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Schweizerisches Bundesblatt.

63. Jahrgang.

I.

N. 12

22. März

1911.

Jahresabonnement (portofrei in der ganzen Schweiz): 10 Franken, Einrückungsgebühr per Zeile oder deren Baum 15 Ep. -- Inserate franko an die Expedition.

Druck und Expedition der Buchdruckerei Stämpfli & die. in Bern.

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Bericht des

Bundesrates an die Bundesversammlung über

seine Geschäftsführung im Jahre

191O.

Militärdepartement 1. Teil.

Verwaltung, Rekrutierung und Bestand des Heeres.

I. Allgemeines.

Wie in den Jahren 1908 und 1909, so galt auch im BerichtJahre ein grosser Teil der Arbeit des Militärdepartements der Einführung der neuen Militärorganisation. Dazu trat dann die Durchführung des Bundesgesetzes betreffend die Organisation des Militärdepartementes vom 21. Oktober 1909. Unter den diesen Zwecken dienenden Erlassen nennen wir : Den Bundesratsbeschluss vom 14. Januar 1910 betreffend Unterstellung des Festungswesens unter die Generalstabsabteilung.

Die Verordnung betreffend die Unterstützung der Angehörigen von Wehrmännern vom 21. Januar 1910.

Bundesblatt. 63. Jahrg. Bd. I.

49

690 Die Verordnung betreffend die Aushebung der Wehrpflichtigem vom 9. April 1910, und damit in Verbindung das neue Regulativ für dio pädagogische Prüfung bei der Aushebung der Wehrpflichtigen vom 14. Juli 1910.

Die Verordnung betreffend die Besoldungs- und Anstellungsverhältnisse der Fortwächter der Befestigungen vom 29. Juli 1910.

Im weitern hat der Bundesrat folgende Verordnungen erlassen : Verordnung über die Organisation der für die Zerstörung von Kunstbauten auf Eisenbahnen und Strassen bestimmten Mineurdetachemente vom 11. April 1910.

Verordnung betreffend die Mannschaftsausrüstung vom 29. Juli 1910.

Erwähnt seien noch die beiden ßundesbesehlüsse vom 21.

und 22. Dezember 1910 betreffend die Einführung von Richtinstrumenten bei der Feldartillerie und betreffend den Ausbau der Befestigungen. Während durch den erstem unsere Feldartillerie in ihrer Leistungsfähigkeit den Artillerien der Nachbarstaaten gleichgestellt wird, sind durch den letztern die nötigen Kredite bewilligt worden, unsere Festungen so zu ergänzen und zu armieren, dass sie ihrer Aufgabe gerecht werden können.

II. Personelles.

a. Beamtenpersonal.

a. Kanzlei des Militärdepartements : An Stelle des am 14. August 1910 verstorbenen Departementssekretärs Oberst P. Staubli wurde gewählt: Major Trüeb, A., bisher Adjunkt. An dessen Stelle trat Major Kissling,. W., Adjunkt. An die frei gewordene 2. Adjunktenstelle wurde alsdann gewählt: Herr E. von Morlot, Fürsprecher, bisher Kanzleisekretär I. Klasse und als dessen Nachfolger Major Blaser, H., Gymnasiallehrer in Bern.

b. Generalstabsabteilung : Abteilung: Als Sektionschef für Festungswesen wurde gewählt: Oberst Dietler, Eduard, bisher Artilleriechef der Befestigungen vort St. Maurice.

691 F e s t u n g s b u r e a u St. M a u r i c e : Als Chef des Festungsbureau St. Maurice (Artilleriechef) an Stelle von Oberst Dietler wurde gewählt: Oberstlieutenant Grosselin, E., bisher Instruktionsoffizier der Festungstruppen.

Als Fortverwalter von Dailly erhielt unter Verdankung der geleisteten Dienste die nachgesuchte Entlassung: Hauptmann Guisan, E., in Dailly. An dessen Stelle wurde gewählt: Oberlieutenant Klunge, A., bisher Adjunkt. Dieser wurde neuerdings ersetzt durch Lieutenant Duc, A., bisher Instruktionsaspirant der Festungstruppen von St. Maurice.

