# S T #

K

4 7

349

Schweizerisches Bundesblatt.

«6.-Jahrgang.

25. November 1914.

Band IV.

Jahrespreis (postfrei in der ganzen Schweiz) : 10 Franken.

Einrückungsgebühr : 15 Rappen die Zeile oder deren Raum. -- Anzeigen franko an die Buchdruckerei Stämpfli £ de. In Bern.

# S T #

5 6 5

Botschaft des

Bundesrates an die Bundesversammlung betreffend den Voranschlag der schweizerischen Bundesbahnen für das Jahr 1915.

(Vom 17. November 1914.)

Der Verwaltungsrat der schweizerischen Bundesbahnen hat «uns unterm 23. Oktober dieses Jahres seinen Bericht und Antrag betreffend den Voranschlag für das Jahr 1915 unterbreitet.

Dieser Voranschlag umfasst: 1. den Betriebsvoranschlag mit 6 Beilagen, enthaltend die Voranschläge der Hülfsbetriebe und des Nebengeschäftes für den Dampfschiff betrieb auf dem Bodensee ; 2. den Voranschlag der Gewinn- und Verlustrechnung; 3. den Bauvoranschlag; 4. den Voranschlag der Kapitalrechnung.

Zu diesen Vorlagen bemerken wir folgendes:

I. Allgemeines.

Der Voranschlag der schweizerischen Bundesbahnen für das Jahr 1915 musste unter Berücksichtigung ganz ausnahmsweiser Verhältnisse aufgestellt werden. Der mit Anfang August 1914 zwischen den europäischen Grossmächten ausgebrochene Krieg hemmte mit einem Schlage das gesamte Wirtschaftsleben. Industrie und Handel, der Warenaustausch mit dem Ausland und der Geldumlauf gerieten ins Stocken. Der kaum recht in Fluss gekommene Fremdenverkehr nahm ein unerwartetes rasches Ende. Alle die schlimmen Einflüsse machten sich auch im Betriebe der Bundesbahnen in empfindlicher Weise fühlbar. Die Einnahmen Bundesblatt. 66. Jahrg. Bd. IV.

32

350

sanken in den Monaten August und September 1914 auf die Hälfte der erwarteten Beträge. An Stelle monatlicher Überschüsse von 8--10 Millionen traten solche von nur etwa einer halben Million. Seither ist der Verkehr wieder etwas umfangreicher und lebhafter geworden. Die Schwere der Krisis und ihre Dauer können aber heute: noch nicht ermessen werden. Die Rückkehr besserer Verhältnisse wird nur ganz allmählich eintreten. Jedenfalls werden im Jahre 1915 die Folgen des Krieges noch sehr fühlbar sein. Die Bahn v er waltung hat diese Tatsache bei der Bemessung der Einnahmen und Ausgaben gebührend berücksichtigt. Die Einnahmen sind nach den möglichen Erwartungen geschätzt. Die Ausgaben sollen durch Einschränkung der Fahrleistungen und des Bahnunterhaltes, durch Verminderung des Personals, Unterdrückung der Besoldungserhöhungen, Herabsetzung der Reiseentschädigungen, Verlängerung der Tragezeit der Dienstkleider und durch sparsameren Haushalt im allgemeinen tunlichst vermindert werden. Selbstverständlich können dabei gewisse Grenzen nicht überschritten werden, weil die Sicherheit des Betriebes, die Rücksichten auf das Personal und die ohnehin hart betroffene Volkswirtschaft mitbestimmend sein müssen.

