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Bericht de...

Schweiz. Generalkonsuls in Yokohama (Hrn. R. Brennwald von Männedorf) über das Jahr 1869.

(Vom 22. April 1870.)

An den hohen schmelz. Bundesrath.

Tit..

Erster Theil.

1. Lage im Allgemeinen und Handelsgesetzgebung

Rachdem im Rovember 1868 die legten Vertheidiger des TaIkunats, oder weltlichen Herrschers von Japan, sich nach langem Widerstaude endlich der Partei des Mikado's oder geistlichen Herrschers unterworfen hatten, bildete sich im Worden von Japan eine Partei uuter dem japanesischen Admiral Ennamoto, welcher von der Jnsel Besso Besiz genommen und eine iudependente Regierung eingesetzt hatte, in Folge dessen die Feindseligkeiten sich noch bis in. Juni 1869 hinauszogen.

Erst nachdem auch da die Mikado-Partei siegreich war und die Rebellen geschlagen hatte, kehrte das Zutrauen in die neuen Zustände langsam zurück.

Jnzwischen wurden mit dem Reujahr 1869 Bedo und Riengata dem sremden Verkehr erosfnet, ohne jedoch den vielgehegten Erwartungen zu entsprechen. Da Bedo für grossere Fahrzeuge unzugänglich ist, so waren auch die Geschäfte an jenem Platze nur unbedeutend uud wurden meist durch Yokohama vermittelt. Man ist allgemein der Ueberzeugung,

132 dass, weil zu nahe an Yokohama gelegen, .^edo für den fremden Handel..

direkt nie von grosser Bedeutung sein kann.

Die Eröffnung von Riengat.^ hat sich ebenfalls als verfehlt her^ ausgestellt, da die Westküste von Japan, wo dieser Hasen gelegen, für^ die Schiffahrt mit allzugrossen Gefahren verbunden ist.

Auch die in der Jnnland-See eröffneten ..^l.^e Kobe (Hiogo) und Osakka haben alle Erwartungen getäuscht und die Geschäfte scheinen.

dort so unbedeutend zu sein, dass bereits mehrere Häuser sich von dort^ zurückgezogen haben und andere sehr wahrscheinlich ihrem Beispiele folgen werden. Es hat sich nun zur Genüge herausgestellt, dass es damit nicht gethau ist, einzelne Häfen zu eröffnen, ohne auch das dahinter legende Land den Fremden zugänglich zu machen ; die Spesen werden dadurch vermehrt, ohne dass das Geschäft eine entsprechende lukrative Ausdehnung gewinnt. Jm Ganzen genommen haben also alle neu eröffneten Häfen nur ein klägliches Resultat ergeben, so dass wohl mit Sicherheit anzunehmen ist, dass Yokohama auch für die Zukunft der Mittelpunkt und

Hauptpla^ für den Handel mit Japan bleiben wird.

Tro^ dieser günstigen .Lage ist aber auch hier das Geschäft während dem Jahr 186..) kein lohnendes zu nennen. Die Hauptex.portartil.el.

wie ^eide und Thee wurden mit enorm hohen ^reisen bezahlt, während in Europa und Amerika sich die Märkte sür diese Artikel immer ungünstiger gestalteten, und schliesslich solche Transaktionen nur uoch mit Verlust abgewickelt werdeu konnten.

Mit Importartikeln war der Vlal., dermaßen überführt, dass an eine Realisirnng derselben ohne grosse Opfer gar nicht z.. denken war.

Einzig rohe Garne bildeten hievon eine Ansnahme und fast das gan^e Jal.^r hindurch halben sich dieselben trol^ grosser Auküuste gut bezahlt.

Von andern Jmportartikeln sind die hiesigen Magazine se^t noch ange-

füllt ohne irgendwelche Aussichten aus ^emnächstige Besserung.

