 ma \ltraumgewinn infolge Dislokation bestehender Einrichtungen : . . . . . . . . . .

.3 060 m2 Totaler Baumgewinn 8 260 m?

749

Die Baukostenschätzung lautet wie folgt: Neuraumbeschaffung einschliesslich besser ausgenützter Teil des bestehenden Raumes Fr. l 221 000 Möblierung der neuen Arbeitsräume, Hörsäle usw » 239 000 Terrassenunterbauten (Depots, Werkstätten, Garagen) einschliesslich Möblierung » 683000 Umbauen und Herrichten des Altraumes . . . . . . . . . » 85000 Total der approximativen Baukosten Fr. 2 228 000 Die Hauptposten, aus denen sich die erstgenannte Kostensumme von Fr. l 221 000 zusammensetzt, sind : Zwei Lichthofüberdeckungen Fr. 240 000 Übungssäle und neue Hörsäle » 260 000 Lichthofgalerien und Freitreppen » 112 000 Boden und Loggien der Lichthöfe usw » 128 000 Wandbehandlung der Lichthöfe usw » 120 000 Erweiterung des Büchermagazins » 74000 Wenn zurzeit auf die Ausführung der Terrassenunterbauten (einschliesslich Garage) verzichtet wird, wobei die Arbeitsfläche um 2690 m2 ermässigt würde, reduzieren sich die vorerwähnten Gesamtkosten von Fr. 2 228 000 auf rund Fr. l 545 000.

Eine weitere Beduktion dieser Summe ergibt sich infolge von Arbeiten, die bereits im Jahre 1945 im Hauptgebäude durchgeführt wurden (Neuraumbeschaffung durch vorübergehende Beseitigung von Sammlungen, Garderobe usw.) ; der Kostenbetrag, der hierfür in Abzug gebracht werden kann, beläuft sich auf Fr. 153 000.

Die Gesamtkosten zu IV a betragen daher Fr. l 392 000.

Die Durchführung der verschiedenen baulichen Ergänzungen und Dislokationen kann in beliebigen Etappen geschehen. Notwendige Bäume würden kaum längere Zeit ausgeschaltet werden müssen, da viel mehr zusätzliche Bäume geschaffen werden. Etwa störende Baumassnahmen müssten auf die Ferien verlegt werden.

Wie schon erwähnt, dürfte zweifellos der Umbau des Hauptgebäudes nicht nur flächenmässig den Baumbedürfnissen entsprechen, sondern im Hinblick auf die Hebung der künstlerischen Bedeutung des Hauptgebäudes sehr wertvoll sein. Die gegenwärtige Abgeschlossenheit der einzelnen Bau- und Korridorteile und ihre wenig freundliche Gesamtstimmung würden durch Einbeziehung der Lichthöfe verwandelt in zusammenhängende, übersichtliche Baumgruppierungen und künstlerisch aufgeheitert vermittels hellem Verputz, leuchtenden Farben und lebendigem Pflanzenschmuck.

Der Kostenaufwand von ca. 1,306 Millionen Franken (ohne Möblierung) für einen Baumgewinn von 5570 m2 (8260--2690 m2) entspricht einem Quadrat-

750 meterpreis der Nutzflächen von ca. Fr, 234 gegenüber ca. Fr. 400, die in Eechnung zu setzen wären bei der Durchführung baulicher Neuanlagen.

· , In seinem Gutachten erwähnt Prof. Dr. Hofmann als andere Möglichkeit zur Behebung der Baumnot im Hauptgebäude die Verlegung der gesamten Architektenschule in einen in der Nähe der E. T. H. zu errichtenden Neubau.

Heute beansprucht die Architektenabteilung eine Arbeitsfläche von 7360 in2.

Wird die gleiche Nutzfläche einem eventuellen Neubau zugrunde gelegt, mit einem Einheitspreis von Fr. 400 für den m2, so ergeben sich die Kosten dieser Variante einschliesslich eines Betrages von Fr. 660 000 für Landerwerb (6000 m2 zu Fr. 60), Umgebung und Möblierung zu Fr. 8 560 000.

Wir möchten diese zweite Lösung nicht -weiter verfolgen, da sie, abgesehen von den wesentlich höheren Kosten, den Nachteil einer räumlichen Trennung der Architektenschule von den übrigen Abteilungen der E. T, H., mit deren Unterricht sie zum Teil verbunden ist, zur Folge hätte.

. b, Erweiterung des Land- und Forstwirtschaftlichen Gebäudes (PL: LF).

Die Direktion der eidgenössischen Bauten hat Dr. Dunkel, Professor der Architektur an der E. T. H., schon vor mehreren Jahren mit der Aufstellung eines dringlich gewordenen Erweiterungsprojektes betraut. Die Grundlagen dieses Projektes wurden von Herrn Prof. Dr. Pallmann, Vorstand der Abteilung für Landwirtschaft, in sehr gründlicher Weise zusammengestellt.

Das im Jahre 1874 in Betrieb genommene Land- und Forstwirtschaftliche Institut (LF-Gebäude) wurde erstmals in den Jahren 1912--1915 erweitert.

Es erwies sich bereits wenige Jahre nach Fertigstellung dieser Erweiterung -- infolge der nicht vorauszusehenden Frequenzzunahme ·-- als zu knapp bemessen.

Heute sind in diesem Gebäude zwölf grössere Lehrstühle mit ihren Instituten und Sammlungen untergebracht, nämlich für: Zoologie, Entomologie, Tierzucht, Pflanzenbau, Landwirtschaftliche Betriebslehre, Agrikulturchemie, Landwirtschaftliche Bakteriologie, Allgemeine Botanik und Pflanzenphysiologie, Spezielle Botanik, Forstpolitik, Forsteinrichtung und Waldbau. Acht grössere Sammlungen, die ohne Ausnahme dem Unterricht und der Forschung dienen, sind ferner in diesem Gebäude untergebracht.

Mit Ausnahme des Institutes für Landwirtschaftliche Bakteriologie leiden sämtliche Institute im LF-Gebäude
seit Jahren unter stärkstem Baummangel, Im LF-Gebäude hören und praktizieren Studierende der Forst- und Landwirtschaft, der Pharmazie und dei Naturwissenschaften sowie zunehmend auch Studierende der Abteilung für Chemie mit biologischen Interessen.

Seit der ersten Erweiterung des LF-Gebäudes wurde die Zahl der StudienSemester an der Landwirtschaftlichen Abteilung .^unächst von fünf auf sechs und 1932 von sechs auf sieben .erhöht. Die Studierenden verweilen somit heute zwei weitere Semester in den Hör- und Übungssälen als vor 30 Jahren, zur Zeit der letzten Institutserweiterung.

751 In der gleichen Zeit nahm die Zahl der Semesterwochenstunden an der Abteilung für Porstwirtschaft um 46, an der Abteilung für Landwirtschaft um 75 zu. Die heute übliche Überbesetzung von Arbeitsplätzen in den Laboratorien des LF- Gebäudes durch mehrere Praktikanten führt zu einer starken Senkung des Nutzeffektes des Unterrichtes, zu einer steigenden Unfallsgefährdung wie auch zu einem wachsenden Verschleiss an Apparaturen.

Seit 1988 ist der gesainte zoologisch-anatomische Unterricht -- der früher in den Instituten der Universität Zürich absolviert wurde -- im LP-Gebäude untergebracht.

Die Zahl der Studierenden, die die ersten Studiensemester belegen, betrug vor 10 Jahren ca. 85; sie stieg allmählich bis zum Studienjahr 1943/44 auf 194.

Im agrikulturchemischen Praktikum I z. B. arbeiteten 1940 35 Praktikanten, 1944 deren 97. Im agrikulturchemischen Praktikum II trat in der gleichen Zeit eine Frequenzzunahme von 26 auf 67 ein.

Zur Zeit der letzten Erweiterung des LF- Gebäudes studierten an der Landwirtschaftlichen Abteilung 3,5mal weniger Studierende als heute bzw. an der Naturwissenschaftlichen Abteilung 5,3 und an der Pharmazeutischen Abteilung 3,9mal weniger.

Die Gesamtfrequenz der Studierenden an den Abteilungen für Porst- und Landwirtschaft sowie Naturwissenschaften stieg in den 10 letzten Jahren von 174 auf 461. Nach Ansicht der Fachprofessoren, die ja zum Teil wie Prof.

Dr. Wahlen und Prof. Dr. Howald intensive Fühlung mit der praktischen Landwirtschaft pflegen, ist in der Nachkriegszeit nicht mit einem wesentlichen Bückgang der Zahl der Studierenden zu rechnen.

Mit Ausnahme des Landwirtschaftlich-bakteriologischen Institutes sollen alle zwölf eingangs erwähnten Institute erweitert werden. Neu unterzubringen sind das Institut für Anatomie und Physiologie der landwirtschaftlichen Nutztiere, das sich bisher im Schlachthof der Stadt Zürich befindet (Dr.

Eieder), das Institut für landwirtschaftliche Arbeitstechnik, das dem Lehrstuhl für landwirtschaftliche Betriebslehre (Prof. Dr. Howald) zugeteilt werden soll, sowie die Mitarbeiter des Herrn Prof. Dr. Wahlen (Pflanzenbau und Produktionskataster) .

Der räumliche Notstand der verschiedenen Institute ergibt sich aus folgenden Zusammenstellungen: Im Institut für Zoologie sind 20 bis 25 Arbeitsplätze für 107 Praktikanten vorhanden.
Bis 1980 bestand kein Tierzuchtinstitut an der E. T. H. ; in feuchten Kellerräumen wurde ein provisorisches Institut eingerichtet.

Dem Agrikulturcheniäschen Institut stehen 82 Praktikumsplätze für 82 Praktikanten und Hörer zur Verfügung. In diesem wie in vielen andern Instituten fehlen die Eäume für wissenschaftliche Mitarbeiter, deren Betätigung sehr erwünscht ist.

752 Im Entomologischen Institut stehen 20 bis 25 Plätze für eine mittlere Frequenz von 80 Förstern und Landwirten zur Verfügung. Dieses Institut ist die ·wichtigste Ausbildungsstätte für Entomologen in der Schweiz.

Das Institut für allgemeine Botanik und Pflanzenphysiologie verfügt über einen Kurssaal mit 20 Arbeitsplätzen sowie über einen weiteren Saal -- gemeinsam mit dem Institut für spezielle Botanik -- mit ebenfalls 20 Arbeitsplätzen.

Die entsprechende Frequenz beträgt für die Förster 25, für die Landwirte 58, für die Naturwissenschafter 25, für die Pharmazeuten 39 Studierende.

Im Institut für spezielle Botanik stehen zwei Kurslaboratorien mit zusammen 40 Arbeitsplätzen zur Verfügung, mit Frequenzzahlen wie vorstehend angegeben. Dabei müssen .die wissenschaftlichen Mitarbeiter zum Teil die gleichen Bäume benützen wie die Studierenden. Bereits durch Bundesratsbeschluss vom 19. Dezember 1982 wurde dem Vorstand des Institutes für spezielle Botanik (Prof. Gäumann) eine baldige Erweiterung dieses Institutes in Aussicht gestellt.

Seit der ersten Erweiterung des LF-Gebäudes stieg die mittlere Gesamtzahl der Forststudenten von 51 auf 69. Diese geringere Frequenzsteigerung, die mit den besonderen Anstellungsverhältnissen der Forstingenieure in unserem Lande zusammenhängt, verlangt nicht unbedingt eine Vergrösserung der Hörsäle und Zeiclmungsräume. Es fehlen indessen der Forstschule die Praktikumsräume für die Fächer Waldbau, Forstbenützung und Forsteinrichtung; es fehlen auch Abstellräume und Werkstätten, Kartothek- und Materialraum für forstliche Statistik, Forstverwaltung und Betriebswirtschaftslehre.