Als Geniechef des Festungsbureau von St. Maurice wurde gewählt: Major Corboz, Gh., bisher Fortverwalter von Savatan und als dessen Nachfolger im Amte : Hauptmann Favez, F., bisher Adjunkt.

c. Abteilung für Infanterie : Es wurden gewählt: Oberst Steinbuch, H., als Kreisinstruktor der '1. Division, bisher Schiessinstruktor.

Oberst Biberstein, A., als Kreisinstruktor der 2. Division, biher zur Disposition des Waffenchefs der Infanterie.

Als Sektionschef für Vorunterricht und freiwilliges Schiesswesen : Oberst Fisch, K., in Bern, bisher der Abteilung zugeteilter Stabsoffizier.

Als Sektionschef für den Unterricht und das Personelle : Oberstlieutenant Stahel, Fr., bisher Instruktionsoffizier der Infanterie.

Als Kanzleisekretär I. Klasse, an Stelle des verstorbenen Major Franke: Hauptmann Schärer, ,1., bisher Registratur des eidgenössischen Justizdepartements.

d. Abteilung für Kavallerie: Als Pferdearzt des Kavallerie-Renrontendepots wurde gewählt: Veterinäroberlieutenant Heitz, Fr., bisher Pferdearzt der Filiale Schönbühl des Kavallerie-Remontendepots und an dessen Stelle: Veterinärlieutenant Ritzenthaler, M., bisher Assistenzpferdearzt daselbst.

e. Abteilung für Genie: Zum Sektionscheffür Verkehrstruppen dieser Abteilung wurde ernannt: Hauptmann i. G. Hilfiker, 0., bisher Instruktionsoffizier der Genietruppen.

692 f. Abteilung für Sanität:

An Stelle des verstorbenen Oberst Dr. Mürset wurde am 16. September 1910 zum eidgenössischen Oberfeldarzt ernannt: Sanitätsoberstlieutenant Hauser, K., Arzt in Stäfa (Zürich).

(j. Abteilung für

Veterinärwesen:

Hauptuiann Minder, A., bisher Pferdearzt des KavallerieRernontendepots, wurde als Pferdearzt dieser Abteilung ernannt.

h. OberkriegslMmmissariat :

Oberst Ringier, Oberinstruktor der Verptlegungstruppen, wurde unter Verdankung der geleisteten Dienste zu den Instruktoren mit reduzierter Verwendung versetzt.

Hauptmann Richner, E., bisher Revisor II. Klasse dieser Abteilung, wurde an Stelle von Oberstlieutenant Mezener zum Kanzleisekretär I. Klasse ernannt.

Ferner fanden folgende durch den Tod der bisherigen Stelleninhaber notwendig gewordene Ersatzwahlen statt : Als Verwalter I. Klasse des Zeughauses und der Verpflegungsmagazine von Seewen-Schwyz : Oberlieutenant Reichlin, K., bisher Beamter der eidgenössischen Zollverwaltung in Basel.

Als Verwalter der Armeemagazine in Thun : Infanteriemajor Eggenberg, H., bisher Kontrolleur II. Klasse der Inventarkontrolle dieser Abteilung.

i. Krieg stechniaclic Abteilung :

Veranlasst durch das Reorganisationsgesefez fanden hei dieser Abteilung folgende Wahlen statt: Als administrativer Adjunkt: Major Widmer, H., bisher Kanzleisekretär I. Klasse dieser Abteilung.

Als Sektionschef für ^Waffen und Material : Major Furrer, Ad., bisher Ingenieur I. Klasse dieser Abteilung.

Als [ngenieure I. Klasse: Hauptmann Zust, K., Maschineningenieur in Arbori und Oberlieutenant Spiess, Gr., Maschineningenieur in Glasgow.

7c. Kriegsmaterialverwaltung :

Oberstlieutenant Mezener, bisher Kanzleisekretär I. Klasse des Oberkriegskommissariates, wurde als Adjunkt der Kriegsmaterialverwaltung ernannt.