Die

Hauptursachen mögen wohl in dem ungleichen .Bürgerkriege zu suchen sein, welcher au^.h hier die Einführung von Bapiergeld zur Folge halte, das. enormen Fluktuationen unterworfen war, ebenso wie die .Landesmünze. die J^ibus, welche sueeessive schlechter geprägt wurden und schliesstich nur uoeh einen relativen Werth hatten. Die Seidenerute war bedeutend geringer als ini vorigen Jahre, in ^olge dessen den Japanern weniger Geld zufloss. Hiezn kam noch eine ganz missrathene Reisernte, so dass die disponibel Kapitalien des Landes durch diesen Ar-

tikel gänzlich absorbirt wurden, und gegen Ende des Jahres bildete dies so zu sagen den einzigen Jn.portartikel, welcher noch ..^u^en liess.

Laut den Tabellen des hiesigen Zollam.es, welche gegenüber der frühern Jahre ziemlich zuverlässig betrachtet werden kounen, ergibt sich folgender Ausweis. des Jmport- und Exporthandels:

133 ..^ ^ Jmporten .^ 12,6.l 7,174 Exporten ,, 9,083,302 Total . ^ 21,700,476

l^ Jmporten ^ 12,397,149 Exporten ,, 17,698,606 Total . ^ 30,095,755

folglich eine Verminderung pon eirea . 8 Millionen Dollars^, welche in den Exporten allein stattgefunden hat, während die Jmporten eirea eine Viertel Million Dollars mehr betragen, als diejenigen pon 1868.

.^. Erzeu.^niffe der ^andwirthschaf... , der Bergwerke und der Industrie.

Jn Folge des fast ununterbrochenen Regenwetters während dem ganzen Jahre sielen die Ernten im Ganzen genommen sehr spärlich aus und am meisten litt die Reisernte, die total missrathen ist. Die enormen Reiszufuhren ans Saigon (Eoehinchina) durch die Fremden waren eine grosse Wohlthat für das Land, das ohne diesen Umstand der grossten ^un^ersnoth anheimgefallen wäre, denn während der japanesische Reis bis ans ..irea .^ 5 per Vieul stieg, wurde ihnen der fremde

Reis anfänglich zu .^ 2. 25 zugeführt, der dann aber in Folge des grossen Eonsums bis ans .^ 2. 75 gegen Ende des Jahres stieg ^ immer-

hin noch ein bedeutender Unterschied gegenüber dem inländischen Brodukte.

Ueber Bergwerke und Jndustrie ist den frühern Berichten, die diesen Buukt ausführlich behandelten, nichts Reues beizufügen. Einzig die Ausbeutung der Kohlenbergwerke scheint während dem lezten Jahre .^ortschritte gemacht zu haben. Die Qualität hat sich gegenüber den srühern Jahren bedeutend verbessert, steht aber immer noch hinter derjenigen der englischen Kohlen zurück. Jhre ausserordentliche Billigkeit veranlaßt dennoch viele fremde Schisse, sich derselben auftatt der englischen zu bedienen, welch lettere dadurch eine unerwartete Eoneurrenz erhalten haben, denn während sie srüher mit Leichtigkeit zu ^ 18 Abnehmer sanden, sind je^t kaum mehr als ^ 7 bis 8 per Tonne zu machen.

Ueber die Ausbeutung der Gold-.. und Silberminen, die in Japan bedeutend sein sollen, ist es immer noch nicht moglieh, zuverlässige Auskuust zu erhalten. Man hort wohl hie und da, dass eiuige Daimios zu diesem Zwecke Europäer eugagirt haben, aber über die Resultate ist einstweilen nichts in Erfahrung zu bringen.

Man erwartete allgemein, dass Knpfe^, dessen Export die Regierung srüher monopolisât hatte, nach Aushebung dieses Monopols eine bedeutende Rolle spielen und frei an den hiesigen Markt gesührt werden würde, allein dem war nicht so. Gelegentlich wurden allerdings einige kleine Barthien verschifft, die aber schwerlich den Erwartungen der Ex^ porteure entsprochen haben werden^ und so lange die Japaner auf ihren

134 hohen Forderungen beharren, ist wohl an eine regelmassige Aussuhr diesel Artikels nicht zu denken.