Das Erweiterungsprograinm wurde in engem Kontakt mit den zuständigen Institutsvorsteliern ausgearbeitet. Hierbei sollen nur die dringend benötigten Bäume zur Verfügung gestellt werden. Der vorgesehene Baumzuwachs soll lediglich einen befriedigenden Unterrichts- und Forschungsbetrieb sichern.

Das Bauprogramm für die Hauptgebäude (d. h; ausschliesslich Gewächshäuser) sieht vor: die Errichtung eines Erweiterungsneubaues östlich des jetzigen LFGebäudes (PL: LF N). Dieser Neubau ist viergeschossig und durch einen Verbindungstrakt mit dem Altbau verbunden. Im Keüergeschoss befinden sich die Speziallaboratorien der Institute für Agrikulturchemie, Tierzucht und Pflanzenbau, Das Hochparterre wird dem
agrikulturchemischen Institut, der erste Stock dem Tierzuchtinstitut und der zweite Stock den Instituten für Pflanzenbau und landwirtschaftliche Betriebslehre zur Verfügung gestellt, die Aufstockung der der Botanik dienenden östlichen Terrassen des jetzigen LF-Gebäudes, zwecks Erweiterung der Botamkrnstitute, die Überdeckung des jetzigen Flachdaches des LF-Gebäudes durch ein Giebeldach. Im so gewonnenen Dachraum werden Ausstellungs- und Sammlungsräume für die. verschiedenen Institute errichtet.

Durch die Verlegung einiger Institute in den Erweiterungsbau werden im Alttrakt Bäume für die Forstschule, das Entomologische und das Zoologische

753 Institut sowie für das neu unterzubringende Institut für Anatomie und Physiologie der landwirtschaftlichen Nutztiere frei.

Der Erweiterungsbau erhält aussen eine schlichte Plattenverkleidung und präsentiert sich gegenüber dem Altbau unauffällig und untergeordnet. Die Arbeiten dürften zweckmässig in zwei Bauetappen durchgeführt werden. Zuerst würde der Neubau erstellt und Raum geschaffen für die notwendigen Verlegungen während der Arbeiten im Altbau. Dadurch würde der Schulbetrieb voraussichtlich keine Einschränkungen erfahren.

Der N u t z f l ä c h e n z u w a c h s beträgt: Kellerräume von 1280 auf 1618 m2, d. h 383 m2 Räume in den vier Geschossen von 4005 auf 6119 ma, d. h. . . . 2114 m2 Sammlungs und Ausstellungsfläche im Dachstock: neu 944 m2 Der Gesamtzuwachs (ohne die Hörsäle und Korridore in den verschiedenen Geschossen) beträgt 8441 m2,2 Der Rohrauminhalt des jetzigen LF--Gebäudes beträgt 58016 m3, derjenige des erweiterten Gebäudes 86 768 m3.

Die approximativen Kosten für die Erweiterung des LF-Gebäudes betragen: Östlicher Neubau (16250 m3) Fr. l 785 000 Altbau, Erweiterung und Renovation » l 875 000 Verbindungsbau » 30 000 Möblierung im Alt- und Neubau , » 506 000 Gärtnerische Anpassung » 42 000 Allgemeines, Gebühren usw » 170 000 Fr. 4408000 Teuerung seit Aufstellung des Projektes » 892000 Gesamtkosten Fr. 4800000 Durch die Erstellung des neuen Bautraktes (PL : N) östlich vom bestehenden LF-Gebäude gehen dem Pflanzenphysiologischen Institut und dem Institut für spezielle Botanik einige Gewächshäuser verloren, die in unmittelbarer Nähe an einer geeigneten Stelle neu errichtet werden müssen (vgl. PL : LF gw) Für die Erstellung dieser Gewächshäuser ist in Aussicht genommen, vom Kanton Zürich einen dreieckförmigen der Frauenklinik des Kantons Zürich gehörenden Böschungsstreifen (PL: Fr a) im Flächeninhalt von ca. 1000 m2 zu erwerben.

Nähere Angaben über das Ergebnis der Vorverhandlungen, die über den Erwerb dieses Terrainstreifens mit den kantonalen zürcherischen Behörden gepflegt wurden, finden sich unter Abschnitt VI a.

Ferner verliert die Land- und Forst wirtschaftliche Abteilung der E. T. H.

durch die Erweiterung des Chemiegebäudes (Pl. : Chr v) wertvolles Versuchsland sowie ein Lokal für entomologische Versuche. Die Gewächshäuser für das

754

Pflanzenphysiologische Institut, das Institut für spezielle Botanik und dasjenige für Entomologie sind einschliesslich Erd- und Planierungsarbeiten zu veranschlagen mit Fr. 400 000.

In diesem Betrag figurieren die Gewächshäuser der drei beteiligten Institute mit Fr. 251 000.

Weiteres Versuchsland verliert die Abteilung für Landwirtschaft durch den neuen Bautrakt (PL : LF N) sowie durch die Erstellung «ines neuen Laboratoriums (PL : Ch 1) nördlich vom bestehenden Chemiegebäude ; das letzterwähnte Gartenland steht nämlich zurzeit der landwirtschaftlichen Abteilung zur Verfügung.

Als Ersatz für das verloren gehende Pflanzland dürfte ein Teil des Areals, das der Bund für den Neubau der Meteorologischen Zentralanstalt an der Krähbühlstrasse erworben hat, in Betracht fallen -- insofern dieses Areal für landwirtschaftliche Versuche taugliches Land bietet --, wobei selbstredend diejenigen Versuohsflächen dorthin disloziert würden, die nicht in unmittelbarer Nähe des LF-Gebäudes liegen müssen (vgl. auch Abschnitt Via).

Durch den Verbindungsflügel (PL : Ch v) gehen dem Entomologischen Institut im Hochparterre und im Kellergeschoss des LF-Gebäudes drei Fensterachsen verloren. Als Ersatz hierfür sollen die zwei dem LF-Gebäude benachbarten Fensterachsen des neuen Verbindungsflügels dem Entomologischen Institut abgetreten werden. Allerdings darf zukünftig keine Aufstockung dieses Verbindungsflügels in Aussicht genommen werden, ansonst auch die Forstabteilung im ersten Stockwerk in Mitleidenschaft gezogen würde.

Im Frühjahr 1984 ist in den Bäumen der Verbandsmolkerei Zürich des Verbandes Nordostschweizerischer Käserei- und Milchgenossenschaften an der Lagerstrasse 55 in Zürich ein Milchtechnisches Institut der landwirtschaftlichen Abteilung der E. T. H. in Betrieb genommen worden. Wie bei jedem neuen Institut der E. T. H. wurde dasselbe zunächst in einem sehr bescheidenen Eahmen errichtet. Auf Grund der gemachten Erfahrungen ist eine Erweiterung dieses Institutes bzw. eine Unterbringung desselben in einem Neubau dringend geboten.

Vor kurzem haben sich das Schweizerische Milchwirtschaftliche Sekretariat, der Schweizerische Milchwirtschaftliche Verein und der Schweizerische Bauernverband an unser Departement des Innern gewendet, um, unter Hinweis auf die ausgezeichneten Dienste, die das Milchtechnische Institut
der E. T. H. leistet, eine Neugestaltung des ganzen Institutes zu beantragen, wobei als dringendste Erweiterungen genannt werden: 1. die Erstellung eines grossen Übungslaboratoriums für die technische Milchprüfung und für die Übungen in Milchtechnik, an denen sämtliche Studierende der Abteilung für Landwirtschaft der E. T. H. teilnehmen; 2, die Erstellung eines besonderen Laboratoriums für die Arbeiten vorgerückter Studierender für das 12stündige Praktikum der Molkereitechniker;

755

8. die Erstellung eines besonderen Maschinenraumes für die richtige Unterbringung der bestehenden Anlagen.

Gegenüber einer Arbeitsfläche von 127 .m2, über die das heutige Milchtechnische Institut verfügt, sollte zukünftig -- auf Grund sorgfältiger Untersuchungen der Organe der landwirtschaftlichen Abteilung der E. T. H. -- eine Arbeitsfläche von ca. 570 m2 zur Verfügung stehen.

Wir haben zunächst die Frage geprüft, ob das Milchtechnische Institut ·weiterhin in einem bundeseigenen Bau oder in einem Neubau der Verbandsmolkerei Zürich untergebracht werden soll. Das Ergebnis dieser Prüfung ergibt, dass das neu zu erstellende Institut auch in Zukunft mit einer Grossmolkerei in engster Verbindung stehen sollte. Die.se stetige Fühlungnahme bietet unentbehrliche Vorteile für den Unterricht und die Forschung. Bleibt das Milchtechnische Institut auch in Zukunft mit der Verbandsmolkerei Zürich verbunden, so kommt jedoch die Erstellung eines eigenen Gebäudes nicht in Frage, da in der Front der grossen Geschäftshäuser, die an der Lagerstrasse geplant sind, nur ein Grossbau in Frage kommt, der nur zum Teil vom Milchtechnischen Institut beansprucht werden kann. Die zuständigen Stellen haben sich bereit erklärt, einen Neubau in Aussicht zu nehmen, in dem das Milchtechnische Institut der E. T. H. als langfristiger Mieter aufgenommen würde.

Neben der Erhöhung des Mietzinses für das erweiterte Institut würden natürlich auch erhöhte Betriebskredite erforderlich werden.

Für die Einrichtung des neuen Institutes in mietweise übernommenen Bäumen setzen wir einen Betrag von Fr. 200 000 ein. In diesem Betrag sind enthalten: die Installation aller zusätzlichen Leitungen für Kraft und Wärme, Wasser und Gas, einer Transformatorenstation, einer Kühlanlage, eines Maschinenprüfstandes, eines Heisswasserboilers und eines Dampferzeugers, die Erstellung spezieller Bodenbeläge, wo dies erforderlich erscheint, endlich die Ausrüstung der Laboratorien mit Wandschränken, Arbeitstischen, zusätzlichen Beleuchtungsanlagen, Bruträumen, Spültrögen, Kapellen usw.

c, Aufstockung und Erweiterung des Chemiegebäudes (PL: Ch).

Die Gründe, welche dringend zu einer Erweiterung des heutigen Chemiegebäudes Anlass geben, entspringen einerseits der Tatsache, dass die Frequenz im Laufe der letzten zehn Jahre einen kontinuierlichen Anstieg zeigt --
der keine Stabilisierung erwarten lässt --, und andrerseits dem Umstand, dass die Ausbildungsmethoden, die die E. T. H. pflegt, der Entwicklung der chemischen Industrie angepasst werden müssen. Der einzelne Student benötigt heute, besonders in den höheren Semestern, viel mehr Platz als früher; ferner bedingen neuere spezielle Aibeitsmethoden besonders umfangreiche Apparaturen, sogar häufig besondere Bäume. Die Forschung endlich benötigt eine grosse Zahl von Arbeitsräumen; wertvolle"Forschungsarbeiten mussten in den letzten Jahren infolge Platzmangels unterbleiben. Wenn alle Anmeldungen Berücksichtigung finden sollten, müsste im ersten Kurs der Abteilung für Chemie etwa die doppelte Anzahl der gegenwärtigen Arbeitsplätze vorhanden sein. Für das Chemie-

756

Studium lassen sich indessen kaum provisorische Laboratorien einrichten -- wie Zeichensäle für andere Abteilungen --, weil diese Laboratorien umfangreiche Installationen bedingen.

Der in den Jahren 1934--1937 durchgeführte Teilausbau des Chemiegebäudes galt nur zum kleineren Teil der Schaffung neuer Arbeitsplätze; er diente vielmehr der Verlegung und Neugestaltung von Räumen, die in ihrer früheren Lage (Souterrain) oder Form den Anforderungen nicht mehr entsprachen. Die Beduktion des ursprünglich vorgesehenen grossen Bauprogrammes erfolgte im vollen Bewusstsein, dass dieser Teilausbau nur eine erste Etappe der Erweiterung darstelle. Dieser Teilausbau ermöglichte es immerhin, vorübergehend von rigorosen Einschränkungen bei der Aufnahme von Studierenden abzusehen.