693

Ferner wurde gewählt: Oberlieutenant Funk, Otto, bisher Kanzleisekretär II. Klasse, zum Kanzleisekretär I. Klasse.

1. Pferderegieanstalt:

Oberst Vigier, Direktor der Pferderegieanstalt, wurde entsprechend seinem Ansuchen und unter Verdankung der geleisteten Dienste auf 1. Januar 1911 entlassen und als dessen Nachfolger ernannt: Kavallerieoberstlieutenant Schär, F., bisher Direktor des eidgenössischen Fohlen- und Hengstendepots in Avenches.

Hauptmann von Graffenried, L., wurde entsprechend seinem Ansuchen und unter Verdankung der geleisteten Dienste als Reitlehrer dieser Anstalt entlassen.

b. Kommandanten von Heereseinheiten.

Am 3. April 1910 verstarb Herr Oberstdivisionär Wyss, Heinrich, in Einsiedeln, Kommandant der 6. Division.

Das frei gewordene Kommando wurde vorerst ad intérim und durch die auf 30. Dezember 1910 erfolgte Ernennung zum Oberstdivisionär definitiv Herrn Oberstdivisionär Steinbuch, H., übertragen.

III. Wehrpflicht.

a. Militärdienstpflicht und Altersklassen.

Auf 1. Januar 1910 ist die im Laufe des Jahres 1909 ausgehobene Rekrutenmannschaft des Jahrgangs 1890 in das dienstpflichtige Alter getreten.

Nach Massgabe der Bestimmungen des ßundesgesetzes vorn 12. April 1907 betreffend die Militärorganisation und den Vollzugsbeschluss des Bundesrates vom 2. Dezember 1907 hat der Übertritt vom Auszug in die Landwehr und von der Landwehr in den Landsturm, sowie der Austritt aus der Wehrpflicht auf 31. Dezember 1910 wie folgt stattgefunden : In die Landwehr übergetreten sind : a. die Hauptleute, die im Jahre 1872 geboren sind; b. die im Jahre 1878 geborenen Oberlieutenants und Lieutenants ;

694

e. die Unteroffiziere aller Grade und die Soldaten des Jahrgangs 1878 von allen Truppengattungen, ausgenommen die Kavallerie; A. die Feldweibel, Fouriere und Wachtmeister der Kavallerie aus den Jahrgängen 1879, 1880 und 1881, die vom Jahre nach der Rekrutenschule an gerechnet 9 Wiederholungskurse geleistet haben, die Korporale und Soldaten der Kavallerie (inkl. Trompeter, Stabstrompeter, Hufschmiede, Sattler, Büchsenmacher und Krankenwärter) aus den Jahrgängen 1879, 1880 und 1881, die vom Jahre nach der Rekrutenschule an gerechnet, 8 Wiederholungskurse bestanden haben und sich im zehnten Dienstjahre befinden, und ferner sämtliche Unteroffiziere und Soldaten der Kavallerie, die im Jahre 1878 geboren sind, auch wenn sie den gesetzlich vorgeschriebenen Dienst nicht durchwegs geleistet haben und insofern als sie anlässlich ihres späteren Eintrittes zur Waffe sich nicht gegenüber dem Waffenchef zu längerem Auszügerdienst verpflichtet haben.

In den Landsturm übergetreten sind : a. die Oberlieutenants und Lieutenants des Jahrgangs 1870; b. die Hauptleute des Jahrgangs 1866; c. die Stabsoffiziere (Majore, Oberstlieutenants und Obersten), die das 48. Altersjahr vollendet haben, sofern von ihnen ein entsprechendes Gesuch bis Ende Februar 1910 gestellt worden ist; d. die Unteroffiziere und Soldaten aller Waffen und Grade des Jahrgangs 1870.

Aus dem Landsturm und somit aus der Wehrpflicht sind ausgetreten : «. die Offiziere aller Grade des Jahrgangs 1858, wenn sie sich nicht zu längerer Dienstleistung bereit erklärt haben; b. die Unteroffiziere und Soldaten aller Abteilungen des Jahrgangs 1862.

b. Militärsteuerpflichf.

