653

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Schweizerisches Bundesblatt.

64. Jahrgang. I.

N« 12

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20. März 1912.

Bericht des

Bundesrates an die Bundesversammlung über

seine Geschäftsführung im. Jahre

1911.

Militärdepartement.

1. Teil.

Verwaltung und Rekrutierung.

I. Allgemeines.

Wie in den vorausgegangenen drei Jahren galt auch noch im Berichtjahre ein, Teil der Arbeit des Militärdepartements der Ausführung der in der Militärorganisation von 1907 niedergelegten Grundsätze. Neu dazu traten dann die Arbeiten für die Durchführung der neuen Heeresordnung und diejenigen für die Neubewaffnung der gewehrtragenden Truppen. Unter den diesen Zwecken dienenden Erlassen nennen wir : die Verordnung vom 27. März 1911 betreffend die Abteilung für Militärwissenschaften am eidgenössischen Polytechnikum (Militärschule) ; den Bundesratsbeschluss vom 27. März 1911 betreffend die militärische Ausbildung und die Wahl der Instruktionsoffiziere ; Bundesblatt. 64. Jahrg. Bd. I.

47

654

den Bundesbeschluss betreffend Schulen und Kurse zur Ausbildung der Offiziere vom 22. Dezember 1911 ; den Bundesbeschluss betreffend die Organisation des Heeres (Truppenordnung) vom 6. April 1911 ; den Bundesratsbeschluss betreffend die Einteilung des Gebietes der Eidgenossenschaft in Divisionskreise vom 26. August 1911 ; die Verordnung über die Organisation des Heeres vom 10. Oktober 1911 ; den Bundesbeschluss betreffend die Anordnung von besondern Kursen für die Neuorganisation der Verbände (Organisationsmusterungen) vom 15. Dezember 1911 ; den Bundesbeschluss betreffend die Neubewaffnung der gewehrtragenden Truppen vom 14. Juni 1911 ; den Bundesbeschluss betreffend die Erweiterung der Waffenfabrik in Bern vom 4. Oktober 1911.

Im weitern hat der Bundesrat eine Verordnung erlassen betreffend die Angestellten und das ,,Übrige Personal" des Militärdepartements, 30. März 1911. Erwähnt seien ferner das Bundesgesetz betreffend die Errichtung der Stelle eines Armeeapothekers vom 23. Juni, sowie der Bundesbeschluss betreffend die Erstellung von Getreidemagazinen 'bei der Station Altdorf, vom 4. Oktober ; dann das Bundesgesetz betreffend Abänderung der Militärstrafgerichtsordnung vom 23. Dezember und die am 2. Oktober 1911 vom Bundesrate genehmigten Ausfiihrungs- und Zusatzbestimmungen zu den Vorschriften über Militärtransporte.

II. Personelles.

Beamtenpersonal.

a. Generalstabsabteilung:

Oberst Schaeek, Th., Sektionschef, starb am 2. Mai 1911.

Oberstlieutenant i. Gr. de Perrot Claude, Sektionschef, wurde auf 1. November 1911 in das Instruktionskorps der Infanterie zurückversetzt.

Als Sektionschefs der Generalstabsabteilung wurden gewählt: Oberst i. G. v. Wattenwyl, Moriz, in Bern, Instruktionsoffizier der Artillerie. Oberstlieutenant der Infanterie Feldmann, Markus, Gymnasiallehrer, in Thun.

655 b. Abteilung für

Infanterie:

Als Kommandant der Schiesschule wurde gewählt : Oberstlieutenant Daulte, Ed., Instruktionsoffizier der Infanterie in Wallenstadt.

Major Berdez, Adrian, von Vevey, wurde entsprechend seinem Ansuchen auf den 31. Dezember 1911 von seiner Stelle als Instruktionsoffizier der Infanterie entlassen.

c. Abteilung für Genie: Herr Fried, von Moos, Ingenieur I. Klasse des Bureaus für Befestigungsbauten wurde entsprechend seinem Ansuchen auf 1. Januar 1912 entlassen.

d. OberkriegsJcommissariat : Als Chef der Verwaltung des Waffenplatzes Bülach-Kloten wurde unter Vorbehalt der definitiven Ordnung der Verwaltung auf diesem Waffenplatz gewählt : Oberstlieutenant Brack, Jakob, bisher Bureauchef der Abteilung für Artillerie.

e. Kriegstechnische Abteilung: An Stelle des am 8. April 1911 verstorbenen Chef der Ausrüstungssektion Major Estermann, Franz, wurde gewählt: Hauptmann Zust, Karl, bisher Ingenieur I. Klasse. Ferner wurde als Ingenieur I. Klasse gewählt: Hauptmann Mühlemann, Hans, bisher Ingenieur H. Klasse.

f. Kriegsmaterialverwaltung : Hauptmann Luder, bisher Kanzleisekretär II. Klasse der Kriegsmaterialverwaltung, wurde als Verwalter des eidgenössischen Zeughauses in Bern gewählt.

g. Landestopographie : Als Kupfersteeher I. Klasse wurde gewählt: Herr Emil Krause, bisher Kupferstecher Tl. Klasse.

III. Wehrpflicht.

a. Militärdienstpflicht und Altersklassen.

Auf 1. Januar 1911 ist die im Laufe des Jahres 1910 ausgehobene Rekrutenmannschaft des Jahrgangs 1891 in das dienstpflichtige Alter getreten.

656

Nach Massgabe der Bestimmungen des Bundesgesetzes vom 12. April 1907 betreffend die Militärorganisation und den Vollzugsbeschluss des Bundesrates vom 2. Dezember 1907 hat der Übertritt vom Auszug in die Landwehr und von der Landwehr in den Landsturm, sowie der Austritt aus der Wehrpflicht auf 31. Dezember 1911 wie folgt stattgefunden: In die Landwehr übergetreten sind : a. die Hauptleute, die im Jahre 1873 geboren sind; b. die im Jahre 1879 geborenen Oberlieutenants und Lieutenants ; c. die Unteroffiziere aller Grade und die Soldaten des Jahrgangs 1879 von allen Truppengattungen, ausgenommen die Kavallerie ; d. die Feldweibel, Fouriere und Wachtmeister der Kavallerie aus den Jahrgängen 1880, 1881 und 1882, die vom Jahre nach der Rekrutenschule an gerechnet 9 Wiederholungskurse geleistet haben, die Korporale und Soldaten der Kavallerie (inkl. Trompeter, Stabstrompeter, Hufschmiede, Sattler, Büchsenmacher und Krankenwärter) aus den Jahrgängen 1880, 1881 und 1882, die vom Jahre nach der Rekrutenschule an gerechnet 8 Wiederholungskurse bestanden haben und sich im zehnten Dienstjahre befinden, ferner sämtliche Unteroffiziere und Soldaten der Kavallerie, die im Jahre 1879 geboren sind, auch wenn sie den gesetzlich vorgeschriebenen Dienst nicht durchwegs geleistet haben und insofern als sie anlässlich ihres späteren Eintrittes zur Waffe sich nicht gegenüber dem Waffenchef zu längerem Auszügerdienst verpflichtet haben.

In den Landsturm übergetreten sind : a. die Oberlieutenants und Lieutenants des Jahrgangs 1871 ; b. die Hauptleute des Jahrgangs 1867 ; c. die Stabsoffiziere (Majore, Oberstlieutenants und Obersten), die das 48. Altersjahr vollendet haben, sofern von ihnen ein entsprechendes Gesuch bis Ende Februar 1911 gestellt worden ist; d. die Unteroffiziere und Soldaten aller Waffen und Grade des Jahrgangs 1871.

'Aus dem Landsturm und somit aus der Wehrpflicht sind ausgetreten :

657

a. die .Offiziere aller Grade des Jahrgangs 1859, wenn sie sich auf eventuell erfolgte Anfrage nicht zu längerer Dienstleistung bereit erklärt haben; b. die Unteroffiziere und Soldaten aller Abteilungen des Jahrgangs 1863.

b. Militärsteuerpflicht.

Zu den vom Jahre 1910 her pendent gebliebenen Steuersachen sind im Berichtjahre 270 Rekurse gegen Verfügungen kantonaler Behörden, sowie anderweitige Eingaben und Anfragen von Amtsstellen und Privaten eingelangt. Von diesen Militärsteuergeschäften waren 12 am 31. Dezember noch hängig, 132 veranlassten Entscheide des Bundesrates, die übrigen wurden vom Militärdepartement erledigt. Ein Entscheid des Bundesrates vom 29. Dezember 1911, die Anwendung von Art. 6 des Militärsteuergesetzes betreffend, ist im Militäramtsblatt 1912, pag. 12,, aufgeführt. Am 20. Dezember 1911 hat der Bundesrat an die Kantonsregierungen ein Kreisschreiben betreffend die Berücksichtigung der güterrechtlichen Verhältnisse bei der Anlage der Militärsteuer erlassen (ßundesblatt 1911, V, 391).

IV. Ergebnisse der Rekrutierung.

«

a. Sanitarische Untersuchung.

Das Ergebnis der sanitarischen Untersuchungen im Herbst 1911 war folgendes: Diensttauglich Zahl

1911

1910

Rekruten : a. vorzeitig Rekrutierte . .

6. vom normalen Jahrgang .

c. von früheren Jahrgängen .

Total Rekruten Aus Rekrutenschulen Entlassene Eingeteilte des Auszuges . . .

,, der Landwehr . .

,, des Landsturms . .

Total Eingeteilte Rekruten : a. vorzeitig Rekrutierte . .

6. vom normalen°1Jahrgang .

e. von früheren Jahrgängen .

Total Rekruten Aus Rekrutenschulen Entlassene Eingeteilte des Auszuges . . .

,, der Landwehr . .

,, des Landsturms . .

Total Eingeteilte

875 18,987 2,447 22,309 239 1,113 92 18 1,462 754 18,050 2,298 21,102 218 1,031 97 12 1,358

%

Zurückgestellt auf 2 Jahre 1 Jahr Zahl % Zahl %

50 5,i 89,6 69,o 2517 9,2 50,4 658 13,3 66,9 3225 9,7 17,i 128 9,1 23,» 613 13,i 27 3,6 12,4

2 594 153 749 --

0,2

a.«

Landsturmtauglich

HUIfsdiensttauglich

Dienst, untauglich

Zahl

Zahl

Zahl

--

3,2 2,3

--

--

41 1151 161

14,8

21,,

768

11,1

30 3,6 87,2 65,2 2135 7,7 47,9 629 13,i 63,4 2794 8,4 110 8,3 16,4 22,9 589 13,, 34 5,2 14,7

-- 2 804 184 990 --

--

1353

0,a 2,9

--

3,8

3

--

--

27 1298 174

8,5

20,4

733

11,4

--

--

1499

%

32 -- 3300 1111 -- 4443 3,o 560 24,7 452 131 21,7 17 19,5 1160

%

Total

%

3,3 18 1,8 12 2086 7,6 22,,, 494 10,2 2598 7,8 13,3 432 30,8 40 97 1332 28,6 331 44,6 17,7 87 71,8 13,9 2182 31,5 16,8

977 27,484 4,863 33,324 1,400 4,6öl 742 122 6,925

70 8,1 9 1 4615 16,6 2051 7,6 1284 26,8 401 8,4 -- 5969 17,9 2461 7,8 554 41,7 420 31,6 2 403 8,9 1186 26,3 28,8 69 10,5 283 43,!

26,5 17 12,1 112 79,4 22,5 1043 15,6 2001 30,!

865 27,655 4,796 33,316 1,329 4,507 657 141 6,634

--

659

Laut Tabelle auf vorhergehender Seite sind im Berichtjahre 40,249 Mann untersucht worden.

Es wurden als tauglich erklärt:.

Rekruten Eingeteilte

1910

1911

63,4% 20,4%

66,»% 21,i %

Die Gesamtzahl der im Jahre 1911 untersuchten Rekruten hat sich gegenüber der des Vorjahres um 8 und die Zahl der im Berichtjahre diensttauglich erklärten Rekruten gegenüber derjenigen von 1910 um 1207 vermehrt.

b. Aushebung der Rekruten.

Die Gesamtzahl der im Berichtjahre ausgehobenen Rekruten beträgt 22,309 Mann im Vorjahre 21,102 ,, somit pro 1911 eine Vermehrung von . . . .

1,207 Mann

Die zwei nachstehenden Tabellen geben Auskunft darüber, aus welchen Jahrgängen die ausgehobenen Rekruten stammen und wie sich dieselben in den verschiedenen Divisionen auf die einzelnen Waffen verteilen ; die dritte zeigt sodann die Verteilung der Rekruten auf die verschiedenen Waffen während des letzten Jahrzehnts.

In diesen drei Tabellen sind die Veränderungen berücksichtigt worden, die während des Jahres 1911 infolge von Versetzung von Rekruten zu einer andern Waffe eingetreten sind.

Änderungen infolge von Rekursen gegen die Expertenkommission ergeben ein Mehr von 24 Tauglichen, die auf nachstehenden Tabellen nicht figurieren.

Ergebnisse der Rekrutierung vom Herbst 1911 für das Jahr 1912.

I. Nach Jahrgängen.

Divisionskreise

1887

1886

1885

8 13 2 12 8 5 21

12 3 3 -- 5 11 1 12

5 1

84

47

1888

JUngere

1892

1891

1890

105 115 91 87 103

189

VIII

151 163 141 236 163 215 194

126 74 71 44 76 43 52 76

25 24 15 16 38 27 12 42

15

180 155 36

2,687 2,194 2,656 2,079 2,950 2,406 2,428 1,613

Total

872

19,013

1452

562

199

I II III IV V VI VII

1889

1884

Altere

4 2 1

13

-- 5

3 3 4 8

-- 1 1 1 6

-- -- 1 -- 5

24

16

23

-- --

-- 4

.Total

3,181.

2,577

-- 1 1 10

3,017 2,369 3,424 2,844 2,874 2,023

17

22,309

° -- ---

II. Nach Waffengattungen.

Kavallerie

Infanterie

Dirisionskrelse

ë

o

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I II Ili IV V

VI VII Vili

.

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1 805 1,750 2037 1 549 2,416 1,806 1,901 1,477

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.

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1

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2,577 3017 2 369 3 424 ^1 2 844 ·l'i 2874 3° 2,023

Herbst 1911 14,741 369 218 770 56 761 918 306 134 858 186 166 596 142 187 5 396 70 121 79 852 378 22,309

,, 1910 Differenzen gegenüber Herbst 1910: plus minus

i

15,328 14,393

826 704

655 827 325 264

935

122

lOfi 91

-

587 154 198 61 9

19 130 ·

1210 1246

36

19 11 46

666 585 81

747 366 21,102

io*;

1° 1,207

m. Nach Waffengattungen während IO Jahren.

Kavallerie

Infanterie

Festnngstrnppen

Genie

Artillerie

Q, *H

Jahrgänge

(H

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1911 (Herbst) . . 14,741 369 218 770 56 761 918 306 134 858 186 166 596 142 187 5 396 70 121 79 852 378

.

.

.

.

.

.

.

.

.

15,328 14,383 13,598 14,065 12,655 10,433 10,928 11,598 11,688 12,305

826 704 719 703 660 664 649 681 590 589

Durchschnittszahl von 10 Jahren

12.698

668

1910 1909 1908 1907 1906 1905 1904 1903 1902

,, ,, ,, ,, ,, ,, ,, ,, ,,

.

.

.

.

.

.

.

.

.

655 827 325 264 652 786 313 269 562 703 317 282 705 948 266 245 649 1101 271 225 581 1191 97 233 543 1291 98 237 437 580 80 218 439 565 81 195 598 891 215 230

&.

g Total | 1

--

22,309

571 .

587 154 198 51 542 139 238 52 486 153 143 -- 427 109 155 44 414 134 114 42 389 121 130 -- 388 123 98 -- 394 96 88 73 403 105 91

666 585 554 567 564 530 444 445 400 351

747 366 -- 21,102 700 310 -- 20,045 651 299 -- 20,057 666 273 -- 18,571 564 217 -- 16,136 577 189 -- 16,277 621 169 35 16,921 575 150 27 15,969 605 158 36 16,494

897

463 128 144 27

511

656 251 t» _5 18,388

1210 1246 1173 1126

854 778 748 694 573

E± <3

663

Zahl der im Jahre 1911 ausexerzierten Rekruten.

1910

Infanterie .

Kavallerie Artillerie Genie Befestigungen Sanität Verpflegungstruppen Total

1911

12,426*) 756 2,978 874 582 661 309

12,833*) 702 2,975 954 649 764 346

18,586

19,223

Die Gesamtzahl der eingerückten Rekruten aller Waffen beträgt 20,741, im Durchschnitt sind daher 92,7 °/o der Rekruten ausexerziert worden.

In den Vorjahren war der Prozentsatz 92,7 °/o (1910) und 93 % (1909).

c. Rekrutenprüfungen im Jahre 1911.

In der Zusammensetzung der Expertenkommissionen für die pädagogischen Prüfungen sind folgende Änderungen eingetreten : Herr Stöcklin, Lehrer in Liestal, bisheriger kantonaler Experte, ersetzte Herrn Ruf in Basel als eidgenössischen Experten.

Herr Handschin, Lehrer in Füllinsdorf wurde zum kantonalen Experten für Basel-Land bezeichnet.

In Appenzell I.-Rh. ersetzte Herr Wild den verstorbenen bisherigen kantonalen Experten Herrn Lehner.

In Freiburg trat an Stelle des verhinderten Herrn Crausaz als kantonaler Experte Herr Barbey, bisher Sekretär. Letzterer wurde seinerseits ersetzt durch Herrn Currat, Schulinspektor in Morlon.

Die jährliche Konferenz der eidgenössischen und kantonalen Experten fand am 27. und 28. Mai in Luzern statt. Sie beriet u. a. über die Anwendung des neuen Prüfungsreglements, über die Rechnungsaufgaben und die Aufsatzthemen und über eine Reihe von Bestimmungen betreffend die pädadogischen Prüfungen. Diese Bestimmungen wurden hernach zusammengestellt und jedem Experten übergeben.

Die Rekrutierung begann im Berichtjahre am 4. Juli in Avenches und endigte am 10. November in Grono.

In einigen wenigen Ortschaften wurden immer noch ungenügende Lokalitäten zur Verfügung gestellt. Es läge sehr im *) Inklusiv Infanterie der Befestigungen.

664

Interesse der Rekrutenprüfungen, wenn die Klagen hierüber einmal ganz verschwinden könnten.

11 Rekruten meldeten sich zu einer zweiten Prüfung an -r die Mehrzahl von ihnen erzielten bessere Noten als in der ersten Prüfung. Die erste Rekrutenprüfung bestanden rund 29,800 Rekruten. 85 °/o davon wurden in dem Kanton geprüft, in dem sie ihre Schulbildung erhalten hatten.

1079 Rekruten haben kein Schulzeugnis vorgewiesen. Sie verteilen sich auf die einzelnen Kantone wie folgt: Zürich 38; Bern 62; Luzern 50; Baselstadt 63; Basel-Land 14; Schaffhausen 3 ; St. Gallen 3 ; Graubünden 74 ; Aargau 31 ; Thurgau 49 ; Tessinl31; Waadt 175 ; WallislOO; Neuenburg 84; Genf 200.

Die schon wiederholt aufgeworfene Frage einer allfälligen Aufhebung der Rekrutenprüfungen wird neuerdings von der zum Studium der Erzielung von Ersparnissen in der Militärverwaltung eingesetzten Expertenkommission II geprüft.

d. TurnprOfung der Rekruten.

Die Zahl der im Jahr 1911 geprüften und von der Turnprüfung dispensierten Rekruten ergibt sich aus folgender Zusammenstellung:

Division

Ton der TurnprflRekruten fnng dispensiert Im Turnen geprüft Total

1 2 3 4 5 6 7 8

4,658 3,595 3,798 3,189 4,250 4,077 3,757 2,616 29,940

437 286 265 296 263 493 172 187 2399

in % 9,3

8,07 6,9 9,2

6,1 12,09 4,58

7,oi 8,01

4,221 3,309 3,533 2,893 3,987 3,584 3,585 2,429 27,541

Die freiwillige turnerische Tätigkeit hat nach dem Bericht des Oberexperten, der zugleich Präsident der schweizerischen Turnkommission ist, seit Einführung der Turnprufung an Umfang und Inhalt bedeutend gewonnen. Auch die Ausbreitung des turnerischen und bewaffneten Vorunterrichts, die nun eingesetzt hat, ist eine direkte Folge der Turnprüfung der Rekruten.

665

2. Teil.

Unterricht.

I. Torunterricht.

a. Turnwesen.

Unterm 16. Mai wurde in Ausführung der Art. 12 und 23 ·der Verordnung über den Vorunterricht vom 2. November 1909 das ,,Reglement für die Turnkurse1' ausgegeben, das die Organisation, Leitung und Verwaltung der verschiedenen Arten von Turnkursen regelt und die vom Bunde zu zahlenden Entschädigungen an Leitende, Teilnehmer und Inspektoren bestimmt.

Am 1. August erschienen die ,,Vorschriften über die Geräte für den Turnunterricht", gemäss Art. 7, Schlusssatz, der erwähnten Verordnung.

Das nämliche Datum trägt das Formular (Fragebogen) der Berichterstattung der Kantone für die Jahre 1911/12/13 betreffend den Turnunterricht in der Schule.

Dagegen war es nicht möglich, den Druck der neuen ^Turnschule" im Berichtsjahre zu Ende zu führen.

b. Militärischer Vorunterricht.

Wir haben folgende Bestände zu verzeichnen: Kantone Zürich . . .

Bern Luzern Uri . . .

