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Botschaft des

Bundesrates an die Bundesversammlung betreffend den Voranschlag der schweizerischen Bundesbahnen für das Jahr 1913.

(Vom 29. Oktober 1912.)

Tit.

Der Verwaltungsrat der schweizerischen Bundesbahnen hat uns unterm 30. September dieses Jahres seinen Bericht und Antrag betreffend das Budget für das Jahr 1913 unterbreitet.

Dieses Budget umfasst : 1. das Betriebsbudget mit 17 Beilagen, enthaltend die Voranschläge der Hülfs- und Nebengeschäfte ; 2. das Budget der Gewinn- und Verlustrechnung ; 3. das Baubudget; 4. das Budget der Kapitalrechnung.

Zu diesen Vorlagen bemerken wir folgendes :

I. Allgemeines.

Dem Voranschlag für 1913 liegt die Annahme zugrunde, dass die in den letzten Jahren eingetretene Steigerung des Personen- und Güterverkehrs weiter anhalte, und dass damit auch Bundesblatt

64. Jahrg. Bd. IV.

42

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i

eine Zunahme der Aufwendungen für Personal und Material im Bahnbetrieb, sowie für den Ausbau und die Erweiterungen der Bahneinrichtungen verbunden sein werde. Diese Annahme scheint, soweit sich die künftigen Verhältnisse zurzeit beurteilen lassen, berechtigt.

Als bevorstehende Änderungen im Bestände des schweizerischen Eisenbahnnetzes war die Übernahme der Linie GretifLa Plaine durch den Bund und die im Laufe des Jahres 1913 in Aussicht stehende Eröffnung der Lötschbergbahn in Betracht zu ziehen.

Die Vorlage an die Bundesversammlung wegen Erhöhung der Personenlaxen erfuhr einstweilen keine Weiterbehandlung und beeinflusste daher die Budgetgestaltung nicht. Auch die Wirkung der im neuen Gotthardvertrag von 1909 vorgesehenen Taxermässigung blieb noch ausser Betracht, weil der Vertrag noch nicht allseitig genehmigt ist.

Hinsichtlich der äusseren Gestaltung der Voranschläge und des zugehörigen Berichtes ist zu bemerken, dass das Eisenbahndepartement die Verwaltung der Bundesbahnen auf die Möglichkeit der Vereinfachung von Berichten, Budgets und Jahresrechnungen nach dem Vorbilde der Vorlagen für den Bundeshaushalt aufmerksam gemacht, und zur Äusserung und Antragstellung in dieser Hinsicht eingeladen hat. Es geschah dies, um die wünschbare Vereinfachung der Budget- und Geschäftsberichtvorlagen zu erzielen und damit eine Beschleunigung der Behandlung zu ermöglichen.

II. Betriebsbudget.

Die Länge der eigenen und m i t b e t r i e b e n e n Bahnl i n i e n stellt sich für 1913 auf 3000 Kilometer. Zu den im Bericht des Verwaltungsrates angegebenen 2976 Kilometern sind nämlich gemäss dem Vertrag über den Rückkauf der Linie Genf-La Plaine, dessen Inkraftsetzung auf 1. Januar 1913 vorgesehen ist, noch rund 16 Kilometer beizufügen. Ferner ist noch hinzuzurechnen die seit 1. Oktober 1912 von den S.B.B, betriebene, 8 Kilometer lange Linie Ebnat-Nesslau der BodenseeToggenburg-Bahn.

Die mutmasslichen B e t r i e b s e i n n a h m e n des Jahres 1913 sind aus den Ergebnissen der Monate Januar-Juli 1912 abgeleitet worden. Wenn die in diesem Zeitraum stattgefundene

529 Verkehrszunahme anhält, so werden sich die Betriebseinnahmen für das ganze Jahr 1912 auf zirka 210 Millionen Franken stellen, also um zirka 13l/2 Millionen höher als nach der Rechnung für 1911 und um zirka 10,2 Millionen höher als nach dem Budget für 1912. Als Betriebseinnahmen für 1913 haben nun die Bundesbahnen diese unter normalen Verhältnissen im Jahre 1912 erreichbaren Einnahmen von 210 Millionen Pranken, abzüglich einer infolge Eröffnung der Lötschbergbahn zu erwartenden Einbusse von l3/* Millionen, in das Budget eingesetzt, was als vorsichtig gerechnet bezeichnet werden darf.

Die Vergleichung mit den Vorjahren ergibt folgendes Bild : Rechnungen

Personentransport . . . .

Gepäck, Tiere und Güter .