Zu den vom Jahre 1909 her pendent gebliebenen Steuersachen sind im Berichtjahre 232 Rekurse gegen Verfügungen kantonaler Behörden, sowie anderweitige Eingaben und Anfragen von Amtsstellen und Privaten eingelangt. Vou diesen Militär-

695 .Steuergeschäften waren 10 am 31. Dezember noch hängig, 104 veranlassten Entscheide des Bundesrates, 2 (die Rekurse Fries und Manhard) wurden von den eidgenössischen Räten beurteilt, die übrigen Geschäfte wurden vom Militärdepartement erledigt.

Im Falle Fries handelte es sich um die Frage, ob dem Rekurrenten das Jahr, in dessen Verlauf er militärfrei geworden war, als achtes Dienstjahr angerechnet werden könne, so dass ih-m ein Anspruch auf die Steuerermässigung von Art. 6 des Bundesgesetzes über den Militärpflichtersatz vom 28. Juni 1878 zuerkannt werden müsste. Der Bundesrat hat diese Frage in seinem Berichte (Bundesbl. 1909, IV, 341) verneint, und die ·eidgenössischen Räte haben mit Schlussnahmen vom 29. Oktober 1909/6. Juni 1910 den von Fries erhobenen Rekurs abgewiesen.

Der Rekurs Manhard ist von den eidgenössischen Räten wegen Versäumnis der im staatsrechtlichen Verfahren geltenden Beschwerdefrist von 60 Tagen am 4./5. November 1910 abgewiesen worden (Berieht des Bundesrates Bundesbl. 1910, IV, 607).

IT. Ergebnisse der Rekrutierung.

o; «D O5

a. Sanitarische Untersuchung.

Das Ergebnis der sanitarischen Untersuchungen im Herbst 1910 war folgendes: Diensttauglich Zahl

%

Zurückgestellt auf 1 Jahr Zahl %

Rekruten : a. vorzeitig Rekrutierte . .

754 87,2 30 3,5 b. vom normalen Jahrgang . 18,050 65,2 2135 7,7 c. von früheren Jahrgängen . 2,298 47,9 629 13,i Total Rekruten 21,102 63,4 2794 8,4

1910

1909

Aus Rekrutensckulen Entlassene 110 8.3 218 16.4 Eingeteilte des Auszuges . . . 1,031 22,9 589 13,1 ,, der Landwehr . .

34 5,2 97 14,7 12 8,5 ,, des Landsturms . .

Total Eingeteilte 1,358 20,4 733 11,4 Rekruten : a. vorzeitig Rekrutierte . .

30 3,5 757 86,9 l>. vom normalen Jahrgang . 16,868 65,3 2020 7,8 c. von früheren Jahrgängen . 2,420 51,3 552 11,7 Total Rekruten 20,045 63,8 2602 8,3 Aus Rekrutenschulen Entlassene Eingeteilte des Auszuges . . .

,, der Landwehr . .

..

des Landsturms . .

Total Eingeteilte

230 1,159 86 16 1,491

18,4

25,7 12,, 25,o 22,8

110 8,7 568 12,c 50 7,i 1 1,6

729

11,2

2 Jahre Zahl % 2 804 184

990

2,9

Dienstuntauglich

Zahl

°/o

Zahl

Zahl

--

9 70 ö.i 4615 16,6 2051 1284 26,6 401 5969 17,9 2461

--

3,8

3

--

--

--

27 2 1298 28,s 174. 26,5

--

1499

3 719 137

2,9

859

2,7

0,4 2,8

-- -

Hülfsdlensttauglich

0,2

-

--

Landsturmtauglich

22,5

'/.

