# S T #

%

1 8

247

Schweizerisches Bundesblatt mit schweizerischer Gesetzsammlung.

67. Jahrgang.

Bern, den 5. Mai 1915.

# S T #

Band II.

Bericht des

Bundesrates an die Bundesversammlung über seme Geschäftsführung im Jahre 1914.

Militärdepartement.

l, Teil. .

Verwaltung, Rekrutierung und Bestand des Heeres.

I. Allgemeines.

Unter den nachfolgenden gesetzgeberischen Erlassen des Jahres 1914, die das Militärwesen betreffen, sind die Erlasse nicht erwähnt, die sich auf die Mobilmachung und einzig nur auf den Aktivdienst der Armee beziehen. Wir werden eine Übersicht darüber geben anlässlich der besondern Berichterstattung über den Aktivdienst. Dies gilt sinngemäss auch für die übrige Berichterstattung.

Verordnung betreffend die Jahresentschädigung für Dienstpferde (Rationspferde) der Truppenkommandanten und Generalstabsoffiziere vom 6. Februar 1914.

Bundesbeschluss betreffend die militärische Fussbekleidung vom 3. April 1914.

Bundesratsbeschluss betreffend Organisation der TelegraphenPionier-Kompagnie 8 vom 8. Mai 1914.

Bundesratsbeschluss betreffend Abänderung der Tabelle E der Verordnung über die Mannschaftsausrüstung vom 11. Juni 1914.

Bundesratsbeschluss betreffend Ergänzung des Abschnittes V der Verordnung für die Militärfahrräder vom 9. Oktober 1914.

Bundesblatt. 67. Jahrg. Bd. II.

18

248

Bundesratsbeschluss betreffend militärische Bekleidung und Gradabzeichen vom 28. Oktober 1914.

Bundesratsbeschluss betreffend Entschädigung für Bekleidung an Offiziere des Landsturms und Stabssekretäre vom 6. November 1914.

Bundesratsbeschluss betreffend Abänderung der Verordnung über das militärische Automobilwesen vom 10. November 1914.

Bundesratsbeschluss betreffend Ergänzung und teilweise Abänderung des Bundesratsbeschlusses vom 28. Oktober 1914 betreffend militärische Bekleidung und Gradabzeichen vom 7. Dezember 1914.

Bundesratsbeschluss betreffend Bekleidungsentschädigung 'an Adjutant-Unteroffiziere der Feldpost und des Feldtelegraphen vom 14. Dezember 1914.

"Wir erwähnen ferner folgende Verfügungen des schweizerischen Militärdepartements: Schiesswesen ausser Dienst. Munition. Verfügung vom 22. Januar 1914.

Vorschriften über die Ein- und Abschätzung von Offizierspferden.

(Vom schweizerischen Bundesrat genehmigt am 27. Februar 1914.)

Bewaffnung und Schiesspflicht der Kanonierkorporale und Kanoniere der Gebirgs- und Feldartillerie, die beim Übertritt in die Landwehr bei den Munitions-Saumkolonnen und Parkkompagnien, eingeteilt werden. Verfügung vom 28. Februar 1914.

Abgabe von Munition zu erniedrigtem Preise an Schützenfeste.

Verfügung vom 9. März 1914.

1914 sind folgende Réglemente und Dienstvorschriften neu ausgegeben worden : Anleitung zur Kenntnis und rationellen Pflege des Pferdes. Vom schweizerischen Müitärdepartement genehmigt den 17. April 1913.

Anleitung für den Territorialdienst im Kriege. Vom schweizerischen Militärdepartement genehmigt den 30. Dezember 1913.

Vorchriften für die Infanterie-Mitrailleure. Vom Bundesrate genehmigt und provisorisch in Kraft gesetzt den 20. Januar 1914.

Anleitung für den Dienst der Feldprediger. Vom Bundesrate genehmigt den 24. Februar 1914.

Dienstvorschriften für die Radfahrer. Vom Bundesrate genehmigt und provisorisch in Kraft gesetzt den 6. März 1914.

Kriegs-Mobilmachungs-Vorschrift für die schweizerische Armee.

Vom Bundesrate genehmigt den 13. März 1914.

249

Friedens-Mobilmachungs-Vorschrift für die schweizerische Armee.

Bundesratsbesehluss vom 13. März 1914.

Feldpostanleitung. Vom 17. März 1914.

Arzneitaxe für Lieferungen an die Militärverwaltung. Vom Bundesrate genehmigt den 23. März 1914.

Einlage zur Schiessvorschrift für die Infanterie von 1905. Vom schweizerischen Militärdepartement genehmigt den 3. April 1914.

Vorschriften für die Kenntnis und Bedienung des Materials der Festungsartillerie ; IV. Teil. Vom schweizerischen Militärdepartement provisorisch genehmigt den 8. April 1914.

Lehrbuch für die Sanitätsmannschaft, 14. revidierte Auflage.

Katalog der eidgenössischen kriegschirurgischen Sammlung mit Reglement betreffend die Benutzung derselben.

Soldaten-Liederbuch ; umgearbeitete Ausgabe.

II. Personelles.

Beamtenpersonal.

a. Generalstabsabteilung. ' Oberst H. Keller wurde, entsprechend seinem Ansuchen, als Chef des Festungsbureaus St. Gotthard und Artilleriechef im Kommandostabe der St. Gotthardbefestigung entlassen und zu den Instruktoren mit reduzierter Verwendung versetzt. An dessen Stelle wurde gewählt: Major i. G. Albert von Salis, bisher Stabs' Offizier im Instruktionskorps der Festungstruppen.

An Stelle des auf eigenes Begehren entlassenen Oberlieutenants R. Eichenberger wurde als Fortverwalter von Andermatt gewählt: Oberlieutenant Paul Christen, bisher Kanzleisekretär u. Klasse des Festungsbureaus St. Gotthard.

Als Kanzleisekretär I. Klasse des Festungsbureaus St. Gotthard wurde gewählt : Oberlieutenant Armin Schädeli, bisher Verwalter des Forts Airolo. Letztere Stelle wurde besetzt durch Oberlieutenant Friedrich Gubler, bisher Adjunkt genannter Fortverwaltung.

Als Kanzleisekretär I. Klasse der Generalstabsabteilung wurde gewählt: Infanteriehauptmann Hans Georg Wirz in Bern.

An Stelle von Oberstlieutenant A. Torricelli, der als Sektionschef in die kriegstechnische Abteilung übertrat, wurde als Offizier des Materiellen der Befestigungen von St. Maurice gewählt : Oberlieutenant Eduard Hausammann in Neuenburg.

An Stelle des in das Instruktionskorps der Festungstruppen übergetretenen Oberlieutenants A. Duc wurde als Fortverwalter von Dailly gewählt: Oberlieutenant René de Werra, bisher Adjunkt genannter Fortverwaltung.

250

b. Abteilung für Infanterie.

. Am 26. Dezember 1914 ist Herr Oberst Arthur Fahrländer, Bureauehef der Abteilung für Infanterie gestorben.

c. Kriegsteehnische Abteilung.

Als technischer Adjunkt der kriegstechnischen Abteilung wurde an Stelle des auf eigenes Begehren entlassenen Majors Ed. Hermann gewählt: Major H. A. Furrer, bisher Sektionschef für Waffen und Material dieser Abteilung.

'O' d. Kriegsmaterialverwaltung.

Der gewesene, zur Verfügung des Abteilungschefs gestellte Inspektor, Oberstlieutenant G. Bleuler, ist gestorben.

Hauptmann Louis Jotterand, Verwalter des eidgenössischen Zeughauses in Bière, wurde, entsprechend seinem Ansuchen, aus seiner Stelle entlassen. An dessen Stelle wurde.gewählt: Major Alois Jotterand in Bière.

Als Verwalter von eidgenössischen Zeughäusern wurden gewählt : in Wil: Hauptmann Andreas Baerlocher, bisher Kanzlist I. Klasse der Kriegsmaterialverwaltung in Bern ; in "Wallenstadt : Geniehauptmann Robert Keasler in Wallenstadt ; in Lyss : Hauptmann Albert Schmid, bisher Instruktionsoffizier» der Infanterie, in Bern 5 in Biel: Major Gottlieb Mosimann, bisher Adjunkt der eidgenössischen Zeughausverwaltung in Thun.

e. Abteilung für Landestopographie.

Ingenieur-Topograph I. Klasse Ch. Jacot-Guillarmod wurde, entsprechend gestelltem Ansuchen, von seiner Stelle entlassen.

III. Wehrpflicht, a. Militärdienstpflicht und Altersklassen.

Auf 1. Januar 1914 ist die im Laufe des Jahres 1913 ausgehobene Rekrutenmannschaft des Jahrganges 1894 in das dienstpflichtige Alter getreten.

Gestützt auf Art. 37, erstes Alinea, der Militärorganisation hat der Bundesrat mit Rücksicht auf die Ereignisse durch Beschluss vom 6. Oktober 1914 die auf Ende 1914 fallenden Über-

251 tritte in die Landwehr und in den Landsturm, sowie die Entlassung aus der Wehrpflicht, bis auf weiteres eingestellt.

b. Militärsteuerpflicht.

Zu den vom Jahre 1913 her unerledigt gebliebenen Steuersachen sind im Berichtjahre 202 Rekurse gegen Verfügungen kantonaler Behörden, sowie anderweitige Eingaben und Anfragen von Amtsstellen und Privaten eingelangt. Von diesen Militärsteuergeschäften veranlassten 40 Entscheide des Bundesrates, drei wurden von den eidgenössischen Räten beurteilt, die übrigen wurden vom Militärdepartement erledigt. Als Entscheide von grundsätzlicher Bedeutung sind zu erwähnen : SclilMSsnahme der eidgenössischen Räte vom 16,J23. Dezember 1014 i. S. Gurtner.

In diesem Falle wurde in Bestätigung der langjährigen Praxis des Bundesrates (zu vgl. sein Bericht vom 26. Mai 1914, Bimdesbl. 1914, III, 434) entschieden, dass nur solche Militärsteuern zurückerstattet werden, welche wegen Versäumnis von Wiederholungskursen entrichtet wurden, wenn diese Kurse nachgeholt worden sind.

'Entscheid des Bundesrates vom 20. März 1914 i. S. Heiniger.

In seinem Kreisschreiben vom 20. Dezember 1911 (BundeshL 1911, V, 391) hat der Bundesrat die Grundsätze aufgestellt, nach welchen die güterrechtlichen Verhältnisse bei der Anlage der Militärsteuer zu berücksichtigen sind. Gemäss denselben ist in jedem einzelnen Falle der unter den Eheleuten selbst geltende Güterstand massgebend. Demnach wird, wenn das zugebrachte Gut der Ehefrau in das Eigentum des Mannes übergegangen ist, dasselbe als Vermögen des Mannes nach Art. 5, A, Ziffer l, des Militärsteuergesetzes besteuert. Besitzt der Ehemann am Vermögen der Frau bloss die Nutzniessung, so unterliegt die letztere als Einkommen des Mannes der Besteuerung gemäss Art. 5, B, lit. &, des Militärsteuergesetzes.

Steuerrechtlich bot sich nun bei der Gütergemeinschaft insofern eine Schwierigkeit, als dieser Güterstand Vermögen und Einkünfte von Mann und Frau zu einem Gesamtgute vereinigt, das den beiden Ehegatten ungeteilt und insgesamt gehört (Art. 215 ZGB), und zwar so, dass keinem von beiden eine Quote, und wäre es nur eine ideelle, am Gesamtgute zusteht.

252 Nach Einholung eines Gutachtens von Herrn Professor Dr. E. Huber in Bern entschied nun der Bundesrat am 20. März 1914, dass es der besondere Charakter des Militärpflichtersatzes zulasse, bei der Gütergemeinschaft das Gesamtgut nicht unter allen Umständen bloss zur Hälfte in die Anlage dieser Steuer aufzunehmen. Vielmehr sei auch bei diesem Güterstande das Vermögen des Mannes, das in das Gesamtgut übergegangen ist, in seinem rollen Umfange, also mit Inbegriff desjenigen Teiles, der über die Hälfte des Gesamtgutes hinausgeht, der Militärsteuer zu unterwerfen.

Vom Gesamtgute bei Gütergemeinschaft ist demnach die Hälfte steuerpflichtig, soweit sie nicht durch die Besteuerung des eingebrachten Mannesvermögens bereits in Anspruch genommen wird.

Hinsichtlich der Einbeziehung der bei Gütergemeinschaft in das Gesamtgut fliessenden Einkünfte entschied der Bundesrat im gleichen Falle, dass hier, soweit es sich um Einkommen im Sinne von Art. 5, B, des Militärsteuergesetzes handelt, nach dem gleichen Grundsatze wie für die Besteuerung des Vermögens zu verfahren sei, und dass daneben das persönliche Einkommen des Mannes im ganzen Umfange steuerbar bleibt. Demnach kann insbesondere der Gewinn aus dem in einem Geschäfte angelegten Kapital, wenn letzteres Gesamtgut beider Ehegatten ist, nur dann in' vollem Umfange besteuert werden, wenn es sich um in die Gemeinschaft eingeworfenes Mannesgut handelt, und in den andern Fällen bloss zur Hälfte. Der Bundesrat bestätigte dabei seine Praxis, wonach allgemein gemäss Art. 5, B, a, des Militärsteuergesetzes sowohl das in einem Gewerbe arbeitende Kapital als auch (nebst einem Gehalte) der aus dem Geschäfte erzielte Gewinn, letzterer aber nur, insoweit er 5 °/o des arbeitenden Kapitals übersteigt, besteuert werden können.

Entscheid der eidgenössischen Eäte vom 5. Deoeember 1913/3. April 1914 i. S. Wagner.

Nach Art. 192 und 246 ZGB kann der Ehemann von seiner Frau verlangen, dass sie ihm aus ihrem unter den Regeln der Gütertrennung stehenden Sondergute zur Tragung der ehelichen Lasten einen angemessenen Beitrag leistet. Im vorliegenden Falle ist nun von den eidgenössischen Räten entschieden worden, dass der Beitrag, den der Ehemann kraft dieser zivilrechtlichen Bestimmung von seiner selbständig erwerbenden Frau bezieht, als Einkommen in die Anlage der Militärsteuer aufzunehmen ist Czu vgl. Bericht des Bundesrates vom 3. Oktober 1913, Bundesbl.

1913, IV, 342).

253

IY. Rekrutierung.

Hinsichtlich der für die Leitung und Durchführung der Rekrutierungsarbeiten beigezogenen Funktionäre : Aushebungsoffiziere, pädagogische Experten und Turnexperten, verweisen wir auf die Verfügung des Militärdepartements vom 3. Februar 1914 (M. A. Bl. 1914, pag. 107, 132, 209 und 246).

a. Ergebnisse der Rekrutierung.

Der Prozentsatz der a u s e x e r z i e r t e n Rekruten betrug 50,8 % gegenüber 91,7 °/o im Vorjahre.

b. Rekrutenprlifungen im Jahre 1914.

In der Zusammensetzung der Expertenkommissionen für die pädagogischen Prüfungen ist einzig im 6. Divisionskreis eine Änderung eingetreten: Ein kantonaler Experte wurde ersetzt durch den früheren Kommissionssekretär, Herrn N e g g, Lehrer, und dieser durch Herrn S c b n e t z e r , Lehrer in Engelburg.

Am 23. und 24. Mai fand in Zürich die reglementarische 'Konferenz der eidgenössischen und kantonalen Experten statt zur Festlegung des Prüfungsstoffes für die diesjährigen Examen.

Die Rekrutierung, die am 25. Juni in Herzogenbuchsee ihren Anfang genommen hatte, musste infolge der Kriegsmobilmachung .am 1. August abgebrochen werden. G-emäss Verfügung des schweizerischen Militärdepartements vom 9. August ist sie dann Mitte August wieder aufgenommen worden, wobei jedoch zur Beschleunigung der Aushebung von der pädagogischen Prüfung .abgesehen wurde.

Im Berner Jura und in den Kantonen Baselland und Schaffüiausen konnte die Rekrutierung vollständig durchgeführt werden.

c. Turnprüfung der Rekruten.

Die Prüfung in der physischen Leistungsfähigkeit der Steliungspflichtigen nahm einen normalen Verlauf bis zum 1. August.

Infolge der Mobilmachung wurde die Rekrutierung unterbrochen ·und Mitte August wieder aufgenommen, wobei jedoch zur Be·schleuaigung der Aushebung von der pädagogischen und von der 'Turnprüfung abgesehen wurde.

254

2. Teil, Unterricht.

I. Yorunterricht.

a. Turnwesen.

Die französische Ausgabe der Turnschule gelangte mit Beginn des Schuljahres zur Verteilung an die Kantone ; mit der italienischen wird das auf Beginn des kommenden Schuljahres der Fall sein.

Zur Anbahnung einer einheitlichen Auffassung und eines einheitlichen Betriebes des Turnens in den Kursen des Vorunterrichts und in den Rekruten schul en hielt die eidgenössische Turnkommission vom 29. März bis 4. April einen II. Einführungskurs ab, der 60 Anmeldungen und 45 Teilnehmer zählte. Hiervon waren 8 Instruktionsoffiziere oder Instruktionsaspiranten und 36 Leiter von bewaffnetem und unbewaffnetem Vorunterricht aus 17 Kantonen. Auch das technische Komitee des Eidgenössischen Turnvereins war vertreten.

