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# S T #

Botschaft des

Bundesrates an die Bundesversammlung, betreffend die Kredite für Kriegsmaterialbeschaffungen für das Jahr 1896.

(Vom 4. Juni 1895.)

Tit.

Wir beehren uns hiermit, Ihnen das Materialbudget für das Jahr 1896 zur Genehmigung vorzulegen.

Den Betrag desselben werden wir, wie üblich, seiner Zeit im Gesamtbudget einschalten.

D. II. D. Bekleidung.

1. G r a d a b z e i c h e n und A u s z e i c h n u n g e n : a. Metallene und wollene Litzen für . Gradabzeichen der Unteroffiziere . Fr. 5000 b. Auszeichnungen für gute Schützen und Richter, für Distanzenschätzer und Meldereiter ,, 3000 c. Aufschlagtücher ,,1000 d. Entschädigung an Kantone für Garniturstücke, Auszeichnungen u. dgl. ,, 2000 Übertrag

Fr.

11,000

Fr.

11,000

259

Übertrag 2. E x e r z i e r w e s t e n : 4000 Exerzierwesten à Fr. 17 3. B e k l e i d u n g für Special w a f f e n : a. Für K a v a l l e r i e : 60 Westen für Bereiter à Fr. 23 Fr. Ì380 60 Westen für Wärter à Fr. 20 ,, 1200 60 Mützen für Bereiter à Fr. 4. 50 ,, 270 60 Mützen für Wärter à Fr. 4 ,, 240 60 Stallschürzen für das Remontendepot à Fr. 2 . ,, 120 150 Stallsohürzen für Schulen und Kurse à Fr. 2 . . ,, 300 100 Drilchblusen für Bereiter à Fr. 10 ,, 1000 Fr.

4,510

,,

9,536

_

2,880

Fr.

11,000

,,

68,000

,,

16,926

b. F ü r R a d f a h r e r : 80 Käppi garniert à Fr. 9.50 Fr. 760 80 Halsbinden à 80 Cts. . ,, 64 80 Waffenröcke à Fr. 27 . ,, 2,160 80 Westen à Fr. 17 . . ,, 1,360 80 Mäntel mit Kapuze à Fr. 22 ,, 1,760 80 Fahrhosen à Fr. 17. 50 ,, 1,400 80 Gehhosen à Fr. 17 . . ,, 1,360 80 Paar Handschuhe aSOCts.

64 fl 80 Paar Lederstulpen à Fr. 7. 60 ,, 608 ,, c. S i g n a l p f e i f e n : 2400 Signalpfeifen mit Schnur à Fr. 1. 20

4. K r i e g s r e s e r v e an H o a e n f ü r F u ß t r u p p e n : 10,000 Hosen aus dunkelblaumeliertem Tuch à Fr. 14. 50

,, 145,000

Übertrag

Fr. 240,926

260

Übertrag Fr. 240,926 5. B e k l e i d u n g für F e s t u n g s t r u p p e n : a. Für den St. G o t t h a r d : 120 Assortimente Ordonnanzuniformen als Ersatz für die Fortwachen à Fr. 83 Fr. 9,960 100 Tuchhosen als Fortdienstkleider à Fr. 15 . ,, 1,500 100 Tuchwesten als Fortdienstkleider à Fr. 17 . ,, 1,700 6 Wachtmäntel à Fr. 50 ,, 300 6 Pelzmützen à Fr. 9 . ,, 54 6 Paar Pelzstiefel à Fr. 60 ,, 360 6 Paar Pelzhandschuhe à Fr. 6 ,, 36 500 Arbeitskleider(Hoseund Weste) à Fr. 15 . . ,, 7,500 100 Mützen à Fr. 4 . . . ,, 400 100 Signalpfeifen mit Schnur à Fr. 1. 20 . . . .

,, 120 Fr. 21,930 b. Für St. M a u r i c e : 72 Assortimente Ordonnanzuniformen als Ersatz für die Fortwachen à Fr. 83 Fr. 5,976 60 Tuchhosen als Fort900 dienstkleider à Fr. 15 .

60 Tuchwesten als Fortdienstkleider à Fr. 17 . ·n 1,020 600 12 Wachtmäntel à Fr. 50 ·n 108 12 Pelzmützen à Fr. 9 . ·n 720 12 Paar Pelzstiefel à Fr. 60 ·n 12 Paar Pelzhandschuhe à 72 Fr. 6 400 Arbeitskleider(Hoseund Weste) à Fr. 15 . .

6,000 400 Mützen à Fr. 4 . . .

1,600 50 Signalpfeifen mit Schnur 60 à Fr. 1. 20 . . . .

17,056 38,986 Übertrag

Fr. 279,912

261 Übertrag Fr. 279,912 6. M i l i t ä r b e s c h u h u n g : 600 Paar Reitstiefelschäfte für Kavallerie à Fr. 19. 50 ,, 11,700 7. U n t e r h a l t . F e t t m i t t e l : 60,000 Buchsen Schuhfett l . 17 r.

i»-7nn 50,000 Büchsen Riemenwichse f a L ' ^ ' ' * ' 8. W esten f ü r den m i l i t a r i s c h e n V o r u n t e r rieht: 2000 Tuchwesten à Fr. 12 ,, 24,000 Total Bekleidung

Fr. 334,312

Ad 4. Infolge ausnahmsweise starker Anschaffung von Aufschlagtüchern, von Abzeichen für gute Schützen bei der Kavallerie und beim Genie, von Abzeichen für Richtkanoniere mit guten Leistungen, für Distanzenschätzer und Meldereiter wird dieser Posten dem Vorjahre gegenüber um Fr. 2500 erhöht.

Der Erlös aus den Aufschlagtüchern wird jeweilen zu gunsten des nämlichen Kredites vereinnahmt.

Ad S. Ist vorgesehen in der Specialbotschaft vom 29. November 1887.

Ad 3 a. Entsprechend den normalen jährlichen Abgängen und Bedürfnissen.

Ad 3 b. Wir sehen die Bekleidung und Ausrüstung von 80 Radfahrerrekruten vor.

Ad 3 c. Die Erhöhung der Beschaffung auf 2400 Signalpfeifen ist notwendig, um auch die bezugsberechtigten Unteroffiziere des Genies damit auszurüsten.

Ad 4. In der Budgetbotschaft pro 1893 ist die Anschaffung von 80,000 Hosen als Kriegsreserve vorgesehen. Die hier eingestellten bilden den Rest dieser Anschaffung.

Ad 5. Diese Kleider haben sich alle durch die bisherigen Erfahrungen bewährt und als ebenso rationell wie notwendig erwiesen. Die Anzahl entspricht sowohl dem durch Abgang notwendig gewordenen Ersatz, als den durch Zuwachs des Mannschaftsbestandes aller Festungsartilleriecompagnien bedingten Neuanschaffungen.

Ad 6. Die für das Jahr 1895 in Aussicht genommenen 410 Paar Reitstiefel Schäfte für Kavallerie haben bei weitem nicht ausgereicht. Wir sehen für das nächste Jahr 600 Paar vor und glauben damit auszukommen.