Übertrag

1. Turnerischer 2. BeVorunterricht waffneier Vor(Mittlere SchUlerzahl) unterricht

1496 420 174 --

2090

1,903 1,962 719 -- 4,584

3. JungschUtzenkurse : Zahl der Schiessvereine, Zahl der die Jungschiltzen Jungausbilden schützen

36 46 6 7

458 302 96 47

95

903

666

Kantone Übertrag Schwyz . . .

Obwalden .

Nidwaiden Glarus . . . .

Zug . . . .

Freiburg . . .

Solothurn , Baselstadt . . .

Baselland . . .

Schaffhausen .

Appenzell A.-Rh.

Appenzell I.-Rh.

St. Gallea . . .

Graubünden . .

Aargau Thurgau . . . .

Tessin . . . .

Waadt. . . .

Wallis. . . .

Neuonburg Genf . . . .

1. Turnerischer

2. BeVorunterricht waffneter (Mittlere VorSehülerzahl) Unterricht 2084 4,584

-- -- -- 250 -- -- 699 40 627 252 356 -- 436 -- J776 501 --.

-- --· 641 --

7668

3. Jungschützenkurse : Zahl der Schiessvereine, Zahl der die Jungschützen Jungschlitzen ausbilden 95 903

2 8 2 30 15 3 5 5 2 · -- 30 9 32 8 4 6 5 12 --

79 -- 51 69 17 434 155 10e> 90 51 35 -- 497 37 280 53 29 43 20 .226 --

11,7531911 insgesamt 278 1910 -, 454

3175 6017

1911 Abnahme 176

2842

38 60 -- -- 100 220 727 363 -- -- -- -- 139 396 1,869 43 60 1,759 1,257 -- 138

5 --

Zusammen zählten beide Arten des Vorunterrichts 19,421 Schüler.

1910 waren es nur 4667 + 9732 . . . . 14,399 ,, Es ergibt sich eine Vermehrung um 2924 -|- 2119

5,022 Schüler.,

Die den Vereinen ausgerichteten Beiträge beziffern sich : 1911 auf Fr. 14,430 23,300 1910

667

c. Kadettenkorps.

Vom Bunde unterstützt wurden in den Zürich 12 Korps Bern 9 ,, Luzern l ,, Glarus l ,, Freiburg l ,, Solothurn 2 ,, Baselstadt l D Appenzell A.-Rh 2 ,, St. Gallen 2 ,, Graubünden .

l ,, Aargau 21 ,, Thurgau l ,,

Kantonen: mit 1166 Kadetten.

,, 1453 ,, 148 ,, ,, 85 ,,104 ,, n 337 ,, 325 ,, ,, ,,262 ,, ,,890 ,, ,, 126 ,, ,, 1881 ,, ,,121 ,,

Zusammen in 12 Kantonen . . 54 Korps und 6898 Kadetten.

1910 waren es 14 Kantone mit 57 7433 Hiervon waren zum Bezug des Bundesbeitrages berechtigt: 1911 3493 Kadetten à Fr. 5 = Fr. 17,465 1910 3720 ,, ,, ,, 5 = ,, 18,600.

II. Rekruten- und Kaderschulen.

A. Generalstab.

I. Korse.

Es fanden drei Generalstabskurse statt: .

1. G e n e r a l s t a b s k u r s I, I. T e i l , in der Dauer von 30 Tagen. Der Kurs wurde in Bern abgehalten,und schloss mit einer achttägigen Übungsreise Bern-Freiburg-Bulle.

Es beteiligten sich daran 16 Offiziere der verschiedenen Waffengattungen, 10 von der Infanterie, l von der Kavallerie, 3 von der Artillerie, l vom Genie und l von den Festungstruppen.

2. G e n e r a l s t a b s k u r s I, II. Teil, in der Dauer von 44 Tagen, war die Fortsetzung des Kurses I, I. Teil von 1910.

Der Kurs wurde in Ölten abgehalten und schloss mit einer Übungsreise Olten-Solothurn-Biel-Kerzers-Bern. Es beteiligten sich 24 Offiziere der verschiedenen Waffengattungen.

3. Der G e n e r a l s t a b s k u r s III bestand in einer dreiwöchigen Generalstabsreise im Kanton Graubünden (Rekognoszierungen und operative Übungen) und war von 19 Offizieren (12 Generalstabs- und 7 Truppenoffizieren) besucht.

Der Kurs III stand unter dem Befehl des Chefs der General' Stabsabteilung ; die Kurse I, I. Teil und I, II. Teil wurden je von einem Sektionschef der Generalstabsabteilung kommandiert; als Instruktoren wirkten dabei die Sektionschefs der Generalstabsabteilung und einige Stabsoffiziere der Truppengattungen.

Ausser den Generalstabskursen fanden folgende S p e z i a l k u r s e statt: 1. O p e r a t i v e Ü b u n g (Art. 142 H. 0.), Dauer 13 Tage.

Es wurde eine Übung im Armeeverbande durchgeführt. An dieser Übung beteiligten sich die höheren Truppenführer mit ihren Stabschefs, der Waffenchef der Genietruppen, der Oberfeldarzt, eine Anzahl höherer Generalstabs-, Infanterie- und Kavallerieoffiziere. Die gleichzeitig im Dienste stehende Telegraphenkompagnie 3 Landwehr wurde zur Erstellung von Telegraphenverbindungen beigezogen. Zur Beihülfe bei den Bureaugeschäften des Kurses wurden 19 Stabssekretäre kommandiert, und für den Ordonnanzdienst Radfahrer aus dem Radfahrerwiederholungskurs verwendet.

Die Übung wurde vom Chef der Generalstabsabteilung geleitet.

2. Die Schule für O f f i z i e r e der S a n i t ä t , des Verpflegungs-, Kommissariats- und Traindienstes (für Dienste hinter der Front). Dauer 26 Tage.

Diese Schule wurde in diesem Jahre erstmals selbständig abgehalten und stand unter dem Kommando eines Sektionschefs der Generalstabsabteilung, dem 3 weitere Generalstabsoffiziere als Lehrer und Sektionschefs für die Nachmittagsübungen beigegeben waren. Die erste Hälfte der Schule (theoretisch-applikatorischer Teil) fand in Solothurn und im Juragebiet statt. Den Abschluss bildete eine 12tägige Übungsreise im Kanton Graubünden.

Von den 19 Teilnehmern waren l Stabsoffizier der Parkartillerie, 3 Stabsoffiziere und 3 Hauptleute der Sanitätstruppen, 2 Stabsoffiziere der Veterinärtruppen, 4 Hauptleute des Kommissariats- und Quartiermeisterdienstes, l Hauptmann der Verpflegungstruppen, 2 Stabsoffiziere und 3 Hauptleute der Traintruppen.

669

3. Zwei W i e d e r h o l u n g s k u r s e für E t a p p e n o f f i z i e r e , in der Dauer von je 6 Tagen.

Am ersten Kurs, in Winterthur, beteiligten sich 14, am zweiten Kurs, in Chur, 16 Etappen- und Eisenbahnoffiziere, dio in die neuen Vorschriften für den Etappendienst eingeführt wurden.

Beide Kurse wurden vom Etappendirektor kommandiert; ihm waren als Instruktoren l Sektionschef der Generalstabsabteilung und l höherer Territorialoffizier zugeteilt.

4 . E i n K u r s f ü r O f f i z i e r e d e s Territorialdienstes in der Dauer von 13 Tagen in Thun. An diesem Kurse nahmen 20 Offiziere des Territorialdienstes teil.

Kurskommandant war der Chef der Territorialsektion ; als weitere Instruktoren betätigten sich 2 Sektionschefs der Generalstabsabteilung, der Etappendirektor, der Stabschef der 6. Division und l höherer Territorialoffizier.

5. E i n e S t a b s s e k r e t ä r s c h u l e , in der Dauer von 32 Tagen, in Thun. Es beteiligten sich daran 20 Unteroffiziere, von denen 2 während der Schule ärztlich entlassen wurden. -- Die übrigen 18 Teilnehmer konnten nach Schluss der Schule au Stabssekretären ernannt werden.

Schulkommandant war der Stabschef der 2. Division; als weitere Instruktoren wirkten 3 Instruktionsoffiziere der Infanterie.

n. Äbteilungsarbeiten.

Zu den Abteilungsarbeiten wurden 43 Offiziere mit total 1234 Diensttagen einberufen, nämlich: 21 Generalstabsoffiziere, 5 Eisenbahnoffiziere, 17 Offiziere der verschiedenen Waffengattungen.

HL Spezialdienste.

An den Armeekorps-, Divisions- und Brigademanövern beteiligten sich die Generalstabsoffiziere der betreffenden Stäbe; ausserdem waren noch Generalstabsoffiziere kommandiert als Schiedsrichter, Sehiedsrichteradjutanten, Nachrichtenoffiziere und Begleiter der fremden Offiziere, im ganzen 68 Generalstabsoffiziere.

An den Übungen der Stäbe des 1. Armeekorps, der 4. und 8. Division nahmen 14 Generalstabsoffiziere teil.

In Wiederholungskurse, Rekrutenschulen und Spezialkurse der vier Waffen wurden 47 Generalstabsoffiziere, teils als Einheitskommandanten, teils zur Information, kommandiert.

Bundesblatt. 64. Jahrg. Bd. I.

48

670 Eine Anzahl Offiziere war mit Spezialrekognoszierungen beauftragt.

IV. Militärbibliothek.

Auch dieses Jahr hat die Benützung der Militärbibliothek wieder zugenommen. Es wurden ausgeliehen: 1907 1908 1909 1910

2534 Bände, 3220 ,, 3428 ,, 3909 ,,

1911

4138

,,

B. Infanterie.

L Instruktionskorps.

Bestand nach Budget Kreisinstruktoren und Kommandanten der Zentral- und Schiessschulen . . . .

10 Stabsoffiziere 60 Hauptleute 32 Subalternoffiziere 15 Spielinstruktoren 18 Total

135

Ende 1911 10 55 34 14 18 131

V e r ä n d e r u n g e n i m J a h r 1911.

a. Z u w a c h s : l Kommandant der Schiessschulen durch Beförderung, 6 Stabsoffiziere, wovon 4 durch Beförderung und 2 durch Neuwahl, 5 Hauptleute durch Beförderung und 6 Subalternoffiziere durch Neuwahl.

b. A b g a n g : 3 Stabsoffiziere, wovon einer infolge Beförderung und 2 infolge Entlassung, 4 Hauptleute und 5 Subalternoffiziere infolge Beförderung.

Von den im letztjährigen Berichte aufgeführten 32 Instruktoren mit reduzierter Verwendung sind im Laufe des Jahres 1911 4 gestorben, wogegen einer (Hauptmann Hauser, früher Instruktionsoffizier der Infanterie und nachher Kasernenverwalter in Herisau) in Zuwachs kam, sodass deren Zahl Ende 1911 noch 29 betrug.

671

II. Rekratenschulen.

In jedem Divisionskreise wurden 4 Rekrutenschulen mit zusammen 94 Kompagnien, wovon l Radfahrerkompagnie, abgehalten.

In diese Rekrutenschulen sind eingerückt 13,775 Mann (1910 : 13,168).

Ausexerziert wurden: Füsiliere 11,202 Mann Schützen 776 ,, Radfahrer 190 ,, Büchsenmacher 71 ,, Trompeter 246 ,, Tambouren 152 _'i / Total

12,637 Mann (1910: 12,154).

Vorzeitig entlassen wurden 1138 Mann (1910: 1014).

Zuwachs pro Füsilierbataillon: 118 Mann (1910: 111).

Zuwachs pro Schützenbataillon: 97 Mann (1910: 110).

In den Rekrutenschulen wurden folgende Kader ausgebildet : 10 Majore (davon 7 vom Generalstab) und 21 Hauptleute (davon 6 vom Generalstab) als Bataillonskommaudanten, 3 Generalstabshauptleute und 90 Infanterie-Oberlieutenants als Kompagniekommandanten, 326 Subalternoffiziere als Zugführer und 1866 Unteroffiziere.

JH. Kaderschulen.

a. Spezialkurse für Waffenunteroffiziere

und Büchsenmacher.

Es wurden 2 Spezialkurse in der Waffenfabrik mit zusammen 11 Unteroffizieren und 61 Büchsenmachern, total 72 Mann, abgehalten (1910: 18 Unteroffiziere und 37 Büchsenmacher, total 55 Mann).

b. Unteroffizier schulen.

In jedem Divisionskreise haben 3 Unteroffizierschulen stattgefunden, 2 im Frühjahr und l im Herbst.

An diesen Schulen haben teilgenommen 2106 Mann (1910: 2225); wovon zu Korporalen vorgeschlagen wurden:

672

1780 168 37 11 19 42 Total

Füsiliere, Schützen, Radfahrer, Büchsenmacher, Trompeter, Postordonnanzen,

2057 Mann (1910: 2172).

c.

Offizierschulen.

Die Offizierschulen wurden wie früher mit einem 13tägigen Unterbruch durchgeführt, um den Teilnehmern Gelegenheit zu geben, den gesetzlichen Wiederholungskurs mit einer Truppeneinheit zu bestehen.

Bestand und Ergebnis der Schulen.

Zur Brevetierung SchUlernicht zahl empfohlen empfohlen 52 1 . Division .

2.

,, . .

32 3.

,, . .

42 4.

,, . .

34 5.

,, . .

40 39 6» - · 7.

,, . .

38 8.

,, . .

33 Gotthard-Division .

-- St.Maurice-Brigade -- Total 310

52 32 42 34 40 39 38 32 -- -- 309

(1910:

287

293

__

Zugehörigkeit der Schüler brovetiert

1

50 33 41 33 37 36 37 33 5 4 309

6

287

-- -- -- -- -- -- 1 -- --

nicht brevetiert

Total

1

50 33 41 33 37 36 37 34 5 4 310

6

293)

-- -- -- -- -- -- 1 -- --

d. Informationskurse.

Es wurde keine Schiessschule alter Ordnung für Lieutenants mehr abgehalten; die wenigen noch mit dieser Schule im Rückstand befindlichen Lieutenants bestehen zwei unmittelbar aufeinander folgende Informationskurse.

Es fanden 10 Informationskurse für Stabsoffiziere und Hauptleute statt.

Zugehörigkeit der Infanterieoffiziere nach Divisionen

Teilnehmer ,n 5 09 g S » Ü5

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(1910

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2

3

4

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6

7

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2

2

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8

2

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111

2

Stabsoffiziere u. Hauptleute (1910

4

110

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11 |l 5 00g.

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Lieutenants

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1

10

1

1

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1

2

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--

3

115

8

14

12

19

9

17

15

13

2

6

116

17

12

13

13

16

16

12

3

8

6)

1

2 --

2)

O5

-a w

674

e. lahtische Kurse.

In jedem Divisionskreise wurde ein lltägiger Kurs für Patrouillenführer (je l Subalternoffizier pro Bataillon) abgehalten.

Diesen Kurs haben 102 Subalternoffiziere bestanden (1910: 102).

Taktische Kurse für Majore und Hauptleute in der Dauer T on 7 Tagen fanden statt: a. je 2 Kurse per Division im 2. und 3. Armeekorps für den Auszug und b. je l Kurs in der 3. und 5. Division für Offiziere der Landwehrbrigade 18 (2. Armeekorps).

An diesen Kursen haben teilgenommen : 2. und 3. Armeekorps. -- Auszug Division

Majore

Hauptleute

3 5 6 7 Total (1910:

8 8 2 6 24 26

.32 30 43 21 126 87

Total

40 38 45 27 )

15

° 113

vom 1. und 4. Armeekorps

2. Armeekorps. -- Landwehr Majore Hauptleute 4 4 -- -- 8 6

16 12 -- ·-- 28 28

Total 20 16 -- -- 36 34) vom 3, Armeekorps

IV. Zentralschulen.

Es wurden abgehalten: 4 Zentralschulen I für Subalternoffiziere, in Thun, mit 4tägiger Übungsreise ; l Zentralschule II, erster Teil, für Hauptleute, in Genf, mit lOtägiger Übungsreise über Romont, Zug, Schwyz, Wald nach Wil.

l Zentralschule II, zweiter Teil, für Hauptleute, in Wil, mit lOtägiger Übungsreise durch die Kantone Appenzell, St. Gallen und Thurgau nach Frauenfeld; l Zentralschule II, zweiter Teil, für Majore, in Yverdon, mit lOtägiger Übungsreise über Avenches, Murten, Bern, Solothurn, Porrentruy nach Delémont.

Die Teilnehmerzahl ist aus der Tabelle auf folgendem Blatt ersichtlich.

Die Zentralschulen hatten folgende Bestände: b. Nach Divisionen.

a. Nach Truppengattungen.

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Schule.

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1

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1

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. . . . 135 20 30 (1910 145 18 30

9 14 8 13


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Zentralschule I

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25 25

2 3

8 7

2 3 1 4

Teil 2 a für Hauptleute (1910

27 26

2 3

6 7

2 3 1 4

Teil 2 6 für Majore .

(1910

20 2 30 --

4 3

1 3 3 --

H

o +-> O 03

-a ö S u

208 192 16 24 20 16 17 19 33 19 17 11 215 199 16 19 20 25 21 20 24 22 19 12

Zentralschule II: 1. Teil für Hauptleute (1910

O 'cQ

32 208 33 215) -

--

· 40

43

31 9 31 12

6 5

5 5

4 3

2 4

4

1 3 3 6

4

3 -- -- 5 6 3 4 -- -- 6

3

2 3

10 7

40 43)

45 50

35 10 37 13

6 5

3 6

4 3

2 5

3 6

2 2

5 4

3 3

12 10

45 50)

34 42

31 38

5 2

2 2

2 5

2 3

1 4 3 4

8 2 1 4

1 4

7 14

34 42)

3 4

3

5 6

O3

o*

676 V. Schiessvereine.

1911

1910

Z a h l der S c h i e s s v e r e i n e , welche zum Bezug des Bundesbeitrages Schiessberichte eingereicht haben 3,973 Die Z a h l der M i t g l i e d e r dieser Vereine betrug 232,039

3,957 231,357

Zum Bezüge des Bundesbeitrages waren berechtigt:

a. für die o b l i g a t o r i s c h e n Übungen: 181,444 Mitglieder à Fr. 2

1911

1910

Fr.

Fr.

362,888. --

354,544. --

b. für die f a k u l t a t i v e n Ü b u n g e n : 123,734 Mitglieder à Fr. 1.50 185,601. -- 171,535. 50 c. für das Revolverschiessen: 1501 Mitglieder à Fr. 3 . .

4,503. --

4,539. --

d. für G e f e c h t s s c h i e s s e n : 64 Vereine mit 3559 Mitgliedern

6,310.--

4,900.--

Total der Bundesbeiträge (abzüglich pro 1911 Fr. 21.90) . . . .

559,280.10

535,518.50

Sehiessoffiziereu.Schiesskommissionen Schützenmeisterkurse

51,894. 70 21,613.92

49,761. 35 24,780. 11

VI. Obligatorische Schiessübungen.

An diesen Übungen nahmen teil : Infanterie, inkl. Radfahrer . .

Kavallerie Fussartillerie Genietruppen Festungstruppen

.

1754 Mann 22 ,, 51 ,, 138 ,, 50 ,,

Total

2015 Mann

677

C. Kavallerie.

I. Instruktionskorps.

Bestand nach Budget Stabsoffiziere Ì Hauptleute > 15 Subalternoffiziere J Trompeterinstruktoren 2 Ein höherer Instruktionsoffizier versieht seit Mitte August 1911 auf der Abteilung für Kavallerie die Funktionen des Bureauchefs ; er wird daneben auch als Kurskommandant und Lehrer verwendet.

l Instruktions-Stabsoffizier wurde am 18. Dezember 1911 wegen Krankheit beurlaubt und auf sein Gesuch hin auf 31. März 1912 entlassen.

Instruktoren mit reduzierter Verwendung: 3 Stabsoffiziere.

Zwei Subalterninstruktionsoffiziere waren in Jahresmission ins Ausland kommandiert.

u. Remontendepot und Bemontenkurse.

a. Beschaffung

der Kavalleriepferde

und Kavallerie-Remontendepots.

Bestand an Pferden den 31. Dezember 1910 . .

Ankauf im Auslande Ankauf im Inlande (inklusive selbstgestellte Pferde)

1342 Stück 1065 ,, 5 ,,

Am 31. Dezember 1911 war der Bestand an Pferden: Remonien vom Jahre 1910 1911

Im Im Im In

Depot Remontenkurs I Remontenkurs II Reitkursen

Depotpferde

50 29 37 2

590 151 140 --

355 -- 3 28

Total 118

881

386

letztere zur Berittenmachung remontierter Mannschaft und als Reservepferde in Schulen und Kursen. Totalbestand auf 31. Dezember 1911: 1385.

678

Es wurden im Depot 206 Dienstpferde ausrangiert, 137 Pferde abgeschlachtet und 40 Pferde sind dort umgestanden. Beim Reiter standen um, bezw. wurden abgeschlachtet 113 Pferde. Aus den Wiederholungskursen wurden 466 Pferde in die Kuranstalt eingeliefert.

Im Berichtjahre wurden im Ganzen 681 Rekruten beritten gemacht und 477 eingeteilte Offiziere und Kavalleristen remontiert.

Am 31. Dezember 1911 traten in die Landwehr 463 Mann.

Von diesen waren im Besitze ihres ersten Pferdes 204 Mann; ohne Pferde waren 47 Mann und Ersatzpferde hatten 212 Mann.

Von den letztgenannten kamen 72 Ersatzpferde ins Depot zurück ; als Drittmannspferde wurden von den Reitern erworben 97 Stück, und der Rest von 43 Ersatzpferden wurde, weil ausgedient, an die Reiter als freies Eigentum verkauft.