Zur Verbesserung der Finanzlage wird auch eine Erhöhung der Tarife als durchaus nötig erachtet und daher die baldige Behandlung der schon mit Botschaft vom 3. Dezember 1909 vorgeschlagenen Änderung des Tarifgesetzes im Sinne einer Erhöhung der Fahrpreise für Hin- und Rückfahrt gewünscht. Wir haben Ihnen mit Nachtragsbotschaft vom 27. Oktober 1914 empfohlen, diesem Wunsche Rechnung zu tragen, und durch neue statistische Untersuchungen den derzeit ungenügenden Ertrag der Personenbeförderung dargelegt. Nach dem in der ersten Botschaft enthaltenen Beschlussesentwurf wäre im Tarifgesetz, in Übereinstimmung mit dem Wortlaut der Privatbahnkonzessionen, an Stelle der Höchstansätze zukünftig die für Hin- und Rückfahrt mindestens zu gewährende Ermässigung (20°/o) anzugeben. Da damals die Absicht bestand, die Ermässigung auf den doppelten Fahrpreisen einfacher Fahrt in II. Klasse auf 25 °/o, in III. Klasse auf 30 °/o anzusetzen, so wäre es den Bundesbahnen, unter Vorbehalt der Genehmigung durch den Bundesrat, freigestanden, bei ungenügenden Einnahmen durch Herabsetzung der Ermässigung bis auf die Grenze von 20°/o eine
weitere Erhöhung der Fahrpreise eintreten zu lassen. Unter den jetzigen veränderten Verhältnissen erachtet es die Bundesbahn Verwaltung jedoch als nötig, schon von Anfang an die Ermässigung in I. und H. Klasse auf 20 °/o, in III. Klasse auf 25 % zu beschränken. Wir stimmen den bezüglichen Ausführungen durchaus bei.

35t Im übrigen haben wir zur Vorlage folgende allgemeine Bemerkungen anzubringen : Die L ä n g e d e s B u n d e s b a h n n e t z e s wird sich im Jahre 1915 voraussichtlich nicht ändern.

Die E i n t e i l u n g der R e c h n u n g e n weicht in einzelnen Punkten von der frühern etwas ab, weil von 1915 an die neue, den veränderten Bau- und Betriebsverhältnissen angepasste Rechnungsverordnung zu befolgen ist.

Der Umfang des Berichtes über den Voranschlag der Betriebsrechnung und der Gewinn- und Verlustrechnung ist schon in den letzten Jahren vermindert worden. Im Voranschlag für das Bauwesen sollten gleiche Vereinfachungen möglich sein. Die im Bericht vorhandene, auf viele Seiten sich erstreckende Wiederholung der Posten des Bauvoranschlages kann in Zukunft ohne Nachteil unterbleiben.

II. BetriebsToranschlag.

Unter den obwaltenden Verhältnissen ist es schwierig, die T r a n s p o r t e i n n a h m e n für 1915 annähernd richtig zu veranschlagen. Die Generaldirektion hat sich bei ihren Berechnungen auf die Einnahmen des Jahres 1913 gestützt. Sie unterscheidet zwischen dem inländischen und dem ausländischen Verkehr und nimmt an, dass der schweizerische Verkehr im ersten Vierteljahre 80°/o desjenigen von 1913 erreiche, und dass er bis Ende 1915 auf 95°/o ansteige. Der internationale Verkehr ist in gleicher Weise von 35 bis zu 85 °/o eingeschätzt.

Die für 1915 vorausgesehenen E i n n a h m e n würden nach dieser Berechnung 159 Millionen Franken oder 80 % der Einnahmen des Jahres 1913 von 204 Millionen ausmachen. In den zwei ersten Kriegsmonaten August und September 1914 wurden nur 50 % der Beträge des Vorjahres erreicht. Die beabsichtigte, im Jahre 1915 durchzuführende Erhöhung der Hin- und Rückfahrtstaxen ist im Voranschlag noch nicht berücksichtigt.

Auf die möglichen allgemeinen Massnahmen zur Einschränkung der B e t r i e b s a u s g a b e n ist schon hingewiesen worden.

Wir lassen hier eine Gegenüberstellung der wirklichen und vorausgesehenen Betriebsrechnungsposten der Jahre 1911 bis 1915 folgen. Die Schwankungen sind daraus deutlich ersichtlich. Zu berücksichtigen ist, dass am 1. Januar 1913 die Linie Genf-La Plaine mit 15 Kilometer, und am 1. Juli gleichen Jahres die

352 Neuenburger Jurabahn mit 39 Kilometer in das Bundesbahnnetz einbezogen worden sind.

Rechnungen 1911

Betriebseinnahmen:

1912

Voranschläge 1913

1914

1915

(in Millioüeii Franken)

Personentransporfc . . . . 77,9 79,7 84,o Gepäck, Tiere und Güter . 110,6 117,9 119,2 Verschiedene Einnahmen .