554 41,7 420 403 8,9 1186 69 10,5 283 17 12,1 112 1043 15.6 2001

71 8,, 10 4431 17,i 1800 1308 27,7 302 -- - 5810 18.5 2112 73 5,8 505 40,, 339 1219 27,t 318 7 1241 232 32,8 54 7,6 286 42 5 7,8

--

--

1524 1 23,3

882

13,5

1908

Total

% 865 7,c 27,655 8,4 4,796 7,s 33,316

31,c 26,3 43,i 79,4 30,i

1,329 4,507 657 141 6,634

871 l,i 7 25,838 6,4 4,719 6,7 31,428 27 27,c 40,4 65,6 29,2

1,257 4.505 708 64 6,434

697 Laut Tabelle auf vorhergehender Seite sind im Berichtjahre 39,950 Mann untersucht worden.

Es wurden als tauglich erklärt: Rekruten Eingeteilte

1909

1910

63,8 % 23,2 %

63,4 % 20,i %

Die Gesamtzahl der im Jahre 1910 untersuchten Rekruten hat sich gegenüber der des Vorjahres um 1888 und die Zahl der im Berichtjahre diensttauglich erklärten Rekruten gegenüber derjenigen von 1909 um 1057 vermehrt.

b. Aushebung der Rekruten.

Die Gesamtzahl der im Berichtjahre ausgehobenen Rekruten beträgt 21,102 Mann im Vorjahre 20,045 ,, somit pro 1910 eine Vermehrung um . . . .

1,057 Mann

Die zwei nachstehenden Tabellen geben Auskunft darüber, aus welchen Jahrgängen die ausgehobenen Rekruten stammen und wie sich dieselben in den verschiedenen Divisionen auf die einzelnen Waffen verteilen ; die dritte zeigt sodann die Verteilung der Rekruten auf die verschiedenen Waffen während des letzten Jahrzehnts.

Divisionskreise

Ergebnisse der Rekrutierung vom Herbst 1910 filr das Jahr 1911.

I. Nach Jahrgängen.

1 ~i i i i ; 1 1887 1886 1884 Jüngere i 1891 1890 ' 1889 1888 1885 1883 ! Ältere !

I i

II

III IV V VI VII '

VIII

Total

107 2,453 100 , 2,077 90 | 2,495 69 | 1,934 100 i 2,581 178 , 2,386 116 j 2,274 54 1,741 814

i

|

17,941

120 49 52 63 97 72 63 91

172 163 140 157 202 229 134 185

607

1382 !

37 20 18 14 30 21 12 31 183

81

12

8

2 1 1 2 1 --

2 _ ~~ 3 4 5 5

27

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4

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16

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Total

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i

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2,940 i 2,423 ; 2,805 | 2,240 j 3,026 , 2,904 2,611 | 2,153 'j

8

21,102 1

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19 7 7 1 11 11 5 20

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-- 3 1 --

1

!

N. B. In der vorstehenden Aufstellung sind die seit der ordenti. Herbstrekrutieruug 1910, infolge Nachrekrutierungen und Versetzungen von einer zur andern Waffe, vorgekommenen Verschiebungen und Veränderungen nicht berücksichtigt.

II

II. Nach Waffengattungen.

CS

£

IV .

V VI VII VIII

. . .

Herbst 191 Total ° Iotal l \ ,, 1909 Differenzen gegenüber Herbst 1909: plus minus

1,779 1,716 1,908 1,528 2,145 2,009 1,754 1,554 14,393 13,598

114 77 103 106 9Ì 96 102 15 704 719

795

102 62 98 71 124 101 97

60

23 QJ O

88 24 35 29

48 101 «55 827 325 652 786 313 3

15

120 100 133 88 149 121 116

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^ 80 184 87 42 16 31 119 59 12 16 22 186 71 20 30 141 66 11 23 51 127 71 21 35 25 136 65 24 33 55 138 65 18 25 6 20 215 103 264 1246 587 154 198 269 1173 542 139 238

73 45 5

15

40

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16 18 17 51 52

1

173 54 37 57 61 138 45 20 585 554

31

Badfahrer

I II III

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Verpflegungstrnppe

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1

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Sanitätstrappe

Kavallerie

Infanterie

Divisionskreise

Fahrende Batterien

Festini ijstfuppcn

Genie

Artillerie

Total

102 53 100 53 89 57 S2 38 91 42 96 43 93 55 -- 94 25 747 366 700 310

2,940 2,423 2,805 2,240 3,026 2,904 2,611 2,153 21,102 20,045

47

56

1,057

N. B. In der vorste heuden /luiste llung sind die seit der ordentliche n He rbstr skrutieruiig IS 10, nfolg e Nachrekrutierungen und Versetz \ngen voi\ ein ;r zu L- and ern\Paffe, vorg ekom menen Vei·schie bungen u n d V ;ränd erunf eu nicht berücksichtigt.