Ferner wurden von 48 ausgedienten Drittrnannspferden 3 Stück zurückgenommen und 45 von ihren bisherigen Besitzern als freies Eigentum erworben (41 durch Kauf und 4 gemäss Art. 80 der Militärorganisation").

Im Anfange 1912 befinden sich 5607 Bundespferde in Händen von Kavallerieoffizieren und von Kavalleristen; davon 162 Drittmannspferde (zur Berittenmachung von Arbeitern, Trompetern usw.)

und 59 Mitrailleurtragpferde. Landesanwesende Offiziere und 'Mannschaften sind augenblicklich unberitten : 107.

An Redressurpferden wurden zu den schon auf Depot befindlichen 12 Pferden 79 neue eingeliefert, gegenüber 86 im Vorjahre.

Der Bestand an Beobachtungspferden (kranke^ Pferde) von Kavalleristen betrug am 1. Januar 1911 auf Depot 102 Pferde; eingeliefert wurden aus Schulen und Kursen 466 und direkt von den Besitzern 370, total 938 Beobachtungspferde. Davon wurden an den Reiter wieder zurückgegeben 527 Stück = ' 57 °/o.

Das Kavallerieremontendepot zählte am 31. Dezember 1911 einen Personalbestand von 365 Angestellten, wovon 126 Bereiter und Fahrer, 10. Handwerker und 211 Pferdewärter.

b. Remontenkwse.

In den 4 Remontenkursen wurden zirka 900 Remonten ausgebildet.

679 III. Rekrutenschulen.

In die Rekrutenschulen sind eingerückt: Kavalleristen 620 *), hiervon ausexerziert 599 Mitrailleure 75, ,, ,, 65 Trompeter 24, ,, ,, 23 Sattler 11, ,, ,, 10 Büchsenmacher 7, ,, ,, 5 Total

737 2), hiervon ausexerziert 702

Zu Einheitskommandanten wurden 9 Oberlieutenants ausgebildet.

IV. Kaderschulen.

a. Unteroffizier schule.

Zur U n t e r o f f i z i e r s c h u l e sind eingerückt: Dragoner . . . 86, davon zur Beförderung vorgeschlagen 84 Guiden . . . 34, ,, ,, ,, 34 Mitrailleure . . 11, ,, ,, ,, ,, 11 Ferner wurden zur Unteroffizierschule einberufen 9 Oberlieutenants.

b. OfUzierschule.

Zur O f f i z i e r s c h u l e sind eingerückt: Dragonerkorporale 20, davon zur Brevetierung vorgeschlagen 20 Guidenkorporale 10, ,, ,, ,, 10 v Mitrailleurkorporale l, ^ ,, ,, ,, l Davon wurden ernannt: 15 Mann zu Dragonerlieutenants, 12 ,, fl G-uidenlieutenants, 4 fl fl Mitrailleurlieutenants.

c. Taktische Kurse.

Es fanden ein Kurs für Patrouillenführer mit 25 Teilnehmern und die gewöhnlich alle zwei Jahre wiederkehrenden taktischen Kurse für die Kavallerieoffiziere des 2. Armeekorps (14 Teilnehmer) und 3. Armeekorps (15 Teilnehmer) statt.

Alle drei Kurse bestanden in Übungsreisen.

') 402 Dragoner und 197 Guiden.

2

) Oder durchschnittlich 17 Mann per Einheit.

680

d. MitraüleurbüchserJcurs.

Im Kurse wurden 10 Mitrailleurbüchser ausgebildet.

e. SattlerJcurs.

Zur bessern Ausbildung der Sattler wurde ein sechstägiger Kurs abgehalten, in welchen 17 Sattler freiwillig einrückten.

D. Artillerie.

I. Instruktionskorps.

Bestand nach Budget

Stabsoffiziere \ Hauptleute ^27 Subalternoffiziere j Trompeterinstruktoren 3--4 Hülfspersonal 14 Die Zähl der Stabsoffiziere reduzierte sich per 1. Januar 1911 um 2 Offiziere, welche zu den Instruktoren mit reduzierter Verwendung versetzt wurden.

l Subalternoffizier wurde zum H a u p t m a n n befördert.

Im Laufe des Jahres erfuhr die Zahl der Subalternoffiziere eine Vermehrung um 6 Offiziere infolge Neuwahl.

l Trompeterinstruktor, welcher aus Gesundheitsrücksichten seine Entlassung genommen hatte, stellte ein Revisionsgesuch und wurde daraufhin (nach stattgefundener Begutachtung durch die Abteilung für Sanität) wieder als Trompeterinstruktor der Artillerie angestellt.

l Unteroffizier des Hilfspersonals ging durch Tod ab.

Instruktoren mit reduzierter Verwendung: 6 Stabsoffiziere; l Unteroffizier des Hilfspersonals.

Mit 1. Januar 1911 wurden 2 Stabsoffiziere des Instruktionspersonals zu den Instruktoren mit reduzierter Verwendung versetzt ; ebenso der gewesene Direktor der Pferderegieanstalt, welcher früher dem Instruktionskorps der Artillerie angehörte ; der letzterwähnte Offizier starb bereits im Laufe des Berichtjahres.

l Unteroffizier des Hilfspersonals ging durch Tod ab.

Im Monat November 1911 wurde ein Hauptmann zur Dienstleistung bei der deutschen Feldartillerie auf ein Jahr abkommandiert.

681 i

n. ßekrutenschulen.

Zahl der Schulen: 7 Feldartillerierekrutenschulen l Fussartillerierekrutenschule 1 Gebirgsartillerierekrutenschule 5 Armeetrainrekrutenschulen 2 Säumerrekrutenschulen l Ordonnanzenrekrutenschule l Hufschmiedrekrutenschule

(Dauer ( ,, ( ^ ( ,, ( « ( ,, ( ,,

je 77 Tage) ,,77 ,, ) ,, 77 ,, ) ,, 62 ,, ) r> 62 -n ) n 62 ,, ) ,, 42 ,, )

In die Rekrutenschulen sind (inklusive Arbeiter und Trompeter) eingerückt: Feldartillerie 1493, hiervon ausexerziert 1401 (im Durchschnitt per Batterie 19,4 Mann) Gebirgsartillerie . . . .

306, ,, ,, 289 (im Durchschnitt per Batterie 48,2 Mann) Fussartillerie 182, ,, ,, 171 (im Durchschnitt per Kompagnie 24,4 Mann) Armeetrain 659, ,, ,, 626 Säumer 237, ,, ·,, 224 Hufschmiede 110, ,, ,, 107*) Offiziersordonnanzen . . .

164, ,, «,, 157 Zahl der in Rekrutenschulen weitergebildeten Kader: Feldartillerie . . . .

8 7 Offiziere 2 0 5 Unteroffiziere Gebirgsartillerie...

15 ,, 35 ,, Fussartillerie . . . .

11 ,, 22 ,, Armeetrain . . . .

22 ,, 53 ,, Säumer . . . . ' .

10 (5 Inf.-Offiziere) 18 (3 Inf.-Unteroffiziere) Hufschmiede . . . . \ n .-.oe · * /> TT A cn · ~ -, } 9 Offiziere 16 Unteroffiziere Ordonnanzen. . . . / Total

154 Offiziere

349 Unteroffiziere

In der Säumerrekrutenschule waren 5 und in der Hufschmiedund Ordonnanzenrekrutenschule 4 Infanterieoffiziere, in ersterer . auch 3 Infanterieunteroffiziere.

*) Haben nur Trainrekrutenschule von 42 Tagen absolviert und müssen nachher noch Hufschmiedkurs I bestehen.

682

m. Kaderschulen.

a.

Unteroffizierschule..

Es sind eingerückt : Feldartillerie . . 289, hiervon Gebirgsartillerie .

30, ,, Fussartillerie . .

28, ,, Armeetrain 61, ,, Säumer . . . 21, , Total

zur Beförderung empfohlen 274 ,, ,, ,, 27 ,, ,, ,, 26 ,, ,, ,, 58 ,', ,, ,, 12

429, hiervon zur Beförderung empfohlen 397

Zahl der weitergebildeten Offiziere 12.

b. Offizier schule.

Es sind eingerückt: Feldartillerie .

38, hiervon Gebirgsartillerie.

10, ,, Fussartillerie . .

11, n Armeetrain 15, ,, Total

zur Beförderung empfohlen 32 ,, ,,' ,, 9 ,, ,, ,, ^ ,, ,, 14 ,,

74, hiervon zur Beförderung empfohlen

65

Zahl der weitergebildeten Offiziere 8.

c. Taktischer Kurs für Feldartillerie.

Zahl der teilnehmenden Offiziere 11, wovon 4 Stabsoffiziere und 7 Hauptleute. Ferner zugeteilt von der Infanterie 5 und vom Generalstab 2 Stabsoffiziere.

d. Schiesskurs II

(Feldartillerie).

Kurs a. Teilnehmer: 9 Hauptleute als Schiessende und 4 Subalternoffiziere als Zugführer.

Kurs b zugleich Versuchskurs zur Einführung der neuen Richtmittel gemeinsam mit der Feldartillerieabteilung 1/6. Ausser den Offizieren dieser Abteilung nahmen noch daran teil: 2 Stabsoffiziere des Generalstabes, 9 Stabsoffiziere und 13 Hauptleute der Feldartillerie.

e. Schiesskurs I.

Teilnehmer: 25 Subalternoffiziere als Schiessende und 5 Subalternoffiziere als Zugführer.

683

f. Mechaniker Jcur s.

Zahl der ausgebildeten Mechaniker 37.


E. Genie.

I. Instruktionskorps.

Bestand Nach Budget Ende 191t Stabsoffiziere 2 2 Hauptleute 4 4 Subalternoffiziere .

2 2 Hülfspersonal 5 5 Instruktoren mit reduzierter Verwendung : 2 Stabsoffiziere.

Hülfspersonal ,, ,, ,, 2 Unteroffiziere.

Es sind 3 Lieutenants als provisorische Instruktionsaspiranten' angenommen worden, von denen 2 als reguläre Studierende an die Militärschule der eidgenössischen technischen Hochschule in Zürich (1. Semester) kommandiert wurden.

H. Rekrutenschulen.

Es wurden abgehalten : 2 Sappeur-, l Pontonier-, 2 Telegraphen- und eine Ballonpionierrekrutenschule ; es sind eingerückt Sappeure 523, hiervon ausexerziert 508 Pontoniere 152 ,, ,, 144 Telegraphenpioniere . . . 199 ,, ,, 172 Eisenbahnpioniere . . . .

42 ,, ,, 42 Ballonpioniere 94 ,, 88 fl Total

1010, hiervon ausexerziert 954

Von den ausexerzierten Rekruten gelangen pro Geniebataillon zirka ,, Kriegsbrückenabteilung zirka ,1 Telegraphenpionierkompagnie zirka ,, Eisenbahnpionierkompagnie zirka .

in Zuwachs : 63 Mann 38 ,, 43 ,, 13 ,,

Überdies wurden verschiedenen Einheiten zugeteilt : 3 Tambourenrekruten und 2 Büchsenmacherrekruten.

«84

III. Kaderschulen.

a.

Unteroffizierschulen.

Es fanden,4 Unteroffizierschulen statt; zu diesen sind eingerückt: Sappeure . . . 78, davon zur Beförderung vorgeschlagen 74 Pontoniere . . . 27, ,, ,, ,, ,, 27 Telegraphenpioniere 34, ,, ,, ,, ,, 29 Bisenbahnpioniere 6, ,, ,, ., ,, 5 Ballonpioniere . . 3, ,, ,, ,', ,, l Restungssappeure . 2, ,, ,, ,, 2 ,, Total 150, davon zur Beförderung vorgeschlagen 138 b. Offizier schule.

eingerückt: 24, davon zur Beförderung vorgeschlagen 20 2, ,, ,, ,, 2 ,, l, ,, ,, ,, ,, l l, ,, ,, ,, ,, l

Zur Schule sind Sappeurkorporale . .

Pontonierkorporale .

Telegraphenkorporale Eisenbahnkorporale Festungssappeurkorporale . . . . 1,

,,

B

,,

,,

l

Total 29, davon zur Beförderung vorgeschlagen 25 c. Taktisch-technische Kurse.

Es fanden solche statt: a. einer für Subalternoffiziere (2 Oberlieutenants und 19 Lieutenants).

b. einer für Hauptleute (12 Hauptleute und l Oberlieutenant) ; c. einer für Ingenieuroffiziere (l Oberstlieutenant, 3 Majore, l Hauptmann, 6 Oberlieutenants).

d. Mineurkurs.

An diesem haben 4 Offiziere 33 Unteroffiziere 46 Soldaten Total 83

teilgenommen: | > Sappeure und Eisenbahnpioniere.

j

685 e. Spezialkurs fur optischen Signaldienst.

Es sind zu diesem eingerückt: 4 Offiziere \ 13 Unteroffiziere > der Telegraphenpionierkompagnie l--4.

35 Pioniere j l Trainkorporal, 6 (Trainsoldaten) Saumer.

Total 59

F. Festungstruppen und Festungsbesatzungen.

I. Instruktionskorps.

Bestand

Stabsoffiziere Hauptleute Subalternoffiziere Total

nach Budget

Ende 1911

4 2 l

4 2 l

7

7

Ein Subalternoffizier wurde zum Hauptmann befordert.

II. Rekrutenschulen.

Es waren im Schultableau 7 Rekrutenschulen vorgesehen, nämlich 2 in Andermatt, l in Airolo, 2 in Savatan und 2 in Dailly. Infolge des kleinen Einrückungsbestandes der Infanterierekrutenschule in Dailly wurde jedoch diese Schule nach Andermatt disloziert und mit einer dort gleichzeitig stattfindenden Schule vereinigt.

Eingerückt s i n d : H i e r v o n wurden" "* St. Gotthard St.Maurice Total St, Gotthard St, Maurice Total Infanterie.

Füsiliere . . . .

Säumer Trompeter

Bundesblatt

64 Jahrg

150 15 3

52

168

59

Bd. I

7

202 140 15 15 10 · 3

227

158

47

* 6

187 15 9

53

211

49

686

F u s s a r t i l l e r i e und Festungstrnppen.

.

Kanoniere .

Mitrailleure .

Pioniere . .

Scheinwerferp ioniere Sappeure . . , .

Säumer . . , Trompeter . , Total

240 70 56 -- 44 19 7

139 65 -- 15 -- 21 5

379 135 56 15 44 40 12

224 63 54 -- 42 19 6

126 61 -- 15 -- 19 5

350> 124 54 1& 42 3/8 11

436

245

681

408

226

634

604

304

908

566

279

845

HL Kaderschulen.

a.

Unteroffizierschulen.

Bis zum Jahre 1910 fanden die Unteroffizierschulen für alleFestungstruppen der St. Gotthardbesatzung im Frühjahre in Airolo statt, wobei die Instruktion durch die Witterungseinflüsse in der Regel stark beeinflusst wurde. Um diese Unteroffiziersehule in Zukunft auf eine bessere Jahreszeit verlegen zu können, mussten im Jahre 1911 zwei Unteroffizierschulen für die Festungstruppen der 8t. Gotthardbesatzung abgehalten und deren Effektivbestand entsprechend erhöht werden.

Es fanden infolgedessen im Ganzen 4 Unteroffizierschulenstatt, nämlich eine in Bellinzona für die Gotthardinfanterie, eine Schule in Airolo für Festungs- und Fussartillerie und je eine Schule in Airolo und in Savatan für Festungstruppen und Fussartillerie.

Die Infanteristen von St. Maurice besuchten die Unteroffizierschule der 1. Division.

Hiervon wurden befördert:.

Eingerückt sind:

Infanterie.

Füsiliere . .

Säumer . .

StGotthard St. Maurice

Total

StGotthard St.Maurice

32 2

18 1

50 3

30 1

18 1

34

19

53

31

19

Total

48 2 50

687

Fussartillerie und Festungstruppen.

Kanoniere Mitrailleure .

Pioniere . .

Scheinwerferp oniere Sappeure .

Säumer

78 22 24 1

41 13 2 5

119 35 26 6

73 22 24 1

39 12 2 5

112 34 26 6

9 134 168

4 65 84

13 199 252

9 129 160

4 62 81

13 191 241

t

Total

b.

Offizierschulen.

Es fanden 2 Offizierschulen für Fussartillerie und Festungstruppen statt. Die Infanteristen wurden in den Offizierschulen der Feldarmee ausgebildet und ein Festungssappeur in derjenigen des Genies.

Eingerückt sind: St. Gotthard

St. Maurice

Infanterie . . .

5 Fussartillerie und · Festungstruppen 18 Total 23 c. Schiesskurs fwr Offiziere

Hiervon wurden befördert: Total

St. Gotthard St, Maurice

4

9

5

14 18

32 41

17 22

4 14 18

Total

9 31 40

der FUSS- und Festungsartillerie.

Aus den bei den Unteroffizierschulen angegebenen Gründen fanden am St. Gotthard zwei Schiesskurse statt und in St. Maurice ein Kurs.

Teilnehmerzahl : St. Gotthard 21, St. Maurice 13, total 34.

d. Taktischer Kurs l der Besatzung von St. Maurice.

Teilnehmerzahl: Infanterie 11, FUSS- und Festungsartillerie 21, Festungsmitrailleure 6, Festungspioniere 2, Scheinwerferpioniere l, total 41.

e. Taktischer Kurs II der St. Golthardbesatzimg.

Teilnehmerzahl: Generalstab 2, Infanterie 16, Fussartillerie nnd Festungstruppen 8, Genie 2, Ärzte 2, Pferdeärzte 2, Traintruppe l, total 33.

688 f. Büchsenmacherkurs für FestungsmitrailleurvonnSt... Maurice.

Teilnehmerzahl: Offizier l, Unteroffiziere 2, Büchsenmacher 3, Büchsenmacherrekruten 5, total 11.

G. Sanitätstruppe.

I. Instruktionskorps.

Bestand

Stabsoffiziere Hauptleute Subalternoffiziere . . . . . . . .

Hülfspersonal Instruktoren mit reduzierter Verwendung

nach Budget

Ende 1911

5 9*)

5 3*) l 4 3

4

II. Rekrutenschulen.

Die Gesamtzahl der pro 1911 zur Sanitätstruppe ausgehobenen Rekruten beträgt . . . . 8 2 8 Mann In die drei Rekrutenschulen sind eingerückt 802, hiervon ausexerziert 764 T Eingeteilt wurden als Truppensanitätspersonal 539 und bei den Ambulanzen 225 ,, Von den eingerückten Studierenden sind ausexerzirt worden 96 Mediziner und 9 Pharmazeuten.

Die Zahl der in den Rekrutenschulen weitergebildeten Kader betrug 20 Offiziere und 106 Unteroffiziere.

III. Kaderschulen.

a. Spitalkurse.

Die Spitalkurse, künftighin Gefreitenschulen genannt, wurden im Berichtsjahre erstmalig nach einheitlichem Instruktionsplan und gleichmässiger Leitung auf den Plätzen Basel und Genf abgehalten. An ersterem Orte fanden 9, an letzterem B Kurse statt in der jeweiligen Stärke von 20 Mann. Das neue System hat sich in jeder Beziehung bewährt und die Spitaldirektionen haben den pro 1911 provisorisch mit dem Schweizerischen Militärdepartemente vereinbarten Vertrag bis auf weiteres definitiv erklärt. Von den in die 12 Kurse eingerückten 226 Sanitätssoldaten konnten 222 befördert werden.

*) Der neu gewählte schweizerische Armeeapotheker, gleichzeitig Verwalter des eidgenössischen Sanitätsmagazins, ist hier mitgezählt.

689 b.

Unteroffizierschulen.

Es fanden zwei Unteroffiziersschulen statt ; in dieselben sind eingerückt 167 Mann, worunter 110 Medizin- und Pharmaciestudenten ; zur Beförderung wurden vorgeschlagen l63 Mann.

c. Offizier schulen.

·

'

Zu den zwei Offizierschulen rückten insgesamt ein : 60 Aspiranten, und zwar 54 Ärzte und 6 Apotheker; zur Brevetierung als Lieutenants wurden 59 vorgeschlagen (l. Arzt wurde vor Schulschluss entlassen).

' d. Taktisch-klinische Kurse.

Die beiden Kurse wurden abgehalten in Zürich und Genf mit einer Teilnehmerzahl von 3 Hauptleuten, 38 Oberlieutenants und 6 Lieutenants. Die beiden Kurse schlössen mit einer 6tägigen Übungsreise nach Schaffhausen, bezw. Thun via Bulle-Saanen.

e. Zentralschulen.

In den Teil 2a und 2b der Zentralschule II wurden abkommandiert: 9 Hauptleute.

f. Kurs für Offiziere des Sanitäts-Verpflegungs-KommissariatsTraindienstes (Dienste hinter der Front).

und

An demselben konnten teilnehmen 3 Divisionsärzte (2 Oberstlieutenants und l Major), sowie 3 Hauptleute des Territorialdienstes.

IV. Freiwilliges Sanitätswesen.

In Ausführung des Bundesbeschlusses vom 25. Juni 1903 sind den freiwilligen Hülfsvereinen und Anstalten Bundesbeiträge in der Höhe von Fr. 45,000 ausgerichtet worden.

Vom Zentralverein des Roten Kreuzes werden dem Armeesanitätsdienst für den Kriegsfall, während der Zeit vom 1. Juni 1911 bis 31. Mai 1912 aus den vom Bund subventionierten Anstalten 1102 gehörig ausgebildete Krankenpflegerinnen zur Verfügung gestellt (leitende Schwestern, Oberschwestern, Operationsschwestern und Krankenschwestern). Für das Vorjahr betrug die Zahl der verfügbaren Schwestern 1043, somit ist eine Vermehrung um 59 Pflegekräfte zu verzeichnen.

