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uudesblatt Jahrgang V. ...Band III.
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Samstag, den 10. Dezember 1853.
ÜRan abonnixt ausschließlich beim nächstgelcgenen Postamt. Preis RII das Jahr 1853 im ganzen Umfangt der Schweiz p o r t e fr t grkn. 4. 40 Sentimen. Inserat« sind fr an si rt an die Expedition einzusenden. Gebühr 15 Sentimeli per Zeile oder deren Raum.
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Aus den Verhandlungen des schweizerischen Bundesrathes.
(Vom 7. Dezember 1853.)
Kreisschreiben an
sammtlicbe eidgenössische Stände.
Tit.
B e r n , den 7. Dezember 1853.
Nach einer Mittheilung der franjofischen Gesandtschaft oom 5. l. M., hat sich das jenseitige Kriegs* ministerium unterm 18. Oktober veranlaßt gesehen, auf gewisse Beschränkungen aufmerksam zu machen, die be* ·jüglich der Auswanderer nach Algerien, im Interesse dieser Kolonie selbst, aufgeflellt worden find. Dieselben bestehen in Folgendem: Bund«.!6latt. 3ahrg. y. Bd. In.
62
650 1) Daß jedes Gesuch um Landbewifligung in Algerien von einem amtlichen Ausweife begleitet sein muß, in welchem angegeben wird, welche Geldmittel der Petent auf die Grundstüke zu verwenden im Stande fein dürfte., indem die Ausdehnung der Güter mit dem Betriebskapitale in richtigem Verhältnisse stehen foll.
2) Daß diejenigen Auswanderer, welche als Arbeiter sich nach der benannten Kolonie begeben wollen, in ahnïicher Weile fich darüber müssen ausweifen können, da£ fie Subfistenzrnittel befizen, bis fie werden Arbeit gefunden haben.
3) Da§ die Auswanderer, welche Grundstüke zu erhalten wünschen, w e n i g s t e n s . . . . Fr. 2000
Arbeiter mit Familie unverheirathete Arbeiter befizen müssen.
. . . . . .
,, 400 ,, 100
4) Daß jeder Auswanderer, welcher in Eette oder Marseille nicht diejenige Summe befizt, die ihm nach obiger Skala zukommt, zur Einschiffung nicht zugelassen würde, und daß ihm eine Unterstüzung zur Rükkehr in die Heimath nicht bewilligt werden konnte.
Indem wir Sie einladen, dafür forgen zu wollen, daß allfällige jenfcitige Auswanderer nach Algier voit diefen Verfügungen in Kenntniß gefezt werden, benuzeit wir diesen Anlaß, Sie, getreue, liebe Eidgenossen, nehst uns in den Schuz des Allmächtigen zu empfehlen.
Im Namen des schweiz. Bundesrathe.?.
(Folgen die Unterschriften )
651 (Vom 8. Dezember 1853.)
Auf die Anzeige der franzosischen Gesandtschaft, daß die kaiserl. Regierung den Herrn Iules Z ano l e îum franzofischen Vizekonsul in Genf ernannt habe, wurde demselben das nachgesuchte Erequatur in üblicher gorm ertheilt.
In Sachen des Angelo C o n t i n i von Angera (im Kanton .lesfin wegen Spionirens verhaftet) und Kon* sorten, ist folgender Beschluß gefaßt worden: Der s c h w e i z e r i s c h e B u n d e s r a t h ,
nach Einficht einer Anzeige der Regierung von STesfin, d. d. 24. November l. I. und der dießfälligen Untersuchungsakten ; in Anwendung des Art. 4 des eidgenösfischen StrafProzesses und der Artikel 37, 38, 39 und 73 des eidge*
nösfischen Strafgesezes,
beschließt:
1) Es ist gegen folgende Personen gerichtliche Unterfuchung einzuleiten:
Angelo C o n t i n i von Angera (Lombardie); Gio». Nessi, Erzpriestir, in Loearno ; Marco C o g l i o n i , Erzpriester, in Sosone; Fernando V e r a t t i , Canonicus,' in Lugano; Giofia U b o l d i , Apotheker, in Lugano; Giuseppe Anastasio, Zeitungsredaktor, in Faido; Giov. R i v a , Arzt, in Lugano; Giov. Ma r t i n o li, Pfarrer, in Ludiano.
2) Der eidgenössische Generalanwalt ist mit der Voll* jiehung beauftragt.
