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Schweizerisches Buiidesblatl

XXII. Jahrgang. II.

Nr. 17.

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30. Slpril 1870.

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des

Schweizerischen .'.Bundesrathes an die h. Bundesversammlung über seine Geschäftsführung im Jahr 1869.

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ïftach ..ßorschrift des 9trt. 90, Ziffer 16 der .-Bundesverfassiing hat ber schweizerische -.Bundesrath bie Ehre, Jhnen hiemit den Bericht übex , seine ©efchaftsführung im Jahr 1869 5« erstatten.

(iesd)ast0krm dea posìdeparteinent©.

I. P o s t w e s e n .

·Cftnlfitnng.

'Durch die in den leztverflossenen Jahren ergangene» Vertragsabschlüsse sind die ..Bedingungen bes Vostverkehrs ber ©chiueiz mit den ausländischen (Staaten im Wesentlichen georbnet und auf ©runblagen gestellt werben, welche'der Bostverwaltung freie Haub geben, je nach dem wechseluben Sedurfniß des VerÜehrS an allen Erfolgen einer weiten: Entwikelung ber ..ßerfehrSanstalten Theil zu nehmen.

®er Verwaltung vom Jahr 1869 war es vorbehafteu, nicht nur bie neuen Vostoertrage in vollstaubige Stussührttng zu bringen und über .Bundesblatt. aahrg.XXII. Bd. H.

l

deren Wirkungen die ersten Erfahrungen zu sammeln, sondern vorzüglich auch ihre Sorge auf innere Zustände des Bostwesens zu richten nnd in denselben Veränderungen einzuführen, von welchen wir die Beseitigung un^eitgemäss gewordener Einrichtungen , Kräftigung im Betriebe der.

Verwaltung, dann noeh bessere finanzielle Ergebnisse zu erzielen hoffen.

A. personellem.

Wir erwähnen in diesem Betracht vorerst die bereits in uuserm Jahresberichte von 1868 behandelte Beseitigung früherer Bestimmungen über Vorrüken der Beamten in Stellung und Besoldung, sowie die Einführnng des Jnstitutes der Vostlehrliuge, durch welches wir nach und nach der Verwaltung bessere Arbeitskräfte ^u erziehen hoffen und den person-

lichen Erfolg im Vostdieuft dem bisherigen Walten des Zufalls zu ent^

Ziehen beabsichtigen, indem die Tüchtigkeit der angehenden Beamten steh durch eine vorangegangene wohl bestandene Lehrzeit vorerst zu bewähreu hat.

Das Aspirauteuwesen ist nun durch eine ^Verordnung vom 22. April 1869 im Rähern geordnet worden. Die Bostverwaltung gestattet nämlieh, je nach dem Bedarf von personal, jährlich, auf eiue Brüsung hin, einer bestimmten Anzahl von Aspirauten den Eintritt in die Lehrzeit, welche sie bei einem hiesür geeigneten Bostbüreau zu bestehen haben.

Um den Fortschritten der allgemeinen Bilduug nnd der Rechtsstellung zu entsprechen, schien es geboten, den Eintritt in die..postdienstliche Lausbahn anch den Frauenspersonen, unter gleichen Bedingungen wie jungen Männern, ^u erossneu. Die Lehrzeit ist in der Regel anf 1 Jahr anberaumt, welche Dauer wir als Minimum des Erfordernisses erachten.

Rach Ablauf der ersten Hälfte der Lehrzeit erfolgt die Entscheidung, ob der Aspirant überhaupt znr Fortsezuug der Lehrzeit zuzulassen sei.

Eine Entschädigung wird den Lehrlingen während der ersten sechs Monate nicht gegeben ,. in der zweiten Hälste der Lehrzeit empfangen

sie ^als Beitrag an ihre Beköstigung ein Taggeld von 11/2 Fr. Die Lehrzeit schliesst mit einer unter eeutraler Leitnug ersolgeuden Brüsnug

und die Aspiranten, welche sich mindestens das Brädikat ,,besriedigeud^,

erwerben, werden durch Batent zur Koukurrenz für Bostftellen wahlfähig erklärt und vorläufig aus 1 Jahr, nach Bedarf auf eiuem Vostb.iireau, mit 21/2 ^r. Gehalt per Tag verwendet. Das Batent verleiht zwar dem Aspiranten keinen Rechtsanspruch aus fi^e Anstellung , wohl aber wird die Bostverwaltnng aus denselben für fi^e Anstellung thunliehe Rüksieht nehmen.

^ ^

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Jusolge der erstmaligen Ausschreibung von ^ehrliugsstellen im ^uli 186.) ergab sich nach der Aufnahmsprüsung eiu Bestand von 39 Aspiranten , welche bereits durch längere Verwendung aus Bostbüreaux^ sich die erforderliche .Qualifikation^ erwarben haben, demnach patentirt worden sind , 33 Aspiranten, welche auf Bostbüreau.... als Volontärs sich befinden, jedoch zu^ Batentirung noch ^nicht herangereift^ waren uud di^ nächstfolgende .Patentprüfung zu bestehen haben .

43 Aspiranten . welche neu in die Lehrzeit eintraten , worunter 10 ^xaueuspersonen.

Jst hiedurch uach der technischen Seite hin eine hinreichende ^eranziehung des Personals in Aussieht genommen, so blieb noch die ebenso wichtige Aufgabe. die ökonomische Stellung der Beamten uud Bediensteteu der Boftverwaltung so ^u orduen , dass die hoher gestellten Bildungsre^nisiten ihre Verwirklichung erhalten kounen und überhaupt den Ansprüchen des Bersonals, in billigen Grenzen um perbesserte okonomisehe Existenz, ohne zu starke Belastung der Boftbüdgets, Rechnung getragen würde. Die Bundesversammlung vom Dezember 1868 hatte eine Ge^ sammteingabe der Postbeamten um Verbesseruug der Gehalte dem Bundesrathe zur Berichterstattung überwiesen, über dereu Juhalt derselbe in seiner Botschaft vom 4. Jnli 186^ sich dahin ausgesprochen hat, dass den Betenten, wenn anch nicht in der von denselben bezeichneten Weise, doch der Sache nach in erheblichem Masse durch. Beteiligung au dem Ertrage der Bosteinuahmeu mittelst Brovifionen^zu entsprechen wäre, ohue hiedurch eine von ^eit zu Zeit ersolgeude Revision der fi^eu Gehalte zu beseitigen , die jedoch nur in zweiter .^iuie und in kleinerem Massstabe als weiterer Regulator zu gelten halben wird. Die ^einzige wesentliche Aeuderuug^in der gese^licheu Bestiu..^..uug fi^er Gehalte ging demnach für einmal nur dahin, dem Bundesrath die Besserstellung der .^reispostdirektoren, A^junkte und Kontroleurs ^..^ermoglichen, deren Gehalte bei den seit 18.58 ergangenen Gesezesrevisi.^nen^ nicht berührt worden waren. Es erschien nämlich nicht zulässig , ^für jezt die Bostkasfe sür eiue durchgreisende Erhohung der fi^eu^Besol^ungeu in Anspruch ^..

uehmen, da die Rechnungen konstatiren, dass se.t dem

Jahr 18.^.8 für 3259 Bostangestellte, mit Besoldung von Fr. 1,787,643 bis 1868 für 41.^ ,, die Besoldung auf ,, 3,171,028 , demnach um^.Fx. 1,383,386 folglich um Fx. 190 auf den .^opf oder um beiläufig ^/.^) gestiegen sei.

.

^

.

^

Ein weiteres zur^Vorsicht mahnendes Ergebniss enthalten in dieser

....Ziehung die^3 le^n Jahre 1866-1868, in welchen die Gesammt-

Zunahme der Bostein.nahmen nicht ausgereicht hat, um allein die Mehrausgaben an B e s o l d u n g e n zu deken, indem die Einnahmen nur

eine Steigung v^ Fr. 196,900, die Besoldungen dagegen eine Steigung von Fr. 387,121 erzeigen.

obwohl nun das Jahr 186..) ein besriedigenderes Resultat geliesert hat, ^lless sich dennoch schon zur Zeit dieser Regulierungen erkennen, dass der .^oftertrag auch diesmal die Höhe der den Kantonen ^.geschiedenen Sealasummen^ immerhin nieht erreichen werde, somit sür e....^al in den fi^en Besoldungsverfügnngen weiter zu gehen n.icht räthl.ich sei. ..^^ Buudesversammlung ertheilte hingegeu durch das ^..esez vom 1..). Juli 1869 die Ermächtigung, die vorgeschl.ageue Betheiliguug der Postbeamten am Ertrage ins Lebeu treten zu lassen, und es find hienaeh den Beamten und Bediensteten in folgender Weise, durch die Verordnung vom

8. September 1869 und seitherige Erlasse, vom 1. Oktober 1870 an,

Provisionen zugeschieden worden : Die. Beamten und Bediensteten auf s t a t i o n ä r e n Bostbüreaur. : 1 ^/o von dem Verkaufe der Briessrankomarken und Briefeouvert....; 1 Rp. von jeder ta^pflichtigen Geldanweisung, 1 Rp. von jedem ausgegebenen Fahrpoststük..

10 ^/o vom Verkauf der Empsaugscheine und Empfangscheinheste .

20 ^/o von dem Ertrag der^Fachgebühren und vom Verkauf von Tarisen ^e.; 50 ^/o vom Verkauf der Deklaratiousformulare und von bezogenen Lagergebühren , 1 bis 5^.. vom Ertrag der ^assagiereinnahmen.

Die Beamten b^iehen für den Dienst ans f a h r e n d e n Bostbüreaux^ 1 Rp. vom Kilometer ^er befahrenen .^treke, ne^ft Entschädigung, wenn sie ausser ihrem Domizil sieh bekostigen und übernachten müssen.

Die Brief.^ und B a k e t t r ä g e r . ^.

Angesichts der .^en Kantonen ungünstigen Ertragsergebnisse dex Posten und der Thatsache, dass die Spe.ditiou...^ und Transportkosten für die abonnirten .Leitungen durch deren Ta^ertrag (von ^ Rp.. per Exemplar bis 30 Grammes)^bei weitem nicht ge.^ekt werden , hatte die Bostverwaltung ansi.uglich Bedenken getragen, auch die an die Briesträger zu entrichtende Vroviston (Bestellgebühr) z... übernehmen und die Briefträger für Erhebung einer kleineu Gebühr .^n die Adressaten gewiesen.

^ Durch den Buudesbeschluss vom 22. Oktober 1869 ist dieser Modus als unzulässig bezeichnet worden , wonach dann die Vostverwaltun^

auch auf diesem Verkehrszweige die.^Brovision aus die Boftkasse übernommen hat , indem sie den Briefträgern für je 10 an die Adressaten bestellte abonnirte Zeitungse^emplare 1 Rp. vergütet, was der früher in

Aussicht genommenen Bestellgebühr mit etwa Fr. 30,000 jährlich bei^.

läufig gleichkommt.

diesen Bediensteten wird im Weitern die Bestellgebühr vou Fahr^ poststüken über 10.^ oder über 1000 Fr^. Werth. betragend 15 Rp., ganz überlassen.

Wie unscheinbar die Brovifions^uotienten im Einzelnen sich darstellen und wie wir erwarten, sich aus dem Ertrage unschwer einbringen lassen werden, so kann dennoch der Ertrag der Provisionen im ^rossen

schon sür das Jahr 1870 wohl ans 150,000 bis 180,000 ^.. ange-

schlagen werben und repräsentiren demnach eine Verbesserung der Besoldungen in einer Summe, die man über die jährlichen sir^en Zulagen hinaus direkt aus der Bostkasse ^ zu schopsen sich kaum hätte erlauben dürfen.

Wir hoffen nun, eine Bahn betreten zu haben, in welcher den gesteigerten Anforderungen au das Vostpersonal billig entsprochen wird, indem wir zugleich das Budget der Vostverwaltnug schonen und allmälig zu einer richten Bemessung der Besoldung gelangen, deren weitere Regnlirung wir übrigens auf genaue statistische Daten gründen werden, wofür die Vorarbeiten in vollem Gange stnd.

Wir geben in den Spezialtabellen Rr. 1 und 2 der allgemeinen Voststatistik eine Uebersieht sämmtlicher Stellen bei der Bostverwaltung und des .Personalbestandes nach ihrer Vertheilung auf die verschiedenen Kreise. Es ergibt sich hienach sür 186..) gegenüber 1868 ein Zuwachs an Büreaux^ und Ablagen 64 an Personen . . . .103.

Die Beilage Rr. 1 verzeigt im weitern die gegen Beamte und Bedienstete der Bostvexwaltuug wegen Dienstsehlern verfügten Ordnung.^ strafen.

^. .^t..xen.

Jn den Ta^eu der Korrespondenzen im Junern wie nach Aussen siud erhebliche Veränderungen uieht eingetreten .^ doch haben wir hier zu erwähnen, dass sür die Warenmuster im innern Verkehr, analog den Verträgen mit andern Staaten, eine stark reduzirte Ta^e von 5 Rp. bis

40 Grammes und von 10 Rp. bis 250 Grammes festgesezt worden ist; (Buudesgesez vom 27.

Juli 1869, Art. lll.)

schwerere Sendungen gelten .als ^ahrpoststl..ke.

Jmmerhin stehen die internen Ta^eu aus der Linie der bekannten niedrigsten Ta^en anderer Vostverwaltungeu.

6 Eine eingreifende Revision dagegen ist für die Tarnen von Fahrpoststüken eingetreten, und wir haben dieselbe in einer umfassenden Botschast vom 2.^. Jnni 1869, unter Vorlage eines Gesezesentwurses, den eidge...ossischen Räthen unterstellt, welche ein bezügliches Gesez nnterm 27. Juli 1869 erlassen habe.., dessen Vollziehung nun aus 1. Januar

1870 ersolgt ist.

Die wesentlichsten ...Abweichungen vom srühern Tarife. liegen darin, dass Gewicht und Werth als zwei geschiedene Ta^gegenstände aufgesasst werden, indem man vom Gewichte die Transportée nach Massgabe der Lasteubeförderung und von dem Werthe eine Afsekura.^prämie berechnet, sowie überhaupt im Ganzen, ohne Erhohnng der bisherigen durchschnittliehen Tarnen , durch Verminderung der Ta^abstusnugen nach der Entsernuug ^und uach dem Gewichte grosse Vereinfachung in der Gestaltung des Tarifs und für grossere Entfernungen ste.t^ zunehmend^ Redaktionen der Ta^en erhielt worden sind.

Jn einigen Beziehuugeu begegnete der neue Taris seit seiner Aus^ sührung mehrfachen Einwürfen , die in den speziellen Eingaben und

teilweise in der presse ^...m Ausdrnke gelangt sind. Es ward nämlich

von der Uhrenindustrie und von Gewerbtreibeuden mehrerer Kantone als lästig empfunden, dass Vaketsendungen von gauz kleinem Gewicht und Werth in der nächsten Distanz, statt der srüheru Ta^e. von 15 Rp., fortan mit 20 und 25 Rp. belegt wurden. Um hierin, innerhalb der Grenzen der gesezlichen Tarifbeftimmung . eine Milderung eintreten zu lassen, ist nun auf GxunI.. des Art. 20 des Buudesgesezes vom 27. Juli 1869 bereits für die Sendungen bis 100 Franken und bis 2.^ in allen Distanzen und bis 200 Franken in den ersten 2 Distanzen von der Anwendung einer Werthtar^e abgesehen , demnach eine Modifikation dahin getroffen worden, dass für derartige Sendungen in der Regel im Ganzen die früher bestandenen Ta^en nicht überschritten werden , mit Beibehaltung jener neuen Säze, welche bereits unter der alten Ta^e stehen, so dass bezüglichen Beschwerden die uächste Begrüudu^g benommeu worden ist und dieselben seither auch wirklieh verstummten.

Fernere Bemerkungen sind an uns gelangt gegen die^Ta^säze sür grossere Geldsendungen in geringern Distanzen. Wir konnten denselben eine Berechtigung nicht Anerkennen , da der alte Tarif in den nähern Entfernungsstufeu, in Form einer ausnahmsweisen Reduktion, wirklich ^llzutiese Ta^säze ausstellte, welche der Bostverwaltung sür die Manipu^ lation , den Trausport und die mit der Garantie verbundene Gefahr von ferne keine augen.esseue Entschädigung gewährten. anch erachteten ^vir es als nicht gerechtfertigt, bei grbssern Geldsendungen von der im neuen Tarif allgemein festgese^teu Assekuran^prämie irgendwie abzugehen.

Bei aller Vorsicht in Behandlung der Postsendungen konnen auch bei Sendungen von 50,000 und 100,000 Franken Verluste vorkommen, sür

deren bedenkliche Folge die Bostkasse sich deken mnss und es um so eher dars, da sur den Transport solcher Geldsummen der Handelschast für Verringerung der Tax^e das gesezliche Mittel der Deklaration eines gexingern Werthes oder aber der Geleitung der Sendung durch eigene Erpresse zusteht , womit freilich der Versender einen Theil der Gewähr .auf eigene ^ast zu übernehmen hat.

Jn manchen Fällen dann entstand seit 1. Jaunar 1870 eine MehrBelastung der Verkehrenden nicht sowohl durch deu neuen Tarif, als durch veränderte Berechnung der massg..beudeu Entfernungen. Die Vostverwaltung hat nun in den Fällen, wo sich bezügliche Härten ergaben, ^eine Rektifikation versügt, so dass nun in der Regel die früher bestandenen 2^ ersten Distanzen (bis 5 Stunden und über 5 bis 10 Stunden) unperändert beibehalten werden, wodurch deu iu dieser Richtung entstandenen Beschwerden gebührende Rechnung getragen worden ist.

Jm weitern erwähnen wir, dass das gleiche Bnndesgese^ die Ge.bühr von E m p f a n g s c h e i n e n sür angegebene Voststüke von 10 Rp.

ans ^ Rp. ermässigt hat.

I.). ^^n^eisung...^ Die internen schweizerischen Geldanweisungen wurden mit dem 1.

.Juli 1862 eingeführt. Bereits vorher, nämlich seit 1. Mai 1861, sind mit Jtalien Geldanweisungen ausgewechselt worden. Dann wurden mit dem 1. Oktober 1865 die .^ostmandate mit ^rankreich und am 1. Sep-

tember 1868 diejenigen mit Deutschland eingesührt.

Der iuterne Verkehr sowohl als derjenige mit den genannten Grenzstaaten wird durch direkte Ausstellung der Mandate von Büreau ^u Büreau bewerkstelligt.

Mit dem 1. Januar 186..) h^t dann die Auswechslung der Voftanweisungeu zwischen der ..^ehwei^ einerseits und Grossbritannien und den Riederlanden andererseits und am 1. September 186.) diejenige mit den Vereinigten Staaten von Amerika begonnen.

Der Verkehr mit den letztgenannten ^ändern wird durch Auswechsluugsbüreau^, beziehungsweise durch interne Anweisungen vermittelt, so dass die daherigen Mandate auch bei deu geldanweisnngspfliehtigen Bostablagen ausgegeben und ausbezahlt werden konuen und sich daher dieselbeu, sowie die schweizerischen Bostbüreau^, weder mit besondern Formalitäten, noch mit ausländischen Sprachen zn befassen haben.

Ueber die Auswechslung von Postanweisungen mit Belgien aus an-

nähernd uämlichem ^usse hat kürzlich ebenfalls eine Verständigung stattgesundeu und ist mit dem 1. April 1870 in Aussührnng gekommen.

Die Spezialtabellen 12-20 zur allgemeinen Bost- und Telegra.^ pheustatistik enthalten alle Angaben in Bezug aus Umfang , die Entwikluug, Ertrag, Tai.verhältnisse u. s. w. des .^..eldanweisungsverkehres^

Die Gesammtzahl der einbezahlten Anweisungen betrug 675,454 im Betrage von Fr. 59,048,751. 65 und die Gesammtzahl der Aus.^

Zahlungen 667,406 mit Fr. 59,688,785. 77.

E.

^stre^l.

Gegen Uebertretungeü des Bostregals , die im Berichtsjahre nicht in wichtigen^ Fällen koustatirt wurden, hat lediglieh die ..Anwendung von Ordnungsstrafen ohne gerichtliche Verzeignng stattgefunden . über deren Belang wir durch die Beilage Rr. 2 nähern Nachweis liesern.

Als Hinderniss einer durchgreifenden Ordnung und Kontrole im Fache der Vostta^en müssen wir immerhin die bestehenden Bortobesreiungeu bezeichnen , die in solcher Mannigfaltigkeit vorhanden sind, dass deren sichere Begrenzung nicht in der Möglichkeit der Verwaltuug liegt, woraus denn anch sür die Betheiligten, so wie für die Bostbureau^ storende Schwankungen und Ungleichheiten entstehen und dem Bostertra^ die nachteiligsten Folgen bringen. Wir werden frühere in den eidgenossischen Räthen diesfalis ergangene Berathnngen zur Richtschnur nehmen, sür j^t über Aendernngen hierin näher nicht eintreten und uns nur gestatten zu erwähnen , dass auch in andern Staaten die

Schädlichkeit dieses Ausnahmezustandes erkannt und auf Beseitigung Be-

dacht genommen wird. Jn den Staaten des ..Norddeutschen Bnndes z. B. ist die Vortosreiheit der Behörden, mit einziger Ausnahme der eigentlichen Buudesbel.orden , des regierenden Dauses und der Armee, ausgehoben worden, unter alleiniger Znsicherung einer Entschädigung an Betheiligte, deren ^ortofreiheit auf einem privatrechtlichen Titel beruht.

Jn dem amtlichen Berichte der Bostver.valtnng der Vereinigten Staaten sür 1868 ist zn ersehen, dass die Missbränche der amtlichen Bortosreiheit als änsserst weitgreifend erachtet werden, und man allein die Uebergrifse, welche ans einem Theile der Bortobesreinngen entstehen (bei einer gesammlen Bruttoeinnahme der Briefpost von 17 Millionen Dollars), aus 1^ Millionen Dollars veranschlägt, welchem Uebelstand zu steuern diese Bostverwaltnug die gänzliche Aushebung der Borto-

Befreiungen als einziges Mittel bezeichnet.

F.

^nr^.mefen.

1. E i n l e i t u n g .

Die Ausgaben an Transportkosten betragen im Jahr 186.)

mehr als im Vorjahr

.

.

.

Die Einnahmen von Reisenden dagegen be-

trugen .

. . . . . .

mehr als im Vorjahr .

Verlust im Jahr 186..)

weniger als im Vorjahr

.

.

, .

.

Fr. 3,366,8^.). 87 ., 75,486. 36 , 2,281,370. 5..)

,, ^ 131,526. 73 ,, 1,085,52.). 28 ., 56,040. 37

Zum ersten Male seit dem Jahr 1863 hat wieder eine Vermiudernng des Ausfalles auf den Trausportkosten gegenüber dem vorhergehenden Jahre, und zwar in dem erheblichen Betrage von ^r. 56,040 stattgesunden. Dieses Ergebniss ist um so befriedigender, als im ^aufe des Berichtsjahres eine nicht geringe Zahl neuer Bostkurse erstellt wurde, deren Kosten den Ausfall um eine Summe von ^...ka Fr. 25,000 mehr belasten.

Das Jahr 186.) gehort in Be^ug aus den Reisendenverkehr zu den günstigern ; infolge der meistens schonen Witterung während des Sommers waren die schweizerischen Bad- und Kurorte und die Bergrouten über-

hanpt sehr besucht , welchem Umstand selbstverständlich das diesjährige Ergebniss theilweise zuzuschreiben ist, zum Theil jedoch ist dasselbe die Frucht einer durchgreifeuden Reorganisation im Kurswesen, welche während der legten drei Jahre vorgenommen wurde, jedoch noch nicht vollständig

zum Abschluss gelangt ist.

Mit Rüksicht hieraus dürsen wir die Erwartung aufsprechen , dass der Ausfall der Transportkosten über die Eiuuahmen von Reisenden im

Jahr 1868, im Betrage von Fr. 1,141,56.) seineu Kulminationspunkt erreicht habe, uud dass derselbe nun, unter der Bedingung normaler Zeitverhältnisse , wieder allmälig abnehmen werde. Die Verwaltung

hat somit die Ausgabe, eiu günstigeres Verhältnis zwischen den Ausgaben au Transportkosten und den Einnahmen von Reisenden, ohne Schmälerung der Verkehrsinteressen zu erzielen , wie die Erfahrung nuumehr ^eigt, in richtiger Weise ansgesasst und der Losuug um einen Schritt näher gebracht.

Die Beilage Rr. 3 enthält die Ertragsergebnisse der auf das Jahr 1870 übergehenden Bostkurse mit Bersouentransport, deren Einnahmen ganz oder theilweise in die Vostkasse fallen, und zwar nach der Stärke der Bespannung xubrizirt und je durchschnittlich per Knrs , per

10 einfach befahrene Wegstunde und per Reisender, so wie aueh überhaupt berechnet, nämlich : a. die Ertragsergebniss^ der Haupt- und .Beiwägen zusammen ;

h.

,,

,,

,, Hauptwägen speziell,

c.

,,

,,

,,

Beiwägen

,,

Wir enthalten uns weitgehender Bemerkungen und Folgerungen über die in dieser Tabelle enthaltenen Angaben, indem darin alle wünsehbaren statistischen Ausschlüsse über die Kosten- und Ertrags-^ verhältnisse der Bostkurse (pro 186.)) in genauer Weise angegeben sind^ Bezüglich der weitern statistischen Angaben über den Bestand des Karswesens vom Jahr 184..) bis und mit 186.), nämlich: Einnahmen und Ausgabeu, Anzahl der Kurse, Bostpferdhalter, Kondukteure, Bostillone, Fuhrwerke ..e. ^e. wird auf die Spezialtabellen Rr. 3, 5, 24 und 25

der schweizerischen Vost- und Telegraphenstatistik hiugewiesen.

Bezüglich der .^rage, die schon wiederholt ausgeworfen wurde, ob u.cht behuss Verminderung des Def^ites eine Anzahl unrentabler Kurse aufgehoben werden konnte, bemerken wir, dass dieselbe einige Bereehtigung hätte , wenn es sieh bei den ..^...stkursen nur um den Transport der Reisenden allein handeln würde. Das Resultat des Reisendenverkehrs bildet aber nie den ganzen Ertrag eines Kurses, sondern nur einen Theil desselben. Die Einnahmen von den Briesen und Fahrpoststükeu, welche durch die Bostkurse mit den nämlichen Transportkosten besordert werden, sind in vielen Fällen ziemlich bedeutender. Wenn es sich daher um die Existenz eiues Kurses handelt, so müssen alle Faktoreu in Berechnung gezogen werden. Anch gibt es Fälle, wo es eine politische Notwendigkeit ist, Landestheilen, die nicht das Gluk haben, an grossen Eisenbahn- und Bostv.^kehrslinien zu liegen , im Jnteresse der Hebnng ihres bürgerliehen Wohlstandes den Weg zu den grossen Verkehrslinien durch ei^.e Vosteinrichtung zu offnen, auch wenn damit etwelche finanzielle Opfer verbunden sind.

Als bemerkeuswerthe Vorkommeuheiten im Knrswesen des Jahres ...86.) uotiren wir die Uebernahme der Veltlinerpostkurse auf Rechnung der eidgenossischen Bostverwaltung am 15. Juni und 1. September und die Eroffnung der Eisenbahnlinie zwischen Romaushorn und Rorschach am 15. Oktober.

Kurze Uuterbrechungeu haben zur Winterszeit wegen grosseu Sehueefalles auf allen Alpenpässen stattgesuuden.

Unglüksfälle sind im Lause des Jahres, abgesehen von einigen unerheblichen Unfällen ohne schwere Folgen, glüklicherweise keine porgekommen.

^

^

2 . V e r ä n d e r u n g e n i m B e^a n d d e x K u r s e .

.^Nachstehend folgen die im .Laufe des Berichtsjahres stattgesundenen neuen Knrseinriehtungen und anderweitigen.^ursänderuugen .

a. ^eue Jahresknrse . . . . . . . . . . . . ^34^ b.

,, Sommerkurse . . . . . . . . . . . 8 c.

d.

e.

k.

^.

h.

.,

Winterkurse

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

4

Ausgedehnte ältere Kurse . . . . . . . . . . 10 Verweudung grosserer Wägen wegen zunehmendem Verkehr 18 Kurs.... mit vermehrten Fahrten . . . . . . . .

4 Ju der Richtung abgeänderte Kurse . . . . . . .

1 Aufgehobene und abgekürzte, resp. theilweise aufgehobene .

17

l. Jn der Bespannung reduzirte Kurse . . . . . ^ k. Knrse, bei denen die Betheiligung der Unternehmer an den Bassagiereinnahm^n zu 50 ^o gegen entsprechende reduce Knrs^ahlun^en im Lause des Berichtsjahres neu eingesühr..

Kurse

4

wurde

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

59

l. Kurse, bei denen die Betheiligung der Unternehmer an den .Bassagiereinnahmen insolge Verwendung grosserer Wägen aus andern Gründen zeitweise wieder ausgeholten wurde .

.

6

3. A n z a h l d e r Kurse.

Laut den Kursrechnungen gehen ...m Ende des Jahres 1869 458 Bostkurse auf das Jahr 1870 über, und diese lassen sich nach der Zahl der täglich ausgeführten Fahrten solgend..rmassen klasstfi^iren : a. Jahresl.nrse mit 1 Mal täglicher Hin- und Herfahrt 287 ,, ,,

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.^

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,. 4 u. mehrmal tägl. ,,

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^

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14

Zusammen h. Sommerkurse mit 3-5monatlicher Betriebsdauer .

c. Winterkurse mi.t 7-.-..)

., ,, .

d. Transportunternehmen aus Rechnung der Kurssührer, d. h. deren Bassagierertrag ganz von. den Unternehmern bezogen wird .

.

.

.

.

.

e. ^ourgondienste und anderweitige Transportleistuugen ohne Bersoneutransport .

.

.

.

.

346 29 17 50 1^

Total 458 Stand der Kurse im Jahr 18^8

.

.

.

. 438

Zunahme

20

12

'

·

;

Jn Bezug auf die Sartge, xesp. auf di« Anzahl der Stationen, »«theilen sich die Kurse wie folgt : Kurse jit l Station, d. ^ ohne Umspann unterwegs 351 ,, ,, 2 Stationen mit Imatigem Umspann 55 n n n H /> /;

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im ©aiuen 458 ïïtach ihrer Sänge in Wegstunden pertheilen sich die Kurse in folgendei Weise: Kurse bis ju 2 Stunden 112 .. über 2 bi8 4 (Stunbeit 208

4

6 8

10 12

16

20

6 8

64 28

16

19 9 5 6

10 12

20 40

7

Psammeit 458 Dîach der Stärke der Bespannung tubrijirt, ergibt sich folgende Zusammenstellung der Bostkuvse: Anzahl.

1) Einspanner .

.

.

.

.

.

.

. 144 2) Einspännig im Winter, zwei- und mehrspännig im Sommer 12 3) Zweispänner 208 4) Zweispännig im Winter, drei- und mehrspannig im ....Sommer 12 - 5) ©re.spanuer . 31 6) ©reispanuig im Winter und vierfpannlg im Sommer .

6 7) Vierspanner ".

-18 8) Vierspännig im Winter, füns= und mehrspännig im Sommer 11 9) Fourgondienste äwischen ..ßost- und 23ahuhöfen und anderweitige .£ran.3portleistungen ohne Versonentransport.

. 16

Total 458

13 4. U e l.. e r s i ch t d e r B o st - und E i s e n b a h n k u . . . s e nach ihrer A u s d e h n u n g in Wegstunden.

^^.

^^.