Zur Einführung der Lehrerschaft in die Schweizerische Turnschule für den obligatorischen Turnunterricht dienten wiederum namentlich die Kurse des Schweizerischen Turnlehrervereins.

Einer für alle drei Stufen dauerte 20 Tage, drei für die I. und II. Stufe dauerten je 13 Tage. Sie zählten zusammen 94 Teilnehmer aus 15 Kantonen. Die Vorbildung der Teilnehmer war sehr ungleich, sowohl hinsichtlich der turnerischen Leistungsfähigkeit, als auch im Unterrichten. Rückständigkeit zeigten die Teilnehmer aus Kantonen, die nur wenig Turnunterricht haben.

Von den Kantonen haben im Jahre 1914 solche Kurse mit Unterstützung des Bundes Genf, Baselland, Bern, Luzern, Schaffhausen und Zug veranstaltet. Uri, Ob- und Nidwaiden, Freiburg, Neuenburg und Wallis sind nunmehr die einzigen Kantone, welchemit Einführung der Verordnung über den Vorunterricht vom 2. November 1909 noch keine Turnkurse für Lehrer veranstaltet haben.

Eine Ergänzung zu den eidgenössischen und kantonalen Turnkursen für Lehrer bildeten wiederum die von der Schweizerischen Vereinigung für Jugendspiel und Wandern veranstalteten Spielkurse, wovon einer ein Fortbildungskurs war. Die Kurse zählten 95 Teilnehmer aus 12 Kantonen und fanden in Bern (2), Luzern und St. Gallen statt.

b. und c. Militärischer Vorunterricht und Kadettenkorps.

Infolge der Kriegsmobilmachung ist eine Berichterstattung zurzeit noch nicht möglich. Wir werden sie im Geschäftsbericht pro 1915 nachholen.

II. Rekruten- und Kaderschnlen.

A. Generalstab.*) L Kurse.

Es fanden 3 Generalstabskurse statt: 1. G e n e r a l s t a b s k u r s I, L Teil, in der Dauer von 30 Tagen. Der Kurs wurde in Bern abgehalten und schloss mit einer Stägigen Übungsreise Bern-Biel-Neuenstadt-Ins-Bern. Es beteiligten sich daran 21 Offiziere der verschiedenen Waffengattungen, 13 von der Infanterie, 2 von der Kavallerie, 4 von der Artillerie, l vom Genie und l von den Festungstruppen.

2. G e n e r a l s t a b s k u r s I, II. Teil, in der Dauer von 44 Tagen, wovon die ersten 4 Wochen in Neuhausen, die letzten 2 Wochen auf einer Übungsreise Neuhausen-Zürich-Zug-Luzern.

Er war von 19 Infanterie-, 2 Kavallerie- und 3 Artillerieoffizieren besucht.

3. Der G e n e r a l s t a b s k u r s III wurde in Bern halten und hatte eine Dauer von 23 Tagen. Er bestund in zwei operativen Übungen und in Rekognoszierungen und war von 20 Offizieren (10 Generalstabs-, 6 Infanterie-, l Kavallerie-, l Artillerie-, l Sanitäts- und l Verwaltungsoffizier) besucht.

Der Kurs III wurde vom Chef der Generalstabsabteilung, die Kurse I, I. Teil und I, II. Teil von je einem Sektionschef der Generalstabsabteilung kommandiert. Ais Instruktoren wirkten dabei die Sektionschefs der Generalstabsabteilung und einige Stabsoffiziere des Generalstabs und der Truppengattungen.

Ausser den Generalstabskursen fanden folgende Spezialkurse statt : 1. Ein Kurs für f r a n z ö s i s c h s p r e c h e n d e und ein K u r s für deutschsprechende Pferdestellungsoffiziere.

Dauer je 6 Tage. Waifenplatz Thun.

*) Anmerkung. Betreffend Festungstruppen siehe unter F.

256

Die Kurse wurden von je 11 Pferdestellungsoffizieren besucht.

2. Am W i e d e r h o l u n g s k u r s der O f f i z i e r e des B t a p p e n - u n d E i s e n b a h n d i e n s t e s i n Luzern, in der Dauer von 6 Tagen, beteiligten sich 5 Etappen- und 3 Eisenbahnoffiziere, sowie 13 höhere Eisenbahnbeamte (Betriebschefs und Betriebschefstellvertreter), die iö die neuen Vorschriften für den Transportdienst eingeführt wurden.

3. Ein E i n f ü h r u n g s k u r s für E i s e n b a h n b e a m t e , in der Dauer von 2 Tagen, in Bern. Der Kurs war bestimmt für höhere Eisenbahnbeamte und Vorstände der Hauptbahnhöfe, um sie über eisenbahndienstliche Vorbereitungsarbeiten für den Betrieb im Mobilmachungsfalle zu orientieren. Der Kurs wurde von 59 Eisenbahnbeamten besucht.

4. Ein K u r s für O f f i z i e r e des Territorialdienstes in Brugg. Die Zahl der Kursteilnehmer betrug 14.

5. Ein K u r s für D i e n s t e h i n t e r der F r o n t . Dauer 26 Tage. Der Kurs war als Übungsreise organisiert und fand in den ersten 21 Tagen im bernischen Mittellande und die letzten 5 Tage zwischen Vierwaldstättersee und Meiringen statt.

Unter den 20 Kursteilnehmern befanden sich l Stabsoffizier und 3 Hauptleute der Parkartillerie, 4 Stabsoffiziere der Sanitätstruppen, 2 Stabsoffiziere der Veterinärtruppen, 2 Hauptleute des Kommissariats-, 3 Hauptleute des Quartiermeister- und l Hauptmann des Verpflegungsdienstes, sowie 4 Hauptleute des Traindienstes.

6. Die K u r s e für O f f i z i e r e des E t a p p e n d i e n s t e s , für O f f i z i e r e d e s T e r r i t o r i a l d i e n s t e s u n d d i e Stabss e k r e t ä r s c h u l e s i n d i n f o l g e d e r Kriegsmobilmachung ausgefallen.

u. Abteilungsarbeiten.

Zu den Abteilungsarbeiten wurden 59 Offiziere mit zusammen 974 Diensttagen einberufen, nämlich: 18 Generalstabsoffiziere, 11 Eisenbahnoffiziere und 30 Offiziere der verschiedenen Waffengattungen.

JH. Spezialdienste.

Ah den Wiederholungskursen der Infanteriebrigaden l, 2 und 3 beteiligten sich'die Generalstabsoffiziere dieser Brigaden; ausserdem waren noch 3 Generalstabsoffiziere als Schiedsrichterkommandiert.

257

An den Übungen der Stäbe des 2. Armeekorps, der 5, und 6. Division nahmen 32 Generalstabsoffiziere teil.

In Wiederholungskurse, der vier Waffen wurden 18 heitskommandanten, teils zur Eine Anzahl Offiziere beauftragt.

Rekrutenschulen und Spezialkurse Generalstabsoffiziere, teils als EinInformation, kommandiert.

war mit Spezialrekognoszierungen

IV. Militärbibliothek.

Die Gesamtzahl der im Berichtjahre benutzten Bände (zirka 3600) blieb gegenüber dem Vorjahre (zirka 4600) um rund 1000 Bände zurück. Das hat seinen Grund lediglich darin, dass die Bibliothek infolge der Mobilisation 3 Monate lang (August bis Oktober) ihren gewöhnlichen Betrieb einstellen musste und allein von höhern Stäben benutzt werden konnte.

Die Kriegsereignisse verzögerten auch die Katalogarbeiten.

Immerhin ist der Druck des 3. Katalognachtrages nach einigem Unterbruch wieder aufgenommen und nunmehr dem Abschluss nahe gebracht worden.

Die Militärbibliothek half mit, im Wehrpavillon der Landesausstellung die ausserdienstliche Tätigkeit zur Darstellung zu bringen.

B. Infanterie.

I. Instruktionskorps.

Bestand nach Kreisinstruktoren und Kommandanten der Zentral- u n d Schiessschulen . . . .

Stabsoffiziere Hauptleute Subalternoffiziere Spielinstruktoren Zusammen

Voranschlag

Ende 1914

8 64 27 9 17

8 60 26 10 16

125

120

V e r ä n d e r u n g e n i m J a h r e 1914.

a. Z u w a c h s : 9 Stabsoffiziere und 5 Hauptleute durch Beförderung; 7 Subalternoffiziere durch Neuwahl.

258 \. A b g a n g : 3 Stabsoffiziere infolge Todes ; 9 Hauptleute infolge Beförderung, einer infolge Ernennung zum Verwalter des eidgenössischen Zeughauses in Lyss, einer infolge Todes und einer infolge Entlassung; 5 Subaltern Offiziere infolge Beförderung.

Von den Instruktoren mit reduzierter Verwendung sind im Laufe des Jahres 5 gestorben; deren Zahl ging daher von 34 auf 29 zurück.

n. Rekrutenschalen.

Im Divisionskreise l wurden 5, in den Kreisen 2 bis 5 je 6 und im Kreise 6 7 Rekrutenschulen abgehalten. Den Schulen für die Gebirgsinfanterie waren Säumerrekrutenschulen angegliedert.

Den letzten Rekrutenschulen des Jahres ging überall ein lOtägiger Kaderkurs voraus, bestimmt, die in der Hauptsache aus dem Ausland zurückgekehrten Offiziere und Unteroffiziere auf die Rekrutenausbildung vorzubereiten.

Ausserdem -wurden abgehalten 3 Radfahrerrekrutenschulen, wovon eine nach Beginn des Aktivdienstes in Verbindung mit dem Radfahrermannschaftsdepot; 3 Mitrailleurrekrutenschulen für die fahrenden und l für die Gebirgsmitrailleurkompagnien, ferner 1 gemischte Schule für fahrende und Gebirgsmitrailleurkompagnien nach Beginn des Aktivdienstes in Verbindung mit dem Mitrailleurmannschaftsdepot.

ITE. Kaderschulen.

a. Spezialkurse für Waffenunteroffieiere

und Bücfisenmacher.

Es fanden 2 Spezialkurse in der Waffenfabrik statt mit zusammen 4 Unteroffizieren und 59 Büchsenmachern, zusammen 63 Mann (1913: 6 Unteroffiziere und 49 Büchsenmacher, zusammen 55 Mann).

b. Unter Offizier schulen.

Die im Schultableau für 1914 vorgesehenen Unteroffizierschulen konnten des Aktivdienstes wegen nur zum Teil abgehalten werden. Es fanden statt in den Divisionskreisen l, 2, 3 und 4 je 4 und in den Kreisen 5 und 6 je 5 Schulen. Dazu kommen 2 Radfahrer- und 4 Mitrailleurunteroffizierschulen.

An diesen Schulen haben teilgenommen 1364 Mann (1913: 2287 Mann), wovon zum Korporal vorgeschlagen wurden :

259

Zusammen

1170 72 17 71 19 6 1355

Füsiliere, Schützen, Radfahrer, Mitrailleure, Trompeter, Postordonnanzen.

Mann (1913: 2241).

Weitere Unteroffizierschulen wurden während des Aktivdienstes in den mobilen Truppenkörpern abgehalten. Ihre Stärke ist nicht bekannt.

c. Offizier schulen.

Die im Schultableau vorgesehenen Offizierschulen mussten kurz nach Beginn, der Kriegsmobilisation wegen, aufgelöst werden.

Sie fanden später ihre Fortsetzung bei den mobilen Divisionen ; 3 davon, bei der 2., 4. und 6. Division, wurden mit einem mehrwöchentlichen Kurs auf dem Divisionswaffenplatz abgeschlossen.

"Von der Armee sind bis zum Zeitpunkte der Berichterstattung eingegangen 423 Fähigkeitszeugnisse zum Lieutenant; einige stehen noch aus (1913: 319).

d. Schiessschulen und Schiesslcurse.

Von den im Schultableau vorgesehenen 8 Schiessschulen für Oberlieutenants und 8 Schiesskursen für Stabsoffiziere und Hauptleute konnten nur je 6 abgehalten werden.

Die Bestände sind aus der nachfolgenden Tabelle ersichtlich, e. Taktische Kurse.

In den Divisionskreisen l, 2, 4 und 5 wurde je ein lltägiger Kurs für Patrouillenführer (l Subalternoffizier auf ein Bataillon) abgehalten ; in den Kreisen 3 und 6 fand dieser Kurs getrennt für Offiziere der Feld- und für solche der Gebirgsinfanterie statt.

Die Gesamtzahl der Teilnehmer betrug 104 (1913: 104).

IV. Zentralschulen.

£s fanden statt:

to

Zugehörigkeit der Infanterieoffiziere nach Divisionen

78 110

Artillerie

Kavallerie

s

1 -- 2

1

1

2

3

4

5

6

Gotthard und St. Maurice

1

1)

Zusammen

*) Instrnktionsaspirant.

. 79 110 --

S>S II 1*

Verpflegungstruppen

Schiessschulen für Oberlieutenants (1913 Schiesskurse für Stabsoffiziere und Hauptleute (1913

Infanterie

Schulen

Generalstab

Teilnehmer

Nicht im Divisionsverbande und SpezialwafFen

Bestände der Schiessschulen und Schiesskurse.

1*)

79 112

8 11

12 23

13 17

11 20

19 19

15 19

1 1

2)

81 111

4 18

14 19

15 23

14 13

14 14

13 18

1 3

6 3)

3 Zentralschulen I für Subalternoffiziere, in Thun, mit 4tägiger Übungsreise (Schule I d konnteJ^wegen des Aktivdienstes nicht abgehalten werden} ; l Zentralschule II, 1. Teil, für Hauptleute, in Thun; l Zentralschule II, 2. Teil, für Hauptleute und Majore, in Yverdon.

Die Zentralschulen II, 1. und 2. Teil, endigten mit einer lOtägigen Übungsreise.

Die Bestände dieser Schulen sind aus der nachstehenden Tabelle ersichtlich.

V. Sohiessvereine.

Die Berichterstattung der Vereine musste auf die Zeit der Entlassung auf Pikett der Divisionen verschoben werden und steht daher noch aus.

VI, Besondere Schiesskurse, Es fanden keine statt,

Bestände derZentralschulen.

Zentralschule I .

(1913 --

--

«s!

B-l
t>

O

fr

145 145 96 10 21 8 10 210 210 132 20 30 15 12 --

IN

·ö

H

0

t*

v

1 2

3

4

5

6

i o

a

Zusamnie:

O co

3 o&} ?

60 Q,



Gotthard d St. Mauric icht im Divii verband

'I(O 1

a «

neralstab un Adjutanten

m 60

c. Nach Divisionen uppenoffizier

-2ö CG

Artillerie

1

Kavallerie

1


Infanterie

OJ

3 I

Zusammen

Schule

lalternoffizier

«

ätungstruppe

b. Nach Truppengattungen a

a. Nach Graden

a jz; ff

0)

9 145 18 210)

1*)

145 128 17 13 19 28 22 26 19 9 210 189 21 20 35 33 23 30 31 15

-- --

46 39

44 36

2 3

5 4

7 6

6 7

7 6

4 4

3 4

5 5

46 39)

6 -- 10 --

52 60

50 58

2 2

5 6

8 10 7 8 5 11

7

4 5

5 9

6 8

52 60)

Zentralschule II: 1. Teil, für Hauptleute -- 46 -- (1913 -- 39 --

46 39

29 26

3 2

8 4

3 4

3 -- 3 --

2. Teil, für Hauptleute und Majore (1913

52 60

30 33

3 2

1

3 6

3 5

2 50 -- 12 48 --

*) Instruktionsaspirant.

4

9 3

8

262

C. Kavallerie.

L Instruktionskorps.

Bestand nach Voranschlag Ende 1914 Unteroffiziere l (7 Hauptleute l 15 . .

4 Subalternoffizier J l 2 Trompeterinstruktoren 2 l höherer Instruktionsoffizier versah bis zur Mobilmachung die Funktionen des Bureauchefs der Abteilung ; er wurde daneben auch als Schulkommandant und Lehrer in Kader- und Zentralschulen verwendet.

l weiterer Instruktionsoffizier ist als Kommandant, l Hauptmann als Reitlehrer ins Kavallerieremontendepot abkommandiert.

l weiterer Instruktionsoffizier ist als Reitlehrer in die Pferderegieanstalt Thun abgeordnet worden. Zwei Instruktionsaspiranten wurden gegen Ende des Jahres zu Subaltern-Instruktionsoffizieren ernannt, sie treten ihren Dienst aber erst mit 1. Januar 1915 -an und figurieren daher nicht unter der vorstehenden Zahl des Instruktionspersonals.

Instruktoren mit reduzierter Verwendung : 3 Stabsoffiziere.

1 Subalternoffizier des Instruktionskorps war bis zum ersten August in Jahresmission nach Deutsehland abkommandiert.

Seit der Mobilmachung stand teilweise bis zum Jahresschlüsse das ganze Instruktionskorps in der Front. Man musste sich für die während der Grenzbesetzung stattfindenden Schulen und Kurse mit Truppenoffizieren der Landwehr, des Landsturmes und solchen, die zur Disposition stehen, behelfen.

n. Bemontendepot und Remontenkurse.

a. Kavalleriepferde und Kavallerieremontendepot.