262

Ad 7. Gleich wie im Vorjahre wird eine Summe von cirka Fr. 18,000 für Fettmittel genügen, die wir deshalb in das Materialbudget einstellen, um auf die frühzeitig beginnenden Schulen und Kurse genügend Vorrat zur Abgabe bereit zu haben.

Ad 8. Wir verweisen auf das Budget pro 1895 (pag. 180 D. XIII), in welchem die Beschaffung von 4000 Westen für den militärischen Vorunterricht einläßlich begründet ist. Die Anschaffung dieser Westen wurde grundsätzlich gutgeheißen. Aus mehreren triftigen Gründen wurde als Material für die Weste Wolltuch statt Baumwollstoff gewählt. Demzufolge stellt sich der Preis der Weste auf Fr. 12 (statt Fr. 6), dafür hat sie aber die vierfache Widerstandsfähigkeit und kann auch als Exerzierweste für die Infanterie verwendet und derart vollends ausgetragen werden.

D. II. E. Bewaffnung and Ausrüstung.

I. Handfeuerwaffen.

a. Neue

Waffen.

1. 13,000 Gewehre, Modell 1889, für die Rekruten des Jahres 1896 à Fr. 92. 50 2. 250 Karabiner, Modell 1893, à Fr. 90 ...

3. 15,000 Soldatenmesser für die Rekruten aller Waffen des Jahres 1896 à Fr. 1. 80. ...

4. 80 Revolver, Modell 1882, für Radfahrerrekruten, à Fr. 45 5. Fflr Versuche mit cirka 80 Stück neuen Revolvern oder Selbstladepistolen à Fr. 100, mit Versuchsmunition b. Aufgerüstete

Waffen

. .

Fr. 1,202,500 ,, 22,500 ,,

27,000

,,

3,600

,,

10,000

,,

40,000

II. Blanke Waffen.

Keine.

Ad i. Der Posten Gewehre für Rekruten der Infanterie wird gegenüber dem Vorjahre um 1000 Stück erhöht, mit Rücksieht auf die außerordentlich starke Rekrutierung in den letzten Jahren und weil der militärische Vorunterricht eine ziemlich große Zahl solcher Gewehre bedarf.

Übertrag

Fr. 1,305,600

263 Übertrag Fr. 1,305,600 Da uns das noch anormale Jahr 1894 keine sichern Anhaltspunkte für die Erstellungskosten des Gewehres bei normalem Betriebe giebt, setzen wir den bisherigen Preis von Fr. 92. 50 pro Gewehr in das Budget ein.

Ad 2. Siehe Begründung im letztjährigen Materialbudget.

Ad 3. Wie im Vorjahre.

Ad 4. Für die Radfahrer bedarf es obiger Zahl Revolver.

Ad 5. Schon seit mehreren Jahren wurden keine Revolver, Modell 1878, Kaliber 10,4 mm., mehr fabriziert, indem der Revolver, Modell 1882, Kaliber 7,5 mm., in jeder Beziehung den Vorzug verdient. Es geht nun der seiner Zeit beschaffte Vorrat an Revolvern, Modell 1878, zur Neige und würden wir nicht anstehen, Ihnen zu beantragen, auch für die Berittenen den kleinkalibrigen Revolver zu beschaffen, wenn nicht in letzter Zeit uns Vorlagen von Selbstladepistoleo gemacht worden wären, die in gründlicher Erprobung sind.

Es werden voraussichtlich 2 Modelle zur schließlichen Konkurrenz gelangen.

Von jedem Modell sollten zur gründlichen Erprobung 40--50 Waffen beschafft werden, die als Versuchswaffen zu Fr. 100 angesetzt werden müssen.

Wir setzen daher für Versuchswaffen und Munition einen Posten von Fr. 10,000 in das Budget ein.

Die Waffen besitzen jetzt schon einen solchen Grad der Vollkommenheit, daß auch diejenigen Versuchswaffen, die nicht zur Einführung gelangen, wieder abgesetzt werden können.

III. Ausrllstungsgegenstände.

Für Gewehmemen, Leibgurte, Faschinenmessertaschen, Bajonettscheidtaschen, neue Patrontaschen für Infanterie, Karabinerriemen, Patronenbandoulières, Feldflaschen für Kavallerie, SäbelÜbertrag

Fr. 1,305,600

264

Übertrag kuppel mit Schlagband für Kavallerie und Train, Taschen für Fouriere, Ausrüstungen für Radfahrer, diverse Ausrüstung für Spielleute, Putzzeugtäschchen, alle diese Ausrüstungsgegenstände, inklusive Kosten der von der Kriegsmaterial Verwaltung jeweilen gratis an die Lieferanten abgegebenen nötigen Garnituren, Frachten, Kontrollspesen und Kosten im Ausrüstungsmagazin . .

900 komplette Kavalleriereitzeuge, inklusive Decke, Zäume, Putzzeug, Kopfsack, Futtersack, Stallgurt, Stallhalfter, Fouragierstrick, Karabinerholfter, Kochgeschirrfutteral à Fr. 230 Für Aufrüsten von blanken Waffen, Musikinstrumenten und andern Ausrüstungsgegenständen .

Fr. 1,305,600

Total Bewaffnung und Ausrüstung

Fr. 1,952,200

,,

414,600

,,

207,OQO

,,

25,000

Ad III. Ausrüstungsgegenstände. Die Zahlen der pro 1896 in das Budget aufgenommenen Ausrüstungsgegenstände entprechen der Rekrutierung.

Der Jahresbedarf an Patrontaschen .für Unberittene beträgt 14,000 StUck, 26,000 Stück haben wir im Verlauf des letzten Jahres den Depots für Landsturmausrüstung (für Mannschaft im 17., 18.

und 19. Altersjahr) entnehmen müssen und es ist der Vorrat in allen Landsturmausrüstungsdepots nahezu erschöpft. Bis im August hoffen wir die Ordonnanz für neue Infanteriepackungen feststellen zu können und werden wir Ihnen in besonderer Vorlage die Bewilligung von Krediten für Umänderung der jetzigen Packung und für neue Packungen beantragen.

Da jetzt schon vorauszusehen ist, daß pro Mann 2 Patrontaschen gerechnet werden müssen, und um deren Beschaffung rechtzeitig einleiten zu können, nehmen wir hierfür in das Materialbudget Franken 300,000 auf.

600 Reitzeuge entsprechen der Rekrutenzahl. Wie für alle übrigen Ausrüstungsgegenstände, so sollte auch ein Jahresbedarf an Kavalleriereitzeugen auf Lager gehalten werden, auf jeden Fall so viel Reitzeuge, als Pferde in den Remontendepots stehen.

Wir nehmen daher 900 Reitzeuge in das Budget auf.

265

D. II. F. Equipementsentschädigungen.

A. Erste Entschädigung.

1. 340 unberittene Offiziere à Fr. 200 . . . .

Infanterie. Artillerie. Genie. Ärzte. Verwaltung.