1) Eisenbahnen mit täglich wenigstens 3maligem Bostverkehr . . . . . . 2 8 5

2881/2

2) Dampsbootsahrten, welche ^um Bosttr..nsport benuzt werden .

.

.

. 100

1021/2

3) ^ostknrse: a,. 3 oder mehrmal täglich b. 2 Mal täglich . .

c. 1 ^,, ., . .

1421/2..

3881/2 6601/2

d. 3

. 131^ . 3971/2 . 6271/2

.. wöchentlich im Sommex

1^/s

zusammen 1544

.-.-

1582

Nachstehende Zusammenstellung bietet einen Ueberblik über die ..^ewegung auf den im Bostdienst befahrenen Kursstreken nach ihrer Ausdehnung in Wegstunden feit dem Entstehen der grossern Eisenbahnen pom Jahr 1854 bis und mit 1869.

14 Anzahl Jahre.

der ..^urse.

1854

1.

.

.

.

.

.Eisenbahnen ^ampsboot^ mit taglich fahrten, welche znm Post..

wenigstens .^maligem txan.^port Postverkehr. benuzt werden.

.^.

P...stkurfe

ein^ oder mehrmals

Total

der

Wegstuntaglich hin den.

nnd her.

1855 1856 1857 1858 1859

209 248 244 265 261 265

8^.^ 43^ ^ 70^

1860 1861

279 278

225

48

1011

53^/s

10141/2 1298^1/2.^

1862

306

1863 1864

318 340

231 244 247

75 801/2

274

83

1865

278 278

92

1866

368 393

10111/2 1330^^ 10181/2 1345 1/2...

1031 1388 1052 1422

1867

417

278

1868

438

285

100 100 100

1869

458

288 1/2.^

1021/2

107^ 147 ^ 196^

..

^^

-

---

-

-

--..

1176 1234 1143 11581/2 10851/2

1184^ 1277^

10181/2

1215^.

1284

1213^.

1266 1/2...

1232 ^

1112

1490

1133 1159

1511

1544 11901/2 1582

15 Die von der schweizerischen Vostverwaltung auf fremdem Gebiet unterhaltenen Kurse haben sich im Berichtsjahre wegen Uebernahme der Veltlinerkurse am 15. Juni und 1. September vermehrt. Die BostVerwaltung unterhält nun 23 Kurse ans Wegstreken von 85 Stunden, welche ganz oder theilweise fremdes Gebiet durchlaufen und deren Ertrag, mit Ausnahme von 3 Kursen, welche auf Rechnung der betreffenden Bostführer ausgesührt werden, in die hierseitige Vostkasse fällt.

Von diesen 23 Kursen berühren: 8 Kurse sranzosisches Gebiet auf Wegftreken von . ^

13

,.

italienisches

,,

,,

,,

. . 74^/s

...

.,

^

,,

badifche^

,,

,,

,,

,,

1^

,,

23 Kurse.

.

zusammen wie oben

85

Stunden.

Stunden.

An die. Kosten der auf frauzostsehem Gebiet kursirenden Bostdienfte befahlt die fxanzostsche Verwaltung einen nach der Länge der Gebietsstreke berechneten Beitrag. Die italienische Verwaltung dagegen bezahlt einfache Subventiouen sür den Briestransport , ohne Rüksicht aus die .Länge der Kurse.

Dagegen werden auch von der fran^osisehe.. Bostverwaltung 6 und von der ofterreichischen 8 Vostkurse zum Brieftransport unterhalten, welche ftrekenweise das schweizerische Gebiet berühren und an deren Transportkosten von der hierseitigen Voftverwaltung, laut bestehendeu Verträgen, ein verhaltnissmässiger Kosteubeitrag bezahlt wird.

5. A n z a h l d e r V o st st a t i o u e n , V o st p s e r d h a l t e r, B o st i l l o n e u n d K o n d u k t e u r e .

Postkreise.

Genf

.

Poststatienen. P.^stpferdhauer.

.

.

Lausanne .

Bern . .

Reuenburg

.

.

.

Basel .

.

.

Aarau Luzern

.

.

.

.

Zürich . .

St. Gallen .

Ehur

.

.

.

Belienz . .

Jm Jahr ,,

,,

^ .^

^

^

^

^

^

^

^

^

.

1869 1868

10 74 53 59 31 31 ^43 55 48 52 23 479 454

8

^ 41 35 38 19 20 21 42 20 25 20 289 278

Poftil.loue.

9

99 73

86 50 34 68 69 59 105 36 688 679

Kondukteure.

4

32 19 26 10 11 .

12 22 21 16 10 183 197

16 Bostillone wurden mit Brämieu bedacht : 1) Für gutes Dienstverhalten .l. blasse à. Fr. 20

. . . .

90

2) ,, " ,, l.l.

3) ,, gutes Vostl^..nl..lasen 1.

,, .. ,, 10 . . . . 138 ^, ,, ., 20 . . . .

-

4)

,,

,,

,,

,,

^.

,,

,,

10

1

. . .

zusammen

229

Wegen Dienstsehlern unter ^.e^.hiedenen Umständen wurden 17 Postinone vom Bostdienst ausgeschlossen.

Rebst der hievor angegebenen Zahl der fi^ angestellten Kondukteure werden .noch 15 provisorisch verwendet (4 mehr als im Vorjahr), dennoch hat si^h die Zahl der Kondukteure im Ganzen wieder um 10 vermindert, indem dieselben theilweise auf den Bahnposten durch Büreaudiener ersezt wurden.

Die Vermehrung der Boststationen , Bostpferdhalter und Bostillone rührt von den im ..^anse des Berichtsjahres neu erstellten Vostkurseu her.

6. A n z a h l der v e r w e n d e t e n

p o s t a m t l i c h e n F u h r w e r k e.

An postamtlichen Fuhrwerken wurden .verwendet : a. für regulare Knrse .

. . .

h. ausserordentlichen und Beiwagendienst

.

.

18..^.

561 474

1023

1035

zusammen an Wägen

an Schlitten

Jm Berichtsjahre wurden neu angeschafft :

Wägen Schlitten

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

I8^.

.468 . 555

551

584

.

. 34 . 33 ^

67

als unbrauchbar beseitigt :

Wägen

.

Schlitten

.

.

.

.

.

.

.

^

.

. ^ .

^

.

-

.

Vermehrung im Jahr 1869 .

22 ^

^

-

.

.^

.

22

. 4 5

17 An Wagen und Schlitten waren auf 1. Januar 1870 vorhanden: . 234 Stuf 2 plaj-jige Eafcriolets , . 28 ti Chars de côté .

3 ,, .

, .

.

4 II Wägen . 97 n . 48 f f 5 ,, ^ ^ , , 6 ff * . 157 n ,, ^ .

.

1 II t . 12 n ,, ^ ,, (inelusive VavtHon--Wagen) .

. 95 n 8 II .

, .

9 II 1 H » // .

.

,, 10 II * ,, H -. 52 II Fourgons, 1= iinfc 2--spannìg * 4 g Omnibus , . . . » . 43 II .

» * , , 6 ff n n , ., .

» .

7 ff n u .

.

.

, + 8 II n H , .

, 9 II n n 10 II 4 ii a , 11 H * t n n .

,, .

, 12 II n ti ' 13 n * .

.

6 n n Wagengestelle 15 jufomrnen an Wagen 1035 Stük Ein- und ätveispännige ©chlittttt --... . , » . . . . _ . 584 " Hievon standen Bis <$tô£ %$ì Jahreâ unter Ausficht des Sïat'nInspektors süv die DstsefÄ../t| : Wagen 550 t

f

.

ff

.

·

f

^

f

.

.,

»

.

,

111

.

14

.

27 21

t

t

.

f

t

.

10

.

21

#

·'· -··'·'··· ---.

39

©c-hutten 372

unter direkter Ausfichf ...-es Kiirsbüreaus : Waijeit 485

Schlitten 212.

©äs ..Bestreben der Vostvetwaltung geht dahin, Ceu-htere Fuhrwerke zu erstelleif, die"mit moglichst geringe.; ..Bespannung auch für .-Sergrouten verwendbar sind und daher auch mit geringerem Kostenoufvoanb geführt wevbeu' können. .Ein daheriger Versuch in der Westschweij, unter direkter Slufsicht des Üursbüreaus, mit Scstellung leichter 4pla-jiger Berlines, welche mit 2 ..lj.fev.ben über Bergöässe geführt werben können, vsährenb die bisher für die namlichen Kurse verwendeten fläzigen Wägen immer ein drittes Vorspannpferd erforderten, ist vollkommen gelungen. Wir haben besshiïlb sur das lausende Jahr 1870 die Erbauung einer grosjerea Sluzahl solcher (eichter Berlines ange ordnet.

Bundesblatt. 3ahrg. XXII. S8d. II.

2

18 Seit der Aushebung der Traininspektorstelle für die Westschweiz durch die beiden Räthe im Dezember 1868 wird das Trainwesen in den Vostkreisen Gens, Lausaune und Reuenburg, inner den Schranken

der ihnen durch die Vorschriften des Reglements vom 20. März 1852

angewiesenen .Kompetenz, durch die betreffenden Kreispostdirektioueu und anstatt des Traininspektors durch das Knrsbüreau selbst besorgt.

Bevor wir eine definitive Organisation dieses Dienstweges tressen, wollen wir weitere Erfahrungen sammeln und prüfen, inwiefern die provisorisch getroffenen Anordnungen den. Zwek entsprechen. Wir glauben jedoch bemerken zu sollen, dass zwar das Vostwageumaterial in der West-

schweiz sich durchschnittlieh in ganz befriedigendem Znstand befindet, dass

aber die genaue Ueberwachung desselben wegen mangelnder Zeit von Seite des Knrsbüreaus nicht in der wünsehbareu Ausdehnung stattfinden kann, und dass die Besorgung dieses Materials bloss durch Unteraugestellte und ohne hinlänglich ostere Juspektionen von Seite eines mit teehnisehen Kenntnissen über den Wagenbau ausgerüsteten Sachverständigen steh kanm als nüzlich bewähren, und nicht nur keine Ersparniss bringen, sondern im Gegentheil erhebliche Mehrausgaben für Reparaturen nach

sich ziehen würde.

Hingegen halten wir dafür, dass ein einiger Traininspektor für die ganze Schweiz nnmoglich den Erfordernissen des Dienstes genügen konnte.

..

^

^

^

7.

E ^ r ^ .

^ e n .

Für Beförderung der Er^traposten wurdet ^trch die Bostpserdhalter ^der zu deren Handen eingenommen .

Jm Jahr 1869 .

.

.

^r. ^,l^.^65

,, ,, 1868

.

.

.

Vermehrung im Jahr 1869

.

.

.

,, 42,817. 40

Fr.

370. 25

Diese Einnahmen vertheilen sieh auf folgende Bostkreise :

I.^8.

Lausanne Reuenburg Luzern Ehur Bellen^

Fr. 1,727. 90 ,,

^3.

.^^^

-

^.^

,, 40,094. 05 ^, 653. 10 Total Fr. 42,817. 40

18..^.

Fr. 1,655. 75 ,,

.^.

4.^

^..^

.^^

,, 40,07... 55 ,, 989. 85 Fr. 43,187. 65

19 8. K a r t e n s c h i ü s s e .

Die Spe^ialtabelle ..).r. 6 ^ux Geueral.-Boststatistik enthalt die Auzahl d^r im Jnuern der Schweiz ausgewechselten Sendungen, so.v.e den Verkehr mit dem Auslande.

Die Vermehrung der internen Kartenschlüsse gegenüber dem Jahr

1868, nämlich

..

Briefpoft^26 ^ahrpost 164

ist einerseits der Vermehrung der rechunngspfliehtigen Poststellen, andererseits aber auch dem Umftande zuzuschreiben , dass zum Zweke der Erleichternng des Umspeditionsdienstes auf einzelnen Bahnpostkursen eine Anzahl direkter ^ahrpostsendungen zwischen verkehrreichen stationären Boststellen eingeführt wurden.

Jnstradirungsverhältnisse.

Das ^Bostpersonal hat sich mit diesem wichtigen Dieustzweig in befriedigender Weise vertraut gemacht, was aus dem Umstande hervorgeht, dass uus keinerlei erhebliche Fälle von unrichtigen Jnstradiruugen von Seite unseres personales zur Kenntniss gekommen sind.

9.

F a hr en d e V o st b ür e a u ^.

Die theilweise Reorganisation dieses Dienst^weiges vom Vorjahre

hat seine gunstige Rükwirkuug^.^^für das Berichtsjahr nicht verfehlt.

Der Bahnpostdienst ging ^.m..^ Ausuahme einiger im Laufe des Monats Dezember vorgekommener Verspätungen der Bahnzüge anf der Linie Reuenburg-Biel seinen ruhigen und regelmäßigen Gang.

Zwei einige Unfälle kamen vor , der eine in ^olge Entgleisung bei Zug, der andere bei Be^ in Folge Zusammenstoss zweier Züge, welche beide iudessen , Dank der vo^ügli.h soliden Konstruktion der Bahnpostwägen, .ohne erhebliehen Schaden für das Bahupostpersonal abliefen.

^ Der Stand der fahrenden Bostbüreau^ aus Ende des Jahres 1869

erzeigt nach der .^pezialtabelle Rr. 26 der allgemeinen Boststatistik : 39 Bahupostkurse

mit einer Gesammtlänge von 8541 Kilometer,

7 Schiffspostkurse ^

^,

^

^

,,

665

gegenüber dem Jahr 1868, wo auf Ende Dezember

. a. im^Bahupostdienfte b. ,, Sehissspostdienste befahren wurden.

.

.

. 8256 und

.

.

. 5 8 4 Kilometer

20 Es ergibt sich hienach eine Vermehrung auf Ende des Jahres .l ^69 pon

285 Bahnkilometer und 81 Schifsskilometer.

Während des Sommers 1869 wurden befahren : 8584 Bahnkilometer und

718 Sehifsskilometer

gegenüber von 1868 von

8560 Bahnkilometer und 672 Schifsskilometer.

Die Erweiterung des Bahn- und Schissspostdi^nstes ist, wie bereits angedeutet worden, den Umständen zuzuschreiben, dass 1. zwischen Basel und .Bern sowohl, als auch zwischen Waldshut und Turgi zum Zweke einer unanfgehaltenen Weiterspedition der mit dem beschleunigten badischen Rachteilzuge eintretenden umfangreichen Korrespondenzen aus Deutschland und von ^eiterher neue Bahnumspeditionsdienste errichtet werden mussten, und ebenso 2. zwischen Gens und Lausanne im Anschlusse in Genf an die Bostzüge von Marseille und Baris, und dass sodann 3. die Umgestaltung und Erweiterung der Fahrten aus dem Zürichsee eine Vermehrung der Sehifsspostkurse zum Zweke einer gleichmassigen Bedienung beider Seeufer nothwendig machte.

Wir haben überall, da^wo ^..^ahrtordnnng der Eisenbahnen den Umspeditionsdienst aus einer statio..ar^..^oststelle ermöglicht , auf Reduktion des Bahnpostdienstes Bedacht genou^nen , verhehlen uns aber nicht, dass derartige Massnahmen jeweilen aus wesentliche Schwierigkeiten stossen und von den betreffenden ..^andesgegenden oft mit grossem Missfallen ausgenommen ^werden.

Wir hegen indessen die Erwartung, ^dass mit der nicht mehr fernliegenden Konsolidirung des schweizerischen Eisenbahndieustes in allen Ri.l.tnugen hin auch der Dienst der sahrenden Büreau^ eine stabilere Organisation als bisher erhalten werde.

10. L e i s t u n g e n d e r f a h r e n d e n B o st b u r e a u ^ .

Es durchliefen

a. Bahnposteu.

b. ^chifssposten.

im Jahr 1869 3,102,141 Kilometer. 236,181 Kilometer.

,, ,, 1868 2,981,989 ,, 201,989 ,, ^.

Mehrleistung,, ,, 1869 120,152 Kilometer. . 34,192 Kilometer.

Jm Jahr 1869 kommen somit auf den Tag durchschnittlich 8500 Kilometer Bahnpostdienst und 647 Kilometer Sehiffpostdienst gegenüber

21 dem Jahx 1868 mit 8170 Kilometern Bahnpost- und 56t Kilometern Sehisfpostdienst.

Jn Beziehung auf die sämmtlichen fahrenden Vostbüreau^. auf Ende des Berichtsjahres per Tag zur Ausführung gekommenen Brief^ und Fahrpostkartenschlüsse . so gestaltet sieh deren Verhältnis^ gegenüber dem Vorjahre folgendermaßen :

E m p f a n g 18^.

I.^8.

2,998 inländische ^ ^ . ... . ...^ ......

2,770 ^ 129 auslandische ^ B^f^ten^ufse ^^ 2,486 inländische ^ -^.^^..^.^ ^ l 4 auslache l ^^^ 1 5,617 5,156 Vermehrung im Jahr .l 869 461 Sendungen.

V e r s a n d t 18^.

I...^.

2,956 inländische ^^ ^ 124 ausländische Brieskartenschlüsse 2,500 inländische .l 4 ausläudische Fahrpostkartenschlüsse ^^ ^ 5,5^4 5,079 Vermehrung im Jahr 1869 515 Sendungen. ^ Die Vermehruug beim inländischen Verkehr gegenüber dem Vor-

jahre erklärt sich durch die Ausdehn^.. ^es Bahnpost- und Schifspost-

dienftes. Dagegen ist die .^^....liche Verminderung im Empsang von Brieskartenschlüssen vom Auslande der Erweiterung des Bahnpostumspeditionsdienstes im ^lnslande zuzusehreiben , in ^olge welchem eine beträchtliche Zahl direkter Sendungen von stationären und weitergelegenen Poststellen ausgehoben werden konnten.

Die Vermehrung der Fahrpostkartenschiüsse mit dem Auslande hat ihren Grund in der neulicheu Einführung des Fahrpostumspeditionsdienstes aus den württembergischen Bahnposten.

^ Aus den besahreneu Bahn^ und Schifsskilometer repartirt ergeben sich im Empsaug 0,7 und im Versandt 0,6 Brief- und Fahrpostsenduugen, oder aus die Zeitstunde bei einer mittleren Fahrgeschwindigkeit von 28,8 Kilometern per Stunde 19,6 empfangene und 17,3 versandte Senduugen gegenüber 17,3 empfangenen und 16,7 versandten Sendungen im Vorjahre.

Die tägliche Besorgung des Bahn- und Schisfspostdienstes in seinem ganzen . Umfange erforderte in gleicher Weise wie im Vorjahre, unge-

achtet der Erweiteruug des Bahn- und Schisfspostdienstes. bloss 59 reguläre und 6 Aushilfsbeamte. Es theilen sich indessen in die Dienst-.

22

^

Besorgung abwechslungsweise 177 Beamte gegeuüber von 166 im Vorjahre, so dass wir nnnmehr in der vorteilhaften Lage sind, ein dreifaches bahnpostsähiges personal zn besten.

Da einzelne Bahnpostkurse und Bahustreken je nach dem Umfange des Speditionsdienstes von 2 bis drei Bahnpostbeamten bedient werden, so verölt sich die Anzahl der im Jahr 186..) befahrenen dienst- oder Beamtenkilometer gegenüber den Wagen- und ^.chifss^ilometern wie

5,262,910 zu 3,338.322 Kilometern gegenüber dem Vorjahre mit 4^4..^.^ ^ 3,l 83,978 Kilometern.

Es wurden namlich auf Ende des Jahres l 869 taglich befahren: 326 Kilometer von 3 Beamten ^^

4336 4^44 somit im Ganzen per Tag

,, ,,

,, 2 ,, ,,1^ .

.

.

.

8672 4544 14,194 Dieustkilometer.

...dieses Resultat aus 65 Beamte repartirt ergibt eine durchschuitlliehe tagliche Fahrdistanz von 219 Kilometern oder eirea 45 Wegstunden aus den einzelnen Beamten, was bei Annahme einer mittlern Fahrges.hwindigkeit von 6 Wegstunden per Zeitstuude einer durchschnittlichen täglichen Dienstzeit von 7^ Standen gleichkommt.

Bezüglich dei. Leistungen des Bahn- und Schissspostpersonals koustatireu wir im Berichtsjahre eine wesentliche Vermehrung gegenüber dem Vorjahre. Denn abgeseh^^^davon, dass die sahrenden Bostbüreau^ weitaus den grössten Theil des inte^ne^ .Schweizerischen und des ausländischen Briefpostverkehres vermitteln, so hat auch der Fahrpostverkehr bei deuselben wesentlich Angenommen. Es kamen nämlich im Jahr 1869 bei unbedeutender Erweiterung des Fahrpostspeditionsgebietes gegenüber 1868 an ^ahrpostftül^en bei den fahrenden Bureau^ zur Umspedition.:

im ,, ,, ,, ,, ,, ,, ,, ,, ,, ,, ,,

Monat ,, ,, ,, ,, ,, ^, ,, ,, ,, ,, ,,

Januar .

Februar .

Mär^ .

April .

Mai .

Jnni .

Juli .

August .

September Oktober .

Rovember Dezember

l8^.

1^8.

. . . 169,573 Stük 1l8,447 Stük . . . 147,340 ,.

1ll,723 ^ . . . l 82,7^6 ,, l 36,356 ^ . . . 178,349 ^ 145,581 ,, . . . 186,9l 6 ,, 158,l86 ,, . . . 176,088 ,, 152,187 ,, . . . I81,l01 ,, 163,143 ,, . . . 180,204 ,, 161,454 ,, . . . 183,131 ,, . 172,768 ,, . . . 2t7,543 ,.

192,052 ,, . . . 204,553 ,, 186,177 ,, . . . 219,768 ,, 202,767 ,, Total 2,227,342 Stük 1,900,841^ Stük

2^ was nahezu -,^ des gesammten Fahrpostverkehres des Berichtsjahres

gleichkommt.

Der grosste Verkehr bewegte sich wie im Vorjahre ans der Linie Bern-Zürieh-Romanshorn, wo aus einer .4mal täglich befahrenen Streke von 432 Kilometern während des abgelaufenen Jahres 593,466 Stüke ^ur Behandlung kamen. Der geringste Verkehr erzeigte sich aus den

Schisssposten des Vierwaldstättersees mit im Ganzen 19,809 Stüken,

sowie aus der Bahnpost Re.xenburg-Vontarlier mit bloss 7872 Stüken wahrend des ganzen Jahres.

Repartirt man das ..^esammtresultat des ^ahrpostumspeditionsdienstes

der fahrenden Büreaux^ aus die 25 hiebei aussehliesslich bethätigten Beamtenkräste, so ergeben sich durchschnittlich aus eine Beamteukrast eirea

90,000 Stüke per Jahr oder 250 Stüke per Tag, bei einer durchschuittlichen täglichen ^Dieust^eit pon 7^ Stunden 33 Stük per.. Zeitstunde.

Die Kurse, ans welchen der Fahrpostumspeditionsdienst wegen des umfangreichen internationalen Briespostdienstes noch nicht eingeführt ist, beschränken sich dermalen noch aus 1 . einen Kurs zwischen Gens und Euloz , 2.

,.

,, ,, Vontarlier und Reuenburg, 3.

,, ,, ,, Basel und Bern, . 4. ^wei Kurse ,, Basel und Olteu ;

5. einen Kurs

,,

Waldsh^^und Turgi, und

6. zwei Schissspos^urs..^ zwischen Luzern und Flüelen mit einer Gesammtausdehnuug von 633 Kilometern.

Für die im Eingaug be^eichneteu 38 Bahnpostkurse aus Ende des Jahres 1869 waren im Gauzen 41 Wägen uothwendig , während das gauze vorhandeue Wagenmatexial sieh auf 46 Stüke belies, was uns in

die Rothweudigkeit versezte, noch im .Lause des Berichtsjahres 4 Stük

von den pro 1870 büdgetirten 6 neuen Wägen in Arbeit zu geben, und welche dann auch im Lause des Monats Dezember abgeliefert wurden.

W.ihrend dem Berichtsjahre haben die Bahnpostwagen 3,102,141

Kilometer befahren gegenüber von 2,981,989 im Jahre 1868, was bei

einer Gesammtzahl von 46 Wägen im Durchschnitt aus den einzelnen

Wagen eirea 67,400 Kilometer (gegenüber von 64,800 Kilometern im Vorjahre) trifft.

Die hochste Zahl Bahnki.lometer, welche ein Wagen durchlies, betrug

105^,120, die niedrigste (mit Ausnahme der im Lause des Monats

Dezember in Kurs gesezen 4 neuen Bahnpostwagen,. 19,176 Kilometer.

24 ^ Aus den verschiedenen Bahngebieten wurden auf Ende de^ Jahr^

1869 im Bahnpostdienste täglich befahren: Aus der ^...is^Lvon^Méduerranéo ,, ,, Puisse occidentale . .

,,

,, Li^ne d'Italie

.

.

. . . .

,, ,, bernischen Staatsbahn . .

,, ,, schweizerischen Eentralbahn .

,, ,, ,, ....ordostbahn .

,, den Vereinigten Schweizerbahnen im .ganzen täglich

134 Kilometer.

2494 ,..

320

,,

246 2l 99 1792 1356

,, ,, ,, ,,

8541 Kilometer.

Mit den im .Lause des Jahres 1870 noch zu liesernden 2 nen^n Bahnpostwagen stellt sich das Gesammtmaterial auf 52 Stük, welche Zahl den dermaligen Bedürfnissen für längere Zeit genügen dürfte.

....^ir glauben hier noch erwähnen zu sollen, dass die 6 neuen Bahn^ postwägen eine wesentliche Verbesserung gegenüber dem bisherigen alten Systeme darin erhielten, dass der Radstand von 11^ aus 13 Fnss erweitert und in Folge dessen der Wagenkasten von 21 aus 24 Fnss ver^ längert wurde , auch wurde in der Speditionsabtheilung ein zweiter Boden auf Kautschoukunterlage angebracht, welcher die Erschütterungen während des Fahrens bedeutend vermindert und ein viel ruhigeres Ar-

beiten ermöglicht.

11. K o s t e n der f a h r e n d e n B o s t b ü r e a u r ^ .

Dieselben gestalten sich im Berichtsjahre folgendermaßen: I. A usserorde n t l i e h e V e r g ü t u n g e n an das Schifsspostpexsonal.

a. An Fahrgeldern für 5,262,910 befahrene Kilometer

B a h n - ^uud

à 1 Rp.

. . . . Fr. 52,629. 10 h. an Mittagessen für 13,708 Mittagessen à Fr. 1 ,. 13,708. --c. Rachtlagergebühren .^ für 2481 Nachtlager à Fr. 2 . ^, 4,962. d. Entschädigungen für Besorgung des Kondukteurdienstes für 202,505 Kilometer à 1 Ets. ,, 2,025. 05 .

Fr. 73,324. 15 (Jm Jahr 1^68 bei bedeutenden Minderleistungen Fr. 75,918, 84)

25 Uebertrag Fr. 73,324. t 5 II. K o st en für die B a h n p o s t w a g e n undSchiffsbüreaux^.

a. Kosten für ordentlichen Unterhalt und Reparaturen

der Wägen, à Fr. 1 per Tag Fr. 16,846. --

b. Kosten für Besorgung , aussere Reinigung und Schmieren der Bahnpostwagen , 1/2 Rp. per durchlaufenen Bahnkilometer, für

3,102,141 Kilometer .

. ,, 15,510. 70 c. Kosten für die Einrichtung , Beheizung und Beleuchtung der Schifsspostbüreau^ auf dem Zürichsee , gemäss Vertrag vom

16. Dezember 1867 .

. ^,,

1,600. -

d.. Diverse Kosten: 1) Assekuranzen des Wagenma-

terials Fr. 1,692. 10 . 2) Beleuchtung der Wägen ^ 6,444. 45 3) Beheizung

der Wägen ,, 2,218. 19

4) Wagenumäuderuugen und

Einrichtungen ,,

5) Jnneres .^einigen der

Wägen . ,, 6) Diverse Aus-

822. 65 ^

^

...^^

308. 90

gaben sur Büreaubedürsnisse, Vergütungen

für Wagentransporte..... ., 2,554. 03 ^ ,, 14,040. 32 --^-^----^ .. 47,997. 02 lH. V e r z i n s u n g des Wagenkapitals.

40 Wägen a Fr. 4424 Fr. 176,960. ..^ 6 ,, ,, ,, .5850 ,, 35,100. Fr. 212,060. --- à 4.^ ,, 8,482. 40 Totalkosten der fahrenden Bostbüreaux^ Fr. 129,803. 57 (ohne fix^e Besoldung der Beamten).

26 Die Kosten .^h l sind bei den Gehalten der Beamten und jene

der Rubrik II unter Bostmaterial, Abtheilung III, in ^Rechnung gebracht, während die Verzinsung des Bahupostwagenkapitales in den diesfalstgen Operationen bezüglich des übrigen Bostmateriales inbegrisfen ist.

IV. Fix^e Gehalte des Bahn- und Sch i f f s p ostpersonal....

Die si^en Besoldungeu der 65 zum Bahn- und Schiffspostdienste erforderlichen Beamten , welche zum grössten Theile des Jahres im fahrenden Bostdieuste verwendet worden sind, belausen sich aus eirea Fr. 94,380, was mit den augeführten Kosten für die fahrenden Bürean^ im Betrage von Fr. 129,803. 40 eiu anuäherndes Kostentot^tl

von Fr. 224, .l 83. 40 ausmacht.

Rach deu einzelnen Rnbriken kosten die fahrenden Bureau^ : Per Kilometer

Per Wegstunde.

1 ^ ^ .

^ .

.^p.

1 .

^ .

^ ^ .

.).p .

.^p.

.)tp.

1. Vergütungen sürBahn^ u. Schiffs-

postdienst

.

.

.

. 2,190 2,380 ^

2. a. Unterhalt und Reperatur der

Wägen . . .

h. Schmieren und Reinigen

. 0,540 0,530 .^ . 0,500 0,500 ^ 32,4 34,08

e. Diverse Büreaukosten

.

.

0,420

0,421

.

3. Verzinsung des Wagenkapitals . 0,273 0,270 l 4. Fi^e Gehalte der Beami.eu

^. ^827

3,003 ^

Total 6,75 7,1 Auf den Tag berechnet kosten die fahrenden Bureau^ ohne MitBerechnung der sir^en Besoldungen der Beamten ^r. 363 gegenüber vou Fr. 406. 50 im Vorjahre, w..s ungefähr 1,6 ^ des Totals der Jahresausgaben der Bostverwaltuug ausmacht.

Die im le^tjährigen Berichte ausgesprochene Erwartung, dass mit der Ersezung der Stearinkerzenbele.^ehtung ^mittelst ^ellampen eine namhaste Ausgabenredul^ion in dieser R^cht^.ng hin er^elt werden konne, hat sich erwahrt. Denn zieht man in Betracht, d.ass in den Beleuchtuugskosten des Berichtsjahres im Betrage von Fr. 6,444. 45, Fr. 1400 für Beschaffung von Lampen iubegrissen sind und wegen verspäteter Liesernng dieser lederen noch Stearinkerzen für eine Summe von eirea Fr. 2500 in Verwendung kommen mussten, so darf man mit weiterer Berül.sichtigung der wesentlichen Erweiterung des fahrenden Vostdienstes den vorstehenden Ausgabeposten gegenüber demjenigen des Vorjahres mit

Fr. 6,379 als ein günstiges Ergebnis bezei.huen.

27 Die Vermehrung der Ausgaben sur diperse Büreaubedürfnisse und Unvorhergesehenes wurde veranlasst in Folge 1) der Durchführung eines zweiten Bahnpostwagens zwischen Winterthur und Zür.ch während des Winterdienstes, 2) der Beschaffung eiuer außerordentlichen Anzahl von Bodenteppichen in die Bahnpostwagen, 3) der Beschaffung ^ einer grossere.i Zahl von Oelpinten und Verfiegelungsapparateu in Folge der neuen Oelbeleuchtung.