8,0 8,4 8,9

84,o 122,0 8,9

69,o 90,o 8,e

Gesamteinnahmen 196,5 206,o 212,7 Zunahme in % . . . .

4,7 4,8 8,2

214,9 167,o l,o --22,0

B e t r i e b s a u s g a b e n Einbegriffen die Ausgaben zu Lasten der Spezialfonds) : Allgemeine Verwaltung . .

4,o 4,4 4,6 4,7 4,s Unterhalt und Bewachung der Bahn 18,2 19,1 21,8 22,3 18,4 Stationsdienst und Zugsbegleitung 41,7 45,8 49,2 50,5 48,4 Fahr- und Werkstättedienst 48,9 54,i 56,5 57,8 49,0 Verschiedene Ausgaben . . 13,e 15,9 12,9 13,4 11,4 Nicht rubrizierte Posten . -- 1,8 -- 2,4 -- 2,o -- l,s -- 2,7 Gesamtausgaben 124,6 136,9 142,4 146,7 128,8 Zunahme in °/o . . . .

6,4 9,9 4,o 3,o --12,2 E i n n a h m e n ü b e r s c h u s s : 71,9 69,i 70,8 68,2 38,8 Zunahme in % . . . .

2,o --4,o 1,7 -- 3,i--43,s Für den Betrieb und Unterhalt des Bahnnetzes, sowie für die Hülfs- und Nebengeschäfte ist für 1915 ein Personalbestand von 33,418 vorgesehen; im Jahre 1913 betrug er 36,626 somit Verminderung

3,208

Die Ausgaben für das Personal sind pro 1915 veranschlagt auf Fr. 91,300,000 für 1913 erreichten sie ,, 95,800,000 Kostenverminderung

Fr. 4,500,000

Eine weitere Personalverminderung wird nicht möglich sein, da die Anstellungsverhältnisse und die geordnete Betriebsführung die Erhaltung eines normalen Personalbestandes bedingen.

353 Die Einschränkungen sollen auch Geleiseanlagen ausgedehnt werden. Es vorgesehen : für 1915 67 km Geleise und 1913 waren es 178 ,, ,, ,,

auf die Erneuerung der sind zur Auswechslung 112 Weichen, im Jahre 231 ,,

Die Kosten sind auf Fr. 3,273,900 angesetzt, gegenüber einer Ausgabe von Fr. 5,193,230 im Jahre 1913.

Die F a h r l e i s t u n g e n der D a m p f l o k o m o t i v e n werden für 1915 auf 34,560,000 Kilometer veranschlagt, also um fast 30°/o niedriger als in den beiden Vorjahren (Rechnung 1913 48,168,167 km, Voranschlag 1914 48,700,000 km). Die infolgedessen zu erzielende Brennmaterialersparnis wird auf ungefähr 5 Va Millionen Franken geschätzt. Der Unterhalt des Roll materiate ist mit Rücksicht auf den erhöhten Bestand an Fahrzeugen um 0,s--0,9 Millionen Franken höher als in den beiden Vorjahren, nämlich auf 14,468,000 Franken, angesetzt.

Von dem Rollmaterial sollen 16 Lokomotiven, 50 Personenwagen, 8 Gepäck- und 158 Güterwagen ausser Gebrauch gesetzt werden, wofür netto 2 Millionen Franken abzuschreiben sind.

Im Jahre 1913 betrug die Nettoabschreibungssumme 3,i Millionen Franken. Auf das Rechnungsergebnis hat dies keinen Einfluss da diese Abschreibungen durch den Erneuerungsfonds zu decken sind.

Zu den Verschiedenen Ausgaben gehören unter anderem die Mieten für fremdes Rollmaterial ; sie sind auf 3 Millionen Franken (gegen 4,e Millionen Franken im Jahre 1913) geschätzt.

Die Miete-Einnahmen werden etwa 0,4 Millionen weniger ausmachen, so dass auf dem Rollmaterialaustausch eine Ersparnis von 1,2 Millionen Franken zu erwarten steht.