Es wurden im Depot 153 Dienstpferde ausrangiert, 174 Pferde abgeschlachtet, und 47 Pferde sind "dort umgestanden. Aus den Schulen und Kursen und aus der Front wurden 294 Pferde in die Kuranstalt eingeliefert.

In die Landwehr sind Ende 1914 keine Leute übergetreten und wurde daher auch über ihre Pferde und die ausgedienten Pferde von Drittmännern noch nicht verfügt. An Redressurpferden wurden zu den Anfang des Jahres schon auf Depot befindlichen 17 Pferden weitere 47 eingeliefert, gegenüber 65 im Vorjahre.

263 Der Bestand an Beobachtungspferden (kranken Pferden) von Kavalleristen betrug am 1. Januar 1914 auf Depot 65 Pferde; eingeliefert wurden aus Schulen und Kursen und von der Front 931 und direkt von den Besitzern 248, zusammen 1244 Beobachtungspferde auf 31. Dezember 1914. Davon wurden an den Reiter wieder zurückgegeben 722 Stück = 58°/0.

Das Kavallerieremontendepot hatte am 31. Dezember 1914 einen Personalbestand von 375 Angestellten, wovon 108 Bereiter und Fahrer, 10 Handwerker und 237 Pferdewärter und 20 Angestellte nach Art. 23 und 28 des Bundesgesetzes betreffend die Organisation des Militärdepartements. Auch von diesem Personal stund ein Teil an der Front und wurde soweit nötig durch Kommandierung von Truppenoffizieren und Unteroffizieren ersetzt.

b. Memontenicurse.

Es fanden 4 Remontenkurse statt.

III. Rekrutenschulen.

Es wurden auf den Waffenplätzen Aarau, Zürich, Bern und Luzern 4 Rekrutenschulen abgehalten.

In der 4. Schule Luzern wurden die Rekruten nur während der sogenannten Detailperiode einexerziert und alsdann zur Vollendung ihrer Ausbildung (Felddienstperiode) in die Front gestellt. In diese Schule wurden die Pflichtigen Mitrailleurrekruten n i c h t einberufen.

IV. Kaderschulen.

a. Unteroffizierschule.

Es fanden in diesem Jahre 3 Unteroffizierschulen statt: 1. die ordentliche Frühjahrschule in Bern; 2. die Unteroffizierschule in Col-des-Roches von 20 Tagen; 3. die Unteroffizierschule in Pruntrut von 20 Tagen, letztere 2 während der Grenzbesetzung.

In d i e e r s t e U n t e r o f f i z i e r s c h u l e s i n d e i n g e r ü c k t : Dragoner (einschliesslich l Trompeter) 78, davon wurden alle zur Beförderung vorgeschlagen ; "Guiden 45, davon wurden 44 definitiv, l bedingt zur Beförderung vorgeschlagen ; Mitrailleure 11, davon wurden 10 definitiv, l bedingt zur Beförderung vorgeschlagen.

Bundesblatt. 67. Jahrg. Bd. II.

19

264 Ferner wurden in diese Schalen einberufen : 6 Oberlieutenants und für einen Teil der Schule H Lieutenants, von denen 2 nur kurze Zeit verblieben.

' In die beiden Schulen in der Front rückten ein: Dragoner (einschliesslich l Trompeter) 108, davon sind 2 nicht zur Beförderung vorgeschlagen worden ; Guiden 65, davon ist l nicht zur Beförderung vorgeschlagen worden ; Mitrailleure 22, davon ist l nur bedingt zur Beförderung vorgeschlagen worden.

In diese beiden zeitlich reduzierten Unteroffizierschulen sind später noch 9 Oberlieutenants eingerückt.

b. Offizier schule.

Zu dieser Schule, welche ebenfalls an der Front (PruntrutJ abgehalten worden ist, rückten ein: 14 Dragonerkorporale, l Guiden-Adjutantunteroffizier, 10 Guidenkorporale, 5 Mitrailleurkorporale, oder zusammen 30 Aspiranten, welche sämtlich zu Lieutenants vorgeschlagen werden konnten.

Davon wurden ernannt : 15 Aspiranten zu Dragoner-Lieutenants, 10 ,, ,, Guiden-Lieutenants, 5 ., ,, Kavallerie-Mitrailleurlieutenants.

c. Taktische Kurse.

Es fanden statt: 1. l Kurs für P a t r o u i l l e n f ü h r e r mit 23 Teilnehmern, worunter 2 Oberlieutenants und 21 Lieutenants.

2. l K u r s f ü r S t a b s o f f i z i e r e u n d H a u p t l e u t e d e r Kavallerie-Brigade 2 und der Guidenabteilung 2 mit zusammen 11 Offizieren.

3. l K u r s f ü r S t a b s o f f i z i e r e u n d H a u p t l e u t e d e r Kavalleriebrigade l mit 10 Kavallerieoffizieren und l Generalstabsoffizier, zusammen 11 Offiziere.

Alle 3 Kurse bestanden in Übungsreisen.

265 D. Artillerie.

L Instruktionspersonal.

Bestand

nach Voranschlag

Ende 1914

Stabsoffiziere Ì 7 Hauptleute ^ 2 7 9 Subalternoffiziere j 7 Trompeterinstruktoren 3--4 2 Hülfspersonal 14 12 l Hauptmann wurde zum Major befördert, l Subalternoffizier kam in Zuwachs infolge Neuwahl.

Vom Hülfspersonal ist l Unteroffizier durch Tod abgegangen.

Instruktoren mit reduzierter Verwendung.

5 Stabsoffiziere.

l Unteroffizier des Hülfspersonals.

1 Unteroffizier des Trompeterinstruktionspersonals.

Nachdem im August der zur Dienstleistung bei der deutschen Feldartillerie abkommandierte Hauptmann anlasslich der Kriegsmobilmachung zurückgekehrt war, wurde keine neue Kommandierung veranlasst.

u. Rekrutenschulen.

Zahl der Schulen: 6 Feldartillerierekrutenschulen, 1 Fahrerrekrutenschule, \ Haubitzrekrutenschule, \ Gebirgsrekrutenschule, 2 Trainrekrutenschulen, 8 Säumerrekrutenschulen in Verbindung mit den Infanterierekrutenschulen , l Hufschmiedrekrutenschule.

m. Kaderschulen.

a. Unter Offizier schule.

Es sind eingerückt: Train . . . . 118, hiervon zur Beförderung empfohlen 103 Säumer . . . 27, ,, ,, ,, ,, 23 145, hiervon zur Beförderung empfohlen 126 Zahl der weitergebildeten Offiziere 13.

266

b.

Offisierscinde.

Es sind eingerückt: Feldartillerie l hiervon Hb.-Artillerie [ 64 ,, Gebirgsartillerie î ,, Fussartülerie J ,, Traintruppe . · 16 ,,

zur Beförderung empfohlen ,, ,, ,, ,, ,, ,, ,, ,, ,, ,, ,, ,,

34 3 9 9 13

80, hiervon zur Beförderung empfohlen 68 Zahl der weitergebildeten Offiziere 5.

c. Taktischer Kurs für Feldartillerie.

Zahl der teilnehmenden Offiziere: 2 Stabsoffiziere und 14 Hauptleute der Artillerie. Ferner zugeteilt 7 Stabsoffiziere der Infanterie.

d. Scliiesskwrs I (Feldartülerie).

Teilnehmer: 35 Subalternoffiziere als Schiessende und 4 Subalternoffiziere als Zugführer.

e. SchiessJcurs II (Feldartillerie).

Teilnehmer: 7 Stabsoffiziere, 20 Hauptleute.

f. Schiesskws für G-ebirgsartülerie.

Teilnehmer : 2 Stabsoffiziere, 2 Hauptleute und 9 Subalternoffiziere und 3 Subalternoffiziere als Zugführer.

g. MeclianikerJcurs I.

Zahl der ausgebildeten Mechaniker 19.

E. Genie.

I. Instruktionskorps.

Bestand nach Voranschlag Ende 1914

Stabsoffiziere ; .

2 3 Hauptleute 4 3 - Subalternoffiziere 3 2 Hülfspersonal 5 5 Instruktoren mit reduzierter Verwendung : 3 Stabsoffiziere.

Hülfspersonal ^ ,, ,, 2 Unteroffiziere.

Genielieutenant Pages wurde während des Dienstes zum Instruktor ernannt.

267 n. Rekrutenschulen.

Es wurden abgehalten : 4 Sappeurrekrutenschulen (in denselben wurden die Rekruten für 1914 und 1915 unterrichtet), l Pontonier- und 2 Telegraphenpionierrekrutenschulen.

m. Kaderschulen.

/

a. Unter Offizier schulen.

Es wurden 4 Unteroffizierschulen abgehalten ; hierzu sind eingerückt : Sappeure . . . 101, davon zur Beförderung vorgeschlagen 98 Pontoniere .

23, 11 11 23 n 11 Telegraphenpioniere 36, ·n 36 ;·> ·n ·n Ballonpioniere .

2 2, n ·n ·n 11 (Scheinwerfer) Signalpioniere .

4 4, ·n 11 11 n Train . . . . 34, ~n 30 ·n n 11 Säumer . . . .

5 », ·n 11 ·n ·n Zusammen

205, davon zur Beförderung vorgeschlagen 198

Die Unteroffizierschule vom "17. Juli bis 22. August musste durch die Mobilmachung am 2. August, d. h. nach 17 Tagen, unterbrochen werden. Die Unteroffizierschüler vervollständigten ihren Unterricht bei der Truppe, bei welcher sie während fernem 20 Tagen als Unteroffiziere dienten.

b. Offizierschulen.

Die Schule, welche'am 17. Juli mit 32 Schülern begonnen hat, musste wegen der Mobilmachung am 1. August ebenfalls unterbrochen werden. Sie hat mit den gleichen Schülern, zu denen ein neuer dazu kam, am 12. Oktober wieder begonnen.

Diese Unteroffiziere verteilen sich wie folgt : Sappeurkorporale . . 23, davon zur Beförderung vorgeschlagen 23 Pontonierkorporale . 3, n ., ,, ,, 2Telegraphenpionierkorporale . . . 6, ,, .n ,, 6 fl Signalpionierkorporale . . . . l, ,, ,, ,, ,, l Zusammen 33, davon zur Beförderung vorgeschlagen 32

268 c. Technische Kurse.

Es fanden solche Kurse statt: 1. für Subalternoffiziere (2 Oberlieutenants und 18 Lieutenants); 2. für höhere Offiziere (2 Obersten, 2 Oberstlieutenants, 6 Majore und 2 Hauptleute).

Überdies wurde eine Anzahl Offiziere zu Arbeiten des Geniebureaus und im Gelände einberufen.

d.

Speziaflturse.

8 Schlosser und 5 Wagner aus Pontonierbataillonen nahmen an einem Kurs vom 19. bis 31. Januar, veranstaltet von der eidgenössischen Konstruktionswerkstätte Thun, teil.

F. Festungstruppen und Festungsbesatzungen.

I. Instruktionskorps.

Bestand nach Voranschlag Ende 1914 Stabsoffiziere 4 3 Hauptleute 2 2 Subalternoffiziere l 2 Instruktoren mit reduzierter Verwendung, Stabsoffiziere l 2 ~ 8 ?""

Ein Stabsoffizier des Instruktionskorps, welcher an Stelle des zu den Instruktoren mit reduzierter Verwendung versetzten Chefs des Festungsbureaus St. Gotthard gewählt wurde, ist durch einen Subalternoffizier ersetzt worden.

u. Rekrutenschulen.

Es fanden 6 Rekrutenschulen statt, und zwar: Schule l und 2 in Bellinzona für Festungskanonier-, Mitrailleur-, Pionier-, Scheinwerferpionier- und Trompeterrekruten der Festungstruppen der St. Gotthardbesatzung, sowie für Säumerund Fahrerrekruten der Festungstrainkompagnien l und 2.

Schule 3 in Airolo für Festungskanonierrekruten.

Schule 4 in Dailly für Festungskanonierrekruten von St. Maurice und Bellinzona, sowie für Scheinwerferpionierrekruten.

269 Schule 5 während dem Aktivdienst in Andermatt für Festungskanonier- und Mitrailleurrekruten.

Schule 6 während dem Aktivdienst im Mannsehaftsdepot St. Maurice für Festungskanonier-, Pionier-, Scheinwerferpionier-, Sappeurund Säumerrekruten.

m. Kaderschulen.

a, Unteroffizierschulen.

Es fanden folgende Unteroffizierschulen statt: Schule \ in Dailly für Festungskanoniere, Mitrailleure, Pioniere, Scheinwerferpioniere, Sappeure und Säumer.

Schule 2 in Airolo für Festungskanoniere und Scheinwerferpioniere.

Schule 3 am St. Gotthard und in Bellinzona während dem Aktivdienste für Festungskanoniere, Mitrailleure, Pioniere und Scheinwerferpioniere.

·Schule 4 im Mannschaftsdepot St. Maurice während dem Aktivdienstje für Festungskanoniere, Mitrailleure, Pioniere, Scheinwerferpioniere, Sappeure und Säumer.

&. Offizierschulen.

Es fanden 2 Offizierschulen statt, und zwar: Je eine Schule am St. Gotthard und in St. Maurice in Verbindung mit dem Aktivdienste für Offizierschüler der Festungstruppen.

c. Schiesskurse für Offizier e der Festungsartillerie.

Es fanden Schiesskurse statt: Zwei in St. Maurice und einer in Bellinzona. Der Sehiesskurs in Airolo, welcher am 31. Juli begann, musste. wegen der Mobilmachung am 3. Tage unterbrochen werden.

d. Taktische Kurse.

Es fanden l taktischer Kurs Nr. II und 2 taktische Kurse Nr. I statt, und zwar : Ein taktischer Kurs Nr. II in St. Maurice und Umgebung für die Besatzung von St. Maurice.

Je ein taktischer Kurs Nr. I für die St. Crotthardbesatzung in Andermatt und für die Besatzung von St. Maurice in St. Mauriceund Umgebung.

270 e. Büchsenmacherkurs für Festungsmitrailleure am St. Gotthard.

An diesem Kurse nahmen teil : l Lieutenant, l 6 Büchsenmacher und 13 Büchsenmacherrekruten.

Unteroffizier,

G. Sanitätstruppen.

Bestand

I. Instruktionskorps.

nach Voranschlag

Ende 1914-

Stabsoffiziere 5 6 Hauptleute . · 3 2 Subalternoffiziere l l Hilfspersonal 5 o Instruktoren. mit reduzierter Verwendung: l Stabsoffizier und l Hauptmann.

l Hauptmann wurde zum Major befördert.

n. Rekrutenschulen.

Für das Berichtjahr waren 4 Rekrutenschulen vorgesehen, wovon eine für die Rekruten der Gebirgsinfanteriebataillone und der Gebirgssanitätsformationen, und zwar gleichzeitig mit den Schulen für die Trainrekruten der Sanitätsabteilungen und die Säumerrekruten der Gebirgssanitätsabteilungen. Infolge der allgemeinen Mobilmachung sind folgende Änderungen eingetreten : Schule n wurde um eine Woche gekürzt; die Schulen III und IV wurden gemeinsam in Luzern abgehalten, und zwar ohne Trainrekrutenschule ; letztere wurde dann verbunden mit Rekrutenschule I 1915 (Dienstbeginn 1. Dezember 1914).

III. Kaderschulen.

a. Gefreitenschulen

(Spitalkurse)

Es fanden 9 Schulen statt in Basel, 3 in Genf und eine in Andermatt; letztere infolge Mobilmachung und in Verbindung mit der Feastungssanitätsanstalt. Eingerückt sind 264. Sanitätssoldaten, davon wurden 260 befördert.

b. Unteroffizier schulen.

Infolge der Mobilmachung wurden statt 2 Schulen 4 abgehalten (Basel, Genf und Andermatt) ; an denselben nahmen 371 Mann teil, worunter 232 Medizin- und Pharmaziestudenten.

Befördert wurden 351 Mann.

271 e. Offizier schulen.

Vorgesehen waren 2 Schulen; die Mobilmachung brachte aber folgende Änderungen mit sich ; Schule II wurde um 14 Tage gekürzt; eine dritte .Schule mit reduzierter Dauer von 30 Tagen wurde im Oktober abgehalten. Dazu kamen noch drei weitere Schulen für Kandidaten der Medizin und Pharmazie, ebenfalls mit Dauer von 30 Tagen, als Offizierschule I. Teil. Die eine in Andermatt wurde im Dezember beendigt, die beiden andern (Basel und Genf) schliessen am 13. Januar 1915. Es wurden brevetiert 67 Ärzte und 10 Apotheker.

d. Taktisch-klinische Kurse.

Von den beiden vorgesehenen Kursen konnte nur derjenige in Basel abgehalten werden. An demselben nahmen teil 2 Hauptleute, 24 Oberlieutenants und Lieutenants. Der Kurs schloss mit einer sechstägigen Übungsreise durch Jura und Emmental.

e. Taktischer Kurs für dienstleitende

Sanitätsoffiziere.

Den Kurs bestanden 20 Stabsoffiziere und Hauptleute.