DI. Nach Waffengattungen während 10 Jahren.

Artillerie

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Jahrgüuge

1

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Fahrende Batterien 9 t* <5 4>

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1910 (Herbst) 1909 ., 1908 A£lu 1907' » 1906 1905 1904 ,, 1903 1902 1901

.

. . .

14,383 13,598 14,065 12,655 10,433 10,928 11,598 11,688 12,305 12,269

704 719 703 660 664 649 581 590 589 586

jg &^

655 827 652 786 562 703 705 948 649 1101 581 |1191 543 11291 437 580 439 565 430 593

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325 313 317 266 271 97 98 80 81 '-' * 81

264 269 282 245 225 233 237 218 195 194

1246 1173 1126 854 778 748 694 573 571 541

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587 154 542 139 486 153 427 109 4141 134 389 121 388 123 394 96 403 inü 408 i 93

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198 5l 238 52 143 155 44 114 42 130 -- 98 ULJ ' 73 88 91 « 143 Is 2.2 i: =

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585 554 567 564 530 444 445 400 351 347

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747 700 651 666 564 577 621 575 605 588

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366 310 299 273 217 189 169 150 158 162

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Durchschuittszahl von 10 Jahren

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17,804

5.2

*) Inklusiv die üffiziersordoonanzen.

N. B. In der vorstehenden Aufstellung sind die seit der ordentlichen Herbstrekrutierung 1910, infolge Xachrekrutierungen und Versetzungen von einer zur andern Waffe, vorgekommenen Verschiebungen und Veränderungen nicht berücksichtigt.

701 Zahl der im Jahre 1910 ausexerzierten Rekruten.

1909

Infanterie Kavallerie Artillerie Genie Befestigungen Sanität Verpflegungsti uppen Total

1910

13,278*) 708 2,793 726 636 632 298

12,426*) 756 2,978 874 582 661 309

19,071

18,586

Die Gesamtzahl dei1 eingerückten Rekruten aller Waö'en beträgt 20,047, im Durchschnitt sind daher 92,7 °/o der Rekruten ausexerziert worden.

In den Vorjahren war der Prozentsatz 93 °/o (1909) und 92% (1908).

c. Rekrutenprüfungen im Jahre 1910.

Das Kollegium der eidgenössischen Experten hatte im Berichtjahre schwere Verluste zu beklagen. Nach langem Krankenlager verstarb in Bern der Oberexperte, Herr Schulvorsteher Weingart und drei Tage später erlag Herr Rektor Nager in Altdorf plötzlich einem Schlagflusse. Beide Herren, geschätzt durch ihre hingebende treue Arbeit in der eidgenössischen Expertenkommission, hinterliessen eine fühlbare Lücke.

An Stelle des verstorbenen Herrn Weingart schlugen die eidgenössischen Experten einstimmig als Oberexperten vor, Herrn Prof. H. Ch. Scherf in Neuenburg, der seit 1888 als Vertreter des Oberexperten in der französischen Schweiz amtierte. Er wurde vom Militärdepartement am 26. April als Oberexperte bezeichnet. Als dessen Stellvertreter -wurde ernannt Herr Oberlehrer Reinhard in Bern.

Herr Schulinspektor Wittwer in Bern, den Berufsverhältnisse letztes Jahr zwangen sein Amt vorübergehend niederzulegen, hat dieses Jahr seine Funktionen als eidgenössischer Experte wieder aufgenommen.

*) Inklusiv Infanterie der Befestigungen.

im Herr Megroz, Abteilungschef auf dem Unterrichtsdepartement des Kantons Waadt, in Lausanne, wurde zum eidgenössischen Experten für den Kanton Freiburg ernannt.