In den letzten Jahren hat sich nun aber dieser Zustand wieder wesentlich verschlechtert. Z. B. kann den militärdienstpflichtigen Studierenden ihr Platz nicht mehr reserviert bleiben. Notlösungen sind an der Tagesordnung. Improvisierte Plätze werden wieder in unzweckmässigen Kellerräumen errichtet. In Doktorandenlaboratorien müssen Anfänger, in Versuchsräumen Studierende ausgebildet werden. Studierende des gleichen Kurses werden in den verschiedensten Laboratorien aufgeteilt, wo sie nur einer ungenügenden Aufsicht unterstehen.

Die Frequenz des Chemiegebäudes (Chemiker, Pharmazeuten und Naturwissenschafter) betrug zur Zeit der Errichtung des alten Teiles des Chemiegebäudes, d.h. etwa im Jahre 1885/86, 119 Studierende, wovon 72 Ausländer, 1910/11 waren es 224, wovon 106 Ausländer. Im Wintersemester 1942/43 waren 530 Studierende, davon 96 Ausländer, - eingeschrieben.

Der etwa vor zehn Jahren ausgeführte Teilausbau des Chemiegebäudes hat natürlich in keiner Weise dieser Frequenzsteigerung entsprochen, Ausserdem ist festzustellen, dass früher die Studierenden drei bis vier Jahre bis zum Abschluss ihres Studiums als diplomierte Chemiker, d. h; ohne Dissertation, brauchten, während heute diese Zeitdauer sich auf 5% bis 6% Jahre -- bis zum Abschluss der Doktorprüfung -- erhöht hat. 70 bis 100 Studierende studieren in höheren Semestern (Doktoranden usw.); ihre Platzbedürfnisse sind weit grössere als diejenigen der Anfänger. Das gleiche gilt für die Assistenten, die in den vorerwähnten Zahlen nicht inbegriffen sind. Die Industrie bevorzugt immer
mehr Absolventen mit vertiefter Ausbildung in vorgerückten.Semestern.

Wir haben selbstredend -- wie schon unter Abschnitt II hervorgehoben ist --- genau geprüft, ob eventuell eine Abnahme der Zahl der Studierenden vorauszusehen ist. Die Zahl der Chemiestudierenden nimmt indessen gleichmässig stetig zu, einmal infolge der bedeutenden Entwickluüg der chemischen Industrie und sodann, weil sich chemische Arbeitsweisen in zunehmendem Masse in nicht rein chemische Industriezweige, im besondern in den stoffveredelnden Industrien, eingeführt haben.

757 Wie schon erwähnt, hat sich auch die Methodik der Ausbildung des Chemikers im Laufe der Zeit wesentlich geändert. Die E. T. H. ist bestrebt, ihren Studierenden die allgemeinen Hilfsmittel und Apparaturen zur Verfügung zu stellen, die sie später in der Praxis benützen müssen. Hierbei können teure Apparate nicht in jedem beliebigen Laboratorium aufgestellt werden. Ein Studierender mit einem Tischplatzanteil von 60 auf 140 cm ist naturgemäss in seiner Tätigkeit behindert, sobald sein Nachbar mit einer grösseren Apparatur arbeitet. Die Auslagen für Reparaturen nehmen daher trotz Ermahnungen aller Art erheblich zu.

Soll den Studierenden der höheren Semester auch eine genügende Grundlage für das technische Arbeiten vermittelt werden, so muss ihnen Gelegenheit gegeben werden, auch mit den technischen Baustoffen zu arbeiten. Dieses Ziel, den Chemiker als Ingenieur-Chemiker auszubilden, bildet ja die Eigenart des Chemieunterrichtes an der E. T. H.; seine Erreichung verlangt selbstredend besonders viel Platz. Die sogenannten «allgemeinen Arbeitssäle», die früher Versuche ermöglichten, bei denen Materialfragen, Energieverhältnisse, Übertragungen auf technisch durchführbare Lösungen untersucht werden konnten, mussten leider infolge Platzmangels in Anfängerlaboratorien umgewandelt werden.

Die Forschung, die an der chemischen Abteilung der E. Ï, H, betrieben wird, hat auf den verschiedensten Gebieten zu wesentlichen Resultaten geführt.

Sie findet grosse Beachtung in Kreisen der Wissenschaft und der Technik des In- und Auslandes. Ein Vertreter der organischen Chemie ist Nobelpreisträger.

Mit der Zunahme an Doktoranden und anderen Mitarbeitern wurde die Forschung immer mehr gefördert. Einmal vervollkommnet die Forschung die Ausbildung des jungen Chemikers, indem sie ihn zu eigener wissenschaftlicher Arbeit anregt, sodann aber kann der Gesamtunterricht nur zeitgemäss ausgebaut werden, wenn Professoren und Assistenten mit den Fortschritten auf ihrem Gebiet engsten Kontakt pflegen. Schliesslich befruchten die Ergebnisse dieser Forschungsarbeiten unsere schweizerische Volkswirtschaft. Leider sind aber die Baumverhältnisse heute derart, dass die Voraussetzungen für eine erspriessliche Forschung nicht gegeben sind.

Der in Aussicht zu nehmende Ausbau sollte folgenden Forderungen entsprechen : Unbehindertes
Arbeiten für jeden Studierenden bei der heutigen Frequenz bis zur Diplomerlangung.

Schaffung der nötigen Plätze für Doktoranden und Studierende höherer Semester, um Ablehnungen, wie sie in den letzten Jahren aus Platzgründen üblich sind, zu vermeiden.

Bückführung von Bäumen, die vorübergehend anderweitig benützt wurden, auf ihre ursprüngliche Zweckbestimmung.

Schaffung von Bäumen für spezielle Arbeiten für den Unterricht und die Forschung.

758 Möglichkeit weiterer Vergrösserungen für den Fall eines Anhaltens der Frequenzzunahme.

Bei sorgfältiger Prüfung dieser Forderungen ergibt sich, dass eine Verdoppelung der Arbeitsflächen des heutigen Chemiegebäudes nötig wäre. Herr Prof. Dr. Hess, der von der eidgenössischen Baudirektion mit der Aufstellung eines generellen Erweiterungsprojektes betraut wurde, hat zunächst dasselbe auf dieser Grundlage bearbeitet. Wir haben indessen für den Augenblick einen Ausbau im Umfang von etwa nur 50 % des jetzigen Umfanges in Aussicht genommen. Hierbei muss besonders die physikalisch-chemische Abteilung, deren Ausbau unter ihrem früheren Leiter stark zurückblieb, wesentlich erweitert werden.

Bei diesem 50 %igen Ausbau des heutigen Chemiegebäudes lässt sich seine bisherige zweiteilige Betriebseinrichtung mit Materialausgabe und Bibliothek im Zentrum des Gebäudes beibehalten.

Bei anhaltender Frequenzzunahme wird voraussichtlich in ca. zehn Jahren eine weitere Vergrösserung des Chemiegebäudes notwendig werden. Hierfür sollte rechtzeitig der nötige Bauplatz reserviert werden, nämlich nördlich vom Chemiegebäude (PL: L). Wir kommen auf diese Frage unter Abschnitt Via zurück.

Die nächstliegende Möglichkeit zur Vermehrung der Arbeitsflächen im Chemiegebäude besteht in der Aufstockung der vier Seitenflügel (PL: Ch s).

Eine Aufstockung um mehr als ein Stockwerk ist konstruktiv und bezüglich Belichtung der Hofräume nicht zu empfehlen. Der alte Längstrakt -- parallel zur Universitätsstrasse -- soll nur in seinen niedrigeren Seitenteilen um ein Stockwerk erhöht werden. Damit wird dieser Längstrakt durchwegs vierstöckig durchgeführt. Der vorgeschlagene neue dreistöckige Gebäudetrakt an der Universitätsstrasse (PL : T) er gibt pro vollausgenütztem Stockwerk eine Arbeitsfläche von ; 423 m2; er wird mit dem alten Längstrakt durch einen niedrigen Quertrakt verbunden. Ferner soll ein niedriger einstöckiger Verbindungsbau zwischen dem südlichen Seitenflügel des bestehenden Chemiegebäudes und dem Land- und Forstwirtschaftlichen Gebäude erstellt werden; eine Durchfahrt durch diesen Verbindungsbau muss freigehalten werden. In diesem Verbindungsbau (PL: v) sowie in einem neuen Extraktlaboratorium (PL : 1) nördlich vom bestehenden Gebäude werden besondere Untersuchungen, die eine gewisse Abgeschlossenheit bedingen,
durchgeführt. Dieses Extraktlaboratorium nimmt die nördlich benachbarte Liegenschaft in Anspruch; es inuss im Eahmen eines generellen Überbauungsplanes der dort zu erwerbenden Liegenschaften (PL: L) projektiert werden. Der Bau dieses Laboratoriums setzt übrigens voraus, dass eine Einigung mit dem Kanton Zürich erfolgen konnte im Sinne einer Milderung des bestehenden Bauverbotes (vgl, Abschnitt Via).

·

759 Die approximative Kostenzusammenstellung lautet wie folgt: Neubauten des Hauptbaues (inkl. Arbeitstische und feste Installationen) Fr. 8 695 000 24 632 m3 zu Fr. 150.

Verbindungstrakt und Extraktlaboratorium . .

» 488 000 2890 m3 zu Fr. 150.

Umbauten im Altbau (inkl. Arbeitstische und feste Installationen) » 603 000 Fassadenverputz des Altbaues und Werksteinverkleidung des Verbindungsganges » 250 000 Inventar (Glaswaren, Apparate und Instrumente, 15 % der Neubaukosten des Hauptbaues) » 554000 Spezieller Ausbau der technischen Bäume, des Extraktlaboratoriums und des Hochdrucklaboratoriums » 550000 Gesamtkosten Fr. 6085000 d. Bauvorhaben im Physikgebäude (PL: Ph).

Das Projekt umfasst -- nebst Anpassungen im bestehenden Physikgebäude -- zwei räumlich getrennte Erweiterungsbauten, nämlich nordöstlich ein neues Auditorium und südwestlich einen neuen Bautrakt für die Institute für Schwachstrom- und Hochfrequenztechnik.

1. Erstellung eines grossen Auditoriums für den Physikunterricht (PL: A).

Zurzeit finden die beiden grossen Vorlesungen über Experimentelle Physik für die Studierenden aller Abteilungen, mit Ausnahme derjenigen für Architektur, im grossten Hörsaal des Physikgebäudes statt. Infolge der Frequenzzunahme erweist sich der Hörsaal stets als zu klein, um die nötige Hörerzahl zu fassen.

Dieser grösste jetzige Hörsaal weist 285 normale Sitzplätze und 45 Klappsitze, zusammen 830 Sitzgelegenheiten auf. Durch Hineinstellen von 30 Stühlen wurde letztere Zahl auf 360 erhöht, doch fehlt für 75 Plätze eine SchreibDie Zahl der für die grosse Physikvorlesung eingeschriebenen Studierenden beträgt anderseits zur Zeit 480. Im letzten Sommersemester war zeitweise die Uberfüllung so gross, dass diese Vorlesung doppelt gelesen werden musste. Dieses zweimalige Lesen bzw. die damit verbundene Mehrbelastung des Auditoriums hat den grossen Nachteil, dass mit dem Aufbau der Experimente erst so spät begonnen werden kann, ..dasB nicht alle Versuche gut ausprobiert werden können.

Da zweifellos ganz besonders im Physikunterricht mit einem Eückgang der Zahl der Studierenden nicht zu rechnen ist, wurden folgende zwei Lösungen

760

geprüft: eine Erweiterung des jetzigen grossen Hörsaales und der Bau eines neuen grösseren Auditoriums.

Die eidgenössische Baudirektion hat zunächst die Möglichkeit der Vergrösserung des jetzigen Hörsaales eingehend geprüft. Eine annehmbare Lösung ist unmöglich, nicht zuletzt, weil die Spannweite des Eisenbetontragwerkes der Decke des Hörsaales nicht vergrössert werden kann.