IV. Freiwilliges Hülfswesen.

A. Der Zentralverein vom Roten Kren« zählte Ende 1913 in 51 Zweigvereinen 35,557 Einzel mitglieder und 311 Korporativmitglieder. Das Vermögen der Zentralkasse betrug auf genannten Termin Fr. 292,887. 87 und weist damit eine Vermehrung von Fr. 8310. 24 auf. Dasjenige der Zweigvereine hat sich um Fr. 48,087. 32 vermehrt und weist auf Ende 1913 einen Bestand von Fr. 488,847.19 auf.

Im Berichtjahr hat das schweizerische Rote Kreuz seine neuen Statuten angenommen, die vom Bundesrate sanktioniert worden sind. Vorn Militärdepartement wurden genehmigt die vom Roten Kreuz aufgestellten Vorschriften für Rot-Kreuz-Kolonnen ; auf Ende des Berichtjahres bestunden deren 13. Diese Kolonnen haben ihren Sitz in Aarau, Basel, Bern, Biel, Glarus, Herisau, Horgeri, Liestal, Luzern, Schaffhausen, St. Gallen, Winterthur und Zürich.

Freiwilliges Hülfswesen.

Die 24 Rot-Kreuz-Detachemente, die die Armeesanität vom Roten Kreuz fordert, haben folgende Zusammensetzung erhalten., die im Berichtjahr perfekt geworden sind:

272 Territorialsanitätsanstalt l : Rot-Kreuz-Detachement Nr. l : ,, ,, ,, ,, 2: ,, ,, ,, ,, 3: ,, ,, ,, ,, 4:

La Source, St. Loup, Rot-Kreuz-PflegerinnenschuleBern, Diakonissenhaus Bern.

Territorialsanitätsanstalt 2 : Rot-Kreuz-Detachement Nr. 5 : La Source, ,, ,, ..

,, 6 : Institut Ingenbohl, ,, ,, ..

,, 7: Rot-Kreuz-Pflegerinnenschule Bern, ,, ,, ,. 8: Diakonissenhaus Bern.

n lerrüorialsanüätsanstalt 3 : Rot-Kreuz-Detachement ,, ., r ,, ..

,, ,, ,, ,,

Nr. 9 : ,, 10 : ,, 11 : ,, 12:

La Source, Institut Ingenbohl, Pflegerinnenschule Zürich.

Diakonissenhaus Riehen.

Territorialsanitätsanstalt 4 : Rot-Kreuz-Detachement Nr. 13 : ,, ,, ,, 14 : T ,, ,, y, 15: -,, ,, ,, ,, '16:

La Source, Institut Ingenbohl, Pflegerinnenschule Zürich, Diakonissenhaus Riehen.

Terrüorialsanitätsanstalt 5 : ,, ,, .,, .n

,, ,, ,, .,

fl

,, ,, ,,

,, ., ,, ,,

17 : 18 : 19 : 20 :

La Source, Institut Ingenbohl, Pflegerinnenschule Zürich, Diakonissenhaus Neumünster.

Territorialsanitätsanstalt 6 : Rot-Kreuz-Detachement Nr. 21 : Schwesternhaus vom Roten Kreuz Zürich, ,, ..

,, T, 22 : Institut Ingenbohl, ,, ,, 23 : Pflegerinnenschule Zürich, ,, ,, _ 24 : Diakonissenhaus Neumünster.

B. Samarüervereine.

Der schweizerische Samariterbund bestand auf Ende 1913 aus 282 Sektionen mit 12,004 Mitgliedern, wovon 4566 Männer und 7438 Frauen. Ausserdem ist eine kleinere Zahl von Samaritervereinen direkt dem schweizerischen Roten Kreuz angeschlossen.

Der Samariterbund verzeichnet für das Jahr 1913 23,746 Hülfeleistungen und 1310 Transporte. Die Zentralkasse wies auf ·1. Januar 1914 ein Vermögen von Fr. 2373. 84 auf. Im Jahr 1913 hat der schweizerische Samariterbund von der Eidgenossenschaft Fr. 800 Beitrag bezogen ; vom schweizerischen Roten Kreuz erhielt er einen Barbeitrag von Fr. 1600. Zur Unterstützung der einzelnen Samaritervereine hat das Rote Kreuz insgesamt während des Berichtjahres Fr. 12,033. 59 ausgegeben.

C. Militär Sanitätsverein.

Zahl der Sektionen

Mitgliederbestand

Aktive

Passive

25

701

1276

Militärische Einteilung der Afetiven

Ehren- Sanitäts- Landst.- Andere Truppenmitglieder truppen Sanität gattungen

144

376

179

146

Abgehaltene Vorträge und Übungen

Der schweizerische Militärsanitätsverein besteht aus allen in der Schweiz existierenden Militärsanitätssektionen. Auf 1. Januar 1914 hat er folgenden Bestand:

373

Von der Eidgenossenschaft erhielt der schweizerische Militärsanitätsverein einen Beitrag von Fr. 1500 und vom schweizerischen Roten Kreuz einen solchen von Fr. 500.

H. Veterinärtruppe.

I. Offlziersclmlen.

In der Offizierschule I, die vom 21. April bis 6. Juni ·dauerte, wurden 10 Unteroffiziere zu Offizieren ausgebildet.

Die Offizierschule II fand in 2 Abteilungen statt, nämlich vom 7. bis 21. August und vom 4. bis 20. Dezember. In der Zwischenzeit dienten die 7 Aspiranten in der Eigenschaft als Assistenzpferdärzte bei der Truppe.

274

IL Technischer Kurs für Truppenpferdärate.

Diesen Kurs absolvierten 10 Oberlieutenants.

HL Hufschmiedkurs I. Abteilung.

Im 1. Hufschmiedkurs I. Abteilung, der vom 11. Februar bis 9. April stattfand, wurden 72 Hufschmiedrekruten ausgebildet.

Den 2. Hufschmiedkurs I. Abteilung, der vom 5. Oktober bis 17. November dauerte, absolvierten 12 Hufschmiedrekruten, die wegen Krankheit aus einem früheren Kurse entlassen worden ' waren.

Im 3. Hufschmiedkurs I. Abteilung, der vom 19. November 1914 bis zum 15. Januar 1915 dauerte, wurden weitere 78 Hufschmiedrekruten ausgebildet.

IV. Hufschmiedkurs u. Abteilung.

Dieser Kurs fand vom 14. bis 29. April statt. Von den 43 Militärhufschmieden, die diesen Kurs absolvierten, konnten gestützt auf die Leistungen 28 Mann die ,,Abzeichen für gute Hufschmiede" zuerkannt und ausserdem von diesen noch 9 Mann zur Ernennung zum Hufschmiedkorporal und 9 Mann zu Hufschmiedgefreiten vorgeschlagen werden.

I. Verpflegungstruppen, Kommissariatsoffiziere, Quartiermeister und Fouriere.

I. Instruktionspersonal.

Bestand nach Voranschlag Ende 1914Stabsoffiziere 2 2 Hauptleute 4 3 Subalternoffiziere l -- Angestellte l l Instruktoren mit reduzierter Verwendung l -- Auf Beginn des Jahres ist ein Hauptmann des Instruktionskorps zum Major, ein Subalteraoffizier zum Hauptmann befördert worden. Ein Instruktor mit reduzierter Verwendung, früherer Oberinstruktor, ist im August 1914 gestorben.

n. Rekrutensehule.

Für sämtliche Rekruten der Verpflegungstruppen und des Verpflegungstrains fand eine gemeinsame Rekrutenschule in Thun statt,

275

HL Kaderschulen.

a. Unteroffizier schule.

Eingerückt sind 35 Verpflegungs- und 20 Traingefreite ·und -Soldaten. Von der ersten Kategorie erhielten alle, von der aweiten Kategorie 19 Mann das Fähigkeitszeugnis zum Korporal.

6. Fourier schulen.

Die im Schultableau vorgesehenen beiden Fourierschulen mussten infolge der Kriegsmobilmachung auf das Jahr 1915 ver.-schoben werden.

c.

Offizierschwle.

Diese im Juli begonnene Schule musste wegen der Kriegsmobilmachung am 1. August unterbrochen werden. Sie wurde :in den Monaten November und Dezember zu Ende geführt.

Besucht wurde sie von 13 Unteroffizieren, die alle zur Beförderung vorgeschlagen werden konnten.

d. Quartiermeisterschule.

Die Schule zählte 23 Offiziere der Infanterie, der Artillerie und der Festungstruppen, die mit einer einzigen Ausnahme für -den Quartiermeisterdienst geeignet bezeichnet werden konnten.

Dem Unterricht folgten 3 Instruktionsoffiziere und 4 Spiel·instruktoren der Infanterie zu ihrer Ausbildung im Verpflegungs. und Rechnungsdienst.

.e. Faclihwrs I für Subalternofßgiere der Verpflegungstruppen des Quartiermeisterdienstes.

und

Dieser Kurs wurde von 16 Offizieren der Verpflegungstruppen, i'sowie von 24 Quartiermeistern der Infanterie, der Artillerie und ^des Genie besucht.

,f. FacWffurs II für Stabsoffiziere imd Hauptleute der Verpflegungstruppen, des Kommissariats- und Quartiermeisterdienstes.

Am Fachkurs II nahmen 14 der in Betracht fallenden Offiziere der 5. Division, einer der 3. Division und die Quartier.meister der Kavalleriebrigade 4 und des Pontonierbataillons 3 teil.

276

III. Wiederholungskurse, Übungen der Stäbe und taktische Kurse der Infanteriebrigaden.

Soweit die im Verzeichnisse der Unterrichtskurse (Schultableau) für 1914 vorgesehenen Wiederholungskurse, Übungen der Stäbe und taktischen Kurse der Infanteriebrigaden in die Zeit vor der Mobilmachung fielen, wurden sie ordnungsgemäss abgehalten.

Kurse, die im Gange waren, als das Mobilmachungsaufgebot erfolgte, wurden abgebrochen, und Kurse, die ganz in die Zeit der Mobilmachung und des Aktivdienstes fielen, sind nicht oder nicht wie im Schultableau vorgesehen, abgehalten worden.

Über die von der Armee und vom Territorialdienst während der Dauer des Aktivdienstes von 1914 angeordneten Unterrichtskurse wird später im Berichte über den Aktivdienst Auf schiusa gegeben werden.

IT. Militärwissenschaftliche Abteilung an der Eidgenössischen Technischen Hochschule im Jahre 1914.

Der Lehrgang an der militärwissenschaftlichen Abteilung wurde vollständig nach dem Normalstudienplan durchgeführt.

Sämtliche 12 Studierende des dritten Semesters erhielten auf Grund des Ergebnisses der Abgangsprüfung das Zeugnis der militärwissenschaftlichen Befähigung zur Wahl als Instruktionsoffiziere.

In das zweite Semester (Sommersemester) des ersten Kurses traten alle regulären Studierenden des ersten Semesters über.

Ausserdem wurde noch ein Instruktionsoffiziersaspirant der Artillerie nach gut bestandener Aufnahmeprüfung im Sommersemester als regulärer Studierender der Militärschule aufgenommen.

Die Zahl der regulären Studierenden im Sommersemester betrug somit 13.

Durch die Mobilisation der schweizerischen Armee wurden last alle Dozenten und sämtliche Studierende der Militärschule zum Militärdienst einberufen. Die Vorlesungen mussten infolgedessen im ersten Quartale des Wintersemesters 1914/15 ausgesetzt werden.

Die militärischen Vorlesungen an der XL Allgemeinen Abteilung wurden von den Studierenden der Eidgenössischen Technischen Hochschule stark belegt und fieissig besucht.

277

3. Teil.

Dienstabteilungen und Dienstzweige.

I. Landesbefestigung.

Die im Voranschlag und in den Nachtragskrediten für 1914 unter den Rubriken L. a. V. und L. b. V. vorgesehenen Bauwerke konnten infolge der Mobilmachung der Armee nicht ganz programmgemäss ausgeführt werden.

Der Gang der Arbeiten wurde durch die Abreise zahlreicher Arbeiter und eines grossen Teils des technischen Personals sehr gestört.

Mehrere Werke sind, nachdem die Arbeiten einige Zeit unterbrochen gewesen, von den Truppen fortgeführt worden.

II. Abteilung für Sanität.

1. Gesundheits- und Krankenpflege in Schulen und Kursen.

Die Zahl der Schulen und Kurse hat im Berichtjahre infolge der Mobilisation eine starke Verminderung erfahren. In die Spitäler wurden aus den Schulen und Kursen im Jahre 1914 evakuiert 2993 Mann, gegen 4491 im Vorjahre. Nachdienstlich erkrankten 1018 Mann.

Mit den Infektionskrankheiten verhielt es sich folgendermaßen. Typhusfälle kamen in den Schulen und Kursen 6 zur ärztlichen Beobachtung, daneben ein Fall von Paratyphus. Auch in diesem Jahre traten einzelne kleinere Scharlachepidemien auf; die Gesamtzahl der Scharlachkranken betrug 46. An Influenza erkrankten 146, an Masern 23, an Parotitis epidemica 8, an Rachendiphtherie 8 Mann. Nach langer Pause hatten wir wieder 2 Pockenfälle zu verzeichnen.

Über die Gesundheits- und Krankenpflege bei den mobilisierten Truppen wird später ein einheitlicher Bericht erstattet werden.

2. Militärversicherung.

a. Leistungen für vorübergehenden Nachteil.

Das Jahr 1914 hat der Militärversicherung mit der Mobilisation eine gewaltige Zunahme der Arbeit und der Kosten gebracht. Die Zahl der Versicherten, an die im Berichtjahre Entschädigungen ausgerichtet wurden, beträgt 23,877 gegen 6865 im Vorjahre.

278

Zu Beginn des Jahres befanden sich noch 222 Manu in Buadespflege ; im Laufe des Jahres kamen hinzu 23,655, von denen 15,847 Mann direkt vom Korps weg oder aus den Krankendepots, Etappensanitätsanstalten etc. in die Spitäler evakuiert wurden, während 7808 Mann nachdienstlich oder im längern Urlaub zu Hause erkrankten. Die Zahl der Patienten, die auf den 31. Dezember 1914 in den Zivilspitälern oder zu Hause in ärztlicher Behandlung waren, beträgt 2233.

Von unsern Versicherten sind im Berichtjahre in h ä u s l i c h e r B e h a n d l u n g gestanden 2393 (1913: 983) Mann. Ein Teil derselben befand sich zeitweise in Spitalpflege. Die Zahl der häuslichen Pflegetago betrug 35,619 (.1913: 19,253), was einen Durchschnitt von 14,9 Tagen auf den Patienten ergibt.

In S p i t a l p f l e g e hatten wir 23,361 Kranke mit 393,280 Pflegetagen (1913: 101,749); der Durchschnitt beträgt somit 16,8 Pflegetage auf den Mann.

Der M i l i t ä r s p i t a l in Thun hat im Berichtjahr 442Patienten beherbergt (1913: 296); die Zahl der Pflegetage betrug 5491 (1913: 4241). Diese Zahlen sind in den obigen inbegriffen.

Der grösste Teil unserer Patienten wurde wieder hergestellt ; eine Anzahl derselben trug bleibenden Schaden davon. Gestorben sind 213 Mann, wovon 171 im Zusammenhang mit der Mobilisation; über die Todesursachen gibt die nachstehende Tabelle Auskunft.

Es starben an: 4 3 1 1 19 6 10 11 6 4 2 2 2 3

Meningitis tuberculosa Miliartuberkulose Peritonitis tuberculosa .

Nierentuberkulose . . . .

Pneumonie Herzleiden Appendicitis ' Septicaemie Nierenleiden Carcinom Sarcom Ulcus ventriculiPleuritis exsud Bronchitis putrida . . . .

Übertrag

n n v> 11 n ·n fi ·n ·n u n T)

·n ·n

90 Mann

279 Übertrag Typhus abdominalis Paratyphus .

Scarlatina Tetanus Delirium alcoholicum Osteomyelitis Diabetes Landrysche Paralyse Diverse Affektionen des Magendarmtractus . . .

Septomeningitis chron Andere Krankheiten Verletzung durch Eisenbahnunfall . . . . . .

Schuss Verletzung Schädelfraktur Verletzung durch Hufschlag Bajonettverletzung Hitzschlag Ertrinken Verletzung durch Automobilunfall Selbstmord Apoplexie Verletzung durch Starkstrom Erfrieren Von einer Lawine verschüttet

90 Mann 15 ,, l -n l ^ 2 ,, 6 ,, l ^ l n l 6 ,, l fl 9 n 7 ,, 13 ,, 11 4 ,, 3 5 ,., 5 ,, l ,, 20 ,, 2 ,, 2 ,, l ,, 5 ,, 213 Mann

Von den Verstorbenen haben 8 dem Instruktiouskorps und je 2 Mann dem Remontendepot und der Sicherheitswache angehört.

b. Leistungen für dauernden Nachteil.

Die eidgenössische Pensionskommission hat im Berichtjahre 4 ordentliche Sitzungen abgehalten, io denen 24 nach dem Pensionsgesetz und 204 nach dem Militärversicherungsgesetz zu entschädigende Fälle zur Behandlung kamen (zusammen 228 gegen 190 im Vorjahre).

Von diesen Fällen waren neu 146 (1913: 111), Rekurse 29 (1913: 29), Revisionen und Mutationen 53 (1913: 48) und l Auskaufsgesuch.