250 20 20 10 40 Feldpost.

Feldtelegraph.

2. 150 berittene Offiziere à Fr. 500 Kavallerie.

Artillerie.

Genie.

Ärzte.

20 50 -- 60 Veterinäre.

Verwaltung.

15 5 3.

2 unberittene Offiziere der Artillerie der Landwehr à Fr. 200 4.

2 berittene Offiziere der Artillerie der Landwehr à Fr. 500 5. 78 Supplementarentschädigungen für die Berittenmachung von A uszüger-Offizieren à Fr. 300 Generalstab. Infanterie. Artillerie. Genie.

4 40 3 6 Ärzte.

Verwaltung.

5 20 6. -- Supplementarentschädigungen für die Berittenmachung von ' Landwehr - Infanterieoffizieren à Fr. 50 7. 10 Feldprediger à Fr. 140 8. 20 Entschädigungen an Stabssekretäre der Infanterie und der Feldpost mit AdjutantUnteroffiziersgrad à Fr. 140 9. 10 Supplementarentschädigungen an Lieutenants-Stabssekretäre der Infanterie und der Feldpost à Fr. 60 10. 31 Entschädigungen an unberittene oder solche · berittene Adjutant-Unteroffiziere, die schon als Unteroffiziere beritten waren, à Fr. 110 Infanterie.

Artillerie.

Genie.

Sanität.

20 8 3 -- Übertrag Bundesblatt 47. Jahrg. Bd. III.

Fr. 68,000

,,

75,000

,,

400

,,

1,000

,,

23,400

,, ,,

-- 1,400

,,

2,800

,,

600

,,

3,410

Fr. 176,010 18

266 11.

12.

Übertrag 20 Entschädigungen an solche berittene Adjutant-Unteroffiziere der Artillerie, die bisher unberitten waren, à Fr. 150 10 Supplementarentschädigungen an neu brevetierte Festungs-Artillerieoffiziere für Fortdienstkleider à Fr. 50

Fr. 176,010 ,,

3,000

,,

500

Total Fr. 179,510 B. Zweite Entschädigung (Erneuerungsbeiträge).

1. 241 Erneuerungsbeiträge an unberittene Offiziere à Fr. 100 Infanterie. Artillerie. Genie. Ärzte. Verwaltung.

200 15 12 5 5 Eisenbahnabteilnng im Generalstab.

4 2. 163 Erneuerungsbeiträge an berittene Offiziere à Fr. 125 Generalstab. Infanterie. Kavallerie. Artillerie. Genie.

2 20 20 45 8 Ärzte.

Veterinäre. Verwaltung.

30 8 30

Fr.

24,100

,,

20,375

Total Fr.

44,475

Zusammeneuff.

A. Erste Entschädigung B. Zweite ,,

'.

. Fr. 179,510 ,, 44,475 Fr. 223,985

C. Beiträge an Offiziere.

a. Für 500 b. Für 600

Revolveranschaffungen : Revolver à Fr. 18 . . . .

Feldstecheranschaffungen: Feldstecher à Fr. 10 ...

Fr. 9,000 ,, 6,000 ,, Übertrag

15,000

Fr. 238,985

267 Übertrag

Fr. 238,985

D. Beiträge an Radfahrer.

Für Entschädigungen an solche Radfahrer, welche Normalfahrräder anschaffen : 20 Entschädigungen à Fr. 50 Wir haben am 6. Dezember 1894 verfügt, daß denjenigen Radfahrern, welche Normalfahrräder anschaffen, ein Bundesbeitrag von Fr. 50 bewilligt werde, und nehmen in Aussicht, daß pro 1896 ein Zehntel des Radfahrercorps diesen Beitrag beziehen werde.

Total Equipement

,,

1,000

Fr. 239,985

D. IL J. Kriegsmaterial.

2. Neuanschaffungen.

A. Stäbe.

1. Anschaffung von Fernröhren 2. Neuanschaffungen für das photographische Laboratorium 3. Anschaffung von Mimeographen 4. Anschaffung einer Felddruckerpresse mit Regal und Schriftensortimenten

Fr.

400

,, ,,

200 650

_.

1000

Tota] Stäbe Fr. 2250 Ad i. Die Ausrüstung der Divisionsstäbe mit Fernröhren muß fortgesetzt werden.

Ad 2. Gegenüber dem Vorjahre um Fr. 50 reduziert.

Ad 3. Gegenüber dem Vorjahre um Fr. 300 erhöht, es sind noch einige Divisionsstäbe mit diesen Vervielfältigungsapparaten auszurüsten.

Ad 4. Es war schon seit Jahren beabsichtigt, eine transportable Felddruckerpresse für den Armeestab anzuschaffen, es fehlte jedoch bisher an einem befriedigenden System; nunmehr liegen solche vor. ^ Die Felddruckerpresse ermöglicht die rasche Herstellung von Befehlen und Mitteilungen konfidentieller Art, wofür eine Privatdruckerei nicht immer zur Verfügung stehen wird oder gebraucht werden kann.

268 In der Friedenszeit wird die Felddruckerpresse vom Generalstabsbureau benutzt werden, das schon lange das Bedürfnis nach einem Druckapparate hatte, welcher ihm erlaubte, kriegsvorbereitende Akten sekreter Art ohne Inanspruchnahme einer öffentlichen Druckerei erstellen zu können.

In den Nachbararmeen sind die höheren Stäbe durchwegs mit Felddruckerpressen versehen.

B. Infanterie. .

1. Munitionswagen 2. Beschirrung und Offiziersreitzeuge 3. Kochgeräte für die Landwehr

Fr. 150,000 ,, 7,000 ,, 5,000 Total Infanterie

Fr. 162,000

Ad i. Das Modell für den neuen Münitionswagen der Infanterie ist nunmehr festgestellt und es werden in der Konstruktionswerkstätte aus den bisher bewilligten Krediten etwa 115 Wagen hergestellt werden können.

Es sind aber für Linie und Parks der 4 Armeecorps weitere 291 Munitionswagen notwendig. Das Stück kommt auf cirka Franken 1200 zu stehen. Wir beantragen nun, die Anschaffung wie folgt zu verteilen : Pro 1896 -- 124 à Fr. 1200 cirka Fr. 150,000 ,, 1897 = 84 à ,, 1200 ,, ,, 100,000 ,, 1898 =_83 à ,, 1200 ,, ,, 100,000 291 Wir setzen pro 1896 Fr. 150,000 an, um die Fr. 50,000, die pro 1895 von den von uns beantragten bisher jedes Jahr für Infanterie-Fuhrwerke eingesetzten Fr. 100,000 gestrichen wurden, wieder einzubringen, womit es möglich wird, auf Ende 1896 die Bataillone aller 4 Armeecorps oder aber die Bataillone und Parks von zwei Armeecorps mit den neuen Fuhrwerken zu versehen.

Wir fügen bei, daß die gleichzeitige Ausrüstung ganzer Armeecorps mit den neuen Munitionswagen überdies durch die neue Packungsart der Munition bedingt wird.