Die B e t r i e b s z a h l (Verhältnis der Betriebsausgaben zu den Betriebseinnahmen) stellt sich wie folgt: 1911

Rechnungen 1912 1913

Voranschläge 19U 1915

in °/o 63,5 67,7 67,02 68,29 76,88 Der Übe r s c h u s s der B e t r i e b s r e c h n u n g wird nach den angenommenen Einnahmen- und Ausgabenposten von den üblichen 70 Millionen Franken auf 38,s Millionen zurückgehen.

Für die Verzinsung des Schuldkapitals allein sind gegen 57 Millionen Franken erforderlich. Die schwierige Finanzlage geht daraus deutlich hervor.

354

III. Gewinn- und Yerlustrechnuug.

Zu dem bedeutend verminderten Betriebseinnahmenüberschuss kommen noch etwa 10 Millionen Franken Einnahmen als Ertrag der verfügbaren Kapitalien und als Zuschüsse des Spezialfonds für Posten, die den direkten Betriebsausgaben zugezählt wurden.

Die Einnahmen werden damit bloss auf 48 Millionen Franken ansteigen gegen 86 Millionen im Jahre 1913.

An Ausgaben sind vorgesehen: die schon erwähnten Schuldenzinse mit 57 Millionen, die gesetzlichen und planmässigen Tilgungen mit 9,9 Millionen, die Gutschriften an die verschiedenen Spezialfonds mit 9,i Millionen, die Verzinsung und Amortisation des Hülfskassendefizites mit l,5 Millionen und einige andere kleine Beträge, im ganzen 78 Millionen Franken. Mutmasslicher Fehlbetrag ca. 30 Millionen Franken.

Die Bundesbahnverwaltung ist der Ansicht, dass dieser Fehlbetrag in der endgültigen Rechnung durch Weglassung einiger Ausgabeposten, die nur Buchungen darstellen, vermindert werden sollte. Es kommt in Betracht die Sistierung der Amortisationen, der Einlage in den Erneuerungsfonds und des Beitrages zur Deckung des Defizites der Pensions- und Hülfskasse.

Was die Gutschrift an den Amortisationskonto von 9,o Millionen, sowie die Abschreibungen auf den zu tilgenden Verwendungen und auf dem Hülfskassendeflzit von l,5 Millionen betrifft, stimmen wir dieser Ansicht zu, in der Meinung, dass diese Buchungen nachgeholt werden, sobald sich die Betriebsergebnisso wieder günstiger gestalten. Zur Ermöglichung des abweichenden Verfahrens bei der Aufstellung der Rechnung für 1915 schlagen wir zu 'Ziffer 2 des Antrages des Verwaltungsrates eine entsprechende Ergänzung vor.

Anders verhält es sich mit dem Erneuerungsfonds. Er stellt die Höhe der Abnützungen dar und ist nach dem Rechnungsgesetz regelmässig zu kreditieren, auch wenn das Betriebsergebnis dazu nicht ausreicht. Damit will bewirkt werden, dass die entstandenen Minderwerte in der Bilanz stets genau nachgewiesen erscheinen. Angesichts dieser Forderung ist darauf zu halten, dass der Fonds auch in kritischen Jahren die ihm gebührende Gutschrift erhalte. Da aber die Belastung der ohnehin aus dem Gleichgewicht gekommenen Gewinn- und Verlustrechnung zu einer entsprechenden Erhöhung des Passivsaldos führen würde, kann ausnahmsweise gestattet werden, den Betrag der reglementarisehen Einlage den zu amortisierenden Verwendungen beizufügen Auf

355

diesem Konto soll der Betrag gelöscht werden, sobald die Betriebsüberschüsse dazu hinreichen.

Auf die angedeutete Weise würde das allzustarke Anwachsen des Passivsaldos der Gewinn- und Verlustrechnung vermieden.