690 A. Der Zentralverein vom Roten Kreuz zählte Ende 1910 in 51 Zweigvereinen 31,272 Einzelmitglieder und 264 Korporativmitglieder.

Das Vermögen der Zentralkasse belief sich auf den genannten Termin auf Fr. 178,579.85, weist somit eine Vermehrung um Fr. 3,728.24 auf. Das Vermögen der Zweigvereine beträgt auf Ende 1910 Fr. 396,223. 70, hat somit um Fr. 29,449. 65 zugenommen.

Sanitätshülfskolonnen sind in der Zahl von 10 vorhanden.

Sie haben ihren Sitz in Aarau, Basel, Bern, Biel, Glarus, Herisau, Luzern, St. Gallen, Winterthur und Zürich.

B. Samaritervereine.

Der schweizerische Samariterbund bestand Ende des Jahres 1910 aus 225 Samaritervereinen, eine kleine Anzahl von Vereinen ist direkt dem Zentralverein vom Roten Kreuz angeschlossen.

Die Zahl der dem Samariterbund angeschlossenen Aktivmitglieder betrug Ende 1910: 3892 Männer, 5683 Frauen, total 9575 Personen. Es wurden 16,065 Hülfeleistungen verrichtet und 895 Transporte ausgeführt. Die Zentralkasse wies Ende 1910 ein Vermögen auf von Fr. 2923. 49. Im Jahre 1910 hat der schweizerische Samariterbund von der Eidgenossenschaft eine Subvention von Fr. 800 bezogen. Vom Zentralverein des Roten Kreuzes bezog er einen Barbeitrag1 von Fr. 1400, wozu noch Fr. 11,139. 80 für mannigfache Materialunterstützungen kommen.

G. Militärsanitätsvereine.

Dem schweizerischen Militärsanitätsverein gehören alle in der Schweiz bestehenden Militärsanitätsvereine an. Er weist auf 31. Dezember 1910 folgenden Bestand auf: Mitgliederbestand

Zahl der Sektionen

o

Militärische Einteilung der Aktiven:

Aktive

Ehren- SanitätsPassive mitglieder truppen

795

1284

126

459

Lands!.Sanität

Andere Truppengattungen

187

149

28 Total 2205 Mann

Total 795 Mann

691 Von der Eidgenossenschaft erhielt der schweizerische Militärsanitätsverein eine Subvention von Fr. 1500 und vom Zentralverein des schweizerischen Roten Kreuz eine solche von Fr. 500.

H. Veterinärtruppe.

I. Offizierschule.

Infolge ungenügender Aspirantenzahl war dieselbe im BeTichtjahre ausgefallen.

IL Technischer Kurs für Truppenpferdärzte.

Dieser Kurs wurde von 12 Oberlieutenants des Auszuges besucht, die alle mit Eifer und Interesse arbeiteten.

III. Hufschmiedkurs I. Abteilung.

Alle Kursteilnehmer haben nur vierzig Tage einer Armeetrainrekrutenschule absolviert. Ihre soldatische Ausbildung war somit keine fertige. In technischer Beziehung erwiesen sich wie in frühern Jahren die meisten Schüler nach Kenntnissen und praktischer Übung ungenügend vorgebildet.

IV. Hufschmiedkurs II. Abteilung.

In diesen Kurs waren 40 Militärhufschmiede eingerückt, welche bereits 3 bis 4 Jahre in ihren Einheiten gedient hatten.

Wie in den früheren Jahren, war auch in diesem Kurse wieder sehr auffallend, wie wenig exakt von weitaus den meisten Kursteilnehmern im Anfange gearbeitet wurde. In Verhältnismassig kurzer Zeit sind jedoch nach allen Richtungen wieder ·befriedigende Fortschritte gemacht worden und es zeigten sich denn auch die Leute am Ende des Kurses ihrer Aufgabe wieder vollständig gewachsen.

Am Schlüsse des Kurses wurden die ,,Abzeichen für gute Hufschmiede" an 25 Schüler abgegeben. Von diesen wurden ausserdem 6 Mann zum ,,Hufschmiedgefreiten" und 9 zum ,,Hufschmiedkorporal" vorgeschlagen.

J. Verpflegungstruppen, Kommissariatsoffiziere, Quartiermeister und Bestand "Stabsoffiziere Hauptleute Subalternoffiziere

Fouriere. .

I. Instruktionspersonal.

nach Budget Ende 1911 2 l 4 4 l

692 Hierzu kommt ein Instruktor mit reduzierter Verwendung und .ein Unteroffizier als ständiger Angestellter.

n. Rekrutenschule.

In die Schule sind eingerückt: Rekruten 358, hiervon ausexerziert 346..

Ferner wurden einberufen : Offiziere (inkl. l Arzt) . . .

11 : Unteroffiziere 45 Wärter (ab wechslungsweise) .

4 Total 418 Mann.

Die 8 Verpflegungskompagnien erhielten somit einen durchschnittlichen Zuwachs von. 43-- 44 Mann.

m. Kaderschulen.

a. Unter Offizier schule.

In die Schule sind eingerückt: Soldaten . 46, hiervon zur Beförderung; vorgeschlagen 43.

Ferner wurden einberufen : Unteroffizier l Wärter . .

l Total 48 MannT b. Fourierschulen.

Es wurden 2 Fourierschulen abgehalten gehörten folgenden Truppengattungen an:

Die Einberufenen Hiervon zur Beförderung vorgeschlagen:

··.

89 13 16 7 7 4 2 -- Total 138

d e r Infanterie . . .

d e r Kavallerie . . .

der Artillerie d e m Genie . . . .

d e n Festungstruppen .

den Sänitätstruppen d e n Verpflegungstruppen den Traintruppen Mann.

.

.

.

.

.

. . .

. . .

. . .

bedindefinitiv gungsweise 4 78 7 4' .4,;9 7 2 5 -- 32 -- 108 . 1T

693' 2 Mann mussten wegen Krankheit entlassen werden.

Die bedingungsweise zum Fourier Vorgeschlagenen haben> vor der Beförderung zum Fourier in einem praktischen Diensteden Nachweis zu erbringen, dass sie den Anforderungen gewachsen sind.

c. Offizierschule der

Verpflegungstruppen.

Die Schule wurde von 10 Unteroffizieren besucht.

konnten zur Brevetierung vorgeschlagen werden.

Alle

d. Quartiermeisterschule.

In die Schule sind eingerückt : 14 Infanterietruppenoffiziere, 12 Instruktionsoffiziere der Infanterie.

Total

26 Offiziere.

Die 14 Truppenoffiziere wurden für den Quartiermeisterdienst als geeignet qualifiziert. Die Instruktoren der Infanterie, besuchten die Schule zur Ausbildung im Verpflegungs- und Rechnungsdienst.

e. Fachkurs für

Subalternoffiziere.

Der Kurs wurde von 12 Offizieren besucht.

III. Wiederholungskurse und Übungen der Stäbe, a. Wiederholungskurse.

Im Berichtjahre hielt das 1. A r m e e k o r p s Übungen im Korpsverbande ab. Ausser den Truppen des Armeekorps selbst wurden dazu herangezogen : Kavalleriebrigade 2, Telegraphenkompagnie 2, die Ballonkompagnie, und von der Besatzung von St. Maurice : Füsilierbataillon 12, Festungsmitrailleurkompagnie 3 und Festungssappeurkompagnie 3; ausserdem noch die Gebirgsartillerieabteilung 1. Im ganzen nahmen demnach an den Manövern teil: 27 Bataillone, 17 Schwadronen, 21 Batterien, nebst den zugehörigen Genie, Sanitäts- und Verpflegungstruppen. Der Einrückungsbestand ergab: 1341 Offiziere, 21,946 Unteroffiziere und Soldaten, total 23,287 Mann. Dazu 3216 Reit- und 3204 Zugpferde.

<694 Auf einen besonderh ,,Vorkursa wurde, wie im vorher·gehenden Jahr beim 2. Armeekorps, verzichtet: Die Truppen traten teilweise unmittelbar nach der Mobilmachung die Kon·zentrationsmärsche an, bereits am Donnerstag der ersten Dienstwoche fanden bei Murten und bei Gilly die Inspektionen der beiden Divisionen durch den Chef des Militärdepartements statt und am Freitag Morgen begannen die eigentlichen Manöver. Sie -dauerten, mit Ausschluss des Sonntags, der Ruhetag war, bis Donnerstag der zweiten Dienstwoehe mittags. Die Anforderungen, die an die Leistungsfähigkeit der Truppen gestellt wurden, waren sehr erheblich ; sie wurden verstärkt durch die grosse Hitze. Die Truppen haben die Probe, der sie durch diese Manöver unterworfen wurden, mit Ehren bestanden.

Durchschnittlich wurden etwa 8 % der Mannschaft ärztlich behandelt, wovon aber 4 °/o sofort bei der Truppe wieder geheilt wurden. Von den. übrigen 4 °/o, die evakuiert wurden, konnte ·ein Dritteil nach wenigen Tagen wieder zum Platzdienst herangezogen werden. Am Schluss des Dienstes befanden sich etwa 2°/o noch in den Spitälern.

Vdn den rund 6400 Pferden kamen zirka 3 % in tierärztliche Behandlung. Etwas über l °/o musate in die Pferdedepots und Kuranstalten abgeschoben werden.

Zum ersten Male wurden in den letztjährigen Manövern den beiden Parteien Etappenkommandos zugeteilt und unter deren Leitung Endetappen mit Feldbäckereien und Schlächtereien, Munitionsdepots, Krankendepots und Pferdedepots organisiert.

Über den Verlauf der Manöver wurde nach Beendigung des Dienstes wiederum eine eingehende schriftliche Darstellung ausgearbeitet und den sämtlichen Stabsoffizieren, Einheitskomman'danten, Generalstabsoffizieren und Adjutanten der bei den Manövern beteiligten Truppen zugestellt.

Beim 2. A r m e e k o r p s fanden Detailkurse statt.

Die Infanterie des 3. A r m e e k o r p s übte nach Absolvierung eines längern Vorkurses während einigen Tagen in den Brigaden, wozu die entsprechenden Spezialwaffen herangezogen wurden.

Das 4. A r m e e k o r p s sodann hatte Divisionsübung und zwar übten bei der 4. Division zuerst die beiden Infanteriebrigaden unter Zuteilung der Spezialwaffen gegeneinander, worauf während zwei Tagen die gesamte Division einer aus zwei Ka-

69» valleriebrigaden, einem Infanterieregiment der 5. Division und ·einer Feldartillerieabteilung nebst markierten Truppen zusammengesetzten Manöverdivision gegenübergestellt wurde.

Bei der 8. Division fanden im Vorder-Rheintal Gebirgsmanöver kombinierter Brigaden gegeneinander statt. Dazu war, wie schon im Vorjahr, die Gebirgsartillerieabteilung 2 herangezogen.

Die Truppenteile des 3. und 4. Armeekorps, die nicht an den Manövern der Brigaden oder Divisionen teilnahmen, hielten Detail-Wiederholungskurse ab.

Ebenso übten für sich im Detail die Armeetruppen, die nicht zu grössern Manövern beigezogen wurden -- insbesondere die Fussartillerie -- und die zu Wiederholungskursen einberufenen Landwehrtruppen,- nämlich Infanteriebrigade 18, Korpspark 4 und einige Einheiten der Genie-, Sanitäts- und Verpflegungstruppen.

Von der Besatzung des St. Gotthard wurden grössere Teile zu einem Manöver auf der Sildfront zusammengezogen; die übrigen Truppen hatten ebenfalls Elementarwiederholungskurs ; ebenso diejenigen Truppenkörper und Einheiten der Besatzung von St. Maurice, die nicht an den Manövern des 1. Armeekorps teilnahmen.

b. Übungen der Stäbe.

Im ßerichtjahre fanden statt die Übungen für die Stäbe de« 1. Armeekorps, sowie für die Stäbe der 4. und 8. Division. Wie ·üblich wurden sie in der Form von Übungsreisen abgehalten.

Diese begannen sämtlich in der Hochebene und führten in ihren weitern Verlaufe die beteiligten Offiziere zum Teil in den Jura -- 1. Armeekorps und 4. Division -- zum Teil in das Hochgebirge -- ·8. Division.

IT. Abteilung für Militärwissenschaften an der eidgenössischen Technischen Hochschule.

Im Sommersemester 1911 wurden im wesentlichen die gleichen Vorträge und Übungen abgehalten wie in den vorausgehenden Jahren und ebenso war auch der Besuch der Vorlesungen ungefähr der gleiche wie früher.

Mit dem Wintersemester 1911/1912 trat die neue V e r o r d n u n g betreffend die Abteilung für Militärwissenschaften a«

696

eidgenössischen Polytechnikum vom 27. März 1911 in Wirksamkeit, durch welche die Militärschule entsprechend den Artikeln 113 und 147 der Militärorganisation vom 12. April 1907 neugestaltet und ihr als Hauptaufgabe die Vorbereitung der Instruktionsoffiziere für den Lehrberuf gegeben wurde.

Die durch obenerwähnte Verordnung gegenüber frühererheblich vermehrte Zahl der Unterrichtsfächer bedingte eine Vermehrung der Lehrkräfte. Diese wurde bewirkt durch Erteilung von Lehraufträgen ; von einer Vermehrung des ordentlichen Professorenkollegiums wurde zurzeit noch abgesehen. Es sollen vorerst noch Erfahrungen gesammelt werden.

Dem Kurs folgten als reguläre Studierende 13 Instruktiousoffiziere und Instruktionsaspiranten, sowie 3 andere Offiziere.

Ausserdem wurden einzelne Fächer noch von einer grossen Zahl anderer Studierender der technischen Hochschule und voit Zuhörern belegt.

697

3. Teil.

Dienstabteilungen und Dienstzweige.

I. Landesbefestigung.

Die im Budget und in den Nachtragskrediten pro 1911 unter L. a. V. und L. b. V. vorgesehenen baulichen Installationen am Gotthard und in St. Maurice sind bis auf einige Vollendungs-arbeiten programmgemäss ausgeführt worden.

II. Abteilung für Sanität 1. Gesundheits- und Krankenpflege in Schulen und Kursen.

Im Jahre 1911'sind aus den Schulen und Kursen 4597 Mann (1910: 4271) in die Spitäler oder Krankendepots evakuiert worden.

Die Zahl der n a c h d i e n s t l i c h E r k r a n k t e n beträgt 2102 <1910: 1840).

Während der Manöver des 1. Armeekorps und der 4. und 8. Division wurden von den Ambulanzen 2, 7, 16, 40 und 21L Krankendepots errichtet in Nyon, Renens, Kerzers, Sursee, Andermatt und Ilanz. Über die Tätigkeit dieser Depots gibt die nachstehende Tabelle ein Bild : Krankendepots Ort

1. Division.

Nyon-Renens. 30. August bis 8. September 1911 . . .

2. Division.

Kerzers. 29. Aug. bis 8. September 1911 4. Division.

Sursee. 29. Sept.. bis 4. Oktober 1911 8. Division.

Ändermatt. 14. bis 21. September 1911 . . . .

Hans. 14. bis 21. Sept. 1911

Abgang der Kranken Aufgenom· nach AmbuEvamene Hause lance Geheilt kuiert Kranke entlassen) Nr.

2

434

279 107

48

7

328

211

53

64

16

142

123

17 , 2..

·

40 · 78 21 L 256

52 208'

24 36

2

. 12 .

698

Wie den oben gegebenen Zahlen zu entnehmen ist, hat uns auch dieses Jahr wieder eine erhöhte Zahl von in die Spitäler übergeführten Patienten wie von nachdienstlich Erkrankten gebracht.

Was die I n f e k t i o n s k r a n k h e i t e n anbelangt, so hatten wir im laufenden Jahre einen einzigen, gutartig verlaufenden, Fall von Cerebrospinalmeningitis, dagegen die hohe Zahl von 43 Typhusfällen zu verzeichnen. Von diesen traten 6 Fälle anschliessend an den Wiederholungskurs des Füsilier-Bataillons 45 auf, 20 Typhuspatienten (5 Todesfälle) gehörten dem FüsilierBataillon 88 an und erkrankten kurze Zeit nach Abschluss der Manöver des 1. Armeekorps. Trotz der eingehenden, vom Oberfeldarzt angeordneten Untersuchung war es nicht möglich, die Infektionsquelle zu entdecken. Da die Dörfer der Umgegend von Sitten, wo die Mannschaft des Füsilier-Bataillons 88 zu Hause ist, fast ständig Tjphuskranke beherbergen, erscheint es als nicht ganz ausgeschlossen, dass die Infektion von einem typhuskrank in den Wiederholungskurs eingerückten Soldaten ausging. Es wurden denn auch mit Rücksicht auf diese Möglichkeit für die spätem Schulen und Kurse, in welche Leute aus der infizierten Gegend einzurücken hatten, entsprechende Massnahmen getroffen.

Im übrigen zeigen uns diese Epidemien, dass alle Sorgfalt und alle möglichen Vorsiehtsmassregeln uns nicht davor werden schützen können, dass der Typhus gelegentlich auch in unserer Armee seine Opfer fordert.

An Scharlach erkrankten 21 Mann, an Diphtherie 11, an Masern 5. Die Zahl der Tuberkulosefâlle war im Berichtjahr wieder nicht gering. Wir haben im Laufe des Jahres 120 an dieser Krankheit leidende Patienten in Bundespflege genommen ; im Beginn des Jahres waren 29 Lungenkranke in ärztlicher Behandlung, auf den 31. Dezember 1911 blieben noch 39 dieser Patienten in den Sanatorien oder in häuslicher Pflege.

2. Militärversicherung.

a. Leistungen für vorübergehenden Nachteil.

Im Laufe des Jahres 1911 sind an 5906 Versicherte Entschädigungen ausgerichtet worden (1910: 5663). Es ist diese Zahl in konstanter Zunahme begriffen.

Auf den 1. Januar 1911 befanden sich 206 Mann in Bundespflege; von den 5699 neu hinzugekommenen Patienten wurden 3597 direkt vom Korps weg oder aus den Krankendepots in die Spitäler evakuiert und erkrankten 2102 zu Hause nach ihrer Entlassung aus dem Dienst.

699* Am 31. Dezember 1911 waren noch 207 Kranke in ärztlicher Pflege, wovon 72 in häuslicher Behandlung und 135 im Spital.

Zu H a u s e s i n d b e h a n d e l t worden 830 (1910: 704> Militärpatienten ; von ihnen befanden sich 265 Mann (1901: 152), zeitweise im Spital. Die Zahl der häuslichen Pflegetage betrug 18730' (1910:14663), somit im Durchschnitt pro Patient 22,6 (1910:20,8).

In S p i t a l b e h a n d l u n g hatten wir 5269 Kranke mit 90,744 Pflegetagen (1910: 81,361) und einem Durchschnitt von 17,2 Tagen pro Mann (1910: 17,o).

Der M i l i t ä r s p i t a l in T h u n beherbergte während desBerichtjahres 311 Patienten (1910: 291) mit 3167 (1910: 3134).

Pflegetagen. (Diese Zahlen sind in den obigen inbegriffen.)

Die Patienten wurden zum grössten Teil wieder hergestellt'; eine Anzahl von ihnen trug einen bleibenden Schaden davoa und gelangte mit ihren Entschädigungsansprüchen vor die eidgenössische Pensionskommission. Gestorben sind 59 Mann; die?

Todesursachen sind in nachstehender Tabelle aufgeführt.

Es starben an: Tuberkulose der Lungen 9 Manu Meningitis tuberculosa 2 ,, Tuberkulose der Nebenniere l ,, Pleuritis exsudativa t ,, Allgemeiner Sepsis 2 ,, Gehirnabszess nach Otitis media . . . . l n Pneumonie 3 ,, Typhus abdominalis 9 ,, Perforation eines Magengeschwürs . . . 2 ,, Darmverschlingung l ,, Appendicitis l ,, Tonsillarabszess (Verblutung) l ,, Vitium cordis 5 ,, Herzlähmung 3 ^ Marasmus 2 ,, Nephritis chronica l ,, Carcinom des Darms l n Hitzschlag 2 ,, Schussverletzung . 2 ,, Schädelfraktur 3 -, Darmperforation nach Hufschlag . . . . l ,, Pneumonie nach Trauma l ,, Sepsis nach Schädeltrauma (Epilepsie) l ,, Ertrunken 3 ,,, Suicidium . l ,,

i700 Von den Verstorbenen gehörten 6 Mann dem Instruktionskorps, 5 Mann der Sicherheitswache, 2 Mann der eidgenössischen Regieanstalt und l Mann dem Remontendepot an. Ein Schüler des militärischen Vorunterrichts wurde durch einen Gerwurf getötet.

b. Leistungen für dauernden Nachteil (Pensionen).

Die eidgenössische Pensionskommission hat im Jahre 1911 ·10 Sitzungen abgehalten. In 2 Sitzungen beschäftigte sie sieh mit der im Wurfe liegenden Revision des Militärversicherungsgesetzes 5 in den 8 übrigen Sitzungen wurden von ihr 27 nach dem alten Pensionsgesetz und 178 nach dem Militärversicherungsgesetz zu beurteilende Fälle behandelt. (Total 205 gegen 191 im Vorjahre).

Von diesen waren 129 (1910: 107) Fälle neu (2 Fälle nach Pensionsgesetz und 127 Fälle nach Militär Versicherungsgesetz), 29 Rekurse (1910: 34), 9 Revisionen (1910: 7), 24 an alten und 13 an neuen Pensionen vorzunehmende Mutationen, l Wiedererwägungsgesuch.

