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N .

2 1

Schweizerisches Bundesblatt mit schweizerischer Gesetzsammlung, 67. Jahrgang.

Bern, den 26. Mai 1915.

Band H.

Erscheint wöchentlich. Preis 10 Franken ini Jahr, 5 Franken im Halbjahr.

Einrückungsgebühr : 15 Eappen die Zeile oder deren Baum. -- Anzeigen franko an die Buchdruckerei Stämpfli & de. in Bern.

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6 1 6

Botschaft des

Bundesrates an die Bundesversammlung betreffend Genehmigung der Geschäftsführung und der Rechnungen der schweizerischen Bundesbahnen für das Jahr 1914.

(Vom

21. Mai 1915.)

Allgemeines.

Der Verwaltungsrat der schweizerischen. Bundesbahnen hat uns unterm 10. Mai 1915 den Berieht der Generaldirektion über die Geschäftsführung und die Rechnungen für das Jahr 1914 zu Ihren Händen vorgelegt. Eine aus der Mitte der ständigen Kommission bestellte Delegation hat die Gewinn- und Verlustrechnung, sowie die Bilanz mit den entsprechenden Büchern verglichen und die Übereinstimmung der Einträge festgestellt.

In der Botschaft betreffend Genehmigung der Geschäftsführung und der Rechnungen der schweizerischen Bundesbahnen für das Jahr 1913 wurde darauf hingewiesen, dass das Eisenbahndepartement der Generaldirektion der S. B. B. seine vorläufige Meinung über die Verlängerung der Vorlagefrist für die Jahresrechnung und die möglichen Vereinfachungen in der gedruckten Vorlage mitgeteilt habe und dass die Organe der Bahnverwaltung einen bezüglichen Bericht abgeben werden. Dieser Bericht steht zurzeit noch aus. Inzwischen nahm das Eisenbahndepartement Veranlassung, der Generaldirektion weitere, auf Vereinfachung der jährlichen Berichterstattung hinzielende Abkürzungen vorzuschlagen.

Bundesblatt. 67. Jahrg. Bd. II.

25

350

·

Finanzielle Ergebnisse.

Bei der Aufstellung des Voranschlages für 1914 stellte die Generaldirektion, trotz der zu erwartenden besonderen Verkehrsbelebung durch die Landesausstellung, auf eine ganz bescheidene Zunahme von je l °/o der Einnahmen aus der Personen- und Güterbeförderung ab. Die allgemeine Geschäftslage und der hohe Zinsfuss Hessen kein günstigeres Ergebnis erwarten. Die Erfahrungen der ersten sieben Monate des Jahres rechtfertigten diese Annahme. Im Personenverkehr ergab sich eine Mehreinnahme von nur Fr. 450,000, während das Erträgnis des Güterverkehrs, hauptsächlich wegen Abnahme der Baumaterialbeförderung, gegen das Vorjahr um annähernd Fr. 2,000,000 zurückblieb. Unter gewöhnlichen Verhältnissen hätte man immerhin auf einen befriedigenden Rechnungsabschluss rechnen können.

Leider führte der anfangs August ausgebrochene Völkerkrieg mit seinen lähmenden Wirkungen auf Handel und Verkehr auch im Finanzhaushalte der Bundesbahnen zu empfindlichen Störungen.

Die Monatseinnahmen aus dem Personenverkehr erreichten nur noch die Hälfte bis zwei Drittel der üblichen Beträge und im Güterverkehr sanken sie im August sogar auf 40 % zurück. Ein so ausserordentlicher und rascher Verkehrsrückgang ist im schweizerischen Eisenbahnbetriebe bis jetzt nie vorgekommen. Der Krieg von 1870/71 war in den Ergebnissen dieser Jahre kaum wahrnehmbar.

Die Gewinn- und Verlustrechnungen der Bundesbahnen weisen bis jetzt nur in den Jahren 1908 und 1909 wegen eingetretener Geschäftsstörung Ausgabenüberschüsse von 5,8 und 4 Millionen Franken auf. Von 1910--1913 betrugen die reinen Überschüsse nach Vornahme reichlicher Abschreibungen 7,9, 6,1 1,9 und 1,6 Millionen Franken. Im Kriegsjahr 1914 ergab sich nach Anrechnung der gesetzlichen Amortisationsquote von 8,9 Millionen und nach Abschreibung von 1,2 Millionen für Bauverluste und Geldbeschaffungskosten ein Ausgabenüberschuss von 17,2 Millionen Franken. Nach den Ergebnissen der ersten Kriegsmonate stand ein noch viel grösserer Ausfall zu erwarten. Der erfolgte Rückschlag lastet schwer auf der Unternehmung, um so mehr als die schädigenden Einflüsse des Krieges noch geraume -Zeit nachwirken werden. Das gestörte Gleichgewicht bedingt eine umsichtige und sparsame Verwaltung und Betriebsführung. Die leitenden Behörden trafen unverzüglich dahinzielende Anordnungen.