Der von der eidgenössischen Baudirektion in Verbindung mit Prof. Scherrer und den Architekten H. und A. Oeschger bearbeitete Vorschlag für einen Hörsaal-Neubau sieht seine Erstellung als Verbindungsbau zwischen dem Physikgebäude (PL: Ph) und der Versuchsanstalt für Wasserbau (PL: Wa) vor. Dieser Verbindungsbau überbrückt die Strasse zwischen dem Physikgebäude und der Versuchsanstalt für Wasserbau. Der neue Hörsaal erhält einen völlig getrennten Eingang, so dass die Hörer das Physikalische Institut beim Besuch der Vorlesungen nicht zu betreten haben. Im Untergeschoss befindet sich die geräumige Eingangshalle mit Garderoben; beidseitig führen zwei getrennte Treppen ins Hauptgeschoss. Der neue Hörsaal (Nutzfläche rund 460 m2) verfügt über 442 normale und 184 Klappsitze, zusammen 576 Sitzgelegenheiten. Es sind ihm die zeitgemässen experimentellen Einrichtungen und Nebenräume beigefügt. Die technische und architektonische Durchbildung.passt sich den Erfordernissen und den vorhandenen Niveauunterschieden in geschickter und origineller Weise an.

Wenn dieser neue grosse Hörsaal nicht erstellt werden könnte, so müsste dauernd mit einer weiteren Aufteilung des Physikunterrichtes gerechnet werden, d. h. mit der Anstellung eines neuen Professors der Physik. Wir müssten diese Lösung sehr bedauern, nicht zuletzt, weil hervorragende Experimentalphysiker heute sehr schwer zu finden sind. Dieser neue Physiker müsste natürlich auch über ein Institut mit den nötigen Forschungslaboratorien und über einen Teil entsprechend vermehrter Kredite verfügen können.

Die vorgeschlagene Lösung entspricht der Bedeutung des Zentrums für Mathematik und Physik, auf das die E. T. H. Anspruch erheben darf.

Die approximative Kostenberechnung stellt sich wie folgt: Baukosten : Gebäude (umbauter Baum 8125 m3 zu Fr. 130) Fr. 1056250 Zuschlag für aussergewöhnliche Fundationen. . . . . . . .

» 25 000 Zuschlag für Luftkonditionierungsanlage » 25 000 Anpassungsarbeiten
im Physikgebäude (Anschluss an den bestehenden Hörsaal) » 20 000 Anpassungsarbeiten beim Elektrotechnischen Institut . . . . » 15 000 Umgebungsarbeiten, Umlegen von Kanalisations- und sonstigen Leitungen, Gärtnerische Ausgestaltung der Basenböschungen » 19 250 Bestuhlung, Klappsitze und Klapptische, Garderobeeinrichtungen.

» 72 500 Summa Baukosten Fr. l 233 000

{

761

Übertrag Fr. l 283 000 Spezialemrichtungen : Experimentier-, Démonstrations- imd Projektionsanlagen, Spezialinstallation und Inneneinrichtung des Hörsaals und des Depositoriums » 205 000 Mobile Einrichtungen, Apparate, Erweiterung des Instrumentariums usw » 195 000 Summa Spezialemrichtungen Fr. 400 000 Gesamtkosten » 1688000 Die Anpassungsarbeiten des neuen Hörsaals an die Versuchsanstalt für Wasserbau (vgl. auch Abschnitt IV e) verursachen ferner beim Umbau der letzteren folgende Unkosten: Oberlicht Fr.

40000 Neuer Lagerplatz: Stützmauer » 150000 Aufzugsschacht » 10000 Kran » 20000 Kosten der Anpassungsarbeiten an die Versuchsanstalt für Wasserbau Fr.

220000

Dem Physikalischen Institut (Prof. Dr. Scherrer) sollen ausserdem einige der Bäume im Physikgebftude zur Verfügung gestellt werden, die durch die Verlegung der Meteorologischen Zentralanstalt und der Institute für Schwachstromtechnik und Hochfrequenztechnik frei werden (vgl. nachstehend unter IV d 2). Hierüber hat eine Einigung mit dem Institut für technische Physik stattgefunden.

2. Erweiterung des Institutes für technische Physik und seiner Abteilung für industrielle Forschung (A. f. i. F.)

Im Jahre 1983 wurde das Institut für technische Physik gegründet. Es wurden ihm im kurz vorher etwas erweiterten Physikgebäude 15 Bäume mit zusammen 379 m2 Bodenfläche, ferner zwei Assistenten, eine Sekretärin, ein Mechaniker, ein Glasbläser und durchschnittlich vier Doktoranden zur Verfügung gestellt.

Seit der 1987 erfolgten Gründung der Gesellschaft zur Förderung der Forschung auf dem Gebiete der technischen Physik an der E. T. H. (G. T. P.)

bewilligte diese Gesellschaft einer inzwischen dem Institut für technische Physik angegliederten Abteilung für industrielle Forschung (A. f. i. F.) einen Jahreskredit von mindestens Fr. 230 000. Dieser Betrag bildet die Grundlage der Personälentlöhnung der A. f. i. F. Im Physikgebäude konnte nur eine begrenzte Zahl von Bäumen von andern Instituten freigemacht und der A. f. i. F. zur Verfügung gestellt werden. Daneben muste ein kleines separates Gebäude als Werkstatt und für das Sekretariat erstellt werden. Zum teilweisen Bundesblatt. 97. Jahrg. Bd. II.

52

762

Ausgleich für die Bäume, die die Meteorologische Zentralanstalt der A, f. i. F.

überlassen hatte, mussten ihr zwei Bäume in diesem Werkstattgebäude zur Verfügung gestellt werden. Zurzeit verfügt die A. f. i. P. über 89 Bäume mit 989 ma Arbeitsfläche, wovon 29 Bäume mit 645 m2 Arbeitsfläche eingerichtete Laboratorien sind.

Die Aufgabe der A. f. i. F. besteht einerseits in der Bearbeitung von für die Schweiz grundsätzlich neuen Gebieten der technischen Physik, die aus den Mitteln der G. T. P. finanziert wird; diese eigenen Aufträge sollen dazu führen, durch Entnahme von Patenten der schweizerischen Industrie neue Arbeitsgebiete zu erschliessen. Andrerseits führt die A. f. i. F. Fremdaufträge aus, welche Von der Industrie erteilt und bezahlt werden. Im Jahre 1988 führte die A, f. i. F. eigene Aufträge im Betrage von Fr. 149 000, Fremdaufträge für Fr. 16 000 durch; im Jahre 1943 betrugen die entsprechenden Zahlen Fr. 168000 und Fr. 186 000, d. h. der gesamte Kostenbetrag der Aufträge stieg von 1938 auf 1948 von Fr. 165 000 auf Fr. 854 000. In der gleichen Zeit wuchs der Personalbestand von 23 auf 49 Mitarbeiter; letztere Zahl bezieht sich u. a.

auf zehn Ingenieure, vier Physiker, drei Chemiker, drei Konstrukteure, acht Mechaniker und einen Glasbläser.

Bei der Beurteilung der Platzfrage fällt der stetige Zuwachs des Instrumentariums und des Maschinen- und Apparateinventars stark in Betracht. Im Pressraum, mit 1.3,7 m2 Bodenfläche, haben z. B. folgende Maschinen Aufstellung gefunden: l Elektrodampfkessel, l Dampfgefäss mit Bührwerk, l hydraulische Presse, l Knet- und Mischmaschine, l Brechmaschine und l Transmissionsanlage, Maschinen, die alle intensiv benützt werden.

Wegen der prekären Platzfrage konnten in den letzten Jahren verschiedene Aufträge der Industrie nicht übernommen werden. So sollten grössere Forschungsarbeiten über dauerstandfeste Stähle aufgenommen werden; für die Schweiz ist die Schaffung neuer Werkstoffe von grösster Wichtigkeit.

Der unerlässliche Ausbau der Forschungsanlagen auf dem Gebiet des.

Fernsehens hat uns veranlasst, schon im Frühjahr 1945 der A. f. i. F. fünf neue Bäume in einer teilweisen Aufstockung des Physikgebäudes in Aussicht zu stellen.

Auch der von der Industrie dringend gewünschten Ausbildung von Ingenieuren auf dem Gebiet der Vakuumtechnik und im besonderen
des Böhrenbaues konnte das Institut für technische Physik bis jetzt infolge Baumknappheit nicht genügend gerecht werden.

Das Arbeitsvolumen der A. f. i. F. nimmt, ständig zu. Eine Lösung der Platzfrage ist dringlich. Als zusätzliche Bäume sollten in erster Linie bereits, installierte, in der Nähe der A, f. i, F. liegende Lokale in Betracht fallen, so die bisherigen Bäume der Institute fui Hochfrequenztechnik und für Schwachstromtechnik, deren elektrische Anlagen schon an das Netz des Institutes für technische Physik angeschlossen sind. Acht eingerichtete Laboratoriumsräum» der A. f. i. F. mussten andrerseits bisher als Bureauiäume benützt werden, d.h..

763

sie ·waren ihrer Bestimmung entzogen. Hierfür sollte Ersatz geschaffen werden durch Zuteilung der jetzt von der Meteorologischen Zentralanstalt belegten Eäume.

Durch die Verlegung der Institute für Hochfrequenztechnik und für Schwachstromtechnik (vgl. Abschnitt IV d 8) sowie der Meteorologischen Zentralanstalt in neue Gebäude könnte die brennende Eaumfrage des Institutes für technische Physik; gelöst werden. Die Aufteilung der auf dieser Grundlage zur Verfügung stehenden Eäume ergäbe sich wie folgt: 34 installierte Laboratorien für Forschungsarbeiten (ohne Versuchslaboratorium für dauerstandfeste Stähle) 700 m2 6 installierte Laboratorien für Praktikumszwecke . . . . . . . .

162 m2 12 Bureauräume 314 m* 12 Werkstätten und Maschinenräume 372 m2 2 Lagerräume .

73 m2 2 Eäume für Vorführungen und Grossprojektoren 151 m2 Gesamte Arbeitsfläche 1772 m2 Die Anlagen zur Bearbeitung des Gebietes der daueretandfesten Stähle sollen in einem zu ebener Erde liegenden Eaum von 72 in2 Bodenfläche im neuen Bautrakt für Schwachstrom- und Hochfrequenztechnik untergebracht werden.

Neben dem Betrag von Fr. 199 200, der in diesem Frühjahr dem Institut für technische Physik für eine teilweise Aufstockung des Physikgebäudes zur Verfügung gestellt worden ist, muss noch für die erforderliche Einrichtung der durch die A, f. i. F. neu übernommenen Eäume ein Betrag eingesetzt werden von Fr. 100 000.

3. Neuer Bautrakt für die Institute für Schwachstromtechnik und Hochfrequenztechnik (PI.: S H).

Für die Unterbringung der Institute für Schwachstromtechnik und Hochfrequenztechnik ist die Errichtung eines hufeisenförmigen Bautraktes zwischen der Sternwartstrasse und dem bestehenden Physikgebäude in Aussicht genommen. Er besteht aus Erdgeschoss und vier Obergeschossen. Es sind beträchtliche Niveauunterschiede vorhanden -- der Boden des dritten Stockes entspricht dem Erdgeschossniveau des Altbaues. Der Neubau beeinträchtigt somit kaum das Physikgebäude in architektonischer Hinsicht. Im Innenhof, der durch den Neubau entsteht, befindet sich das Institut für AtomumwandJung (PL: c).

a. Institut für Schwachstromtechnik (PL: S).