Den periodisch wiederkehrenden Ausgaben snb ^. 2 wird für die Zukunft dadurch vorgebeugt werden, dass alle Bahnpostwagen nach und nach mit Doppelboden auf Kautschoukuuterlageu versehen werden, so.vie auch diejenigen sub 3 durch die bevorsteheude Verwendung von Vostsäl.en mit ^ehloss künftighin permieden werden können.

Von den ausserordent^chen Vergütungen für Besorgung des fahrenden Bostdienstes im ..^..sammtbetrage von Fr. 73,324. 15 bezogen ^ einen Betrag über Fr.

1200 3 Beamte

,,

,,

,, ,, ,.

,, ,,

^ ,, ,, " "

,,

unter

,,

1000-1200 12 800-1000 23 500-800 38 300-^500 13 100-300 20

^.... ^

100

68

,.

,, ,, ..

" ,,

177 Beamte.

Es fallen somit im Durchschnitt aus den einzelnen Beamten Fr. 414 per Jahr. Die hoffte Entschädiguug mit Fr. 1223. 3..) und die

niedrigste mit 58 Rp. bezogen Beamte des Kreises ^t. Gallen.

G.

^i..^un..^n ^u ..ndern ^erm.iltnn.^en.

Aus den 1. Januar 1869 ist der Vorvertrag mit Grossbritannien vom 3l. Oktober 1868 in Ausführung gelangt, über dessen Jnhalt wir uns aus die unterm 4. Dezember 1868 an die eidgenossischen Räthe erstattete Botschast berufen. Weitere Vertrag.^ausführungen mit auslandischen Staaten haben im Laufe des Berichtsjahres nur stai.tgefunden mit B e l g i e n über Ermässigung der Trausitta^en und Rekomman^ dationsgebühren von Briefen, so wie für Einsührung der E^pressbriefe .^

die .bezüglichen Stipulatiouen vom 17. Dezember 1868 bilden einen Nachtrag zum Vostvertrage vom 17. Dezember 1862.

Diese Bestimmuugen sind aus 1. ^ebrnar 1869 in Kraft getreten.

Die im Jahresbericht für 1868 als schwebend bezeichneten Unterhandlungen mit den schweizerischen Eisenbahnen sür Aversionirnng der

28 Tax^en, welche die Vosten für den Bahntransport von Boststüken über 10 Bsnnd an Gewicht zu entrichten haben, find unterm 31. Oktober 1869 zu einem endlichen Abschlusse gelangt, unter Festsezung eines

jährlichen Vergütungsbetrags von Fr. 94,6l 7. 62, nebst einem Ouotienten aus dem al.lsälligen Mehrertrage der Fahrposten in den folgenden Vertragsjahren. Dieser Vertrag ist für die Jahre 1870 bis und mit 1.^72 abgeschlossen. Jst die Bostverwaltung hiebei in etwas über den bis.herigen Vergütungsbetrag hinaufgegangen, so findet sie diessalls billige Kompensation in der Erleichterung ihrer Speditionen und in Entlastung von weitläufigen Rechnungssührungen.

H. ^.rnz^lle ^.r^bmsse.

1.

Einleitende Bemerkungen.

Jndem wir auf die nachfolgende Uebersieht hinweisen , welche die finanziellen Ergebnisse des Jahres 1869 in den verschiedenen Rubriken der Einnahmen und Ausgaben darstellt und mit denjenigen des Vorjahres, so wie mit den einzelnen Bosten des Voranschlages pro 1869 pergleicht, erlauben wir uns, zu bemerken, dass wir nur bei denjenigen Bosten nähere Ra.hweise und Ausklärungen beifügen werden , welche besonders wichtig sind oder vom gewöhnlichen Gange des Betriebs abweichende Erscheinungen. darbieten.

...L

E n t schä d i g u n g e n a n d i e K a n t o n e.

Der den Kantonen, nach der Beilag^ Rr. 4, ausbezahlte Reinertrag des Jahres 1869 von Fr. 1,306,90l. 23 steht noch um ^r. 179,659. 67 unter der geglichen ..^.eala, dagegen um die erhebliche Summe von Fr. 377,801 über demjenigen des Vorjahres.

1860

Die Summe der nach dem Bundesbeschluße vom 20. Januar zu Gunsten der Kantone vorgemerkten Guthabeu , welche auf

^1. Januar 1869 ^r. 1.564,930. 53 betrüg, stellt sieh daher mit 1. Januar 1870 aus Fr. 1,744,588. 20.

Ueber die Repartition des Reinertrages vom Jahr 1869 und den nunmehrigen Stand der Kantone gibt die Beilage Rr. 4 nähexe

Auskunst.

I.l.l. H a u p t e r g e b n i s s e d e s J n v e n t a r s.

Gemäss der Verordnung des Bundesrathes vom 26. August 1859 hat dieses Jahr wieder die alle 10 Jahre erfolgende Generalrevision des Jnventars stattgefunden. .

.

Das Ergebniss^ der hienaeh unter Beiziehung von Eierten angeordneten neuen Aufnahme und Schwung des Jnpentars über sämmtliches Bostmaterial ist folgendes:

^

Bestand des Bostmaterials^ auf 31. Dez.

auf 31. Dez.

Vermehrung. Verminderung.

^1869.

1868.

^r. Rp..

Fr.

Rp.

Fr. Rp. Fr. Rp.

L An Wagen und Schlitten . . . 1,325,295. - 1,042,166. 55 283,128. 45 -.l.l. ,, Fuhrwesenmaterial . . . . 161,765. 23 244,977. 77 --- 83,212^ 54 .fl.L Fahrende Bostbüreau^ :

a. au Bahnpostwagen . . . . 212,060. 212,052. 60 7. 40 -- ^ h. ,, Wägenu.Büreauger..thschasten 8,047. 10 --- 8,047. 10 --.

. ...V. Au B ü r e a u g e r a t h scha s t e n . . . . 332.276. 87 256,614. 70 75,662. 17 V. ,, Bekleidungsmaterial . . . .

40,179. 36 44,898. 68 --- 4,719. 32 2,079,623. 56 1,800,710. 30 366,845. 12 87,931. 86 mithin Vermehrung im Jahr 1869 . . . ^ . . . ^ .

. . 278,913.26 ..^ .

.

^

30 Die v e r hä l t .. issm ..ssi g bedeutende Vermehrung aus dem Wagenund Schlitten-Jnventar rührt daher, dass die Reparaturen an den Bost.^

wägen und Schlitten, im Betrag vou jährlich durchschnittlich Fr. 200,000

oder Fr. 200 per Wagen, bei der jährlichen Ausstellung des Jnventars nicht in Ansehlag kommen , während sie dagegen jezt aus die neue Sehäzung des Jnventars, in Verbindung mit den im Jahre 1869 neu angeschafften Bostwägen im Betrag von Fr. 132,059. 60, natürlich in hohem Mass einwirken mnssten.

Die Vermehrung ans dem Jnventar der Bürean^eräthschasten kann als Fol^e der neuen Anschafsuugen vom Jahr 186.) im Betrag von

Fr. 69,408. 25 betrachtet werden , so dass die jährliche Abschreibung von 10 ^. sür Abnuzung sür diese Abtheilung des Bostmaterial.s mit dem wirklichen Abgang im richten Verhältniss zu sein scheint.

Dagegen muss die Verminderung aus dem Fuhrwesenmaterial-Jnventar zur Annahme berechtigen , dass die re^lementarische Abschreibung von 10 ^/e, namentlich in Beziehung aus die Räder, und andere dem Abgang sehr unterworfenen^ ^uhrweseu^egeustäude nicht genügt.

Für die neue Schwung der Bahnpostwagen wurde einfach der bis.^ herige Jnventarwerth angenommen.

Die kleine Verminderung des Jnventars über das Bekleidungmaterial wurde absichtlich herbeigeführt, um einen allzugrossen Magazin^ vorrath zu vermeiden.

^^ ^ 1V.^ E i n n a h m e n .

1. E r t r a g der R e i s e n d e n .

Die Einnahmen an Bassagier- und Uebergewichtsta^eu wurden sü...

das Jahr 1869 verauschlagt aus .

.

. ^r. 2,350,000. -

Rechnung pro 1869 ^ .

,, ,, 1868 .

.

. .

. . . ,

,, 2,281,370. 59 , 2,149,843. 85

Mindereinnahme gegenüber dem Budget

.

,,

68,629. 41

Mehreinnahme als im Jahr 1868 .

.

,,

131,526. 73

Die Zahl der beforderten Vostreisenden betrug

im Jahr 1869 . . 1,126,127 ,, ,, 1868 . . 1,030,500 mehr im Jahr 1869 . . ^95,627

3t . Z u n d e r Mehreinnahme von ^r. 131,526. 73 haben mehr oder weniger die meisten Vostkreise beigetragen, nämlich : Lausanne

.

.

Bern

.

.

.

Reuenbnrg

.

.

mit Fr. 6,965. 57

.. ,, 2,409. 15 ,,

,, 25,517. 31

Basel . . . , , , , . 19,494. 21 Luzern .

.. ,, 17,984. 40 Ehur .

. .

,, ,, . 6l ,535. .^0 Bellenz..

. .

,, ,, 36,997. 49 Dagegen betrugen die Einnahmen im Kreis Zürich Fr. 9100. 95, im Kreis Bern Fr. 7l 85. 25 und im Kreis St. wallen Fr. 21,957. 71 weniger als im Vorjahre.

Diese Verminderung hat aber ihren Grund nicht etwa in der Abnahme der Frequenz bei den da befindlichen .^ostknrseu , sondern einzig und allein in der Betheilignng der Kursführer an den Bafsagiereinnahmen gegen entsprechende Redaktion ihrer fir.en Kurszahlnngen.

Die grosste Vermehrung der Einnahmen fällt aus diejenigen Boftkreise, in welchen sich die ^llpenkurse befinden , .besonders aber aus den Bostkreis Ehur , infolge der am 15. Jnni und 1. September des Beriehtsjahres stattgefundenen Uebernahme der Veltlinerpostk^rse aus Rechnung der seheizerisehen Vostverwaltnng.

Fassen wir den Ertrag der .^llpenkurse über den Simplon , Gotthard , Splügeu und Bernhardin einzeln ins Auge , so ergibt sich , daß auf diesen Ronten , welche zusammen 11 Vostkurse aus einer Wegstreke von 123^ Stnnden xepräsentiren, allein fast die Hälfte der gesammten Einnahmen von Reisenden fallen, nämlich die Summe von^r. 931,001. 64.

Hievon kommen :

auf den Simplon .

,. ,. Gotthard .

,, ,. Splügen und hardin .

. . Fr. 249,943. 45 mit 31,585 Reisenden . . ,, 416,228. 44 ,, 43,099 ,, Bern. . ,, 264,829. 75 ,, 34,269 ,,

An die Kurssührer der 22l .Lokalpostknrse , welche am Passagier^

ertrag zu 50 .^ gegen entsprechend rednzirte fi^e Kurszahlung betheiligt sind ,^ wurde im Berichtsjahr eine Summe von Fr. 286,067. 96 ausbezahlt , welche sich je nach der Zahl der Knrse und^ der Vostkreise i..

folgender Weise verteilt :

32 Bostkreis ,, ,, ,, ,, ,, ,, ,, ,,

^ln^ahl der .^urse. Betheiliguna^hetreffn^.

Lausanne .

Bern Reuenburg Basel Aarau .Luzern Zürich St. Ballen Bellenz

.

23 45 .

16 .

19 22 21 43 . 2 9 3

Fr. 30,910. 80 ,, 44,913. 70 ,, 15,332. 95 ., 30,788. 69 ,, 27,244. 95 ,, 26,769. 38 ,, 43 ,..656. 88 ^ 59,250. 45 ,, 7,200. 16 Fr. 286,067. 96

Die Betheiligung der Unternehmer derjenigen Bostkurse, bei denen keine Kondukteurbegleitung stattfindet, brachte der Verwaltung erhebliche Vortheile. Dadurch , dass die Unternehmer direkt an der Ertragsvermehrung eines Kurses interessirt wurden, ist nämlich eine bessere Ueberwachung des Bersonentransportes und eine bedeutende Verminderung des Bassagierschmuggels erzielt worden.

Zum Zweke einer noch strengern Kontrolirung dieses Dienstzweiges sind sodann auch vom 1. Oktober an den Büreau^ und Ablagen, welche mit Bassagiereinschrieb betraut sind , Brovisionen je nach den besondern Verhältnissen von 1 bis 5 ^o züerl...^nt worden , welche aber zugleich auch als ein Theil der Besoldungsaufbesseruugen mit in Rechnung ge^ogen wurden.

Stellen wir die Reineinnahmen von Reisenden im Betrage von .

.

.

.

.

das Betheiligungsbetrefsni^ss , welches an die betretenden Bostpferdhalter ausbezahlt worden,

mit

.

.

.

.

.

.

.

und die Brovisionen an die Bostbüreaur^ und Ab-

lagen (für 3 Monate) mit

.

.

.

Fr. 2,281,370. 59

,,

286,067. 96

,,

9,240. 12

zusammen, so ergibt sich eine Bruttoeinnahme pro

1869 von .

.

.

.

.

. Fr. 2,576,678. 67

Die Einnahmen an Gepäk- und Uebergewichtsta^en betrugen :

im Jahr 1869 . . Fr. 52,995. 60 ,, ,, 1868 . . ,, 48,074. 62 mehr im Jahr 1869 . . Fr. 4,920. 98

33 Die Einnahmen pou den mit Beiwagen beförderten Reisenden betrugen :

im Jahr 1869 . . Fr. 493,189. 41 ,, ,, 1868 . . ,, 419,304. 87 mehr im Jahr 1869 . . Fr. 73,884. 54 Der Verlust aus der Beiwagenlieserung belaust sich :

im Jahr 1869 aus Fr. 81,069. 05 1868 ,, ,, 94,887. 61 ,, weniger im Jahr 1869 aus Fr. 13,8l 8. 56 Ungeachtet die Kosten für Beiwageulieserungeu um Fr. 60,065. 95 Zugenommen haben, so ist dennoch eine Verminderung des Aussalles auf dem Transport der .^eiwagenreisenden im Betrage von Fr. 13,818. 56 eingetreten. Diese Verminderung kommt hauptsächlich daher, weil im Lause der Jahre 1868 und 1869 bei 177 Lokalpostkursen die Beiwageulieserungspflieht den Unternehmern. , theils gegen Ueberlassuug der einfachen , theils aber auch der anderthalbfachen .^ersonentax^n überbunden wurde, wogegen die kostspieligen Entschädigungen nach den tarismassigen Gebühren wegzusollen hatten. Ein Theil dieses Ersparuisses fällt auch aus die Brü^.igroute,^insolge eines mit den Regierungen von Beru und Obwalden abgeschlossenen Vertrages, wonach Obwaldner- und Bernerkutseher die Beförderung der überzähligen , resp. Beiwagenreisenden , ebenfalls gegen Bezug der einfachen ^assagierta^e übernommen haben.

Die Verminderung des Verlustes auf dem Versouentransport per Beiwagen beschäftigte seit Jahren nicht uur die Verwaltung , sondern

auch fast jedes Jal^r die betrefseuden Geschäftsberiehtsprüfungskommissionen. Ein bedeutender Schritt ist nun hierin geschehen, trozdem dieser Verlust in Wirklichkeit nicht Anlass zu Bedenken geben kann, ^umal die Beförderung der Reisenden mit den Hanplpoftwägeu immer noch theurer zu stehen kommt, als diejenige mit den Beiwägen. Der Verlust aus dem Versoneutrausport der ans das Jahr l 870 übergehenden regulären

Hauptpostwägen stellt sich nämlich im Ganzen aus Fr. 741,179, resp.

34 .^ des Betriebskapitals oder 78 Rappen per Reisender, der Verlust der nämlichen Knrse aus dem Versouentrausport per Beilagen dagegen beträgt im Ganzen ^r. 78,482, resp. 14 ^ des Betriebskapitals oder

53 Rappen per Reisender.

Bunde.......^... J a h r g . XX l I . B d. I I .

34 Angesichts dieser Tatsachen wird daher auch aus eine Beschränkung der Beiwagenlieferungspflicht nur in solchen Fällen gedacht , wo durch

die Ueberbiudung der unbedingten Beiwagenlieferungspfl.icht ab Seit^

der Unternehmer, namentlich in legenden, wo eine starke Frequenz nur während zwei- oder drei- Sommermonaten stattfindet, so hohe, fi^e .^urs-.

Zahlungen beansprucht werden , dass der daherige Verlust nicht gerechtfertigt werden könnte. Es wird aber auch im Falle einer Beschränkung immer noch darauf gesehen, dass die Zahl der reservirten Beiwagenpläz...

dem durchschnittlichen täglichen Transportbedürfniss entspricht.

Die Beilage Rr. 5 enthält die Einnahmen von Reisenden in den Jahren 1868 und 1.^69 nach den Monaten und nach den Bostkreisen zusammengestellt.

Als Ergänzung zur Statistik über diese Einnahmen verweisen wir noch aus Tabelle Rr. 3 in der Einleitung des Kurswesens, welche vielfettige Berechnungen über die Ertragsergebnisse fämmtlieher Bostkurse.

enthält.

2. E r t r a g v o n Briesen.

Die Ertragsvermehrung von Fr. 121,596. 36 gegenüber dem Jahren

1868 ist hauptsächlich zuzuschreiben^:

a. einer erheblicheu Zunahme der internen Briefe und Druksachen ; b. einer Vermehrung des Verkehrs mit Fraukreich, mit Grossbritannien und Jrland und mit den Vereinigten Staaten. von Amerika, sowie dem Umstaude , dass durch Abschluss eines Bostvertrags mit England auch der durchschuittliche Ertrag der betretenden Briese ein grösserer geworden ist als früher, wo kein direkter Verkehr.

mit diesem Lande stattsand.

Der Gesammtverkans der Frankoeouverts ist gegenüber 1868

die Summe von Fr. 254,672. 05 gestiegen.

um

Aus dem Ertrag des Verkaufs von Marken und Couverts ist den Voststellen , sowie den patentirten Vrivatverkäusern , die .^umme vo^

Fr. 38,874. 71 als provision (1 ^.) verabfolgt worden.

35 3. Bake t e und Felder (Fahrpostftüke).

Vermehrung

gegen 186....

Die Jahreseinnahme von . Fr. 2,544,225. 73 zerfällt in folgende Abtheilungen : ^.. Ertrag der Ta^en von^ internen und ausländischen Fahrpoststücken (inbegrifsen die kleinen unverschlossenen Vakete zu 10 Rappen) 2,751,772. 66 ..^ b. Ertrag der Ta^en von internen und ausländischen 181,412. 64 Geldanweisungen . . .

^

221,293. 72

^ 38 ,891. 89 2,933 ,1.^5. 30 260 ,1^5. 62

^

Saldozahluugen an answärtiae Verwaltungen . . . . .

388 ,959. 57 Reinertrag, wie oben Fr. 2,544,225. 73

...^

74 .5.^ 71 185,626. 90

Den schweizerischen Eiseubahuverwaltungen wurde für den Transport der Fahrpoststü^e über 10 .^ vergütet:

1865 Fr. 86,054. 35 1866 ,, 82,321. 45 1867 ,. 81,878. 62 1868 ^ ., 76,178. 11 1869 ,, 87,308. 78 Diese Ausgabe erscheint unter der Rnbril. ^Transportkosten^.

Durch ^ertrag vom 21. Oktober 1869 ist diese Entschädigung in ein jährliches Aversum umgewandelt worden, worüber wir bereits hievor unter der Abtheilung der Beziehungen zu ander.. Verwaltungen^ Bericht erstattet haben.

Die Spe^ialtabelle Rr. 21 der allgemeinen Boststatiftik gibt eine Uebersicht des Fahrpostverkehrs nach der Stückzahl, welche im .ganzen

221,739 mehr beträgt als im Jahr 1868.

^) ^avon fallen auf da^ Inland .

auf den Verkehr mit Italien .

,, ,, ,, ,, Frankreich ,,

,,

,,

,,

Deutschland

,,

,,

,,

..

England .

,,

,,

,,

,,

Rolland

.

^r.1^4^ 70 ,, 17^9. .^7 ,, 10,^87. .^7 ^,

.^,.^9^

2^

,,

.^.^1.

.^2

.^5.

4 .

.

.

Fr. 181,41.^. .^4

36 Vom 1. Oktober 1869 an wurde den Vorstellen von jedem aufgegebenen Fahrpoststük eine Brovision von 1 Rappen bewilligt. Diese Brovision hat (für 3 Monate) im ganzen eine Summe von Fr. 14,263. 33 ergeben.

4.

E r t r a g der Z e i t s c h r i f t u.

Der Ertrag besteht aus : ^ Mehr als 1 .

^ .

1 .

^ .

Transporten inländischer Blätter Fr. 209,419. 27 Fr. 10,286. 16 ausländischer ,, ,, 27,336. 08 ,, 477. 20 Abonnementsgebühren . . . . ,, 17,627. 60 ,, 841. 40 ^otal ^r. 254,382. 95 Fr. 11,604. 76 Die Spe^ialtabel.le Rr. 23 zur allgemeinen Boststatistik enthält über die Zahl der beförderten Blätter nähere Rachweisungen.

5.

Extragder.^rausitgebühren (und bezügliche Ausgaben).

Die ..^esammteinnahme für

die über die Schweiz transirenden ge^

sehlossenen Briespakete , welche im Jahr 1869 Fr. 2326. 07 betrug, vertheiltstehwie solgt : a. Zahlungen von Frankreich sür die ^wischen den Bostbüreanx^ Mülhausen und Fel.dl.irch ausgewechselten Bakete . Fr. 529. 25 b. Zahlungen von Jtalieu für die ^wischen Feldkirch und Ehiavenna ausgewechselten Bakete .

.

.

. ^r. 97. 88 c. Zahluugeu von Belgien für die zwischen den belgischen Bahnposten des Ostens und der Bahupost Eomo^Mailand ausgeweeh-

selten Bakete

.

.

.

.

.

. Fr. 1278. 64

d. Zahlungen von Rorddeutschland sür die ^wischen dem Eisenbahnpostbüreau ^raukfurt-Heppenheim eiuerseits, und Mailand, sowie dem Schifssbüreau Verbano andererseits ausgewechselten Bakete

Fr. 400. 02

e. Zahlungen von Württemberg sür die. zwischen Friedrichshafen und .der Bahnpost Ulm^riedriehshafeu einerseits, und dem Schisfsbüreau Lario andererseits ausgewechselten Vakete . Fr. 20. 28 Die unter c hievor verzeichneten Sendungen sind seit dem 1..^ S^p.^ tember 1869 aufgehoben worden.

37 Für den direkten Bahnpostverkehr mit andern Staaten hatte die schweizerische Vostverwaltung im Berichtsjahre folgende Transttgebühren ^n leisten :

Fr.

^Frankreich, für den Verkehr mit Spanien

.^p.

Fr.

.^p.

4,349. 16

Jtalien 2,395.03 Belgien 2,265. 14 .------- 8,999. 33

an die deutschen Staaten, für den Verkehr

mit Belgien . . . . . 5,215. 78 ,, den Vereinigten Staaten 8,005. 74 ,, ,, Niederlanden . . 5,691. 12 ,, Grossbritannien .

.

. 13,188. 58

--^^--^ 33,101. 22 an Jtalien, für den Verkehr mit Oesterreich . . . . 1,013. 73 an Belgien, ,,

,,

,, ,, den Vereinigten Staaten 7.479. 58 Grossbritaunien . . 10,407. 06

----^-- ^17,886. 64

an Grossbritaunien, für den Verkehr mit den Vereinigten Staaten : Territorialstaaten

5,435. 60

.^ean^Transit 37.566. 13 ^ .

.^...^.^.^ 43,001. 73 104,002. 65

Diese Ausgaben sind aus dem Briefpofteri.rag in Abzug gebracht.

6.

G e b ü h r e n v o n E m p s a n g s b e sche i n i g u n g e n.

Rechnung von I^.

^eheine . .

Bescheinigungsbücher

.

.

.Fr.

. ,, Fx.

Deklarationen und Frachtbriefe Fr.

Fr.

^ ,, Vermehrung

Fr.

26,457.

41,740.

68,196.

2,944.

71,141.

69,583.

l.8..^.

04 04 10 14 61

1,557. 53

Fr.

,, Fr.

Fr.

Fr.

27,921. 10 38,735. 10 66,656. 20 2,927. 41 69,583. 61

38 7.

^ a ch g e b ü h r e n.

D.er .Ertrag derselben beläuft sich auf Fr. 20,900. 76 gegenüber von

.

.

.

.

,

, 21,691. - im Jahr 1858.

Der Minderertrag von .

.

.

^.r. 799. 24 wird durch die Provision , weiche den Boststellen für das 4. Quartal von diesem Einnahmszweige bezahlt wurde, mehr als ausgeglichen, in.dem dieselbe Fr. 1107. 80 betrug, so dass sieh in Wirklichst eine Mehreinnahme von Fr. 317. 56 herausstellt.

Konzessionen.

Der Ertrag der Konzessionsgebühren stellt sich für 1869 mit Fr. 51,960. 97 um ^r. 621. 97 hoher als 1868. Das immerhin .geringe Mehrprodukt ist ans den Gebühren von .^mnibusuuternehm...ngen entstanden , über deren Betrieb eine genauere Kontrole geführt worden ist. Der erheblichste Theil der Kon^essionsgebühren fliesst von den beiden Unteruehmungen der schweizerischen Rordostbahu und Eentralbahn , die

in gleichem Betrage belegt worden sind wie im Jahr 1868. Bei den

^ndexn schweizerischen Eisenbahnen ist der gesezliche Fall der Erhebung einer Kon^essionsgebühr auch ^im Berichtsjahr ni.ht eingetreten.

Die^ Beilage Rr. 6 gibt eine Uebersicht des nähern Bestandes dieser Einnahmsrubrik.

9.

V e r m e h r u n g des B o st m a t e r i a l s.

^emäss dem hievor ausgesührten Ergebniss des Jnventars beträgt die diesjährige Vermehrung des Vostmaterials ^r. 278,913. 26, welche Summe laut Bnudesbeschluss vom 20. Januar 1860 von der Bnudeskasse der Vostverwaltung vergütet worden ist.

10. V e r s c h i e d e n e s .

Die Gesammteinnahme von Fr. 21,885. 74 zertheilt sich in solgende Rubriken .

. Strafgelder und Bussen.

a. Ordnungsstrafen gegen Beamte nnd Bedienstete in 1169 Fällen

^r. 3,266. 30

b. ..von Privaten wegen Uebertretuug des Vostregalaesezes in 269 Fällen

^

,,

588. 35

Erlos aus verkauftem altem Vostmaterial .

.

Andere zusällige Einnahmen , als : Verkauf unaudringlicher Fahrpoststüke. von Makulatur und post-

amtlichen Drnksachen u. s. w.

.

.

Fr. 3,854. 65 ,, 6,481. 01

. ,, 11,550. 08

39 ^. ^ns^en.

l.

G e h a l t e und V e r g ü t u n g e n .

Nachdem wir uns in unsere... Botschaft vom 4. Juni 1869, welcher der Erlass des Bundesgesezes vom 1.9. Juli 1869 betreffend die Gehaltserhohung der Postbeamten gefolgt ist, sowie in den auf die Rachtragskredite

für 1869 und das Budget pro 1870 bezüglichen Botschaften, über die Aus-

.gaben der Vostverwaltung an Besoldungen einlasslich ausgesprochen, beschranken wir uns daraus , eine Darstelluug der Besoldungsausgaben

des Jahres 1869 ^Beilage Rr. 7^ hier folgen zu lassen, welche eine

Ue^ersicht der Ergebnisse der einzelnen Bostkreise enthalt.

Wir fügen lediglich die Bemerkung noch bei, dass während von den

.Jähren 1859 bis 1868 die Besoldungen im Verhältnis zu den Roheinnahmen stets gestiegen sind (s. die Vergleichung aus Seite 697 des Geschäftsberichts ^für das Jahr 1868), im Jahr 1869 die Besoldungen ^anf 34,5 ^/o der Roheinnahmen zurükgega..gen siud , während sie im ...Vorjahre 35,8^/o erreichten.

H.

Da

K o m m i s s ä r e u n d R e i s e k o st e n.

im Jahr 1869 keine längern Vertragsunterhandlungen im

^uslande stattsanden , so konnte die Ausgabe auf Fr. 23,046. 90 (.^x. 1665. 80 weniger als im Vorjahre) beschränkt werden.

lll. B ü r e a u k o s t e n .

18^.

1^8.

ausgaben . . . . . . .Fr. 305,550. - Fx. 269,986. 29 Voranschlag . ^r. 270,000. ......achtragskredite ^ 35,600. -^ . " 305,600. Die Ausgaben für die einzelnen Abtheilungen von 1869 stehen ^nm Vorjahr in folgendem Verhältnisse : 18^.

1. Formulare

2.

.3.

4.

5.

und Druksachen

(Vapiex inbegriffeu) . . . Fr. 144,979. 91 Büreaumaterialien . . . ,, 31,745. 36 Siegellak . . . . . . , , 12,446. 80 Buchbinderarbeiten . . . ,, 19,611. 44 Beleuchtung . . . . . ,, 70,052. 42 Uebertrag Fr. 278,835. 93

1^8.

^r.

,, ,, ,, ,, Fr.

126,343. 3^ 36,187. 13 15,259. 16,392. 03 53,884. 69 248,066. 21

40 6. Beheizung

Uebertrag Fr. 278,835. 93 Fr. 248,066. 21 . . . . . , , 16,803. 74 ,, 14,227. 59

7. Verschiedene Büreaubedürs^

nisse . . . . . . . . , , 9,841. 33 ,, 7,610. 94 8. Verbleiung . . . . . , , 69. --- ^, 82. 25 Fr. 305,550. - Fr. 269,986. 99 ,, 269,986. 99 Vermehrung

Fr.

35,563. 01

Diese Mehrausgaben sallen hauptsächlich a..s die Rubriken :

1. Formulare und Drukkosteu mit . . . . . Fr. 18,635. 85, welche nachgewiesen werden dnrch die im Jahr 1868 wegen der Ausführung der neuen Vostvertrage mit ..Deutschland, ...^esterreieh, den Riederlanden , den Vereinigten Staaten von Amerika und Jtalien eutstaudenen ansserordentlichen Druk^ kosten, für die aber kein Raehtragskredit verlangt wurde. Obige Summe ^musste daher auf das Jahr 1869 übertragen werden.

Ausrechnung des Jahres 1869 fielen dann noch die ausserordeutlichen Ausgaben für die Transportordnung , die ueue Boftpserdehalterinstruction , die Reuschäzung des Vostmaterialinveutars und die daherigen neuen Formulare , die neuen Dista..zenzeiger ..e. ^.

4. Buchbinderarbeiten . . . . . . . . .

^,

3,2 l 9. 03

Diese Mehrausgaben fteheu im Verhältnisse zu denjenigen für außerordentliche Drukkosten.

5. Beleuchtung und Beheizung . . . . . .

welch' leztere Mehrausgabe^. in Folge Bezngs

,, 18,743. 83,

neuer geräumigerer Voftlokale entstanden sind.

7. Verschiedene Büreaubedürfuisse . . . . .

,, 2,230. 39 ^r. 42,829. 15

Eine Verminderung der Ausgaben ist eingetreten bei den Rubriken :

2. Büreaumaterialien . . . . ^r. 4,441. 77 3. Siegellak . . . . . . ,, 2,812. 20 8. Verbleiung . . . . . . ^, . 13. 25 -------- ,. 7,267. 22 Fr. 35,561. 93

41 IV. D i e n st k l e i d u n g.

Die Ausgaben pertheilen sich aus nachstehende Rubriken : 1 ^ .