Ad 2. Mit Rucksicht auf das Kreditbegehren ad i reduzieren wir den Kredit für Beschaffung von Zugpferdgesehirren. Aus diesem Kredit sollen neben einigen Zugpferdgeschirren 30 Offiziersreitzeuge mit Zäurnungen und Zubehörde angeschafft werden für Ergänzung des Materials zur Abgabe an die Offiziersbildungsschulen.

Ad 3. Fortsetzung und Schluß der Anschaffungen für die Landwehr.

269

C. Kavallerie.

Für die Kavallerie werden pro 1896 von Kriegsmaterial vorgesehen.

keine Neuanschaffungen

D. Artillerie.

1. Beschaffung von 100 Metallhülsen für die Versuchsbatterie aus Nickelstahl (für Metallpatronen eingerichtet) Fr.

2. Beschirrung samt Zubehör und Beschaffung bezw.

Umänderung der Unteroffizierspackungen ^ 3. Vorratsbestandteile für die Artillerie ,, 4. Kochgeschirre für die Feld- und Gebirgsbatterien ,, 5. Ersatz von Fahrschulfuhrwerken, des Armeetrains ,, 6. Beschaffung von Feldsteehern für die Geschützchefs ,, 7. Umänderung von Feldschmieden und Rüstwagen und Erstellung von neuen Modellen . . . . " . ,,

8,4 cm.

1,300 80,000 10,000 7,000 10,000 20,000 10,000

Total Artillerie Fr. 138,300 Ad 1. Um die Versuche mit Metallpatronen in allen Teilen genau durchführen zu können, hauptsächlich um die Verwendbarkeit kürzerer Hülsen einer besonders eingehenden Prüfung zu unterwerfen, ist die Beschaffung eines weitern Satzes von 100 Metallpatronenhülsen notwendig.

Ad 2. Die. Reorganisation des Trainwesens nach unserer Verordnung vom 28. Dezember 1894 verlangt eine etwelche Vermeh-' rung der Zugpferdgeschirre. Die Besehirrungen des Instruktionsmaterials müssen dringend revidiert und teilweise erneuert werden.

Inzwischen ist der jetzige Kavallerie-Sattel mit Zaum und Packung für die berittenen Unteroffiziere und Trompeter der Artillerie eingeführt worden.

Ad 3. Wie in früheren Jahren.

Ad 4. Fortsetzung der bewilligten Beschaffung vou Kochgeräten neuer Ordonnanz für die Feld- und Gebirgsbatterien; vide Materialbudget pro 1895 ad 5.

Ad 5. In Fortsetzung der ad 6 letztes Jahr begründeten Anschaffung von Fahrschulfuhrwerken für Armeetrain für 1896 ist die Erstellung von weitern 10 Fuhrwerken in Aussicht genommen.

Ad 6. Es hat sich als absolut notwendig erwiesen, den .Geschützen der Feld-, Gebirgs- uod Positions-Artillerie für die Geschützchefs zur Erleichterung des Aufsuchens der Ziele im Terrain und zur allgemeinen Orientierung im Gelände Feldstecher zuzuteilen.

270

Es ergiebt sich, wie in allen andern Artillerien, auch für unsere Artillerie die Notwendigkeit, die Geschützchefs zur raschen und sichern Orientierung über die Ziele mit Feldstechern (kleines Modell) auszurüsten. Die Artillerie erhält damit ein weiteres Mittel zur raschen und sichern Eröffnung des Feuers, welche Grundbedingung des Erfolges ist.

Wir ersuchen um Bewilligung des Kredites von Fr. 20,000, welcher uns in den Stand setzen wird, die Beschaffung der Feldstecher für sämtliche Geschütze durchzuführen.

Ad 7. Die bisherigen Feldschmieden und Rüstwagen der Feldartillerie sind so schwer, daß eine Erleichterung derselben dringend notwendig wird. Es ist nun möglich, diejenigen nach Modell 1871 so umzuändern, daß, statt wie bisher außer Feldschmiede und Rüstwagen auch noch die Fahrküche besonders bespannt oder an sonst schon zu schwere Fuhrwerke angehängt werden mußte, die Batterie nur 2 leicht bewegliche Fuhrwerke erhält, das eine als Rüstwagen und mit Schmiedeessen ausgerüstet, das andere als Küche (Protze enthält noch Hufeisenvorrat).

Die Feldschmieden und Rüstwagen Modell 1843, sowieso sehr abgenützt, können nicht mehr umgeändert werden, und es muß an deren Ersatz gedacht werden. Vorerst müssen aber die bezüglichen Modelle erstellt und durchprobiert werden.

1.

2.

3.

4.

5.

6.

E. Genie.

Erneuerung der Telegraphenkabel für ein Arméecorps Anschaffuung von Holzvorräten Bearbeitung vorhandener Holzvorräte Vervollständigung des Geniematerials Ergänzung der Schanzzeugvorräte Ankäufe von Schießbaumwolle

Fr. 15,000 ,, 3,000 ,, 3,000 ,, 10,000 ,, 5,000 ,, 5,000

Total

Fr. 41,000

Ad i. Fortsetzung der Anschaffung von Telegraphenkabeln für ein weiteres Armeecorps. Wir erlauben uns, auf die im Materialbudget pro 1895 gegebene Begründung zu verweisen.

Ad 2. Wir haben diesen Posten gegenüber letztes Jahr um Fr. 3000 reduziert, da für 1896 kein Lärchenholz angeschafft zu werden braucht.

Ad 3. Wie in frühern Jahren.

Ad 4. Aus diesem Kredite sollen .Gegenstände beschafft werden, welche infolge der Neuorganisation der Genietruppen (Verordnung vom 28. Dezember 1894) vermehrt werden müssen, nämlich :

271 28 Blachen à Fr. 90 Fr. 2520 4 Kochgeschirrkisten für Specialwaflen à Fr. 500 . . ,, 2000 4 Fleischkörbe mit Tucheinlagen à Fr. 25 . . . . ,, 100 Fr. 4620 Der Rest von Fr. 5380 wird wie bisanhin für Anschaffung von Seilwerk und Fahrgeschirr für Pontoniere, Verbrauchsartikeln für Telegraphen- und Minenbau etc. verwendet.

Ad 5. Wir ersuchen Sie dieses Jahr um Gewährung eines Kredites von Fr. 5000 hauptsächlich zur Vermehrung des Vorrats an Rollbahnmaterial für die Schanzzeugdepots.

Dieses Material ist, abgesehen von den eigentlichen Schanzwerkzeugen, wohl dasjenige, welches im Ernstfalle die mannigfaltigste Verwendung finden wird, besonders beim Bau und bei der Verteidigung von befestigten Stellungen. Es behält dieses Material übrigens auch zu allen Zeiten seinen Verkehrswert und kann bereits im Frieden bei angemessener Verwendung, ohne Schaden für seine Bestimmung im Kriege, von Nutzen sein. Das gegenwärtig vorhandene Rollbahnmaterial war schon wiederholt bei Truppenzusammenzügen, sowie bei Befestigungsbauten in Regiebetrieb, mit großem Vorteil in Gebrauch.