Pensionen sind auf Grund des Militärversicheruagsgesetzes 81 bewilligt worden (63 im Vorjahre), und zwar 36 an Invalide und 45 an Hinterlassene. (Näheres hierüber findet sich auf nachstehender Tabelle B.) In 6 von diesen Fällen wurde die Pension -durch eine Aversalentschädigung ausgekauft.

Der Pensionsetat der auf Grund des Pensionsgesetzes vom 13. November 1874 in Kraft bestehenden Pensionen betrug: 'o · Auf Anfang 1911: 100 Pensionen an Invalide 179 ,, T Hinterlassene

. . . .

Fr.

Fr.

34,005 38,300 :

72,305

.Auf Anfang 1912: 98 Pensionen an Invalide 166 ,, Hinterlassene

. . . .

33,805 35,750 69,555

Es hat die Summe der Pensionen somit abgenommen um 2,750 Weitere Details siehe in umstehender Tabelle A.

Tabelle A.

Zu Seita 700.

Eidgenössische Militärpensionen 1911.

(Nach Pensionsgesetz von 1874.)

Etat auf 1. Januar 1911 Kanton.

Invaliden M 1

TTni

Nidwaiden

. . . .

TrioU

^ S

Basel-Stadt . . . .

Basel-Land . . . .

Schaffhausen . . . .

Appenzell A.-Rh. . .

Appenzell I.-Rh. .

Qi

nailon

Graubünden . . . .

Waadt Wallis Neuenburg

. . . .

1 100 1 100 1 100 6 2,000 1 600 1 300 2 400 1 500 8 3 14 1 1 6 3 6

Invaliden

Hinterlassene

Invaliden

Hinterlassane

Invaliden

Hinterlassene

Fr.

1 Fr.


1 « Fr.

1 Fr.

«

j=

Fr.

14 4,200 17 5,710 7 1,900 1 400 1 700

Zürich Bern

Hinterlassene

Erhöhung von Pensionen

Zuwachs 1911

Abgang 1911

2,500 1,750 4,700 100 850 1,645 1,000 3,600

Fr.

1

29 41 5 1 1 1 3 2 1 12 8 1 6 7

4,900 9,230 1,450 100 200 150 600 350 150 2,600 1,350 290 1,050 1,000

7 2 9 4 11 17 8 3

1,450 650 2,250 1,050 2,400 4,900 1,780 400

«C

1

Fr.

100

«

Fr.

5

2 350 _ -- 1 200 --

--

--

--

--

--

Herabsetzung von Pensionen

H

--

Fr.

--

Hinterlassen o

Hinterlassene

Invaliden

1 Fr.

1 Fr.

Invaliden «

Zuwachs aus Übertritte in andere Kantone andern Kantonen

«

1 180 -- 2 100 \ 50

«X.

Fr.

Invaliden

f «

i i --

--

Fr.

Hinterlassene

1 Fr.

^

-- 1 100

j

--

l l

--

i

--

1 200 1 100

--

100

-- -- -- -- -- -- -- 2 350 -- 1 150 1 100 -- -- -- __ -- --

--

1 200

.100

2 500 1 80

--

--

1

--; i

1 1

100 -- -- 200

-- --

!

1 1

90 --

-- --

-- --

--

--

50

1

50

E

7

520

2 300

--

-- --

--

--

--

--

--

Etat auf 1. Januar 1912 Invaliden

Hinterlassene

1 5

Fr.

1 ·<

Fr.

14 17 6 1 1

4,200 5,710 1,800 400 700

27 41 5 1 1 1 3 1 1 11 6

4,370 9,030 1,400 100 200 150 600 250 150 2,400 1,150

1 100 1 100 1 100 6 2,000 1 600 1 300 2 400 1 500 8 3 14 1 1 5 3 6

2,500 1,750 4,700 100 850 1,545 1,000 3,600

4 700 6 1,050 6 2 9 4 11 15 7 3

1,250 650 2,250 1,050 2,350 4,400 1,650 400

frPTlf

4 850 Total 100 34,005 179 38,300 2 200 13 2,180

279 = 72,305

1 150

1 200 1 200 4 850 2 300 98 33,805 166 35,750

264 = 69,555

101

Bei den auf Grund des Militärversicherungsgesetzea bewilligten Pensionen betrug der P e n s i o n s e t a t : Auf Anfang 1911: Fr.

132 Pensionen an Invalide . . . 46,866l. 20 189 ., ., Hinterlassene . 114,224. 95

Fr.

161,091. 15

Auf Anfang 1912: 151 Pensionen an Invalide . . . 53,370. 60 229 ., ,, Hinterlassene . 143,368. 95 196,739. 55 Dies bedeutet einen Zuwachs im Berichtjahr von 35,648. 40 [(Weitere Details siehe auf Tabelle B.)

~ Aversalentschädigungen wurden ausbezahlt: 5 an Invalide im Betrag von . . Fr. 4295 l an Hinterlassene im Betrag von ,, 5000 Total Fr. 9295

3. Eidgenössisches Sanitätsmagazin.

Der Verbrauch an M a t e r i a l war ein sehr grosser. Die Zahl der von eidgenössischen und kantonalen Zeughäusern eingegangenen Bestellungen belief sich auf 1295 gegen 1100 im Vorjahre.

Im Laboratorium kamen 395 Objekte zur Untersuchung.

III. Veterinärwesen.

1. Veterinärdienst.

Zu ausserordentlichen Dienstleistungen sind im Berichtjahre '78 Veterinäroffiziere kommandiert worden. Überdies kamen in -Schulen und Kursen 58 Zivilpferdärzte zur Verwendung.

Der Gesamtkrankenbestand belief sich auf 5251 (1910: 5081) Pferde. Dabei sind die in Schulen und Kursen, sowie später noch in einer Kuranstalt oder bei einem Zivilpferdarzt behandelten Pferde nur einmal gezählt. Ausserdem sind in der vorerwähnten Zahl 1897 im Kavallerieremontendepot behandelte Remonten, Depot- und Beobachtungspferde, sowie 654 ausser Dienst 'feehandelte Regie- und Artilleriebundespferde nicht Inbegriffen.

Bundesblatt. 64. Jahrg. Bd. I.

50

Zu Seite 701.

Tabelle B.

Eidgenössische Militärpensionen 1911.

(Nach Militärversicherungsgesetz.)

Kanton

Invaliden

Hinterlassene

Invaliden

:

Invaliden

Hinterlassene Ü3

| !

Zürich Bern Luzern Uri Schwyz Obwalden N i d \valdeu . .

Glarus .Zug Freiburg Solothurn Basel-Stadt . .

i Basel-Land . .

Schaffhausen . .

Appenzell A.-Rh.

; Appenzell I.-Rh. .

St. Gallen Graubünden . .

1 Aargau Tessin Waadt Wallis Neuenburg Genf Ausland

.

.

Fr.

1

l^

i 22 : 6,409. 20 2iì 11J828. 95 4 1,109.--

.

.

. .

. .

. .

.

.

.

.

.

.

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d Fr.

17 11,707. 50 2 315. 60 38,531.25 2 1,155. ·6 3,788. 10 7 5,375. -- 7 1 . 236. 25 3,972. 50 1 1,462. 50 ~" 1 300.-- ~ 1 i 210. -- 4 2,030. -- 1 84. -- 1 73. 50 3 2,342. 50 1 420. -- 4: 1,302.-- 4 i 1,354. 50 3 2,190.-- 3 2,745.-- Ì ' 278. 25 ; 2 5 2,257. 50 660.-- 1 i 840. -- 2 ' 945. -- 4 1,765.-- i 3 1,515. -- _ i -- 9 7 i 1,731. 80 4,535. 60 1 ·· 315.

5 1,570.-- 1 jl,050. 4: 1,281. -- 6 ' 1,522. 50 12 6,350. -- 3,705. -- 1 j 83. -- 3 378. -- 7 6 ' 1,210.50 12 5,415. -- 6,022. 50 ·2 ;2,047. 50 17 : 8,009. 75 10 8 6 3,211. -- 5,377.50 4 1,965.-- 4 976.50 900. -- 1 105. -- 1 6 , 2,436. -- 132 46,806. 20 189 114,224.95 12 JÌ.289. 50 321 =161,091.15

:

< 1

1

Fr.

240. --

Erhellung von Pensionen

Sene Pensionen

Erlost'lieiu Pensionen

Etat auf l. Januar 1911

s

<

6 5

Fr.

1

Fr.

1,454, 25 4 2,257. 50 3,412. 50 13 11,202. 50

| Fr.

< 2 1

Invaliden

Hin (erlassene

Invaliden

Hinterlassene

1 C <

Fr.

94. 50

a

< 1

-

84T-

-

3

Fr.

210.-- 504.--

Hinterlassene Fr.

I 1

180. -- 401. 50

2

Zuwachst aus andern Kantonen

Übertritte in andere Kantone

Herabsetzung von Pensionen

Invaliden Fr.

a «1

315. -- 189.--

1 1

Hinlcrlasscno 1

Fr.

Invaliden

| ji

1 <

Fr.

<

Hinterlassene

Fr.

Reiner abgan* in den Kantonen

Reiner Zimaclis in den Kantonen

Invalide und Hinterlassene

Invalide und und Hinterlassene

| Fr.

4 11.680. -- i j -- i -- 1 ',1,462. 50 -- ; -- i; 1 ! 300. --

--

C

<

Fr.

11

4,4fi6. 25 14 10,963.--

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Etat auf 1. Jannar 1912

! Fr.

--

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1

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1 240.-- 2 1,702. 50 2 2,250. -- 1 525.--

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1 157.50 1 420.--

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1.012. 50 1J987. 50 1,282. 50 960.--

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31 15,995. - 44 31,437.50 6 ; 966. --

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1 -- 315.-- --

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570.--

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--

12 4,167. 10 5 1,583.50 7 3,190. -- 3 1,962. 50 7 3.190.--

126. --

1,282. 75

--

126.-- --

1

2 1,195. --

1

2 1,174.--

1

1 1,170. --

1 1.462. 50 --

--

i

-- 3

1.962.50

1 200. -- 2 1,140. -- 2 2,122. 50 3 3,300. _ 1

630.--

--

-- 1

1 1,012.50 8 5,778. 40 1 1,789. 50 2 792.-- 3 y 2,069. 50 1,996. 50 2 1,687. 50

126. --

740. 25

U 1!

210.-- 73. 50

~

6 i 2,604. -- 4 1.774. 50 3 i 1,328. 25 5 ! 1,470. --

l!

6 ' 21 : 6 5

13,785.-- 47,929. 75 3,788.10 7 5,375. -- 5 3,172. 50 1 1,462. 50 1 300.-- 3 1,830.-- 1 200.-- 3 2,180. 50 5 3,892. 50 5 4,995. -- 3 1,185.--

315.--

6 ^ 1,605. 80 4 Ì 1.281.-- 11 i 3,850. 90

2

Fr.

315.-- 1,042. 50 6,S)fi7. -- 1,883.-- 2.110.50

1

105.--

5

2,310. --

5 3 9 6 15 9 14 9 17 6 3

2,935.-- 1,515.-- 4,535. 60 2,582. 50 9,800. -- 5,557. 50 6,375. -- 5,782. 50 8,775. -- 2,827. 50 2,587. 50

5 2,923. 25 64 38,571. 05 151 53,370. 60 229 143,368.95 5

i

2 [

z

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1

1

|

-<

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2

Hinterlassene

Invaliden

2,923. 25

Rein er Zuwachs 59 35,648. 40

380 = 196,739. 55

702

Dienstlich wurden behandelt: a. in Schulen und Kursen 5251 Pferde (1910: 5081), b. in Kuranstalten*) 2527 Pferde (1910: 2289), c. bei Zivilpferdärzten 529 Pferde (1910: 362).

2. Bezahlte Entschädigungen.

«. Für 53 umgestandene Offiziers-und Mietpferde Fr. 58,920 (1910 für 66 Pferde 61,850 Fr.); b. für 103 übernommene, zum Abschlachten verkaufte, respektiv versteigerte Offiziers- und Mietpferde ,, 106,776 Erlös aus denselben ,, 19,059 Verlust an denselben (an a und b zusammen) Fr. 146,637 (1910 : an 182 Pferden ein Verlust von Fr. 157,936) ; c. an Abschatzungsvergütungen für 3525 Pferde Fr. 156,560.30 (1910: für 4020 Pferde Fr. 170,002.70).

Von diesem Betrage fallen pro 1911 Fr. 33,765 auf Regie- und Artilleriebundespferde (1910: Fr. 31,580).

Nachträgliche Abschatzungsvergütungen wurden für 1081 Pferde reklamiert (1910: für 1189 Pferde) und schliesslich für 731 Pferde im Betrage von Fr. 35,313.50 zuerkannt (1910:.

für 824 Pferde im Betrage von Fr. 41,167). Diese letztere Zahl ist im obstehenden Gesamtbetrage der Abschatzungsvergütungen Inbegriffen; d. an Kurmietgeld für die in Kuranstalten gestandenen Pferde Fr. 70,005.25 (1910: Fr. 72,014.95); e. an Behandlungskosten für die in Kuranstalten gestandenen und von Zivilpferdärzten zu Lasten des Bundes behandelten Pferde Fr. 199,287.78 (1910: Fr. 180,983.53).

Speziell sei hervorgehoben, dass die durch 764 ausrangierte, Abgeschlachtete, bezw. umgestandene Kavalleriepferde erwachsenen Verlustsummen in den vorstehenden Berechnungen nicht, inbegriffen sind.

*) Exklusive 372 in der Kuranstalt des Kavallerieremontendepots behandelte Beobachtungspferde.

703

Gegenüber dem Vorjahre hat sich nicht nur die Zahl der in Schulen und Kursen, sowie von Zivilpferdärzten zu Lasten des Bundes behandelten Pferde gesteigert, sondern auch die Zahl der in Kuranstalten verpflegten Tiere hat abermals um 238 Stück zugenommen. Es hat dies seinen Grund einerseits in der weitgehenden dienstlichen Beanspruchung unseres, zum Grossteil ganz dienstungewohnten Pferdemateriales, es deutet andererseits aber auch darauf hin, dass in der Fütterung und Pflege desselben im Dienstbetriebe noch vieles verbesserungsbedürftig ist. Hierfür spricht wohl deutlich die Tatsache, dass während den ganzen Herbstübungen nicht weniger als 64 Dienstpferde aller Kategorien von den Truppen, weil transportunfähig geworden, unterwegs in Privatbehandlung zurückgelassen werden mussten. Viele dieser Tiere waren aus Erschöpfung zusammengebrochen, während andere an Hufrehe erkrankten, oder in der Nachhand derart übermüdet worden waren, dass sie infolge der dadurch bedingten bleibenden Lokomotionsstörungen später abgeschlachtet oder ausrangiert werden mussten. Die Zahl der G eschirr Verletzungen ist etwas zurückgegangen, aber immer noch hoch, und auch dieses Jahr mussten einzelne Tiere wegen Druckschäden direkt abgeschlachtet werden. Nicht selten gelangten erkrankte oder beschädigte Tiere verspätet zur Behandlung. Bei dienstlicher Weiterverwendung verschlimmern sich selbstredend deren Leiden. Wie wahr dies ist, beweist die weitere Tatsache, dass im Berichtjahre wieder 53 Offiziers- und Mietpferde direkt umgestanden sind und von den 103 übernommenen , nur 35 als noch teilweise arbeitsfähig versteigert werden konnten, während die übrigen 68 direkt zum Abschlachten verkauft werden mussten.

Die im Berichtjahre für umgestandene und übernommene Pferde, für Abschätzungen, Kuranstaltskosten, ExpertengebUhren und Medikamentenkosten erwachsenen Gesamtauslagen betragen Fr. 655,720. 45, die in 7547 Belegen zur Zahlung visiert wurden.

Gegenüber dem Vorjahre haben sich somit die Gesamtauslagen um Fr. 13,649. 87 vermindert. So erfreut wir diese bescheidene Reduktion registrieren, so muss doch hervorgehoben werden, das» die im Bericbtjahre betreffend Pferdebeschädigungen erwachsenen Unkosten, im Vergleich zur jährlichen effektiven Dienstleistung unserer Armee, immer noch viel zu hoch sind. Wir werden dem Studium der Frage,
wie diesen vom militärischen und finanziellen Standpunkt gleich bedauerlichen Übelständen wirksam entgegengearbeitet werden kann, , neuerdings alle Beachtung schenken.

704

Ausser den angeführten Beträgen wurden 1911 von der Abteilung für Veterinärwesen noch für 122 rationsberechtigte ·Offiziere (Kommandanten von Heereseinheiten, Truppenkommandanten und Generalstabsoffiziere) auf 1326 Belegen total Franken 140,643.72 (1910: für 110 Offiziere Fr. 124,514.45) an Wartungsgebühren, Fouragevergütungen, Beschlags- und Behandlungskosten für effektiv gehaltene Dienstpferde zur Zahlung angewiesen.

IT. Oberkriegskommissariat.

a. Kommissariatswesen.

1. Verpflegung auf den ständigen Waffenplätzen.

Preis der Mundportionen und Fouragerationen.

Die Durchschnittspreise betragen : 1910

l kg Brot l kg Fleisch oder per Portion berechnet: " Brotportion à 750 Gramm . . .

Fleischportion à 320 Gramm . .

100 kg Hafer 100 kg Heu 100 kg Stroh Schwache Fourageration Starke Fourageration Durchschnittspreis Rationsvergütung für die rationsberechtigten Offiziere

1911

Fr. --. 30,17 ,,1.46

Fr. --.29,01i ,, 1.67,2»

., --. 22,68 ., --. 46,84 ,, 19.38 ,11.77 ,, 7.96 .; 1. 64,23 ,, ' 1.95,88 .,, 1.79,8

,, --. 21,56 ., --. 53,53 ,, 19.20 .. 10.34 ,,7.91 ,, 1. 56,18 ,, 1.86,72 ., 1. 70,95

,,

,,

1.80

1.80

2. Weizen.

Infolge ungünstiger Lagerung des in den Lagerschuppen der Bundesbahnen in Brunnen-Altdorf liegenden Teiles unserer Weizenvorräte waren wir im Frühjahr und Sommer des Berichtjahres genötigt, 129 Wagen à 10 Tonnen zu liquidieren. Der Verkauf konnte zu annehmbaren Preisen durchgeführt werden. Schaden hat die Militärverwaltung dadurch nicht erlitten. Die Kriegsvorräte waren immer vollständig vorhanden.

Nachdem nun der Kredit für die Erstellung neuer Getreidemagazine in Altdorf bewilligt ist, werden wir in l--2 Jahren

705 über neue geeignete Lagerräume verfügen. Die Lagerung unseres' gesamten Getreidevorrates wird alsdann zweckmässiger und ökonomischer gestaltet werden können als bisher. Auch wird dann eine Erhöhung unseres Kriegs vor rates in Betracht gezogen werden dürfen.

Behufs Lieferung von Mehl auf eine Anzahl Waffenplätze und zur Schaffung eines kleinen Mehlvorrates haben wir 87 Wagen unseres Russweizens vermählen lassen.

Durch die Übernahme der Mehllieferung für die grösseren Waffenplätze sind wir imstande, beständig ein kleines Mehllager unterhalten zu können, was mit Rücksicht auf rasche Kriegsbereitschaft vorteilhaft, ist. -Ein. weiterer Vorteil liegt aber noch darin, dass wir auf diese Weise einen wenigstens teilw.eisen Umsatz für unsere Weizen Vorräte gewinnen.

Da die Ernteberichte aus Südrussland im allgemeinen günstig lauteten, schrieben wir den Umtausch von 125 Wagen Altweizen gegen Siidrussweizen der neuen Ernte zur Konkurrenz aus. Von den fünf eingegangenen Offerten war diejenige der Firma J. R.

Sehellenberg in Zürich die günstigste. Der Umtausch wurde denn auch dieser Firma übertragen.

3. Einheimische Landesprodukte.

Auf die in üblicher Weise zu Ende des Jahres erfolgte Ausschreibung des Ankaufes von inländischem Getreide wurden von 16 Bewerbern ca. 24 Wagen à 100 Kilozentner Weizen angeboten.

Korn und Hafer wurden nicht offeriert.

Infolge der andauernden Trockenheit im Sommer und Herbst war der Ernteertrag quantitativ nicht besonders günstig ausgefallen ; zudem standen die Futterartikel beständig hoch im Preise, sodass an vielen Orten von dem selbstgepflanzten Getreide verfüttert wurde. Auf dièse beiden Gründe ist wohl das kleine Angebot von nur 24. Wagen zurückzuführen.

Die für den offerierten Weizen verlangten Preise variierten ziemlieh stark, was uns veranlasste, selber eine gleichmässige Wertung der vorgelegten Muster vorzunehmen. Wir erhöhten die von der Müllerei damals bezahlten Höchstpreise in angemessener Weise und gelangten auf diese Weise zu Ansätzen von Fr. 24 bis Fr. 25 per 100 kg. Im ganzen haben wir bisher -zirka 12 l/i Wagen- à 100 Kilozentner Weizen gekauft.

Der bereits zum grössten Teile-abgelieferte Weizen ist durchwegs sehr trocken, wie dies in unsern Gegenden nur selten vorkommt. Er wird für unsere Rechnung vermählen und das Mehl

706

soll für die Militärbrotlieferungen einiger Waffenplätze Verwendung finden.