^^.

1. Ankauf von Tüchern, Lein-

wandle. . . ^ . . . Fr. 1^6,352. 38 Fr. 108,151. 90 2. Anfertigungskosten . . . ,, 29,032. 80 .. 26,710. 70 3. Expertisen, Fracht ..e. . . ,, 935. 55 ,.

427. 55 4. Verzinsung des Jnventar-

Bestandes

. . . . . ,, 1,551.05 ,, 1,795.94 Fr. 147,871. 78 Fr. 137,086. 09

Davon ab : Erlös durch Verkauf von Vostilionshosen , Tüchern .e., nach Ab^.g des in der

Dienstkleidungskasse befindlichen Saldos . . . .

,. 12,902. 30 ,, 7,389. 67 Fr. 134,969. 48 Fr. 129,696. 42

Die Minderausgabe vom Jahr 1869 rührt daher, dass eine geringere Anzahl von Unisormstüken fällig waren , demnach eine geringere Anschaffung erfolgte.

V.

G e b ä u l i c h k e i t e n.

Die Ausgabeu dieser Rubrik umfaffeu .

1^ Miethzinse für die Vostlokale Fr. 226,498. ^0 Fr. 219,867. 63 l .

^ .

Hievon ab an Einnahmen

sür Untermieten

. .

2) Unterhalt und kleinere Einrichtung in den lokalen, so weit dieselben nicht dem Ver-

miether obliegen

. . .

1^8.

,, 38,671. .l 4 ,, 44,588. 15 Fr. 187,827. 46 ^r. 175,279. 48 ., 6,529. 62 ,, 3,565. 45 Fr. 194,357^ 08 Fr. 178,844. 93

Die Mehrausgabe gegenüber dem Jahr 1868 ist gerechtfertigt ^durch das allgemeine Steigen der Miethpre.se und das Bedürsniss vermehrter und erweiterter Bostlokale.

..^

VI. A u s g a b e n für B o st m a t eri al.

^

^^.

1 .

.

^ .

Büdget . . . . . . . . . . . . . . Fx. 693,000..Rachkredit

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

,

Ausgaben . . . . . . . . . . . . .

,

-

.^ 057,000. -

-

,,

Fr. 693,000. ,, 692,997. 6...

21,860.

-

F.^ 678,860. " 678.903. 65

.

Jm Einzelnen wurden perausgabt .

I. Für Vostwägen und 1. Für neue Anschaffungen . .

2. ,, Fuhrwesenmaterial . .

3. ,, Reparaturen . . . .

4.

,,

Schlitten: Fr. 182,924. 51 ,, 92,210. 36 ,, 221,529. 09

Fr. 132,059. 60 . 9.^315^ 80 ^ 254,832. 50

Verzinsung des Bost-

materials . . . . ,, 66,520. 97

,,

70,232. 46

(inklusive Bahnpostwagen uud Büreaugeräthschaften).

Fr. 563,184. 92

Abzuziehen : süx

geliefertes Material

Fr. 5.^2,440. 36

zu

neuen Wägen . . . ,, 27,779. -

.

. Fr.

Uebertraa.

^

535,405.

^, 92

16,169. 20

.

.

.

.

-

Fr. 535,405. 92

.

^

.^3^^1^

1^

^r. 536,271. 16 .

^

l ^ .

Uebertrag

1 ^ .

F.r. 535,405. 92

Fr. 536,271. 1^6

II. Für Bahnpostwagen.

1.^ Reue Anschaffungen

. . . Fr. 39,000.^--

2. Uebrige Ausgaben

. . . ,,

-------------

III.

Fr.

44,962. 51

-

-

,, 47,997. 02 Fr.

83,962.

51

..-----------------

^

47.997^

02

Für B^üreaugerät^hschasten.

1. Reue Anschaffungen . . . Fr. 55,5l2. 78 Fr. 69,40.^.25 2. Reparaturen . . . . . ,, 18,l16. 47 ,. 25,227.22 ^------^ Fr. 73,629. 25 -------- Fr. 94,635. 47 T o t a l wie oben . . . . . . Fr. 692,997. 65 Fr. 678,903. 65

.

.

.

^ .

.

^

44 Vll. T r .. n s p o r t k o st e n.

Ordentliches Budget für 1869 .

.

.Fr.

Bewilligter Rachkredit . . . . . , Total des Budget Fr.

Ausgaben laut Rechnung des Jahres 1869 ,, ..

,, 1^ ,, Miuderausgabe gegenüber dem Büdget . ,, Mehrausgabe als im Jahr 1868 .

. ,,

3,190,000. .-.177,400. 3,367,400. -.3,366,899. 87 3,291,413. 51 50.). 13 75,486. 36

Die Transportkosten zerfallen in zwei Hauptrubriken , nämlich in fix^e, auf Verträgen beruhende Kurszahlungen und in irreguläre Transportkosten, welch^ leztere wieder acht Uutexrubriken umfassen.

1. Fi^e T r a n s p o r t k o s t e n .

Die fi^en, aus Verträgen beruhenden Kurszahlungen betragen

im Jahr 1869 . . . . . Fr. 2,502,047. 92 ,, ,, 1868 . . . . . " 2,487,672. 3.^ Vermehrung im Jahr 1869 Fr.

14,375. 59

Jm Laufe des Berichtsjahres wurden l 7 Kurse aufgehoben, vier

in der Bespannung reduzirt , und bei 59 Kursen ist die Betheiligung der Unternehmer an den ^assagier-Eiunahmen gegen entsprechende Reduktion ihrer fi^en Kurszahlungen eingesührt worden.

Dagegen aber wurden 46 neue Kurse erstellt, 10 ältere ansgedehnt, 17 Einspänner in Zweispänner und 1 Zweispänner in einen Dreispänner umgewandelt . ferner erhielten vier Kurse vermehrte Fahrten, und es wurde die Betheiligung der Unternehmer am Vassagierertrag bei sechs Kursen, wegen Verwenduug grosserer Wägen oder andere weitiger Aendernngen wieder aufgehoben.

Wenn nun einerseits durch die hiepor bezeichneten Kursmo^fiNationen, so wie auch durch den .^lbschluss neuer billigerer FühruugsVerträge ohne Minderleistung Seitens der betreffenden Unternehmer, bedeutende Minderausgaben in den fixten Transportkosten erzielt worden find, so haben andererseits die neueu Kurseiuriehi.ungen und erhohteu

Kurszahlungen ohne Mehrleistung, infolge Vertragskündigungeu Seitens

der Unternehmer doch noch eine grossere Summe erfordert, nämlich ein Mehr von zirka Fr. 5850. Die übrigen Mehrausgaben rühren von Uebertragungen aus den Rubriken ^Vermehrte Bespannung der Hauptwägen^ und ,,Vostilloustrinkgelder^ her.

Die Heu^ und Haferpreise haben sich seit einigen Jahren mit wenig Schwankungen so ziemlich aus der gleichen Hohe erhalten , dess-

45 halb sind auch in den fi^en Kurszahlungen, durchschnittlich genommen, keine Reduktionen erfolgt. Wir fügen daher die im lezten Jahr schon erschienene Tabelle Rr. 8 , welche eine vergleichende Ueberficht der xegularen Kurszahlungen eines Vserdes per Jahr, Monat und Tag ...e.

nach den verschiedenen Bostkreise.n zusammengestellt, darbietet, wieder unverändert bei.

Die Ungleichheit der Bezahlungen mag einigermassen aufsallen ; sie stimmt al^r geuau mit den in den betreffenden Gebietstheilen sich geltend machenden Futterpreisen übereiu. Während z. B. in ...laran, Basel, Bern, Zürich und Rorschach sür den Zentner Heu Fr. 3. 5..)

bis Fr. 4 und für den Doppelzentner Haser Fr. ^6 --18 bezahlt

wurde, kostete hingegen in ^hur, Splügen, Samaden, Voschiavo, .Bellenz und Simplon der Zentner Heu von ^r. 4. ^0 bis Fr. 8 und

der Doppelzentner Hafer Fr. 21 --28.

2.

Jrreguläre Transportkosten.

Die irregulären Trausportkosten betragen

im Jahr 1869 ,, ,, 186.^

.

.

.

.

.

.

.

.

. Fr. 864,851. 95 . " 803,741. 18

Vermehrung im Jahr 186..) Fr. 61,110. 77 Die irregulären Transportkosten verfallen, wie schon früher bemerkt, ..^n acht Unterrubriken, nämlich: a.

Kosten für beförderte Beiwägen zum Bersouentransport.

Ausgaben im Jahr 1869 . . . . Fr. 574,258. 46 ,, ,, ,, 1868 . . . ^ . ,, 514,192. 45 Vermehrung im Jahr 1869 Fr. 60,065. 98 Als Hauptursache dieser Vermehrung kann die Zunahme der Fre.^uenz im Allgemeinen ; bezeichnet werden ein kleiner Theil fällt auf di^ neu erstellten Boftkurse.

b.

Vermehrte Bespannung der Hauptwägen.

Ausgaben im Jahr 1869 . . . . Fr. 11,109. 10 ,, . ,, ,, 1868 . . . . . " 15,844. 39 Verminderung im Jahr 18.^9 Fr. 4,735. 29 wegen Uebertragung in die Rubrik ,,si^e Transportkosten^.

46 c.

Außergewöhnliche Transportkosten.

. Ausgaben im Jahr 186.)

,, ., ^ 1868

.

.

.

. Fr. 32,715. 14 . ,, 32,500. 62

Vermehrung im Jahr 186.) Fr.

214. 52 Zu bemerken ist hiebei, dass im Jahr 1869 noch eine Summe von Fx. 7051, herrührend von den im Derbst des Vorjahres ftattgesundenen Uebersehwemmungen im Rheiuthal , verrechnet ist. Ohne diesen Umstand hätten diese Ausgaben um Fr. 6837 abgenommen.

d.

Bostilloustrinkgelder.

Ausgabe^ im Jahr 1869 . . . . ^r. 132,037. 40 ,, ,, ,, 1868 . . . . , , 135,826. 40 weniger im Jahr 1869 Fr. 3,789. -wegen Uebertragung in Rubrik ^sir^e Transportkosten^ durch Vereinigung

des Bostilloutrinkgeldes mit den fi^en ..^urs^hlungen einiger Lokalpostkurse.

... Schiffahrtsgelder.

Ausgaben im Jahr 1869 . . . . F r . 3,625. 36 ,, ,, ,, 1868 . . . . . . 5,959. 52 weniger im Jahr 1869 Fr. 2,334. 24 Jnfolge Aushebung des unterm 15. Mai 1867 abgeschlossenen Vertrages mit der schweizerischen Rordostbahngesellschast sür Anssühruug einer Raehtdampsbootsahrt auf dem Bodensee zwischen Lindau und Ro^ manshorn fällt die hiesür stipulirte Summe vou ^r. 4625 per Jahr wieder weg.

k. Gebühren an das Ausland, xesp. Auslagen an Gren^- und Brükeuzollen für die aus sremdem gebiet unterhaltenen schweizerischen Bostkurse.

Ausgaben im Jahr 1869 . . . . . Fr. 138. 35 , ,, 1868 . . . . . . , 166. 59 weniger im Jahr 1869 F.... 28. 24 ^. Wagenbeleuehtung und Wagensehmiere.

Ausgaben im Jahr 1869 . . . . Fr. 23,935. 85 ,, ,, ,, 1868 . . . . , , 23,073. 03 Vermehrung im Jahr 1869 Fr. 862. 82

47 h. Vergütnngen an die Eisenbahnen und Dampfbootgesellschaften für

den Transport der Fahrpoststüke über 10 .^.

Abgaben im Jahr 1869 .

. . . Fr. 87,032. 33 ,, ,, 1^ . . . . ,, 76,17^. 1^ Vermehrung im Jahr 1869 Fr. 10,854. 22

D^ese Vermehrung rührt jedoch nicht etwa von vermehrtem Transport von Fahrpoststü^n über 10 ^, sondern von dem Umstand her, dass die Rechnung des Jahres 1869 die Dosten vom 1. November 1868

bis Ende Dezember 1.^69 umsasst, während diejenige des Jahres 1868 nur die Ausgaben vom 1. November 1867 bis Ende Oktober 1868 enthält. Weil nämlich aus 1. Januar 1870 ein neuer Entschädigungmodus mit den Eisenbahn- und Dampfschifsahrtsgesellschaf..en vereinbart worden ist, wonach denselben monatlich s^e Beträge ausgerichtet werden, so mussten im Jahr 186..) die Rechnungen mit diesen gesellschaften aus Ende Dezember, anstatt wie bisher aus Ende Oktober, abgeschlossen werden, damit keine Ueberschleppungen zu Lasten der Rech-

nung des Jahres 1870 stattzufinden haben.

Die Beilagen Rr. 0 und Rx. 10 enthalten eine Ueberficht sämmtlicher Transportkosten in den Jahren 1868 und 1869 rubrikenweise nach den Monaten und nach den Bostkreisen zusammengestellt.

Als Ergänzung ^ur Statistik über diese Ausgaben verweisen wir noch anf^Beilage Rr. 3 in der Einleituug des Kurswesens, welche vielfeiti^e Berechnungen^ über die Kosten- und Ertragsverhältnisse sämmtlicher Postkurse enthalt..

V111.

franko marken, F r a n k o e o u v e r t s , Empfang.scheiue,^Geldanweisungseartons, Deklarationen und Frachtbriefe.

Die Ausgaben betrugen :

Frankomarkeu 25,422,500 zu Rp. per Hundert .

Franko^ouverts 10,520,500 70 Rp. per Hundert .

Geldauweisungseartons .

Empsangsbeschein^ungen .

80 .

zu .

.

.

Deklarationen und Frachtbriefe .

^^.

Fr. 20,338. ,, 73,640. ,, 1,296. --.

,, 11,513. 30 ,,

4,968. 49^

1^8.

Fr. 19,409. 60 ,, 62,615. ,, 1,633. 90 ,, 2,719. 50 ,,

---

^r. 111,755. 79 Fr. 86,378. -.

-

48 l.^. V e r s c h i e d e n e s .

Die ^esammtausgabe für 1.^69 von Fr. 65.571. 76 zerfällt in folgende Rubriken: a. kosten für den ..gebrauch fremder Wägen

.

Fr.

b. Ersaz sür Verluste und Beschädigungen . ^) ,.

Diese Summe, deren Hohe (Fr. 23,711 mehr als im Vorjahr) ausfallen mag, rührt nicht allein von solchen Fällen her, die im Berichtsjahre vorgekommen sind, sondern ist grosstentheils die Folge einer anf Ende des Jahres vorgenommenen Bereinignug aller Rükstäude dieser Art.

c. ......erziusung des für den Moskaus der Schaffhaustschen Voften vou der Bundeskasse bezahl-

ten Kapitals .

.

.

.

.

.

,

d. Verschiedene anderweitige Ausgaben, als Rechnungsdisferenzen, Vorti, Barvergütungen, Zoll-

Auslagen ^e. ^e.

.

.

.

.

.

7. .50 47,807. 35

, 4,702. 3 4 ,, 13,054. 57 Fr. 65,571. 76

^) .^on den Postbeamten und Postpserdehallern stnd im Leitern für Beschadigungen und Verluste Vergütungen geleistet worden im Betrage von Fr. 14,5....^. 58.

49

......... T e l e g r a p h e n v e r w a l t e n g.

t.

^..^...meine ^em^rl.ungen.

Vor zwei Jahren haben wir in unserm Geschäftsberichte pon den wichtigen Reformen Rechenschast gegeben, welche im Jahxe 1867 im Telegraphendienste eingeführt wurden und welche hauptsächlich umfassten .

1. die Ermässigung der internen Tax^e von 1 Fr. aus 50 Rp. ;

2. die Bewilligung eines Kredites von Fr. 500,000 für die Ausdehnung des Rezes ; 3. die Reduktion um 50^.. der von den Gemeinden für die Erriehtung von Telegraphenbüreaur^ zu leistenden Geldbeiträge ; 4. die Einführung der Telegraphen^Frankomarken.

Diese Massregeln waren geeignet, gewisse Besorgnisse hervorzurufen, und man konnte einen uachtheiligen Einfluss derselben au s den finanziellen Zustand der Verwaltung befürchten.

Es bietet daher einiges Jnteresse, sich pon den seither erreichten Resultaten Rechenschaft zu geben.

1. folgende Zahlen geben einen Ueberblik über den Depeschenverkehr von 1866 auf l 869: ..Anlerne Depeschen. Internationale Depeschen. Tranfitdepeschen.

t^ 951,337 1......^ 383,159 Zunahme 568,178 148^ oder

308,905 223,618 85,287 38^

Bundesblart. .^ahrg.XXII. Bd. Il.

TolaI.

109,182 1,369,424 62,^40 668,917 47,042 700,507 75^ 104^

l^0 Die Einnahmen zeigen für den gleichen Zeitraum folgendes Er-^ gebniss : .Ertrag der Depeschen.

.Verschiedene Einnahmen.

l^ 987,661. 61 1.^ 684,471. 89 Zunahme 303,189. 72 oder 44^/e

Tolal.

65,68..). 09 43,l43. 43 22,545. 66 52^/e .

1,053,350. 70 727,615. 32 325,735. 3^ 44^..

Die ^sgal^en Reliefen fi^ :

1.^ aus . . . . . . Fr. 923,104. 18 l.^ ,, . . . . . . ,, 687,390. ^.l Zunahme . . . . . . Fr. 235,7l 4. 17 oder

^.

.

.

.

.

.

34 ^ .

.

^

Der Ueberschuss der Eiunahmeu betrng 1869 ^r. .30,246. 52 während derselbe sür 1866 nur auswies ,, 40,225. 31

Der Reinertrag ist daher um . . . . Fr. 90,02l. 21 oder

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

2 2 3 ^ .

gestiegen.

Hiebei muss indess bemerkt werden, dass, wenn wir bei den Ausgaben eine verhältnissmässig weniger bedeutende Zunahme finden als bei den Einnahmen, die Ursache davon dem Umstande Angeschrieben werden muss, dass die Kosten für Reubauteu, welche 1866 in den ordentlichen Ausgaben der Verwaltung inbegriffen waren, im Jahre 1869 aus dem oben angeführten ausserordentliehen Kredite bestritten wurden.

2.

Aus diesem Kredite von ^r. 500,000 haben wir bewilligt:

im Jahre 1867 . . . . Fr. 211,385. t0 ., ,, 1868 . . . . ,, 84,795. ,, ,, 1869 . . . . ,, 148,100. im Ganzen . . . . ^r. 444.280. 10 Es bleiben somit nur uoch Fr. 55,719. 90, um die der Verwaltnng durch Beschluss vom 17. Juli 1867 bewilligte Summe zu erreichen.

Wir werden im ^ause dieses Jahres untersuchen, ob es augemessen scheine, von der hohen Bundesversammlung einen neuen Kredit zu verlaugen, um allen Begehren um Errichtung neuer Büreau^, deren Vermehrung unsere Voraussicht übersteigt, Genüge leisten zu konneu.

Bis Ende 1869 ist also die Summe von ^r. 444,280. 10 bewilligt worden , da aber die genehmigten Bauten noch nicht alle zur ^lusführuug kamen, so wurde bis zum 3l. Dezember 1869 nur eine.

51 Summe pon . . . . . . . . . . . Fr. 339,505. 62 perausgabt, zu deren Amortisirnng der Aktivsaldo von 1868 mit . Fr. 71,355. 35 derjenige pon 186..) ,, . .. 130,246. 52 also mit einer Totalsumme von . . . . . .

beigetragen haben.

Aus 1. Januar 1870 war daher die Verwaltung Schuldnerin der Staatskasse für die Summe von

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

Fr.

..

201,601. 87

137,903. 7 5

für welche sie der leztern gemass Bundesbeschluß vom 17. Juli 1867 einen jährlichen Zins von 4 ^ vergütet.

Die von 1867 bis 1869 für die Summe von Fr. 339,..^ 62 aus Rechnung des Baukouto ausgeführten Arbeiten umsassen 1009 Kilo^ meter .Linien und 1617,3 Kilometer Dräthe.

An. Ende des Jahres 1869 umsasste das Rez 4568 Kilometer Linien und 9878 Kilometer Dräthe, Ende 1866 3559 ,, ., .. 6600 ,, ,, somit zeigt sich eine Vermehrung pon 1009 Kilometer Linien und 3278 Kilometer Dräthe

oder

28 ^

49 ^.

Da die seit l 852 sür Linienbauten gemachte Totalausgabe sich auf Fr. 1,671,472. 20 Rp. belaust, so betragen demnach die Erstellungskosten eines Kilometers Linie Fr. 36..... 90 und diejenigen eines Kilometers Drath Fr. 169. 21.

3. Wie wir es in unserm .Berichte von 1867 vorgesehen, hat die Ermässigung um 50 ^/e der von den Gemeinden sür die Errichtnng von Telegraphenbüreau^ geforderten Geldleistungen eine sehr bedeutende ^ermehrung der Büreauzahl herbeigeführt und dadurch wesentlich beigetragen, den Bedürfnissen des Landes gerecht zu werden und die Anwendung der Telegraphie ans eine bemerkenswerthe ^tufe der Entwiklung zu bringen.

Jn der Tl^at, wahrend der fünfjährige Zeitraum von .862 bis 1866 uur eiue mittlere Verm^ehruu^g pon jährlich 25 neuen Bureau^ zeigt, ergeben die legten drei Jahre von 1867 bis und mit 1869 einen Durchschnitt von 58 neuen Büreau^ per Jahr. Die Zal.^l der Telegraphenbüreaux^, welche Ende 1866 284 Betrug, ist bis Ende 1869 auf 459 gestiegen und hat fi...h folglich um .175 oder 61 ^ vermehrt.

4. Die durch das Gese^ vom 18. Dezember 1867 vorgesehene obligatorische Frankatur der Telegramme mittelst Marken ist vom 1.

Januar 1868 au eingeführt worden. Der Zwet dieser Neuerung war

52 einerseits, den Personen, welche sich häufig des Telegraphen bedienen, und denjenigen, welche nicht selbst ihre Depeschen aus einem Bureau ausgeben, sondern hiezu die Vostbesorderung oder einen Boten benüzen, eine Bequemlichkeit zu bieten, wobei der Absender die Depesche in geschlosseuem Brieseonvert kostenfrei an das Ansgabebüreau gelangen lassen kann. Andererseits bezwekte die Verwendung der Marken eine Vereinfachung des Rechnungswesens und die Erleichterung der Kontrole.

Obgleich vom Bublikum günstig ausgenommen, wird diese Neuerung noch nicht allgemein benn^t, und so viel sieh gegenwärtig beurteilen lässt, wird es noch einer gewissen Reihe von Jahren bedürfen, um die Ausgeber an das Auskleben der Marken auf die Originaldepeschen ^u gegewohnen, ohne sür die Ta^irnng den Beamten des betreffenden Bitxeau's in Anspruch zu nehmen.

Dagegen scheinen die Vereinfachung des Rechnungswesens und die .Leichtigkeit der Kontrole, welche wir erwarteten, wirklich erreichten sein.

Wir wollen hier beiläufig anführen, dass, nach einer Mittheilung der Zeitschrist des internationalen Bureau der Telegraphenverwaltungen das Markensystem auch in ..^orddeutschland, Bayern, Belgien, Spanien, Frankreich und Jndien eingeführt ist. Das britische Vostdepartement, welches vor Kurzem die Leitung des Telegraphenwesens übernommen

hat, beschäftigt sieh gleichfalls mit der Einführung der Telegraphenmarken.

Die Telegraphenverwaltungeu von Dänemark und Jtalien haben dasselbe zwar nicht augenommeu, jedoch in ihrem Dienste eine Reihe von Anordnungen getroffen, welche dahin zielen, in gewissen Bnnkten einige der Vortheile ^u erreichen, welche auderorts durch die Einsühr^ug der Marken angestrebt werden. Die vorstehenden Aufschlüsse konstatiren offenbar, dass die im Jahre ^1867 hervorgerufenen Reformen alle im allge^ meinen Jnteresse des Landes zur Ausführung kamen, ohne dabei die ökonomische Stellung der Verwaltung ^u beeinträchtigen.

Wir werden übrigens fortfahren, neuen Verbesserungen, welche in unserer Telegraphie eingeführt werden konnten, unsere ganze Anfmerksamkeit zu widmen und besonders dieselbe mehr und mehr auszudehnen und die durch sie gewährten Vortheile allgemein zu machen suchen.

2.

.^nen.

J m J a h r e 1869 a u s g e f ü h r t e A r b e i t e n .

a.

Linie mit 1 Drath

1

..

von Sepey

,, Montre^

.^n erstellte Linien.

.

.

nach Diablerets

Länge in .Kilometern.

an der Strasse 9,5

,, Righi vaudois ,, ,,

,,

^2,5

Übertrag

12,0

53 Linie

Länge in Uebertrag 12,0 an der Strasse 16,8 1 Drath von Uferten nach Echallens 1 ,, 3,2 ,, Vuiteboeuf ^,^ ,, Baulmes ,, ,, 1 ,, 5,0 ,, .Lasarraz ,, Eossona^.

,, ,, ,, 1 ,, 18,3 ,, Morsee ,, Biere ,, ,, ,, 9,0 1 ,, ,, ^enf ,, Satignr^ Dorf ,, ,, ,, 2 Dräthen ,, Bern 1,8 ,, Sulgenbach ,, ,, ,, 1 Drath ,, Sulgenbach 17,8 ,^ ,, Schwarzenburg ,, ,, 1 30,7 ,, Thun ^ ,, Sülgenbach ,, ,, 1 9,6 ,, ,, ,, Heustrich ,, Frntigen ,, 1 4,6 .., Burgdorf ,, Kirchberg ,, ,, ,, 1 Kal^ofen Walkringen 8,8 ,, ,, ,, ,, ,, 2 Dräthen ,, Gümminen 5,1 ,, Laupen ,, ,, ,, 1 Drath ,, Biei 11,6 ,, ,, ,, Aarberg ,, 11,1 2 Dräthen ,.. Aarau ,, .Lenzburg ,, ,, 4,7 2 ,, ,, Aarau ,, Eutfelden ,, 9,1 1 Drath ,, Lenzburg ,, Bonisw^l ,, ,, 8,0 1 ,, ,, Villmergen ,, ,, ,, .Lenzburg 1 ^ 6,0 Entselden ,, Schoftlaud ,, ,, ^ 1 ^ 13,7 ,, ^, Zosingen ,, ,, ,, Entselden 1 ,, 24,7 ,, ,, Eourgeuay ,, Undervelier ,, ,, 4 Dräthen ,, Bahnhos .^larau ,, Bureau ^larau ^ ,, 0,5 .^, 1 Drath ,., Beckenried 9,8 ,, Seelisberg ,, ,, ,, 1 ,, 19,2 ,, Stans ,, ,^, ,, ,, Engelberg 1 .., 13,8 ^,.

,^ ,, Sibliugerberg ,, Schasshausen 2 Dräthen ,, Siblingerberg ,, Schleitheim 3,6 ,, ,, ,, 1 Drath ,, 7,8 ,^ ,, Uuterh^llau ,, 2 Dräthen ,,. Bahnhos Elgg ,, Büreau Elgg ,, ,., 1,3 ,, 1 Drath ,, Uster 11,7 Grüningen ^ ^, ,, ,, 1 ,, 4,1 ,, ,, ,, ,, Lachen ,, Siebnen 1 ,, 14,4 ,, ,, Wollishosen ,, Hansen ,, 2 Dräthen ,, Adlisweil 2,1 ,, ,, Langnan (Zürich) ,, ,, 2 .,, ^6 ,, Brnnnen ,, A^enstein ,, ,, ,, 1 Drath .... Utweil 2,0 ^ ,, Dozweil ,, ,, 2 Dräthen ,, Glarus 0,6 ,, ,, Ennenda ,, ,, 2 ,, Bahnhos ,, 1,2 Flums ,, ,, ,, ,, Büreau Flums 2 ,, 0,6 ,, Giarsun ,, Guarda ,, ,, ,, 1 Drath ,, Soldnno 16,3 .,^ ,, ,, ,, Russo 1 ,, 11,6 ,, ,, Biasea ,, Ae^uarossa ,, ,, 2 Dräthen 1,5 Motta .

,, ,, ,, Malvaglia 1 Drath ,, Tiesenkasten ,, Bergün 17^1 ,, ,, ,, 372,4 mit

.^il^metern.

^

^

^

.

.

.

^

..^

,,.

^

.^

^.^

^ .

.

.^

54 b. .^e ...^ul^ an s ^ ..m b est el.^nden Linien.

Linie

mit 1 Drath von Aigle nach ^ivis, 1

1 1 1 1 1 1 1

..

1 1 1 1 1 .2 ^räthe 2 1 ^rath 1 1 1 1 1 1

^änge in ^lomelern.

längs der Eisenbahn 20,5

Reueubura uach Olten, Zürich (Obelisk)-Wettingen, .^laran nach Olten, Winterthur nach Romanshorn, Roma^shorn nach .^teinaeh, ^ferten nach Vniteboeus, Burgdorf nach ^alchofen, Schanze Aarau nach Büreau Aarau, Wohlen nach Villmergen, Bonisw^l nach Birrweil, Eourgena... nach Bruntrut, Ariens nach Acheregg,

Zürich. nach Wollishofen,

.

.

.

, .

.

.

,, ^

,,

,,

,, ^

,, ,, ,,

^

^ .

.

,, ,, ,, ,, ,,

an der Strasse.

,,

,,

,,

,.,

,, ,

,, ,, ^,

,, ,, ,, ,, ,,

Bahnhos Ragaz na.h Büreau

Ragaz,

..^^^

,,

Romanshorn ua.^h Uttweil, ,, Uttweil nach Schaff^ausen, ,, Ehur nach Sa.uaden, ,^ Samaden nach Martinsbruck, ,, Ehur uach Reichenau, ,, Reichenauuach^t. Bernhardin, ,, ,, ^oearno uach ^old^no, Bellinzoua nach Biasea,

, ,

, ^

,, ^^ ,, ,, ^ ,, ,, ,, ,,

,, ^ ,, ,, ,, ,, ,, ,, ,, ,, ,, ,,

^ , ^

96,7 17,9 12,4 56,3 9,1 8,6 48 .^,^.

0

8

3,0 3,8 4,7 10,5 3,1 1,2 ^

^^

40 ^,^ 60,1 77,0 74,0 10,4 60,0 1,5 20,9 561,3

c. .).en umgebaute Luden.

1. ^on den S t r a ß e n an die E i s e n b a h n e n v e r l e g t .

.Linie von Romanshorn uach Rorsehach mit Eiseustangen . .

14,2

2. L ä n g s i h r e m allen T r a e e an der E i s e n b a h n u m g e b a u t .

.Lin.e von Sargans nach Ehur, n.it impräguirten ^taugen. 25,7 ,,

,,

Weesen

,,

Rappersweii, ,,

,,

,,

27,7

^. L ä n g s ihrem a l t e n T r a e e a n d e r S t r a ß e u m g e b a u t .

.Linie von Teufen nach Heiden, mit präparirten Stangen . . 20,8 ,, ,, Rusenen nach St. Bernhardin mit Kastauieustangen 6,0 ,, Em^ nach Reichenau, mit Lärchenftaugen . . .

4,0

98,4

5^ Rebst diesen vollständigen Reubaute.^ wurden grössere Reparaturen ausgeführt, welche sich aus 940 Kilometer erstreken, wovon 115 an Eisenbahnen und 825 an Strafen.

d. ...ln^ge^e.^sette ^.....itl,... t. ..^ .^ ...^i.neter .^ike.