Die Betriebsausgaben wurden nach Möglichkeit vermindert. Sodann wird eine bleibende Aufbesserung der Einnahmen von der Erhöhung der Taxen der Hin- und Rückfahrtsbillette erwartet.

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Betriebsrechnung.

Den Mindererträgnissen von 14,7 °/o im Personen- und von 13,6 % im Güterverkehr stehen geringere Ausgaben für Personal und Material gegenüber. Nach den Angaben auf Seite 483 des Berichtes der Generaldirektion sind die Einnahmen nicht vollständig, weil die Transportvergütungen für die Mobilisation der Armee und hinsichtlich der Monate November und Dezember auch für die übrigen Militärtransporte nicht Inbegriffen sind.

Vergleichsweise führen wir die Beträge der letzten sechs Jahre auf: .

Janr

1914 1913 1912 1911 1910 1909 Jahr

Fr.

auf 1 km Fr.

183,538,680 212,721,315 206,056,419 196,511,857 187,604,055 174,261,181

65,503 76,711 75,038 71,407 68,419 63,122

Betriebseinnahmen

Betriebsausgaben Fr.

auf 1 km Fr.

Vermehrung % -- 13,72 3,24 4,86

4,75 7,66 1,7»

Vermehrung

%

45,812 128,364,302 3,59 48,015 133,147,697 3,69 128,403,938 46,897 8,0^ 118,821,314 43,334 2,36 116,079,243 42,334 0,07 116,001,885 42,367 -- 0,47 Die reinen Betriebsausgaben umfassen nur die eigentlichen Betriebs- und Unterhaltungskosten ohne die zu Lasten des Spezialfonds für . Erneuerung, Feuerversicherung, Unfallrenten etc.

fallenden Beträge von Fr. 6,830,235, die in der Bahnbetriebsrechnung Inbegriffen sind. Diese Verminderung der reinen Betriebsausgaben um 4,8 Millionen Franken wurde in der Hauptsache durch die Einschränkung der Fahrleistungen und des Unterhaltes der Bahneinrichtungen erzielt. Von den Minderausgaben entfallen in runden Beträgen auf 1914 1913 1912 1911 1910 1909

Millionen Franken

das Verwaltungs- und Betriebspersonal .

den Unterhalt der Bahnanlagen den Unterhalt der Fahrzeuge den Verbrauch von Brenn- und Schmiermaterial die verschiedenen Ausgaben, Roll materialmiete etc.

zusammen wie oben

0,4 0,5 1,0 1,9 1,0

352 Der Personalbestand war kleiner als im Vorjahre. Es standen im Dienste: ""ceS1"

Ende 1914 Ende 1913 weniger 1914

imTa

Sl°hn im Ganzen

25,863 25,999

10,095 11,627

35,958 37,626

136

1,532

1,668

Gewinn- und Verlustrechnung.

Die Vergleichung mit den Betragen des Vorjahres ergibt : Einnahmen.

Überschuss der Betriebseinnahmen auf Grund der reinen Betriebskosten, wie obenstehend .

Ertrag der Wertbestände und Guthaben Zinse zu Lasten des Baukonto . .

Ertrag der Bodenseeschiffe .

Betriebsbeitrag von Italien (Simplon) Verschiedene Einnahmen . . . .

Zusammen Ausgaben.

1914 Fr.

1913

55,174,377

79,573,618

3,830,090 1,582,035 61,505 66,000 159,600

4,901,957 1,076,152 105,493 66,000 77,724

60,873,607

85,800,944

1914 Fr.

45,000

1913 Fr.

45,000

Pachtzins für Vevey-Chexbres .

Verzinsung der festen Anleihen 55,109,888 1,115,753 Verzinsung der schwebenden Schulden 8,926,560 Gesetzliche Abschreibung . . .