IV. Bauvoranschlag.

Nachdem der Bauvoranschlag für das Jahr 1914 gegenüber denjenigen der vorausgehenden Jahre zum erstenmale eine ganz bedeutende Steigerung des Gesamtbedarfes für die Bauausgaben aufweisen konnte, muss der vorliegende Voranschlag für das Jahr 1915 in Anbetracht der durch den Ausbruch des europäischen Krieges geschaffenen Ungewissen Lage auf die notwendigsten Ausgaben beschränkt bleiben. "Wir müssen der Ansicht der Bundesbahnverwaltung beipflichten, dass alles, was über das Bedürfnis der allernächsten Zeit hinausgeht, zurückgestellt werden und der Ausbau des Netzes, der die Entwicklung des Verkehrs zur Voraussetzung hat, unterbleiben müsse, da es voraussichtlich geraume Zeit gebrauchen wird, bis der Verkehr wieder den vor Kriegsausbruch erreichten Umfang aufweisen wird. Wohl sind im Voranschlag alle diejenigen Bauten aufgeführt, die schon in demjenigen für das Jahr 1914 enthalten waren, und mit deren Ausführung auch bereits begonnen worden ist; von denselben können aber nach Angabe der Bahnverwaltung im kommenden Jahre nur ungefähr zwei Fünftel fortgesetzt werden. Zu diesen Bauten gehören beispielsweise der Simplon- und Hauensteintunnel, die Tunnel der Brienzerseebahn, sowie einzelne bereits weit vorgeschrittene grössere Bahnhofbauten und Doppelspuranlagen. Die Vollendung aller übrigen Bauarbeiten dagegen muss bis zum Eintritt besserer Zeiten zurückgestellt werden.

Wie aus. der nachstehenden Zusammenstellung ersichtlich ist, beträgt die Verminderung des veranschlagten Ausgabenbetrages (ausschliesslich Kollmaterial) Fr. 35,279,900.

Bauvoranschlag

Wirkliche Bauausgaben im lahr

1912

1913

1914

1915

Verminderung

Fr.

Fr.

Fr.

Fr.

Fr.

63,394

5,936,289

6,300,000

2,000,000 - 4,300,000

438,704

1,263,259

1,700,000

1,120,000 --

Kreis I

0,469,521

8,447,568

7,101,000

1,560,000 -- 5,541,000

Kreis H

7,894,298

7,102,841

8,788,700

824,000 - 7,964,700

Kreis III

2,121,980

3,371,235

5,672,300

762,100 -4,910,200

Kreis IV

6,175,484

5,909,137

4,311,600

511,000 -- 3,800,600

Kreis V

2,705,716

3,182,587

3,748,400

560,000 - 3,188,400

25,366,999 28,013,368 29,622,000

4,217,100 --25,404,900

Simplontuunel ?

Brienzerseebahn

Total der 5 Kreise Dazu Bauten der Generaldirektion auf Betriebslinien Gesamtsumme (ausschl. Rollmaterial)

4,840,946 10,356,928

580,000

8,147,140

3,152,140 - 4,995,000

30,710,043 45,569,844 45,769,140

10,489,240 --35,279,900

357

Für den Fall, dass sich die Verhältnisse wieder bessern sollten, sind in den Voranschlag noch Ansätze im Gesamtbetrage von Fr. 9,876,500 eingestellt, die dann ausser der obigen Voranschlagssumme zur Ausgabe gelangen sollen, so dass sich der Gesamtbetrag der Bauausgaben auf Fr. 20,365,740Jerhöhen würde.

Dieser Mehrbetrag enthält in erster Linie eine Erhöhung der Ansätze für solche Bauten, die bereits im Voranschlag enthalten sind und unter allen Umständen fortgesetzt werden, und ausserdem Beträge für andere Bauten, deren Fortsetzung oder Inangriffnahme nur bei wesentlicher Belebung des Verkehrs notwendig erscheint.

Die Weiterführung der folgenden grössern, bereits in frühern Voranschlägen enthaltenen Bauten, deren Gesamtkostenvoranschlag Fr. 100,000 übersteigt, ist in Aussicht genommen :

Gesamtkostenvoranschlag Bau neuer l Simplontunnel .

Linien \ Brienzerseebahn GeneralSissach-Olten (Haueiistein-Basislinie) direktion Umbau des Kraftwerkes Brig Kantonsstrassenverlegung Reneus-Lausanne .

Bahnhofumbau Lausanne Stationserweiterung Martigny Strassenüberführung Station Sitten . . . . !

Neues Aufnahmsgebäude Visp Kreis I Bahnhoferweiterung Vallorbe Tivoli-Unterführung Bahnhof Frciburg . . . .