Schwachstromtechnik ist "heute ein veralteter Begriff; als Hauptgebiet umfasst sie heute die elektrische Nachrichtentechnik, wobei festzustellen ist, dass die schweizerische Industrie an dieser Entwicklung einen bescheidenen Anteil hatte. Diese Entwicklung wurde gehemmt durch den starken Ausbau

764 der Starkstromtechnik. Während die Elektrifizierung unseres Landes durch die eigene Elektroindustrie durchgeführt wurde, musste die eidgenössische Telegraphen- und Telephonverwaltung bis zu Beginn der dreissiger Jahre ihre Anlagen grösstenteils aus dem Auslande beziehen, daher konnte sich auch keine schweizerische Exportindustrie auf dem Gebiet der elektrischen Nachrichtentechnik entwickeln. Dank der Bemühungen der Generaldirektion der P. T. T. konnte allmählich die schweizerische Industrie trotz erdrückender ausländischer Konkurrenz ein eigenes System für automatische Téléphonie entwickeln. Seit 1935 sind in unserm Lande eifrige Bestrebungen im Gange, um das versäumte Désintéressement an der Schwachstromtechnik nachzuholen.

Parallel zu dieser industriellen Entwicklung ging auch die Entwicklung der Schwachstromtechnik an der E. T. H. 1905 wurde eine Professur für angewandte Elektrizitätslehre, speziell für das Gebiet für Schwachstromtechnik, errichtet. Mit dem Hinschied ihres Inhabers und wegen des geringen Interesses für Schwachstromtechnik verwaiste diese Lehrstelle. Erst etwa zehn Jahre später, im Jahre 1932, wurde eine neue Professur für Schwachstromtechnik, der allmählich auch ein Institut angegliedert wurde, errichtet. Der heutige zweite Inhaber dieser Lehrstelle sucht dem heutigen Stand der Schwachstromtechnik dadurch gerecht zu werden, dass einerseits Ingenieure, die in jeder Beziehung den Anforderungen der Praxis gewachsen sind, ausgebildet und anderseits durch Förderung der Forschung unserer Industrie neue Grundlagen geliefert werden, die ihre Konkurrenzfähigkeit festigen. Diese Tätigkeit entwickelt sich im besten Einvernehmen mit der Generaldirektion der P. T. T.

Das Interesse der Studierenden für Schwachstromtechnik nimmt laufend zu, obwohl die Durchführung des Unterrichtes bei den gegenwärtigen Platzverhältnissen die grössten Schwierigkeiten bietet. Besonders nachteilig ist die Unmöglichkeit, das · Studentenpraktikum, die Forschungsarbeiten und die Aufgaben des Hilfspersonals voneinander zu trennen.

Dem Institut steht ein Jahreskredit von Fr. 8000 zur Verfügung, der dazu genügt, das nötige Verbrauchsmaterial anzuschaffen, während alle Geldmittel, die für die Entwicklung und die Forschung benötigt werden, entweder aus Schenkungen der Industrie oder aus Beiträgen, die von der
Generaldirektion der P. T. T. zur Verfügung gestellt werden, stammen.

Der südöstliche Teil des neuen Bautraktes soll dem Institut für Schwachstromtechnik zugeteilt werden. Die in Aussicht genommene Arbeitsfläche von rund 1000 m2 verteilt sich wie folgt: Zehn Arbeitsräume (wovon drei Assistenten- und vier Doktorandenzimmer) 170 m2 Werkstätten und Magazine 215 m2 Acht besondere Laboratorien 225 m2 Laboratorien für Unterricht und Forschung . * . - · ' 400 m2 Angaben über den Kostenvoranschlag des neuen Bautraktes, der gemeinsam durch die beiden Institute für Schwachstromtechnik und Hochfrequenztechnik benützt wird, folgen am Schluss des nächsten Abschnittes (IV d 3 fe).

765 fc. Institut für Hochfrequenztechnik (PI.: H).

Wie schon angedeutet wurde, hat der wesentliche Ausbau der Institute für Physik und Elektrotechnik und ihre Unterbringung im bisher nur wenig erweiterten Physikgebäude allmählich zu unhaltbaren Verhältnissen geführt.

Erhebliche Schwierigkeiten setzten 1931 ein, als die Errichtung eines besondern Lehrstuhles für Schwachstromtechnik notwendig wurde, und insbesondere 1938, als durch die Berufung von Prof. Fischer grössere Anforderungen für die technische Physik zu erfüllen waren und gleichzeitig die bisherige Professur für Physik -- die der gegenwärtige Rektor der E. T. H. Prof. Dr. Tank innehat -- in eine Professur für Hochfrequenztechnik und Physik umgewandelt wurde.

Das zugehörige Institut für Hochfrequenztechnik löste sich zunächst bezüglich Bäumen und Kredit aus dem Physikalischen Institut heraus. Es verfügte über Fr. 6000 Jahreskredit und einen Assistenten; seine Laboratorien waren im ganzen Gebäude zerstreut. Immerhin ist in diesem Institut mit grosser Begeisterung gearbeitet worden. Über 120 Diplomanden mit spezieller Bichtung in Hochfrequenztechnik wurden ausgebildet und 12 Doktorarbeiten ausgeführt. Das Institut wurde bald durch seine Arbeiten auf dem Gebiete der kürzesten Badiowellen bekannt. Mit der Versuchsabteilung der P. T. T. und dem Schweizerischen Elektrotechnischen Verein unterhält es enge Beziehungen.

Seit 1940 widmet es sich Entwicklungsarbeiten über Vielfachtelephonie mit gerichteten Ultra-Kurzwellen. In der Industrie ist ein wachsendes Interesse an der Hochfrequenztechnik zu verzeichnen. Eine unerlässliche Voraussetzung für eine erspriessliche Wirksamkeit ist eine Verbesserung der Arbeitsmöglichkeiten des Institutes in bezug auf Unterricht und Forschung. Die neuen Entwicklungen der drahtlosen Nachrichtentechnik verlangen neben der Ausbildung eines tüchtigen Ingenieur-Nachwuchses die Bearbeitung neuzeitiger Probleme und diesbezügliche Anregungen.

Zurzeit verfügt das Institut für Hochfrequenztechnik für den gesamten Unterricht und die Forschung über eine Arbeitsfläche von 365 m2, wovon 100 m2 im Keller und im Estrich.

Die zukünftig vorgesehene Arbeitsfläche von ca. 1000 m2 setzt sich wie folgt zusammen: Sieben Arbeitsräume 185 m2 Sammlungsraum für Messinstrumente 75 m2 Werkstätten und Magazine 165 m2 Sechs Laboratorien für
Forschung (Doktoranden, wissenschaftliche Mitarbeiter) 150 m2 Sechs Laboratorien für den höheren Unterricht (Diplomanden usw.) 150 m2 Fünf Laboratorien für die Mittel- und Anfängerstufe 170 m2 Maschinenräume im Keller . , 100 m2 Der Kostenvoranschlag für die Erstellung der Institute für Schwachstromtechnik und Hochfrequenztechnik ist von der eidgenössischen Bau-

766 Inspektion Zürich, in Verbindung mit den zuständigen Professoren, wie folgt ermittelt worden: Abbrucharbeiten Fr.

16 000 Erdarbeiten, einschliesslich Abfuhr » 102 000 Baukosten » l 815 000 Anschlussarbeiten an bestehenden Gebäuden und Umbauarbeiten im Institut für Atomumwandlung . . . . . . . .

» 73 000 Umgebungsarbeiten . . . . ; o 94 000 Mobiliar, Installationen und Apparaturen (Maschinen, Schalttafeln, Leitungen, Werkstatteinrichtungen usw.) . . . . .

» l 000 000 Gesamter Kostenbetrag

Fr. 8 100 000

e. Erweiterung der Versuchsanstalt für Wasserbau (PL: Wa).

Die Versuchsanstalt für Wasserbau wurde ursprünglich ausschliesslich zur Durchführung >ein hydraulischer und flussbaulicher Versuche geplant und ausgebaut. Grundsätzlich soll sich die Anstalt der wissenschaftlichen Forschung widmen und dem Unterricht der E. T. H. zur Verfügung stellen. Von Anfang an wurde eine rege Tätigkeit im Auftrag der Praxis erwartet. Ihre wissenschaftliche Betätigung erstreckte sich vor allem auf die Erforschung der Geschiebeführung der Flüsse, mit dem Zweck, die Grundlagen für eine rechnerische Behandlung der Verbauung der Wildbäche, Korrektion der alpinen und Mittellandflüsse zu. schaffen und hiermit auch das Kolkproblem bei Stauwehren zu erfassen. Zahlreiche Veröffentlichungen stellen das Ergebnis dieser Arbeiten dar.

Die Tätigkeit im Auftrage der Praxis hat sich in sehr zufriedenstellender Weise entwickelt. Die Mehrzahl der in den letzten 15 Jahren projektierten oder erstellten Kraftwerke unseres Landes wurden untersucht. Andere Arbeiten bezogen sich auf Seeregulierungen und die Binnenschiffahrt. Hydraulische Aufgaben wurden auch für das Ausland erledigt.

1935 wurde der Versuchsanstalt eine Erdbauabteilung angegliedert zur Pflege der noch jungen Erdbaumechanik. Zunächst kamen Fundationsfragen zur Behandlung für Grossbauten, dann erdbauliche Fragen im Zusammenhang mit Staudämrnen, Strassenbauten, Flugplatzpisten, letztere mit Rücksicht auf Setzungen und Frostschäden. Hierzu kamen geologische und geotechnische Untersuchungen für Stollenbauten, Talsperreufundationen, Injektionen, Sondierbohrungen. Auch kriegsbedingte Aulgaben aus dem Gebiet des Bergbaues kamen zur Behandlung, desgleichen solche des Meliorationswesens.

Die Entwicklung der modernen Schnee- und Lawinenforschung ist zum guten Teil auf die Arbeiten der Erdbauabteilung zurückzuführen.

Ebenfalls 1935 wurde die Beratungsstelle für Trinkwasserversorgung und Abwasserreinigung der E. T. H. der Versuchsanstalt unterstellt. Dieselbe soll nunmehr als unabhängige Anstalt für Wasserversorgung, Abwasserreinigung und Gewässerschutz weitergeführt werden. Sie hat vor allem die Aufgabe,

767

die Technik der Beinigung der häuslichen und industriellen Abwässer zu fördern und damit der in gefährlicher Weise fortschreitenden Verschmutzung der Gewässer entgegenzuwirken. Sie trachtet danach, schweizerischen Unternehmungen ein wichtiges Arbeitsgebiet zu eröffnen (vgl. Abschnitt VI d).

Seit 1988 ist das frühere Institut für Gewässerkunde der E. T. H. als Hydrologische Abteilung der Versuchsanstalt für Wasserbau zugeteilt. Es ist ein Institut mit ausgesprochen wissenschaftlichem Charakter, welches die Zusammenhänge zwischen den atmosphärischen Niederschlägen und den Abflüssen der Gewässer untersucht. Ihre Untersuchungen dienen besonders der Wasserkraftnutzung und der Forstwirtschaft.

Die 1930 dem Betrieb übergebene Versuchsanstalt für Wasserbau hat ihre Zweckbestimmung in befriedigender Weise erfüllt. Folgende Gründe sind nunmehr für ihre Erweiterung massgebend: 1. Für die Weiterführung der systematischen Versuche über'die Geschiebeführung in Gebirgsflüssen ist der vorhandene grosse Messkanal unbedingt, soweit es das verfügbare Grundstück gestattet, zu verlängern.

2. Die hydraulische Versuchshalle hat sich öfters als zu klein erwiesen.

"Während mehrerer Jahre musste auf die Durchführung systematischer Geschiebeführungsversuche verzichtet werden, weil der Geschiehemesskanal mit Modellbauten überdeckt werden musste.

8. Die Gründung und der Ausbau der Erdbauabteilung konnte nur auf Kosten des der hydraulischen Abteilung zugewiesenen Eaumes erfolgen.

4. Die Vermehrung des Personals verursacht eine grosse Knappheit an Bureauräumen. Neue Bureauräume mussten jedoch wiederum auf Kosten der Versuchsräume geschaffen werden.

5. Die ursprünglich sehr kleine Werkstatt genügt seit der Gründung der Erdbauabteilung gar nicht mehr.

6. Das Projekt für die Schaffung eines neuen Hörsaales für Physik (vgl.

Abschnitt TV d 1) hat u. a. zur Folge, dass der Versuchsanstalt ihr unerlässh'cher Lagerplatz verloren geht. Es muss für Ersatz gesorgt werden.