^. .......otaleinful.r und .......otalau^ulir.

a. T o t a l e i n s u h r .

Wie vorhin erwähnt, beträgt die Gesammteinsnhr des Hafens von

Yokohama im Jahre 1869 mexikanische Dollars 12,617,174, somit eine Zunahme von nahezu einer Viertel Million gegenüber derjenigen.

von 1868 . aber die erzielten Breise können im Allgemeinen kaum als befriedigend betrachtet werden, und in den meisten fällen waren die

Verluste sehr empfindlich. Shirtings und Garne bildeten auch dieses

Jahr wieder die Hauptstappelartikel, wovon sich letzterer ganz ordentlich bezahlte, und sieh eine merkliche Zunahme gegenüber 1868 herausstellt.

Es wurden nämlich 1868 eirea 36000 Bieuls, und

1869 ,, 51000 ,, importirt, mithin eine Mehreinsuhr von 15000 Bieuls, während 527,834 Stück Shirtings im Jahre 1869 gegenüber 519,166 Stücke im Jahre 1868 eingesührt wurden, somit ein Ueberschuss von 8668 Stück.

^ür diese le^tern waren jedoch die Breise nicht so besriedigend wie für Garne. Alle andern Baumwollartikel gaben eben so ungünstige Resultate , auch Tuche nnd andere Wollartikel fanden nur z.. verlnstbringenden preisen Abnehmer, da auch hievon der Blal^ überführt war.

Waffen und Kriegsmuuitiou haben naeh Beendigung des Krieges die grosste Baisse erlitten, denn während z. B. srüher kurze Eufieldflinten zu .^ 20 bis 22 verkaust wurden, sind sie .^t nur noch mit Mühe zu ^ 6 bis 7 anzubringen.

Reis wurde das gan^e Jahr hindurch in bedeutenden .^uautitäten eingeführt und meistens ^u lohneuden ^reisen abgebt, da derselbe von

Saigon aus verhältnissmässig billig hieher gelegt werden konnte. Jm

Januar war derselbe zu ^ 2. 25 per Bieul ^uotirt und stieg langsam bis im Mai aus ^ 2. 65, siel dann aber in ^olge von Ueber.ührung bis im September auf .^ 2. 10. ^lls jedoch um jene Zeit das Missrathe^ der Erute bekannt wurde, stiegen die Breise bis gegen Oktober ans .^ 2. 60 per Bieul und am Ende des Jahres war derselbe mit .^ 2. 7^ a^uotirt.

Baumwolle wurde ziemlieh viel von El.^ua importirt, aber ohne die gewünschten Resultate, da dieselbe schon an der .Bezugsquelle zu theuer war, und der grosse Jmport vou Garneu mag ^diesem Artikel auch einigen Einhalt gethan haben.

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^ ^ b. T o t a l a u s f u h x .

Laut den beiliegenden Tabellen steht die Ausfuhr von 1869 derjenigen von 1868 um .^ 8,615,304 zurück, und zwar ist dieser Ausfall in den Hanptartikeln wie Seide, Seideuranpeueier und Thee bemerkbar.

Es wurden während dem Jahre 1869 nur et.r.a 9000 Bieuls Seide

ex^portirt gegenüber eirea 15000 Bieuls im Jahr 1868 und auch die

....Qualität der Seide u..ar im ganzen genommen sehr miltelmässig.

Trotzdem wurden hier immer uoeh sehr hohe Breise bezahlt und zwar

Anfangs des Jahres bis auf Sh. 39 und 41 per .^ nach London gelegt, für beste Sorten. die aber schliesslieh nur mit enormen Opfern realisirt werden konnten.

Die .Seiden aus der Brovinz Oshin haben. sieh das ganze Jahr hindurch am besten gehalten. die schonen Sorten wurden mit ^ 800 à 850 per Bieul. bezahlt und liessen gewohnlich aus den europäischen Märkten noch eine bescheidene Marge.