Abschreibung untergegangener Anlagen 816,834 442,814 Abschreibung von Anleihenskosten Einlage in den Erneuerungsfonds .

9,097,168 Einlage in die Pensionsreserven 27,164 Einlage in den Feuerversicherungsfonds 330,917 Einlage in den Unfallrentenfonds .

619,577 Verzinsung und Abschreibung des 1,500,000 Hülfskassadefizites Sonstige Ausgaben . .

. . .

77,183 Zusammen

78,108,858

Fr.

52,916,294 2,056,519 8,355,783 1,345,764 5,867,797 9,783,121 30,121 320,065 1,900,000 1,500,000 67,123 84,187,587

353 1914 Fr.

Einnahmenüberschuss . . . --17,235,251 dazu : Überschuss vom Vorjahr . .

8,039,164

1913 Fr.

1,613,357 6,425,807

bleiben zum Vortrag auf neue Rechnung -- 9,196,087

8,039,164

Der Überschuss der Betriebsrechnung ist der von den Ereignissen am stärksten betroffene Posten. Er ist um 24,4 Millionen niedriger als im Vorjahr und reicht gerade zur Verzinsung der festen Anleihen aus. Der übrige Teil der Einnahmen vermag die Pflichtigen Rücklagen für Erneuerungen und die Abschreibungen bei weitem nicht zu decken. Die Bahnverwaltung nahm aber gleichwohl den Betrag der gesetzmässigen Amortisation auf dem Anlagekapital und einige andere Abschreibungen, sowie die Gutschriften an die besonderen Fonds und Reserven in die Ausgaben der Gewinn- und Verlustrechnung auf. Soweit die Einnahmen und der alte Saldo zur Deckung dieser Leistungen nicht ausreichen, ist diese Ausgabe vorläufig nur als reine Buchung zu betrachten. Der damit erzielten Bilanzverbesserung steht ein entsprechend erhöhter Passivsaldo gegenüber. Erst wenn dieser aus späteren Einnahmen gelöscht sein wird, sind die Verpflichtungen vollständig erfüllt.

Die übrigen Posten der Gewinn- und Verlustrechnung sind durch die Verhältnisse bedingt. Das gilt insbesondere von den Zinsen. Die Erhöhung der Eisenbahnschuld und des mittleren Zinsfusses führten zu einer Vermehrung der Nettozinslast um 1,8 Millionen Franken.

Die Abschreibung von 1,6 Millionen Franken auf dem Hülfskassadefizit erscheint durch das fortwährende Anwachsen des Fehlbetrages gerechtfertigt.

Die zweite Zuweisung von Fr. 619,577 an den Unfallrentenfonds, als Kapitalwert der im Berichtsjahre entstandenen neuen Rentenverpflichtungen, hätte nach den Bestimmungen der Rechnungsverordnung in der Betriebsrechnung anstatt in der Gewinnund Verlustrechnung durchgeführt werden sollen, da es sich nicht um eine Reservestellung, sondern um die Deckung einer im Berichtsjahre entstandenen Schuldverpflichtung handelt.

Erneuerungsfonds.

Die bisher für die Linien der ehemaligen Gotthardbahn gültigen Einlageansätze sind mit der Aufgabe der besonderen

354

Ertragsrechnung für dieses Netz fallen gelassen worden. Die Gutschrift an den Fonds für 1914 erfolgte einheitlich nach den reglementarischen Ansätzen der S.B.B, vom 28. September 1906.

Der um etwa Fr. 700,000 niedrigere Einlagebetrag ist eine Folge der verminderten Bauten der Lokomotiven und Wagen. Die Entnahmen aus dem Fonds betrugen Fr. 2,628,000 weniger als im Vorjahr, weil mit den Erneuerungen, insbesondere mit der Ausserdienstsetzung von alten Fahrzeugen zurückgehalten wurde.

Heservefonds.

Die angestrebte Revision des Art. 8 des Rückkaufsgesetzes, der von den Zuweisungen an diesen Fonds handelt, ist noch nicht abgeschlossen. Solange sich keine genügenden Einnahmenüberschüsse ergeben, hat die Vorschrift noch keine Bedeutung. Aus dem Jahre 1913 war eine Reserve von 8 Blillionen Franken in Form des Aktivsaldos vorhanden, die den Ausfall in der neuen Rechnung entsprechend verminderte.

Bilanz.