Das Erweiterungsprojekt sieht folgendes vor: 1. Die Schaffung eines durchgehenden Oberlichtes im Dach der hydraulischen Versuchshalle zum Ausgleich von neun Haüptfenstern der Halle, die durch den Neubau des Physikhörsaales verloren gehen.

2. Bau einer zweiten hydraulischen Versuchshalle, welche erstens die Verlängerung des grossen Messkanals für Geschiebetriebversuche
und einen Versuchsraum für die Durchführung grosser Modellversuche enthalten soll.

3. Die Erstellung eines Bureau- und Laboratoriumstraktes zur Aufnahme eines auf zwei Stockwerke zu verteilenden neuen Erdbaulaboratoriums sowie der für diese sowie die hydraulische Abteilung erforderlichen Arbeitsräume.

Die neuen Arbeitsräume sind auch dadurch bedingt, dass ein Teil der bestehenden Bureaux im Südflügel der Versuchsanstalt "durch den Ausbau der Versuchshalle in Wegfall kommt.

768

4, In dein unter 3. genannten Bureau- und Laboratoriumstrakt ist auch ein neuer Hörsaal für 120 Zuhörer vorgesehen, da das bestehende Auditorium der heutigen Frequenz nicht mehr entspricht.

5. Bau einer neuen Werkstatt in der Verlängerung des Nordflügels. Nach Abschluss des Krieges dürfte aller Voraussicht nach die Tätigkeit der Versuchsanstalt stark zunehmen. Abgesehen hiervon ist die Versuchsanstalt seit mehreren Jahren ungenügend. Erweiterungsprojekte wurden schon vor mehreren Jahren unterbreitet. Es sei noch hinzugefügt, dass die grosse Versuchshalle sowie die anderen Erweiterungen auf einem Bauland, das der Eidgenossenschaft gehört, erstellt werden sollen. Allerdings wird auch hier der landwirtschaftlichen Abteilung der E. T. H. entsprechender Ersatz für das verloren gehende - Gartenland zur Verfügung gestellt werden müssen (vgl. auch Abschnitt IV b "und VI b).

Der K o s t e n v o r a n s c h l a g für diese Erweiterung der Versuchsanstalt für Wasserbau umfasst gemäss dem Projekt der Architekten A. und H. Oeschge folgende Posten: Baukosten : Hallen und Bureaux Fr. 2 210 000 . Werkstatt » 200000 Lagerplatz (Stützmauer) » 280 000 Permanente R o h r l e i t u n g e n . . . . ; » 50 000 Veränderungen am bestehenden Bau » 40 000 Kanalisation und Umgebungsarbeiten » 40 000 Summa Baukosten Maschinelle Einrichtungen: Kran in der neuen Halle . .

Kran für Lagerplatz Werkstatt

Fr. 2770000 Fr.

» »

40000 60 000 55 000

Summa maschinelle Einrichtungen Versuchseinrichtungen : Hydraulische Abteilung . .

Erdbauabteilung Hörsaal .

Fr.

155 000

Fr.

» »

90000 75000 lO'OOO

Summa Versuchseinrichtungen

Fr.

175 000

.

Fr.

95 000

Mobiliar

Durch den Ausbau des Physikhörsaals bedingtes Oberlicht . Fr.

40 000 Gesamtausgaben Fr. 3 235 000 Hiervon zu Lasten des Physikalischen Institutes (vgl. Abschnitt IV d 1).

. . Fr. 220 000 Bleiben zu Lasten der Versuchsanstalt Fr. 3 015 000

769 Hierbei ist ein Ausbau in zwei aufeinanderfolgenden Etappen vorgesehen.

Bei einer längeren Bauzeit -- Ausführung in drei Etappen -- würden sich die Kosten auf Fr. 8 180 000 erhöhen.

/. Erweiterung des Maschinerildboratoriums (PL: ML).

Auch im Maschinenlaboratorium herrscht ein akuter Baummangel. In den nächsten Jahren -wird es nicht möglich sein, die Studierenden sowohl in den Hörsälen, wie aber besonders in den Zeichensälen unterzubringen. Neben dem Mangel an Auditorien und Zeichensälen besteht ein dringender Bedarf an Bureauräumlichkeiten. Die Assistenten der Professoren müssen zum Teil unter Verhältnissen arbeiten, die ihre Arbeitsleistung beeinträchtigt.

Dem Bedürfnis nach neuen Arbeitsräumen kann in befriedigender Art und Weise und auf weite Sicht nur mit einem umfangreichen Erweiterungsbau des Maschinenlaboratoriums gegen die Tannenstrasse entsprochen werden. Wir haben denn auch (vgl. Abschnitt VI c) den Ankauf der letzten Liegenschaften an der Tannenstrasse -- zwischen Clausiusstrasse und Universitätsstrasse --, die nicht der Eidgenossenschaft gehören, in Aussicht genommen, um diesen Ausbau des Maschinenlaboratoriums später durchführen zu können.

Für heute möchten wir uns damit begnügen, das Lehrgebäude des Maschinenlaboratoriums im Bahmen des baupolizeilich statthaften Umfanges um ein Stockwerk zu erhöhen. Das gewonnene Gebäudevolumen soll zur Unterbringung von Zeichensälen, eines Sammlungsraumes und einiger Arbeitsräume, insbesondere für die Verwaltung des Fernheizkraftwerkes Verwendung finden.

Die Direktion, der eidgenössischen Bauten hat Herrn Architekt Alfred Eoth beauftragt, dieses Aufstockungsprojekt zu studieren. Sein Projekt sieht die zulässige vollständige Aufstockung des Lehrgebäudes des Maschinenlaboratoriums vor. Während u. a. drei neue Zeichensäle im neuen Dachstock erstellt werden sollen, ist ferner der Einbau eines neuen Auditoriums in einen Zeicheneaal im Parterre in Aussicht genommen. Der in der Aufstockung gewonnene Kubikinhalt beträgt 6216 m3.

Der Kostenvoranschlag setzt sich wie folgt zusammen: Aufstockung des Maschinenlaboratoriums (6216 m3 zu Fr. 95), Fr. 590500 Möblierung » 45 000 Neues Auditorium im grossen Zeichensaal im Parterre . . . .

» 81 500 Einige Umbauten im Parterre und Keller » 8 000 Gesamtkosten

Fr. 720 000

V. In dieser Botschaft nicht behandelte dringliche Erweiterungsprojekte der E. T. H.

Wir haben im Abschnitt I, Einleitung, bemerkt, dass in einer zweiten Botschaft, die im wesentlichen die Erweiterung der E. M. P. A. behandeln wird,

770

auch die Erstellung einiger neuer Inatitute der E. T. H. beantragt werden soll, und zwar auf dem heutigen Areal der E. M. P. A.

Der Vollständigkeit wegen sei hier hinzugefügt, dass folgende Institute der E. T. H. auf diesem heutigen Areal der E. M. P. A. (PL : M) errichtet werden sollen: die Gewerbehygienische Sammlung -- heute im Westbau (PL : W) des Naturwissenschaftlichen Institutes (PL: NW) untergebracht. Sie ist dem Bundesamt für Industrie, Gewerbe und Arbeit bzw. dem Fabrikinspektorat III unterstellt. Der in diesem Institut freiwerdende Baum wird dem Institut für Pharmazie (PL:. W) zugeteilt; die eidgenössische Anstalt für das forstliche Versuchswesen, die sich früher im Physikgebäude befand und jetzt in Mietsräumen an der Tannenstrasse und in einem Gebäude an der Clausiusstrasse (PL: F) provisorisch untergebracht ist; das Institut für Flugzeugstatik und Plugzeugbau, welches ebenfalls provisorisch untergebracht ist; das vor einigen Jahren gegründete Institut für Geophysik, das erst vorübergehend installiert werden konnte.

Schliesslich sollen in einem neuen Lehrgebäude E. M. P. A.-E. T. H. die wesentlichsten der E. T. H. dienenden Laboratorien der E. M. P. A. sowie die Institute der E. T. H., die sich mit Materialkunde und Materialprüfung befassen, zusammengefasst werden.

Die heutigen dem Unterricht an der E. T. H. dienenden Laboratorien der E. M. P. A, sind schon, räumlich gesprochen, ganz ungenügend, um die Praktikanten aufzunehmen. Die Institute der E. T, H., die sich mit der Materialforschung befassen, sind in Souterrain- oder Dachräumen provisorisch untergebracht. Neue Institute, z. B. für Metallurgie, müssen errichtet werden.

Im Lehrgebäude E. M. P. A.-E. T. H. wird somit ein wertvolles vielseitiges Studienzentrum auf dem Gebiet der Materiallehre entstehen.

VI. Erwerb von Liegenschaften grösstenteils für spätere Erweiterungsbauten.

Die vorstehend unter IV c (Chemiegebäude) und besonders unter IV / (Maschinenlaboratorium) besprochenen Erweiterungen dürften als Etappen weiterer in einigen Jahren notwendig werdenden Vergrösserungen bezeichnet werden. Wegen des herrschenden Mangels an Bauplätzen in der Nähe der E. T. H. empfiehlt es sich, rechtzeitig die für ihre Erweiterung zweckdienlichen Liegenschaften zu erwerben.

Wir schlagen daher vor, neun Liegenschaften nördlich vom Chemiegebäude
zwischen der Universitätsstrasse und der Frauenklinik (PL : Fr) sowie fünf Liegenschaften zwischen der Clausiusstrasse, Tannenstrasse, Universitätsstrasse und dem Maschinenlaboratorium zu erwerben (PL: L und H).

771 a. Die neun Liegenschaften nördlich vom Chemiegebäude Kat.-Nr. 3613, S198 bis 3203, 3219 und 3220 (PL: L) bieten -- abgesehen von den zwei letztgenannten, die im Plan nicht mehr ersichtlich sind --- hinter einer geschlossenen Gebäudereihe an der Universitätsstrasse ein relativ günstiges Bauland, das indessen bisher mit einem Bauverbot behaftet -war. Der Kanton Zürich hat sich jedoch bereit erklärt, der Eidgenossenschaft bei Übernahme dieser Liegenschaften eine Milderung dieser Baubeschränkung in Aussicht zu stellen, falls der Bund seinerseits dem Kanton Zürich durch Überlassung eines der E. T. H.

gehörenden Versuchsrebberges (PL : E) entgegenkommen würde. Dieser südlich von der Frauenklinik an der Schmelzbergstrasse gelegene Versuchsrebberg (Kat.-Nr. 881) ist ca. 76 m lang und 88 m breit. Dieses Bauland würde dem ^Kanton Zürich beim Ausbau der Spitalanlagen wertvolle Dienste leisten.

Es ist dem Kanton Zürich ein summarisches, grösstenteils zukünftiges Überbauungsprojekt des betreffenden Areals zwischen Universitätsstrasse und Frauenklinik unterbreitet worden.

Am 28. Juni 1945 berichtete der Regierungsrat des Kantons- Zürich folgendes: 1. Wir sind grundsätzlich bereit, auf eine Milderung der Servituten gemäss folgender neuer Fassung einzutreten: A. Eine Zone von 25 m Tiefe längs der Universitätsstrasse (gemessen von der heutigen Grenze der Universitätsstrasse an) darf im Rahmen des kantonalen Baugesetzes und der städtischen Bauordnung überbaut werden, wobei jedoch kein Bauteil die Quote 482 und eine Höhe von 20 Metern über der Niveaulinie der Universitätsstrasse überragen darf.

B. Das östlich der in lit. A genannten Zone liegende Terrain darf nur bis auf 5 m Abstand von der Grenze gegen das Grundstück Kat.-Nr. 3713 (Frauenklinik, Pl. : Fr) und ferner nur bis zu einer Tiefe von 50 m-- von der Baulinie der Universitätsstrasse an gemessen -- überbaut werden, wobei a. bis zu einer Tiefe von 40 m kein Bauteil die Quote 475, ft. in der Tiefe zwischen 40 und 50 m kein Bauteil die Quote 471 überragen darf.