Bundesblatt. 67. Jahrg. Bd. II.

20

280

Die Zahl der auf Grund des Militärversicherungsgesetzes bewilligten Pensionen betrug 111 (80 im Vorjahr) ; hiervon waren 36 Invaliden- und 75 Hinterlassenenpensionen.

Nähere Angaben finden sich auf nachstehender Tabelle B.

Der Pensionsetat der auf Grund des Pensionsgesetzes vom 13. November 1874 in Kraft bestehenden Pensionen betrug: Auf Anfang 1914: Fr.

Fr.

92 Pensionen an Invalide 32,415 149 ,, ,, unterlassene . . . . 31,900 241 64,315 Auf Anfang 1915 : 90 Pensionen an Invalide 31,415 139 ,, ,, Hinterlassene . . . . 29,420 229 60,835 Es hat die Summe der Pensionen somit abgenommen um 3,480 Näheres siehe in umstehender Tabelle A.

Bei den nach Militärversicherungsgesetz bewilligten Pensionen betrug der Pensionsetat: Auf Anfang 1.914: Fr.

· Fr.

191 Pensionen an Invalide . . . 61,218. 90 303 ,, B Hinterlassene . 181,489. 45 494 242,708. 35 Auf Anfang 1915: 201 Pensionen an Invalide . . . 69,241. 45 374 ,, ,, Hinterlassene . 231,548. 45 575 300,789. 90 Es hat somit im Berichtjahr ein Zuwachs stattgefunden von 58,081.55 Aversalentschädigungen wurden zwei bewilligt im Gesamtbetrage von Fr. 1150.

3. Eidgenössisches Sanitätsmagazin.

Die Zahl der vom Magazin erledigten Materialbestellungen belief sich auf 3929 gegenüber 1605 im Vorjahr. Diese starke Vermehrung der Ersatzlieferungen ist zu einem grossen Teil auf die Kriegsmobilmachung zurückzuführen.

Zu Seite 280.

Tabelle A.

Eidgenössische Militärpensionen 1914.

(Nach. Pensionsgesetz von 1874.)

Erloschene Pensionen

Bestand auf 1. Januar 1914 Kanton

Invaliden

1 ·< Zürich .

. . . .

Bern .

. . .

Luzern Uri . .

Schwyz Obwalden Nidwaiden . . . .

Glarus Zug Freiburg Solothurn Basel-Stadt . . . .

Basel-Land . . . .

Schaffhausen . . . .

Appenzell A.-Rh.

Appenzell I.-Rh. . . .

St. Gallen Graubünden . . . .

Aargau Thurgau Waadt Wallis Neuenburg Genf Ausland

.

.

.

.

Zusammen

Fr.

15 4,600 17 5,710 7 2,150 1 400 1 700

1 100 1 100 1 100 6 1,800 1 1,080 1 300 2 400 1 500

Hinterlassene

Invaliden

f

1 Fr.

Fr.

25 4,080 37 8,150 2 700 4 1,200 1 100 1 200 1 150 3 600 -- -- 1 250 8 1,700 6 1,150 4 6

5 2 6 4 10 14 6 3 _ 2 2 400 92 32,415 149

Hinterlassene

«c

3 2

Fr.

Invaliden

Hinterlassene

Invaliden

Fr.

1 Fr.

Fr.

1 «c

Î

--

--

«t

450 200 --

350 31,900

241 = 64,315

--

--

Invaliden 1 Fr.

*c

-- --

Hinterlassene

1 Fr.

^.

Übertritte in andere Kantone Invaliden «r

1 100 1 80 1 300

Fr.

Hinterlassene 1:

Zuwachs aus andern Kantonen Invaliden

Fr.

ff.

--

--

Fr.

Hinterlassene

«t

Fr.

--

Reiner Abgang in den Kantonen

Beiner Zuwachs in den Kantonen

Invaliden und Hinterlassene

Invaliden und Hinterlassene

«c

-- --

Fr.

3 4

550 980 300

1

200

--

1

1 200

1 S.

Fr.

_1

150

1 i 1 1

i

i

1 1

1 150

-

l

150 300

1

'

1 100

1

--

--

--

--

100

--

--

!

1 100 --

150 --

-- 1 1

1

100

1 1

500 200 100

i

1 200 -- 1 200

--

--

--

--

--

j 1

][ 3 1000 10 1,500

--

1

100

3 400 i

1 j

'

i !

--

--

--

100

7 980

1 100 -- --

--

-- 1

150 150

--

--

-- 1

!

i Ì i

--

1 100

Bestand auf I.Januar 1915 Invaliden

S

·<

Fr.

15 4,600 15 5,010 7 2,150 1 400 1 700

!

l

|

Fr.

Herabsetzung von Pensionen

--

1 300

1,050 ._ 650 1,650 -- 1,050 2,100 4,050 1,450 -- -- 400

Ì

Hinterlassene

--

600 970

8 2,500 2 1,350 11 3,900 1 100 1 425 1,200 1,000 6 3,600

Erhöhung von Pensionen

Neue Pensionen

j

1

1 100 1 100 1 100 5 1,500 1 1,080 1 300 2 400 1 500 8 2 11 1 1 4 3 6

2,500 1,350 3,900 100 425 1,300 1,000 3,500

Hinterlassene Fr.

1 ·«

22 3,530 35 7,870 4 900 1 100 1 200 1 150 2 400 1 250 8 1,700 6 1,150 4 6

600 970

5 2 5 4 10 13 5 3

950 650 1,550 1,050 2,100 3,450 1.250 400 1

--

1 150 1 150 14 3,630 2 150 Keiner Abgang 12 3,480 ·

-- 2

150

2 400 1 200 90 31,415 139 29,420 i

229 = 60,835

Zu Seile 280.

Tabelle B.

Eidgenössische Militärpensionen 1914.

(Nach. Militärversicherungsgesetz Erloschene Pensionen

Bestand auf 1. Jannar 1914 Kanton

Invaliden "5 a ·<

Zürich Bern

. . . .

TTri

nu

\A

i Nidwalden

Fr.

32 7,435. 95 43 18,023. 25 5 1,260. -- 1 630. -- 1 504. --

. . . .

7/iip-

Frei bürg Basel-Stadt . .

Basel-Land . .

Schaffhauseu . .

Appenzell A.-Rh.

Appenzell I.-Rh. .

8t Gallen Graubünden . .

Aargau Thurgau Tessiti Waadt Wallis Neuenburg . .

Genf Aasland

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

. .

. .

2 630.-- 1 73. 50 5 1,491.-- 4 1,774. 50 3 404. 25 4 1,050.-- 1 315.-- 1 630.-- 12 1 15 3 5 18 11 8 2 7

2,525. 30 2,037. -- 3,708. 90 630.-- 958. 50 7,532. -- 3,227. -- 3,192. -- 262. 50 2,924. 25

Invaliden

Hinterlassene

·3 4

Fr.

1 ·4a

29 17,052. -- 5 90 60,715. 75 5 11 4,928. 10 7 5.375. -- fi :U30. -- 2 1 ,942. 50 1 300.-- 3 1,830. -- 1 200. -- 1 5 3,500. 50 -- 9 5,887. 50 4,575. -- 1,275. -- 1 555. -- 1 5 3,085. -- 1,515. -- 7,110. 60 2 9 3,812. 50 1 18 10,895. -- 2 i t ! 5,647. 50 1 l.8| 9,180. -- 1 6 : 10,785. -- 2 23; 11,947.50 3 « 4,177. 50 3 1,867.50 1 1

i

,5'

Zusammen 191 61,218. 90 30.3 181,489. 45 26

Fr.

Hinterlassene

| Fr.

«fl

Erhöhung: von Pensionen

Neue Pensionen Invaliden

Hinterlassene "Ä

| Fr.

a

1

·4

Fr.

4 1,522. 50 15 12,112. 50 927.-- 1,408.05 1 j 240.-- 12 6,576. 85 15 12,382. 50 -- 1 210.-- 6 4,477. 50 !--

1 450. -- --

--

210.-- 315.--

--

!

1

210.--

--

2

:

--

2

570.--

--

1

315. --

2

1,110.-

Invaliden

Fr.

1

157. 50

2

1,320. --

1

420.--

1

225. --

1,669.50 1,449.--

i 157.50 -- 126.--

8,939.55

300. --

5 3 6 4

..4L

411,725.-

Ì! '

!

1 1

i i

--

2

3 1,286. 25 1 315.-- --

--

--

Fr.

Invalide und Hinterlassene

Invalide und Hinterlassene

1

t'r.

-- !

--

425. -- --

1

420.--

1

420.--

1 210.--

Tfi9 =;n

1 ;

1

--

236. 25 --

--

2

1 1,462. 50 1 225.--

Ì

!

1

_ --

i -- ':

_! _

--

--

-

!iil i ,

300. --

1

210.-- --

--

:| _ ·

_

>

630. -- --

--

_|

_

2

488. 25 --

--

!

--

315. --

l ' 21.3.75

--

1 252.-- 1 472. 50

1 600.--

2 630.-- 1 945.-- 3

(1) 110. 25 ( 8)|3,048. 50 15 5,089. 20

675. 1 900.-- 5 3,387. 50

5 3,387. 50 15 5,089. 20

1

--

Fr.

1

1

330. --

4 4 5 5 2

5.737. 50 2,885. -- 3,356. 50 2,797. 50 S40. -- 940. 50 398. 50 4,170.3,030. -- 1,185. 75

2 6 4

",

5 1,643.75 Sii 59,725. 30 201 69,241. 45 j 374 J231,548. 45 5

1,643. 75

l

494 = 242,708. 35 1

i i

Fr.

34 9,417. 45 46 29,589. 50 46 21,576. 10 102 69,633. 25 6 1,470.-- 17 9.405. 60 7 5,375.-- 1 504. -- 7 3,150.-- 2 1,942. 50 2 615.-- 1 3 1,830. -- 210. -- 1 73. 50 6 2.181.-- 7 3,890. 50 5 1J841 . 70 9 5,887. 50 4 561. 75 8 5.332. 50 4 1,076. 25 3 1Ì035. -- 1 420. -- 3 780.-- 1 630. -- 5 3,085. -- 3 1,515.-- 10 2,585. 30 19 12,788. 10 8 2,987. -- 12 5.747. 50 15 3>78. 90 23 13,981. 50 4 945.-- 15 8.130.-- 7 1.798. 50 18 9.180. -- 18 6,387. 50 19 12,870. -- 13 3,685. 50 i 23 11,887.50 7 2,772. -- j 8,7(57. 50 5 1,830. -- !

3.330. -- 4 2,310. -- 2 1,800. --

1

360: --

|

Hinterlassene

19 14,519. -- 1.5 12,470. 35 7 4,687. 50

3 1,080. -- 1 67. 20 3 910. --

1 1 ,462. 50

Invaliden

·4

200. --

i

1 i ii

1H1.--

-- 67.20

1

Fr.

L i 420.--

1 200.--

(

--

S

Bestand auf 1. Januar 1915

<

1 ! 630. -- 1 180

i '·· - i

--! --

210.

a <

'1

; .j

!

(D

2 1,500. --

1

l~ï ·'

1

--

S

| Fr.

-<

Keiner Zntradis in den Kantonen

1

| 1

--

1

Hinterlassene

Heiner Abgang iu den Kantonen

!

-

--

Fr.

Fr.

5 1,930. 95

Invaliden

Hinterlassene

1 630.-- --

,

--

| ·3

Zuwachs aus andern Kantonen

300

1

i |

3 2.385. -- 1 '240. -- 7 4,590. -- _ ; 1 1,462. 50 1 900. -- --

ii

1

i

4,215. -- 1,935.-- 4,710. -- 2,107. 50

4 1,230.-- 36 16,862. 35 75 54,337. 50

| Fr.

Fr.

1

i

"~ 1 690.-- 2 1,370. -- 3 1,480. 50 1 157. 50 2 840.-- 1 105.-- 3 962. 50 1 210.-- 1 1,050.--


!

1

\

240.--

630.-- 420.1,102.50 315.--

|

Invaliden

Hinterlassene

-

--

390.-- --

1

Invaliden

i 1 110.25 1

210.--

1

Übertritte in andere Kantone

Herabsetzung von Pensionen

Hinterlassene

| Fr.

von 1901.)

Reiner Zuwachs 81 58,081. 55

575 = 300,789. 90

281 Im Berichtjahr wurde das Sanitätsmaterial der Infanterie der 4., 5. und 6. Division modernisiert, ferner dasjenige der Landwehrinfanteriebrigaden 19 und 24, der Sanitätsabteilungen l, 3, 4 und 5, der Landwehrambulanzen 19--24, der Grotthardbesatzungen und ein Teil des Materials der Besatzung von St. Maurice. Überdies wurde auch nach Angabe der Generalstabsabteilung das für den Landsturm nötige Sanitätsmaterial (ausgenommen Tragbahren) fertiggestellt und an die Kriegsmaterialverwaltung abgeliefert.

Nach der Mobilmachung mussten die Modernisierungsarbeiten eingestellt werden, da das vorhandene und durch Hülfsdienstpflichtige vermehrte Personal des Sanitätsmagazins mit den laufenden Arbeiten vollauf beschäftigt war.

Im Laboratorium kamen 850 Objekte (hauptsächlich Medikamente, Desinfektionsmittel, Verbandstoffe, Maximalthermometer, Armeeschokolade etc.) zur Untersuchung.

III. Veterinärwesen.

1. Veterinärdienst.

Die Berichterstattung umfasst die Monate Januar bis Ende Juli, wo sie sich auf die übrigen Monate des Jahres bezieht, wird es besonders erwähnt.

Zu ausserordentlichen Dienstleistungen sind 77 Veterinäroffiziere kommandiert worden. Überdies kamen in Schulen und Kursen 40 Zivilpferdärzte zur Verwendung.

Der Gesamtkrankenbestand belief sich auf 2793 Pferde. Dabei sind die in Schulen und Kursen, sowie später noch in einer Kuranstalt oder bei einem Zivilpferdarzt behandelten Pferde nur einmal gezählt. Ausserdem sind in der vorerwähnten Zahl 790 im Kavallerieremontendepot behandelte Remonten Depot- und Beohachtungspferde, sowie 682 ausser Dienst behandelte Regie- und Artilleriebundespferde nicht inbegriffen.

Dienstlich wurden behandelt: a. in Schulen und Kursen 2793 Pferde, b. ,, Kuranstalten ; . . 803 " c. bei Zivilpferdärzten . .

46 ., Während der übrigen Monate (August--Dezember) kamen 36,298 Fälle zur Behandlung. Nähere Mitteilungen werden für die Rapporterstattung über den Aktivdienst vorbehalten.

282

2. Bezahlte Entschädigungen.

a. Für 14 umgestandene Offiziers- und Mietpferde b. für 37 übernommene, zum Abschlachten verkaufte, oder versteigerte Offiziers- und Mietpferde Erlös aus denselben

Fr. 15,900. --

,,

44,650. --

Fr. 60,550. -- ,, 8,657. 85

Verlust an denselben (an « und b zusammen) Fr. 51,892. 15 c. an Abschatzungsvergütungen für 747 Pferde Fr. 30,052. 25 d. an Kurmietgeld für die in Kuranstalten gestandenen Pferde e. an Behandlungskosten für die in Kuranstalten gestandenen Pferde

,,

8,006. 10

,, 38,214. 75

Die in der Zeit vom 1. Januar bis 31. Juli für umgestandene und übernommene Pferde, für Abschätzungen, Kuranstaltskosten, Expertengebühren und Medikamentenkosten erwachsenen Gesamtauslagen betragen Fr. 163,877.53. Über die Auslagen während der Monate des Aktivdienstes wird später berichtet werden.

Ausser den angeführten Beträgen wurde im gleichen Zeiträume noch für im Mittel 100 rationsberechtigte Offiziere (Truppenkommandanten und Generalstabsoffiziere) Fr. 74,185.20 an Wartungsgebühren und Futtervergütungen, für wirklich gehaltene Dienstpferde zur Zahlung angewiesen. Während der Monate des Aktivdienstes sind an solchen Ausgaben Fr. 6321.20 zu verzeichnen.

IT. Oberkriegskommissariat.

fa. Kommissariatswesen.

1. Verpflegung.

Auf den s t ä n d i g e n W a f f e n p l ä t z e n stellen sich die Preise wie folgt:

283 1913

1914

1. kg Brot . . ' Fr. --. 29,24 Fr. --. 28,52 l kg Fleisch . ,, 1.62 ,, 1.54 oder per Portion berechnet: ßrotportion zu 750 Gramm. . . ,, --.21,93 ,, --.21,39 Fleischportion zu 320 Gramm . . ., --. 51,84 ,, --. 49,34 100 kg Hafer ,, 1 9 . 86,96 ., 19. 45,66 100 kg Heu ,, 10.95,27 ,, 10.93,48 100 kg Stroh ,, 7.71,11 ,, 7.28,16 Schwache Futterration . . . . ,, 1.61,21 ,, 1.57,98 Starke Futterration ,, 1.92,o3 ,, 1.88,36 Durchschnittspreis ,, 1.76,62 " i. 73,17 Rationsvergütung für die rationsberechtigten Offiziere ,, 1.80 ,, 1.80 Auch für 1914 waren die von den Truppen bewilligten Preise auf den nicht ständigen Waffenplätzen und Vorkursplätzen im Durchschnitt höher, als die hiervor genannten Preise. · Über die während der Kriegsmobilmachung für die TruppenVerpflegung bezahlten Preise werden wir später im Zusammenhang mit andern einschlägigen Fragen berichten.