II. Geleise Martigny-Riddes II. Geleise Visp-Brig II. Geleise St. Blaise-Neuenstadt Bahnhoferweiterung Liestal Neue Oberbaumaterialwerkstätte in Ölten . . .

Stationserweiterung Herzogenbuchsee Kreis II Überholungsgeleise Riedtwil Überholungsgeleise Hindelbank Bahn- und Strassenunterführung bei Zollikofen Übertrag

Ausgabe vorgesehen fUr 1915

Erhöhung der Ausgabe bei allfälliger Besserung der Verhältnisse Fr.

2,000,000

Fr.

34,600,000 7,275,000 26,000,000 1,960,000 190,000 10,490,000 351,000 264,000 140,000 6,450,000 580,000 1,400,000 880,000 2,630^000 1,375,000 130,000 1,250,000 136,000 110,000 138,000

Fr.

2,000,000 1,120,000 <» -- 2,500,000 1,500,000 -- 360,000

96,349,000

7,307,000

-- 300,000 40,000 28,000 107,000 300,000 182,000 200,000 -- 150,000 -- -- -- 10,000 10,000 --

100,000 300,000 --

100,000 --

250,000 -- --

60,000 200,000 50,000 80,000 100,000 -- --

100,000 4,840,000

" oo

Übertrag

Kreis II

Kreis III

Erweiterung der Signalstation Wilerfeld Bahnhoferweiterung Bern Bahnhofumbau Thun Bahnhoferweiterung Neu-Solothurn Stationserweiterung' Lengnau Stationserweiterung Tavannes .

.

Strassenunterführung Mahlenwald Bahnhofumbau Biel II. Geleise Sursee-Rothenburg II. Geleise Gümligen-Kiesen II. Geleise Kiesen-Thun II. Geleise Lengnau-Mett Bahnhoferweiterung Baden .

Bahnhoferweiterung Brugg Stationserweiterung W^ldegg Überholungs°releise Rheinfelden Umbau d e r linksufrigen Zürichseebaliu . . . .

Stationserweiterung Riiti (Zürich) Stationserweiterung Affoltern a/A Übertrag

Gesamtkostenvoranschlag

Ausgabe vorgesehen für 1915

Fr.

Fr.

7,307,000

96,349,000 230,000 13,600,000 4,380,000 1,770,000 125,000 190,000 104,000 13,700,000 1,442,000 3,600,000 1.750,000 1,365,000 955,000 2,050,000 665,000 178,000 17,200,000 120,000 150,500 159,923,500

Erhöhung der Ausgabe bei allfälliger Besserung der Verhältnisse Fr.

4,840,000 80,000

50,000

-- 34,000 300,000 300,000

200,000

20,000 300,000 25,000 40,000 300,000 300,000 300,000 100,000 200,000 300,000 100,000

100,000 95,000 500,000 73,000 24,500 8,388,500

7,500,000

g

Gesamtkostenvoranschlag Übertrag Hl y Ausweichgeleise Jestetten Kreis \ Rüfirunsverbauuug bei Hätzingen iingen Bahnhoferweiterung Wil.

Bahnhofumbau St. Gallen II. Geleise Winkeln-Bruggenn Kreis IV Ersatz der hölzernen Rheinbbrücke bei Ragaz .

Bahnhoferweiterung Landquart.

iart Stationserweiterung Dachseni Strassen- und BahnüberführuDng im Bahnhof' Brunnen Verlegung des Seeumladegelesises der Station Flüelen Stationsumbau Amsteg-Silenen en Stationserweiterung Gurtnellen len Kreis V Stationserweiterung Göschenen len Stationserweiterung Rodi-Fiesso esso Bahnhofumbau Chiasso .

II. Geleise Lugano-Maroggiai

Fr.

159,923,500 112,000 120,000 1,200,000 8,950,000 1,900,000 630,000 400,000 120,000 324,000 130,000 245,000 290,000 2,600,000 240,000 7,500,000 2,500,000

187,184,500

Ausgabe vorgesehen für 1915

Fr.

8,388,500 30,000 100,000 200,000 100,000

Erhöhung der Ausgabe bei allfälliger Besserung der Verhältnisse Fr.