An die Stelle des verstorbenen kantonalen Experten, Herrn Wanner in Schaffhausen, trat Herr Lehrer Fleischer in Schleitheim.

Herr Prof. Brühlisauer in Altdorf wurde kantonaler Exporte für den Kanton Uri, während die Herren Sekundarlehrer Stämpfli in Kriegstetten und Zaugger in Biberist diese Funktionen finden Kanton Solothurn übernahmen.

Die für dieses Jahr vorgesehene Konferenz der eidgenössischen und kantonalen Experten wurde infolge des Hinscheides des Herrn Weingart und im Einverständnis mit dem Militärdepartement auf das nächste Jahr verschoben. Die Jahreskonferenz der eidgenössischen Experten fand am 18. und 19. Juni in Neuenburg statt. Neben den jährlichen ständigen Traktanden, Besprechung der Ergebnisse der Prüfungen vom vorhergehenden Jahr und Festsetzung des Prüfungsstoffes für die diesjährigen Examen, wurden auf Verlangen des Militärdepartements dio neue Weg·leitung und das neue Prüfungsreglement durchberaten. Beide erlitten einige leichte, zum Teil durch die Erüiehungsdirektorenkonferenz vorgesclilagene Abänderungen. Das Militärdepartement hat die Abänderungen gutgeheissen und sowohl die Wegleitung wie das Prüfungsreglement auf 1. August in Kraft erklärt.

Beide scheinen sich bei den Prüfungen gut bewährt zu haben, ebenso Artikel 29 der neuen Aushebungsverordnung, der einen ungestörten Gang des Rekrutierungsgeschäftes ermöglichte. Dieses selbst gab zu keinen besonderen Bemerkungen Anlass.

Die Zahl der Rekruten, die ohne Schulzeugnis erscheinen, vermindert sich von Jahr zu Jahr. Da wo die Kreiskommandanten es an der nötigen Genauigkeit nicht fehlen lassen, ist dieser Ausweis fast vollständig vorhanden, während in ändern Bezirken er noch in zu grosser Zahl fehlt.

Um den Prüfungsorganen ihre Arbeit zu erleichtern und um Irrtümer zu vermeiden, sollte man dazu gelangen, dass das Schulzeugnis von allen Rekruten beigebracht wird. In den Kantonen Uri, Schwyz, Glarus und Schaffhausen fehlten keine, in Zürich 225, Bern 72, Luzern 24, Obwalden 12, Nidwaiden 2, Zug 4, Freiburg 51, Solothurn 6, Baselstadt 17, Baselland 14, Ausserrhoden 6, Innerrhoden 12, St. Gallen 24, Graubiinden 58, Aar-

703

gau 42, Thurgau 15, Tessin 138, Waadt 271, Wallis 285, Neuenburg 97, Genf 1.85.

Es wurden geprüft 29,908 Mann ; 24,979 in dem Kanton, in welchem sie ihre Schulbildung erhalten hatten ; 4349 waren zur Zeit der Rekrutierung in einem ändern Kanton und wurden dort examiniert; 580 hatten ihre Volksschulbildung im Ausland erhalten.

Sieben junge Leute, die sich ein zweites Mal zur Prüfung meldeten, erreichten ihren Zweck, indem ihre Noten etwas verbessert werden konnten. Die Lokale, die für die Prüfungen zur Verfügung gestellt werden, entsprechen im allgemeinen den geforderten Bedingungen ; es kann in dieser Beziehung auch für dieses Jahr mit wenig Ausnahmen ein Fortschritt konstatiert werden.

Auch über Störungen der Prüfungen durch Besucher kann mit ganz wenig Ausnahmen nicht geklagt werden.

Durch den Tod der Herren Weingart und Nager wurden die Vorbereitungsarbeiten etwas verzögert, konnten aber doch so gefördert werden, dass mit Beginn der Aushebungen alle Experten sich im Besitze des nötigen Materials befanden.

d. Turnprüfung der Rekruten.