2. Weizen.

Die Ablieferung der gemäss Ausschreibung vom 3. Dezember 1913 gekauften Russweizen zog sich weit in das Berichtjahr hinein und führte zu mehreren Beanstandungen wegen ungenügender Qualität bezw. zu kleinem Qualitätsgewicht. Für einzelne zurückgewiesene Lieferungen erfolgten Ersatzlieferungen, andere wurden auf Antrag unserer Experten gegen Leistung der üblichen Vergütung für Mindergewicht angenommen.

Ein Umtausch von im Vorjahre angekauftem Kansasweizen gegen Russweizen fand nicht statt.

Am 5. Mai 1914 schrieben wir den Ankauf von Weizen neuerdings aus. Das Ergebnis war, dass ein Kaufgeschäft nicht zustande kam. Auf dem Wege des Umtausches gegen Manitobaweizen gelang es nachträglich dann noch 28 Wagen zu erhalten.

Auf Antrag der Experten wurde beschlossen, einen grössern Posten amerikanischer Weizen zum Verkaufe auszuschreiben, in der Hoffnung auf guten Ersatz bei der bevorstehenden neuen Ernte. Das Resultat der am 9. Februar 1914 erfolgten Ausschreibung war nicht befriedigend. Nur von 3 Firmen (2 Mühlen und l Handelshaus) lagen annehmbare Angebote auf total 50 Wagen

284

vor. Sieben weitere Firmen boten zu geringe Preise. In letzter Stunde bewarb sich noch die Fiwna Loosli & tiermann in Zürich um das ganze zum Verkaufe angebotene Quantum. Der Abschluss für 400 Wagen Kansas und 400 Wagen Manitoba erfolgte zu den gleichen Preisen wie sie von den oben erwähnten 3 Firmen, denen die verlangten 50 Wagen ebenfalls geliefert wurden, angeboten worden waren. Im ganzen wurden 880 Wagen verkauft.

Zu Beginn des Kriegsausbruches wurde dem Verpflegungsbureau des Oberkriegskommissariates ein besonderes Bureau für Getreide Versorgung angegliedert, über dessen Tätigkeit später berichtet wird.

3. Einheimische Landesprodukte.

I n l ä n d i s c h e s G e t r e i d e . Trotz des regnerischen Sommers konnte die Getreideernte im grossen ganzen bei günstiger Witterung eingebracht werden.

Auf die Mitte September erlassene Ausschreibung des Ankaufes von inländischem Getreide wurden uns von 33 Landwirten, landwirtschaftliche Genossenschaften und Gemeinden zum Verkaufe angeboten: . 2900 q Weizen, 700 q Roggen, 700 q Korn (Dinkel), 60 q Mischel und 300 q Hafer.

Bis auf Ende des Berichtjahres wurden gekauft und abgeliefert : 1855 q Weizen, 352 q Roggen, 122 q Korn, 10 q Mischel und 109 q Hafer.

Bei der durch den Krieg geschaffenen Lage war beabsichtigt, das inländische Getreide in grosser Menge durch deii Bund aufzukaufen und zur Brotversorgung des Landes heranzuziehen. Der freihändige Ankauf führte aber nicht zum Ziele, indem wie oben erwähnt, nur ganz unbedeutende Mengen zum Verkaufe angeboten wurden. Da immer noch die Möglichkeit vorlag, ausländisches Getreide einzuführen, wurde auf Zwangsmassnahmen zunächst verzichtet und die inländische Ernte, deren Verwendung zu anderen Zwecken als zur Brotversorgung verboten wurde, als Reserve angesehen.

4. Fleisohkonserven.

Der Kriegsausbruch zu Anfang August veranlasste uns zu sofortiger Herstellung von Konserven auf breiter Basis. In der Tat waren nicht nur die an die Truppen abgegebenen Notportionen schleunigst zu ersetzen, sondern auch weitere Vorräte für die Feldarmee und Festungen zu schaffen. Die Leistungsfähigkeit

285der fünf in Betrieb genommenen Fabriken war eine recht erhebliche.

5. und 6. Zwieback und Suppenkonserven.

Auch die Fabrikation von Zwieback und Suppenkonserven musste mit Rücksicht auf den Krieg in grösserem Umfange in die Wege geleitet werden.

7. Hafer.

Die im letztjährigen Jahresberichte erwähnten, im Spätjahr 1913 angekauften grössern Mengen Süddeutsch-, Nordruss-, Clipped- und Plata-Hafer gelangten zumeist erst im Berichtjahre zur Ablieferung.

Im F r ü j a h r 1914 stellten sich die Preise der verschiedenen von uns gekauften Haferpartien für Süddeutsch-Hafer auf Fr. 16'/4 verzollt Eisenbahnwagen Romanshorn, für Plata-Hafer auf Fr. 16. 35 bis Fr. 17, für Kanada-Hafer auf Fr. 18, für Stettiner Hafer auf Fr. 18.20 bis Fr. 18. 50 transit Westschweiz, alles franko verzollt Basel, mit Ausnahme des Süddeutsch-Hafers, für Türk-Hafer auf Fr. 18. 25 franko Cousset bei Payerne.

Unmittelbar vor Ausbruch des Krieges, am 2S./29. Juli, gelang es uns noch eine Anzahl Wagen Plata-Hafer zu Fr. 17.50 franko verzollt Basel transit Westschweiz und Kanada-Hafer zu Fr. 18 bis Fr. 18.25 franko Waggon Kehl / Strassburg anzukaufen, die dann im September / Oktober 1914 geliefert worden sind.

Nach Ausbruch des Krieges kauften wir grössere Mengen Hafer, die sich im Auslande befanden und grösstenteils auch daselbst übernommen werden mussten. Die Bezahlung erfolgte zumeist voraus, beziehungsweise nach erfolgter Überweisung des Hafers in den ausländischen Lagerhäusern oder gegen BahnRécépissé auf den Seeplätzen.

Es mussten folgende Preise angelegt werden : Für schönen Norddeutsch-, RUSS-, Kanada- und Plata-Hafer Fr. 18.75 bis Fr. 22.50 franko Lager, beziehungsweise Eisenbahnwagen Strassburg/Kehl, Mannheim/Lndwigshafen und London.

Leider wurde dieser in Deutschland gekaufte Hafer sehr verteuert, weil sämtliche in Strassburg/Kehl befindlichen Partien per Schiff nach Mannheim zurück und von da per Bahn nach der Schweiz instradiert werden mussten. Die deutschen Lagerhäuser am Rhein forderten zudem auf den Gebühren für Ver-

286

sacken, Verladen aufs Schiff und auf Eisenbahnwagen etc. noch einen Kriegszuschlag von 50--100%.

Für Rumän-, Afrika- und französischen Schwarzhafer zahlten wir anfänglich Fr. 20 bis Fr. 21. 50 franko Waggon Marseille -, später stellte sich der Preis für derartige Ware auf Fr. 23 bis Fr. 24.

Die grössten Ankäufe schlössen wir ab in amerikanischem Clipped-Hafer Zertifikat 2; für diese Provenienz musste bis p/u.

Fr. 25.07 cif. Bordeaux, St. Nazaire und Genua angelegt werden.

Erst das Eintreffen dieser Sendungen ermöglichte es uns, auch Private in genügender Weise mit Hafer zu versehen.

Von unsern altern Beständen an prima schwerem Busshafer mussten 100 Wagen der schweizerischen Landwirtschaft zu verhältnismässig billigen Preisen als Saathafer zur Verfügung gestellt werden.

8. Heu und Stroh.

Das Ergebnis der H e u ernte kann in quantitativer Hinsicht als gut bezeichnet werden ; dagegen steht die Qualität des Heus der letztjährigen im allgemeinen etwas nach. Der Emdertrag war in den meisten Gebieten der Schweiz recht befriedigend. Das andauernde milde Herbstwetter gestattete eine ausgiebige Benützung der Herbstweide, wodurch die Heuvorräte wesentlich geschont werden konnten.

Die übliche Ausschreibung über den Ankauf von Heu und Stroh musste wegen der Mobilmachung schon am 15. August erfolgen, während dies in andern Jahren in der Regel erst Mitte September geschah. Die ausserordentlichen Umstände zwangen uns auch, sofort nach der Ausschreibung mit dem Ankaufe grosser Mengen einzusetzen. Trotzdem alle umliegenden Staaten ihre Ausfuhrverbote für Heu sehr streng handhabten und die Schweiz für diesen Artikel somit einzig und allein auf die eigene Ernte angewiesen war, gelang es uns doch bis jetzt, den gegenüber andern Jahren bedeutend gesteigerten Bedarf der Armee zu annehmbaren Preisen zu decken.

In Frauenfeld und Bière kauften wir, wie schon seit einer Reihe von Jahren, erhebliche Mengen Heu und Stroh aus der Umgebung, teils unmittelbar ab der Wiese, teils offen ab Stock franko Magazin geliefert, zu vorteilhaften Preisen. Der grosse Bedarf an Heu veranlasste uns überdies, die Waffenplatzverwaltung Kloten-Bülach in Kloten mit dem Ankauf von Heu und Stroh im Gebiete des Kantons Zürich zu beauftragen.

287

Im Vergleiche zum Vorjahre stellen sich die durchschnittlichen Ankaufspreise wie folgt: für 100 kg Ostschweizerheu, offen, franko Magazin 1913 1914 Frauenfeld Fr. 7. 80 Fr. 8.25 Ostschweizerheu, gepresst, franko Abgangsstation ,, 8.70 ,, 9.20 Aargauerheu, gepresst, franko Abgangsstation ,, 8.65 ,, 9.10 Französisches Heu, gepresst, franko Grenzstation ,, 7.80 ,, -- Hinsichtlich der Beschaffung von S t r o h zeigten sich infolge des Kriegsausbruches grosse Schwierigkeiten. Frankreich und Deutschland, die uns in normalen Zeiten wohl 9/io des Bedarfes an Stroh lieferten, erliessen Ausfuhrverbote, Österreich und Italien folgten ebenfalls. Auf die erfolgte Ausschreibung hiß wurden uns nur ganz bescheidene Mengen inländisches Stroh zum Kaufe angeboten, und rasch hat ein allgemeiner Mangel an Stroh eingesetzt. Die Landwirte in den Getreidebau treibenden Gegenden hielten ihre Vorräte zurück zur Deckung des Eigenbedarfes und wohl auch in der Hoffnung, später noch höhere Preise zu erzielen.

Dieser Zustand veranlasste den Bundesrat, durch Beschluss vom 23. September 1914 den Gemeinden die Verpflichtung zu überbinden, das für die schweizerische Armee erforderliche Stroh zu liefern. Es gelang, grosse Mengen Stroh in Holland anzukaufen und dafür Ausfuhrbewilligung zu erhalten. Deutschland gestattete die Durchfuhr.

Die Schwierigkeiten in der Beschaffung von Stroh veranlassten uns, in möglichst weitgehendem Masse Ersatzmittel zu beschaffen. Neben grossen Mengen holländischer Torfstreue kauften wir einen ansehnlichen Posten inländischer Rietstreue. Für die Torfstreue musste ein Durchschnittspreis von Fr. 3.40 franko Grenze angelegt werden. Offene Rietstreue wurde mit Fr. 5. 40, gepresste mit Fr. 6 bezahlt. Ein Vergleich der Ankaufspreise von inländischem Stroh zu denjenigen des Vorjahres zeigt folgende Zahlen:

Inländisches Stroh, in Garben, franko Kaserne Frauenfeld Inländisches Stroh, in Garben, franko Abgangsstation

'

für 100 kg 1913

1914

Fr. 5. 20

Fr. 6. 50

,, --. --

,,7.--

288

9. Magazinwesen.

Die im letztjährigen Berichte erwähnte Entstaubungsanlage in den neueu Getreidemagazinen in Altdorf wurde im Laufe des Jahres 1914 fertig erstellt. Die ganze maschinelle Einrichtung funktioniert heute tadellos. Die Rangiergeleiseanlage erwies sieh für den gesteigerten Magazinbetrieb als ungenügend und musste erweitert werden.

Auf dem Waffenplatze Thuii brannte einer der alten baufälligen Heuschuppen auf der Allmend nieder. Wegen der ungünstigen Lage beabsichtigen wir nicht, ihn durch einen Neubau zu ersetzen.

10. Kasernenwesen.

Der Vertrag über die Benützung des Waffenplatzes Zürich ist durch den Eigentümer auf Ende 1914 gekündigt worden. Bis zum Jahresschluss war es nicht möglich, einen neuen Vertrag zu vereinbaren.

Die Verhandlungen mit dem Gemeinderat von Bellinzona zur Vereinbarung eines neuen Wafferiplatzvertrages konnten nicht zum Abschluss gebracht werden.

Auf dem Waffenplatz Colombier ist eine neue Offizierskaserne dem Betrieb übergeben worden.

In der Kaserne Chur wurden bauliche Verbesserungen in Angriff genommen.

Die Kasernen in Wallenstadt sind in die Verwaltung des Bundes übergegangen.

11. Ausländische Militärpensionen.

An Pensionen, von neapolitanischem und römischem Dienste herrührend, sind uns zuhanden der berechtigten Pensionäre Franken 10,353. 20, Fr. 1117. 80 weniger als im Vorjahre, zugekommen.

Die Zahl der Pensionäre hat sich von 22 auf 19 vermindert.

b. Lehrerstellvertretung und c. Notunterstützung.

Über die Verwendung der Kredite wird in gewohnter Weise im Berichte zur Staatsrechnung Auskunft gegeben.

289

T. Kriegsmaterial.

A. Neuanschaffungen.

(Kriegstechnischc Abteilung.)

1. Bewaffnung.

Durch verstärkte Fabrikation und Umänderung von Gewehren ist die Neubewaffnung der gewehrtragenden Truppen erheblich weiter gefördert worden als irn allgemeinen Programm vorgesehen war. Sie ist bei den Divisionen nunmehr durchgeführt.

Die budgetierten Posten Pistolen, Revolver, Säbel und die nötigen Soldatenmesser sind in üblicher Weise beschafft worden.

Für die Genie-Bautruppen gelangt ein neues, schweres SägeBajonett zur Einführung.

Sämtliche neuen und umgeänderten Waffen sind durch die Waffenkontrolle der kriegstechnischen Abteilung kontrolliert worden.

2. Persönliche Ausrüstung.

Die gemäss Voranschlag zu beschaffenden Ausrüstungsgegenstände für Offiziere, sowie die erforderlichen Marschschuhe, Quartierschuhe, Reitstiefel für Kavallerie, Fingerhandschuhe, Lismer und Wadenbinden sind zur Ablieferung gelangt.

Von den Ausrüstungskontrolleuren der kriegstechnischen Abteilung wurde ferner die von den Kantonen beschaffte neue persönliche Ausrüstung kontrolliert.

Die Kriegsmobilmachung brachte neben den ordentlichen Beschaffungen von Exerzierwesten und Schuhwerk, eine Menge neuer Bedürfnisse, worüber anderwärts berichtet wird.

3. Korpsausrüstung.

I n f a n t e r i e . Die Infanterie-Mitrailleur-Kompagnien haben nun an 'Stelle des provisorischen Fuhrwerks ihre definitiven Gewehr- und Munitionswagen erhalten.

Für die Radfahrer ist das budgetierte Material zur Beschaffung gelangt.

Die Ausrüstung der Gebirgs-Infanterie ist durch Beschaffung verschiedenen Materials ergänzt worden.

Dar Material der Landwehr-Infanterie-Bataillone wurde durch Anschaffung von Schanzzeug etc. vervollständigt.

290

K a v a l l e r i e . Die Maschinengewehre der Kavallerie sind mit Zielfernrohren ausgerüstet und ein Teil des Materials der Landwehr-Kavallerie-Mitrailleur-Kompagnien ist durch Beschaffung verschiedener Stücke ergänzt worden.

A r t i l l e r i e . Das Material .für die drei neuen Gebirgsbatterien gelangte zur Ablieferung.

Das Material der 12 cm Haubitzbatterien ist in der Hauptsache zur Ablieferung gelangt, sowie ein Teil der aptierten Munitionswagen für die Haubitz-Parkkompagnien.

Die Richtmittel der Fussartillerie sind durch Anschaffung von neuen Quadranten verbessert worden.

G e n i e . Die Umänderung der Pontonschnabelstücke ist durchgeführt worden.

Für einige Telegraphen-Pionier-Kompagnien sind die neuen Fuhrwerke nebst Ausrüstung, sowie der alljährlich erforderliche Ersatz an Kabel zur Ablieferung gelangt. Auch das Schulmaterial ist durch Anschaffung neuer Fuhrwerke etc. ergänzt worden.

Die vorhandenen fahrbaren Funkenstationen sind modernisiert und ergänzt worden.

Die Sprengmittel sind ergänzt und zum Teil erneuert worden.

S a n i t ä t . Das moderne Sanitätsmaterial ist nun bei allen Divisionen zur Ablieferung gelangt ; neue zugehörige Wagen sind noch in Fabrikation.