^inie Länge in mit Kilometern.

1 Drath von Genf nach ^ont d'Eeublens, i.^ Jahr 1852 gespannt 55,3 1 ,, ,, Bont d'E.eublens nach ^verdon,

^

,,

,,

,,

,,

,,

32,3

,, ^verdon nach Vaumareus,

,,

,,

,,

,,

,,

15,.0

12,8

,, Teufen nach Heiden, .., Zü.rich uach Lachen,

^ ,,

,, ,,

,, ,,

,, .,,

20,8 25,5

^ Dräthe ,, Rappersweil nach Uznach, ,, ,, 1 Dralh ^ ,,

1

,,

,, Ehur nach St. Bernhardin, ,, ,,

,, ,,

,,

70,4 232,1

e. .^el.r.^.ene .Linien.

.Linie mit 2 Dräthen von Wildegg nach .Lenzburg . . . . 3,9 f.

...lb^ebro.l.ene .^rat^e.

^in .^rath pon Ustex nach Bfäfsikon

. . . . . . . .

6,0

Folgende Uebersicht enthält die .Länge der .Linien des eidgenössischen ^elegraphennezes auf 3l.

.^reis^

Linle mit

1 Dxatl,.

2 Dräthen. .^ Dräthen. 4 und mehr

Kilometer.

Kilometer.

393,1 415,0 .3. .^lten . . 356,6 4. Zürich . ^ 247,2 5. ^t. Gallen 245,9 ^. Vellinzona 324,1 1 . Lausanne .2. .^ern .

.

Bestand auf 31.

Dezember 1869 1981,9 .Bestand aus 31.

Dezember 1868 1989,4 Vermehrung Verminderung

Dezember 186.).

Linie mit

.

.

-

.

^^

Linie mit

Linie mit ..^rälhen.

TvlaI.

Kilometer.

Kilometer.

146,3 100,3 84,2 246,4 . 127,4 103,3 210,5 235,5 ^82,7 238,4 101,5

114,5 149,3 140,6 87,1 150,2 16,6

754,2 900,4 871,0 648,1 7l4,3 680^6

599,4 425,2 174,2

658,3 601,0 57,3

4568,6 4287,8 280,8

Kilometer.

251,9

1329,0 1272,2 56,8

56 Die T o t a l l ä n g e der Linien unseres .^ezes ist somit auf 4^^ K i l o m e t e r gestiegen.

Die A u s d e h n u n g aller aus genannten Linien in Betrieb stehenden D x a t h e erreicht .^7.....,^ K i l o m e t e r .

Die Ausdehnung der zum Gebrauch für die schweizerischen Eisenbahnverwaltungen bestimmten Dräthe belies sich aus 31. Dezember 1869 auf 1385 Kilometer mit einer Vermehrung von 43,6 Kilometern gegenüber dem Bestand des vorigen Jahres, welche von der Erosfnung der .Linie Rorschach.Romanshorn (14,2 Kilometer) und den der Eisenbahngesellschast Jougne-Eelepens (24,0 Kilometer) und der Eentralbahnge-

sellschaft für die Verbindung ihres Bahnhoses in Basel und demjenigen

der badischen Bahn (5,4 Kilometer) ertheilten Konzessionen herrühren.

Die Ausdehnung der Gesammtheit aller aus den. ..gebiete der EidGenossenschaft in Betrieb stehenden Dräthe (nicht inbegrisfen 49,3 Kilometer an Brivaten konzedirte Linien) beträgt demnach Il,2^,t .Kilometer.

Von den 4568,6 Kilometern Linien unseres Rezes sind 3102,6 an Strassen und 1466 längs der Eisenbahnen erstellt.

Von

den 9878,1 Kilometern Dräthe befinden

Strassen und 5226,8 längs den Eisenbahnen.

Was die Erstellnngsart dieser Linien betrifft, selben in solgende Unterabtheilungen :

sich 4651,3 an so zerfallen dieLange in .^ilome^ern.

Linien mit Eisenstangen . . . . . . . .

,.

,, Kastanienstangen . . . . . . .

,, ,, ,, ., ,,

,, ,, ,, ,, ,,

Lärchenstangen . . . . .

imprägnirten Tannenstangen .

gewohnlichen Tannenstangen .

Kastanien- und Lärchenstangen Lärchen^, Eichen- und gewohnliehe neustangen . . . . . .

759,0 238,6

. .

241,9 . . 1256,8 . . 1855,6 . .

48,5 Tan. . 135,9

" Kabel . . . . . . . . . .

32,3 Total wie oben 4568,6

57 Die Zahl der auf unsern Linien stehenden Stangen betrug am

Dezember 82,297, nämlich:

Anzahl.

Eisenstangen, konische . .

,, mit Muffen .

,, von Winkeleisen Kastanienstangen von 9 Meter Lärchenstangen ,, 9 ,,

. . . 8,425 . . . 3,396 . . .

346 Länge 4,194 ,, 4,877

.^ach dem System Boucher.e inprägnirte Tannenstangen von 10 Metern . .

653

^ der Gesammthelt der Stangen.

10,2 l 4,1 ^ 14,7^ 0,4s 5,1 5,9 0,8 l

,, 8 ,, . . . 13,990 " 5 ,, . . . ^5

16,9 27,3 9,6^

1,084 35,650

1,3 43,3l .^ .^

Mit Ereosot präparirte Tannenstangen von .) Metern . . . . . . .

gewöhnliche Tannenstangen von 9 M.

,, 5 "

745

0,9 j ^

Eiehenstangen . . . . . . .

108 0,1 Fohrenstangen . . . . . . .

165 0,2 l ... ^ Bergsohrenstangen . . . . . .

949 1,2j ^ Wie aus den oben unter Buchstaben a und h enthaltenen Erläuteruugen hervorgeht, hat die Erstellung neuer Linien hauptsächlich zum Zweke gehabt, neue Büreaux^ mit dem Reze zu verbinden, während dagegen die Anbringung neuer Dräthe längs schon bestehender .Linien, eine Arbeit, die in einer Länge von 56l ,3 .Kilometern ausgeführt wurde, dazu bestimmt war, das System direkter Linien zu vervollständigen, an dessen Ausbau die Verwaltung schon seit mehreren Jahren arbeitet.

3.

^.pp...r^te.

Rachdem die Telegraphenverwaltung während beinahe 17 Jahren ausschliesslich den Morse-Apparat verwendete, ^hat dieselbe während des Jahres 1869 den Drukapparat des amerikanischen Brofessors Herrn Hughes eingesührt. Dieser Apparat schreibt aus dem Vapierstreisen des Ankunstsbüreau in Druk- Buchstaben und Zahlen statt der eonventionellen Zeichen des Morseapparates. Er ist von sehr sinnreicher Konstruktion , und der regelmässige Gang seines komplizirten Meehanismus ist bemerkenswert . es scheint jedoch, dass dieser Apparat häusigen Storungen unterworfen sei und nur durch einen in der Sache sehr erfahrnen Mechaniker wieder in Ordnung gebracht werden könne.

Seine Handhabung ersordert eine längere Lehrzeit , und es kaun nicht daran gedacht werden, denselben wie den Morse-Apparat dem ersten besten Beamten in die Hände zu geben und auf einem ganz besonderer technischer Hilfsquellen entbehrenden Bureau zur Verwendung zu bringen.

58 Andererseits bietet der Apparat Hughes deu uubestreitbaren Vortheil, sich zu einer sehr raschen Uebermiltlung der Depeschen zu eignen, die in der Regel ^us 50 Depeschen von 20 Worten per Stunde ansteigen kann, während der Morse-Apparat kaum zwanzig e^pedirt. aber dieses Resultat, welches nur mit Hilfe eines verhältnissmässig zahlreichen Bersonals erreicht werden kann, bietet nur zwischen wichtigen Verkehr^punkten Vortheil, welche genug Depeschen wechsein, um in ununterbrochener Weise diese grosse Beforderu..gsschnelligl.eit nuzbar zu machen.

Unter diesen Umständen hätte die Einführung dieses Apparates noch hinausgeschoben werden konneu, ohne die Ent.^iklung des Verkehrs zu beeinträchtigen. Da aber die internationale Konferenz in W.en den- .

selben sür den internationalen Dienst neben dem Morseapparat vorgesehen h.^t und die grossern Städte aller angrenzenden Staaten schon damit versehen sind, so glaubten wir die Einsührnng desselben nicht perschieben zu sollen. Wir haben um so weniger gezogert, es zu thun,^als es uns gelang, den genialen Erfinder des Apparates, Herrn Professor Hughes, zu bestimmen, einen Jnstrnktionskurs in Bern zu ertheilen und die erste Anfstelln..g der Apparate zu überwache.. Diese im September mit acht, u.^ter den .^.elegraphiften der Bnrea..^. Gens, Bern, Basel, Zürich und St. Gallen ausgewählten Zoglingen begonnene Jnstrnktion

dauerte bis gegen Ende Rovember. Es wird dem Geschäftsberichte

von 1870 vorbehalten sein, über die ersten Resultate dieser R^uer..ng Rechenschaft ^u geben.

Was die Morse-Apparate anbetrifft, so haben dieselben während des Jahres 186.) keine .Veränderungen erlitten, die hier erwähnt zu werden verdienen.

Der Verbrauch an Bapierstreifen, anf welchen si.h die telegrafischen Zeiche.. wiedergeben , wird immer bedeutender. Während derselbe im Jahre 18^6 nur 6170 Kilogramm betrng, ist er 18l^ anf 12057 Kilogramm gestiegen, was einem Werthe von Fr. 17,000 gleichkommt.

Vor 1861 hatten diese Streifen eine Breite von 21 Millimeter. ^eitdem sind sie auf 13 Milimeter reduzirt worden, welehe Massregel eine sehr erhebliche Ersparniss ^ur Folge hatte. Diese Thatsache hat die Verwaltung bewogen, zu prüfen, ob eine neue Reduktion der Breite nicht ein ähnliches Ergebniss herbeiführen würde. Jm verflossenen Jahre angestellte Versuche haben ihr den Beweis geliefert, dass mittelst einer kleinen Abänderung des Apparates die Breite dieser Preisen noch bis aus 7 Millimeter vermindert werden konnte . aber da der Breis dieser leztern weit hoher steht als sür Streifen von 13 Millimetern, so glanbte man von dieser Aen^ernng Ilmgang nehmen zn sollen. Dagegen haben wir die neigen Anordnungen getroffen, damit die 13 Millimeter breiten Streifen durch die meisten Bureau^. und namentlich dureh alle, welche einen wichtigen Verkehr ausweisen, doppelt benuzt werden konnen.

59 Die Ersparniss, welche sich die .^rw..ltung durch dieses Verfahren perspricht, kann aus 35 .^ geschäht werden.

Am 31. Dezember 1868 besessen wir aus unserm Reze 546 MorseApparate und 84 Translator-Relais in betrieb.

Am 31. Dezember 1869 betrug die Zahl der in Thätig^it befindlichen Morseapparate 630, der als Translatoren oder als Morse-

Apparate sunktionire..den Relais 92 und die der Hughes-Apparate 8.

Es. zeigt sich also eine Vermehrung von 84 Morse-Apparaten,

8 Trauslator-Relais und 8 Hughes-Apparaten.

Da 4l unserer Büreaur^ durch die Apparate der Eisenbahnverwal^ tu..gen bedient werden. so vertheilen sich die angeführten 630 Morse-

Apparate in folgender Weise anf die 459 am 31. Dezember 1869 bestehenden Büreau^ Anzahl der Zahl der Gesamtzahl der Bureau^. Morseapparate Apparate.

pr. Bureau^.

41 377

1

13

2

6

3

3

4

3

5

377

26 (Fleurier, Freiburg, Herisau. Loearno, Montreu^ Morsee, Brnutrut, Rappers^ weil , Rorschach , St. Morit^ Bad, ^chw^, Solothurn, Zng).

18 (Baden, Biel, Frauenseld, Jnterlaken, .)..agaz, Wattwhl).

12 (mitten, Thun, ^serten).

15 (Aarau, Glarus, Samaden).

2

6

12 (^hau^de^onds, Schasfhanseu).

3 2 1

7 8 9

21 (Belleuz, Romaushorn, Vivis).

16 (^euenburg, Winterthur).

9 (Lausanne,.

1 1

3

2 1 4.^9

11 12 14

17 25

.l1 (.^lten).

12 (Ehnr).

42 (Basel, Gens, Luzern).

34 (Bern, St. Gallen).

2.^ (Zürich).

630

Die 8 am 3l. Dezember 1869 in Betrieb stehenden Hughes-Apparate waren wie folgt vertheilt :

Basel 2, Ber.. 1, Genf 2, St. Gallen 1, Zürich 2.

60 Ausser den 630 in Thatigkeit befindlichen Morse-Apparaten war die Verwaltung im Besiz von 78 weitern solchen Apparaten, und zwar: 1. Auf den Stationen der Eisenbahn Bulle^Romont, (Bulle, Sales,

Romont)

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

3

2. Jn dex Werkstätte zur Reparatur . . . . . . .

8 3. Jn Reserve bei der Jnspektion in St. Gallen . . . .

1 4. ,, ,, aus den Bureau^ Basel 2, Lausanne 1, Oiten 1 , Zürich

3,

Gens

1

.

.

.

5. Jn Reserve im Eentralmagazin

.

.

.

.

.

.

.

.

8

. . . . . . . . 58

78 ^ Die Verwaltung besass somit Ende 1869: Morseapparate

.

.

.

.

.

.

^

.

.

.

.

.

.

.

7 0 8

Hnghes-Apparate . . . . . . . . . . . . . 8 Total 716

Apparate, 114 mehr als das vorige Jahr.

Ein Apparat ist bei theilweiser Einäscherung des Dorfes Lavin (Graubünden) zu Grunde gegangen.

4. ^üre^ux.

Fünsundsech^g neue Bureau^. (vier mehr als 1868) wurden im Jahre 1869 eröffnet, nämlich: ^larberg, Alpnach, ^.llveneu, Amsteg,

Apples, Au, A^nstein, Belp, Bergün, Berisal, Biere, Bodio, Buss.^ w.^l, Ehoindez, Eomballaz, Diablerets, Dozweil, Elgg, Engelberg, En-

nenda, Flnms, ^ruligen, Genf Bahnhos, Gossau (Zürich), Grüniugen, Guarda, Kappel, .^ilehberg, Kirehberg, Kollbruunen, Kollikon,^ Langnau (Zürich), Lasarraz, Laupen, Loeo, Maieuseld, Mammern, Malters, Melano, Ridau, Roiraigne, Oberentfelden, Blaine (la), Righi vaüdois, Rothenburg, Russo, St. Bre^, St. Stephan, Saseuw.^l, Satigni..

(Bahnhof), Satign^ (Dorf), Schleitheim, Sehoftland, Schwarzenburg,

Seelisberg, Seon, Serrieres, ^.iebnen, Sulgen, Sus, Suften, Tarasp Bad, Unterhallau, Walkringen und Worb.

Von diesen 65 neuen Bureau^ sind 8 Eisenbahubüreaux^, nämlich: Au, Busswr^l, Gens Bahnhos, Plaine (la), Rothenburg, Satign^ (Bahnhos), Sulgeu und Worb.

Endlich ist im Bahnhose Romanshorn ein Ausgabebüreau eroffnet worden.

Die Anzahl der am 3l. Dezember 1869 in Betrieb befindlichen Büreaux^ stieg auf 459, wovon 24 nur während der Sommersaison geosfnet sind, nämlich : Alpnaeh, Ax^enstein, Berisal, B^ron Hotel (Ville-

61 neuve), Ehanmont, Eomballaz, Frohburg, ^urnigel, Heustrich, Hospenthal, .Le Vrese, Leukerbad, Monte Generoso, Mülberg, Rigi-Kaltbad,

Rigi-Kulm, Rigi-Scheideck, Righi-vaudois, St. Mori^ Bad, Selisberg, Schonbrunn, Susten, Tarasp Bad und Weissenstein.

An diese Zahl reihen sich noch 26 Ausgabebüreaux^, so dass die Gesammtzahl der Bureau.^, aus welchen man in der Schweiz Depeschen ausgeben kann, unter genanntem Datum 485 betrug.

Die beiliegende Tabelle (Beilage l) enthält eine Statistik der Zahl d er Teleg x a p h e n b ü r e a u x ^ im Verhältniss zu den .Kantonen und ihrer B e p o l k e r u n g , sowie zu der Z a h l dex s p e d i x t e n ^Dep e s c h e n .

Wir haben dieser Tabelle überdies eine Rubrik beigefügt, welche die .Länge der auf jeden Kanton fallenden Linien angibt.

5.

^erson......

Jm Beamtenpersonal der Telegraphenverwaltung sind im .Laufe des lezten Jahres wenige Veränderungen eingetreten.

Die in Folge der Demission des Herrn Eurchod vakante Stelle des Direktors der Telegraphenverwaltung ist dem .^errn Lendi, Adjunkt der Telegraphendirektion und Stellvertreter des Direktors, übertragen worden.

Dex ..n diese leztere Stelle ernannte .^err Fre^, Telegraphen^spektor in Bern, ist. durch .^errn Fehr, Ehes des Telegraphenbüreau Bern, ersezt worden, als dessen Rachsolger ^erx Schne.^lin, Telegraphist aus dem gleicheu Bureau, bezeichnet wurde.

Wegen Verkehrszunahme musste in den Bureaux^ Frauenfeld, Ragaz, Rorschach, ...^amaden und Zofingen der Telegraphendienst vom Vostdienste getrennt werden, infolge dessen für jedes dieser Büreanx^ eine Telegraphistenftelle kreirt wurde.

Zwei Beamte der Direktion und zwei Telegraphisten haben ihre Entlassung verlaugt und erhalten, ein Beamter der Direktion und sieben

Telegraphisten sind gestorben^

Wir geben hier eine vergleichende Zusammenstellung über den Bestand der Beamten der Telegraphenverwaltung auf 31. Dezember

186..).

62 Zahl der B e a m t e n .

Auf

.

^ 1 .

Dez.

18.^.8.

1) Direktion . . . .

. . .

3) massiere (gleichzeitig 2) Jnspektoren

Kreispostkassiere) .

.

4) Büreauchefs . . .

5) Telegraphiften . .

6) Beamte der Zwischenbüreau^ . . . .

7) Boten . . . .

^

.....er^

mehrung.

13

Aus

.

.

.

.

1 .

Dez.

18.^...

-

ll4

6

---

-

6

6

-

-

.l 4 145 330 35 549

1

^ er .

.

mlnderung.

-

6 57 3 67

--.)

9

6

14 151 378 38 607

Die Beamten, welche die Ausgabebüreau^ und die Eisenbahntelegraphenbüreaui.. unter der Verantwortlichkeit der betreffenden Eisenbahnverwaltungen besorgen, ...t.d somit nicht eigentlich der TelegraphenVerwaltung angehören, sind in obiger Übersicht nicht inbegriff..n.

Die Vertraguug der Depeschen in die Wohnuug der Adressaten wird überdies in allen Bureau^. von geringerer Bedeutung durch die Beamten selbst besorgt, welche hiefür in Form einer provision eine besondere Entschädigung erhalten.

Endlich beschäftigt auch der Bau und Unterhalt der Linien ein zahlreiches personal, das aber keinen ständigen Eharakter hat, und daher

den eigentlichen Beamten nicht beigezählt wird.

Wie aus den allgemeinen Bemerkungen unseres Berichtes vom lezten Jahre hervorgeht, trat während des Sommers 1868 ein Zeitpunkt ein, wo die Zahl der Depeschen ansser Verhältnis^ zu den verfügbaren Besorderungsmittelu stand. Um daher ähnlichen Uebelständen für die Zuknnst vorzubeugen und den wachsenden Bedürfnissen des Dienstes genügen^u kounen, musste man auf Heranbilduug eines hinreichenden Personals Bedacht nehmen.

Zu diesem Zweke wurde einerseits eiue Reihe Volontärst.^llen znr Bewerbung ausgeschrieben, währeud n.au andererseits eine gewisse Anzahl provisorische Gehilfen weiblichen Geschlechts heranzubilden suchte , um ihre Dienste während der strengsten Saison auf den hiezu geeigueten Haupt- und Spezialbüreau^ zu verwerthen.

Die Erstern werden ihre .Lehrzeit im April nächsthiu beendigen.

Hinsichtlich der Leitern find wir in der Lage, konftatiren zu können, dass diese allgemein gut aufgenommene Neuerung der Verwaltung im Jahre

186..) wirkliche Dienste geleistet hat.

63 Wir hoffen, in ein^m unserer nächsten Berichte der Massnahmen erwähnen zu konnen, w^che wir, gestüzt a^f ^längere Erfahrung, zur definitiven Regelung. der Stellung dieser provisorischen Gehilfinnen zu ^reffen peranlasst sein werden.

Zwei Klagen über Verlezung des Depeschengeheimnisses sind während des Jahres 1869 an die Verwaltung ^gelangt, aber die darauf bezüglichen Untersuchungen haben dargethau^ dass beide der Begründung entbehrten.

Jm Uebrigen waren Betragen

und Diseiplin im Allgemeinen ....e-

fxiedigend.

Jm Jahre 186..) wurden.. 443 administrative und disziplinarische Bussen im Gesammtbetrage von Fr. 518. 80 Rp. verhängt.

6.

.^...zielntn^en und. ^rl.ehr mit dem ^u^nde.

Unsere Verbindungen mit Oesterreich wurden vervollständigt dureh die Erstellung einer neuen .Linie zwischen Samaden und Jusbruck über Finstermünz, welche unerlässlich geworden war, um nothigeufalls die einzige, die Schweiz und .^..esterreich zwischen St. Gallen und Bregenz verbindende .^inie zu ersehen. Da die genannte Linie erst am 1. Jannar 1870 erosfnet worden ist, so bleibt es dem Berieht des nächsten Jahres vorbehalten, die ^orthelle dieser neuen Verbindung nachzuweisen.

Der internationale, iu Wien revidirt.. Vertrag und die ^pezialverträge, worüber wir in nnserm legten Berichte Rechenschaft gegeben haben, sind mit 1. Januar 186^) in Kraft getreten. Wie sieh voraussehen liess, ^wnrde während des verflogenen Jahres mit dem Auslande kein neuer Vertrag abgeschlossen, und unsere Beziehungen und Verbindungen mit demselben haben keine Veränderung erlitten.

Ueberzeugt, dass eine Ermässigung der T.^e mit den angrenzenden Staaten ein ähnliches Ergebniss liefern würde, wie im internen Verkehr, haben wir bei den Verwaltungen ...^üddeutschlands, Frankreichs und Jtalieus Schritte getrau, um Ta^herabse^nugeu zu erzielen. Unsere Ver-

snche sind, wenigstens sür den Augenblil., fruchtlos gebliebeu.

Wir

werden diese ^rage indess nicht ans den Augen verlieren und zn passender Zeit unsere Anregungen bei den betheiligten Verwaltungen erneuern.

Die Zahl der ausländische.. Telegraphenbüreanr., mit welchen unser

Rez in direkter Verbindung steht, stieg .^n 10^267 im ^ahre 1868 bis Ende 186..) aus 1.^137, zeigt also eine Vermehrung um 4870 Bureau^..

^4 7.

....^legr^hischer ^er^ehr.

Wir geben nachstehend: ^1) Eine vergleichende Ueberstcht der in den beiden lezten Jahren mit den verschiedenen Ländern ausgewechselten ( e m p f a n g e n e n und b e f o r d e r t e n ) Depeschen. (Beilage ll).

2) Eine vergleichende Uebersicht der in den beiden lezten Jahren b e f o r d e r t e n Depeschen. (Beilage HI).

3) Eine Uebersicht der Bureau^, geordnet nach der Zahl der im Jahre 1869 e m p f a n g e n e n und b e s ö r d e r t e n Depeschen, mit den entsprechenden Zahlen von 1868. (Beilage lV).

65

Beilage Rr. H.

.Sander.

grau kre ich . .

Jtalien . .

.·..ìorbdeutschlan.: Desteneich -.Baden . . .

a3a>)ern . .

Württemberg .

Gsnglnnb .

Russfand . --Belgien . .

Niederlande .

Tütfei , euro= pensée . .

...lmenka . .

.-Doi.ausürsten; thümer .

ategcpteu . .

.Sirchenstaat .

Jndien . .

Malta u. Sorsu ·Spanien . .

Türkei, asiatische ·Schweben .

©a n t. mark . .

Vovtugal. . .

Algier . . .

Norwegen .

(Sriechenland .

Sorsifa . .

Versieit . .

Versandt.

©

rnpsangen. Total ber gernech?

solten ..Depeschen.

1868.

1869.

1868.

im.

49,00() 21,534t 13,261 11,23C 12,5 32 7,36S 5,050 8,141 2,501!

1,958 1,432

55,115!

.21,65S 17,501 15,527

51,855 21,232 14,694 12,779 15,649!

53,08.. 100,855 22,31.: 42,766 17,246 27,955 14,337 24,009 11,929 -28,181

768 176 311 543 381 254 23 300 108 89 «7 76 22 27 19 2 43

1868.

1869.

108,194 43,967 34,747 29,864 14,15g 26,087 8,334 7,490 7,963 14,858 16,297 7,391 , 6,1 38| 6,436 11,188 13,827 6,317 6,700 7,339 14,841 13,656 2,689 2,265l 2,817 4,766 5,506 2,428 2,491 2,085 4,449 4,513 1,809 849 1,939 2,281 3,748 854 748 811 1,516 1,665 491 217 516 393 1,007 497 328 477 639 974 311 254 584 797 895 391 350 406 731 797 399 318 323 572 722 383 281 221 304 604 279 325 271 625 550 239 91 239 199 478 106 113 111 202 217 70 103 127 216 52 71 65 1471 117 63 52 49 74 112 27 21 35 48' 62 32 15!

21 34' 53 17 7j 26 20 3 63,' 4

T o t a l ] 37,206 ]157,173 ] 45,421 j151,732

-öunde-sblatt. 3ahi8. xxll. sBd.n.

282,6.37 308,905

Beilage Rr. ....lL Telegrafischer Verkehr.

Vergleichende ^eberstcht der geschenkten .1^---^9.

Geforderte ^ntern.e Depeschen.

.

t ^ .

^^.

Januar ^ebruar

. .

.

März

.

.

.

.^lpril

.

.

.

.

.

.

Mai

Juni . . .

Juli

.

.

.

Angnst . .

September Oktober . .

Rovember Dezember . .

Total

66

Vermehrung

42,051^ 48,998 53,529 59,461 65,593 68,889 84,562 ^5,123 83,483 77,335 .6.1,054^ .58,108 798,186

56,953 56,473 62,346 68,656.

74,832 79,217 106,325 116,978^ 98,018 92,178 72,17.5 67,186 951,337 .1^3,^.51 .1^

Geforderte und empfangene internatiouale Depeschen.

.t^.

^^.

Tranfitdepesehen.

^^.

17,818 20,082 5,368 21^510 19,500 5,744 .

22,869 21,524 .^,476 24,103 21,491 5,222 22,200 23,144^ 5,657 24,287 25,635 6,115 2.5,771 30,387 6,185 31,165 39,038 6,286 27,^85 32,934^ 5,245 25,195 27,598 6,587 21.,350 24,202 6,902 18,874 .23,370. 7,492 282,627 308,905 72,279 26,278 9^

I^.

Total.

1 .

^ .

t.^.

86,079 9,044 65,237 84,089 8,116 76,252 95,812 11,942 81,874 11,043 101,190 88,786 106,565 8,589 93,450 9,^10 99,291 114,062 146,073 9,361 116,518 7,954 132,574 163,970 8,277 116,213 139,229 9,024 109,117 ..t28,800 8,266 89,306 104,643 98,912 8,356 84,474 109,182 1,153,092 1,369,424 216,332 36,90.3 18,7 ^ 51 ^/o

67 Jn dieser leztern Tabelle ist das Datum derjenigen Bureaux^ in klammern beigesezt, welche im Jahre 1868 eröffnet wurden und folglich im Berichtsjahre zum ersten Male in der allgemeinen .Klassifikation e.^ scheinen. Sodann folgt das Verzeichnis der im Jahre 1869 eröffneten Bureau^ nach der Reihenfolge^ des Datums ihrer Eröffnung und mit Angabe der Zahl der von ihnen beförderten Depeschen.

Die Brüsung dieser Tabellen erzeigt ein befriedigendes Resultat.

Die Zunahme der Depeschenzahl im i n t e r n e n V e r k e h r , welche pon 1867 auf l 868 10^ ^ betrug, ist im J^ahr.e 1.869 ^nube.. dem Vorjahre bei 1.) ^ geblieben. Wenn man der ^Ermässigung d.er internen ^ Ta^.e Rechnung tragt, welche im Jahre 1868 die Depeschen^ahl ver-

doppelt hat, so ist die Vermehrung um 19 ^/e bedeutend genug, um sie

als befriedigend zu bezeichnen. Abgesehen von 1868 findet sich in der That nur ein einziges Jahr, in welchem sich die Zunahme des internen Verkehrs hoher beziffert hat, nämlich dasjenige von 1863 mit 23,5^...

Jm i n t e r n a t i on al en V e r k e h r betrug di.e Zunahme n.ur 9 ^e,

während sie im Jahre 1868 aus 15 ^/e anst.i.eg.

Der Transit ha^t sehr wesentlich zugekommen, nämlich um .51 ^.

Diese wichtige ^ermel^rung, welehe mächtig beigetragen hat, den Aktipsaldo der Verwaltung für 1869 zu erhohe.., ist eine Folge des Verkehres der internationalen Linie, die im Jahre 1.867 .erstellt wurde, um einen Theil des vom Westen naeh dem ^sten gehenden Transits ü^e.x unser

Gebiet zu leiten.

Der Eingang der Transittelegramme in die Schweiz vertheilt sieh aus unsere Auswechlungsbüreaux^ folgendermaßen .

A u s w e c h s l n n gs bü rea nx^.

l) B^sel (Baden und ^.r.ankr^ieh) Jnternationaler Drath . . .

2) St. Gallen (...^esterreich u. Bauern,

Anzahl der transitirenden Depeschen.

Eingang.

1^7.

28,731

Württemberg seit 1. Juli 1867) . 27,312 4,367 2,^25 5) ^.hasfhausen (Baden) . . . . 100 6. Bern (^rankreieh) . . . . .

2,415 7.,. Ehur (Julien) . . . . . .

3l 178 8) Reuenburg (Frankreich) . . .

29 9) Sitten (Jtalien) . . ... .

Jnternationaler Drath . . .

3 ) Gens Frankreich) . . . . .

4) Bellinzona (Jtalien) . . . .

10) Romanshorn (Württemberg bis zum

30 Juni 1867)

. . .

145 65,533

1 .

^ .

18,333 11,558 22,282 9,580 6,987 2,843 52 320 211 84 29

l^.

9,241 41,129 5,818 37,474 10,931 3,943 210 137 111 96 92

72,279 109,182

68 Die durch Verluste , Jrrthümer und Verspätungen in der Besorderung telegrafischer Korrespondenzen herbeigeführten Reklamationen

haben im Jahre 1.^69 die Zahl 372 erreicht.

Auf 951,337 im Jahre 1869 beorderte interne Depeschen sind der

Eentralverwaltung nur 81 Reklamationen zugekommen, wovon sich 23 auf Verstümmelungen, 28 aus Verspätungen, 13 aus Verluste und 12 aus andere ^älle bezogen. Jnfolge Untersuchung derselben stud 28 als unbegründet abgewiesen worden, während man in den 53 andern Fällen die bezogenen Ta^en mit einem Gesammtbetrage von Fr.^ 60 zurükbezahlte, wovon Fr. 36. 25 den sehlbaren Beamten als Bussen überbnnden wurden.