Im übrigen hat die Überbauung auch in diesen Zonen den Vorschriften des Baugesetzes und der städtischen Bauordnung zu entsprechen.

C. Die Liegenschaften der Eidgenössischen Technischen Hochschule sind so zu bewerten, dass das Grundstück Kat.-Nr. 8713 des Kantons nicht durch Ausdünstungen, Bauch-
oder Staubentwicklung, Lärm oder Erschütterungen beeinträchtigt wird.

D. Die Dachflächen in den Zonen gemäss lit. B sind als Grünflächen und dauernd in gutem Zustand zu erhalten.

Die räumlichen Auswirkungen dieser neuen Dienstbarkeiten sind im Situationsplan Nr. 50 vom 9. Juni 1945 im Maßstab l : 500 und irn Plan Nr. 133 vom 9. Juni 1945 mit Schnitten im Maßstab l : 200 dargestellt. Bedingung für die Lockerung der .genannten Servituten ist die Überlassung des Grundstückes Kat.-Nr. 133, wo sich der Versuchsrebberg der Eidgenössischen Technischen Hochschule (Pl. : R) befindet, ebenso --· unmittelbar nach Übernahme der betreffenden Liegenschaften durch den Bund -- die Überlassung des im Situationsplan rot umrandeten, ca. 600 ma grossen dreieckförmlgen Gebietes westlich der Frauenklinik (Pl. : L b).

2. Wir sind ferner grundsätzlich bereit, den in der Böschung der Geländeterrasse südwestlich der Frauenklinik liegenden Baugrund abzutreten, den die Eidgenössische Technische Hochschule für die Anlage eines neuen Gewächshauses benötigt. Wir

772 wünschen einzig, dass die neue Grenze nicht zu nahe an die obere Böschungskante zu liegen kommt... Das von uns abzutretende Gelände umfasst statt 1300 m2, wie Sie dies wünschten, noch ca. 1000 m 2 (vgl. Pl. : Fr a).

Für die Verhandlungen über die Bewertung der verschiedenen Objekte steht Ihnen die Pinandirehtion zur Verfügung.

Die eidgenössische Bauinspektion Zürich hat berechnet, dass bei der heutigen Servitut die fraglichen neun Liegenschaften längs der Universitätsstrasse mit. ungefähr 37 SOO m3 überbaut werden können. Nach Lockerung des Bauverbotes nach Vorschlag des Begierungsrates wäre eine Überbauung von 89 800 m3 möglich. Diese Zahl ist jedoch eine theoretische und maximale, denn durch die Anlage der notwendigen Höfe gehen einige tausend Kubikmeter verloren. Immerhin kann gesagt werden, dass die Baumöglichkeit nach Lockerung des Bauverbotes ungefähr eine doppelte wäre --· d. h. ca. 87 000 m3 mehr betragen würde -- gegenüber dem heutigen Zustand.

Ferner errechnet die eidgenössische Bauinspektion Zürich, dass auf dem.

Versuchsrebberg (PL: E), den wir dem Kanton ab treten .würden, eine maximale Baukubatur von rund 18 600 m3 Platz finden könnte.

Nach Schätzungen der eidgenössischen Bauinspektion Zürich dürften diese neun Liegenschaften nördlich vom Chemiegebäude zu erwerben sein für den Betrag von Fr. l 850 000.

In bezug auf die finanzielle Regelung des vorerwähnten, mit dem Begierungsrat des Kantons Zürich in Aussicht genommenen Abkommens, wird folgendes in Vorschlag gebracht: Der Kanton Zürich bewilligt zugunsten der Eidgenossenschaft die vorerwähnte Milderung des Bauverbotes betreffend die Liegenschaften nördlich vom Chemiegebäude (Pl. : L).

Der Kanton Zürich überlässt der Eidgenossenschaft die dreieckförmige Parzelle a (Pl. : Fr) im Umfange von ca. 1000 m3 zwecks Erstellung der neuen Gewächshäuser, die im Abschnitt IV b besprochen wurden.

Die Eidgenossenschaft überlässt dagegen dem Kanton Zürich die dreieckfönnige Parzelle b (Pl. : L) im Umfange von ca. 600 m3 zugunsten der Frauenklinik sowie den Versuchsrebberg der E. T. H. (PL: B) in der Grosse von 2515 m2.

Diese Milderung eines Bauverbotes und die damit verbundenen Tauschgeschäfte würden ohne Rechnungsstellung von der einen oder andern Seite vorgenommen (vgl. Brief der Finanzdirektion des Kantons Zürich vom 13. August 1945).

Nach genauer Prüfung der Grundlagen dieses Abkommens halten wir dasselbe für zweckentsprechend.

b. Der Vollständigkeit wegen möchten wir hier unsere Angaben unter Abschnitt IV b in Erinnerung bringen, wonach als Ersatz für das der Abteilung für Landwirtschaft verloren gehende G a r t e n l a n d - -- hierzu gehören auch der vorerwähnte Versuchsrebberg B und der Obstgarten, der der Erweiterung der

773

Versuchsanstalt für "Wasserbau (PL: Wa V) geopfert werden musa -- auf Zusehen hin ein angemessener Teil (wir schätzen denselben auf ca. 4000 m2) der von der Eidgenossenschaft für den Neubau der Meteorologischen Zentralanstalt erworbenen Liegenschaft zur Verfügung gestellt wird.

c. Das M a s c h i n e n l a b o r a t o r i u m (PL: ML) leidet schon heute sehr unter Eaummangel, namentlich für Forschungszwecke. Zweifellos wird sich binnen kurzem die Frage seiner Ausdehnung bis zur Tannenstrasse stellen, und zwar durch Übernahme der fünf Liegenschaften Kat.-Nrn. 780, 911, 1125, 1124 und 8888 (PL: H), die ganz von Bauten der E. T. H. umschlossen sind.

Der Ankauf der zwei Liegenschaften Ecke Tannenstrasse/Clausiusstrasse östlich der letzteren (PL : H1) würde im besondern die infolge der ungünstigen Eaulinien erwünschte bauliche Uberbrückung der Clausiusstrasse, d. h. eine bessere Ausnützung dieser Liegenschaften sowie des bereits von der Eidgenossenschaft westlich von der Clausiusstrasse zwecks Erweiterung der E. M. P. A.

erworbenen Baugrundes (PL : M b) ermöglichen. Der Wettbewerb, den die Direktion der eidgenössischen Bauten der Einreichung der in der Einleitung (vgl. Abschnitt I) erwähnten zweiten Botschaft vorangehen lassen wird, sieht auch die zukünftige Überbauung des Areals zwischen Clausiusstrasse, Tannenstrasse, Universitätsstrasse und Maschinenlaboratorium vor.

Diese fünf Liegenschaften -- in zwei derselben ist zur Zeit in mietweise übernommenen Wohnungen die eidgenössische Anstalt für das forstliche Versuchswesen (PL: F) provisorisch untergebracht -- dürften nach Schätzungen der eidgenössischen Bauinspektion Zürich heute zu erwerben sein für den Betrag von Fr. l 800 000.

d. Die neugeschaffene Eidgenössische Anstalt für Wasserversorgung, Abwasserreinigung und Gewässerschutz (E. A. W. A. G.) ist provisorisch in drei verschiedenen Gebäuden, zum Teil weit voneinander entfernt, untergebracht, nämlich in zwei kleinen Gebäuden Physikstrasse Nrn. 3 und 7 und im Hygiene-Institut der E. T. H. an der Clausiusstrasse. Es empfiehlt sich, sobald als möglich die Konzentration der Direktion und der drei Abteilungen dieser Anstalt in einem Gebäude in Aussicht zu nehmen. Dieser Bau sollte in der Nähe der Versuchsanstalt für Wasserbau liegen.

Hierzu bringen wir den Ankauf der Liegenschaft Hochstrassè 60,
Zürich 7, Kat.-Nr. 222, in Vorschlag (auf dem beiliegenden Plan nicht ersichtlich).

Diese Liegenschaft mit einer Grundfläche von 1887 m2 und einem Verbindungsweg zur Voltastrasse, somit zur Versuchsanstalt für Wasserbau (Wegstrecke 4 Minuten), umfasst ein Wohnhaus mit Keller, drei Geschossen und einem Dachgeschoss in einem umbauten Baum von 3200 m3.

Diese Liegenschaft kann zur Zeit zum Preise von Fr. 260 000 erworben werden.

Die spätere Unterbringung der Direktion und der technischen, chemischen und biologischen Abteilungen der E. A. W. A. G. in diesem Neubau wird gewisse Anpassungsarbeiten verursachen, die zu Lasten der Kredite der eidgenössischen Bäudirektion zu übernehmen wären.

774

VII. Zusammenstellung der Kosten der Erweiterungsbauten und des Erwerbes von Liegenschaften.

Im Abschnitt IV «Beschreibung der einzelnen Erweiterungsprojekte»sind die Kosten der vorgesehenen Arbeiten wie folgt angegeben: a. Schaffung neuer Arbeitsräume im Hauptgebäude . . , Fr. l 892 000 b Erweiterung des Land- und Forstwirtschaftlichen Gebäudes . . · » 4 800 000 Desgleichen Gewächshäuser und Plam'e » 400 000: Desgleichen Milchtechnisches Institut » 200 000 c. Aufstockung und Erweiterung des Chemiegebäudes . . » 6 085 000 d Bauvorhaben im Physikgebäude 1. Erstellung eines grossen Auditoriums für den Physikunterricht » l 633 000 Anpassungsarbeiten an die Versuchsanstalt für Wasserbau » 220000 2. Erweiterung des Institutes für technische Physik und seiner Abteilung für industrielle Forschung . . . .

» 100 000 3. Neuer Bautrakt für die Institute für Schwachstromtechnik und Hochfrequenztechnik » 3 100 000 e. Erweiterung der Versuchsanstalt für Wasserbau . . .

» 3 015 000 /. Erweiterung des Maschinenlaboratoriums » 720 000 Kosten der Erweiterungsbauten

Fr. 21 665 000

Im Abschnitt VI sind ferner folgende Beträge für den Erwerb von Liegenschaften, grösstenteils für spätere Erweiterungsbauten, zusammengestellt: 1. Ankauf von neuen Liegenschaften an der Universitätsstrasse nördlich vom Chemiegebäude Fr. l 850 000 2. Neue Pflanzanlagen für die landwirtschaftliche Abteilung » -- 3. Ankauf von Liegenschaften an der Tannenstrasse...

» 1 800 000 4. Ankauf einer Liegenschaft an der Hochstrasse . . . .

» 260 000 Kosten des Erwerbes von Liegenschaften. . . . . . . Fr. 3410000 Kosten der Erweiterungsbauten und des Erwerbs von Liegenschaften.

Fr.25 075 000 Zuschlag für Anpassung des Fernheizkraftwerkes an die Erweiterungsbauten, für Unvorhergesehenes und Teueru ca. 7,7 %. .

» 1925 000 Gesamtkosten

Fr. 27 000 000

VIII. Überblick über die durch die Erweiterungsbauten bedingte Vermehrung der Betriebskredite der E. T. H, Wir legen Wert darauf, einen solchen naturgemäss nur sehr angenäherten Überblick zu gewähren, um der zu erwartenden allmählichen Erhöhung der

775

Voranschläge der E. T. H. in den nächsten Jahren zum vornherein eine grundsätzliche Begründung zu gehen.

Zwei Zahlen fallen hierbei besonders ins Gewicht, nämlich: 1. das Verhältnis der neuen, effektiv nutzbaren und zusätzlichen Arbeitskubatur zur heute vorhandenen Eaumkubatur, 2. die heute -- z. B. gemäss dem Voranschlag 1945 -- in Betracht fallenden Kredite: a. unter Eubrik 806, E. T. H., Verwaltung, b. unter Eubrik 807, E. T. H., Unterricht und Forschung.