V e t e r i n ä r w e s e n . Das Veterinärmaterial ist durch Beschaffung weiterer Veterinärkisten, Ambosse und Essen ergänzt ·worden.

V e r p f l e g u n g s t r u p p e n . Für die Bäckerkompagnien sind weitere Brotsäcke beschafft worden.

P f e r d e a u s r ü s t u n g . Die budgetierten Reitzeuge für Offiziere und Kavallerie- und Artillerie-Unteroffiziersreitzeuge, sowie die vorgesehenen Beschirrungen für neue Fuhrwerke und als Ersatz, sind zur Anschaffung gelangt.

H u f b e s c h l a g m a t e r i a l . Das Hufbeschlagmaterial ist durch Beschaffung von Hufeisen, Hufnägeln und Steckstollen sowie Steckstollenschlüsseln ergänzt worden.

M a t e r i a l für a l l e T r u p p e n . Sämtliche budgetievten Gebirgsfourgons sind nunmehr zur Ablieferung gekommen.

Die Mannschaftsausrüstung der Gebirgstruppen ist durch grössere Anschaffungen vervollständigt worden.

291

4. Munition.

In den Munitionsfabriken Thun und Altdorf nahm die Fabrikation der neuen Gewehrpatronen einen beschleunigten Fortgang.

Für die neu aufgestellten Feldhaubitzbatterien wurde Kontingents- und Schulmunition erstellt.

In der Munitionsfabrik Thun wurden ferner Handgranaten angefertigt.

Die in Schulen und Kursen der Feldarmee und der Festungen verbrauchte Munition ist in üblicher Weise ersetzt und es sind auch die Bestände der Rohgeschossdepots auflaboriert worden.

Die in don Munitionsfabriken erstellte Munition wurde von der Sektion für Munition der kriegstechnischen Abteilung kontrolliert. Ebenso wurden durch diese Amtsstelle die von Privatfirmen gelieferten Munitionsbestandteile und Sprengstoffe geprüft und die Abnahme der Pulverlieferungen besorgt. Von der S e k t i o n für S c h i e s s v e r s u c h e wurden zur Abnahme von Artilleriepulver und -Munition 72 Serien geschossen, bei denen die Sektion für Munition die Geschossgeschwindigkeits- und Gasdruckmessungen besorgte.

In der Materialprüfungsanstalt der Sektion für Munition kamen über 900 Proben zur Untersuchung, die sich auf die Qualität von Geschosshülsen, Messing- und Aluminiumstangen für diverses Artilleriegeschossmaterial, sowie auf Gewehrlaufmaterial und solches für Fuhrwerkkonstruktionen erstreckten. Im weitern erfolgten Untersuchungen über diverses Konstruktions- und Werkzeugmaterial.

Im chemischen Laboratorium der Sektion für Munition gelangten zirka 400 quantitative und eine grosse Anzahl von qualitativen Untersuchungen zur Durchführung.

Zur Kontrolle der Tempierplatten wurden etwa 100 Serien Brennzeitmessungen ausgeführt.

Wie üblich wurden ausgedehnte Revisionen in den Beständen der Kontingentsmunition vorgenommen.

B. Unterhalt.

(Kriegsmaterialverwaltung.)

1. Bewaffnung.

N e u b e w a f f n u n g . Bis zur Kriegsmobilmachung wurde die Umbewaffnung programmgemäss in den Wiederholungskursen durchgeführt.

292

Die rechtzeitige Ablieferung von neuen Gewehren und Karabinern durch die Waffenfabrik ermöglichte uns, die im Programm für die Neubewaffnung der gewehrtragenden Truppen pro 1914 in Aussicht genommenen Umbewaffnungen bei der Kriegsmobilmachung vorzunehmen. Im November 1914 erhielten sodann diejenigen Truppen die neuen Gewehre, die erst im Frühjahr 1915 hätten umbewaffnet werden sollen.

Waffenkontrolle.

Die Waffeninspektionen bei den Truppen, die vor der Kriegsmobilmachung zu Wiederholungskursen einzurücken hatten, wurden wie in den letzten Jahren von den Truppenoffizieren vorgenommen, worauf die Wafferikontrolleure durch Stichproben den Zustand der Waffen prüften.

Bei den übrigen Truppen verzichtete man auf die fachmännischen Inspektionen. Die Waffenkontrolleure waren während den ersten Monaten des Aktivdienstes übrigens zu anderweitiger Betätigung herangezogen worden.

Infolge eines Armeebefehls, wonach bei den im Reserveverhältnis stehenden Truppen eine gründliche Waffeninspektion stattzufinden hatte, wurden die Gewehre der 2. Division (ohne Brigade 5) durch Waffenkontrolleure kontrolliert und in befriedigendem Zustand befunden.

Die Durchführung der gemeindeweisen Waffeninspektionen gibt zu keinen Bemerkungen Anlass.

2. Persönliche Ausrüstung.

A u s r ü s t u n g der R e k r u t e n . Die Ausrüstung der Rekruten erfolgte wie in den beiden Vorjahren, soweit das Lederzeug in Betracht fällt, bloss zu ungefähr 2/3 in neuen Stücken, während */3 'n aufgerüsteten, der Reserve entnommenen Gegenständen bestand.

Die Bestände an gebrauchten Ausrüstungsgegenständen sind nunmehr derart zusammengeschmolzen, dass auf Jahre hinaus auf diese Massnahme verzichtet werden muss.

R é t a b l i e r u n g e n. Über Retablierungen vor der Kriegsmobilmachung ist nichts Besonderes zu bemerken.

Nach der Kriegsmobilmachung erfolgte die Truppen-Retablierung einmal durch Selbstsorge, zum grossen Teil aber auf dem Wege des Ersatzes durch Nachschub.

Eine Konzentrierung sowie eine starke Vermehrung der Reserven muss angestrebt werden.

293

O f f i z i e r s a u s r ü s t u n g . Es wurden ausgerüstet : 768 neu ernannte Offiziere. Zur Abgabe kamen überdies 177 neue Offiziersreitzeuge. 51 Offiziere hatten die seinerzeit gefasste persönliche Ausrüstung, 61 das Reitzeug zurückerstattet.

E x e r z i e r k l e i d e r. Mit Ausnahme der Blusen kam den Exerzierkleidern, die nur für Kader-und Rekrutenschulen bestimmt sind, seit der Mobilmachung nur untergeordnete Bedeutung zu.

Soweit dies nötig war, erhielten die Landsturmtruppen aus den Vorräten eine zweite Hose und einen Waffenrock.

S c h u h w er k. Anlasslieh der Kriegsrnobilmachung kamen rund 45,000 Paar Marschschuhe zur Abgabe, wovon ein beträchtlicher Teil gegen Gutschein. Infolge dieses grossen Abganges entstand in den Schuhdepots in den kurrenten Grössennummern Mangel. Zur Behebung desselben entschlossen wir uns zum Ankauf von 35,000 Paar Zivilschuhen. Durch diese Massnahme erlitt die Deckung des Bedarfes an Schuhwerk bei der Truppe keinen Unterbruch, da mittlerweile die Bewilligung namhafter Kredite eine fortgesetzte Beschaffung von Ordonnanzschuhwerk ermöglichte.

Die Quartierschuhe wurden nach erfolgter Mobilmachung nur noch an Rekruten abgegeben. Dagegen nahmen wir davon Umgang, solche der Feldarmee nachschicken zu lassen.

Die reduzierten Verkaufspreise erfuhren keine Änderung.

W i n t e r a r t i k e l . Die Gebirgstruppen und die Festungstruppen fassten auf die kältere Jahreszeit hin ihre zum Korpsmaterial gehörende Winterausrüstung, welche in quantitativer Beziehung einiger Ergänzung bedurfte.

Die Truppen der Feldarmee, welche normalerweise für Winterausriistung auf Selbstsorge des Mannes angewiesen waren, sind nunmehr durchwegs mit Ohrenkappen, Lismern, Handschuhen und Wadenbinden versehen worden.

Ebenso steht ein grösseres Quantum Leibbinden zur Verfügung.

3. Korpsmaterial.

Zeughausbetrieb und Materialunterhalt.

Die beiden Zeughausbauten in Biel und Lyss wurden bezogen, erstere im April/Mai, letztere kurz vor der Kriegsmobilmachung. Es gelang auch in Lyss, das Material für die Übernahme durch die Truppe bereitzustellen. Am letzteren Korpssammelplatz waren die Munitionsmagazine auf Jahresschluss noch nicht bezugsbereit.

294 Die neuen Zeughäuser in Wangen und Aigle stehen in Arbeit.

Wangen dürfte im Frühjahr, Aigle im Sommer 1915 bezogen werden können.

Die Verhandlungen mit dem Kanton Waadt betreffend die Erstellung eines neuen Zeughauses in Yverdon haben sich zerschlagen. Es muss daher versucht werden, auf dem Platze Yverdon Lokalitäten zu mieten.

In Chur herrscht ebenfalls Platzmangel infolge starker Vermehrung der Fuhrwerke. Es soll durch Erstellung eines Schuppens Abhülfe geschaffen werden.

Zwischen dem Militärdepartement -des Kantons St. Gallen und dem schweizerischen Militärdepartement ist ein Vertrag abgeschlossen worden, gemäss welchem der Bund die Magazinierung des Korpsmaterials der kantonalen Truppenkörper in Wil und Wallenstadt übernimmt, wogegen der Kanton das Korpsmaterial der eidgenössischen Truppenkörper in St. Gallen zu magazinieren hat. Es war dies die Folge der käuflichen Übernahme des Waffenplatzes und der Zeughausanlage in Wallenstadt durch den Bund.

In Wil, wo bisher nur ein Zeugwart dem Zeughause vorstand, ist ein Zeughausverwalter eingesetzt worden. Wir haben nunmehr keine Zeughäuser mehr ohne Zeughausverwalter.

Bei der Kriegsmobilmachung und dem Betrieb der Zeughäuser während der Dauer der ersten Monate des Aktivdienstes zeigten die Zeughausverwaltungen, mit wenigen Ausnahmen, sich auf der Höhe ihrer Aufgabe.

Mit dem Unterhalt des Korpsmaterials hatten sich die Zeughäuser erst .wieder in intensiver Weise gegen Jahresschluss boi den vorübergehenden Entlassungen verschiedener Truppenteile zu befassen. Dabei ging die vielverbreitete Auffassung, die Truppe sei imstande, das Korpsmaterial so gereinigt und instand gestellt zur Abgabe zu bringen, dass man es magazinieren und zu jeder beliebigen Zeit fassen könne, in die Brüche. Die Menge des nach der Demobilmachung einzelner Heereseinheiten von der Verwaltung gelieferten Ersatzmaterials beweist, dass die Truppe es noch nicht in genügendem Masse versteht, ihr Korpsmaterial selbst zu retablieren. Beschirrungen der Pferde namentlich haben durch unrichtige Behandlung bei der Truppe schweren Schaden gelitten.

4. Munition.

I n f a n t e rie m u n i t i o n . Eine wesentliche Neuerung brachte das Jahr 1914 mit der Abgabe von Gratismunition an die Schiess-

295 vereine. Bis Ende Juli erhielten diese rund 10 Millionen Gewehrpatronen.

Eine weitere Neuerung besteht in der direkten Abgabe von Munition an die grösseren Schützenfeste durch das Munitionsdepot.

Die Gesamtlieferung bis Juli betrug 3 Millionen Patronen.

Infolge der Kriegsmobilmachung und der obigen Neuerungen wurden 19 Millionen Gewehrpatronen weniger an Verkäufer abgegeben als im Vorjahr.

Bei der Mobilmachung erfolgte der Rückzug der Gratis- und Verkäufermunition und die Umpackung dieser Bestände in Kriegspackung.

A r t i l l e r i e m u n i t i o n . Die Abgabe und der Verbrauch der Artilleriemunition gibt zu keinen Bemerkungen Anlass.

Tl. Abteilung für Landestopographie.

Wie 1912 und 1913, so war auch im Jahr 1914 die Witterung für die Feldarbeiten der Landesvermessung nicht günstig. In viel empfindlicherer Weise aber wurde die Erfüllung des Programmes gestört durch die Mobilisation vom 1. August, welche 21 Geodäten und Topographen, das sind 57 % der Gesamtzahl, in den Militärdienst rief.

An der schweizerischen Landesausstellung in Bern beteiligte sich die Abteilung für Landestopographie in der Gruppe Wehrwesen, in der die Verfahren der Laadesvermessung, der Kartographie und der Kartenerstellung zur Anschauung gebracht wurden.

A. Sektion für Geodäsie.

1. Triangulation u. und HL Ordnung.

Diese Triangulation, die als Grundlage der Grundbuchvermessungen erstellt wird, war am Schlüsse des Berichtjahres in 9 Kantonen abgeschlossen und in 8 andern so weit vorgerückt, dass die Kantone mit ihrer Katastertriangulation IV. Ordnung beginnen können. Für 8 Kantone (Tessin und die Zentralschweiz) bestehen Vorarbeiten, aber es liegen noch keine Resultate vor.

Die für 1914 zur Ausführung vorgesehene Winkelmessung im Hauptnetz der Alpen zwischen dem Genfersee und Martinsbruck konnte auf 33 Punkten erledigt werden. Auf den übrigen 12 Punkten war dies nur teilweise oder gar nicht möglich, weil das Personal der Ingenieure durch Einberufung in den Militärdienst auf die Hälfte reduziert wurde.

Bundesblatt. 67. Jahrg. Bd. II.

21

296 An der Triangulation III. Ordnung wurde gearbeitet in den Kantonen Freiburg, Solothurn, Aargau, Zürich, Graubünden und T essi n.

Im ganzen wurden 88 Punkte rekognosziert, 123 signalisiert und versichert, und auf 223 Stationen sind die Winkel gemessen worden.

2. Landesnivellement.

Bis zum l. August arbeiteten daran zwei Ingenieure, nachher noch einer. Einfach nivelliert wurde die Strecke Nyon-La CureVallorbe = 63 km, doppelt Vallorbe-Grandson = 54 km.

Die Höhenfixpunkte wurden angebracht zwischen La CureBrassus und auf der Linie Vuiteboeuf-Ste. Croix-Lés Verrières-La Chaux=de=Fonds-Sonceboz-Biel.

50 °/o des schweizerischen Landesnivellements sind vollendet.

3. Grundbuchtriangulation IV. Ordnung.

15 Kantone haben im Berichtjahre daran gearbeitet. Die Landestopographie, welche die Leitung und die Verifikation dieser Triangulationen zu besorgen hat, konnte für 11 Operate mit 2627 Punkten den Schlussantrag auf Genehmigung stellen.

Die Triangulation IV. Ordnung von Appenzell A.-Eh. wird von der Landestopographie erstellt. Sie ist so weit erstellt, dass 1915 nur noch ein Teil des Hinterlandes zu bearbeiten bleibt.

B. Sektion flii Topographie.

Die normalen Feldarbeiten konnten nur bis zum 1. August ausgeführt werden, weil nachher ein Teil der Ingenieure zur Truppe einrücken musste und ein anderer Teil Spezialaufnahmen zu erstellen hatte.

1. Neuaufnahmen. Im Massstab l : 25,000 wurden nach dein gewöhnlichen Messtischverfahren 18 km 2 aufgenommen. Mittelst Photogrammetrie sind 116 km 2 Neuaufnahmen im Gebirge (Blatt Adelboden) erstellt worden. Von nun an wird das photogrammetrische Verfahren bei den Gebirgsaufnahmen angewendet werden.

2. Nachträge zur Evidenthaltung der Kartenwerke wurden aufgenommen auf 49 Blättern des Massstabes l : 25,000 ,, _U ,, ,, ,, 1:50,000 Zusammen 60 Blätter des Siegfriedatlas.

297 C. Sektion für Kartographie.

Die redaktionelle Bearbeitung und die Fertigstellung für den Stich umfasste folgende Karten : Siegfriedatlas l : 25,000 und l : 50,000 . . 108 Blätter Dufourkarte l : 100,000 5 ,, Generalkarte l : 250,000 l Blatt Überdrucke verschiedener Massstäbe . . . .

4 4 Blätter Vom 1. August an betätigte sich diese Sektion hauptsächlich an den Ausgaben der Truppenkarten.

D. Sektion für Reproduktion.

1. Von der Stichabteilung wurden erstellt: Neustiche der Karten l 25,000 und l : 50,000 Nachträge ,, ,, l 25,000 ,, l : 50,000 Retouche T),, ,,n l 100,000 Neustich von Karten verschiedener Massstäbe ! .

Nachträge ,, ,, ,, ,, . .

.

8 Blatt .122 ,, 4 ,, .

6 ^ .

28 ,,

Zusammen

168 Blatt

2. Die Kartendruckerei erstellte folgende Neuausgaben von Karten im Massstab l : 25,000 und l : 50,000 . . . . 205 Blatt ,, 1:100,000 6 ,, ,, 1:250,000 4 ,, in verschiedenen Massstäben 114 ,, Zusammen 329 Blatt Von Kupfer, Stein und Aluminium Wurden gedruckt: 598,760 Karten, wozu 1,711,476 Drucke nötig waren.

3. Das photographische Reproduktionsatelier erstellte 278 Glasnegative und Diapositive, 207 Papiernegative und 1701 Kopien verschiedener Art.

