741

# S T #

Kreisschreiben des

Bundesrathes an sämmtliche eidgenössischen Stände, betreffend die Fischzucht.

(Vom 26. September 1882.)

Getreue, liebe Eidgenossen!

Von der Erwägung ausgehend, daß letztes Jahr (1881/82) eine größere Anzahl schweizerischer Fischbrutanstalten sich nicht das gewünschte Quantum befruchteten Fischrogens zu verschaffen vermochte, während große Sendungen desselben nach dem Auslande gingen; in Erwägung ferner, daß die im Bundesgesetz über die Fischerei vom 18. September 1875 vorgesehene Gewinnung der Fortpflanzungselemente einzig nur das Interesse der inländischen Fischzucht im Auge haben konnte, haben wir heute auf Grund der Artikel 7 und 8 des citirten Gesetzes, nach Antrag unseres Handels- und Landwirthschaftsdepartements, nachfolgenden Beschluß gefaßt : 1) Die Ausfuhr von Fischrogen außer der Schweiz ist verboten.

Ausnahmsweise, wie zum Austausch gegen befruchteten Fischrogen edler ausländischer Fischarten, sind die Kantone befugt, mit Genehmigung des eidgenössischen Handels- und Landwirthschaftsdepartements Ausfuhrbewilligungen zu ertheilen.

Letzteres wird die Vorschriften erlassen , welche bei der Ausfuhr zu beobachten sind.

2) Uebertretungen dieses Verbots werden nach Maßgabe des Artikels 14 des obenerwähnten Bundesgesetzes bestraft.

742 Indem wir Ihnen von dieser Schlußnahme, welche übrigens noch im Bundesblatt veröffentlicht werden soll, auf diesem Wege Mittheilung zu machen uns beehren, benutzen wir gleichzeitig den Anlaß, Sie, getreue, liebe Eidgenossen , mit uns in Gottes Machtschutz zu empfehlen.

B e r n , den 26. September 1882.

Im Namen des Schweiz. Bundesrathes, Der B u n d e s p r ä s i d e n t :

Bavier.

Der Kanzler der Eidgenossenschaft: Eingier.

743

# S T #

Bericht der

Herren Professoren S c h u l z e und K r ä m e r in Zürich und des Hrn. Dr. G n e h m , Chemiker in Basel, an das Präsidium .des schweizerischen Schulrathes, betreffend die agrikultur-chemische Kontrolstation am eidg. Polytechnikum.

(Vom 30. Juli 1882.)

Hochgeachteter Herr!

Durch Verfügung vom 21. April dieses Jahres haben Sie anläßlich einer Beschwerde des Düngerfabrikanten Herrn J. F i n s l e r im Meiershof in Zürich über die agrikultur-chemische Untersuchungsstation am Polytechnikum die Unterzeichneten beauftragt, eine gründliche Untersuchung der genannten Station vorzunehmen, die Masse der Geschäfte, die vorhandenen Mittel zur Bewältigung derselben und zu zuverlässigster Ausführung der Analysen zu prüfen, allfällig Mangelndes nachzuweisen und gutfindende Anträge zu stellen, was zu ungeschwächter Erhaltung des vollen Zutrauens der Anstalt bei allen interessirten Kreisen, zu deren Schutz dieselbe vom Staate gegründet ist, etwa weiter vorzukehren sei.

Zur Erfüllung der uns gestellten Aufgabe hatten wir zunächst zu prüfen, i n w i e w e i t d i e A n s c h u l d i g u n g e n , w e l c h e H e r r F i n s l e r g e g e n d i e Kontrolistation g e r i c h t e t hat, b e g r u n d et s i n d .

In seinem Circular- vom 19. April (man vergleiche die Beilagen) hat Herr F i n s l e r es für höchst wahrscheinlich erklärt, daß in den

Schweizerisches Bundesarchiv, Digitale Amtsdruckschriften Archives fédérales suisses, Publications officielles numérisées Archivio federale svizzero, Pubblicazioni ufficiali digitali

Kreisschreiben des Bundesrathes an sämmtliche eidgenössischen Stände, betreffend die Fischzucht. (Vom 26. September 1882.)

In

Bundesblatt

Dans

Feuille fédérale

In

Foglio federale

Jahr

1882

Année Anno Band

3

Volume Volume Heft

47

Cahier Numero Geschäftsnummer

---

Numéro d'affaire Numero dell'oggetto Datum

30.09.1882

Date Data Seite

741-743

Page Pagina Ref. No

10 011 628

Das Dokument wurde durch das Schweizerische Bundesarchiv digitalisiert.

Le document a été digitalisé par les. Archives Fédérales Suisses.

Il documento è stato digitalizzato dell'Archivio federale svizzero.