Für die Fleischlieferungen auf den ständigen Waffen platzen wurde, soweit dies zu annehmbaren Preisen möglich war, die Verwendung von inländischem Schlachtvieh vorgeschrieben. Beim 1. Armeekorps, der 4. und 8. Division wurden während der Manöverzeit die Fleischlieferungen durch die zugeteilten Verpflegungsabteilungen- und Kompagnien ausgeführt, wobei ausschliesslich inländisches Vieh geschlachtet wurde.

4. Fleisohkonserven.

Die Verhältnisse auf dem Schlachtviehmarkte waren gegen das Ende des Jahres derart, dass die Beschaffung inländischer Schlachtochsen in der für die Herstellung unserer Fleischkonserven notwendigen Zahl unmöglich war. Die in Frage kommenden Fabriken verlangten für solche Konserven unannehmbare Preise und wollten sich zudem nur für ganz kleine Quantitäten verpflichten, mit welchen wir unsern Bedarf bei weitem nicht hätten decken können. Notgedrungen musste neben der Verarbeitung von inländischem Kuhfleisch, die Verwendung fremder Ochsen in Aussicht genommen werden. Trotz dieser Erleichterung in der Beschaffung des notwendigen Schlachtviehs standen die Forderungen der beiden Hauptlieferanten anfangs bedeutend über den letztes Jahr bezahlten Preisen. Erst in den letzten Tagen des Dezembers, als wir an Hand der filr die Waffenplatzlieferungen eingegangenen Offerten über die Fleischpreise orientiert waren, und weiteres Offertenmaterial zur Verfügung hatten, gelang es uns, die Preise für die Fleischkonserven auf annehmbare Höhe zurückzubringen.

Als Ersatz für die im Berichtjahre konsumierten zirka 500,000 Portionen haben wir vorläufig bestellt : 200,000 Portionen gekochtes Ochsenfleisch in Bouillon, 100,000 ,, boeuf braisé, 50,000 ., vache-braisée, 80,000 ,, Fleischpastete, 30,000 ,, Hackbraten.

·=·-·· Die im letztjährigen Berichte erwähnten Versuche mit- neigen Konserven, beziehungsweise mit einem neuen Fabrikatipnsverfabren wurden in der bevorstehenden Kampagne auf breiter Basis fortgesetzt; es soll darüber berichtet werden, sobald die Versuche zum Abschluss gelangt sind.

...

707

5. Zwieback.

Es wurden 330,000 Portionen Zwieback an die Truppen abgegeben, die in üblicher Weise durch die zwei bisherigen Fabrikanten ersetzt werden.

6. Suppenkonserven.

Der Verbrauch von Suppenkonserven hat gegenüber dem Vorjahre um 14,000 Portionen zugenommen. Es wurden an Schulen und Kurse 678,000 Portionen abgegeben. Der Ersatz «rfolgt zu gleichen Preisen wie letztes Jahr.

7. Hafer.

Die Vorräte betrugen auf 1. Januar 1911 1410 Wagen à 10 Tonnen.

Von den im Spätjahr 1910 gekauften Haferpartien gelangten 164 Wagen erst auf Anfang 1911 zur Ablieferung (siehe .Geschäftsbericht pro 1910). Auf den Ankauf von Hafer im Frühj a h r 1911 konnte verzichtet werden und zwar um so eher als ja doch nur Hafer der Ernte 1910 offeriert worden wäre, der nach Mitgabe des letztjährigen Geschäftsberichtes trüb und gelb in Farbe, wenig lagerfähig und überhaupt von geringerer Qualität ·war, als Hafer der Ernte 1909.

Im S p ä t j a h r 1911 wurden folgende Haferpartien der Ernte 1911 angekauft: 195 Wagen Süddeutschhafer zu Fr. 19. 25 bis Fr. 19. 75 per 100 kg franko verzollt Basel S. B. B., Romanshorn, Rorschach und Buchs; ·63,6 ,, Rumänhafer zu Fr. 17. 40 bis Fr. 18. 15 per 100" kg franko Wagen Genua oder Marseille unverzollt ; 40 ,, Platahafer zu Fr. 19. 50 per 100 kg franko verzollt Basel transit Westschweiz.

Die Nordrusshafer (Liban, Rêvai) waren zu teuer und die südrussischen Provenienzen (Nifcolajeff) von zu geringer Qualität ; ·die Norddeutschhafer (Danzig, Königsberg) waren ebenfalls zu hoch im Preise und teilweise nicht schön in Farbe. Da die süddeutschen Hafer der Ernte 1911 sehr gut ausgefallen sind, so wurden von diesen billigeren Qualitäten grössere Posten angekauft. Wenn dieselben durchschnittlich auch etwas leichter ·sind, als die Busshafer, so fällt dieser Nachteil für uns weniger in Betracht, weil diese Provenienzen mit dem zur Zeit in den

708'

eidgenössischen Depots sich befindenden schweren Russhafera gemischt zur Ausgabe gelangen können. Angekauft wurden auch einige Partien Rumän- und eine Partie Platahafer, die gegenüber den russischen und norddeutschen Provenienzen nicht unerheblich billiger waren.

Die Ankaufspreise stunden im Vergleich zu den Ankäufen im Spätjahr 1910 durchschnittlich um zirka Fr. 2. 50 höher. Die Vornahme erheblicher Ankäufe im Jahre 1910 hatte für die Militärverwaltung grosse Ersparnisse zur Folge.

Der Totalbestand der Hafervorräte betrug auf Ende des Beriehtjahres 1217 Wagen. Von den letzten Ankäufen stunden auf Ende 1911 noch 35 Wagen aus; nach Eingang derselben würde sich der Gesamtbeständ auf 1252 Wagen belaufen.

Der Jahreskonsum an Hafer pro 1911 betrug 637 Wagen und der Abgabepreis an Militärkurse Fr. 19 pro 100 kg. Trotz der sehr stark gestiegenen Ankaufspreise konnte der Verkaufspreis pro J912, dank der günstigen Ankäufe auf Fr. 19 belassen werden: 8. Heu und Stroh.

Die Anschaffungen von Heu und Stroh mussten unter äussergt ungünstigen Verhältnissen begonnen werden. Bekanntlich herrschte von Mitte Juni an bis in den Herbst hinein andauernd sehr warme trockene Witterung.

.Diese Witterungsverhältnisse hatten eine gute und reichliche Heuernte, aber einen beispiellos geringen Emdertrag zur Folge.

Bis Ende September war auch noch kein Herbstgras vorhanden und es mussten die Alpen wegen Gras- und Wassermangel vor^ zeitig geräumt werden. Unter diesen Umständen wurde sehr frühe mit der Heufütterung begonnen und die Heustöcke, die bis in den Spätherbst hätten unberührt bleiben sollen, zeigten schon im September beängstigende Lücken. Diese trüben Aussichten konnten nur dadurch etwas gemildert werden, dass noch im Sommer erhebliche Vorräte an vorjährigem Heu vorhanden waren und zufolge häufiger Gewitterregen in den höhern Lagen, namentlich im Kanton Graubünden und im Berner Oberlande; wenigstens diese Landesgegenden vor Gras- und Heumangel bewahrt blieben.

Zu Anfang der Einkaufskampagne standen die Preise 'für Heu aussergewöhnlich hoch. Von wesentlichem Einfluss war dabei auch der Umstand, dass der trockene Sommer sich über ganz Mitteleuropa ausdehnte. Mit dem Eintritt von Niederschlägen im Herbst fingen.

709 die Preise jedoch bald an erheblich zurückzugehen. Entsprechend diesen Verhältnissen bewegten sich die von uns für die schweizerische Provenienz bezahlten Einkaufspreise zwischen Fr. 12. 50' bis Fr. 10 per q. Für französisches Heu bezahlten wir Fr .10 franko Grenzstation. Versuchsweise wurden auch einige Wagen italienisches Heu gekauft, die Qualität hat aber nicht befriedigt.

Gleich ungünstig wie für Heu war die Lage bezüglich desStrohes. Weizen- und Roggenstroh waren sehr gut ausgefallen, das Stroh war schön in der Farbe und rein von Gras und Unkraut, aber etwas kurz geblieben. Da zufolge der hohen Heupreise sehr viel Stroh, namentlich in Frankreich, zu Futterzwecken verwendet wurde, so stunden auch die Preise für Stroh entsprechend hoch. Wir deckten unsern Bedarf in der Hauptsache mit französischem Weizenstroh zu Fr. 7. 20 bis Fr. 7. 80 pro 100 kg in Langpressballen franko Grenzstation. Deutsches und österreichisches Stroh konnte der hohen Preise wegen dies Jahr nicht in Frage kommen, dagegen führten unsere Verhandlungen zum ersten Male zu einem Abschluss für italienisches Stroh und zwar zu Fr. 6.25 franko Iselle. Das italienische Stroh ist von guter Beschaffenheit, aber nicht sorgfältig behandelt, auch die Pressungentspricht nicht ganz unseren Anforderungen ; das Stroh ist nämlich kurz gepresst und dabei im Halm gebrochen. Es ist aber nicht ausgeschlossen, dass nach dieser Richtung für die Zukunft eine Besserung erreicht werden kann. Die italienische Provenienz gewinnt für uns an Bedeutung, wenn einmal die Lötschbergbahn im Betriebe ist, die uns nach den bedeutendsten Verbrauchsorten .Thun und Bern erheblich billigere Frachten bringt gegenüber den heutigen.

Bis Ende des Jahres, wurde Stroh gekauft : 24,500 Kilozentner, nämlich italienisches 6000 q. zu Fr. 6 ·bis Fr; 6. 25, französisches 16,000 q. zu Fr. 7. 20 bis Fr. 7. 80 franko Grenzstationen und ferner etwa 2500 Kilozenter inländisches Stroh in Garben oder Bündeln zu Fr. 6. 50 franko Magazin.

9. Magazinwesen.

In der Herbstsession bewilligte die Bundesversammlung einen Kredit von Fr. 975,000 auf Rechnung des Jahres 1911, 1912 und 1913 für die · Erstellung von zwei Getreidemagazinen bei der Station Altdorf. Die Frage, ob diese Magazine für Sacklagerung oder für Silolagerung auszubauen seien, hatte zu gründlichen Untersuchungen Veranlassung gegeben, sowohl seitens unserer Verwaltungsorgane als auch seitens einer hierzu besonders

710

ernannten Expertenkommission. Der Auffassung und dem Antrage dieser Kommission zustimmend werden nun ein Silomagazin für 1000 Wagen und ein Magazin für Sacklagerung mit einem Fassungsvermögen für 500 Wagen Weizen erstellt werden.

Der von den Räten ferner bewilligte Kredit setzt uns instand, dem dringenden Bedürfnisse für Erweiterung der Fouragemagazine bei den Armeemagazinen in Ostermundigen gerecht zu werden.

10. Kasernenwesen.

Mit dem durch den Waffenplatzvertrag vom Jahre 1907 festgesetzten Umbau der Kasernenanlagen in Colombier wurde fortgefahren. Es konnten übernommen werden : die umgebaute Kaserne Nr. 2., die umgeänderten Arrestlokale, das neue Gebäude mit Bädern, Wascheinrichtungen und Tröckneräumen, das neue Stallgebände mit der Wäscherei und der Wohnung des Kasernenverwalters.

Im Souterrain der Infanteriekaserne in Aarau ist ein Waschraum eingerichtet worden. , Ferner wurde der Dachstock der Kavalleriekaserne zu Unterkunftsräumen umgebaut.

Wir sahen uns veranlagst, auf die käufliche Übernahme des Waffenplatzes Chur zu verzichten; die Unterhandlungen mit den Eigentümern über den Abschluss eines neuen Mietvertrages konnten noch nicht zum Abschluss gebracht werden..

Mit der Gemeinde Gnosca ist eine Entschädigung für dae Absperren der bei Schiessübungen auf dem Schiessplatze ron Bellinzona gefährdeten Strasse Gorduno-Gnosca vereinbart worden.

In den eidgenössischen Kasernen sind folgende nennenswerten bauliche Veränderungen durchgeführt worden: Umänderung der Hälfte der Pissoirs in der Mannschaftkaserne, ein neuer Kochherd in der Küche Nr. 3 und Einfriedigung des Stallareals des Waffenplatzes Thun ; Wasserspülung in den Aborten der KaserneBrugg ; Ausbau des Dachbodens der Kaserne Frauenfeld, Anschluss der Kaserne Herisau an die Kanalisation. Ein Teil der Neubauten auf den Waffenplätzen Kolten und Bülach wurde im August, ein anderer Teil im November von der eidgenössischen Baudirektion übernommen. Die Möblierung dieser neuen Kasernen konnte aum grössten Teil durchgeführt werden.

11. Ausländische Militärpensionen.

An Pensionen, von neapolitanischem und römischem Dienste herrührend, sind uns zuhanden der berechtigten Pensionäre Franken 13,734.70, Fr. 1799.30 weniger als im Vorjahre, zugekommen.

Die Zahl d,er Pensionäre hat sich von 34 auf 31 reduziert.

711

b. Lehrerstellvertretung.

Über die Verwendung der Kredite wird in gewohnter Weise im Berichte zur Staatsrechnung Auskunft gegeben.

c. NotunterstUtzung.

Auch hier wird im Berichte zur Staatsrechnung über die Verwendung der Kredite Auskunft gegeben werden.

Y. Kriegsmaterial.

A. Neuanschaffungen.

(Kriegstechnische Abteilung.)

1. Bewaffnung.

Im Berichtjahre wurden neu beschafft: 5900 Gewehre 89/96 1300 Kurzgewehre 89/00 600 Karabiner 05 700 Pistolen 00/06 200 Revolver 82.

Die Kontrolle erfolgte durch die Organe der kriegstechnischen Abteilung (Waffenkontrolle), welche auch die Kontrolle der blanken Waffen und Soldatenmesser besorgte.

Nachdem die eidgenössischen Räte die Vorlage betreffend die Neubewaffnung der gewehrtragenden Truppen in der Junisession genehmigt hatten, wurden alle vorbereitenden Massnahmen für die Durchführung nach einem bestimmten Programm getroffen und es konnte gegen Schluss des Jahres mit den ersten Arbeiten für die Umbewaffnung begonnen werden.

2. Persönliche Ausrüstung.

S c h u h v o r r ä t e und Winterausrüstung.. Im Jahre 1911 wurden 34,700 Paar Marschschuhe, 14,000 Paar Quartierschuhe, 1000 Paar Reitstiefel für Kavallerie, 9400 Paar Fingerhandschuhe, 2000 Paar Wadenbinden und 12,100 Stück Lismer angeschafft.

Zudem wurde durch die Organe der kriegstechnischen Abteilung die von den Kantonen beschaffte neue persönliche Ausrüstung kontrolliert.

712 3. Korpsausrüstung.

S t ä b e . Von den inländischen Fabriken wurden im verflossenen Jahre weitere 300 Militärfahrräder geliefert.

' I n f a n t e r i e . Die Fabrikation und Abgabe der laut Bundesbeschluss vom 6. und 10. Dezember 1909 zu beschaffenden 420 K o m p a g n i e - F a h r k ü c h e n hat ihren Fortgang genommen. Es bleiben noch .6 Regimenter des 3. Armeekorps damit auszurüsten, was bis Ende April 1912 geschehen sein wird.

Im Berichtjahre wurden die 2 ersten Raten von j e 10 S c h a n z z e u g w a g e n abgeliefert.

K a v a l l e r i e . Die 1. Rate von 20 der für die Kavallerie bestimmten l e i c h t e n F o u r g o n s ( E i n h e i t s w a g e n 99), welche an Stelle der alten, schweren Kavalleriefourgons treten sollen, gelangt im Frühjahr 1912 zur Ablieferung.

A r t i l l e r i e . Das gesamte Material für die mit Bundesbeschluss vom 21. Dezember 1911 bewilligten neuen Richtmittel der Feldartillerie wurde im Berichtjahre bestellt, und es sind bis Ende des Jahres die Schulbatterien damit ausgerüstet worden.

Das Schulmaterial der Feldartilllerie ist neuerdings um eine Batterie vermehrt worden, womit man dem Zeitpunkt, wo Geschütze des Korpsmaterials in Rekrutsnschulen nicht mehr abgegeben werden müssen, wieder näher gerückt ist.

Im fernem erfolgte die Beschaffung einer ersten 12 cm Feldhaubitz-Schulbatterie, bestehend aus 4 Geschützen mit Protzen, Munitionswagen und Reservefuhrwerken. Die Batterie gelangte erstmalig in der Fussartillerie-Rekrutenschule und alsdann in der Artillerie-Unteroffizier-Schule 1911 zur Verwendung.

Die gesamte Gebirgsartillerie wurde mit transportablen.

Selbstkochern (Autocuisines) ausgerüstet.

G e n i e . Das Geniematerial wurde im Berichtjahre ergänzt durch Anschaffung von : Scheerenfernrohren für Geniechefs und Bataillonskommandanten, sowie D o p p e l f e r n r o h r e n für Signalstationen.

' Ladekisten, Sprengbüchsen, Werkzeuge für M i n e n a n l a g e n , sowie verschiedenes M a t e r i a l für T e l e graphen-Kompagnien.

Der Ersatz der Schiessbaumwolle durch den neuen Sprengstoff T r o t y l nahm im Berichtjahre seinen Fortgang.

713

Das'Ballon mat e r i a l wurde ergänzt und ersetzt durch je einen neuen K u g e l - und einen D r a c h e n b a l l o n .

Die Geniebataillone des 1. und 2. Armeekorps, sowie dasjenige der 4. Division und die Kriegsbrückenabteilungen l, 2 und 4 wurden mit der neuen Fahrküche ausgerüstet.

S a n i t ä t . Das Korps- und Spitalmaterial wurde, wie in früheren Jahren, ersetzt und ergänzt.

V e r p f l e g u n g s t r u p p e n . Für diese Truppen wurden 2 w e i t e r e Z e l t e M o d e l l 1904 zum sukzessiven Ersatz der alten Zelte beschafft.

A l l g e m e i n e s K o r p s m a t e r i a l . Im Berichtjahre wurde ein weiteres, komplettes S t a l l z e l t für 64 P f e r d e , sowie eine E r s a t z b e d a c h u n g für ein älteres Stallzelt beschafft.

Die H u f b e s c h l a g m a t e r i a l - R e s e r v e wurde wie in den Vorjahren ergänzt.

Ferner wurde das Material für einige neu eingerichtete P f e r d e e i n s c h a t z u n g s p l ä t z e beschafft.

B e s c h i r r u n g . Zum Ersatz der abgenützten Beschirrungen des Schulmaterials ist eine grössere Anzahl Kummetgeschirre mit und ohne Sättel beschafft worden.

Im weiteren gelangte der Rest der für die neuen Kompagnie-Pahrküchen bestimmten Geschirre ohne Sättel zur Anschaffung, sowie die Geschirre für die neuen Schanzzeugwagen.

Die Reserve an Stellkummeten wurde um 300 Stück vermehrt.

4. Munition.

Die in Schulen und Kursen der Feldarmee und der Festungen verwendete Munition für Geschütze und Handfeuerwaffen wurde in der üblichen Weise ersetzt.

Die Kontrolle der in den eidgenössischen Munitionsfabriken erstellten Ordonnanz- und Versuchsmunition wurde durch die Organe der kriegstechnischen Abteilung (Munitionskontrolle) nach den bestehenden Vorschriften in üblicher Weise durchgeführt. Die Prüfung erstrecke sich sowohl auf die fertigen Fabrikate als auch auf die verschiedenen Fabrikationsstadien. Im weiteren gelangten auch die von Privatfirmen gelieferten Munitionsbestandteile zur Kontrolle.

714 An Kriegspulver für scharfe Munition bestimmt, wurde* durch die Munitionskontrolle übernommen 3,200 kg Schwarzpulver und 145,069 kg Schiesswollpulver für Geschütz- und Gewehrmunition.

B. Unterhalt.

(Kriegsmaterialverwaltung.)

1. Bewaffnung.

Mit Rücksicht auf die kommende Neubewaffung der gewehrtragenden Truppen mussten die Rekruten der Infanterie in der 4. Schule aller Divisionskreise mit aufgerüsteten Gewehren 1889 bewaffnet werden.

Die Waffeninspektionen in den Wiederholungskursen des 1. und 4. Armeekorps besorgten erstmals versuchsweise die Truppenoffiziere, immerhin unter Anwesenheit der DivisionsWaffenkontrolleure und ihres Hülfspersonals. Es zeigte sich, dass eine rege Mitwirkung der Waffenkontrolleure bei diesen Inspektionen in den nächsten Jahren nicht entbehrt werden kann. Trotzdem empfiehlt es sich, die Versuche fortzusetzen, in der Weise, dass bei denjenigen Truppen, die in der Heereseinheit üben, die Waffenkontrolle den Truppenoffizieren unter Mitwirkung der Wafienkontrolleure übertragen wird. Bei denjenigen Divisionen, die ihre Wiederholungskurse im Brigadeoder Regimentsverband absolvieren, ist nach wie vor eine eingehende Kontrolle durch die Waffenkontrolleure unter Mitwirkungder Truppenoffiziere unerlässlich. Ebenso muss den Waffenkontrolleuren Gelegenheit geboten werden, in den Unteroffiziersund Offiziersschulen Unterricht an die Truppen-Kaders über Waffenkontrolle zu erteilen.

Eine Anzahl Instruktionsoffiziere der Infanterie konnte zur Waffenkontrolle in den Divisionskreisen beigezogen werden, nach Torausgegangenem fachtechnischen Ausbildungskurs in der eidgenössischen Waffenfabrik.

2. Persönliche Ausrüstung.

Militärschuhe, Exerzierwesten u. dgl. Gegenstände, die bisher von der kriegstechnischen Abteilung verwaltet wurden, gingen zu Beginn des Jahres an die Kriegsmaterial-Verwaltung über.