Jm Ganzen genommen verwenden die Japaner nicht mehr jene Sorgfalt aus die Qualitäten der Seide, die man an ihnen früher gewohnt war, was wohl bis zu einem gewissen Grade mit dem vermehrten Exporte von Seidenraupeneiern in Verbindung stehen mag ; sie scheinen es für vortheilhaster zu erachten, moglichst v i e l , ohne Rücksieht auf .^...alität, zu produ^iren. Bei der verhältnissmässig ^rossen Anzahl von fremden Häusern, die hier etablirt sind und sich Konkurrent macheu, er^ halten die Japaner dennoch immerwährend hohe Breise für ihre beiden, so dass gewohnlich der hiesige Exporteur die folgen dieser Abnahme in den Qualitäten zu trageu hat.

Die Seideuraupeneier kamen in ^olge des anhaltende.. Regenwetters etwas später auf den Markt als in den frühern Jahren und auch der Export war bedeutend kleiner, indem er im Jahr 1869 nur 1,400,000 Eartons gegen 2,400,000 im vorhergegangenen betrug.

Gute Eartons mussten auch dieses Jahr wieder sehr hoch bezahlt werden, obschon die Grainenrs, welche aus diese Jahreszeit herauskommen, lange nicht daran glauben wollten und mit Kaufen zuwarteten, so dass der Markt erst gegen Ende August als eroffnet betrachtet werden konnte, wo dann die Japaner durch festhalten an ihren Fordernugeu sehliesslich triumphirten und bis auf ^ 4 1/2 à 5 per Eartou für wirklieh schone

Waare erhielten. ^ 3 ^ 4 mag so ziemlich als Durchschnittspreis

sür gute grüne annuali cartons betrachtet werden, während ^ 1 a 2 für geringere Aorten bezahlt wurden. Sinshin und Oshin Eartous waren anch wie bis anhin die bevorzugtesten und holten die hochsten Breise.

Man war allgemein der Ansicht, dass der let^tjährige Export kaum eine Million cartons exreichen würde, als gegen Ende dex Saison eirea

136 700,000 aus die Ausfuhr herrscht,

Eartons Bivoltini hereinkamen, welche die Gesammtaussuhr im Eingang^ erwähnte Zisser brachten. Bei dieser massigen und der grossen Rachsrage, die in Jtalien und Frankreich dürfte das Resultat süx den Exporteur im Allgemeinen sehr

günstig aussallen.

Cocons percés, Frisons, gesponnene dupions und Seidenabfälle.

wurden ungefähr in gleichen Quantitäten ei.portirt, wie im Jahr 1868.

Die Ausfuhr von Thee steht

derjenigen von 1868 bedeutend

zurück, indem 1869 ^ 8,60l ,299 ^ 1868 ..... 11,598,734 ^, ausgeführt wurden. Der Ja-

pan-Thee geht sast aussehliesslich aus die amerikanischen Märkte San Franeiseo und ^eu^ork, wo er willig Abnehmer findet und dem dortigen Geschmacke zu eutspreehen scheint, während er in England neben demchinesischenThee kaum Beachtung findet. Die Qualität war im Allgemeinen besser als in den vorhergehenden Jahren, in Folge dessen auch höhere preise bezahlt wurden.

Während Anfangs der Saison die Verschiffungen guten R^en liessen, wurden durch die vermehrte Rachsrage die preise hier dermassen in die Höhe getrieben, dass schliesslich solche Operationen nur noch Verlust liessen, und auch da die Japaner wieder den besten Ru^eu davon hatten.

Andere Exportartikel aus dem hiesigen Hasen bieten keinen Anlass, hier speziell berührt zu. werden.

4.

Einfuhr und ^lu^fuhr von und nach der Schweiz.

a.

E i n f u h r aus der Schweiz.

Die Hauptartikel ans der Schweiz sind immer noch Tafsachellas und türkischrothe Tücher, gedruckt sowohl wie unis ; allein die erlosten Breise konnen nicht als befriedigend betrachtet werden. Der Eonsum dieser Artikel war im Gauzeu genommen nicht sehr bedeutend.