652
3) Sämmtliche Akten find ihm zuzustellen, mit der Anzeige, daß die sechs ersten der Angeschuldigten verRastet find, Riva flüchtig und Martinoli sonst auf freiem
guß ist.
Die Bestellung der Departemente des Bundesrathes sür das Jahr 1854, ist nach Maßgabe des Art. 22 des Bundesgesezes über die Organisation und den Geschäftsgang des Bundesrathes vom 16. Mai 1849, auf fol* gende Weise festgefezt worden: Politisches Departement : Herr Bundespräfident Friedr.
F r e y - Herosee.
Stellvertreter : Herr Bundesrath Dr. Ionas g u r r e r.
Departement des Innern : Herr Bundesrath Stephon Franseini.
Stellvertreter: Herr Vieepräfident Ulrich Ochsenb e i n.
Iiiftiz' und Polizeidepartement: Herr Bundesrath Dr.
Ionas g u r r e r .
Stellvertreter: Herr Bundesrath D. Heinr. D r u e p.
Militärdepartement: Herr Vieepräfißent Ulr. Ochsenbein.
·Stellvertreter: Herr Bundespräfidentgriedr. -.jrepHerosee, ginanzdepartement : Herr Bundesrath D. Heinrich Druey.
Stellvertreter: Herr Bundesrath Jof. M u n z i n g e r .
Handels- und Zolldepartement : .Herr Bundesrath Dr.
Wilhelm N a e ff.
Stellvertreter: Herr Bundesrath St. F r a n s c i n i .
$ost* und Baudepartement: Herr Bundesrath Iosepl) Munzinger.
' Stellvertreter: Herr Bundesrath Dr. Will), in a e ff.
653 (Vom .9. Dezember 1853.)
In solge einer Mittheilung der Großherzoglich-Badischen Gesandtschaft bei der schweizerischen Eidgenossenschaft, hat fich der Bundesrath veranlaßt gesehen, nach5 stehendes Kreisschreiben an sämmtliche eidgenössische Stände ju erlassen: B e r n , den 9. Dezember 1853.
ZU.
Die Großherzoglich'Badische Gesandtschaft macht uns mit Note vom 6. dieß auftragsgemäß die Mittl)eilung, daß das Großherzogliche Ministerium des Innern fich iu Folge einer ähnlichen Verfügung des K. Bayerischen Ministeriums vom 14. v. M. »eranlaßt gesehen habe, die Polizeibehörden des ©roßherzogthums anzuweisen: allen ausländifchen Kleinhändlern, Schauträgern und ähnlichen Individuen, welche schulpflichtige Kinder, oder folche Kinder mit fich führen, die dieses Alter n o c h gar nicht e r r e i c h t h a b e n , den Eintritt in das Großherzogthum nicht zu gestatten, und im Falle solche im Lande betreten werden follten, dieselben auf dem nächsten Wege in ihre Heimath zu weifen.
Indem wir die Ehre haben. Ihnen von dieser wichtigen Verfügung Kenntniß zu geben, können wir nicht umhin. Sie dringend auf das Zwekmäßige derselben aufmerksam zu machen, jumal bezüglich derjenigen Familieu, welche als Heimathlofe anzusehen, oder die eben erst eingebürgert worden find und die, wie bekannt, am meisten ihre Kinder zartern Alters auf Märkten und auf dem Haufirhandel mit herum zu schleppen pflegen.
Das Gesez über die Heimathlofigkeit vom 3. Dejem-
ber 1850 (N. Offiz. Samml. li. 138) erblikt ausdrük-
r 654 lich in dem regelmäßigen Befuche der Schule und des Religionsunterrichts eine Maßregel zur Verhinderung der Entstehung neuer gälle von Heimathlofigkeit (Art. 16, Litt, c); daher ware es sicher im allgemeinen In«eresse erwünfcht, wenn die Kantonsregierungen fich veranlaßt sehen wollten, ähnliche Verfugungen zu erlassen, ttie diejenigen, welche von den bayerischen und badischen 2).inisterien angeordnet worden find.
Indem wir diesen Gegenstand Ihrer Berükfichtigung zu empfehlen nicht ermangeln wollen, benuzen wir diefen Anlaß u. s. w.
Im Namen des schweiz. Bundesrathes.
Folgen die Unterschriften.
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1853
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54
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10.12.1853
Date Data Seite
649-654
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10 001 287
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