Ad 6. Wir reduzieren unsern letztjährigen Ansatz um die Hälfte.

1.

2.

3.

4.

5.

6.

1.

8.

F. Sanität.

a< Sanitätsausrüstung.

24 Blachen für Fuhrwerke à Fr. 90, nämlich 8 für Transportwagen der Corpslazarette und 16 für die Proviantwagen der Landwehrambulanzen Vervollständigung des Inhaltes der Ambulanzen und Reserven Ergänzung des Materials im Militärspital Thun Anschaffung von Spitalausrustungsgegenständen 40 Fleischkörbe für die Corps- und Divisionslazarette à Fr. 25 16 Infanterie-Sanitätsfuhrwerke à Fr. 1600 . .

b. Veterinärmaterial.

5 Verbandzeugkisten samt zugehörendem Reserveverbandzeug à Fr. 400 10 Kisten mit Instrumenten, Verbandstoffen, Berieselungs- und Desinfektionsapparaten für Pferdekuranstalten, je zwei zusammengehörende Kisten à Fr. 1100 = 5 X Fr. 1100 Total Sanität

Fr.

2,160

,,

10,000 200 2,000

fl fl

,, 1,000 ,, 25,600

,,

2,000

,, 5,500 Fr. 48,460

272

Ad i. Die Anschaffung der Blachen ist nötig, um auch die infolge der Verordnung vom 28. Dezember 1894 betreffend Vollziehung des Bundesgesetzes über die Errichtung von Armeeeorps vermehrte Anzahl Requisitionswagen der Lazarette mit diesen unentbehrlichen Zubehörden ausrüsten zu können.

Ad 2. Wie im Vorjahre. Die Anschaffung eines Hauptpostens der chirurgischen Instrumentarien wird zwar mit 1895 beendigt.

Bis zur Erledigung dieses Postens mußte aber eine Reihe anderer Anschaffungen ruhen, welche nötig sind, um den neuern Anforderungen zu entsprechen. Jede Ambulanz sollte unter anderm mit einem kotnpendiösen Sterilisationsapparat für Verbandzeug ausgerüstet werden, dessen Kosten sich auf Fr. 80 bis Fr. 100 belaufen ; ferner bedarf namentlich der Etat der Gebirgsambulanzen mancher Ergänzungen.

Ad 3 und 4. Wie im Vorjahre.

Ad 5. Bedarf von Fleischkörben per Ambulanz l Stück 56 vorhanden sind per Feldlazarett 2 Stück 16 bleiben somit zu beschaffen à Fr. 25 40 wofür wir um Gewährung des nötigen Kredites ersuchen.

Ad 6. Es ist notwendig, daß das Sanitätspersonal der Infanterie eigene zum Gefechtstrain gehörende Sanitätsfuhrwerke erhalte, welche das notwendigste Material zur Errichtung eines Truppenverbandplatzes enthalten und dem regimentsweise vereinigten Sanitätspersonal unmittelbar folgen. Es ist ein möglichst leichter zweispänniger Brückenwagen projektiert, welcher entladen auch -zum Rücktransport von Verwundeten vom Truppen- auf den Hauptverbandplatz dienen kann.

Bin erstelltes Muster wird dieses Jahr erprobt und die Ordonnanz festgestellt werden.

Wir beabsichtigen, zunächst jedes Infanterieregiment des Auszuges mit einem Sanitätswagen auszurüsten und die Anschaffung dieser 32 Wagen auf die Jahre 1896 und 1897 zu verteilen. Die Kosten werden zum großen Teil kompensiert durch teilweise Sistierung weiterer Anschaffungen von Feldtragbahren, Baracken und fahrbaren Desinfektionsapparaten.

Ad 7. Es bildet dies die zweite Hälfte der im Vorjahre bewilligten Anschaffung.

Ad 8. Für die in einem Mobilmachungsfalle zu errichtenden Pferdekuranstalten existieren nur Arzneimittelkisten, welche aus alten Veterinärkisten erstellt wurden, resp. aus solchen noch transformiert werden müssen.

. 273 Neben der Arzneiraittelkiste ist aber für jede Kuranstalt noch eine Kiste mit Instrumenten und Verbandstoffen und eine andere Kiste mit je einem Berieselungs- und Desinfektionsapparat, sowie einem Fällzeug und einem Hängegurt nötig. Ohne dieses Material wird eine Kuranstalt nie im stände sein, den billigsten Anforderungen Genüge leisten zu können.

Es wird das Minimum von zehn Pferdekuranstalten in Aussicht genommen. Für diese bedarf es, abgesehen von den Arzneimittelkisten, 20 der oben beschriebenen Kisten.

Die Anschaffung kann auf 2 Jahre verteilt werden, und wir nehmen deshalb pro 1896 die erste Hälfte der Kreditsumme auf.

G. Verwaltung.

Keine Materialanschaffungen pro 1896

verlangt.

H. Allgemeines Corpsmaterial.

1. Verbesserung an bestehendem Material Fr. 15,000 2. Bivouacdeckenstricke für Specialwaffen ,, 3,750 3. 13,000 scharfe Revolverpatronen 7,5 mm für neu formierte Stäbe und für Radfahrer à Fr. 40 per 1000 ,, 520 4. Zwei Stallzelte zur Unterbringung von Pferden der Kavallerie und Artillerie 15,000 fl Fr. 34,270 5. Im P r i n z i p b e r e i t s b e w i l l i g t e r Kredit.

Munition für die 2 langen 10,5 om Geschütze Fr. 88,000 auf zwei Jahre verteilt; pro 1896, letzte Hälfte, mit ,, 44,000 Total Allgemeines Corpsmaterial Fr. 78,270 Ad i. Wie in früheren Jahren.

Ad 2. Den Bivouacdecken der Infanteriebataillone wurden zur Ermöglichung raschen Verladeus und Verhindern von Verwechslungen der den Einheiten gehörenden Deckenstricke und Blechschilder zugeteilt; wir ersuchen um Genehmigung eines Kredites von Fr. 3750 zur Beschaffung dieser Deckenstricke und Blechschilder für die mit Mannschaftsdecken ausgerüsteten Specialwaffen ; pro 10 Decken l Strick mit Schild gerechnet ergiebt rund 3000 Stricke à Fr. l und Blechschilde à Fr. --. 25.

Ad 3. Durch die Verordnung betreffend Vollziehung des Bundesgesetzes über die Errichtung ^von Armeecorps werden eine Anzahl

274 .

Stäbe zusammengesetzter Truppenkörper neu gebildet. Den Offizieren dieser Stäbe müssen nun Revolverpatronen als Taschenmunition zugeteilt werden.

Gleichzeitig soll auch für die mit Revolvern bewaffneten Radfahrer Revolvermunition beschafft werden. Wir bedürfen, per Waffe 40 Patronen gerechnet, 13,000 Revolverpatronen 7,5 mm.