Schuh-Vorräte und Winterausrüstung sind ins Zeughaus SeewenSchwyz disloziert worden.

715

An bezugsberechtigte Wehrpflichtige wurden verkauft: 35,932 Paar Marschschuhe, 32,677 Paar Quartierschuhe, 742 Paar Stiefel, 393 Paar Bergschuhe, 7019 Paar Socken.

Sodann erhielten die Schulen und Kurse: 10,126 Lismer nene, 3332 Lismer getragene, 2654 Paar Handschuhe neue, 8251 Paar Handschuhe getragene.

Der Bedarf an Exerzierkleidern in Schulen und Kursen übersteigt den vorjährigen um 4000 Exerzierwesten, 1000 Paar Tuchgamaschen, 12,000 Paar Hosen und 2000 Kapüte. Die Exerzierhosen der Reserve III entnommen, sind obwohl instandgestellt und gewaschen, bei deren Abgabe an die Truppe meistens schon so hergenommen, dass bei der Infanterie durchschnittlich nahezu 3 Paar per Mann für eine Rekrutenschule zur .Verfügung gestellt werden müssen.

551 neu ernannte Offiziere erhielten ihre Ausrüstung gemäss Art. 8 der Verordnung vom 29. Juni 1909. Nach Art. 9 der nämlichen Verordnung gelangten 138 neue Reitzeuge zur Abgabe.

Ferner sind 51 Feldprediger mit Degen ausgerüstet worden.

Der Bedarf an Leibgurten, Gewehrriemen und Bayonettscheidetaschen für die Rekruten pro 1912 und 1913 ist den gebrauchten Ausrüstungsgegenständen entnommen worden. Es mussten 10,575 beschädigte Soldatenmesser ersetzt werden. Dem stets zunehmenden Verbrauch an Soldatenmessern muss durch peinliche Inspektion auch dieses Ausrilstungsgegenstandes beim Diensteintritt gesteuert werden.

Durch Dislokation des Zentraldepots für Schuhe und Winterartikel nach Seewen-Schwyz wurde im Gebäude des Bekleidungsmagazins im Beundenfeld bei Bern, der auf 1. Januar an die Kriegsmaterial-Verwaltung übergegangen war, der nötige Raum zur Unterbringung des Ausrüstungsmagazins (bisher an der Inselgasse in Bern) gewonnen. Diese Dislokation erfolgte im Laufe des Sommers.

Gleichzeitig sind die erwähnten Magazine der neu geschaffenen Verwaltung des eidgenössischen Zeughauses Bern angegliedert worden.

3. Korpsmaterial.

Die befriedigenden Resultate der in den zwei vorhergehenden Jahren versuchsweise angeordneten Verwendung der gleichen Geschütze und Beschirrungen in mehreren aufeinanderfolgenden Wiederholungskursen der Feldartillerie, gaben Veranlassung,,dieses

116

System pro 1911 in ausgedehntestem Masse zur Anwendung zu bringen, indem überall, wo es die Verhältnisse gestatteten, Geschütze, Caissons und namentlich Beschirrungen des Schulmaterials in den Wiederholungskursen Verwendung fanden. Wie ·schon 1909 und 1910 hat sich auch dieses Jahr wieder ergeben, dass durch dieses Vorgehen eine bedeutende Ersparnis bei den Kosten der Instandstellung des Korpsmaterials nach dem Dienst erzielt, das Korpsmaterial geschont und die Kriegsbereitschaft viel rascher wiederhergestellt werden kann.

Wir waren im Berichtjahr bestrebt, die Hülfsmittel der Zeughäuser zur Ermöglichung einer rationeilen und ökonomischen Durchführung der Reinigungs- und Instandstellungsarbeiten der Korpsausrilstung nach dem Dienst zu verbessern und zu vervollständigen, soweit uns dies die verfügbaren Mittel erlaubten. So sind namentlich in einigen zentral gelegenen Zeughäusern leistungsfähige Wäschereien mit maschinellen Einrichtungen und entsprechenden Tröckneanlagen eingerichtet worden, was uns ermöglicht, Material der verschiedensten Art aus Zeughäusern der betreffenden Landesgegend innert kürzester Frist in Stand stellen .zu lassen. Dadurch erreichen wir nebst billigem Betrieb namentlich eine viel raschere Wiederherstellung der Kriegsbereitschaft.

4. Munition.

Der Verbrauch an Munition in Militärschulen und Kursen und durch das ausserdienstliche Schiesswesen ist aus den nachstehenden Tabellen ersichtlich.

In Militärschulen und Kursen hat der Verbrauch in den scharfen Sorten gegenüber dem Vorjahre etwas zugenommen, in den blinden Patronen dagegen ist er etwas geringer.

Beim freiwilligen Schiesswesen wurden 2,000,000 Patronen weniger verbraucht als im Vorjahre. Dieser Rückgang findet seine Erklärung wohl zum grössten Teil in dem gewaltigen Verbrauch an scharfer Gewehrmunition am eidgenössischen Schützenfest in Bern von 1910.

ta

Munitionsverbrauch 1911.

s Z

I. Munition für Handfeuerwaffen.

Pistolenpatronen

Revolverpatronen

Maxim

Weisspulver

Schwarzpulver

7,5 mm

7,65 mm

Gewehrpatronen Weisspulver 10,4 mm

7,5 mm

sellarle a. Militärschulen und Kurse . .

1910 b. Pat. Verkäufer (ausserdienstl.

Schiesswesen) 1910 c. Diverse Lieferungen, , 1910

blinde

7,346,255 4,212,100 6,511,698 4,536,180 28,111,200 30,156,600 122,400 85,990

setole

7,5 mm Kadetten

sellarle

blinde

110 160

blinde

sellarle

138,212 120,360

168,826 158,475

75,000 34,500 32,940

Total 35,579,855 4,246,600 1910 36,754,288 4,569,120

1,774

161,600 275,820 130,700 297,740

480

7,5 mm

blinde

200

sellarle

390,940 370,140

5,448 12,216

466,260 512,744 200

blinde

sellarle

47,944 3,676 45,350 4,687

804,000 1,143,480

110 161,600 275,820 138,212 978,274 76,934 130,700 297,740 120,840 1,314,171

10,4 -mm

13,300 360 560

20 1,720

20 905,144 4,036 928,234 5,247 15,020

718

II. Artilleriemunition.

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1

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§?, £*

Granatschüsse . .

1910

178 240

952 557

398

9,609 8,823

120 40

--

Schrapnellschüsse .

1910

500 2650 2730 32,099 360 1886 4177 33,080

245 140

6940 2091 45 6239 4268 180

Kartätschschüsse .

1910

120 90

419 260

-- --

Total scharfe Schüsse 798 4182 2730 41,708 1910 690 2933 4575 41,903

784 440

6940 5764 45 6239 7573 245

500 1650 14,104 220 1390 15,355

944 464

t~

Exerzierschüsse .

1910

120 20

580 490

rO

--

--

«T«

«jw

857 135

(N

0

3673 3305

65

--

i--t

--

861 -- 230 --

C. Versuche.

I n f a n t e r i e . Die weitere Erprobung der verbesserten Versuchsmodelle E n t f e r n u n g s m e s s e r wurde in 3 Rekrutenschulen, 2 Schiessschulen und l Unteroffizierschule [fortgesetzt.

K o c h k i s t e n . Die Versuche fanden im Berichtsjahre ihren Abschluss, ein definitives Modell wurde von der Fuhrwerkskommission vorgeschlagen und bei der Gebirgsartillerie bereits eingeführt.

G e b i r g s f o u r g o n s . Die Fuhrwerkskommission hat sich im verflossenen Jahre mit der Erprobung verschiedener Modelle befasst. Die Versuche sollen im Frühjahr 1912 ihren Abschluss linden, so dass auf diesen Zeitpunkt ein definitives Modell vorgeschlagen werden kann.

A r t i l l e r i e . Die Versuche mit neuen Kanonen für die Fussartillerie wurden im Berichtjahre fortgesetzt und insbesondere Fahrversuche vorgenommen.

Die Versuche mit B a t t e r i e - R i c h t k r e i s e n wurden zum Abschluss gebracht, so dass die Bestellung dieser Instrumente erfolgen konnte.

719 Im Hinblick auf die kommende Vermehrung der Gebirgsartillerie wurden Versuche hinsichtlich der in Frage kommenden Verbesserungen der Geschütze vorgenommen.

Der Verbesserung der Richtvorrichtung, sowie der Munition unserer Ordonnanzgeschütze ist besondere Aufmerksamkeit geschenkt worden.

Im Jahre 1911 wurden von den Organen der kriegstechnischen Abteilung (Sektion für Schiessversuche) 92 V e r s u c h s s e r i e n mit G e s c h ü t z e n geschossen, welche sich auf Geschoss- und Zünder-Versuche, Übernahme von Munition für Ordonnanzgeschütze, Erprobung von Pulvermustern für Geschütze, Übernahme von Pulverlieferungen für Geschütze und Schusstafelversuche erstreckten.

G e n i e . K a b e l w a g e n. Die Versuche wurden im Berichtjahre fortgesetzt und abgeschlossen, so dass nun die definitiven Vorschläge zur Anschaffung gemacht werden können.

S t a t i o n s w a g e n . Nach verschiedenen Änderungen und Verbesserungen wurde dieses Fuhrwerk weiter erprobt. Die Versuche konnten auf Ende des Jahres abgeschlossen werden, so dass die definitive Anschaffung in die Wege geleitet werden kann.

D r a h t l o s e T é l é g r a p h i e . Bei den weiter durchgeführten Versuchen wurden die von der Kommission aufgestellten Bedingungen, für deren Erfüllung ursprünglich feste Stationen in Aussicht genommen waren, mit f a h r b a r e n S t a t i o n e n neuester Konstruktion erreicht. Die Versuche können nach dem heutigen Stand der Technik als abgeschlossen gelten.

S a p p e u r m a t e r i a 1. Im Berichtjahre wurde auch mit den Studien für dieses Material begonnen, d. h. es wurden von der eidgenössischen Konstruktionswerkstätte erstmals provisorische "Wagenmodelle (Sappeurwagen und FeldschmiedenJ erstellt.

S c h e i n w e r f e r für die F e l d a r m e e . Die Studien und Versuche wurden im verflossenen Jahre weitergeführt, insbesondere bezüglich der verschiedenen Spiegelkonstruktionen.

Sanität. Die Versuche für das M a t e r i a l d e r G - e b i r g s S a n i t ä t s - K o m p a g n i e n sind zum Abschluss gebracht worden.

Mit H a n d f e u e r w a f f e n und M a s c h i n e n g e w e h r e n wurden erschossen: 208 Serien zur Ermittlung der Präzision,

720

der ballistischen Eigenschaften und der Wirkung neuer InfanteriePatronen, ferner diverse Serien mit Maschinengewehren.

Tl. Abteilung für Landestopographie.

A. Sektion für Geodäsie.

1. Triangulation II. und IH. Ordnung.

Im Hauptnetz II. Ordnung der Zentral- und Nordostschweiz wurden weitere 56 Punkte signalisiert. Darunter befinden sich 15 Hochsignale von 5--22 m Höhe, die infolge der dichten Bewaldung der Kuppen errichtet werden mussten. Die Winkelmessungen konnten auf sämtlichen 76 Stationen dieses Netzes abgeschlossen und die Berechnungen im Herbst begonnen werden.

Im Anschluss an das Hauptnetz wurden Punkte III. Ordnung signalisiert und versichert im Thurgau 55 ; in Zürich 55, in Luzern 103. In letzterem Kanton sind 32 Stationen beobachtet worden.

Im Kanton Genf wurden sämtliche Feldarbeiten abgeschlossen und die Berechnungen nahezu vollendet.

Die Umrechnung der vorhandenen Triangulation III. Ordnung von Baselstadt und Basellandschaft auf das neue Projektionssystem wurde begonnen.

2. Landesnivellement.

Die Versicherungsbolzen wurden gesetzt auf den Linien Sissach-Neuer Hauensteintunnel, Bulle-Vevey-Lausanne-YverdonFribourg und Lausanne-Nyon, total 176 km.

Neue Doppelnivellements sind erstellt worden auf den Linien : "Wattwil-Ricken-Pfäffikon, Olten-Basel, Pratteln-Kaiserstuhl. Sissach-Nordportal- des neuen Hauensteintuunels, Olten-Südportal des neuen Hauensteintunnels, total wurden von jedem Ingenieur 158 km nivelliert.

3. Grundbuchtriangulationen IV. Ordnung.

In 9 Kantonen waren diese Triangulationen und zwar in der Mehrzahl nach den neuen Vorschriften in Arbeit. 17 Triangulationen stehen in den verschiedenen Stadien ihrer Ausführung unter Kontrolle [Prüfung der Theodolite, der Verträge, der Netz-

721

entwürfe, der Versicherung, der Winkelmessung etc.), 3 Triangulationen wurden abschliessend verifiziert und zur Subvention durch den Bund empfohlen.

Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass die Grundbuchtriangulationen IV. Ordnung von den Kantonen nach den Forderungen der neuen Instruktion ohne Schwierigkeiten durchgeführt werden.

4. Spezialarbeiten.

Die letzten Verifikationen von Forstverrnessungen wurden erledigt, nämlich von 5 Triangulationen IV. Ordnung mit 340 Punkten und von 4 Waldvermessungen mit 5760 ha, sowie 10 Nachverifikationen.

Für die schweizerische Landeshydrographie wurde die Strecke Sursee-Beinwil-Bremgarten (44,i km) doppelt nivelliert.

B. Sektion für Topographie.

Die Neuaufnahmen im Massstab l : 25,000 behufs Erstellung der neuen Karte l : 100,000 wurden im Kanton Waadt fortgesetzt. Sodann wurden mehrere ungenügende Aufnahmen der Karte l : 50,000 neu vermessen. Total der Neuaufnahmen 264 km 2 .

Auf 72 Blättern des Siegfriedatlas sind Nachträge erhoben worden.

Für die Karten l : 10,000 wurde ein Gebiet von 11 km2 neu aufgenommen und 16 Blätter wurden à jour gestellt.

C. Sektion für Kartographie.

Die redaktionelle Bearbeitung und Bereitstellung für den Stich, sowie Korrektur, umfasste in den Massstäben l : 25,000 und Ì : 50,000 = 58 Originalblätter.

1:25,000 und 1:50,000 = 11 permanente Überdrucke; l : 100,000 = 18 Waffenplatzkarten; l : 250,000 == 4 General- und 4 Eisenbahnkarten ; l : 1,000,000 = l Übersichtskarte.

Dazu eine Anzahl von Spezialkarten nicht permanenten Gebrauches verschiedener Art.

722 D. Sektion für Reproduktion.

1. Stich der Karten.

Der Neustich von 5 Blättern im Massstab l : 50,000 wurde vollendet.

In 81 Siegfriedblättern wurden Nachträge gestochen.

19 Originalplatten der Karte l : 100,000 wurden retouchiert.

Im Massstab l : 10,0000 sind auf 4 Blättern neu aufgenommene Gebiete und auf 2 Blättern Nachträge gestochen worden.

Blätter-Normalien für die Erstellung der Grundbuchpläne wurden graviert.

2. Druckerei.

Für permanenten Gebrauch wurden 36 Überdruckkarten neu erstellt und 35 Blätter für vorübergehende Verwendung. 19 Karten erhielten Nachträge.

Gedruckt wurden vom Kupfer 24,802 Blätter vom Stein 479,535 ,, Total

504,337 Blätter

das sind 30,687 mehr als 1910.

3. Das photographische Seproduktionsatelier erstellte 313 Glasnegative. 131 Papiernegative, 10 Diapositive, 6 Photolithographien und 1677 Papierkopien.

E. Kartenverwaltung.

Verwendung der .Karten.

Die Abgabe der Karten war folgende: Mit Verrechnung

Ohne Verrechnung

1. an K a n t o n e gemäss Verträgen 2. an eidg. B e h ö r d e n und Verw a l t u n g e n gemäss Verfügungen des Militärdepartements und für eigenen Gebrauch

2,881

352

3,233

--

14,195

14,195

Übertrag

2,881

14,547

17,428

T

. .

723 Mit Verrechnung

Ohne Verrechnung

T

. .

Übertrag

2,881

14,547

17,428

3. an eidg. B e h ö r d e n und Verw a l t u n g e n , sowie an Div e r s e für militärische, pädagogische, wissenschaftliche und gemeinnützige Zwecke gemäss Verfügungen des Militärdepartements

4,543

--

4,543

4. an die A r m e e , Militärschulen und Kurse, Manöver, Armeekartenausrüstung (direkt und durch Militärkartendepots) .

50,179

957

51,136

5. an das P u b l i k u m , direkt, sowie durch die Depots und Verkaufsstellen

71,116

--

71,116

1,510 10,808

1,510 10,808

-- 5,053

251,917 5,053

32,875

413,511

6. F r e i e x e m p l a r e an Diverse geniäss Verfügung des Militärdepartements -- Kataloge und Übersichtsblätter -- 7. Karten auf Bestellung für verschiedene Zwecke, zu vereinbarten Preisen an Diverse 251,917 8. A u s r a n g i e r t -- In 6547 Posten abgegeben total

380,636

Gegenüber dem Jahr 1910 ergibt sich ein --44,549

+10,718 --33,831

TU. Direktion der Pferderegieanstalt.

a. Pferderegieanstalt.

Der Inventarbestand der Pferde betrug: Ende 1910 858 Pferde ,, 1911 846 ,, somit

12 Pferde Verminderung pro 1911.

724

Das Inventar weist folgende Mutationen auf: Zuwachs: 136 Ankauf von Remonten, 33 Ankauf und Rückkauf von Offizierspferden.

169 Pferde.

Abgang: 81 Verkauf an Offiziere, 89 Ausrangierungen und Vergütungen, 2 Umstehen.

181 12 Pferde Verminderung wie oben.

D i e n s t t a g e der P f e r d e . Das Total der bezahlten Diensttage in Schulen und Kursen betrug pro 1911: 141,785 (Budget 1911: 132,000, Rechnung 1910: 139,788).

Die Diensttage verteilen sich auf die verschiedenen Waffengattungen wie folgt: Artillerie 100,938 Infanterie 14,942 Kavallerie 587 Genie 6,559 Verpflegungstruppen 1,600 Sanität 4,786 Generalstabskurse 2,410 Zentralschulen 8,179 Verschiedenes 1,784 Total wie oben 141,785 Als u n b e z a h l t e Diensttage erscheinen : Freiwillige Offiziersreitkurse . . .

10,147 Verschiedenes 422 10,569 (1910: 17,660) Kuranstaltstage: für Regiepferde 8,228 ., Artilleriebundespferde . . . .

1,462 ,, Lieferanten- und Privatpferde . .

3,669 13,359 (1910: 13,470)

725

M i e t w e i s e A b g a b e von P f e r d e n . Nebst der intensiven Verwendung der Regiepferde in Unteroffiziers- und Rekrutenschulen haben im Berichtsjahre an ,,1105 Offiziere Pferde von der Regieanstalt mietweise abgegeben werden können (1910: 1131).

F r e i w i l l i g e O f f i z i e r s r e i t k u r s e . Im Interesse der Hebung der Reitfähigkeit der Offiziere unserer Armee wurden unter den gewohnten Bedingungen zu Anfang und Schluss des Berichtjahres Pferde an folgende Offiziersgesellschaften zur Abhaltung von Reitkursen abgegeben : Genf-Basel-Solothurn-ZofingenRüti (Zürich)-Interlaken-Herisau-Burgdorf-Lenzburg-Brig-FlawilSchaffhausen-Bern-Winterthur-St. Gallen-Beinwil a. See-FrauenfeldWil-Glarus-Zürich.

Für Sommerreitkurse konnten dagegen keine Regiepferde zur Verfügung gestellt werden, weil man das Material vollauf für die Instruktionskurse benötigte.

R e m o n t e n a n k ä u f e . Es wurden im Jahre 1911 angekauft: 100 Remonten in Norddeutschland, 36 ,, im Inland.

136 Die dreijährigen Landespferde wurden wie bisher im Einverständnis mit dem schweizerischen Landwirtschaftsdepartement in Avenches gesommert.

b. Depot der Artilleriebundespferde.

Der Bestand des Depots umfasste den im Monat Februar/März ausgeführten Ankauf von 64 Pferden Hiervon mussten kraft der Ankaufsbedingungen an die Verkäufer zurückgegeben werden . . . .

2 Pferde Verblieben

62 Pferde

Die Liquidation des Depots erfolgte durch Versteigerung am Ende des Betriebsjahres in folgender Weise: in Zürich 22 Pferde ,, Bern 24 ,.

., Lausanne 11 ., 57 Pferde

726 Übertrag Durch Ausrangieren und Umstehen sind im Laufe des Jahres in Abgang gekommen

57 Pferde 5

,,

62 Pferde Die Verwendung der Artilleriebundespferde in Schulen und Kursen ergab 10,674 Diensttage, oder im Durchschnitt per Pferd 172 Tage (1910: 129) mit einer Mietgeldeinnahme inklusive Kuranstalt von Fr. 22,817, im Durchschnitt per Pferd Fr. 368 (1910: 271).

Der zugunsten der Regieanstalt fallende Einnahmenüberschuss aus dem Betrieb dieses Depots wird zirka Fr. 17,500 betragen.

c. Pferdelieferung im Jahre 1911.

Für die Pferdelieferung sind in gewohnter Weise drei Stellungskreise gebildet worden, nämlich: O s t s c h w e i z , umfassend die Kantone Aargau, Basel, Zürich, Schwyz, Schaffhausen, Thurgau, St. Gallen, Appenzell, Glarus, Graubünden und Zug.