Auf Baukonto ergab sich ein Zuwachs von 46 Millionen Franken, die reinen Bauausgaben betragen indessen nur 41,s Millionen. Der Mehrbetrag rührt von Übertragungen vom Konto der unvollendeten Objekte her. Die bedeutendsten Zuwachsposten betreffen neues Rollmaterial, die Umbauten im Bahnhof Bern und in St. Fiden, sowie die Anlage der Doppelspur auf den Linien Bern-Thun und Winterthur-St. Gallen.

Den zu amortisierenden Verwendungen wurden 2,s Millionen als Kosten und Mindererlöse auf dem 4 % Bundesbahnanleihen von 60 Millionen Franken beigefügt. Die Abgabe der Titel erfolgte zum Mittelkurs von 95,s %.

Zu den festen Anleihen kamen die schon erwähnten 60 Millionen und weitere 12 Millionen durch Zuweisung von Depotscheinen an die Pensions- und Hülfskasse hinzu, während für 6,8 Millionen Titel zurückbezahlt wurden. Auf Ende 1914 belief sich die Summe der Anleihen auf rund 1560 Millionen Franken.

Das neue Anleihen von 60 Millionen diente mit 34 Millionen zur Rückzahlung von Kassascheinen, was eine entsprechende Verminderung der schwebenden Schulden bewirkte.

Die Veränderungen auf den übrigen Bilanzposten blieben innert den üblichen Grenzen.

355

Unterstützungskassen für das Personal.

Laut dem Spezialberichte der Generaldirektion über die Pensions- und Hülfskasse der Beamten und Angestellten ist der Versicherungsbestand angewachsen auf: 20,668 aktive Mitglieder mit einer versicherten Besoldungssumme von Fr. 56,544,717, 2572 pensionierte Invalide mit einer Jahrespension von Fr. 3,996,450, 2096 pensionierte Witwen mit einer Jahrespension von 1,323,292 Franken, 1041 Waisen mit einer Jahrespension von Fr. 145,962 und 136 pensionierte Doppelwaisengruppen mit Fr. 51,160 Pension.

Die Gewinn- und Verlustrechnung schliesst mit einem Verluste von Fr. 1,200,460 ab, der namentlich auf die eingetretene Überinvalidisierung von 123 °/o zurückzuführen ist. Das Deckungskapital ist mit Einschluss der Sparguthaben auf Fr. 145,180,933 und der Fehlbetrag auf Fr. 30,745,513 angewachsen. Zur Tilgung des letzteren wurden auch dieses Jahr Fr. 1,500,000 verrechnet.

Im Juni traten die im Sinne des Gesetzes betreffend die Kranken- und Unfallversicherung vom 13. Juni 1911 umgearbeiteten Statuten der Kranken- und Hülfskasse der ständigen Arbeiter in Kraft. Die Krankenversicherung (Krankenkasse) wurde von dei Invaliditäts- und Sterbeversicherung (Hülfskasse) getrennt. Die Krankenkasse zählt in zwei Versicherungsklassen 11,911 Mitglieder.

Ihre Rechnung ergibt einen Jahresgewinn von Fr. 25,687, der vom Bundesbeitrag von Fr. 32,400 herrührt. Ohne diesen wäre ein Verlust zu Lasten der Bundesbahnen entstanden. Bei der Arbeiterhülfskasse waren am Ende des Jahres 8692 aktive Mitglieder und 694 pensionierte Invaliden versichert. An diese Invaliditäts- und Sterbe Versicherung, die auf dem Umlegeverfahren so aufgebaut ist, dass die jährlichen Mehrausgaben durch die Betriebskasse der S. B. B. gedeckt werden, leisteten diese Fr. 338,332.

Die beiden Hülfskassen für die Angestellten der ehemaligen Gotthardbahn und der Neuenburger Jurabahn sind nun mit der Pensions- und Hülfskasse der S. B. B. vereinigt. Für 1914 wurden aber noch getrennte Rechnungen geführt. Das Deckungskapital der Gotthardbahnhülfskasse beträgt Fr. 21,185,857, das der Neuenburger Jurabahnkasse Fr. 1,125,052 bei einem Fehlbetrage von Fr. 156,874. In den Ausweisen der S. B. B. sind für die letztere Kasse die Beträge nicht richtig angegeben. Der Fehler hat keine Bedeutung, weil das Deckungskapital für die vereinigte Hülfskasse ohnehin neu berechnet werden muss. Ausserdem bestehen noch folgende Hülfsfonds: Fonds de retraites P. L. M., Fonds zur

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Deckung von Pensionen der ehemaligen J. S., Fonds zur Deckung von Pensionen der ehemaligen G. B., Fonds für ausserordentliche Unterstützungen der ehemaligen S. C. B.