Mit Rücksicht auf anderweitige dringliche Anschaffungen kann für das laufende Jahr von Inventarvermehrungen für die Mobilmachung Umgang genommen werden.

Ad 4. Jährlich zeigt sich der Übelstand, daß die Stallungen der Waffenplätze zur Unterbringung der Pferde der Kavallerie und Artillerie für kürzere Perioden nicht ausreichen und daß zur Miete und zur provisorischen Einrichtung weiterer Lokalitäten (Reitbahnen etc.) geschritten werden muß, was jeweilen große Auslagen und bleibende Schädigung solcher Gebäude zur Folge hat. Wegen Mangel an Stallungen sind wir oft bei Festsetzung des Schultableau in für die Ausbildung nachteiliger Weise gebunden. Die Benutzung von sehr geeigneten Schießplätzen für die Artillerie wird oft durch den Mangel an Stallungen verunmöglicht.

Die letztes Jahr mit einem Stallzelte gemachten Versuche haben ergeben, daß solche Zelte für Perioden von mehreren Wochen an derselben Stelle belassen werden können und daß sie den Pferden genügenden Schutz gegen alle Witterungseinflüsse geben.

Wir glauben, daß eine allmähliche Beschaffung von solchen Zelten für cirka 400 Pferde (Pferdebestand des Kavallerieregimentes oder 4 Batterien des Friedensstandes) im Interesse einer ökonomischen Verwaltung liegt und daß dieselben uns im Frieden, besonders auch bei Influenza-Epidemien, und im Kriege für Bedürfnisse aller Art vorzügliche Dienste leisten können. Der Besitz solcher Zelte könnte möglicherweise auch für die billige Aufzucht unserer Remonten von großem Werte sein, indem m a n , nicht mehr an Stallungen gebunden, im Sommer mit den ganz jungen Pferden in solche Gegenden ziehen könnte, wo große Weiden und billige Grasfütterung vorhanden sind.

Bin Zelt für 52 Pferde kommt mit innerer Einrichtung auf cirka Fr. 7500 zu stehen. Wir beaotragen, vorerst zwei solcher Zelte anzuschaffen, und setzen dafür einen Betrag von Fr. 15,000 ein.

Ad 5. Begründung wie im Vorjahre.

J. 3. Rohgeschoßdepot.

Wird im Hauptbudget eingestellt.

275 J. 4. Landesbefestigung.

Siehe J. 6.

J. 5. Vermehrung der Munition.

Wir werden genötigt sein, Ihnen in nächster Zeit die Bewilligung von Krediten für Änderung der Munitionsdotierung der Artillerie (Ersatz der bisherigen Granaten durch Brisanzgeschosse und Shrapnels) und für kleinere Änderungen an der Munition zu beantragen.

J. 6. Festungsmaterial.

a. St. Gotthard.

1. A r m i e r u n g der F o r t s (Ergänzung und Ersatz): 2 Stück 5,3om Schnellfeuergeschützrohre, 2 Stück 12 cm Kanonenrohre aus Nickelstahl, Reserveteile für Geschütze, Lafetten etc Fr. 39,500 2 . A l l g e m e i n e In v e n t a r a n s c h a f f u n g e n : Reserveteile für die Dampfmaschinen, Wassermesser zur Kesselanlage, Ölsparer, Komplettierung der Werkzeugausrüstung, Laboriereinrichtungen für die verschossenen 12om und 5,3 om Hülsen, Bleikabel zur Herstellung telephonischer Verbindungen zwischen den einzelnen Lokalitäten der Werke und Anlagen, Medizinalausrüstung für die Werke . . ,, 14,500 3. C o r p s m a t e r i a l : Reserveteile für die Maschinengewehre, Gurtenfüllapparate Fr. 13,500 Folgende im Prinzip bereits bewilligte Kredite: a. Corpsmaterial für die Truppen der mobilen Verteidigung Fr. 45,000 auf drei Jahre verteilt (Materialbudget 1895, Fol. 17) ; pro 1896, zweite Rate ,, 15,000 b. Genieausrüstung für die mobile Verteidigung Fr. 15,000 auf drei Jahre verteilt (Hauptbudget 1895, Fol.

188) ; pro 1896, zweite Rate . . ,, 5,000 Übertrag

Fr. 33,500

Fr.

54,000

276 Übertrag Fr. 33,500 Fr.

c. Holz, Kohle und Beleuchtungsvorräte für die Truppen der äußern Verteidigung und der äußern Werke Fr. 30,000 auf drei Jahre verteilt (Hauptbudget 1894, Fol. 203, Materialbudget 1895, Fol. 17); pro 1896, dritte und letzte Rate . . ,, 10,000 d. Beschaffung von 10 Maschinengewehren, auf zwei Jahre verteilt, pro 1896 die 4 letzten Stücke mit voller Ausrüstung à Fr. 6100 . . . . ,, 24,400 ,, 4. V e r b e s s e r u n g an b e s t e h e n d e r n M a ter ial: Mikrotelephone der Centralen der Schießbureaux, Reflektoren zu allen Gang- und Tunnellampen, Ersatz der Kernröhren von 7 Schnellfeuergeschützen, Umänderung sämtlicher Verschlüsse der 5,3 om Schnellfeuergeschütze (hiervon 26 Stück), Umänderung der Munitionstransportkisten und Verkappen der Geschosse der dem Gotthard zugeteilten Positionsartillerieabteilung ,, Total a. St. Gotthard

54,000

67,900

25,000

Fr. 146,900

Ad i. Da aus den Festungsgeschützen, und besonders aus den 5,3 cm. Geschützrohren, in den Schulen und Kursen große Schußzahlen abgegeben werden, nützen sich dieselben in der Bohrung verhältnismäßig rasch ab. Es müssen diese Rohre daher successive ersetzt oder die vorhandenen ungenügenden Bestände an Reserverohren vermehrt werden.

Mit Rücksicht auf die große Bedeutung des einzelnen Festungsgescbützes müssen die Ersatzrohre aus dem widerstandsfähigeren ,,Nickelstahl" erstellt werden.

Um die Geschütze in kriegstüchtigem Zustande zu erhalten, ist für diejenigen Bestandteile, welche einer starken Abnutzung unterworfen sind, ein vermehrter Bestand an Reservestücken zu beschaffen.

Ad 2. Damit der Betrieb der Dampfmaschinen unter allen Umständen gesichert bleibt, sind eine Anzahl Bestandteile, welche am ehesten in Abgang kommen könnten, in Reserve zu beschaffen.

277 Behufs Ermöglichung einer genauen Kontrolle des Öl- und Wasserverbrauches etc., gleichzeitiger Erzielung von Ersparnissen, sind eine Anzahl Ö.lsparer und Wassermesser in Aussicht genommen.

Um die verschossenen 12 cm. und 5,3 cm. Hülsen in den Werken selbst zur Wiederverwendung gebrauchsfähig machen zu können, wodurch einerseits die Zahl der benötigten Hülsen verringert, anderseits der Hin- und Hertransport in die Munitionsfabrik erspart wird, beabsichtigen wir zunächst ein Sortiment der benötigten Apparate zu beschaffen.