7,500,000 25,000

300,000 100,000 100,000 70,000

84,000 24,000 70,000 90,000

150,000

50,000 80,000 50,000 250,000

9,212,500

8,549,000

w o

361 Von dea im Bauvoranschlag enthaltenen neuen Bauten sind folgende mit einem Gesamtkostenvoranschlag von mehr als Fr. 100,000 zu erwähnen : Erhöhung der

Kreis I: Stationserweiterung La Plaine Unterführungen im Bahnhof Nyon

Gesamtkostenveranschlag

9abe vorgesehen fUr 1915

*us^TM ·"· fälliger Besserung der Verhältnisse

Fr.

Fr.

Fr.

165,000

--

85,000

246,000

--

133,000

--

100,000

--

160,000

Kreis II: Straßenunterführung Bahnhof Sissach . . . . 163,000 Umbau der Geleiseanlagen des Bahnhofes Sissach . 250,000 Kreis III, Kreis IV, Kreis V : Keine.

824,000

Aus

--

478,000

Mit der Bemessung der veranschlagten Beträge für die einzelnen, pro 1915 vorgesehenen Bauobjekte können wir uns im allgemeinen einverstanden erklären.

Für die Anschaffung von Rollmaterial sind vorgesehen Fr. 10,061,000 gegenüber Fr. 12,287,100 im Vorjahre. Die erstgenannte Summe setzt sich wie folgt zusammen : 35 Dampflokomotiven . 143 Personenwagen 20 Gepäckwagen 370 Güterwagen Ersatz der Gasbeleuchtung oder Akkumulatorenbeleuchtung in Personen- und Gepäckwagen durch elektrische Beleuchtung mit Dynamomaschinen fl

Fr. 3,225,000 ,, 4,208,000 ,, 324,000 ,, 2,253,000

51,000

Zusammen Fr. 10,061,000

262 Wir haben hierzu nur zu bemerken, dass die Rechnung des Jahres 1914 für Rollmaterialanschaffungen bedeutend unter dem Voranschlag bleiben wird, indem die Beschaffung von 17 Lokomotiven, von 18 Personenwagen und von 140 Güterwagen von 1914 auf 1915 übertragen wurde.

In den Jahren 1914 und 1915 werden daher etwas weniger Neuanschaffungen an Rollmaterial stattfinden als in frühern Jahren.

Durch gleichzeitige Verminderung der Ausrangierung wird der Bestand an Rollmaterial aber gleichwohl eine Vermehrung erfahren.

Die Ausgaben des Jahres 1915 für Bahnanlage und feste Einrichtungen, Rollmaterial, Mobiliar und Gerätschaften und die Verwendungen auf Nebengeschäfte sind im gesamten auf Franken 20,827,740 veranschlagt. Davon entfallen Fr. 2,881,110 auf Betrieb, und es bleiben zu lasten des Baues Fr. 17,946,630.

Y. Kapitalrechnung und Finanzprogramm.

Die Kapitalrechnung gibt den Geldbedarf für Neubauten und für die Rückzahlung von Anleihen an, während das Finanzprogramm den Kapitalbedarf für die gesamte Geschäftsführung ermittelt. Es käme in Betracht, die beiden Darstellungen in Zukunft, zusammenzufassen.

Die Bahnverwaltung hat den gesamten, durch ein ausserordentliches Anleihen aufzubringenden Kapitalbedarf auf 72,e Millionen Franken berechnet. Sie schlägt vor, diesen Betrag bei der Unsicherheit des Voranschlages auf 80 Millionen aufzurunden.

Von der Summe sollen verwendet werden: 37 Millionen zur Rückzahlung von kurzfristigen Kassascheinen, die zur Deckung des im Jahr 1914 wegen ungenügender Einnahmen voraussichtlich entstehenden besonderen Kapitalbedarfes auszugeben sein werden und 35,e Millionen zur vollständigen Erfüllung der für 1915 vorgesehenen Zahlungsverpflichtungen.

Diesem Voranschlage lässt sich grundsätzlich nichts entgegenhalten. Die vorübergehende Kapitalbeschaffung gegen Aushändigung von Ka'ssascheinen auf kurze Dauer ist eine Hülfsmassnahme.