Die Verkehrs- und die Bestandsziffern sämtlicher Hülfsinstitute betragen für 1914: Beiträge der Mitglieder Fr. 4,174,821 Beiträge der Verwaltung ,, 6,821,160 Sonstige Einnahmen ,, 5,774,403 Summe der Einnahmen Fr. 16,770,384 Unterstützungen Fr.

Rückerstattungen an Mitglieder ,, Sonstige Ausgaben ,, Summe der Ausgaben Fr.

Einnahmenüberschuss

Fr.

7,852,711 150,196 4,491 8,007,398 8,762,986

Bestand auf Ende 1913

Fr. 129,961,394

Bestand auf Ende 1914 Fehlbeträge auf Ende 1914

Fr. 138,724,380 ,, 30,902,387 Gesamtbestand

Fr. 169,626,764

Für die Wertschriften wurden die Kurse vom 31. Dezember 1913 beibehalten, so dass keine neuen Kursverluste zu verrechnen waren.

Bau- und Betriebsverhiiltiiisse.

Die für Bauzwecke verausgabten Summen sind, soweit Bahna n l a g e und f e s t e E i n r i c h t u n g e n betreffend, in der nachfolgenden Tabelle im Vergleich mit den in den Bauvoranschlag aufgenommenen Beträgen zusammen- und denjenigen für das Jahr 1913 gegenübergestellt.

Vergleichung der Bauaasgaben 1914 mit dem Voranschlag.

Voranschlag 1914 Fr.

Simplontunnel II .

Brienzerseebahn .

6,300,000 3,000,000 1,700,000 2,000,000

Ausgaben im Jahr 1914 Fr.

5,843,254 5,936,289 1,739,649 1,263,259

Mehr- oder Minderausgaben Fr.

+ +

456,746 2,936,289 39,649 736,741

357

Voranschlag 1914 Fr.

Generaldirektion : Hauenstein- Basislinie Übrige Bauten . .

Kreis I Kreis I I

. . . .

Kreis I I I

. . . .

Kreis I V

. . . .

Kreis V

. . . .

Gesamtsumme

6,500,000 5,500,000 1,647,140 650,240 7,101,000 7,316,500 8,788,700 7,519,600 5,672,300 5,098,400 4,311,600 5,417,100 3,748,400 3,024,400 45,769,140 39,526,240

Ausgaben im Jahr 1914

Mehr- oder Minderausgaben

Fr.

Fr.

8,426,223 + 1,926,223 9,948,347 + 4,448,347 584,395 1,062,745 -- 408,581 -- 241,659 4,967,826 2,133,174 8,447,568 4- 1,131,068 5,927,577 -- 2,861,123 7,102,841 -- 416,759 2,726,014 -- 2,946,286 3,371,235 -- 1,727,165 2,288,220 -- 2,023,380 5,909,137 + 492,037 2,580,654 -- 1,167,746 i 3,182,587 158,187 35,562,162 10,206,978 -- 45,569,844 -f 6,043,604

NB. Die Kursivzahlen beziehen sich auf Bauvoranschlag und Bauausgaben für 1913.

Infolge des Ausbruches des europäischen Krieges sind die im Gange befindlichen Bauarbeiten zum Teil gänzlich eingestellt oder doch wesentlich eingeschränkt worden ; andere Bauten, deren Inangriffnahme für das Jahr 1914 vorgesehen war, wurden gar nicht begonnen. Alle Bauten, deren Fortführung nicht aus technischen Gründen notwendig war oder die über das unbedingte Bedürfnis der allernächsten Zeit hinausgingen, wurden ganz eingestellt. Diese Massnahmen bewirkten natürlicherweise eine ganz bedeutende Verminderung der wirklichen Bauaufwendungen gegenüber dem Voranschlag des Jahres 1914; sie beträgt nach der obigen Übersicht Fr. 10,206,978.