Die Ausrüstung der Werke mit Medikamenten muß komplettiert und dieselben in passender Weise untergebracht werden.

Ad 3. Auf Grund der bisherigen teile für die Maschinengewehre sowie rüstung in dem budgetierten Umfange wahrscheinliche Abgang während eines werden kann.

Erfahrungen sind Reserveder zugehörigen Corpsauszu beschaffen, damit der Kriegsgebrauches gedeckt

Ad 3, a, 6, c, d, wie im Vorjahre.

Ad 4. Die vorhandenen Mikrotelephone der Centralen der Schießbureaux bewähren sich nicht und müssen durch solche eines bessern Systems ersetzt werden.

Durch Anbringung von Reflektoren an den Gang- und Tunnellampen wird die Beleuchtung auf billige Weise bedeutend verbessert.

Die Rohre von 7 Stück 5,3 cm. Sehnellfeuergeschützen sind ausgeschlossen ; durch Ersatz des Kernrohres werden die Geschütze wieder brauchbar.

Die Abänderung sämtlicher Verschlüsse der 5,3 cm. Schnellfeuergeschütze soll das Auswechseln der Schlagbolzen und der Schlagfedern ermöglichen, ohne daß der Verschluß aus dem Rohre entfernt und zerlegt werden muß.

Damit die Munition der dem Gotthard zugeteilten Positionsartillerieabteilung zur Unterbringung keiner besondern Munitionsmagazine bedarf, sind die Patronen gegen die Einwirkung der Witterung zu schützen durch entsprechende Einrichtung der Patronenkisten und Verkappen der Geschosse, analog der eigentlichen Festungsmunition.

278 b. St. Maurice.

1. A r m i e r u n g der F o r t s (Ergänzung und Ersatz): Ein 12 om Geschützrohr aus Nickelstahl, ein 8,4 om Easemattgeschtltzrohr aus Nickelstahl für die Galerie Mordes, ein 5,3 om Schnellfeuergeschützrohr, eine komplette 12 om Verschwindungslafette, Reserveteile für Geschütze, Lafetten etc., 50 Kartätsch-Ladebüchsen und Beobachtungseinrichtung für die Galerie Mordes ·«.

Fr. 50,000 2. Allgemeine I n v e n t a r a n s c h a f f u n g e n : Zwei große Schießwarnungssignale, Telephonstationen für den Geschütz- und Schießdienst, sowie für die Galerien Fr. 3,400 Im P r i n z i p bereits b e w i l l i g t e r K r e d i t (Materialbudget 1895, Fol. 19): Material und Werkzeuge für den Fortdienst und Unterhalt als allgemeine Inventaranschaffungen Fr. 20,000, auf zwei Jahre verteilt, pro 1896 zweite und letzte Rate mit ,, 10,000 3. C o r p s m a t e r i a l : Ergänzung der Corpsausrüstung für Maschinengewehre Fr.

Corpsmaterial für die Truppen der mobilen Verteidigung Fr. 22,000, auf drei Jahre verteilt, pro 1896 erste Rate mit ,, Genieausrüstung für die mobile Verteidigung Fr. 24,000, auf drei Jahre verteilt, pro 1896 erste Rate mit . ,,

,,

13,400

,,

19,500

,,

2,700

3,500

8,000 8,000

4. V e r b e s s e r u n g an b e s t e h e n d e m M a t e r i a l : Umänderung von Sanitätsmaterial und von 8 Stück 5,3 °m Verschlüssen Übertrag

Fr. 85,627

279

Übertrag 5. M u n i t i o n : Vermehrung der Munition der 12 om SchnellfeuerHaubitzen . Fr. 129,885 Vermehrung der Munition der 12 om Kanonen ,, 42,517 8,4 om Einheitskartätschen mit Weißpulverladung nebst Munitionskisten . ,, 2,925

Fr.

85,627

,,

175,327

Total b. St. Maurice Fr. 260,927 Ad i. Die heute eingestelltes Geschütze sind als Kriegsmaterial vorgesehen; die Schulen und Kurse beanspruchen dieselben nach Erfahrungen in den Befestigungen in solchem Maße, daß Schulmaterial von vorneherein extra eingestellt werden muß. Die verlangten Geschütze sind daher ala Ersatz für die zu Schul- und Kurszwecken benutzten Kriegsgeschütze zu betrachten.

Wir nehmen für Reserveteile von Geschützen, Lafetten etc.

den gleichen Kredit auf wie im Vorjahre, da die gegenwärtige Reserve nicht genügt und speciell für die Maschinengewehre noch wenig Reserveteile vorhanden sind.

Laut Protokoll der Übergabe der Befestigungen von St. Maurice* an das Kommando soll eine Beobachtungseinrichtung in der Galerie Mordes etabliert werden; im ferneren hat es sich herausgestellt, daß zur Geschütznahverteidigung Kartätschen notwendig sind.

Ad 2. Zur Sicherung der Umgebung der Festungswerke bei den Schießübungen der Artillerie müssen noch zwei weitere Warnungssignale angeschafft werden.

Die Anschaffung von Telephonstationen ist für den Geschützdieust und die Verteidigung der Stellung absolut notwendig.

Für Material und Werkzeuge für den Fortdienst und Unterhalt nehmen wir von dem im Prinzip bereits bewilligten Kredite von Fr. 20,000 die zweite Hälfte auf.

Ad 3. Das Corpsmaterial der Maschinengewehrschützen ist noch nicht komplett vorhanden, und zur Beschaffung des noch fehlenden sind Fr. 3500 nötig.

Zur Durchführung der mobilen Verteidigung in der Gebirgsgegend muß die Besatzungstruppe mit zweckdienlichem Corpsmaterial ausgerüstet werden. Es müssen Tragreffe, Zelte samt Ausrüstung,

280 Munitionssäcke, Proviantsäcke, Bergstöcke, Laternen und sonstige Ausrüstung angeschafft werden. Im ganzen bedürfen wir hierfür eines Kredites von Fr. 22,000, welchen wir vorschlagen, auf drei Jahre zu verteilen, pro 1896 die erste und größte Rate mit Fr. 8000.

Um die im Mobilmachungsfalle absolut notwendig werdenden Brgänzungsarbeiten ausführen zu können, müssen Mi nier Werkzeuge, Sprengmaterial, Erdarbeiterwerkzeuge, Geleisematerial samt Wagen, Hindernismittel, Schleifvorrichtungen, Flaschenzüge, Taue, Anker etc.

angeschafft werden.

Den Gesamtkredit hierfür, Fr. 24,000, schlagen wir vor, auf drei Jahre zu verteilen, erste. Rate pro 1896 mit Fr. 8000.

Ad 4. Für die G-ebirgsverhältnisse ist die Umänderung von Sanitätsmaterial ein Bedürfnis.

Die Abänderung sämtlicher Verschlüsse der 5,3 om Schnellfeuergeschütze soll das Auswechseln der Schlagbolzen und der Schlagfedern ermöglichen, ohne daß der Verschluß aus dem Rohre entfernt und zerlegt werden muß.