Der Vorrath von Tafsachellas hat aber dennoch gegenüber den frühern Jahren merklich abgenommen, denn während Eude Jnni noch

über 100,000 Stück da lagen, betrng der Stock Ende des Jahres nnr

noch 57,875 Stück, ein Beweis, dass endlich mit den Verschiffungen in Europa in entsprechender Weise eingehalten wird. Wenn die Zufuhreu nun nicht wieder allzusehr überhand nehmen, so dürste der Ar^ tikel neuerdings in eine günstige .Lage kommen, obschon er nie mehr die Bedeutung der srühern Jahre erlangen wird.^ Wie gesagt, nnr bei massigen Zufuhren, und anch dann uur u..euu die Mnster dem veranderlichen Gesehmacke der Japaner entsprechen, wird sich der Artikel

wieder lohnen. Einfache Waare loste .^ 2. 40^ à 2. 60 per Stück

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^

^und doppelsädige .^ 2. ....0 à 3. 10 je nach Auswahl der Mustex. Breise, welche den Exporteuren bedeutende Verluste gelassen haben müssen.

Türkisehrothe Tücher lieferten ebenfalls unbefriedigende Resultate.

^rst ^e^n Ende des Jahres zeigte fich einige Frage, aber nur für die .leichtern Sorten von 21/2 à 3 .^, welche mit eirea .^ 1. 10 per .^ bezahlt wurden, so dass im Verhaltniss die schottische Waare besser ren.^ ^dirte als die schwere schweizerische, welche nicht auf den Breis zubringen ^ar. Der Absa.^ während dem ganzen Jahre wird steh ans eirea ..30,000 Stück belaufen, und der Stock (Vorrath) wird unr auf eirea 10,000 ^.tück geschäht, so dass die .Lage ^es Artikels unbedingt eine .güustige zu nennen ist ; aber wie oben bemerkt, geben die Japaner dex ^leichtern Waare den Vorzug, und bei neuen Aussendungen sollte sich das Gewicht nicht über 3 .^ erstrecken, schwerere Waare wird nicht im

Verhältniss bezahlt.

Gedruckte Tücher, welche sich früher, wenn in schönen dessms porfanden, gut verkauften, waren währeud dem verflossenen Jahre ganz vernachlässigt und nur mit der grössten Mühe an Mann zu bringen, da auch da die leichtere Waare der s^wereren porgezogen wird ; dieselbe sollte 3 .^ nicht übersteigen und auch dann noch, wenn es ex^tra schöne .dessins sind, können kaum .^ 3 per ^tück gemacht werden, also nicht einmal so viel wie sur unis. Da dieselben in den Tabellen des Zoll^ ^mtes nicht speziell aufgeführt sind, so kann auch hier keine .Angabe

des gegenwärtigen Stocks gemacht werden.

Andere ..^chweizerartil.el wie Waffen, Uhren, Musikdosen, Schmuck^aehen ...e. spielen eine ganz untergeordnete Rolle, worüber es nicht mög..

lieh ist, zuverlässige Auskunft zu erhalten.

b.

A u s s u h r nach der S c h w e i z .

Ueber diesen Bunkt kounen ebenfalls keine nähern Angaben gemacht werden, da die für die Schweiz bestimmten Waaren entweder nach England oder Frankreich verschifft werden nud in den Schissslisten nur die jeweilige Bestimmung des Schiffes mit den eingenommenen Waaren figuriren.

Seide, Seidenabfälle und Seidenraupeneier gehen jedenfalls regelmassig und in ziemlichen Quantitäten nach der Schweiz.

8.^ ^erkehr.^w^e.

Die Arbeiten zur Erstellung einer Eisenbahn zwischen Yokohama,

.^edo und Osakka sollen im Laufe des Jahres 1870 in Angriff g^ ..) Bel einzelnen Ziffern der ^.onsulals^ubrlken ist nl.hts zu bemerken.

BundesbIatl.. .^ahrg.XXII. Bd. III.