Verschiedenes

Budgets

1912 (in Millionen Franken) 77,9 75,6 79,7

1909

1910

69,8 97,4 104,3 7,o

7,7

1911

110,6

8,0

Total Einnahmen 174,« 187,6 196,5 Zunahme i n °/o . . . . -- 4,7 V Die B e t r i e b s a u s g a b e n , sammengestellt, betragen :

112,r> 7,6

1913

80,0 120,« 7,o

199,8

208,2

1,7

4,2

für den gleichen Zeitraum zu1909

Rechnungen Budgets 1910 1911 1912 1913 (in Millionen Franken)

Verwaltung 4,o 3,o 4,o Unterhalt der Bahn . . . 16,3 17,4 18,» Expéditions- und Zugsdienst 88,9 39,2 41,7 Fahrdienst 46,9 46,8 48,9 Verschiedenes 12,8 ll,o 13,6 Nicht rubrizierte Posten . -- l , i --1,2 -- l , s

4,3 4, r, 19,6 20,9 46,o 47,s 51,7 54,i 14,7 12.» --l,i -j- 0,o

Total Ausgaben 117,» 117,, 124,6 Zunahme in °/o . . . . -- 0,5 6,4

1.35,» 140,9 8,0 4,2

Die Vormehrung der Ausgaben pro 1913 wird durch die mit l. April 1912 eingetretene ordentliche Gehaltserhöhung, durch die neue Festsetzung von Nebenbezügen, durch vermehrte Fahrleistungen, verstärkten Unterhalt von Geleisen und Fahrzeugen, sowie durch die Übernahme der Linie Genf-La Plaine veranlasst.

Einzig beim Titel ,,Verschiedenes" zeigt sieh eine Verminderung der Ausgaben, indem die im Jahre 1912 stattgefundene Einzah-

530 lung von fünf Monatsbetreffnissen der Gehaltserhöhungen im Jahre 1913 wegfällt.

D i e Ausgaben f ü r U n t e r h a l t u n d E r n e u e r u n g d e r B a h n a n l a g e n u n d d e s R o l l m a t e r i a l s sollen Fr. 29,989,100 betragen, Fr. 4,205,111 mehr als für 1911 ausgegeben und Fr. 1,750,700 mehr als für 1912 veranschlagt worden sind.

Als Ü b e r s c h ü s s e an B e t r i e b s e i n n a h m e n verbleiben : Rechnungen 1909

1910

Budgets 1911

1912

1913

(in Millionen Franken) 56,4 70,4 71,9 64,6 67,3 Der wirkliche Überschuss für 1912 wird sich wegen der bedeutenden Steigerung der Einnahmen wesentlich höher als der Budgetansatz stellen. Unter normalen Verhältnissen dürfte auch der Ansatz pro 1913 überschritten werden.

Der B e t r i e b s k o e f f i z i e n t stellt sich mit Einschluss der Ausgaben zu Lasten des Erneuerungsfonds nach der Rechnung 1911 auf 63,49 % nach dem Budget 1912 auf 67,67 % nach dem Budget 1913 auf 67,66%.

Die O b e r b a u e r n e u e r u n g wird sich auf 141 km Geleise und 93 Weichen erstrecken gegenüber 124 km Geleise und 158 Weichen des Budgets 1912.

An F a h r l e i s t u n g e n (inklusive Rangierdienst) sind vorgesehen 46,800,000 Dampflokomotivkilometer Pro 1912 waren vorgesehen 44,800,000 ,, ,, 1911 ,, ,, 44,010,000 ,, 1911 wurden geleistet 44,824,152 ,, Die Leistungen der elektrischen Simplonlokomotiven sind in ohigen Zahlen nicht inbegriffen.

Auf Ende 1912 sollen vorhanden sein: 1206 Dampflokomotiven (1175 Normalspur- und 31 Schmalspurlokomotiven Unter der Annahme, dass durchschnittlieh 75 °/o der vorhandenen Lokomotiven im Dienst stehen, ergibt sich bei der vorgesehenen Jahresleistung von 46,800,000 km pro Lokomotive und Tag eine Leistung von rund 140 km, welche wohl möglich ist.

An R oll m a t e r i a l sind zur Ausrangierung vorgesehen:

531 Loko- Personenmotiven wagen

Lastwagen

Nach ,, ,, ,,

Budget 1913 38 67 266 Budget 1912 36 69 289 Budget 1911 36 61 205 Rechnung 1911 34 29 149 Wenn die rückständigen Ausrangierungen nachgeholt und die vorgesehenen wirklich erfolgen, so können sie als genügend erachtet werden.