Jm internationalen Dienst sind aus 418,087 beförderte Depeschen, Transit inbegrisfen, 291 Reklamationen an die Verwaltung gelangt, wovon 129 ans Verstümmelungen, 41 aus Verspätungen, 104 aus Verluste ^und 16 aus andere Fälle Bezug hatten. Von dieser Zahl wurden 53 abgelehnt, 170 hatten die Rükerstattnug der Tar^e zur Folge, und

68 stnd auf Ende des Jahres unerledigt geblieben. ^

Die Schweiz hat an 69 Rükerstattungen beitragen müssen, wovon

32 ganz und 37 theilweise der Schweiz und theilweise dem Auslande zur .Last fallen :. 101 Fälle wurden ausschließlich durch das Ausland getragen. Die 69 Fälle endlich, welche ganz oder zum Theil der Schweiz zur Last fallen, erforderten die Rükzahlnng einer Gesamtsumme von Fr. 289. 80, wovon Fr. 127. 25 durch die fehlbaren Beamten vergütet wurden.

8.

^in...nziell^ ^r^ni^..

Die nebenstehende Uebersieht (Beilage V) enthält eine Vergleichung der hauptsächlichsten Ansähe der Einnahmen und Ausgaben der Rechnung

von 1868, des Büdgets sür 1869, mit Jnbegrisf der Rachtragsl.redite, und endlieh des Rechnungsergebnisfes von 1869.

Beilage R.... V.

Jm Jahr l 868.

l. Einnahmen.

Budget und Rachtragskredite.

Jm Jahr 1869.

Rp.

^ Rp.

^ 868,475 61 950,000 987,661 52,706 88 50,000 65,689 921,182 49 1,000,000 - l ,053,350

Rp.

61 09 70

17 599,240 87 17,000 73 64,000 48 37,000 64 140,000 90,000 25 9,000 87 9,000 14 1,015,240 87

87 80 69 18 33 81 75 75 18 52

Fr.

.. und h. Jnterner und internationaler Verkehr .

c. Verschiedenes .

.

.

.

.

.

ll. A n .^ ^ a l) e lI.

1 . Gehalte u n d Vergütungen .

2. Reisekosten . . .

4. Gebäulichkeiten (Miethziuse) 3 . Büreaukosten

.

.

.

.

.

.

.

.

7 . Büreaugeräthschaften .

8. Verschiedenes .

.

.

.

.

.

.

5. Bau und Unterhalt der Linien 6 . Apparate

.

.

.

.^

.

.

.

.

.

.

Aktiv

.

.

.

.

.

.

531,304 15,001 69,833 34,988 105,126 81,989 6,565 5,018 849,827

599,240 16,411 64,000 37,000 103,061 89,985 5,266 8,136 923,104 130,246

.

.

^

.

^

70 Dieselbe bietet zu folgenden Bemerkungen Anlass : 1. E i n n a h m e n .

a und b.

Der Ertrag des internen und internationalen Verkehrs

ist im Vergleich zum Jahre 1868 um Fr. 104,505. 18 Rp. gestiegen und hat den Ansaz des Budget um ^r. 37,661. 61 Rp. überschritten.

Diese Vermehrung entspricht der oben berührten Entwiklung des

Verkehrs.

Wie wir in unsern beiden legten Berichten hervorgehoben haben, hat die obligatorische Frankirung mittelst Telegraphenmarken zur Folge gehabt, dass wir in der Ver.valtungsxechnung nicht mehr wie früher den Ertrag der internen und denjenigen der internationalen und Transit.^ pesehen getrennt angeben .konnen, da jezt der Markenverkauf ohne Uuterschied die Einnahme bildet, sowohl für die internen als für die in^ ternatioualen Depeschen, indem für beide Arten die gleichen Marken verwendet werden.

Es ist jedoch von unbestreitbarem Jnteresse, sich darüber Rechenschaft zu geben, mit welchen Summen der interne Verkehr einerseits und der internationale und Transitverkehr andererseits zu den Einnahmen der Verwaltung beigetragen haben.

Eine im Jahr 1869 periodisch für eine gewisse Anzahl Depeschen jeder Kategorie vorgenommene Zählung hat als durchschuittlichen Ertrag ergeben : für ein internes Telegramm . Fr. -- 54 Rp.

,, ,, internationales ,, .

,, 1. 10 ,,

,, ,, Transittelegramm

. .

,,

1. 11 .,

Aus diese Weise erhalteu wir folgendes Ergebniss :

951,337 interne Depeseheu zu 308,905 internationale ,, ,, 109,182 Transttdepeschen ,, 1,369,424 Depeschen ^,.

Fr.

^, ,, "

- 54 Rp.

1. 10 ,, 1.11 ,, --^ 71 ,,

Schäzt man sodann den am 31. Dezember

in Eirkulation befindlichen Markenwerth auf

1869

.

Fr.

,, ,, Fr.

513,721. 98 339,795. 50 121,192.02 974,709. 50

,,

12,952. 11

so erhalten wir die Summe von . . . . .

^r. 987,661. 61 welche den aus beistehender Tabelle (Belage V) unter Buchstaben a und b angegebenen Einnahmen entspricht.

71 Die Abrechnungen mit dem Auslande lassen sich in folgende Zahlen Zusammenfassen : Telegraphenmarken wurden verkauft für eine Summe pon

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

Fr.

1,158,986. 3 7

Zahlungen an das Ausland . ^.r. 277,802. 44 ,, vom ,, . ,, 106,477. 68 Von der Bruttoeinnahme abzuziehen

,,

171,324. 76

Betrag der in der Rechnung für 1869 erscheinenden Einnahmen a und b . . . . . . ^r.

987,661. 61

Die v e r s c h i e d e n e n

.

.

E i n n a h m e n erzeigen^ eine Vermehrung

von ^r. 12,982. 21 Rp. gegenüber der gleichen Rubrik von 1868 und

.übersteigen die im Büdget vorgesehene Snmme um ^r. 15,689. 09 Rp.

Sie vertheilen sich wie folgt: Rechnung von

Budget von

1 .

^ .

1 ^ .

Rechnung von 1 ^ .

1) Gemeindebeiträge Fr. 40,805. 67 Fr. 41,000 Fr. 49,770. 47 2) Rükzahlungen für

^

erstellte Linien . "

^) Verschiedene

1,794. 19 ^

an^

^ ^

^^

" 8,075. 11

^^

dere Einnahmen ,, 10,107. 0 2 ^ ,, 7,843. 51 Fr. 52,706. 88 Fr. ^0,000 Fr. 65,689. 09 Die Gesammteinnahmen haben diejenigen des Jahres 1868

um

Fr. 132,168. 21 und den Ansaz des Budget um Fr. 53,350. 09 überschritten.

2.

... u s g a b e u.

1) Die G e h a l t e u n d V e r g ü t u n g e n haben die entsprechende

Summe des Jahres 1868 um Fr. 67,936. 70 überschritten und die bewilligten Kredite vollständig erschöpst. Diese ledern bestehen in ^dem durch das Budget eingeräumten Kredite von Fr. 588,500 und in

einem Raehtragskredite von Fr. 10,740. 87, den wir zu Ansang dieses

Jahres aus ein Begehren der Telegraphenverwaltung be.^il.lig^u zu sollen glaubten, indem dieselbe den Nachweis führte, dass sie im Monat Rovember 1869, zu welcher Zeit uns die der hohen Bundesversammlung vor^ulegeuden Rachtragskreditbegehren eingereicht werden, diesen KostenZuwachs nicht voraussehen konnte.

Jn der That hatte sie nach Abschluss ihrer .^..ktoberrechnnng eine Summe von Fr. 108,458. 08 zu ihrer Verfügung, um den Ausgaben ^er Rubrik Gehalte und Vergütungen geniigen z^. können.

72 Rach den ans jahrelange Erfahrungen gestuften Berechnungen ent^ sprechen gewöhnlich die Ausgaben der Monate November und Dezember denjenigen vom Mai und Juni des gleichen Jahres.

Jm Jahr 1869 betrng die in diesen beiden Monaten sür Behalte.

verwendete Summe Fr. 108,657. 03, so dass sieh zu Gunsten der^ Monate Mai und Juni nur ein Unterschied von ungefähr Fr. 200 ergab. Unter solchen Umständen glaubte die Telegraphenverwaltung keinen Raehtragskredit verlangen zu sollen.

Zwei Faktoreu trugen wesentlich dazu bei , diese Voraussicht als.

irrig zu erweisen, .nämlich der starke Verkehr der beiden lezteu Monate des Jahres und ein ^weiter , gegen Ende Rovember begonnener Jn.^ struktiousl...rs sür .^ie .^.ughes^.hen Drukapparate.

Der telegraphische ...Verkehr, welcher gewohulich von Ende Oktober au schnell abnahm, hat sich auf. einer sür die Jahreszeit ganz ausnahms...

weisen. Hohe gehalten und nothie.te so ^ie Verwaltung, die provisorischen Gehilsen, die früher immer im Rovember entlassen worden waren, beizubehalten und sodanu als Provision eine alle Voraussicht überschreit tende Summe ansznrichteu.

Ein zweiter Justruktionsknrs sür die Hnghes-Apparate wurde un^ erlässlich, wenn man deren Zahl nicht ans vier beschränken wollte. was.

sür die Anforderungen des Verkehrs ungenügend gewesen wäre.

Diese Massregel entzog dem gewohnliehen Dienste 15 geübte Beamte, deren Ersaz dnrch provisorische Gehilfen nicht vermieden werden konnte.

Der Uebersehuss der Ausgaben dieser Rubrik betrifft übrigens in keiner Weise die durch das Gesez porgesehenen si^en Besoldungen, sondern nur die sür ansserordentliehe. Gehilfen und Depesche..provisiou verausgabten Summen.

2) Die R e i s e k o s t e n haben die entsprechende Ausgabe von 1868

überschritten, und zwar um ^r. 1410. 80, sind aber um Fr. 588. 20 unter dem Büdgetausaz gebliebeu.

Wir müssen jedoeh bemerken, daß.

ein Rachtragsl.redit von ^r. 2000 uöthig wurde , um die Reiseent..

schädigungen der Telegraphisten ^u bestreiteu, welche nach Bern berufe^ worden waren, um den Jnftrnktionskurs sür die Hughes-Apparate mitzumachen.

3^ Die B ü r e a u k o s t e n sind um Fr. 5833. 04 unter der entsprechenden Ausgabe von 1868 geblieben und haben den bewilligten.

Kredit erschopst.

4) Die M i e t h z i n s e haben die entsprechende Ausgabe von 1868.

um Fr. 2011. 70 überschritten und den bewilligten Kredit ebenfalls erschopft. ^

73^ 5) Jn de.. Rubrik Bau und Unterhalt der Linien hat sich^ gegenüber dex Rechnung von 1868 eine Verminderung der Ausgaben um Fr. 2065. 31 ergeben, und es sind dieselben um Fr. 36,938. 67 unter dem Büdgetansaze geblieben.

Es ist jedoch zu bemerken , dass in der in dieser Rubrik verausgabten Summe von Fr. 103,061. 33 die kosten für .^eub..uteu ni.hl.^ inbegrissen sind. Diese , im Betrage von Fr. 130,226. 04 , wurden aus dem der Verwaltung gemäss Bundesbeschluß vom 17. Juli 1867 erofsnel.en Kredite geschopst, und nur die Zinsen sür den erhaltenen Vorsehnss erscheinen in dieser Rubrik.

6) Was die Ausgaben für A p p a r a t e betrifft, so haben dies^ den bewilligten Kredit bis aus Fr. 14. 19 ersehest und die entsprechende^ Summe vom Jahre 1868 um Fr. 7996. 81 überstiegen.

7) Die Ausgaben der Rubrik B ü r e a u g e r ä t h s chaste n sind um Fr. 1298. 50 unter der entsprechenden Ausgabe von 1868 und um.

Fr. 3733. 25 unter dem bewilligten Kredite geblieben.

8) Um die Ausgaben der Rubrik V e r s c h i e d eu es zu deken, haben^ wir ebensalls einen Rachtragskredit von Fr. 2500 in Anspruch nehmen müssen. dieser Uebersehuss der Ausgaben über den Voranschlag rührt.

von einem durch das Umfallen einer Telegraphenstauge bei .Laufen herbeigeführten U^glül^falle her, in ^olge dessen wir eine Entschädignng.

bezahlen mussten. Diese außerordentliche .Ausgabe allein beträgt ^r. 2500, während die andern verschiedenen Ausgaben im Betrage von Fr. 5636. 75 inner den gewohnlichen ^ehranl^n geblieben sind.

., Die Gesammtausgaben haben diejenigen von 1868 um Fr. 73,277. 04.

überstiegen und sind um ^r. 92,136. 69 unter den bewilligten Krediten.

geblieben.

Der ^Aktivsaldo der Rechnung von 1869 erreichte die Summe von

derjenige von 1868 .

. .

Der Reinertrag hat sieh somit um

.

.

^r. 130,246. 52 . ,, 71,355. 35 . ^r. 58,891. 17

vermehrt.

.). ^nt.ent.ir.

Gemäss unserer Verordnung vom 26. August 1859 ist das Jnven-^ tar der Verwaltung aus 31. Dezember 186..) neu aufgenommen und geschäht worden.

Rach den Bestimmungen dieser Verordnung ^ird jedes Jahr auf Mobiliar und Apparaten 10.^, ihres Werthes vom Jnventar abgeschrieben. Da aber diese beiden Arten von Gegenständen und besonder^

74 die Apparate im Allgemeinen in ^utem Stande erhalten werden, ergab sich hieraus, dass die neue Schalung dazu beigetragen hat, gegenüber dem Vorjahre die ansehnliche Erhohung von Fr. 154,311. 12 herbeizuführen.

Wir geben hier den summarischen Bestand des Jnventars.

^m 31. Dezember 18^8.

mobiliar . . . . . Fr. 36,161. 87 Apparate . . . . . ,, 183,937. 61 Vorrathsmaterial sür

^lm 31. Dezember 18^.

^r. 40,751. 70 ,. 326,819. 27

Linienbau . . . . ,, 78,835. 20 ,, Fr. 298,934. 68 Fr.

.Jnventar am 31. Dezember 1868 . . . . , , Zuwachs zu Gunsten desJahres 1869 . . . Fr.

85,674. 83 453,245. 80 298,934. 68 154,3l1. 12

Das Jnventar der in Betrieb stehenden Linien, welches im ..llgemeinen Juveutar der Eidgenossenschaft nicht erscheint, aber uiehtsdestoweniger für die Telegraphenveru.altung einen grossen reellen Werth hat, ^ist ebenfalls neu aufgenommen und aus die Summe von ^r. 90.^,504. 40 festgesezt worden, erzeigt also gegenüber demjenigen von 1868 einen

Zuwachs vou ^r. 292,993. 99.

II.... .^ nt .. r u a tio u a l .. .. Bureau der ...^ele^ra^hen^erwaltun^en..

Wir lassen hier den Bericht des internationalen Büreaus der Telegraphen.^Verwaltuugen über sei..^ Geschäftsführung im Jahre 1869 folgen, da derselbe auch sür weitere Kreise einiges Jnteresse bieten dürfte.

Dieser Bericht wurde, nachdem er die Genehmigung des Vorstandes des Bostdepartementes erhalten hatte, .^en verschiedenen Verwaltungen der kontrahireuden Staaten mitgetheilt.

Das internationale Büxean der Telegraphen^Verwaltnngen ist in ^olge des Artikels 61 des in Wien revidirten Telegraphenverlrages von Baris ins ^eben gerusen worden ^und steht am Schlösse des ersten Jahres seiner Wirksamkeit.

Da beim Beginne seiner Funktionen Alles neu zu orgauisiren war, so konnte dieser ue^e Dienstzweig nicht von Ansang an seine Thätigkeit in umbringender Weise gelten^ machen.

Zu diesem Umstande, der sich ohne Zweifel von Jedermann vorausseheu liess, trat noeh das Missgesehik hin^., dass der Sekretär, auf dessen Dienstleistungen man von Anfang an angewiesen war, alsbald ernstlieh

75 erkrankte , so dass er sich genothigt sah, seine Entlassung zu nehmen, woraus für dessen Ersaz Bedacht genommen werden musste. Der gegenwärtige Sekretär, welcher die sreigewordene Stelle dann übernahm, konnte aber ^erst im .Lanse des Monats September seine Funktionen antreten.

Wir erwähnen diese .Verhältnisse nur, um darauf aufmerksam zu machen, dass dieselben notwendigerweise aus die Arbeiten des internationalen Büxeaus während nahezu sechs Monaten nicht ohne Einfluss bleiben konnten. Ausser dem Sekretär und dem Direktor wurde noch ein .Kopist od^.r Expedient aus bleibende Weise im Büreau verwendet.

Die erste Ausgabe des internationalen Bureaus bestand darin, sieh mit den Verwaltungen sämmtlieher Ver.^ragsstaaten , sowie mit allen Telegraph^u-Gesellschafteu , deren Linien. mit denjenigen dieser Staaten in direktem Anschlusse stehen, in Verbindung zu selben.

Jn solcher Weise traten wir in der Folge mit 37 Verwaltungen in Korrespondenz, von denen 26 den ..^ertragsstaa^en angehoren. Die übrigen, deren Anzahl sieh noch ans 11 belauft, find solgeude : Electric and international Tele^rapli Company in London^ ^ubmarme Tele^ra.^h Company in London .

Gesellschaft. Reuter in London ; Grande Compagnie des Télé^apl.es du Nord in Kopenhagen ; An^lo-American Tele^ra.^li Company in London .

.^ocieté dn .^ahle transatlantique francai in Varis .

An^lo^Mediterranean Tele^rapli Company in London ; Mediterranean extension Telegraph Company in Malta .

Construction and Maintenance Telegraph Company Alexandrie le Caire e.. ^.....e.^ iu .^lle^andria ; Die Verwaltung der ägyptischen Regierung in Kairo und Die allgemeine Direktion der britischen Vosten in London.

Jn unserm ersten Kreisschreiben ersuchten wir die verschiedeuen Verwaltungen. um Einsendung aller derjenigen Aktenstücke, welche geeignet sein mochten , dem internationalen Bureau von Ruzeu zu sein uud so die Gruudlage seines Archivs zu bilden. Hiebei ersuchten wir ganz besonders um alle diejenigen Atten , welche aus das Tariswesen Bezug haben, da uns die Behandlung dieses Dienstweges als besonders dringend erschien.

Rach dem von uns angenommenen Vlane, welchen wir den versch.ede..en Verwaltungen mitgetheilt haben, sollte der Generaltaris aus zwei gesonderten Theilen bestehen : dex erste mit einem vollständigen Vexzeichniss aller derjenigen Stationen,
die für die internationale Korxespondeuz erossnet find , nebst allen Angaben, die auf die Anwendung des Tarifs Be^ng haben , der zweite Theil mit der Zusammenstellung der Ta^eu nach den in Kraft bestehenden Verträgen, für zwei beliebige Punkte des allgemeinen Rezes berechnet.

76 Diese beiden Theile veranlagten für das Internationale ^üreau eine .Anzahl von Spezialarbeiten. Der erstexe Theil, welcher den Titel Nomenclature des bureaux erhielt, wurde in der Weise augelegt, dass ex von den Angestellten aller Verwaltungen benu.^t werden kann. Derselbe wurde in der That von mehreren dieser Verwaltungen für den Büreaudienst angenommen und eingeführt , wodurch eine erste Auflage von 5000 Exemplaren erforderlich wurde. Diese erste Ausgabe enthält ohne Zweifel noch zahlreiche Mängel ^ allein durch die von den betheiligten Verwaltungen uns mitgeteilten Korrekturen verschwinden dieselben immer mehr, so dass die folgenden Ausgaben nach und nach eine Genauigkeit exreichen, die, wie wir hoffen, dieses Verzeichnis seinem Zweke immer näher bringen wird.

Der zweite Theil enthält in einer synoptischen Tabelle die Tax^enangaben für zwei beliebige Vnnkte der alten Welt.

Damit eine solche Arbeit nicht aus dem Kreise der praktischen Brauchbarkeit heraustrete . konnte sie nicht die Ta^eu sämmtlicher verschiede ner via und aller deckbaren Fälle enthalten. Wir beschränkten uns daher darauf , nur die Tax^en über die billigste via anzugebeu, deren Anwendung gemäss den Bestimmungen des Vertrages weitaus am gebräuchlichsten ist.

Unabhängig von den Vergleichungen, zu welchen diese Tabelle den Verwaltungen dienen kann, hat die ^eststelluug derselben überdies das nüzliche Resultat zur Folge gehabt, dass eine Reihe von Fällen konstatirt wurden , wo aus Grund verschiedenartiger Auslegung die gegenseitigen Tax^en zweier Länder nicht in Übereinstimmung waren. Hiedur.h wurden Aufklärungen hervorgerufen , welche schliesslich die Gleichförmigkeit dex Taxation im praktischen Dienste erzielten, wie solche im Grundsa^e durch die Vertragsbestimmungen angestrebt wird.

Wie die Romenelatur der Bureau.^, wurde aueh der Generaltaris in der Anzahl abgezogen , wie solche ua.h den Bestellungen der Verwaltuugeu berechnet werden konute . die erste Auflage enthielt demgemäss

3800 templare.

Da fex..er immer neue Büreaux^ errichtet werden und auch die Ta^enbestimmungen vielfach sich ändern , so wurde es uothwendig , alle solche vorkommenden Aenderungen den Verwaltungen zur Kenntniss zu bringen. Diese Mittheilungen bildeten den Jnhalt periodischer Notifikationen, welche in der Regel am ersten jedes Monats verosfentlicht wurden. Jn solcher Gestalt erhielt jede Verwaltung regelmässig das gleiche ^einschreiben, enthaltend die Büreau-Eroffnuugen , Taris.^ notizen oder andere Veränderungen und Korrekturen. Jede Verwaltung fand sich hiednreh der doppelten Mühe enthoben, die aus ihren.. eigenen Gebiete eingetretenen Veränderuugen allen andern Verwaltungen mit^u-

77 theilen, oder aber die Mitteilungen aller andern Verwaltungen, die oft unregelmäßig und in wechselnder Form erschienen, zu sammeln, zu ordnen und den eigenen Büreau^.. zur Kenntniss zu bringen.

Die ersten Notifikationen wurden sofort beim Beginn dieses neuen Dienstes erlassen. Sobald die Romenklatnr erschienen war, bildete dieselbe die Grundlage zu jenen periodischen Mittheiluna^n.

Unabhängig von dieser regelmäßigen Arbeit, gelaugten an das internationale Büreau in diesem ersten Jahre seiner Wirksamkeit verschiedene andere Vorschläge betreffend die Abänderung reglemenlarischer Bestimmunge.., sowie Anfragen über die Auslegung zweifelhafter Buukte des Vertrages oder des Reglements.

Nachdem mit den Verwaltungen , welche diese Fragen augeregt hatten , die erforderliche Korrespondenz gepflogen worden war,. wurden dieselben entweder an die nächste Konferenz .in Florenz verwiesen, oder sofort den übrigen Verwaltungen unterbreitet. Unter denjenigen Fragen, welche so den Gegenstand von Kreisschreiben des internationalen Büreaus bildeten, erhielteu die einen die einstimmige Genehmigung aller Verwaltungen und fanden sich dadurch definitiv erledigt, andere mussten nach Erörterungen, welche die Aufklärung der Frage zum Zwei.e hatten, der nächsten Konferenz vorbehalten bleiben.

Um dem Programme , welches laut Vertrag und Reglement dem internationalen Bureau gestellt war, Genüge zu leisten, blieb ihm noch die Ausgabe, eine allgemeine Statistik auszuarbeiten und eine telegraphisch...

Zeitschrist herauszugeben. Die Grüude, welche wir schon Eingang angesührt haben, gestatteten nur in den legten Monaten, uns mit diesen beiden Arbeiten zn befassen. Es wurden an alle Verwaltungen statistische.

Formulare versendet mit der Bitte, dieselben nach den darin enthaltenen Rubriken auszusülleu, und ^war vom Jahr 1849 an, d. h. von dem

Beginn des elektrischen Telegraphendienstes in Europa, bis und mit

18^8. Das internationale Bureau steht sich nun genothigt, die Rüksendung dieser Formulare abzuwarten, um dann an die Anfertigung der Zusammenstellung gehen zu konnen.

Was die Zeitsehrist anbetrisst, so find bis jezt nnr 2 Rummern erschienen, und zwar am 25. Rovember und 25. Dezember. Derzeitpunkt dieser ersten Veröffentlichung wurde jedoch nicht abgewartet, um für Sammlung eines geeigneten Materials zu sorgen. Es wurden vielmehr zu verschiedenen Zeitpunkten Fragen von allgemeinem Jnteresse dem Studium unter^vorsen ^ auch haben wir von mehreren Verwaltungen Mittheilungen erhalten, welche dazu bestimmt find, in uusere Zeitschrift aufgenommen zu werden. So besi^t das internationale Bureau für die nächsten Rummern genügendes Material, und wir glauben die Hoffnung hegen zu dürfen, dass das erwachende Jnteresse an der Zeitschrift selbst die Zahl dieser Beiträge noch vervielfachen werde, welche ohne Zweifel

7.^ dem Unternehmen ein Gedeihen sichern und dessen internationalen Eharakter wahren werden.

Zur Zeit der Organisation des internationalen .Bureaus wurde vom Bundesrathe für das erste Jahr ein Ansgaben^oranschlag von 31,000 Franken vorgesehen. Diese Summe wurde nicht erschöpft, da die wirklichen Ausgaben sich nur auf Fr. 28,8l 6. 27 Reliefen.

Die folgende Zusammenstellung zeigt die sür die einzelnen Bosten büdgetirten und wirklich verausgabten Snmmen.

.^...ranschl..^ ...Wirkliche .^ln.^aben.

Behalte und Vergütungen, . Fr. 15,800. --..

Material und Unterhalt .

,, 8,000. Druk- und Korrespondenzen ,, 5,200. --Reisekosten . . ^ .

,, 2,000. Total Fr. 31,000. Miethzinse, Büreaukosten

Fr.

,, ^ ,, Fr.

16,474. 18 8,000. --3,075. 7.4 1,266. 35 28,816. 27

Wenn die Ausgaben für Gehalte den Voranschlag überstiegen haben, so häng.. dies mit dem Bersonalwechsel des Büreans zusammen ; denn wie aus den Spezialbeschlüssen des Departements hervorgeht, wurden einige nachträgliche Reiseeulschädigungen bewilligt.

Der Betrag, welcher sür Miethzins, Büreaukosteu , Material und Unterhalt bewilligt worden ist , mag etwas hoch erscheinen. Wir beschränken uns daraus zu erinnern , dass diese Summe von Fr. 8000 dem Direktor des internationalen Bureaus vom Bundesrathe als fir^e

Entschädigung zugesprochen worden ist, mit der Bedinguug sür Miethe,

Mobiliar , Beleuchtung , Heilung und Bedienung ^ sowie für alle gewohnlieheu Büreaubedürsnisse besorgt zu sein. Mit Festsezung dieser

^...umme beabsichtigte der Bundesrath, die finanzielle Stellung des Direktors

zu verbessern, dem aus ganz besoudern Gründen nur eine Besoldung von Fr. 8000 ausgesezt wurde und nicht die Summe von Fr. 12,000, wie solche von der Konferenz in Wien als Minimum laut Protokoll der legten .^izuug festgestellt worden war.

Was die zwei lezten Voften anbetrisst, so blieben die Ausgaben unter^ dem Voranschlage. Zwar betrugen die Drukkosten in Wirklichkeit allein schon Fr. 6620. 7..) ; aber auf der Gesam.utheit dieser Ausgaben sind ^r. 354.^. 05 von denjenigen Verwaltungen. z^rükvergütet worden, welche eine grossere Anzahl Exemplare der Nomenklatur und des General^ tarifs bestellt hatten, als ihnen gratis zuzusenden waren.

Jn dem Kreissehreiben des Bostdepartemeutes vom 6. November, welches sür die Verwaltuugeu ihren bezüglicheu Theil an den gemein..

samen Kosten des Büreaus sür das erste Jahr seiues Bestandes seststellt, ist nach den bekannten Ausgaben der 10 ersten Monate und nach den

7.^ .voraussichtlichen, sur die lezten zwei Monate des Jahres, die ^Beitragseinheit aus 85 Franken berechnet worden, was einer Total.summe von

Fr. 28,985 entspricht. Da die wirkliehen Ausgaben nur Fr. 28,816. 27 betragen, so bleibt ein Ueberschuss von Fr. 186. 73 als guthaben der ^ahlpslichtigen Verwaltungen aus das nächste Geschäftsjahr zu übertragen,

was aus die Einheitse.uote einem Abzug von Fr. 0,4948 gleichkommt.

Die Summe , welche demzufolge für das Jahr 1870 jeder Ver-

waltun^ gutgeschrieben wurde, beträgt : für die 1. Klasse von Fr. 12. 37 oder sür 7 Verwaltungen Fr. 86. 5..)

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Total wie oben, abzüglich der von den Bruchzahlen der Centimes herrührenden Differenz . . . . . ^r. 168. 70

Die vorstehenden Mittheilungen scheinen uns über die Thätigkeik des internationalen Büreaus im Jahre 1869 die wünschbareu Ausschlüsse.

zu ertheilen.

^eschaft^krei^ des ^andels- und ^ollde.^rtements.

A. Handelsbewegung.

Vergleichen wir die befriedigenden Ergebnisse des Jahres 1868 mit denen des Berichtjahres , so lässt sich ein allgemeiner , wenn auch nicht bedeutender .^lusschwuug der .^audwirthschaft , der Jndustrie und des Handels nicht verkennen. Es schien uns angezeigt , die Resultate dieser drei Zweige der nationalen Thätigkeit, so weit sie mit Zuverlässig^ keit ermittelt werden konnten, hier in einem kurzen Uebexblik ^usammeuzustellen. Gegenüber der a l l g e m e i n e n F i n a n z l a g e E u r o p a s während des Vorjahres trat in derjenigen des Berichtsjahres keine erwähnenswerthe Veränderung ein, und es blieb unser Vaterland von einer Wiederkehr jener Krisen verschont, von denen dasselbe, ohne ihre Ursachen mitverschuldet zu haben, nur ^n oft schon heimgesucht worden ist.

^0 Der A u s s a l l d e r E r n t e v o n 1869 lässt sich kaum anders ....enrtheilen, als dnrch Vergleiehung der Hohe der Einsuhr mit derjeni^en der Vorjahre.

Die Einsuhr au Getreide und Mehl belies sich im Jahre 1869, nach Abzng der Ausfuhr, aus . . . 3,492,998 Zentner, dagegen im Jahre 1868 aus . . . . 3,809,570 ,, Die Eiusnhr vo.. 1869 betrug demnach bloss91 .^.^ derjenigen ^on 1868, in welch' lezterm Jahre sich die Nachwirkungen ...er sehwachen

Ernte von 1867 geltend gemacht haben.

Diese Zisfer entspricht einem Jahre des Wohlstandes und der Ve- .

triehsamkeit , sowie auch dem geringen Ertrage ^er Kartoffelernte und lieferte den Beweis, dass die Getreideernte im Allgemeinen ziemlich befriedigend ausgefallen ist.

K a r t o f f e l n u n d K a r t o f f e l m e h l f a b r i k e n . D i e Kartoffel.ernte von 1869 stand derjenigen von 1868 nach, gluklicherweise war die Qualität im Allgemeinen gut , und es ist die Krankheit nur selten ausgetreten. Die preise haben sich bedeutend gehoben.