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138 .^

nommen werden, wozu die Regierung schon ein Anleihen von 1 Million Bs. St. bei einer englischen Bank gemacht haben soll. Eine Meinung über den Zeitpunkt, wann diese Linie dem Verkehr übergeben werden kann, hier abzugeben, wäre verfrüht, da die Ansichten über die Aus^ führbarkeit des Projektes überhaupt noch sehr getheilt sind. Das.. das Land im Allgemeinen dadurch nur gewinnen und der gänzlichen Exosfnung um einen grossen Schritt näher gerückt würde, unterliegt keinem Zweifel.

^ Jn^wischen hat durch die Erossuung der Hasen von Hiogo, Osakka.

bengala .e. die Dampsschissahrt einen bedeutenden Aufschwung genommen und die Japaner benulzen je^t auch reichlich diese Verkehrsmittel, deren Vortheil, gegenüber ihren langsam segelnden und unsichern djonl..en, sie endlich eingesehen haben.

Der Bostverkehr mit Europa geschieht wie bis anhin durch englische und sranzosische Bostdampser, indem erstere alle 14 Tage und lettere je einmal im Monat Marseille verlassen.

Von hier aus finden die Abfahrten nach Marseille in gleicher Weise statt. Die amerikanischen Dampfer, welche einmal per Monat zwischen San Franeis..o, Yokohama und Hongkong fahren und vice versa, fangen an, den beiden vorerwähnten Gesellschaften die Konkurrenz fühlbar zu machen, indem seit der Erossnung der Eisenbahn zwischen San Franciseo und .)^eu-^ork, die Briese von Yokohama gegenüber denjenigen via Marseille spedirten, etwa 10 Tage srüher in Europa eintreffen.

Es werden auch ziemlich viele Waaren. die für Europa bestimmt sind, mit dieser Gelegenheit befordert. Am 4. jeden Monats geht ein Dampfer von San Fraueiseo ab und txisft gewohnlich gegen Ende desselben Monats in Yokohama ein, wogegen am 22/23. jeden Monats der ..^...mer von ^ol.ohama nach San ^raneiseo abgeht.

^. Banken.

Es bestehen noeh die in sind keine etablirt worden. .

srühern Berichten erwähnten und neue

1.0. ^in... und ^kont.^u^.

Die Kurse geben keinen Anlass zu speziellen Bemerkungen, da dieselben das ganze Jahr hindurch keine aussergewohnlichen Schwankungen erlitten. London 6 Monat Sieht Vapier varirte von Sh. 4/4 1/2 à

4/7 1/2 per me^. Dollar und Wechsel aus Baris sür gleiche Sicht hielten

sieh ^wischen Fr. 5. 50 ... 5. 85. Fnr Bankdepositen, Eontoeorrentbexechnungen ^e. bestehen noch die gleichen Bedingungen, wie die in den frühern Berichten erwähnten.

139 11. .......ersicherun^en.

Auch über diesen Bunkt ist hier nichts Reues zu erwähnen ; es bestehen noch dieselben Gesellschaften und auch in den Versicherung.^prämien sind keine wesentlichen Veränderungen vorgekommen.

^metter Theil.

l. Einwanderung,.

Es befinden sieh gegenwärtig 30 Schweizer in Yokohama, von denen 8 Hauseigentümer find. Während dem Jahr 186..) wurden 8 Reuangekommene beim Konsulate registrirt.

.^ Schweizer^efellfchaften.

Die in srühern Berichten erwähnte, im Jahre 1864 gegründete.

Schüt^engesellschast zeichnet sich immer noch durch ihre schönen und freigebigeu Breisschiessen aus, woran alle hier vertretenen^ Nationalitäten mit beliebigen Waffen und zu den gleichen Rechten wie Schweizer, Theil nehmen können.

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Bericht des schweiz. Generalkonsuls in Yokohama (Hrn. K. Brennwald von Männedorf) über das Jahr 1869. (Vom 22. April 1870.)

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1870

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32

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Numéro d'affaire Numero dell'oggetto Datum

09.08.1870

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131-139

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10 006 593

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