Z e n t r a l s c h w e i z , umfassend die Kantone Bern, Luzern, Uri, Unterwaiden, Tessin, Solothurn und Freiburg.

W e s t s c h w e i z , umfassend die Kantone Waadt, Neuenburg, Genf, Wallis und zum Teil Freiburg.

Als Pf e r d e l i e f e r u n g s o f f i z i e r e funktionierten: Für den Kreis der Ostschweiz : Veterinäroberstlieutenant A. Bter in Winterthur (Stellvertreter : Veterinärhauptmann Bser in Winterthur).

Für den K reis der Zentralschweiz: Veterinäroberstlieutenant E.Noyer in Bern (Stellvertreter : Veterinärmajor Schwarz in Bern).

Auf dem Platze Thun wurden die Geschäfte der Pferdelieferung, wie die vorhergehenden Jahre, durch die Organe der Pferderegieanstalt besorgt.

727

Für den Kreis der Westschweiz : Veterinärmajor Ch. Cottier in Orbe (Stellvertreter : Veterinäroberlieutenant Brunner in Yverdon).

Gegenüber dem Vorjahre haben sich in den Mietgeldansätzen folgende Veränderungen ergeben : Für die Pferde der II. Annahme der Artillerierekrutenschulen betrug das Mietgeld Fr. 3, gegenüber Fr. 2.50 im Vorjahre, somit hier eine E r h ö h u n g von 50 Cts. per Pferd und Tag; dagegen konnte eine H e r a b s e t z u n g erzielt werden im Mietgeld für die Pferde in den Wiederholungskursen ausserhalb der Zeit vom 28. August--7./10. Oktober, indem hierfür Fr. 3 per Pferd und Tag vereinbart werden konnte (letztes Jahr Fr. 3. 50).

Die Mehrausgabe von 50 Cts. per Pferd und per Tag für die Pferde der II. Annahme der Rekrutenschulen wurde reichlich aufgewogen durch die Ersparnis von 50 Cts. auf dem Mietgeld für die Pferde in den Wiederholungskursen. Die daherigen Minderausgaben für Mietgelder dürfen auf Fr. 9500 veranschlagt werden.

An Mietpferden gelangten dieses Jahr zur Stellung: für Rekrutenschulen . . .

1,798 Pferde und 146 Maultiere ,, Wiederholungskurse . . 12,921 ,, ,, 245 ,, Total (1910:

14,719 Pferde und 391 Maultiere

15,253 Pferde und 332 Maultiere.}

Hiervon entfielen : auf die Ostschweiz : 7606 Pferde (1910: 6661) ; ,, ,, Zentralschweiz: 5235 Pferde (1910: 3758); ., ,, Westschweiz : 1878 Pferde (1910 : 2117) und 391 Maultiere.

Von den gelieferten Pferden sind aus diversen Ursachen innerhalb der ersten 5 Diensttage zurückgewiesen worden : aus Rekrutenschulen (strengere Beurteilung resp. Anforderungen) 48 Pferde oder 2,6% der Lieferung (1910: 1,8%); aus Wiederholungskursen 81 Pferde oder 0,62 °/o der Lieferung (1910: 1,8 o/o).

Der grossie gleichzeitige Pferdebedarf ergab sich für die drei Hauptserien der Wiederholungskurse, nämlich :

728

I. Serie, vom 28. August bis 9./12. September 3652 Pferde II. ,, · ,, 11. September bis 23. September 2148 ,, III. ,, ,, 25. September bis 7./10. Oktober 2733 ,, Dadurch, dass die Wiederholungskurse mehr als früher zeitlich auf das Dienstjahr verteilt wurden, stellte sich der Pferdebedarf für die Wiederholungskurse in der Herbstzeit wesentlich niedriger als in den Vorjahren. Die Pferdebeschaffung wurde dadurch erheblich erleichtert, die Lieferungen konnten ohne nennenswertes Manko rechtzeitig durchgeführt werden. Infolgedessen konnte auch eine sorgfältigere Auswahl hinsichtlich der Qualität des Materials getroffen werden.

Die direkten Übergänge von einem Kurse zum andern und die dadurch geschaffene länger andauernde Verwendung der Mietpferde trugen viel dazu bei, günstigere Vertragsabschlüsse zu erzielen.

Damit nebst der Erleichterung der Pferdelieferung mit den direkten Übergängen von einem Kurse zum andern auch der andere Zweck, Verminderung der Abschatzungs- und Kurkosten der Pferde, erreicht werden kann, wird auf ein besseres Zusammenarbeiten zwischen annehmender und abgebender Truppe in bezug auf Annahme und Abgabe der Pferde hinzuwirken sein.

Es konnte im abgelaufenen Jahre wiederholt beobachtet werden, dass bei solchen Pferdeiibergängen zu wenig Rucksicht auf den Fiskus genommen wird. So wurden bei solchen Anlässen von der übernehmenden Truppe Pferde wegen geringgradigen Verletzungen zurückgewiesen. Diese Pferde, welche o trainiert waren und bei entsprechender Behandlung in 2--3 Tagen wieder vollständig diensttauglich wurden, mussten infolgedessen abgeschätzt, oder in die Kuranstalt versetzt werden. Als Ersatz hierfür wurden dann ungewohnte Pferde angenommen, die hinsichtlich Leistungsfähigkeit den abgegebenen nachstunden.

Im allgemeinen lassen auch hier die Erfahrungen, die bezüglich des Zustandes der Pferde bei der Rückgabe gemacht wurden, darauf schliessen, dass es noch v i e l f a c h am n ö t i g e n Verständnis für den schonenden Gebrauch und n a m e n t l i c h an der nötigen A u f m e r k s a m k e i t in der P f e r d e p f l e g e , ganz besonders in den l e t z t e n Tagen des D i e n s t e s , m a n g e l t . Auflallend häufig konnte beobachtet werden, dass der B e s c h l ä g s z u s t a n d der Pferde bei der Abgabe ein vernachlässigter war.

729

Von der dieses Jahr provisorisch und vom nächsten Jahre an definitiv eingeräumten Vergünstigung für den Transport der Lieferantenpferde zur halben Frachttaxe versprechen wir uns «inen günstigen Binfluss für die Pferdelieferung.

VIII. Militärjustiz.

1. Die Organe der Militärjustiz wurden im Jahre 1911 in 188 Fällen in Anspruch genommen. Wenn 2 Fälle hinzugerechnet werden, in denen von in Abwesenheit. Verurteilten später die Beurteilung im ordentlichen Verfahren verlangt wurde, so sind es 190 Fälle, die Anlass zu militärgerichtlichen Handlungen boten.

Auf die einzelnen Divisionskreise verteilt, ergeben sich: Für die I. Division 45 Fälle n . n

,,

30

r

,, ,, III.

,, 25 ,, ,, ,, IV.

,, 10 ,, · ,, ,, V.

,, 24 ,, ,, ,, VI.

., 15 ,, ,, ,, VII.

,, 19 ,, ,, ,, VIII.

,, (Chur) . . , . 13 ,, ,, ,, VIII.

,, (Bellinzona) . .

7 ,, Davon blieben 8 Fälle unerledigt und wurden ins Jahr 1912 hinübergenommen.

Zu militärgerichtlichen Hauptverhandlungen (Urteilssprüchen) kam es in 95 Fällen 5 89 Urteile lauteten auf schuldig, 6 auf nichtschuldig. Darin sind mitbegriffen 19 in Anwendung des Art. 16 M.-O. erlassene Urteilssprüche, von denen nur 2 zugunsten des wegen seiner Lebensführung in Untersuchung gezogenen Wehrmannes lauteten.

In 39 Fällen wurde die Strafuntersuchung eingestellt, teils wegen ungenügenden Schuldbeweises, teils wegen vollständiger Erfolglosigkeit. In nicht weniger als 25 Fällen -- lauter Kasernendiebstähle -- konnte die Täterschaft in keiner Weise ermittelt werden, so dass nicht einmal feststeht, ob der Militärgerichtsbarkeit unterworfene Personen als schuldig zu betrachten sind.

Zu disziplinarischer Erledigung wurden 29 Fälle gewiesen.

2. In Ansehung der Verbrechensarten fällt die sehr erhebliche Zunahme der Diebstähle auf. Gegenüber 27 Fällen des

730

Vorjahres sind sie auf 53 gestiegen. Erheblich zugenommen haben auch die' vom Gesetze als ,,Dienstverletzungen'1 bezeichneten Vergehen, worunter Dienstverweigerung, Dienstversäumnis, überhaupt Nichtbefolgung eines allgemeinen oder besondern Dienstbefehls zu verstehen ist. Solcher Dienstverletzungen gab es im Jahre 1911 39 Fälle. Es ist indes darüber zu bemerken, was folgt : Mit Kreisschreiben an die kantonalen Militärbehörden vom 18. Oktober 1911 sprach sich das schweizerische Militärdepartement dahin aus, dass es nach hierseitiger Auffassung nicht als ein Fall ,,von geringer Wichtigkeit"1 anzusehen sei, wenn ein Wehrmann einem allgemeinen Binrückungsbefehl zum zweiten oder dritten Mal unentschuldigt nicht Folge leistet. Das Departement lud die kantonalen Behörden ein, ihm jeweilen eine Liste der wiederholt Dienstsäumigen zuzustellen. Auf Grund der eingelangten Verzeichnisse wurde sodann die Einleitung von Voruntersuchungen verfügt.

Da die Dienstentziehungen in früheren Jahren kaum seltener waren, als jetzt, nur nicht zu militärgerichtlichen Urteilen führten, indem sie entweder mit einigen Tagen Arrest bestraft wurden oder straflos blieben, so kann für das Jahr 1911 wegen der Zahl dieser Fälle nicht von Zunahme der Kriminalität in der Armee gesprochen werden. Das Vergehen wird erst jetzt mit der vom G-esetze (Art. 69 und 70 in Verbindung mit Art. 32, lit. d und Art. 35 des Militärstrafgesetzes) gewollten Strenge verfolgt. Und da, mit Ausnahme des Diebstahls, die sogenannten gemeinen Verbrechen die Zahlen der 'Vorjahre nicht übersteigen, so bleibt für das Berichtjahr nur die ganz bedeutende Vermehrung der Diebstahlsfälle als bedauerliche kriminalistische Tatsache zu verzeichnen.

3. Zwei Kassationsbeschwerden, die eine eingelegt wegen angeblich falscher Gesetzesanwendung, die andere mit der Behauptung, das Militärgericht sei sachlich nicht zuständig gewesen (Fall eines wegen Betruges bei Lieferungen von Fourage verurteilten Bürgers), wurden vom Kassationsgerichte als unbegründet abgewiesen.

4. Eine gegen den Untersuchungsrichter und den Auditor der VI. Division gerichtete Beschwerde -- nicht ,,Beschwerde" im Sinne des in Art. 182 ff. der Militärstrafgerichtsordnung geregelten Rechtsmittels, sondern Klageführung im allgemeinen Sinne -- wurde vom Oberauditor nach materieller Prüfung als durchaus grundlos abgewiesen.

731 5. Drei Begnadigungsgesuche sind abgewiesen, zwei teilweise genehmigt worden. Dabei wurde erkannt, dass nach Massgabe des Gesetzes (Art. 214 ff. der Militärstrafgerichtsordnung) Nebenstrafen, wie Entsetzung, nicht auf dem Wege der Begnadigung aufgehoben werden können.

Das Gesuch eines wegen fahrlässiger Tötung Verurteilten, es möchte ihm die Bundesverwaltung einen Beitrag an die von ihm zu bezahlende Entschädigung leisten, weil die auf dem Waffenplatze zur Zeit des Vergehens herrschende Schiessordnung infolge ihrer Mangelhaftigkeit das Vorkommnis mitverschuldet habe, wurde nach allseitiger Prüfung der Umstände abschlägig beschieden.

6. Das schweizerische Militärdepartement hat in 70 Fällen Ordnungsstrafen verhängt.

Ein Justizoffizier (_Gerichtsschreiber) erhielt einen scharfen Verweis, weil er in einer Zeitung einen Militärgerichtsfall besprochen hatte, bevor die Verhandlung über denselben stattfand.

Grundsätzlich wurde erkannt, dass die den bewaffneten militärischen Vorunterricht leitenden Kader sich in dem gleichen militärischen Unterordnungsverhältnis befinden, wie die Wehrmänner im ordentlichen Militärdienste, und demnach auch in gleicher Weise der Militärstrafgerichtsbarkeit unterliegen.

7. Das Militärdepartement hat 3 Offiziere, 34 Unteroffiziere, 7 Gefreite und 318 Soldaten von der Erfüllung der Dienstpflicht ausgeschlossen und zu den Steuerpflichtigen versetzt (Art. 17 der Militärorganisation).

8. Einer kanlonalen Militärdirektion wurde der Bescheid erteilt, dass vor Verbüssung einer (unverjährten) Freiheitsstrafe dem militärgerichtlich Verurteilten Ausweisschrii'ten nicht verabfolgt werden dürfen zur Ermöglichung des Aufenthaltes im Auslande, auch kein Urlaub zu diesem Zwecke zu erteilen sei (vgl.

Bundesgerichtsentscheid XXX, l, S. 34).

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4, Teil, Militärwerkstätten.

(I.--V. unter der Kriegstechnischen Abteilung.)

I. Eidg. Konstruktionswerkstätte in Thun.

Im Berichtjahr wurde mit durchschnittlich 269 Arbeitern in 304 Arbeitstagen folgendes Material erstellt: 180 Kompagniefahrküchen mit Ausrüstung, 4 7,5 cm Feldgeschützprotzen mit Ausrüstung nebst den Geschützrädern, 4 12 cm Haubitzgeschützprotzen mit Ausrüstung, 4 12 cm Haubitzcaissons mit Protzen und Ausrüstung, sowie Geschützräder, l 12 cm Haubitz-Batteriewagen mit Ausrüstung (Modell), l 12 cm Haubitz-Vorratswagen mit Ausrüstung (Modell), l 12 cm Haubitz-Beobachtungswagen (Modell), 12 Gebirgsfourgons mit Ausrüstung (Modelle), 20 Schanzzeugwagen mit Ausrüstung, 66 Kochkisten für die Gebirgsartillerie, 34 Zugs- und 8 Einheitsausrüstungen zu den Kochkisten, 36 diverse Bureaukisten, 1100 rohe Offizierskoffer, 300 Sattelkisten für Offiziersreitzeuge, 300 Offizierssattelbäume, 1200 Trainsattelbäume.

Ferner wurden angefertigt : Beschläge für 918 Caissons, Hinterwagen zur Unterbringung von Pickelhauen und Schaufeln, diverses Material für Pferde- und Maultierbastsättel, LadekistenKabelrollen, Ordonnanztragbahren, Trommelreife, Skier, Bergstöcke, Ausrüstungsgegenstände und Fuhrwerksbestandteile, Fahrgeschirre für Pontoniere, sowie ein grösseres Quantum Kriegsbrückenmaterial.

Nebstdem wurden 8 Gasflaschenwagen, ein Muster- Telegraphenstationswagen, ein Telegraphenkabelwagen, sowie die

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·alte Dampfkabelwinde umgeändert, diverse Reparaturen an Kriegsmaterial ausgeführt und die Revision und Instandstellung des 7.5 cm Feld- und Gebirgsartilleriematerials nach den Schulen und Kursen besorgt, sowie die Revision der im Dienste gestandenen -8,4, cm und 12 cm Geschützverschlüsse und Zündapparate durch.geführt. Ausserdem wurde bei den verschiedenen Versuchen mit .Sanitätsmaterial etc. mitgewirkt, sowie eine grosse Zahl Versuche ·verschiedener Art für die Kriegstechnische Abteilung vorgenommen.

Bin Batteriemechanikerkurs und ein Spezialkurs für Batteriemechaniker wurden in der Konstruktionswerkstätte abgehalten !und geleitet.

Im E l e k t r i z i t ä t s w e r k der eidgenössischen Etablissejnente wurden die Ergänzungen der Lichtleitungen und der Unterhalt sämtlicher eidgenössischen Anstalten in Thun besorgt.

In den letzten Jahren sind an Stelle von Kohlenstift-Bogenlampen Yersuche mit Quarzlampen gemacht worden, die bis jetzt gut .ausgefallen sind. Im Betriebe sind zurzeit 38 Quarzlampen von 1.6 bis 3,5 Ampères.

Auf Ende 1911 waren angeschlossen : 4912 Glühlampen, 102 Bogenlampen, 53 Wärmeapparate, 56 Motoren mit zirka 526 PS.

Die Stromabgabe für Kraft und Licht beträgt im Jahre 1911 .total 654,670 Kilowattstunden.

Speiseanstalt der eidgenössischen Etablissem e n t e. Auf den 1. Januar 1911 wurde die alte Speisegenossenschaft aufgelöst und ging der Betrieb der neuen Speiseanstalt an den Bund über, wobei deren Leitung und Oberaufsicht der. Direktion der eidg. Konstruktionswerkstätte in Thun unterstellt ·wurde. Im Laufe des Jahres wurden die Verwaltung und der Betrieb derselben ganz neu organisiert.

Die Zahl der Abonnenten betrug im Jahre 1911 im Durchschnitt 797 und im Maximum 869.

II. Eidg. Kriegspulverfabrik in Worblaufen.

Die Kriegspulverfabrik produzierte im Berichtjahr mit 72--73 Arbeitern 132,012 kg Schiesswollpulver.

Bundesblatt. 64. Jahrg.

Bd. L

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Im Berichtjahr ist auch mit der regelmässigen Fabrikation!)

des neuen Gewehrpulvers für Patronen 11 begonnen worden.

III. Eidg. Munitionsfabrik in Thun.

Im Jahre 1911 wurden in 304 Arbeitstagen durchschnittlich.

740 Arbeiter, wovon 55 weibliche, beschäftigt.

IT. Eidg. Munitionsfabrik in Altdorf.

Im Jahre 1911 wurden in 2901/a Arbeitstagen durchschnittlich 372 Arbeiter, wovon 42 weibliche, beschäftigt.

Die baulichen und Betriebseinrichtungen für die neue Ini'anterie-Patronenfabrik wurden zum Abschlags gebracht!

Die F a b r i k - S p e i s e a n s t a l t wurde im Mittel per Tag von 132 Arbeitern frequentiert.

. .

T. Eidg. Waffenfabrik in Bern.

Mit einem durchschnittlichen Arbeitspersonal von 180 Man» gelangten im Betriebsjahre in 302Ys Arbeitstagen folgende Lieferungen zur Ausführung: 5,900 Gewehre 1889/96 .

samt Zubehör 4,284 Gewehre 1889/96, aufgerüstet. . . .

., ,, , 1,300 Kurz-Gewehre 1889/1900 ,, ',, ' ' 600 Kavalleriekarabiuer 1905 · ,, ,, 100 Kadettengewehre 1897 ' ,, · ^ 700 Pistolen 1900/06 ·,, · ,, · 200 Revolver 1882 . . ' . . . . . . .

,, Y 40,000 Büchschen Waffenfett, · Ersatzbestandteile, Lehren, Werkzeuge, Reparaturen und Verschiedenes, sowohl für die eidgenössischen und kantonalen Verwaltungen, als auch für Privat-Büchsenmacher.

Ferner sind in Arbeit oder teilweise fertiggestellt und kommen mit Beginn 1912 sukzessive zur Ablieferung: 510 Aufsätze und 376 Aufsatzträger für die Feldartillerie.

In der Waffenfabrik wurden im Berichtjahre folgende Kurse abgehalten : l Fachkurs für Büchsenmacherrekruten der Infanterie,

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2 Spezialkurse für Büchsenmacher der Infanterie, 1 Kurs für Maschinengewehrbüchsenmacher der Festung St. Maurice, l Kurs für Maschinengewehrbüchsenmacher der reitenden Mitrailleurkompagnien.

Mit den Vorarbeiten zur Erstellung der neuen Gewehre 11 und der Umänderung der Gewehre 89/96 in solche nach Modell 96/11 wurde begonnen.

VI. Pulververwaltung.

(Schwarzpulverfabrikation.)

Die Pulverfabrikation erreichte ein Quantum von 169,737 kg, und zwar 11,865 kg Schiesspulver, 145,009 kg normales Minenpulver und 12,863 kg Pulversurrogate verschiedener Art. Dem budgetierten Fabrikationsquantum gegenüber ergibt sich mithin eine Minderproduktion von 70,263 kg, welche hauptsächlich durch zeitweise vollständigen Mangel an Betriebskraft während der im Berichtjahre herrschenden Trockenheit bewirkt wurde.

Der Pulvervorrat auf Ende 1911 weist infolgedessen und zuzüglich eines nicht unerheblichen Mehrverkaufes eine Abnahme von 71,062,5 kg auf, wodurch einem bezüglichen Postulate der eidgenössischen Finanzkommission Genüge geleistet wird.

Der Absatz der Produkte betrug: 18,424 kg Schiesspulver und 221,942 kg Minenpulver und Surrogate desselben, zusammen 240,366 kg, so dass das budgetierte Quantum nicht nur erreicht, sondern etwas übertroffen wurde.

Von den Fabrikaten gelangten nach erfolgter Kontrolle an die eidgenössischen Munitionsfabriken 700 kg Geschützpulver a. 0.

und 2500 kg feinkörniges Schiesspulver, im Total 3200 kg.

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Bericht des Bundesrates an die Bundesversammlung über seine Geschäftsführung im Jahre 1911.

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Bundesblatt

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Feuille fédérale

In

Foglio federale

Jahr

1912

Année Anno Band

1

Volume Volume Heft

12

Cahier Numero Geschäftsnummer

---

Numéro d'affaire Numero dell'oggetto Datum

20.03.1912

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653-735

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