III. Gewinn- und Yeiiustrechnung.

Die Unterschiede zwischen dem Budget von 1913 und dem von 1912 bestehen bei den Einnahmen in einem grösseren Üborschuss der Betriebsrechnung, sowie einer stärkeren Zuwendung aus dem Erneuerungsfonds und in den Ausgaben hauptsächlich in einer höheren Nettozinslast, in grösseren Verlustabschreibungen, in einer erhöhten gesetzlichen Amortisationsquote, in einer vermehrten Einlage in dea Erneuerungsfonds und in einer Erhöhung des Amortisationsbetrages auf dem Hülfskassadetizit. Als verfügbarer Gewinn sind Fr. 5,820,200 vorgesehen, gegenüber 7,110,884 Franken im Jahre 1911 und Fr. 6,958,435 im Budget für 1912.

Diese Zahlen zeigen, dass sich die finanziellen Verhältnisse der Bundesbahnen in gedeihlicher Entwicklung befinden.

IV. Baubudget.

Gegenüber der in den Budgets der letzten Jahre zutage getretenen, durch die finanzielle Lage der Bundesbahnen bedingten Zurückhaltung weist das Budget für das Jahr 1913 eine nicht unbedeutende Steigerung des Gesamtbedarfes für die Bauausgaben auf. Wie aus der nachstehenden Tabelle ersichtlich ist, beträgt die Vermehrung des budgetierten Ausgabenbetrages (exkl. llollmaterial) gegenüber demjenigen des Vorjahres Fr. 3,853,400.

Diese Vermehrung wird namentlich verursacht durch die Einstellung höherer Raten für den Ausbau des zweiten Simploutunnels und die neue Hauensteinlinie, sowie für eine grössere Zahl von Neu- und Ergänzungshauten auf den im Betrieb befindlichen Linien, welche nunmehr in das Stadium der Ausführung getreten sind.

Effektive Bauausgaben

Baubudget

im ,lahr

1910

1911

1912

1913

Ut vO

Vermehrung bezw.

Verminderung Fr.

-f 1,000,000

Rickenbahn

. . .

. . .

Brienzerseebahn . . . .

.

. .

Fr.

Fr.

19,640 36,548 1.164,292 -- 446,990 34,151 187,067

.

.

.

.

. .

.

. .

. .

4,500,579 4 815,009 3,533,483 4,721,792

3,960,197 6,965,443 2,384,690 5,927,456

.

. .

772,016

2,517,025

2,604,400

.

. .

18.342,879

21,754,811

27,346,200

28,376.000

4- 1,029,800

Dazu Bauten der Generaldirektion auf Betriebslinien

616,658

305,073

3,827,000

6,150,240

+2,323,240

Gesamtsumme (exkl. Rollmaterial) . 20,177,620

21,836,509

35,673,200

39,526,240

-f 3,853,040

Simplontunnel

Kreis I Kreis Kreis Kreis Kreis

II III IV V

Total der 5 Kreise .

. .

Fr.

2,000,000

Fr.

3,000,000

2,500,000 5,728,000

2,000,000 7,316,500

7,774,800

7,519,600 5,098,400 -f 665,400 5,417,100 -- 1,388,900 3,024,400 -4- 420,000

4,433,000 6,806,000

--

500,000.

+ 1,588,500 -- 255,200

533 Die in das Budget für die fünf Kreise aufgenommenen Beträge beziehen sich zum grössten Teil auf Bauten in Ausführung, d. h. auf die Fortsetzung begonnener oder die Inangriffnahme solcher Arbeiten, die schon in frühern Budgets enthalten waren ; deren Prozentsatz ist gegenüber dem Vorjahre etwas gestiegen (1912: Fr. 18,625,600 oder 68,2 %; 1913: Fr. 20,495,400 oder 72,2 °/o). Dementsprechend haben die für das kommende Jahr in Aussicht genommenen Beträge für ganz neue, d. h. zum erstenmal im Baubudget enthaltene Bauten in prozentualer Beziehung abgenommen (1912 : Fr. 8,720,600 oder 31,8 % ; 1913 : Fr. 7,880,600 oder 27,8%).

Ausser diesen Erörterungen allgemeiner Natur erlauben wir uns, aus dem Baubudget pro 1913 im einzelnen folgendes hervorzuheben : Die Ausführung folgender, in frühern Baubudgets enthaltenen Bauten wird verschoben und das Baubudget pro 1913 enthält daher für dieselben keine Ansätze : Voranschlag bozw.

noch auszugebender Betrag Fr.

Kreis I

Kreis II

Kantonsstrassen-Unterführung in Territet Geleiseerweiterung im Rangierbahnhof Ölten Südliches Ausziehgeleise im Bahnhof Ölten Überholungsgeleise Murgenthal . . . .