Ad 5. Bezüglich der Begründung dieses Postens verweisen wir auf die Akten.

c. Kaserneninventar.

1. Für die B e f e s t i g u n g e n am St. G o t t h a r d : a. Für die Sicherheitswache in Andermatt, Bühl, Bäzberg, Stückli : 2 Kochherde und diverses Küchenmaterial, Bettstellen mit Drahtmatratzen nebst diversem Mobiliar, eiserne Etagenbetten für Wachtlokal Bühl Fr. 5,450 b. Für die Gotthardbesatzungstruppen, Kasernemente Andermatt, Stöckli, Loch, Baracken Oberalp, Furka und Hospiz : Mobiliar für die Kasernemente, Küchen etc.; Schränke, Tische, Bänke, Stühle etc.; Betten, Bettzeug etc. ; Wasche-, Küchen- und Eßzimmerausrüstung, Kochherde, Kochgeschirre etc. ; Geräte und Werkzeuge, Transportmittel, Karren und Hornschlitten ; Beleuchtungsmaterial . . . ,, 47,200 Fr. 52,650

281 Ad a. Bis heute hatte man sich mit den allerprimitivsten Bettstellen begnügen müssen. Die allgemeine Ordnung, sowie die Achtung vor dem Dienst der Sicherheitswache verlangen, daß dieses erial beschafft werde.

Ad b. Wir verlangen hier nur das Material, welches für die Werke Hospiz und Furka, sowie für die Barackenanlagen das allernotwendigste ist, um die Gotthardbesateungstruppen unterbringen zu können.

Für Andermatt selbst ist neben dem zur Beschaffung vorgeschlagenen Material noch dasjenige für das Kasernement von rund 500 Mann einer Rekrutenschule inbegriffen.

Zum Teil ist Material an Betten für die Rekrutenschulen vorschußweise aus den Kasernements- und Inventarbeständen des Oberkriegskommissariates aus diversen Kasernen bereits abgegeben worden und muß ersetzt werden.

2. Für die B e f e s t i g u n g von St. M a u r i c e : Für Kasernement für 44 Offiziere und 500 Unteroffiziere und Soldaten Fr. 10,000 Da schon im laufenden Jahre und auch späterhin in 8t. Maurice Bataillons-Wiederholungskurse stattfinden werden, ist eine Vermehrung des Kaaernements notwendig.

Wir gedenken dasselbe mit den notwendigsten Effekten für den Bedarf von weiteren 500 Manu zu vermehren und ersuchen um Bewilligung eines Kredites von Fr. 10,000.

Die Kreditverlangen für Kasernementsinventar stellen wir statt in das Hauptbudget in das Mat erial budget ein, um nach Genehmigung der Kredite wenigstens das Ersatzmaterial für an die Festungen aus der Kaserne Thun etc. abgegebene Betten sofort beschaffen zu können.

ßnndesblatt. 47. Jahrg. Bd. III.

19

282

Rekapitulation.

Voranschlag pro 1896.

Fr.

D.

D.

D.

D.

II.

II.

II.

II.

Budget

pro 1895.

. Fr.

D.

E.

F.

J.

2.

Bekleidung 334,312 274,470 Bewaffnung und Ausrüstung . 1,952,200 1,389,500 Equipementsentschädigung . .

239,985 236,555 Kriegsmaterial: Neuanschaffungen : Fr.

A. Stäbe 2,250 3,900 B. Infanterie . . . 162,000 68,300 C. Kavallerie . . .

-- 9,600 D. Artillerie . . . . 138,300 159,500 E. Genie 41,000 59,000 F . Sanität . . . . 48,460 37,200 G. Verwaltung . . .

-- 6,000 H. Allgemeines Corpsmaterial . . . . 34,270 426,280 73,250 3. Rohgeschoßdepot -- -- 4. Landesbefestigung (siehe unter J. 6.)

-- -- Total der für normale Bedürfnisse verlangten Kredite 2,952,777 2,317.275 D. II. J. 6. Festungsmaterial : a. St. Gotthard 92,500 84,800 o. St. Maurice 250,927 182,300 e. Kasernement : 1. für St. Gotthard . . .

52,650 -- 2. für St. Maurice . . .

10,000 -- Total neu verlangter Kredite 3,358,854 2,584,375 Durch Schlußnahme der Räte im Prinzip bewilligte Kredite: D. II. J. 2. H. Allgemeines Corpsmaterial .

44,000 -- 5. Vermehrung der Munition . .

-- 675,000 6. Festungsmaterial : a. St. Gotthard 54,400 73,200 Hauptb. 5,000 b. St. Maurice 10,000 -- Total

3,467,254

3,332,575 5,000

283

Genehmigen Sie, Tit., die Versicherung unserer vollkommenen Hochachtung.

B e r n , den 4. Juni 1895.

Im Namen des Schweiz. Bundesrates, Der B u n d es p r ä s i d e n t : o Zemp.

Der Kanzler der Eidgenossenschaft: Ringier.

284

(Entwurf.)

Bundesbeschluß betreffend

Bewilligung der für die Beschaffung von Kriegsmaterial für das Jahr 1896 erforderlichen Kredite.

Die Bundesversammlung der schweizerischen Eidgenossenschaft, nach Einsicht einer Botschaft des Bundesrates vom 4. Juni 1895, beschließt: Für die Beschaffung von Kriegsmaterial werden folgende Kredite bewilligt, welche einen Bestandteil des allgemeinen Budgets für 1896 bilden und in dem bezüglichen, im Dezember laufenden Jahres vorzulegenden Voranschlag einzuschalten sind : D. II. D. Bekleidung Fr. 334,312 D. II. E. Bewaffnung und Ausrüstung ,, 1,952,200 D. II. F. Bquipementsentschiidigung ,, 239,985 D. II. J. Kriegsmaterial (Neuanschaffungen) . . ,, 426,280 Fr. 2,952,777 J. 6. Festungsmaterial : a. St. Gotthard b. St. Maurice e. Kasernernent

,, ,, ,,

92,500 250,927 62,650

Total neu verlangter Kredite Fr. 3,358,854 Durch Schlußnahme der Räte im Prinzip bewilligte Kredite: J. 2. H. Allgemeines Corpsmaterial 44,000 6. Festungsmaterial 64,400 Total

Fr. 3,467,254

Schweizerisches Bundesarchiv, Digitale Amtsdruckschriften Archives fédérales suisses, Publications officielles numérisées Archivio federale svizzero, Pubblicazioni ufficiali digitali

Botschaft des Bundesrates an die Bundesversammlung, betreffend die Kredite für Kriegsmaterialanschaffungen für das Jahr 1896. (Vom 4. Juni 1895.)

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Bundesblatt

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Foglio federale

Jahr

1895

Année Anno Band

3

Volume Volume Heft

25

Cahier Numero Geschäftsnummer

---

Numéro d'affaire Numero dell'oggetto Datum

08.06.1895

Date Data Seite

258-284

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10 017 078

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