Anderseits durften Bauten, wie beispielsweise der neue Hauensteintunnel und die Tunnel der Brienzerseebahn, ohne nachteilige Folgen nicht unterbrochen werden und mussten in vollem Umfange weitergeführt werden. Diese Bauten weisen, als" die einzigen, eine Überschreitung der betreffenden Voranschlagsposten von zusammen Fr. 1,965,872 auf. Da es sich hierbei aber nicht um die Abrechnungssummen der noch unvollendeten Bauwerke, sondern nur um die Ausgaben des Jahres 1914 handelt, ist diese Überschreitung für die Beurteilung der endgültigen Kosten der betreffenden Bauten nicht massgebend.

358

Der Konto ,,Unvollendete Bauobjekte" ist von Fr. 98,243,031 auf Fr. 93,449,934, also um Fr. 4,793,097 vermindert worden.

Für R o l l m a t e r i a l a n s c h a f f u n g e n wurden Fr. 9,650,898 gegenüber einer Voranschlagsumme von Fr. 12,287,100 und für M o b i l i a r und G e r ä t s c h a f t e n Fr. 419,181 gegenüber einer Voranschlagsumme von Fr. 750,300 verausgabt.

Die G e s a m t b a u a u s g a b e n pro 1914 betragen einschliesslich der Kosten für Verwendungen auf Nebengeschäfte (Dampfschiffbetrieb auf dem Bodensee) Fr. 45,634,152.51 (Bauvoranschlag 1914 Fr. 58,819,740), wovon Fr. 4,465,065. 29 der Betriebsrechnung belastet werden. Die Nettobauausgaben belaufen sich also auf Fr. 41,169,087. 22 (1913 Fr. 46,235,283. 78).

Im Berichtsjahre sind in G e l e i s e e r n e u e r u n g e n und V e r s t ä r k u n g e n 106 km Geleise mit Material nach den neuen Normalien für Hauptlinien verlegt worden und liegen gegenwärtig im ganzen 1824 km Geleise nach den neuen Profilen der schweizerischen Bundesbahnen in der Bahn.

Im Anschlüsse an die im Geschäftsbericht des Eisenbahndepartements enthaltenen Bemerkungen über die Z u g s l e i s t u n g e n verweisen wir auf die auf Seite 121 des Berichtes enthaltenen Angaben, wonach die für den Sommerfahrplan vorgesehenen Mehrleistungen rund 556,000 Personenzugskilometer betrugen, wovon allein 206,315 Zugskilometer auf Leistungen entfielen, welche die Bundesbahnen zur Bewältigung des Verkehrs anlässlich derSchweizerischenLandesausstellungübernommen haben.

Schlussbeinerkung.

Wir empfehlen Ihnen den nachstehenden Beschlussesentwurf, der den Anträgen des Verwaltungsrates entspricht, zur Annahme, und benützen auch diesen Anlass, Sie, Tit., unserer vollkommenen Hochachtung zu versichern.

B e r n , den 21. Mai 1915.

Beilagen :

Im Namen des Schweiz. Bundesrates, Der Bundespräsident: Motta.

Der Kanzler der Eidgenossenschaft: Schatzmann.

1. Bericht und Antrag des Verwaltungsrates vom 10. Mai 1915.

2. Bericht der Generaldirektion vom 16. April 1915.

359 (Entwurf.)

Bundesbeschluss betreffend

Genehmigung der Geschäftsführung und der Rechnungen der schweizerischen Bundesbahnen für das Jahr 1914.

Die Bundesversammlung der schweizerischen Eidgenossenschaft, nach Einsicht 1. des Berichtes der Generaldirektion der schweizerischen Bundesbahnen über die Geschäftsführung und die Rechnungen des Jahres 1914, vom 16. April 1915, nebst Beilagen ; 2. des Berichtes und Antrages des Verwaltungsrates der schweizerischen Bundesbahnen vom. 10. Mai 1915; 3. einer Botschaft des Bundesrates vom 21. Mai 1915.

beschliesst: 1. Die Rechnungen des Jahres 1914 und die Bilanz auf 31. Dezember 1914 der Verwaltung der schweizerischen Bundesbahnen werden genehmigt.

2. Die Gewinn- und Verlustrechnung für 1914 mit einem Passivsaldo von Fr. 9,196,086. 81 wird genehmigt. Der Saldo wird auf neue Rechnung vorgetragen.

3. Die Geschäftsführung der Verwaltung der schweizerischen Bundesbahnen des Jahres 1914 wird genehmigt.

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Botschaft des Bundesrates an die Bundesversammlung betreffend Genehmigung der Geschäftsführung und der Rechnungen der schweizerischen Bundesbahnen für das Jahr 1914. (Vom 21. Mai 1915.)

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