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eizerisches Bundesblatt.

I n se t a te.

Nr°. 39.

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S a m s t a g , den 27. August 1853.

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A » 3 e i g e. '

Auf den 29. des laufenden Monats August werden die cidg. Asflseu dea IV. Bezirkes iu Ehur zusammentreten, um die Beurtheiliing der Angeschuldigten Elementi, ßajzola und Gvilenzoni vorzunehmen.

Eh u r, den 13. August 1853.

Der Vizepräsident des IV. eidg. Afsisenbezlrkes :

J. s». Brosi.

[2] Bef a n n t m a c h u n g .

Der Bundesrath hat beschlossen, der Nebenzollstätte Brissago, Kantons Tefsin, einen Bisitator beizugeben und den Gehalt dieser Stelle vorläufig zu Fr. 720 jährlich festgesezt.

Bewerber haben ihre Anmeldungen bis zum 3. September nächsthin der Direktion des IV. schweiz. Zollgebiets in Lugano einzureichen.

B e r n , den 19. .August 1853.

Die schweizerische Bundes.auzlei.

[3] Bekanntmachung.

Durch Beschluß des Bundesrathes ist die jährliche Besoldung des Einnehmers an der Nebenzoflstätte Brissagö, Kantons Tesfin, von Fr. 900 auf Fr. 1200 erhöht worden, in Folge dessen diese Stette nochmals zu freier Bewerbung ausgeschrieben wird.

Bewerber haben ihre Anmeldungen bis zum 3. September uächfthin der Direktion des IV. schweiz. Zollgebiets in Lugano einzureichen.

B e r n , den 19. August 1853.

Die schweizerische Bundeslanzlei.

313 [+]

A u s s c h r e i b u n g e i n e r Poststelle.

Zu freier Bewerbung wird hiermit ausgefchrieben:

Die Stelle eines Shefs der Briefexpcdition auf dem Hauptpoflbüreau Zürich « n-'t c'i..em Jahxssgehalt von Fr. 1800.

Bewerber haben ihre Anmeldungen franko bis zum 31.

d. M. der Kreispustdirektion Zürich einzureichen.

B e r n , am 15. August 1053.

D i e schweizerische - . S u n d e s k a u z l e i .

[5] Konturnazurtheil des K r i m i n a l g e x i c h t s des K a n t o n s Basel-Stadt vom 6. August 1853.

Ju Sachen R u d o l f Mast von Bafel, 35 Jahre alt, verheirathet, Vater von drei Kindern, gewesenen Ehefs des Distributionsbureau und Kassiers aus hiesigem Postamt, dermale« landes-

flüchtig,

ans Requisition des hohen Bundesrathes vom 18. April durch Rnthsbeschluß vom 23. April 1853 dem Kriminal* gericht zur Untersuchung und Beurtheilung überwiesen, am 30. April nach Vorschrift des Gesezes ediktalitcx vorgeladen, wurde nach erfolglos abgelaufener Ladungsfxist, Vollstän* kigerklärung der 9lktcn, Anhörung der ©chlüfse des Herrn Fiskals und gepflogener Berathung, in Erwägung : es sei der Angeklagte außer anderer wahrscheinlicher, aber nicht erwiesener Betrügereien durch außergerichtliches Gestandniß überwiesen, sein Amt z« Ueberforderungen mißbraucht zu haben, indem er denjenigen, welchen die Briefe nicht durch die Briefträger überbracht, sondern in ein sogenanntes Brief* fach gelegt und durch sie abgeholt wurden, und welche diese nicht sogleich beim Empfang, sondern nur monatlich bezahlten, in seinem Buche und auf ihren Mouatrechnungen ein höheres Porto notixte und sich zahlen ließ, als sie wirklich für die empfangenen Briefe schuldig waren, welchen Betrug Mast namentlich gegenüber denjenigen Fachbesizern beging, bei denen er merken konnte, daß sie die mit den erhaltenen Briefen begleiteten Kontrolenzettel nicht aufbewahrten, noch das auf den Briefen selbst verzeichnete Porto (ich notirten; in fernerer Erwägung, daß Jnkulpat in seineu Rechnungen und Büchern Korreï-

314 turni und Radiatuxen vornahm, um den Betrag, womit ihn

das Expeditionsbüreau belastete, zu vermindern; auf welche Weife derselbe erwiesenermaßen Fr. 747 unterschlagen hatte ; in Betracht endlich: es sei anzunehmen, daß Masi diese verbrecherischen Handlungen mit dem Jahr 18.)0 begonnen habe, als dem Zeit* punft, da er von einer Sendung nach dem Santon Teffin zuxükgekehrt war; und daß die Betrügereien, welcher er sich au dem Publikum schuldig gemacht hat, nach angestellter Berechnung sich auf Fr. 9,684 belausen ; und in Anwendung der §§. 69, 70, 76, 292 des Sri» minalgesejbuches zu Recht gesprochen und erkannt: ,,Es wird R u d o l f Mast in contumaciam zu achtjähriger ,,Kettenjirafc, 2. Grades, zum Ersaz und zu den Prozeßkosteu ,,verurtheilt.

,,Rüksichtlich des Schadenersajes ist das vorhandene Ver,,mögen des Vernrtheilten bis auf den Betrag von Fr. 10,431 ,,und unter Vorbehalt des Rüfgxisses auf seine Amtsbürgen ,,für das Fehlende unter Sequester zu legen, und der Sr(az=» ,,betrag an die Privatbeschädigten zu Händen derselben auf ,,so lauge unter Verwaltung ju stellen, bis entweder die ein» ,,zelnen Beschädigten ermittelt sein werden, oder in Srmaug" ,,lung dieser Ermittlung der h. Bundesrath über die (Srsaz» ,,summe anderweitig zu wohlthätigen Zweken Bafels verfügt ,,haben wixd.

,,Das Urtheil soll fowol durch das hiesige Kantonsblatt ,,als auch durch das Bundesblatt bekannt gemacht werden."

Sämmtlichen Tit. Postbehörden und Mitgliedern der ad

hoc sich gebildeten Rechnungsprüfungskommission, welche dem Gericht zur Ermittlung des Tatbestandes behülflich gewesen sind, wixd sür ihre mühevolle Mitwirkung der Dank des Tribunals ausgesprochen.

Jm Namen des Knmiualgerichts.

Der Präsident:

L. A u g u s t B u x r k h a r d t , J. U. D.

Der Gexichtsschxeiber!

V e st.

-.Druck und ..Scpedinon der S t ä m p f l i f c h e n Buchdnickerel In Bern.

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Jahr

1853

Année Anno Band

3

Volume Volume Heft

39

Cahier Numero Geschäftsnummer

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Numéro d'affaire Numero dell'oggetto Datum

27.08.1853

Date Data Seite

312-314

Page Pagina Ref. No

10 001 225

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