Lawinenschutzbauten Giswil-Kaiserstuhl .

Kreis III

Keine.

Kreis IV

Keine.

Kreis V

Keine.

Total

353,000 100,000 470,000 303,000 30,000

1,256,000

Für diese sämtlichen Bauten waren bereits im Baubudget 1912 keine Beträge mehr ausgesetzt.

Von den im Baubudget enthaltenen n e u e n Bauten sind folgende zu erwähnen, deren Gesamtkostenvoranschlag Fr. 100,000 übersteigt :

534

Strasseuunterführung RivazVevev Stationserweiterung Martigny .

Strassenunterführung in Sitten Kreis I Neues ^ufnahmsgebäude Visp II.Geleise Bern-Flamatt(I.Rate) II. Geleise Visp-Brig . . .

Streckenblock Lutry-Montreux f See-Umladeanlagen in Luzern Stationserweiterung Herzogenbuchsee Kreis II Stationserweiterung Schönbühl Stationserweiterung Lengnau .

Bahnhoferweiterung Delsberg .

Neue Station Hasle . . . .

Bahnhoferweiterung Zürich (I. Etappe) Postdienstgebäude im Bahnhof Zürich Strassenunteri'ührungen inTurgi Stationservveiterung Frick .

Kreis III Militärrampe Wallenstadt .

Stationser Weiterung Rüti (Zürich) Strassenunterführungen in ßülach Ausweichgeleise Jestetten .

Bahnhoferweiterung Schaffhausen Anteil an der Rüfirunsverbauung bei Hätzingen Planierung beim Bahnhof Rorschach Bahnhoferweiterung St. Marsrethen Verlegung der Stai ion RebsteinKreis IV Marbach Neue eiserne Rheinbrücke bei Ragaz Bahnhoferweiterung Romanshorn (II. Periode)

Gesamtkostenvoranschlag

Budgetansatz pro 1913

Fr.

Fr.

275,000 428,000 264,000 210,000 200,000 880,000 170,000 195,000

40,000 160,000 160,000 30,000 200,000 50,000 170,000 50,000

1,005,000 335,000 405,000 700,000 280,000

10,000 30,000 20,000 50,000 100,000

5,000,000

100,000

5,870,000 272,000 115,000 218,000 120,000 166,000 108,000 9,450,000

200,000 100,000 50,000 50,000 50,000 50,000 80,000 200,000

120,000

60,000

250,000

150,000

590,000

50,000

175,000

50,000

435,000

100,000

497,000

200,000

Übertrag 28,733,000

2,560,000

7

535 Gesamtkostenvoranschlag Fr.

Übertrag 28,733,000

Kreis V

Verlängerung der Perrondächer Groldau See-Umladegeleise in Flüelen.

Stationserweiterung Gurtnellen Stationserweiterung Rodi-Fiesso Überholungsgeleise Giornico .

Kantonsstrassenunterführungbei Immensee

106,000 130,000 270,000 240,000 140,000

Budgetansatz pro 1913

Fr.

2,560,000

38,000 80,000 55,000 80,000 60,000

110,000

110,000 Total 29,729,000 2,983,000

Mit der Bemessung der Budgetbeträge für die einzelnen pro 1913 vorgesehenen Bauobjekte können wir uns im allgemeinen einverstanden erklären.

Für die Anschaffung von R o l l m a t e r i a l sind vorgesehen Fr. 8,202,250 gegenüber Fr. 6,850,750 im Vorjahre. Die erstgenannte Summe setzt sich wie folgt zusammen : 3 0 Dampflokomotiven . . . . F r . 2,868,000 1 elektrische Lokomotive . . ,, 200,000 jSTormalspur82 Personenwagen ,, 2,751,300 material 25 Gepäckwagen ,, 458,250 302 Güterwagen ,, 1,558,200 3 Lokomotiven ,, 129,000 Schmalspur5 Personenwagen ,, 92,500 material 2 Gepäckwagen '.n 23,000 (Brünigbahn) Ausrüstung von 93 Personen- und Gepäckwagen mit Dynamos für elektrische Beleuchtung . . ,, 90,000 Ersatz der Gasbeleuchtung in 16 Personenwagen des Kreises V durch elektrische Beleuchtung mit Dynamos . . " ,, 32,000 Total

Fr. 8,202,250

Unter den Güterwagenbeschaffungen sollen (laut Baubudget Seiten 5 und 6) bei den gedeckten Güterwagen für 1913 und 1914 nur K-Typen berücksichtigt werden. Auf Ende 1911 waren im ganzen 7673 Stück Wagen vom K-Typus und nur 711 Stück vom J-Typus vorhanden. Die im Jahre 1912 erbauten J2ll-Wagen