4. Druck von Postwertzeichen. Der Druck der Postmarken von 3, 5 und 10 Fr. Wert wurde der Landestopographie über'tragen. Sie erstellte nach den vom Postdepartement genehmigten Originalstichen auf galvanoplastischem Wege die Druckplatten à 100 Marken und hierauf den Druck von 16,500 Bogen mittelst der Kupferdruckpresse in den vorgeschriebenen Farben.

298 E. Kartenverwaltung.

Verwendung der Karten.

Die Abgabe der Karten war folgende: Mit Verrechnung

Ohne Verrechnung

1. an Kanton e gemäss Verträgen 2,021 889 2. an eidg. B e h ö r d e n und Verw a l t u n g e n gemäss Verfügungen des Militärdepartements und für eigenen Gebrauch -- 16,216 3. an eidg. B e h ö r d e n und Verw a l t u n g e n , sowie an D i v e r s e für militärische, pädagogische, wissenschaftliche und gemeinnützige Zwecke gemäss Verfügungen des Militärdepartements 4,890 -- 4. an die A r m e e , Militärschulen undKurse, aktiver Dienstfdirekt und durch Militärkartendepots) 25,501 204,986 5. an das P u b l i k u m , direkt, sowie durch die Depots und Verkaufsstellen 23,760 -- 6. F r e i e x e m p l a r e an Diverse gemäss Verfügung des Militärdepartements -- 6,233 Kataloge und Übersichtsblätter -- 5,940 7. Karten auf Bestellung für verschiedene Zwecke, zu vereinbarten Preisen an Diverse 181,714 1,706 8. A u s r a n g i e r t -- 13,137 In 7792 Posten abgegeben zusammen 237,886 249,107

Zusammen

2,910

16,216

4,890

230,487

23,760

6,233 5,940

183,420 13,137 486,993

Gegenüber dem Jahr 1913 ergibt sich ein --73,772 + 221,809+148,037

299

VII. Direktion der Pferderegieanstalt.

a. Pferderegieanstalt.

Der'Inventarbestand der Pferde betrug i Ende 1913 848 Pferde ,, 1914 838 ,, somit 10 Pferde Verminderung pro 1914.

90 22 20 132

142 10

Das Inventar weist folgende Mutationen auf: Zuwachs: Ankauf von Remouten, Ankauf und Rückkauf von Offi/ierspferden, Übernahme von Kavallerie.

Pferde.

Abgang: 51 Verkauf an Offiziere und Abgabe an Depot Artilleriebundespferde, 70 Ausrangierungen, 20 Umstehen, l Rückgabe an Kavallerie.

Pferde Verminderung wie oben.

D i e n s t t a g e der P f e r d e . Das Total der bezahlten Diensttage der Pferde in Schulen und Kursen, sowie beim Grenzbesetzungsdienst pro 1914 betrug 194,664 (1913: 164,725).

Die Diensttage verteilen sich auf die verschiedenen Waffengattungen wie folgt: Generalstab 1,745 Infanterie 10,247 Kavallerie 299 Artillerie 84,317 Genie 4,775 Festungstruppen 2,495 Sanitätstruppen 5,381 Veterinärtruppen 849 Verpflegungstruppen 4,998 Zentralschulen 5,692 Grenzbesetzung (die verschiedenen Waffen zusammen) 73,866 Zusammen wie oben 194,664

300

Als u n b e z a h l t e Diensttage erscheinen : Freiwillige Offiziersreitkurse . . .

Verschiedenes

1,466 110 1,576

(1913: Kuranstaltstage: für Regiepferde ,, Artilleriebundespferde . . . .

,, Lieferanten- und Privatpferde . .

7,929) 9,268 2,755 2,349 14,372

(1913: 16,895) M i e t w e i s e A b g a b e von P f e r d e n . Nebst der Verwendung der ßegiepferde in Kader- und Rekrutenschulen haben im Berichtjahre an 1159 Offiziere Pferde von der Pferderegieanstalt mietweise abgegeben werden können (1913 : 1180).

F r e i w i l l i g e O f f i z i e r s r e i t k u r s e . Zu Anfang des Berichtjahres wurden Regiepferde zur Abhaltung von Reitkursen an folgende Offiziersgesellschaften abgegeben : Lenzburg, Rüti (Zürich), Herisau, St. Gallen, Schaffhausen, Thun.

R e m o n t e n a n k ä u f e . Es wurden im Jahre 1914 angekauft : 25 volljährige Pferde in Irland, 3 ,, ,, i m Inland, 42 Remonten in Irland, 20 ,, im Inland.

90 Die Kriegswirren verhinderten, den budgetmässigen Bestand an Remonten vollzählig beschaffen zu können.

Die dreijährigen Landesremonten wurden, wie bisher, im Einverständnis mit dem schweizerischen Landwirtschaftsdepartement in Avenches gesommert.

b. Depot der Artilleriebundespferde.

Artilleriebundespferde Maultiere

Der Bestand des Depots umfasste den in den Monaten Januar und Februar ausgeführten Ankauf von von der Regieanstalt übernommen Zusammen

107 l 108

20 -- 20

301 Artilleriebundespferde Maultiere Im Laufe des Jahres kamen in Abgang: a. A r t i l l e r i e b u n d e s p f e r d e : a n d i e Verkäufer zurückgewiesen . . . . l wegen Trächtigkeit versteigert 3 ausrangiert 2 umgestanden oder abgetan 9 JL Q

ö. M a u l t i e r e : a n d i e Verkäufer zurückgewiesen . . . . 2 abgetan l

3

93 17 Die Verwendung der Artilleriebundespferde und Maultiere in Schulen und Kursen, sowie im Grenzbesetzungsdienst ergab 16,645 Diensttage (1913: 15,771 Tage).

In Anbetracht der Mobilmachung wurde die alljährlich übliche Liquidation des Depots durch Versteigerung der Pferde sistiert; sämtliche Pferde und Maultiere wurden auf Rechnung des Depots der Artilleriebundespferde pro 1915 übernommen.

c. Pferdelieferung.

Für die Pferdelieferung im Jahre 1914 wurden in bisheriger Weise drei Stellungskreise gebildet mit unveränderter Begrenzung, nämlich Ostschweiz, Zentralschweiz und Westschweiz.

Als P f e r d e l i e f e r u n g s o f f i z i e r e funktionierten: Für den Kreis der Ostschweiz : Veterinäroberstlieutenant A. B«er in Winterthur (Stellvertreter: Veterinärhauptmann Boer in Winterthur).

Für denKreis der Zentralschweiz : Veterinäroberstlieutenant E. Noyer in Bern (Stellvertreter : Veterinäroberstlieutenant Schwarz in Bern). Auf dem Platze Thun wurden die Geschäfte der Pferdelieferung, wie die vorhergehenden Jahre, durch die Organe der Pferderegieanstalt besorgt.

Für den Kreis der Westschweiz : Veterinärmajor Gh. Cottier in Orbe (Stellvertreter: Veterinärmajor Longet in Nyon).

Mietpreise.

Mit Bewilligung des schweizerischen Militärdepartements gelangten im abgelaufenen Dienstjahre folgende Miefpreise zur Anwendung:

302

1. Pferde, a. Für R e k r u t e n s c h u l e n aller Waffen: I. Annahme II. und weitere Annahmen mit der einzigen Ausnahme, dass für die II. Annahme der Säumerrekrutenschulen der Infanterie der Mietpreis auf Fr. 2. 50 reduziert wurde.

6. Für W i e d e r h o l u n g s k u r s e und K a d e r schulen: 1. für Wiederholungskurse, welche vor dem 28. August stattfanden, und für Kaderschulen 2. für die Wiederholungskurse, welche in der Zeit vom 28. August bis 11. September und vom 11./14. September bis 10. Oktober hätten stattfinden sollen, war der Mietgeldansatz von Fr. 5, bzw. Fr. 4. 50 vorgesehen.

uSd'pe^Tag Fr. 2. -- n 3- --

,, 3. --

2. Maultiere.

,,,,S'A 1. I. Annahme aller Rekrutenschulen . . . . Fr. 3. -- 2. II. Annahme ,, ,, . . . .

,, 3.50 3. Kaderschulen und Wiederholungskurse . . .

,, 4. -- An Mietpferden und Maultieren gelangten dieses Jahr für die Schulen und Kurse des Instruktionsdienstes zur Stellung: für Rekrutenschulen und Kaderkurse 2,383 Pferde und 74 Maultiere für Wiederholungskurse . . 3,951 ,, ,, 447 ,, Zusammen 6,334 Pferde und 521 Maultiere (1913: 15,900 Pferde und 589 Maultiere.)

Hiervon entfielen : auf die Ostschweiz: 2677 Pferde (1913: 7161); ,, ,, Zentralschweiz: 1782*) Pferde (1913: 6338); ,, ,, Westschweiz: 2307**) Pferde (1913: 2990).

Von den zum Dienst gestellten Pferden und Maultieren sind aus diversen Ursachen, innerhalb der ersten 5 Diensttage, zurückgewiesen worden : aus Rekrutenschulen 52, oder 2,u °/o der Lieferung (1913: 2,04 %)j aus Wiederholungskursen 34, oder 0,77 °/o der Lieferung (1913: 0,48

%)-

*) Worunter 80 Maultiere.

**) , · 441

303

Tin. Militärjustiz.

Das hauptsächlichste Delikt bildete wiederum dasjenige des Ausreissens. Es wurden deswegen verurteilt im ganzen 167 Dienstpflichtige, zumeist in contumaciam. Davon entfielen auf die Divisionen 1: 32, 2: 33, 3: 17, 4: 25, 5: 55, 6: 5 Fälle.

Wegen Insubordination wurden 5 Mann verurteilt.

An gemeinen Delikten, die zu Verurteilungen führten, sind 22 Fälle zu verzeichnen.

Zur disziplinaren Erledigung wurden vom Gericht oder vom Auditor im Einverständnis mit dem Armeeauditor überwiesen im ganzen 19 Fälle. In 39 Fällen wurde wegen Mangels des Beweises oder Nichtvorhandenseins einer strafbaren Handlung das Verfahren eingestellt.

Freigesprochen wurden im ganzen 5 Personen, wovon l Fall den Art. 16 der Militärorganisation betraf.

Das schweizerische Militärdepartement verfügte im ganzen neben den ihm durch die Militärgerichtsbarkeit zugewiesenen Fällen 31 Disziplinarstrafen.

Das Militärkassationsgericht wurde in 3 Fällen in Anspruch genommen. In allen 3 Fällen wurde die von den Verurteilten erhobene Kassationsbeschwerde abgewiesen.

4. Teil.

Militärwerkstätten.

(I.--V. unter der Kriegstechnischen Abteilung.)

I. Konstruktionswerkstätte in Thun.

Mit einem durchschnittlichen Arbeitspersonal von 500 Mann wurde im Jahre 1914 in 306 Arbeitstagen das im Sonderbericht (siehe Akten) aufgeführte Material erstellt.

Ausserdem war die Konstruktionswerkstätte, bzw. deren Personal, an Versuchen mit Kriegsmaterial, sowie an der Kontrolle und Abnahme von solchem bei Privatfirmen beteiligt.

Ein Kurs für Batteriemechaniker der Feld- und Gebirgskanone, sowie der Haubitzen, wurde in der Konstruktionswerkstätte abgehalten und von deren technischem Personal geleitet.

Durch das unter Leitung der Konstruktionswerkstätte stehende E l e k t r i z i t ä t s w e r k der eidgenössischen Etablissemente wurde die Ergänzung der Leitungen und der Unterhalt sämtlicher

304

Licht- und Kraftanlagen der eidgenössischen Anstalten in Thun besorgt, Lichtleitungen an der Uttigenstrasse bis zum Feuerwerker und in den Munitionsdepotsgebäuden 2 und 4 installiert.

Auf Ende 1914 waren angeschlossen : 4642 Glühlampen, 26 Kohlenstiftbogenlampen, 89 Quarzlampen, 113 Wärmeapparate und 62 Motoren.

Die Stromabgabe für Kraft und Lieht betrug im Jahre 1914 784,222 Kilowattstunden.

Speiseanstalt der eidgenössischen Etablissem e n t e . Die Zahl der Abonnenten betrug im Jahre 1914 durchschnittlich 1025 im Tag, die höchste Zahl war 1224. -- Der Betrieb war normal.

II. Kriegspulverfabrik in Worblaufen.

Es wurden im Berichtjahre für die Fabrikation von Gewehr-, Geschütz-, Manöver- und verschiedenem Spezialpulver durchschnittlich 72 Arbeiter beschäftigt.

Im fernem wurde die Beschaffung der Sprengmittel besorgt.

III. Munitionsfabrik in ThuB.

Für die Fabrikation der Gewehr- und Geschützmunition und die Revision der Munitionsbestände wurde im Berichtjahre in 305 Arbeitstagen mit durchschnittlich 910 Arbeitern, wovon 76 weibliche, gearbeitet.

IT. Munitionsfabrik in Altdorf.

Für die Fabrikation der Gewehr- und der Geschützmunitiön und die Revision der Munitionsbestände wurde im Berichtjahre in 303 '/a Arbeitstagen mit durchschnittlich 541 Arbeitern, wovon 83 weibliche, gearbeitet.

Die Fabrikspeiseanstalt wurde im Mittel im Tag von 193 Arbeitern benützt, und es wurden im Durchschnitt täglich 62 Morgenessen, 173 Mittagessen und 48 Nachtessen verabfolgt.

305

V. Waffenfabrik in Bern.

Mit einem durchschnittlichen Arbeitspersonal von 295 Mann wurde im Jahre 1914 in 313 Arbeitstagen das im Sonderbericht aufgeführte Material erstellt.

Nachgenannte Militärkurse wurden in der Waffenfabrik unter Leitung von deren technischem Personal abgehalten : Büchsenmacherkurs für Infanterie-Mitrailleure, Spezialkurs I für Büchsenmacher, II * Büchsenmacherkurs fût Festungs-Mitrailleure und Büchsenmacher-Rekrutenschule.

Zur Instandstellung optischer Instrumente und der Richtmittel für die Artillerie wurde eine optische Reparaturwerkstätte eingerichtet.

VI. Pulververwaltung.

Durch Bundesratsbeschluss vom 19. Mai 1914 ist die bisher selbständige Pulververwaltung der Kriegsmaterialverwaltung unterstellt worden.

Fabrikation.

Es wurden angefertigt von den Pulvermühlen La Vaux und Chur zusammen 136,337 kg S c h i e s s - und S p r e n g p u l v e r verschiedener Sorten.

Um der Anhäufung von Pulver vorzubeugen, musste eine Pulvermühle (Chur) provisorisch geschlossen werden. Für das Arbeiterpersonal wurde in der Weise gesorgt, dass dasselbe vom Zeughaus Chur übernommen wurde.

Verkauf.

Der Verkauf erreichte ein Quantum von 132,223,5 kg, wovon 18,350 kg zur Lieferung an die eidgenössischen Munitionsfabriken gelangten.

Der nicht unbedeutende Verkaufsausfall gegenüber dem budgetierten Quantum ist zum Teil der immer fühlbarer werdenden Konkurrenz der fremden Sprengstoffe, grösstenteils aber der durch die Kriegsereignisse geschaffenen Wirtschaftslage zuzuschreiben.

306

Genehmigen Sie, Tit., die Versicherung unserer vollkommenen Hochachtung.

B e r n , den 27. April 1915.

Im Namen des Schweiz. Bundesrates, Dor Buhdespräsident: Motta.

Dor Kanzler der Eidgenossenschaft : Schatzmann.

# S T #

Aus den Verhandlungen des Bundesrates.

Wahlen.

(Vom 27. April 1915.)

Finanz- und Zolldepartement.

Zollverwaltung.

Kontrolleur beim Hauptzollamt in Luino : Gianella, Severino, von Fiesso, gegenwärtig Kontrolleur in Locamo.

Kontrolleur beim Hauptzollamt Lugano : Patocchi, Piero, von Peccia, bisher Kontrollgehülfe in Chiasso G. V.

Einnehmer beim Nebenzollamt St. Margrethen-Strasse : Margadant, Konrad, von Klosters, gegenwärtig Zolleinnehmer in Oberriet.

Post- und Eisenbahndepartement.

Eisenbahnabteilung.

Kanzlist II. Klasse der technischen Abteilung: Wüthrich, Ernst, von Trüb, zurzeit in Bern.

Schweizerisches Bundesarchiv, Digitale Amtsdruckschriften Archives fédérales suisses, Publications officielles numérisées Archivio federale svizzero, Pubblicazioni ufficiali digitali

Bericht des Bundesrates an die Bundesversammlung über seine Geschäftsführung im Jahre 1914.

In

Bundesblatt

Dans

Feuille fédérale

In

Foglio federale

Jahr

1915

Année Anno Band

2

Volume Volume Heft

18

Cahier Numero Geschäftsnummer

---

Numéro d'affaire Numero dell'oggetto Datum

05.05.1915

Date Data Seite

247-306

Page Pagina Ref. No

10 025 728

Das Dokument wurde durch das Schweizerische Bundesarchiv digitalisiert.

Le document a été digitalisé par les. Archives Fédérales Suisses.

Il documento è stato digitalizzato dell'Archivio federale svizzero.