Wir wollen zunächst diese massgebenden Zahlen näher analysieren: Zu 1. Die heute benützte Eaumkubatur der in Frage kommenden Gebäude umfasst: 3 m

Hauptgebäude Land- und Forstwirtschaftliches Gebäude Chemiegebäude Physikgebäude Versuchsanstalt für Wasserbau Maschinenlaboratorium mit Fernheizkraftwerk . . . .

m'

250000 55 000 71 000 56000 20 000 92 000

Zusammen

294000

.

544000

Die neu zu erstellenden Räume bedingen eine Ausgabe von rund Fr. 23 200 000, wovon entfallen: auf das Hauptgebäude, einsphliesslich der bereits bewilligten Kredite Fr.

1700000 auf die fünf anderen Gebäude » 21 500 000 Wir wollen annehmen, dass diese Baukosten etwa nur zur Hälfte Neukubaturen entsprechen, die als Vermehrung der effektiv dem Unterricht und der Forschung dienenden Eäume zu gelten haben, wobei wir einmal diesen Abzug für Mobiliar, Inventar usw. vornehmen, sodann beachten wollen, dass die heutigen Arbeitsräume überfüllt sind und somit zukünftig die Zahl der Hilfskräfte und der Umfang der Gemeinkosten und Sachausgaben bezogen auf den Kubikmeter umbauten Eaums abnehmen wird. In bezug auf die Ausgaben für Hausdienst, Heizung, Beleuchtung, Gas und Strom für technische Zwecke dürfte diese Eechnungsweise etwas zu ungünstig sein. Sie muss im besondern in bezug auf das Hauptgebäude verbessert werden, da die zahlreichen Auditorien und Ubungssäle, die es umfasst, noch vor wenigen Jahren nicht vollbenützt waren, während sie heute überfüllt sind und sogar das bisher für festliche Anlässe reservierte Auditorium maximum laufend in den Dienst des Unterrichtes gestellt werden muss.

Ferner setzen wir einen durchschnittlichen Einheitspreis für den Kubikmeter umbauten Neuraums von etwa Fr. 180 in Rechnung.

776

Auf dieser Grundlage ergeben sich die in Vergleich zu den heutigen Kuhaturen zu stellenden, massgebenden Neukubaturen wie folgt: Hauptgebäude (% l 700 000 :130) 6 500 m3 andere fünf Gebäude (% 21 500 000:130) 82 000 m3 Das Verhältnis der anrechenbaren Kubaturen der Erweiterungsbauten zu denjenigen der in Betracht fallenden heute vorhandenen Gebäude beträgt demnach : für das Hauptgebäude: 6500 (Gewinn an m3) : 2500 (l % der alten Kubatur) = 2,6% für die fünf anderen Gebäude: 82000 (Gewinn an m3) : 2940 (1% der alten Kubatur) = 27,9% Aus den vorerwähnten Gründen müssen wir den für das Hauptgebäude errechneten Prozentsatz auf mindestens 10% erhöhen.

10% von 250000 m3 und 27,9% von 294000 m3 geben zusammen eine anrechenbare Mehrkubatur von 107 000 m* Zu 2. Die Positionen des Voranschlages für 1945, die eine Vermehrung erfahren werden, sind u.a. folgende: Rubrik 306/412, 413, 417, 418, 531, 532, 533, 534, 535, im Betrage von Fr. 974000 Eubrik 807/412, 421, 422, 423, 424, 425, 431, 611, 612, im Betrage von » l 619 000 gesamter massgebender Betrag Fr. 2 593 000 oder 2 593 000 (in Betracht fallender Kredit) 544000 (alte Kubatur) = Fr. 4.77 für den m3 Wir haben in diesen Summen, auf welche sich die Vermehrung der Betriebskosten infolge der Erstellung der Erweiterungsbauten bezieht, weder Mehrkosten für die Verwaltung (auch nicht für das Fernheizkraftwerk) noch für die Professorenbesoldungen -- d. h. keine neuen Lehrstellen -- vorgesehen.

Eventuelle Mehrausgaben für diese Budgetpositionen dürften durch die Mehreinnahmen infolge der Zunahme der Zahl der Studierenden ausgeglichen werden, es sei denn, dass in den nächsten Jahren das Stipendienwesen wesentlich erweitert werde.

Wenn wir die vorstehend errechnete Ausgabensumme von Fr. 2 593 000 auf die gesamte in Frage kommende Kubatur von 544 000 m3 beziehen und die vorstehend angenommenen Prozentsätze (Verhältnis der anrechenbaren Kubaturen der Erweiterungsbauten zu denjenigen der heute in Betracht fallenden vorhandenen Gebäude) anwenden, so ergibt sich die Vermehrung der jährlichen Betriebskosten zu: · .

4,77 (Betriebskosten für den m3 umbauten Baums) mal 107000 m3 (massgebende neue Kubatur) = Fr. 510 000

777

Diese Vermehrung der jährlichen Betriebsausgaben dürfte auf Grund der vorskizzierten knapp bemessenen Grundlagen der Kechnung als ein Minimum bezeichnet werden. Im besondern berücksichtigt diese Summe in keiner Weise die allgemeine Teuerung, die sich ganz besonders ungünstig auf jedes Inventar wissenschaftlicher Arbeit auswirkt.

Seit 1939 hat die Eidgenossenschaft der militärischen, wirtschaftlichen und sozialen Verteidigung des Landes beträchtliche Summen zuwenden müssen.

Hieraus könnte der Schluss gezogen werden müssen, dass nunmehr eine neue Aera strengster Sparinassnahmen beginnen sollte. Man weiss aber, dass unser Land in der Nachkriegszeit einen sehr schweren Kampf, nämlich die tatkräftige Verteidigung seiner wirtschaftlichen Lage in der Welt, anzutreten hat.

Die Schweiz wird diesen Kampf in erster Linie bestehen können durch ihre wissenschaftlichen und technischen Forschungen und Erfindungen sowie durch die Qualität ihrer Arbeit. In diesem Arbeitsplan fällt der E. T. H.

eine der wichtigsten Bollen zu. Die vorstehenden Erörterungen bringen den Nachweis dafür, dass die beantragten Kredite unerlässlich sind, um unserer eidgenössischen Hochschule und ihren Instituten die Möglichkeit zu geben, den Anforderungen der Nachkriegszeit gerecht zu werden. Diese Ausgaben werden gemacht im Interesse unserer Exportindustrie sowie der Industrie, des Gewerbes und der Landwirtschaft, die für den Eigenbedarf unseres Landes arbeiten.

Wir glauben, durch die vorstehenden Angaben den Nachweis zu erbringen, dass der Ausbau der E- T. H. gemäss einer klaren und weitsichtigen Zielsetzung in.Aussicht genommen ist und dass der Ausbau dieser Anstalt, die wohl als wichtigster Exponent der wissenschaftlichen, technischen und kulturellen Ziele der Eidgenossenschaft zu gelten hat, zu den Aufgaben gehört, von denen -- im Sinne unserer Botschaft zu den Voranschlägen für 1946 -- gesagt werden darf, dass unser Staat nie in die Lage kommen sollte, sie mit Eücksicht auf seine Finanzlage nicht übernehmen zu können.

Auf Grund der vorstehenden Darlegungen ersuchen wir Sie, dem nachstehenden Entwurf zu einem Bundesbeschluss Ihre Zustimmung zu erteilen.

Genehmigen Sie, Herr Präsident, hochgeehrte Herren, die Versicherung unserer vollkommenen Hochachtung.

Bern, den 17. Dezember 1945.

Im Namen des Schweiz. Bundesrates, Der B u n d e s p r ä s i d e n t :

Ed. v. Steiger.

Der Bundeskanzler: Leimgruber.

Buodeeblatt.

97. Jahrg.

Bd. Tl.

53

778

Bezeichnungen im beigefügten Plan.

HG L

Hauptgebäude.

l Lichthöfe.

h Neue Hörsäle.

Land- und Forstwirtschaftliches Institut.

N Neuer Bautrakt, h Institut für Haustierernährung.

Gewächshäuser.

Versuchsrebberg.

Chemiegebäude.

T Neuer Bautrakt.

s Seitenflügel des bestehenden Gebäudes.

l, v Laboratorien für besondere Zwecke.

Physikgebäude.

A Neues Auditorium, H, S Neue Institute für Hochfrequenz- und Schwachstromtechnik.

Z Jetzige Lage der Schweizerischen Meteorologischen Zentralanstalt.

c Institut für Atomumwandlung.

w Werkstätte für technische Physik.

Versuchsanstalt für Wasserbau.

V Verlängerung der Versuchshalle.

w Neue Werkstätte.

Maschinenlaboratorium.

a Aufstockung.

Naturwissenschaftliches Gebäude.

W Westbau.

Eidgenössische Materialprüfungsanstalt.

b Eckhaus Tannenstrasse/Westseit Clausiusstrasse.

Eidgenössische Sternwarte.

Forstliche Versuchsanstalt.

Studentenheim.

Zu erwerbende Liegenschaften an der Universitätsstrasse.

b Terrainstreifen, der der Frauenklinik überlassen wird.

Z« erwerbende Liegenschaften an der Tannenstrasse.

l Eckhaus Tannenstrasse/Ostseit Clausiusstrasse.

Kantonale Frauenklinik.

a Terrainstreifen, der der E. T. H. überlassen wird.

Neues Kantonsspital (erst zum Teil erstellt).

r

Ch

Ph

WA ML NW M Sw F St L H Fr Ks

Masstab

BESTEHENDE Gebäude MIT Aufstockungen Batiments ACTUELS AVEC Surelevation NEUE

GebäudeteileEdificesS

Baulinien ALIGNEMENTS

NOUVEAUX«

779 (Entwurf.)

liundesbcscliluss über

den Ausbau der Eidgenössischen Technischen Hochschule.

Die Bundesversammlung der schweizerischen Eidgenossenschaft, nach Einsicht einer Botschaft des Bundesrates vom 17. Dezember 1945, beschliesst: Art. 1.

Für die bessere Ausnützung des Hauptgebäudes, die Erweiterung des Land- und Forstwirtschaftlichen Gebäudes, des Chemiegebäudes, des Physikgebäudes, der Versuchsanstalt für Wasserbau und des Maschinenlaboratoriums der Eidgenössischen Technischen Hochschule sowie für den Erwerb verschiedener Liegenschaften im wesentlichen für die zukünftige Entwicklung der Eidgenössischen Technischen Hochschule wird ein Kredit von Fr. 27 000 000 bewilligt.

Art. 2.

Der für den Ankauf der Liegenschaften und für die Aufstellung baureifer Projekte nötige Betrag wird sofort zur Verfügung gestellt, während die Erweiterungsbauten, sobald die Materialien zur Verfügung stehen, verteilt auf etwa fünf Jahre zur Ausführung gelangen sollen.

Art. 8.

Dieser Beschluss tritt, weil nicht allgemein verbindlicher Natur, sofort in Kraft.

Art. 4.

Der Bundesrat wird mit dem Vollzug dieses Beschlusses beauftragt.

6230

Schweizerisches Bundesarchiv, Digitale Amtsdruckschriften Archives fédérales suisses, Publications officielles numérisées Archivio federale svizzero, Pubblicazioni ufficiali digitali

Botschaft des Bundesrates an die Bundesversammlung über den Ausbau der Eidgenössischen Technischen Hochschule. (Vom 17. Dezember 1945.)

In

Bundesblatt

Dans

Feuille fédérale

In

Foglio federale

Jahr

1945

Année Anno Band

2

Volume Volume Heft

26

Cahier Numero Geschäftsnummer

4914

Numéro d'affaire Numero dell'oggetto Datum

20.12.1945

Date Data Seite

737-779

Page Pagina Ref. No

10 035 436

Das Dokument wurde durch das Schweizerische Bundesarchiv digitalisiert.

Le document a été digitalisé par les. Archives Fédérales Suisses.

Il documento è stato digitalizzato dell'Archivio federale svizzero.