536

sollen später auch in K umgebaut werden. Hygienische Rücksichten lassen nun als wünschbar erscheinen, dass auch der Typus der J-Wagen nicht zu sehr vernachlässigt werde. Für die Bahn ist es allerdings von Vorteil, wenn sie ihre Wagen für alle Zwecke verwenden kann; auf der andern Seite aber scheint es docli wünschenswert, dass der Transport von Lebensmitteln in K-Wagen, die auch zum Viehtransport verwendet werden, möglichst eingeschränkt werde.

Im Hinblick auf diesen Umstand und mit Rücksicht auf eine kürzliche Eingabe des Verbandes schweizerischer Obsthandelslirmen und des schweizerischen Obst- und Weinbauvereins, die den Bau von zum Gemüse- und Früchtetransport besser geeigneten Wagen verlangten, steht das Eisenbahndepartement zurzeit noch mit der Generaldirektion der schweizerischen Bundesbahnen in Unterhandlungen über die Frage, ob nicht von den 1913 und 1914 anzuschaffenden 600 K3-Wagen eine Anzahl als Jsd gleicher Bauart wie die J2" 22,101--22,200 zu bauen seien.

Die Gresamtkosten werden durch die Lösung dieser Frage nicht wesentlich beeinflusst, so dass der Voranschlag keine Veränderung zu erleiden hat.

Im übrigen geben uns die vorgesehenen Rollmaterialanschaffungen, sowie die unter Mobiliar und Gerätschaften und für die Einführung des elektrischen Betriebes aufgenommenen Posten zu Bemerkungen nicht Anlass.

Die Gesamtausgaben für Bahnanlage und feste Einrichtungen, Rollmaterial, Mobiliar und Gerätschaften, sowie Nebengeschäfte sind für 1913 auf Fr. 48,456,590 veranschlagt. Davon gehen Fr. 6,822,880 auf Betriebsrechnung, so dass VAI Lasten des Baukontos Fr. 41,633,710 verbleiben.

V. Budget der Kapitalreelinuiig.

Der Voranschlag sieht für Bauten und Anleihensrückzahlungen eine Kapitalausgabe von Fr. 49,717,000 vor.

Tatsächlich geht aber der neue Geldbedarf nicht so weit, da durch die gesetzliche Amortisation und die Verlusttilgung gegen Fr. 11,000,000 aus Betriebseinnahmen verfügbar werden. Der Voranschlag der Kapitalrechnung hätte in dieser Beziehung vervollständigt werden dürfen.

537 Wir beantragen Ihnen, den nachstehenden Beschlussesentwurf zu genehmigen, und benutzen auch diesen Anlass, Sie, Tit., unserer ausgezeichneten Hochachtung zu versichern.

B e r n , den 29. Oktober 1912.

Im Namen des Schweiz. Bundesrates, Der B u n d e s p r ä s i d e n t :

L. Forrer.

Der Kanzler der Eidgenossenschaft : Schatzmann.

Beilage: Bericht und Antrag des Verwaltungsrates vom 30. September 1912.

538

(Entwurf.)

Bundesbeschluss betreffend

den Voranschlag der schweizerischen Bundesbahnen für das Jahr 1913.

Die Bundesversammlung der schweizerischen Eidgenossenschaft, nach Einsicht 1. eines Berichtes und Antrages des Verwaltungsrates der schweizerischen Bundesbahnen vom 30. September 1912; 2. einer Botschaft des Bundesrates vorn 29. Oktober 1912, beschliesst: Die nachstehenden Budgets der schweizerischen Bundesbahnen für das Jahr 1913 werden genehmigt: 1. Das Betriebsbudget, abschliessend mit Fr. 208,196,560 Einnahmen und mit Fr. 140,861,820 Ausgaben.

2. Das Budget der Gewinn- und Verlustrechnung, abschliessend mit Fr. 81,747,740 Einnahmen und mit Fr. 75,927,540 Ausgaben.

3. Das Baubudget im Betrage von Fr. 41,633,710.

4. Das Budget der Ausgaben der Kapitalrechnung im Betrage von Fr. 49,717,010.

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Botschaft des Bundesrates an die Bundesversammlung betreffend den Voranschlag der schweizerischen Bundesbahnen für das Jahr 1913. (Vom 29. Oktober 1912.)

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1912

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45

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Numéro d'affaire Numero dell'oggetto Datum

06.11.1912

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527-538

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