Einige weitere Kartosfelmehlsabriteu sind im Bau begriffen. Die im Betriebe stehenden arbeiten für das Julaud . doch gelangt auch etwas ^um Export. Diese Jndustrie , welche ^en Kartoffeln in den Jahren des Ueberslusses einen sichern ^lbsaz gewährt, besizt sur unser Land eine Bedeutuug, die nicht zu unterschäzen ist.

W e i n . Troz der Ungunst der atmosphärischen Verhaltnisse, die im Monat Juni dem Wachsthum und der B.uthe des Wostoks so nachthe.ilig waren, dursten ...ie schweizerischen Weinbauern mit den Resultaten des Jahres 1869 beinahe ausnahmslos zufrieden sein.

Die .Qualität des Produktes u..ar vortrefflich und die Quantität diejenige eines guten mittlern Jahres. Rnr in Hessin und Graubüuden blieb der Ertrag einiger Gegenden unter dem gewohnlichen Durchschnitt, und hin und wieder zeigten sich Spuren der Krankheit. Hand in Hand mit dem Konsnm des Landes nimmt auch die Eiufuhr fremder Weine zu.

Die .Quantität des ex.portirten Weines hat sich seit 1864 verdreifacht.

Die Vermehruug der Einfuhr von W e i n g e i s t und B r a u n tw e i n hängt mit den Fortschritten in der Jndustrie der Ligueur- und Absinthfabrikatiou zusammen.

Die grosse Vermehrung in der Eiufuhr von Bier lassi. sich auf die eingetretene Ermässigung der Verbrauehsteueru zurüksühren. Es ist zu bemerken , dass die sehweizerischeu Brauereien ihre Vroduktiou vermehrt und ihr Er^engniss verbessert habeu.

Die O b s t e r n t e ^ lieserte einen sehr . verschiedeneu Ertrag, im Ganzen blieb er unter demjenigen eines mittlern Jahres. Die nord-

81 lichen Kantone indesse.., für welche das Obst einen Exportartikel nach Deutschland bildet, waren in günstigerer Lage und ^ogen aus ihrer Ernte ansehnlichen .^uze...

^ ^ Die T a b a k f a b r i k a t i o n liefert fortwahrend beinahe ^en Gesammtbedars des inländischen Konsums und behauptet sich nahezu auf

der bisherigen Höhe ihrer Ausfuhr,^ trozdem sie häufig genöthigt ist, neue Märkte aufzusuchen. Wenn die vergleichenden Tabellen der Jahre 1864-1869 eine kleine Verminderung nachweisen . so ist die Ursache hievon in der Veränderung des Systems der italienischen Tabaksteuer zu suchen.

Es ist nicht zu laugnen, dass diese Jndustrie, wenn sie auch nur einem eingebildeten Bedürfnisse dient, andererseits unser Volk von einer schweren Abgabe befreit, welche es an das Ausland entrichten müsste, und dass sie schon aus diesem Gründe alle Reichten verdient, die zum Fortbestand ihres Gedeihens ersorderlich sind.

und mit aus des

Der H a n s - und. F l a c h s b a u bleibt im Allgemeinen stationär liesert nichts sur die Aussuhr. Die wenigen Spinnereien, die sich der Bearbeitung dieser Stoffe beschäftigen, sehen sich genothigt, sie andern Broduktionsläuderu zu begehen. Das einheimische Brodnkt Jahres 186.) war aber reichlich und gut gerathen.

Das Aufsuchen und die Zubereitung gewisser zur Bürsten sabrik a t i o n geeigneter Vflauzenwu.^eln ist für einige Gemeinden des Kantons Tesfiu zu einer Jn^ustrie geworden , die von Jahr z... Jahr eine größere Händezal^l in Einspruch nimmt und immer günstigere Resultate liefert.

Mit Vergnügen konftatireu wir, dass sich der H o p f e n b a u einzu..

bürgere scheint. Versuche im Kanton .^olothurn, der bereits mehr als sechstausend Vflauzen besizt , haben zu einem hochst besriedigeuden Resultate gesührt.^ Gleiches vernehmen wir auch aus andern Kautonen.

Jü mehrern Kautouen sind erst vor Kurzem die von ihnen erlasseneu For st g e s e z e , sowie die Versuche zur Einführung einer wiri.hs c h a s t l i c h e n B e h a n d l u n g ihrer W a l d e r ins .....eben getreten, deren gute Folgen sich schon je^t fühlbar machen.

D^ie Einfuhr von Steinkohlen dürste eine Verminderung der Holzschlage bewirken.

Jm Steigen der preise des verarbeiteten Hoizes scheint nun ein Stillstand eingetreten zu sein, und man ist sogar gezwungen, au^uerkennen, dass die Vermehrung um ei^e Million, welche die vergleichende Tabelle über die Ausfuhr der Jahre 18^4/18^9 ausweist, eiue grossere Quantität repräsentirt als in den Vorjahren. Es wurde die Bemerkung gemacht, dass die Holzausfuhr nach Frankreich seit einiger Zeit vorzugs...

Bundesbla^. .^ahra.XXII.Bd.II.

6

82 speise si.ch^ aus grob beschlagenes Holz beschränkt, das sich sür die versehiedenen Bedürfnisse seiner Jnduftrie besser eignet.

Die A l p e n w i ^ t h s c h a s t , welche die Produktion von Heu, Vieh, Butter und Käse umsasst , hatte steh im ganzen eines guten Ertrages ^u erfreuen, und wir eitiren , um die günstigem und ungünstigen Verhältnisse, welche sie im Jahre 186.) durchzumachen hatte, näher ^u beZeichnen, aus der ^ahl der erstern : die Maul- und Klauenseuche, die während einiger Zeit in den nordöstlichen Kantonen geherrscht hat, den späten S.hneefall, der die Alpenwirthschast auf den holder gelegenen Weiden Graubündens bis Ende Jnni unmöglich machte, und endlich die andauernde Trokenheit in .^beritalieu, wodurch dem Perl^aufe unseres ^

Viehs in diesem Lande Abbruch geschah. Unter den günstigen Verhält-

nissen erwähnen wir des reichen Futterertrags, der erhohl.en Viehpreise, der wachsenden Nachfrage , sowie der Preiserhöhung von Butter und Käse und ihrer vermehrten Ausfuhr.

^lls eine wüns.henswerthe Verbesserung wurde moglichste .....^schränkung der Buttersabrikatiou bezeichnet . deren Herstellung aus Unkosten der Qualität des Käses erfolgt. Auch wird behauptet , dass gewisse fegenden der Schweiz, welche vermoge ihres alpischen Eharakters die grossi.en Quantitäten des vortresflichsten Produktes^ liefern konnten , sich in dieser Hinsicht von andern, von der Ratur weniger bevorzugten Lo.^

kalitäten überflügeln lassen. Mit allen. Recht und mit gegründeter Aus-

sicht auf Erfolg arbeiten ^aher einige intelligente Bürger daran, dem Fortschritte auch. in jenen Gebenden , wo diese Produktion theilweise noch vernachlässigt wird, Eingang ^u verschaffen.

Bei Prüfung der vexgleieheuden Tabelle über die Ein^ und Ausfuhr des Viehs während der Jahre 1864 und 18^9 stellt sich, als Folge der ^ollred..ktion, eine Ver.uehruug der Aussuhr nach den Zollvereinsstaateu und uach Oesterreich heraus. Was die Bferdeaussuhr betrifft, so hängt sie vom ^riedeu oder Krieg ab.

Uusere B a u m w o l l e n i u d u s t r i e theilte das allgemeine .^oos dieser Juduftrie in ganz Europa. Die.Veränderuugen in den Preisen des Rohstoffes und der so oft zum Raehtheile des Fabrikanten zu Tage ^ getretene Uuterschied ^wischen diesen und den Preisen des Fabrikates, namentlich was glatte Gewebe und solche sür den täglichen Gebrauch anbetrifft, mussteu sehr .entmutigend wirken. Andererseits hatten die .^auptmärkte, welche von unsern Fabriken mit sarbigen Geweben, seien sie^ bunt gewoben, gefärbt oder bedrul^t, versehen werden, ihre Vorrätl^e von früherher erst zum Theil abgesezt und gaben im Lause des Jahres nur sehr weuige Bestellungen aus. Das Jahr 1.^6.) war also für unsere.

Baumwolleniudustrie ein hochst ungünstiges .^ nichts desto weniger hat sie sich alle Opfer auferlegt, um mit voller Thätigl.eit sorl.arbeiten ^u Tonnen,

^

83 und es gingen die schwierigen ..Verhältnisse , mit denen die Fabrikanten zu kämpfen ^hatten, an ihren Arbeiter^ unbemerkt vorüber. Dagegen hatten sich diejenigen ^weige dieser Jndnstrie, welche. sich zu einer wirklichen, unserm Lande eigenthümli.hen Kuustsertigkeit erheben, wie die .glatten ex^rafeinen Gewebe, gewisse Gattungen der saconnirten, besonders aber die Hand- und Maschinenstikerei, welche in den Konsum der reichen und begüterten Klassen Europas und Amerikas übergehen, im Jahre 186.) ihrer

Erfolge zu rühmen und .^llles berechtigt zu der Erwartung, dass sie sich

noch lange im Besize der Vortheile erhalten werde , die sie ihrer aus einer langen Lehrzeit beruhenden ^uperorität zu danken hat. Die Arbeitslohne halten sieh auf einer befriedigenden .^ohe und haben aus diejenigen der andern Jndustrien ihre Rükwirkuug geäußert. Sehr mit Unrecht wollte mau , anlässlich der Frage der zeitweiligen Zulassung baumwollener Gewebe in Frankreich , welch^ lettere durch kaiserliches Dekret unlängst. ansgehoben wurde, die niedrigern Arbeitslöhne der Schweiz, ein wenig begehrenswertes ^rivileginm, welches sie nicht mehr befizt und dessen Rükkel.r nicht i.. ihren Wünschen liegt, als entscheidendes Hauptmotiv geltend machen.

Wir haben während des Berichtsjahres zu wiederholten Maien die grossten Anstrengungen gemacht, um die französische Regierung über das Jnteresse ihrer eigenen Jndustrie aufzuklären, das ein Ha.^dinhandgehen mit der unsrigen erheischt, indem sie, zum Vortheile il.res Exportes, einen .^heil unserer Gewebe, die vom sranzosisehen Standpunkte ans bloss als Rohftoss zu betrachten sind, übernimmt. Diese Anstrengungen siud, wie bekaunt, bisher ersolglos geblieben, ohne da^ ab..r Dieser l^..ftand^ aus die Produktion unserer Fabrikanten irgendwie von Eiufluss wäre. nur werden die Waaren künftighin durch die Hand anderer Drnker und Zwischenhändler auf die nämlichen Märkte gelangen.

Die vergleichende Tabelle von 1864/1869 bezeichnet da.^ Verhältniss, in welchen. sich die Einfuhr des Rohstoffes seit dem nach Beendiguug des amerikanischen Krieges eingetretenen Sinken der preise wieder gehoben hat.

Die Erzeugung der R o h s e i d e , welche sich immer noch vorzugsweise aus die Kantone Hessin und Granbünden beschränkt, lieferte ein

befriedigendes Ergebniss. Ju Tessin wird der Ertrag im Beri^tsja^re aus 460,000 ..^fund Eoeons, zu ungefähr Fr. 2. 75 per .^fund, berechnet.

Der Abschlag , welcher auf die günstigen Ergebnisse der Seidenkultur des Berichtsjahres in nahezu ganz Europa ersolgte, hat selbstver-

ständlich aus die Juhaber der ^eidenvorräthe uaehtheilig zurükgewirkt , dagegeu hat sieh die Fabrikation der Gewebe und Bänder gehoben, welche sich im Allgemeinen einer guten Campagne ersrente, der Export

84 war immer in voller Thätigkeit, besonders von dem Zeitpunkte an, wo der Rükgang der Breise zum Stehen kam und den Rufern allen Grund zur Beunruhigung beuahm. Die ^.lrbeil.slohne sind überall gleich geblieben.

^lusser den Webereien der Kantone Aargau, Basel und Zürich sind auch im Kanton Tesstn zwei neue Unternehmen entstanden, die einen besriedigenden Fortgang haben. Wenn einige Zweige, wie z. B. die SchappeSpinnerei, weniger günstig gestellt waren, so darf man doch der Hoffnung Raum geben , dass die ^eubelebnng der Jndustrie in Frankreich auch ihnen Eutsehädignug bringen werde.

Jn der vergleichenden Tabelle über die Ein - und^ Aussnhr der Jahre 1864 und 1869 zeigen die Zahlenverhältnisse ziemlich bedeutende Sch^wankun^en. ^Die Handelsverträge sind hieraus nicht ohne Einfluss geblieben. aber^die bestimmende Ursache muss in den starken Schwankungen der ^e^enpreise, welche nun endlich ihr Ende erreicht zu haben scheinen, gesucht werden.

V e r s u c h e zur A k k l i m a t i s a t i o n v o n S e i d e n r a u p e n .

Aus den Wunsch eines Seidenzüchters, der sich zur Uebernahme sämmtlieher Kosten anerboten , haben wir neuerdings die Gefälligkeit unseres Mitbürgers, Hrn. V e r r o t t e t in Bondicher.^ , in Anspruch genommen, um durch seine. Vermittlung eine neue Senduug von lebeuden Eoeons der .^nrm.^ Myh..^ zu erhalten. Am 10. April und 8. Mai 1869 trafen daun ^243 Stük dieser Eoeous in Bern ein und werden sofort an den Besteller abgeliefert. Die Resultate besriedigteu weit mehr als die srüher.^ es gelang , zwei Generationen zn erzielen , und es dürfte wohl zwekmässig sein , die Versuche in grosserm Massstabe fortzusein, insofern sieh wieder ein Mauu fin^t,^ der sieh dex ^aehe mit der gleichen Uneigeunüzigkeit und mit dem gleichen Eifer annimmt, wie Hr. Verrottet, dessen im Januar 1870 erfolgten Hinseheid wir zu beklagen haben.

Der uämllche Züchter hat auch seine Versuche mit den Eiern der ^tnrni^ V^m.^M^yn fortgesezt und mit zweihundert aus seiner vorjähria.e.. Zncht gewonnenen Eoeons einen Ertrag von 6435 besru.hteten Eieru erzielt, so dass er jezt die Akklimatisation dieser Raupe als eine endgültig sestgestellte Thatsaehe betrachtet.

Die S t r o h - und B s e r d e h a a r s a b r i k a t i o n entwikelte im Berichtsjahre, sowohl was Geflechte als verfertigte Hüte anbetrifft, eine sehr
erfreuliche Thätigkeit, und es hat aus allen ausläudischeu Märkten, aus denjenigen Nordamerikas, Euglands, des ^ollv^erei.^, ...^esterreichs, vou welch^ le^term allein ..)0,000 Bsund Strohgefiechte bezo^eu wurden, sowie sogar aus denen Jtaliens, wobei der Export sieh^dnrch den Handelsvertrag begünstigt sah, eine starke Nachfrage stattgefunden.

^5 Die W o l l e n s p i n n er e i u n d W e b e r et ist aus dem Stadium der Versuche herausgetreten, um in dasjenige des regelmässigen Betriebes überzugehen. .Abgesehen von den in verschiedeneu Kantonen zerstreuten Tuchfabriken, die nur für den innern Verbrauch arbeiten, gibt es, wie die uns zugegangenen Berichte besagen, in den Kantonen Zürich, Glarus und Schafshausen einige Etablissemeute, die mit Erfolg nach Deutschland und Jlalien Ausfuhrgeschaste gemacht habeu.

Mit grosser Befriedigung konstatiren wir, dass unsere Uh r en i n^ du strie ihre Anstrengungen auch im Berichtsjahre, und zwar in noch hoherm Grade als im vorhergegangenen, mit Erfolg gefront sah.

Aus den uns zugegangenen Berichten gehen drei Tatsachen hervor : 1) Die Ausfuhr hat auf beinahe allen von unserer Uhrenindustrie besuchten Märkten zugenommen.

2) Die Judustrie der Hauptpläze Genf, Vallée du lac de .lo.^...., ^ Cro.x, Reuenburgex Berge und bernischer Jura bestrebt sich , in ^er jedem dieser Bläze eigenthümlichen Spezialität ihre Brodukte moglichst zu vervollkommnen. Hiebei leitet sie das eigene Jnteresse, und es ist jezt für de^ Kaufmann uud den Abnehmer ein Leichtes, sich vor Schaden zu bewahren.

3) Die Nachfrage nach Arbeitern wird immer stärker. sie sichert den ausgebildeten Arbeitern ihre Existenz und wird dazu beitragen, einige im .^aufe der legten Jal^re entstandene neue fabricationseentren aufrecht zu erhalten.

Es ist zu wünschen, dass unsere ^.chaalenmacher allen Versuchungen widerstehen, welche sie zu einer Veräußerung des Feingehaltes der goldenen uud silbernen .^ehaaleu und znm Abweichen von dem aus ihren Märkten gese^lieh bestehenden Feingehalte verleiten mochten. Solche Manipulationeu würden, angesichts der vollkommen berechtigten Strenge der Eontroliruug Seitens des Auslandes, die Distreditirung unserer Judustrie nothwendig zur ^olge haben.

^ .

Für d i e F a b r i k a t i o n v o n M a s c h i n e n u n d W e r k z e u g e n

war das Jal.r I86.) ein günstigeres als das vorhergegangene. Die grossen Etablifsemente waren stark besch.istigt, und diejenigen zweiten Ranges haben alle ohne Ausnahme in den ortlichen Bedürsuisseu Gelegenheit zur ununterbrochenen Beschäftigung ihrer Arbeiter gesnuden.

Die Konstruktion von Dampsschissen, Eisenbahnwaggons, Gewehren, Uhrmacherwerkzeug , Stikmaschinen und endlich von Maschinen zum industrielleu, häuslichen und laudwirthsehaftlichen Gebrauche behauptet sieh erfolgreich in alleu sich mit solchen Arbeiten besehäsligendeu Werkstätten.

Die Ziffer der Ein- uud Ausfuhr der rohen und verarbeiteten Metalle liefert den Beweis^ ihrer Thätigkeit.

^6 Die Fabrikation .^von mathematischen Jnstrumenten in Aarau und von physikalischen in Genf erhält sieh aus der Hohe der Vollkommenheit, die ihren europäischen Rns gegründet hat.

H o l z s eh n i z e r e i. Die Tätigkeit in dieser Branche und der Absaz an Ort und Stelle sind fortwährend befriedigend. Offenbar werden ihre Erzeugnisse grosstentheils von Touristen augekaust .^ sie bilden den Gegenstand einer regelmässigeu Ausfuhr, die besonders des Umstaudes wegen besondere .Aufmerksamkeit verdient , weil ihr Werth aussehliesslich dnrch ^ändearbeit bestimmt wird.

Die G e r b e r e i erfreut stch fortwährenden Gedeihens. Jhre BroAuktion , die aber dnreh den stets sl^lbarer auftretenden Maugel an .Eichenrinde beschränkt wird. dekt großenteils den inländischen Bedarf und bildet einen Exportartikel nach England und den Bereinigten Staaten ; auch fürJtalien und Deutschland besteht eiuige ^a^hfrage. Die Schweiz führt eine bedeutende Quantität grosser ^..ä^te in rol..em Zustande aus, und ihre Einfuhr besteht hauptsächli.h in l.leiueu Lämmer-, Zikel- und sogar in Kalbfellen.

Die B a p i e r f a b r i k a t i o n weist besriedigende Resultate auf .

sie dekt ^um grossen Theil den inländischen Bedars au grobem und gewohnlichem . so.^ie au Drukpapier. Die Aussuhr dieser Bapiersorten gestaltet sich zieu^lich vorteilhaft, wie a^ eiuer Vergleichung der Aussuhrziffern von 1864 und 186..) hervorgeht. Die Ho^asernfabrikation hat einen Aufschwung genou.meu und zählt sezt mehrere Etablissemente, so dass diese Jndustrie deni .Lande gesichert zu sein scheint.

Die ansehnliche Verminderung des Einfuhrzolles für G l a s w a a r e n infolge der Handelsverträge hat deren Einsuhr gesteigert.

Die Ansfnhr von G l e t s c h e r e i s ua^h seinen bisherigen Märkten ^hat auch in diesem Jahre fortgedauert.

Jn der Fabrikation der A u i l i u f a r b e u herrseht fortwährend grosse Thätigi.eit. und die eiulangeuden starken Aufträge beweisen, dass die an der Spize dieser Brauehe stehenden Fachmänner unter ihren Konkurrenten den ersten Rana^ behaupten. ^

87 Erziehungen zum ^u^..nd.

a. V e r h a n d l u n g e n m i t d e n e u r o p ä i s e h e n . ^ t a a t e n .

Durch die Ernennung eines H a u d e l s s e k r e t ä r ^ wurde die rasche Publikation des aus die Handelsverhaltnisse bezüglichen Theiles unserer Konsularberichte ermöglicht .^ diese Berichte werden auch künftighin gleich nach ihrem ^Eingange im Bundesblatte veröffentlicht werden.

^.....anl.^eich.

Einige schweizerische M u s i k a l i e n h ä n d l e r haben über lastige Formalitäten, denen ihr Geschäftsverkehr in Frankreich unterliege, Klage geführt. Von Seite des kaiserlichen .Handelsministeriums ist der an

dasselbe gerichteten Reklamation des Bundesrathes vollständig Rechnung getragen worden.

Deutsche^ ^l.I.^ein.

Die Vertragsunterhaudlungeu wurden im April 1869, und zwar bei dem die kantonalen Eonsumsteueru betreffenden Artikel 8 des Vertrages, der zum Abbruch der vorjährigen ^Konferenzen Veranlassung gegeben, wieder ausgenommen und am l 3. Mai zum definitiven Abschlusse geführt. Sie fanden in Berlin statt , und es war die Schweiz hierbei durch ihren Dortigen Gesandten, ..^errn Oberst Hammer, vertreten.

Zwar hat der Vertrag nicht alle Erwartungen erfüllt. Die Zölle für manche unserer Erzeugnisse, wie z. B. sür Wein sind allzuhoch gegriffen, als dass sich in dieser Hinsicht ein regerer Verkehr zu entwikeln vermöchte, andererseits aber gewährt er den grossen Vortheil, dass der schweizerischen Jndustrie durch die ihren Manusakten eingeräumte. Behandlung gleich der meistbegünstigten Ration die Konkurrenzfähigkeit auf dem deutscheu Markte ermöglicht .vird.

Der Vertrag wurde von der Schweiz am 26. Juli und von .^renssen, Ramens der Zollvereinsstaaten, am 30. Juli 1869 ratisizirt und ist mit 1. September 1869 in Kraft getreten.

..^e.^^eich.

Am 5. ^ebruar 1869 wurde von Oefterreieh ^der von ^ihm unterm 5. Januar ratifizirte Handelsvertrag in Vollziehung gesezt. Jn .^olge dieses Vertrages hat sich unsere Uhren.^, Käse- und ^trohgeflechtausfuhx um ein Merkliches gehoben, was aber in Bezug auf die andern schweiz.

Exportartikel nicht der Fall gewesen ist. Da jedoch Oesterreich in liberale Bahnen eingelenkt zu haben scheint, indem es Schritt sür Schritt seine.

Tarise reformirt , so ist die Schweiz zu der Hosfnuug auf eine erhebltche Verkehr^vermehrung mit diesem ^ande berechtigt.

..^ien.

Ans Ansuchen Tessins und Graubündens haben wir uns bei der italienischen Regierung, unter Berufung aus Art. 7 des Handesvertrages dafür verwendet, dass die italienischen Zollämter von Borlezza (zwisehen dem Lnganer- und Eomersee) und Madonna di T.raiio (am Eingange des Bnschlaper-Thales) znr Vornahme von Trausitabse^tiguugen ermächtigt werden mochten. Die italienische Regierung ertheilte zwar die fragliche Transtt..rmächtiguug, jedoch mit dem bes.hränkeudeu Znsaze, dass bei Borlezza der Tabak und bei Madonna di Ti.^uo die Gewebe, Kolonialwaaren uud der fabrizirte Tabak ausgeschlossen sein sollen. Unsere wiederholten Bemühungen in Betreff der Zollstätte Madonna di T^no für die Gewebe und Kolonialwaaren , oder doch für ledere allein, die Aushebung dieser Beschränkung zu erwirken, sind erfolglos geblieben.

^.....nien.

Wie im vorjährigen Geschäftsberichte Ehapu... , den schweizerischen Generalkonsul den Abschluß einer Handelskonvention mit Unterhandlung zu treten. Am 27. August drid die Unterzeichnung und Auswechslung

erwähnt , haben wir Herrn in Madrid, beauftragt, sur der spanischen Regierung in 1869 erfolgte dann in Maeiuer Deklaxatiou , wodurch

sieh die Schweiz und Spanien in Bezug auf Zollangelegenheiten die.

gegenseitige Gleichbehandlung auf dem ^usse der meistbegünstigten Ration vorläufig auf die Dauer von zehn Jahren zusiehern , ein Uebereinkommen , das namentlich für die schweizerischen Baumwollenwaareu,

Uhren und Bijouterien von grosser Wichtigkeit ist. Die Ratifikation Seiteus der gesezgebenden Räthe der Eidgenossenschaft ist unterm 20/22.

Oktober^ 1869, nicht aber bis je^t diejenige der spanischen Eortes erfolgt. Die Ursache dieser Verzogeru..g ist einzig den. osteru Ministerweehsel in Madrid und in den dortigen , alle übrigen Fragen absorbirenden politischen Konstellationen zn sncheu. Rachrichten neueru Da-

tums stellen jedoch die Ratifikation in nahe Aussieht.

^^n^aI.

Unsere auf Gleichstellung der schweizerischen Fabrikate mit denen der meistbegünstigten Ration, resp. mit Frankreich, gerichteten Bestrebun-

gen sind auch im Berichtsjahr erfolglos geblieben. Die portugiesische

Regierung erklärte , es sei ihr nicht moglich , den durch Vertrag vom 11. Juli 1866 an Frankreich zugestandenen Tarif auch auf die Schweiz auszudehnen, indem es hiesür eines soxmliehen Vertrages oder einer besondern Ermächtigung des Parlamentes bedürfe. Weder zu den. einen noch ^u dem audern dieser Mittel koune gegenwärtig die Zustimmuug des Parlaments erwartet werden. Hiemit verband sie jedoch die ^weitere Erklärung , Massregeln treffen zu wollen , damit die schweizerischen

89 Waaren zu den gleichen Zollangen wie die der meistbegünstigten Ration in den portugiesischen .Kolonien zugelassen würden. Hierauf richteten wir an dieselbe das Gesuch, die betreffenden Verfüguugen iu Bälde zu treffen und solche zu unserer Kenntniss gelangen zu lassen, gleichzeitig sprachen wir die Hoffnung aus , später , beim Eintritt günstigerer Konstellationen, dennoch zum Abschlusse eines Handelsvertrages ^u gelangen.

^^ei.

Da die Berichte, welche unsern bei der Frage betheiligten Jndustriel.len zugegangen waren , voraussehen liessen , dass von Seite der Türkei aus Veranlassung der bevorstehenden Revision des Handelsvertrages mit Frankreich wichtige ^ugestanduisse in Bez...g auf ihre Zolltarife gemacht werden würden , so haben wir unsern Minister in Baris mit den erforderlichen Jnstruktionen versehen, um von der franzosischen Regierung die Zustimmung zu erlangen, dass unsern Delegirten der Zutritt zu den Konferenzen gestattet werde. Dieses Gesuch hatte sich Seitens der genannten Regieruug einer sreundlichen Ausnahme zu erfreuen,.

indem. sie sich bereitwillig finden liess, durch Vermittlung ihres Gesand-

teu in Konstantinopel den Wunsch des Bundesrathes dem türkischen Ministerium empfehlend vorzulegen. Sobald die sraglichen Konferenzen, die einen Aufschub erlitten , erosfnet sein werden , wird sich unsere unausgesäte Aufmerksamkeit ihnen zuwenden.

h.V e r h a n d l n n gen mit a u ß e r e u r o p ä i s c h e n Ländern.

.^e^eini^te Staaten ^n ^rd..n.^r^.

Ueber Umfang und Bedeutung der nach dieser Richtung ex^portirten Schweizerprodukte siehe nachstehende Tabelle.

Die im Jahr 1866 aus Veraulassuug der durch das Zollamt von Rew-.^ork vorgenommeuen Beschlagnahme schweizerischer Seidenwaaren angehobenen Brozesse sind auch während des Berichtsjahres nicht zur Entscheidung gelangt, und es haben sich die betreffenden Fabrikanten, welche bisher eine gütliche Beilegung herbeizuführen bestrebt waren, entschlossen, die Austraguug dieser Brozesse den Gerichten anheimzufallen.

Tabelle .^r. VL .^lu^hr atl.^er ^chmeiz nach den bereinigten ^..aatelt don .^o^amerika im ^ahre l^^..

glichen nnt de^eni.^eu .^es ^lthtes 1.^, auf Grundlage der Mittheilungen der ..Konsulate in Zürich, Basel und Gens.

..^onfular^ezir.k.

Artikel.

Zürich.

l^.

Seidene Gewebe und Seidenbander . . ^ .

Baumwollene Gewebe Stikereien . . . . . . .

Hüte aus Stroh oder Holzfasern Uhren

.

.

.

.

Mufikdosen

.

.

.

.^ife

.

.

.

.

Leder

.

.

.

.

Verschiedenes

.

.

.

.

.

.

.

^

15,123,369 .^3,134 3,896,^01 1,650,678

.

.

.

.

.

.

l .

^ .

1 ^ .

Fr.

13,429,513 1,152,085 10,102,876

. . .

l^.

t.^.

^

499,^5

967,726

23,423,607

26,904,908

3,602,908

1,252,708

.

.

Gens.

3,219,702 258,738 15,708 44,603 64,157

.

Total ....^

Fr.

Basel.

Total.

^

28,552,882 2,253,134 3,896,701 2,802,763 13,322,578 258,738 1,268,416 44,603 1,531,608

Fr.

21,197,593 1,242,910 3,050,127 2,102,497 10,469,728 344,448 1,057,437 217,986 1,622,265

53,931,423

41,304,991

91 ^erh..ndlun.^n mit d^n ^nt^nen.

Mit Rote vom 1. Okt. 1869 haben wir, e..us erneuertes Ansuchen der. Regierung von A a r g a u , die grossh. Badile Regierung um ihre Mitwirkung ^ur Regelung der aus dem Rheine zwischen Sakingen bis Basel bestehenden Schisfssahrtshemmnisse ersucht^ E^ erfolgte jedoch unterm 23. Rovember von Seite dieser Regierung eine Rnkantwort in ablehnendem Sinne.

J.. Betreff des an uns gelangten, gegen den Bezng der Flossdurch^ lassgebühr in .^ausenbnrg gerichteten Rekurses hat die Regierung von Aargau dnrch Bes.hluss vom 3. Mai 186..) diese Gebühr ^bis aus Weiteres eingestellt.

Jn Gemässheit unserer an die Regierung von F r e i b u x g gerieteten Einladung, betreffend Modifikation des Gesezes über den Handel mit Pumpen vom 30. Rov. l 853 im Siune des Art. 29 der Bundesverfassung (s. Geschäftsbericht pro 1867 S. 210) wurde von derselbeu eiu von dem Grossen Rathe über diese Materie unterm 8. Mai .l 869 erlassenes ^Gesez eingesaudt, dem wir, als den Bundesvorschriften entsprechend, unsere Genehmigung ertheilt haben.