Dadurch werden schwebende Schulden geschaffen, die im Interesse des Finanzhaushaltes der Bundesbahnen baldmöglichst in ein festes Anleihen umgewandelt werden sollten. Wir halten jedoch dafür, der Mehrbedarf an Kapital für 1914 sei, nachdem der Verkehr wieder zugenommen hat, mit 37 Millionen reichlich bemessen

363

und es genüge daher, die erforderliche Anleihenssumme von 72,s auf 75 M i l l i o n e n anstatt auf 80 Millionen aufzurunden. Bei den vielen ausserordentlichen Bedürfnissen des Bundes erscheint diese Einschränkung geboten.

Wir beantragen Ihnen, den nachstehenden Beschlussesentwurf zu genehmigen, and benützen auch diesen Anlass, Sie, Tit., unserer ausgezeichneten Hochachtung zu versichern.

B e r n , den 17. November 1914.

Im Namen des Schweiz. Bundesrates,.

Der Bundespräsident: Hoffmann.

Der Kanzler der Eidgenossenschaft; Schatzmann.

Beilage!

Bericht und Antrag des Verwaltungsrates vom 23. Oktober 1914.

364

(Entwurf.)

Bundesfoeschluss betreifend

den Voranschlag der schweizerischen Bundesbahnen für das Jahr 1915.

Die Bundesversammlung der schweizerischen Eidgenossenschaft, nach Einsicht 1. eines Berichtes und Antrages des Verwaltungsrates der schweizerischen Bundesbahnen vom 23. Oktober 1914; 2. einer Botschaft des Bundesrates vom 17. November 1914, beschliesst: I. Die nachstehenden Voranschläge der schweizerischen Bundesbahnen für das Jahr 1915 werden mit der vom Bundesrate "bei Ziffer 2 angebrachten Ergänzung genehmigt.

1. Der Betriebsvoranschlag, abschliessend mit Fr. 167,584,570 Einnahmen und mit Fr. 128,848,430 Ausgaben, 2. Der Voranschlag der Gewinn- und Verlustrechnung, abschliessend mit Fr. 48,241,140 Einnahmen und mit Fr. 78,080,180 Ausgaben, in der Meinung, dass in der endgültigen Rechnung die Gutschrift an den Amortisationskonto und die Abschreibung auf dem Hülfskassendefizit insoweit zu unterbleiben haben, als ·die Einnahmenüberschüsse dazu nicht hinreichen.

3. Der Bauvoranschlag im Betrage von Fr. 17,946,630, mit ·der Erweiterung, dass im Falle des Eintretens besserer finanzieller Verhältnisse eine Erhöhung dieses Betrages um Fr. 9,425,500, d. h. auf Fr. 27,372,130, stattfinden könne.

4. Der Voranschlag der Ausgaben der Kapitalrechnung im Betrage von Fr. 25,179,216.

II. Das Finanzprogramm wird mit dem Vorbehalte genehmigt, dass für das Jahr 1915 ein Geldbedarf von Fr. 75,000,000 vorzusehen ist. Dieser Betrag ist durch ein vorübergehendes oder konsolidiertes Anleihen zu decken.

-^-o^-

Schweizerisches Bundesarchiv, Digitale Amtsdruckschriften Archives fédérales suisses, Publications officielles numérisées Archivio federale svizzero, Pubblicazioni ufficiali digitali

Botschaft des Bundesrates an die Bundesversammlung betreffend den Voranschlag der schweizerischen Bundesbahnen für das Jahr 1915. (Vom 17. November 1914.)

In

Bundesblatt

Dans

Feuille fédérale

In

Foglio federale

Jahr

1914

Année Anno Band

4

Volume Volume Heft

47

Cahier Numero Geschäftsnummer

565

Numéro d'affaire Numero dell'oggetto Datum

25.11.1914

Date Data Seite

349-364

Page Pagina Ref. No

10 025 554

Das Dokument wurde durch das Schweizerische Bundesarchiv digitalisiert.

Le document a été digitalisé par les. Archives Fédérales Suisses.

Il documento è stato digitalizzato dell'Archivio federale svizzero.