Eine Besehwerde gegen die Getraul.everbrauehsteuer aus der im Kauton Solothuru eingeführten Weindruse haben wir begründet gesunden, und die dortige Regierung., unter Hiuweisung aus Art. 32 der Bundesverfassung, zur Aushebung dieser Steuer eiugeladeu. Die Aushebung ist dann auch durch Verfügung der Regierung vom 23. Juni .l 869

ersolgt.

Zwei aus. Küssnacht im Kanton Sehw.^z eingelangte Beschwerden.

betreffend die Tonrordnung sür die Rigitrager. habeu wir abgewiesen, in Betracht, dass nicht der Bundesrath, sondern die zuständigen kantonaleu Behorden darüber ^u entscheiden hätten, ob der von Küssnacht auf den Rigi sührende Weg .- wie von den Betenten behauptet , von der ändern Seite aber bestritten wnrde - ein öffentlicher sei.

.^ndel^l.^^^ Rach einer in üblicher ^orm ersolgten Ausschreibung hat der Bnndesrath unterm 15. Rovember. die Wiederbese.^uug der Stelle eines Haudelssekretärs vorgenommen. Es wurde dadurch dem in der lezten Jullsi.^ung der eidgen. Räthe angenommenen Bostulate entsprochen.

92

^ ^^

S^neebrnch ..m .^t. ^ottl^rd.

Wir konne.. im A.llgemeinen nur die einlasslichen Bemerkungen be-

stetigen , die im lezten Geschästsberiehte enthalten sind. Reues hat sich im Berichtsjahr nicht zugetragen , das der besondern Erwähnung werth.

wäre.

Zum ^lük sind auch keine erheblichen Unfälle zu erwähnen.

Unterbrechungen des Verkehrs kamen verhältnissmässig nicht mehrere vor als in andern Jahre.. , wobei indessen nicht zu übersehen ist , dass die Gotthardstrasse weg..^ ihrer ungünstigen Anlage und dem Mangel an Gallerien mit denen andere Bergpässe an. ihren gesährlicheu Stellen ge.^ sehüzt sind, nicht verglichen werden darf.

Am 15. Mai wurde der Bass für Rädersnhrwehrke geossnet (Anno 1868 den 10. Mai).

Auch dieses Jahr hat es an Drängen um früheres Ausschneiden uicht gefehlt , wir haben indessen , da ein grosser Tl^il des ausgeschnittenen Passes leider zugeschneit worden u.ar. also zum zweiten Male ausgeschnitten werden musste, uns nicht so sehr drängen lassen , uni übermässige oder unnice Kosten zu vermeiden , wie wir im lezten Bericht des Näheren dargethan haben. Dadurch wurde es uns

moglieh, iuner den Schranken des Büdgetskredits zn bleiben.

Die daherige.. Auslagen belesen sich im Ganzen ans Fr. 40,880. 05,

gegen Fr. 40,761. 47 im vorhergehenden Jahre. Jm Budget waren vorgesehen Fr. 42,446. 94. Es zeigt sich also eine Minderansgabe von

Fr. 1566. 8.).

Das im leztjährigen Berichte näher bezeichnete System der permanenten in den Sehirmhäusern wohnenden Weger hat sich auch im legten Jahre als zwekmässig bewährt, und wir schreiben demselben theilweise anch die billigere Besorgnng des Schneebruchs zu.

^. Zollverwaltung.

1.

^m Allgemeinen.

Mit dem Ansauge des Berichtsjahres trat, wie bereits im lezten Jahresbericht erwähnt ist, der Handelsvertrag mit Oesterreich in Kraft.

Obschon dadurch in unserm Kouveutionalzolltarif keine weiteru Modifikationen eintraten , als die bereits in vorangegangenen Verträgen mit andern Staaten stipulirten , so hat dennoch seither der Verkehr zwischen der

93 Schweiz und Oesterreich sich fühlbar gehoben, und es finden bereits schweizerische Erzeugnisse dort Absaz, welche bisher ausgeschlossen waren.

Die Beseitigung unseres Transitzolles trat au.h gegenüber den andern Vertragsstaaten in Krast und verfehlte nicht, aus unsern Durchfnhrverkehr befruchtend einzuwirken. Jm Uebrigen perweisen wir hier aus das weiter oben im Handelsberichte Angeführte.

Wesentliche Vortheile brachte dieser Vertrag für die Grenzbewohner, denen aus der ganzen Linie spezielle Zollverkehrserleichterungen eingeräumt worden sind. So hatte z. B. die schweizerische Tl^alschast Sam^naun (Graubünden), welche drei Viertheile des .Jahres nnr über österreichisches Gebiet per Achse gar nicht anders verkehren kann, bis jezt keine Bewilligung zum Transit sür zollpflichtige Gegenstände über osterreichisches Gebiet. Die Folge davon war, dass die Bewohner jener ganz abgeschlossenen schweizerischen Thalschast genothigt waren , ihre Güter beim Eintritt aus österreichisches Gebiet zu verzollen, oder ihren Bedarf von österreichischen Kaufleuten zu beziehen, wo ihnen natürlich der dortige Eingangszoll ebenfalls berechnet worden war.

Durch den Handelsvertrag ist nun dieser Uebelstand gehoben. Die Einwohner von Samnaun können ihre Bedürfnisse zollfrei über österreichisches Gebiet per Transit beziehen, hingegen bezahlen sie. nach wie vor den schweizerischen Einsuhr^oll sür das, was sie nicht ans der Schweiz beziehen.

Sehnliche Verhältnisse bestanden zwischen dem Unter-Engadin und dem Münsterthal. Der Handelsvertrag gestattet nun den Verkehr sowohl über Martinsbruck, Tausers, resp. Münster, als durch das Avignathal. Dadurch wurde endlich Bedürsnissen Rechnung getragen , welche schon längst Berüksi.htigung hätten finden sollen.

Die Gren^erleichterungen zeigen ihre wohlthätigen Folgen aber be. sonders längs des Rheiues , wo eine Brüke nach .^er andern entsteht, um die Bewohner der beidseitigen User einander näher zu bringen.

Bereits zeigt der Grenzver^ehr eine erhebliche Zunahme, und es würde derselbe sich noch weit mehr steigern, wenn Oesterreich sieh dazu hätte entschliessen können, uns im ^eredlnngsverkehr Gegenrecht zu halten. Wir gestatten unsern Angehörigen , im Vorarlbergischen arbeiten zu lassen und die Erzeugnisse zollfrei zurük zu bringen, während ...^esterreich es umgekehrt bei uns nicht
erlaubt.

Jm Berichtsjahre ^trat mit dem 1. Mai auch der Handelsvertrag mit Jtalien in Kraft. Da beide Theile sieh bereits aus dem Fusse der ^ meistbegünstigten Rationen behandelt hatten, so brachte diese Vertragspoll^iehung hierseits wenig Aendernngen mit sich , da unsere ^pezialkonzessionen sich auf die Herabsezung der vier Artikel : Südfrüchte, Strohhüte , Teigwaaren , Statuen und Monumente erstrekten ; uns dagegen

94 kamen die seit dem Abschlnss des^ italieuisch-sranzostschen Vertrages zwischen Jtalien und Oesterreich vereinbarten Erleichterungen zu gut, die nicht ohne Bedeutung find.

Aus die hierseitige Reklamation wegen unrichtiger Zollbehandlung der Bserde und Schafe in Jtalien hat die dortige Regierung die eutsprechenden Weisungen erlassen ^ bezüglich der Znlasfnug von gezwirnten Leinengarnen gleich den einsachen lehnte hingegen Jtalien unser Begetreu wiederholt ab , ungeachtet der von Jtalien uns kouzedirte Ein^ suhrzolltaris nur zwischen eiusa.hen , rohen , gebauchten oder gebleichten und gefärbten Garnen unterscheidet. Jtalien berief sich aus seiuen allgemeinen Tarif, der gezwirnte Leinengarne besonders ta^irt.

Die oben in dem Berichte der Handelsabtheilung gegebenen Mit.^ theilungen geben einlässliche Erläuterungen.

Mit dem 1. September endlich trat der m.t dem deutschen Zollund Ha.ndelsverein abgeschlossene Handelsvertrag in Wirksamkeit. Spezielle Zollerleichteruugen wurden gegenseitig keiue gewährt, sondern nur die Gleichstellung mit den meistbegünstigten Rationen zugesichert ; dagegen stipulirt dieser Vertrag erhebliche Erleichterungen für den Grenz- und den ...^eredluugsverkehr. Die erstereu werden allgemein zur Anwendung gebracht. Sie verursachen ohne Zweifel einen namhaften Ausfall in unsern Solleinnahmen. Derselbe dürste anch durch die ausgedehnte Zolleuthebnng im Veredlungsverkehr noch gesteigert .^exden. Ueber die Tragweite dieses Ausfalles konnen wir uns indessen erst ein näheres Urtheil erlau.ben , wenu die Erfahrung darüber Aufschluss gegeben haben wird.

Es ist jedoch uicht zn verkennen , dass dadurch der gegenseitige Verkehr gehoben und indirekt die Zollerträgnisse auf andere Weise wieder gewinnen werden.

So weit.wir bis jezt beobachten konnten, wird der Verkehr mit dem Zollverein auch im Allgemeinen sich erheblich vermehren. indessen müssen wir es auch hier der Zukunft vorbehalten , das Verhältuiss näher zu würdigen.

Die im ^irt. 5 des Vertrages und im Schlussprotokoll vorbehaltenen Kontrolmassregeln über den Veredlungsverke^r wurden aus einer im August in Karlsruhe abgehaltenen Konferenz zwischen deu gegenseitigen

Delegirten festgestellt. Beide Theile haben das daherige Protokoll genehmigt, und es ist dasselbe bald daraus iu Vollzug gese^t worden.

Znr Ermoglichung der Abänderung des Eisenbahntraeé E o l l o n g e ^ T h o n o n , gegen ein solches von A n u e e . ^ - A n n e m a s s e ^ T h o n o n mit Zweigbahn von A n n e m a s s e nach G e n f , konzed.rteu wir au Frankreich ^zn Guusten von S a v o ^ e n und dem Ba.^s de Ge^ einige weitere Zollerleichterungen für den Grenzverkehr, mittelst Abschlusses einer nach längerer

95 Unterhandlung am 24. Rovember 1869 in Baris zu Staude gekommeneu Konvention , welche wir mit einer Spezialbotsch..st zur Ratifikation vorgelegt haben, auf welche hier verwiesen wird.

Einer von Württemberg eingelangten Reklamation wegen Erhebung einer Mahngebühr. in Rorschach hat die Regierung von St. Gallen, auf unsere Einladung, sofort Rechnung getragen.

Verfügungen ^allgemeiner Ratur, welche aus die .Organisation des Zollwesens Bezug hatten, wurden im Berichtsjahre keine erlassen.

Der durch die vielen Bestimmungen der Handelsverträge ziemlich . modifizirte schweizerische Zolltarif kann in seiner dermaligen Fassung schwerlich mehr genügen, da er bereits für die Zollbeamten selbst schwer verständlich zu werden ansängt. Auch in Hinsicht ^der Eintheilung desselben dürste eine Umarbeitung geboten sein , wodurch eine rationellere übersichtliche Zusammenstellung der einzelnen Artikel ihrer Ratur nach erhältlich wäre. Wir werden uns im L^ause dieses Jahres mit dieser

Arbeit beschäftigen, die übrigens bereits im Bericht der nationalräthlichen

Brüsuugskommission, betretend die Geschästsführnng im Jahr 1865, ausdrükiich empfohlen worden war. Wenn wir diesem Wunsche bisher noch nicht nachgekommen sind , so geschah es desshalb , we.l wir abwarten wollten, bis der Abschluss sämmtlicher Handelsverträge mit unsern Rachbarstaaten vollendet war, was nnn seit dem 1. September der ^all ist.

Die für den Transithandel mit Bartiegntern gestatteten ansnahmsweisen Zollerleichterungen, über welche die nachstehende Tabelle Vll Aufschluss gibt, zeigt im Berichtsjahr, mit Ausnahme des Kaffees , überall, zum Theil sogar sehr erhebliche Verminderungen des daherigen Verkehrs.

Mau sollte daraus schliessen dürseu, dass diese Einrichtungen dem Han-^ delsftande kein Bedürsniss seien. Wir wollen indessen darüber noch weitere Erfahrungen abwarten , bevor wir auf Aen^erungen Bedacht nehmen.

Tabelle Rr. VIL neberficht ul.er die .^ransitabferti^nn.^en fur nachbenannte .^rtie.^uter, welche im Bericht^n.hre ^eleitfcheine auf fech.... Monate erhielten.

Solche Abfertigungen kamen por im Gebiet

I.

Zentner.

Baumwolle, rohe . .

Eisen in Masseln . .

Farbhölzer u. Farbstoffe Getreide . . . . .

Mehl

.

.

.

.

.

Oele, fette . . . .

Reis

.

.

.

.

.

.

Seide, rohe Wolle, rohe Kaffee

.

.

.

.

. .

.

.

76,140 400 14,153 14,806 2,994 5,517 194 315 2,713 6,732

II.

Zentner.

361 -

-

23,0l5 1,200 1,078 54 .

-

579 2,586

III.

IV.

Zentner.

Zentner.

6,179

1,398

- ^

367 1,141 1,200 5,648

-

4,550

V.

Zentner.

-

VI.

Zentner.

1,549

-

-

-

-

-

-

24 428 -

--.

-

17 961 23,271 1,705 1,620 -^

223

.

1 635 ^.

^ ^^ ^

Total l ^ .

Total 1.^.

Zentner.

Zentner.

85,627 97,249 400 1,000 14,520 20,138 56,923 831,^540 28,665 81,850 13,972 14.979 1^868 1,307 743 2,042 3,515 5,125 15,503 13,521

97 ^. personellem.

Durch Absterben verlor die Verwaltung im Berichtsjahr zehn Beamte und Angestellte.

Die ledig gewordenen Stellen wurden alle .wieder besezt.

Gegen einige Beamte musste eingeschritten werden, durch Verweis, Bussen und Entlassung. Das Bedürfnis.. schärserer Uebe^vachung, resp.

öfterer Jnspektionen , zeigt sich immer mehr. klagen des Vublikums ^..on Belang kamen keine por.

3. ^l^tten.

Die per Eilsuhr aus den Stationen Basel, französischer Bahnhos, und Genf angelangten Güter wurden bishex durch die dortigen Haupt^ollstätten abgefertigt. Jn den legten Jahren hat dieser Verkehr so zugenommen, dass wir die Ausstellung eigener Zollstätten dafür zu beschlossen für nothig hielten, eine Massregel, die ihre Vollziehung indessen erst im lausenden Jahre findet. Zollstätteu, deren Jahreseinnahmen wie in Basel

^egen Fr. 10l),000 und in Genf gegen Fx. 60,000 ausmachen, dürfen nicht mehr als Filialen behandelt werden.

Die^ im legten Geschästsbericht angesührten Reparaturen an d..n Zollhäusern zu Eampoeologno und Monstein-.^u, von der Uebersehwemmung im ...^pätjahr 1868 herrührend, wurden im Berichtsjahre ausgeführt und dadurch diese Gebäude wieder in guten Stand gestellt.

Das neue Zollgebäude in Mieeourt konnte im Jahr 1869 noch nicht ganz vollendet werden, so dass der Bezug desselben erst in das lausende Jahr sallen muss. Eine Ueberstürzung der Axbeiteu hätte nur aus Rechnung der Solidität des Gebäudes geschehen kounen, wesshalb wir nicht auf dessen ..Vollendung im lezten Jahre bestanden. Jm ^rühling

1870 kann die Verlegung der Zollstätte in dasselbe geschehen, und es ist

bereits oie Miethe des bisherigen Lokals gekündet.

Jm Sommer 1869 verursachte ein über die Gegend von Basel hereingebrochenes Hagelwetter bedeutenden Sehaden an mehreren ^er dortigen Zollgebäude, der aber sofort reparirt wurde.

Jn einigen der altern Z.ollgebäuden in den Kantonen Gens und Reuenburg waren ebensalls einige Hauptreparaturen nothwendig. Ueberhaupt versäumt die Zollverwaltung niehts, um die 46 ^ollhä.^ser, welche Eigenthum des Bundes sind, in ordentlichem Stande zu halten.

Jn den Mißverhältnissen der Zollverwaltung kamen keine erheblichen .Veränderungen vor. Die einzige von Bedeutung ist diejenige von

Bund^bl^l.. Jahra. XXII. Bd. II.

7

^ Rorsehach , wo wegen Abbruch des dortigen Kaufhauses eine Verlegung der Zollette mit dem Riederlagshaus zur Notwendigkeit geworden war.

4. ^.^.^..^user.

Das bei Behandlung des lezten Geschäftsberichts bezüglich der Freihäfen in Genf un^ St. Gallen durch die Bundesversammlung ange-^ nommene Bostulat, zu untersuchen und .Abhilfe zu treffen, wie den dort ^ mißbräuchlich eingerissenen Ungleichheiten in der Zollbehandlung (^ettoVerzollung) am wirksamsten zu steuern sei , hat bereits seine Erledigung gefunden.

Schon in der Dezemberstzung haben wir den Räthen einen Bericht

hinterbracht, der genehmigt worden ist. Seither ist diese Angelegenheit

im Sinne dieses Berichtes geordnet worden. Wir glauben, uns dess-.

halb^ hier über diesen Gegenstand nicht weiter verbreiten zu sollen.

Die übrigen Riederlagshäuser werden im Lause dieses Jahres , in so weit nothig, einer Revision unterstellt werden. Die im legten Jahresbericht angeführten Uebelstände bestehen noch, und wir hoffen, im nächsten deren Beseitigung melden zu konnen. Bei einzelnen Etablissementen dieser Art wird es sieh fragen, ob deren Fortbestand und der damit verbundene .^achtheil für die Verwaltung noch ein Bedürfnis. ist. Die so un^erhältnissmässig schwache Benuzung derselben durch den Handelsstand liegt zum Theil in der ünzwekmässigeu Lage dieser Entrepots (wie z. B. in Lau^anne und Schasshausen), der.en Stelle unter den heutigen Verkehrsverhält...

nissen im Bahnhose sein sollte. Wird dieses Missverhaltniss vom Vnbliknm

nicht gefühlt, fo ist das Riederlagshaus selbst kein Bedürfnis mehr und muss ...urch die Eamiouage der Riederlagsgüter nach .^inem entfernt gelegeneu Entrepot und zurük nach dem Bahnhos die Benuznng desselben jedenfalls so erschweren, das.. es sich nicht selbst erhalten kann. Solche Zustande legen der Zollverwaltung Opfer auf, die aus die Dauer nicht gerechtfertigt sind. Ein Begehren von Frankreich um Errichtung eines ...^iederlagshauses im^Bahnhofe zu Genf ist, weil mit andern erst jüngst.

erledigten fragen im Zusammenhange stehend, noch unerledigt.

Der Verkehr der Riederlagshänser hat im Berichtsjahre wieder stark abgenommen : .^lnno 1868 wurden im Ganzen eingelagert .

. Ztr. 193,814

,. 1869 dagegen bloss .

^urükge^ogen wurden

^luno 1868 ,, 1869

.

.

.

.

.

.

und ans Lager verblieben

Anno 1868 .

,, 1869 .

.

.

.

.

.

.

.

.

^ 109,404

.

.

.

.

.

.

. Ztr. 198,157 . .,, 111,237

.

.

.

.

.

.

. Ztr. 11,84^ . ,, 10,015

^ . ^Dex bedeutendste Ausfall^wischen 1868 und 1869 zeigt sich bei den Riederlagshäusern in Basel, wo st^att Ztr. 36,464 nur Ztr. 29,935 eingelagert .^u.r^n,

,, Zürich, ,, " ,, 109,480 ,, ,, 34,.954

,,

,, Morsee, ,,

..

,,

,,

21,037

,,

,,

16,786

,.

Zuwachs zeigten nur Schafshausen von ^tr. 1473 auf Ztr. 3443,

und Mandino

,,

,, 141l ,,

,, 2185.

Dieser Auss^l.l mag. hauptsächlich vo^ ^en dem Transitve...k.e.h.r f........

Bartiengüter bewilligten Zollerleichterungen herrühren^ indem v.iele Spekul.^i....n.sartikel nun in .^rivatmagazinen la.gern statt in .^ied.erlagshausern.

Es^ ist natürlich, dass^ dadurch das finanzielle .^...ge.^niss d^ Rieder-

lagshäusex sich ungünstiger gestalten .mussate ; .^llein^ gerade desshalb liegt es in der Stellung der Verwaltung , zu untersuchen , wo .^ied.e....lagshauser in solchen Verhältnissen stehen, dass ihre. ^orte^isteuz nicht ^nehx a.ls ^edurfniss erscheint, und in diesem Falle deren Umgestaltung oder.

Aufhebung anzustreben , damit die sür di.e Verwaltung damit v.ex^un.^ d.^nen. ungerechtsertigten jährlichen Defizite nach und nach, wenn ni.^t ganz verschwinden, do^ erheblich reduzirt werden können.

^.

^n^chuz.

Diese Dienstabtheilu^g hat im Berichtsjahre keine Verankerung erlitten. Die ^ahl des Personals. blieb sich gleich. Die ^r.üher häu.^g.

vorgekommenen Mutationen sind zum grossten Theil verstunden, seit.dem die Besoldung mit der Zahl der Dienstjahre erhöht werden kann.

Auch die Vertragsverhältnisse mit den Kantonen blieben unverändert.

Die früher hie und da vorgekommenen Reibungen zwischen Grenzwächtern und.. dem Bublikum zeigen sich .^.sserst selten mehr. Ga.uz zu

vermeiden siud sie natürlich nicht. Der Gang des G.^nz.dienst.es im Allgemeinen gab zu keinen erheblichen Klagen Veranlassuug.

6. ^ül^rtretun^n.

Die zur Entdekung gelaugten Strafalle des Berichtsjahres beliefen sich auf ...

^.

.

.

.

. 471 Fälle, unerledigt waren noch vom Jahr 1868 .

.

19 ,, . zusammen

490 Fälle.

100 Ue.bextrag Von diesen wurden erledigt : durch Fallenlassen .

.

.

.

.

. 1 4

., gütliche Unterziehung

.

.

.

. 452

,,

.

.

.

.

gerichtlichen Entscheid

490 Falle.

7

^-- 473 ..

Am Jahresschluß waren noch hängend .

.

.

und zwar 6 beim Gericht und 11 bei der Verwaltung.

17 Fälle,

Die Gefammtzahl ist um 65 Fälle geringer als im vorhergehenden Jahre. Auch der Betrag der umgangenen Zolle ist bei Fr. 2711 nm Fr. 333. 93 geringer, und ebenso stieg der Gesamtbetrag der ausgesprochenen Bussen bloss auf Fr. 16,497.. 07. zeigt also auch eine Abnahme von Fr. 2190. 31.

Mit geringen Ausnahmen waren die Uebertretungen des Zollgesezes nicht gravixender Art ; dagegen kamen namentlich auf den Eisenbahnen häufig Gewichtsdifferenzen vor , die zu der Annahme führen mussten , dass nicht nur eine Verkürzung des Zolles , sondern aueh eine solche bezüglich der Frachtgebühren beabsichtigt sein müsse.

Die erhebliche Zahl solcher Fälle und die grosse Wahrscheinlichkeit, dass Versender und Empfänger sich ofters darüber verständigt haben dürsten, zwingen uns, dergleichen Vergehen etwas schärfer zu ahnden.

Von den 7 Fällen, die gerichtlich .behandelt werden mussten, fielen 5 zu Gunsten I..ex Verwaltung und 2 zu Gunsten der Beklagten aus.

Diese lezteren kamen in Genf vor, wo dergleichen Vergehen durch Ge.^ ^worne beurtheilt werden.

^.

^ll^rt^uiu^n.

Jm Berichtsjahre kamen 805,506 Zollabfertigungen vor,

tm Jahre 1868

.

. 796,773 und 751,694 im Jahre 1867.

Es zeigt sich mithin eine fortwährende Zunahme in den Gefehäften der Zollverwaltung. Dadurch erklärt fieh auch die Zunahme des Personals und der Verwaltungsausgaben.

Die im Manuskript enthaltene Beilage gibt über die einzelnen .^..bfertigungsarten nähere Details, auf welche wir hier verweifen.

8. finanzielle ^rgelmisse im Vergleich zum Jahre 1868.

Einnahmen der Zollverwaltung.

Einsuhrzolle

. . .

Aussuhrzolle

.

. .

Durchfuhrzölle .

. .

Durehfuhrscheine

.

.

Riedexlagshausgebühren , Zollbussenantheile

. .

Ordnungsbussen

. .

Waggebühren

.

. .

Verschiedenes

.

. .

Vermehrung. Verminderung.

l^.

Fr. 8,475,129. 75 ,, 411,731. 58 ,,

^

-

2,8l 7. 85 14,735. 97 ,, 5,392. 90 " 537. 17 ,, 11,473. 37 ,, 33,363. 98 Fr. 8,955,182. 57

I...^.

8,500,329. 35 430,880. 81 51,618. 98

l^9.

25,199. 60 19,149. 23 .

^

17,478. 60 5,938. 13 471. 89 12,465. 76 32,215. 34 9,051,398. 86

I .

^ .

.

.

.

.

.

.

.

.

4 8 , 8 0 1 ^

1 3

2,742. 63 545. 23 65. 28

992. 39 1,148. 64 1,213. 92

97,430. 21

.I0.2 .^egeni..bex dem Jahresergebniss von 1.^68 sehen wir also eine Mindereinnahme von Fr. 96,216. 29. Der. grösste Theil davon fällt auf die Aufhebung der Durchfuhrzolle, welche vom Anfange des Be.^ xiehtsjahres hinweg nicht mehr erhoben wurden.

Auch bei den Einsuhr.. und Aussuhrzollen zeigten sich erhebliche Abnahmen, was theilweise. dem erleichterten Grenzverkehr zuzuschreiben ist , wie ex durch die Verträge mit Oesterreich und dem deutschen Handels^ und Zollverein eingeräumt wurde. zum Theil aber wax der Verkehr überhaupt in ^lni^en Hauptartikeln . wie z. B. Wein, Getreide, Mehl, Kaffee u. s. w., erheblich schwächer.

Es steht indessen doch zu hoffen, dass diese Ausfälle nach und naeh sieh auf dem vermehrten Verkehr wieder deken werden. Bereits zeigt der Anfang ^ des laufenden Jahres eine nicht unwesentliche Zunahme tm allgemeinen Vexkehx, worauf geschlossen .werden darf. dass, unvoxhergesehene Storungeu abgerechnet, ein Anziehen in den Geschäften im Eintreten begriffen ist.

^ 18^.

Fr.^ 586,85.^. 67 Reisekosten und Expertisen . . . . .

8,180. 30 Büreaukosten . . .

. . . . . , ,, 111,879. 3^ ,, 12,62^. 40 Mobilien und Gexäthschasten^ . . . .

,, 2,.597.. 91 ,, 326,588. 58 Zollanslosung . .

. . . . . .

,, 2,398,^553. 06 ,, 40,880. 05 . ,, 36,721. 65

2,50^.. 19 311^,679. 22 2,398,553. 06 40,761. 47 28,765. 85

Fr. 3,524,886. 93^

3,467,701. 76

A u f g a b e n d.^x ^llve^walt^un^.

Behalte

.

Reubauten

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

..^renzschuz

.

.

Schneebrueh

.

.

Verschiedenes

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

l^8.

567,188. 68 7,221. 60 111,022. 69

Von dieser Vermehrung sind vorerst abzuziehen die für Zubauten ausgegebenen, nicht z^u den ordentlichen Ausgaben. gehörenden .

Die bleibenden

.

.

.

.

.Vermehrung.

19,670.

958.

856.

12,626.

88.

14,909.

99 70 62 40 72 36

118. 58^ 7,955. 80

57,185. 17 1^2,626. 40 44,558. 77

vertheilen sich auf sämmtliche Rubriken mit einziger Ausnahme der Zollauslösungen . die , weil vertragsmassig festgestellt, sich gleich. bleiben müssen.

^ .

^

104 Die weitexn Ausschlüsse finden sich in der im Manuskript beiliegend den Uebersicht gegeben , auf welche wir der .^ürze wegen hier einfach aufmerksam machen.

Zieht man von den Gesamtausgaben von Fr. 3,524,886. 93.

...b 1^ die Leistungen für den Zollloskauf mit

Fr. 2,398,553. 06 bruchs am Gotthard mit ,, 40,880. ^05 3) die bereits erwähnten Baukosten mit .^ . . ,, 12,626. 40 4) die Mobiliaranschaffungen . . . . . . , , 2,597. 91 mit zusammen .

,, 2,454,657. 42

2) die kosten des Schnee-

so bleiben an wirklichen Verwaltungskosten . . .Fr. 1,070,229. 51 oder entsprechend einem Verhältnisse von 11,...^ Brozent der Roheinnahmen. Für Anno 1868 war das Betrefsniss 11,..^.. ..Prozent. Di.^

Steigerung dieses Verhältnisses i^t eine Folge der erheblichen Minder-

einnahmen im Berichtsjahre gegenüber dem Jahre 1868, der bedeutenden Reparaturen an Zollhäusern, welche, wie oben bemerkt, durch die Ueberschwemmungen vom Spätjahr 1868 veranlaßt wurden, und schl.iesslich durch Kreirung neuer Beamtungen auf verschiedenen Grenzpunkten, was sieh durch die fortwährende erhebliche Zunahme der Zollabsertigungen hinreichend erklärt.

Jm Vergleich zum Budget gestaltet sich das Rechnungsergebniß folgendermassen : a. Einnahmen. Dieselben waren veranschlagt auf Fr. 8,700,000. -

Der wirkliehe Ertrag belauft sieh auf ,, 8,955,182.57 somit eine Mehreinnahme von Fr.

b. Ausgaben.

255,182. 57

Dieselben waren büdgetirt auf Fr. 3,545,200. -ausgegeben wurden . . . . . . 3,524,886. 93

also weniger als bewilligt Fr. 20,313. 07 Dabei ist zu. bemerken , dass von dem im Budget pro 1869 für die Reubaute in Mieeouxt vorgesehenen Kredit von Fr. 20,000 bloß Fr. 12,626. 40 verwendet wurden. Der Rest von Fr. 7,373. 60 muss im lausenden Jahre verwendet werden.

105 Das wirkliche Jahresexgebniss der Zollverwaltung ist folgende.^: Die Einnahmen betrugen .

.

.

. F r . 8,955,182. 57

und die Ausgaben

. . . . . , , 3,524,886. 93 der Reinertrag also

Fügt man die unter den Ausgaben begriffenen

Fr. 5,430,295. 64

.,

15,224.. 31

für Reubauten und Mobiliarankäufe hinzu, die als Vermögensvermehrung zu betrachten sind, so erzeigt sich ^in reines Erträgniss der Zolle für Anno 1869 von ...

Fr. 5,445,519. 95

Jm Jahre 1868 betrug. dasselbe . . . ,, 5,583,697. 10 ,, ,, 1867 ,, ,, . . . . , , 4,848,169. 16 ,, ^, 1866 ,, " . . . . , , 5,217,031. 59 Rähere Aufschlüsse ergeben sich au.^ den diesem Berichte im Manuskript beigefügten Spezialbeilagen, aus welche hier hingedeutet wird.

Die monatlichen, dem Finanzdepartement abgelegten Rechnungen Wurden von diesem alle gutgeheissen.

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Bericht des Schweizerischen Bundesrathes an die h. Bundesversammlung über seine Geschäftsführung im Jahr 1869.

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Bundesblatt

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Jahr

1870

Année Anno Band

2

Volume Volume Heft

17

Cahier Numero Geschäftsnummer

---

Numéro d'affaire Numero dell'oggetto Datum

30.04.1870

Date Data Seite

1-105

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