Hierin sind im Berichtjahre keine Veränderungen eingetreten, Zahl und Art der Übungen, Methode der Prüfung, Wertung der Leistungen blieben sich gleich wie in den Vorjahren. Auch die Liste der Experten weist wenige Mutationen auf. Diese Stabilität bietet die Möglichkeit einer gleichmässigen Durchführung der Turnprüfung, die mit der Zeit zu Schlüssen berechtigt auf den Fortschritt oder Rückschritt iu der körperlichen Ausbildung unserer Jungmannschaft.

Die Ergebnisse der Turnprüfung bei der Rekrutierung im Herbste 1909 sind im Laufe des Jahres 1910 durch, das eidgenössische statistische Bureau bearbeitet und in einem sehr interessanten Bericht an das schweizerische Militärdepartement zusammengestellt worden. Wir verweisen auf diesen Bericht in Separatabdruck aus der ,,Zeitschrift für schweizerische Statistik" 4H. Jahrgang, 1910.

Die Zahl der im Jahr 1910 geprüften und von der Turnprüfung dispensierten Rekruten ergibt sich aus folgender Zusammenstellung:

704

Von der Tnrnpriifnng1 dispensiert

·

/alii der Division Rekruten Wegen Wegen geistigen körperlichen

Total

Gebrechen Gebrechen

1 2 3 4 5 6 7 8

4,957 3,459 3,724 3,092 4,338 4,137 3,921 2,643

75 34 72 47 58 101 60 81

288 199 194 156 157 347 195 124

363 233 266 203 215 448 255 205

30,271

528

1660

2188

°/o

Zahl der Geprüften

7,v

4,594 3,226 3,458 2,889 4,123 3,689 3,666 2,438

7,,

28,083

7,3 6,, 7,i 6,8

4,« 10,8 6,6

V. Organisation und Bestund des Bimdesheeres.

Erläuterungen zu den Tabe len ,,Kontroll-Bestände".

Die folgenden Tabellen sind auf Grundlage der Militärorganisation 1907 erstellt worden. Bei ihrer Bearbeitung wurde nach folgenden Grundsätzen verfahren : T a b e l l e 1 über die ,,Kontroll-Bestände der Stäbe der Heereseinheitena enthält den Armeestab, die Armeekorps- und Divisionsstäbe, sowie die Kommandostäbe der Festungsbesatzungen.

Alle übrigen Stäbe sind in die Bestände der Truppenkürper eingerechnet worden.

Tabelle 2: ,,Kontroll-Bestände der Stäbe und T r u p p e n k ü r p e r a . In dieser Aufstellung sind die Stäbe der Brigaden, Regimenter und Abteilungen in die Bestände der Truppenkörper aufgenommen. Die Stäbe der Heereseinheiten sind summarisch aufgeführt.

T a b e l l e 3: ,,Kontroll-Bestände der Truppenkörper" entspricht der Tabelle 2, unter Weglassung der Stäbe der Heereseinheiteu und der Offiziere zur Disposition nach Art. 51 der Militärorganisation. In den Truppengattungen sind aber Offiziere, Unteroffiziere, Gefreite und Soldaten auseinandergehalten.

705 1. Bestand der Stäbe der Heereseinheiten auf 1. Januar 1911.

Offiziere

Unteroffiziere

Soldaten

Armeestab

44

24

73

141

Stab des 1. Armeekorps .

Stab der 1. Division .

17 19 21

12

24 23

55 91 92

84 134 136

23 21 19

19 22 25

49 105 99

91 148 143

21 18 20

18 27 30

45 85 89

84 130 139

12 26 29

55 89 83

89 134 135

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2

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Stab des 2. Armeekorps Stab der 3. Division .

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Stab des 3. Armeekorps .

Stab der 6. Division .

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Total

-

-

22 19 23

Kommandostab Gotthard

.

27

6

4

37

Kommandostab St. Maurice

26

3

7

36

340

300

1021

1661

Stab des 4. Armeekorps .

Stab der 4. Division . .

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11

8

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Bundesblatt. 63. Jahrg.

Bd. I.

50

706

4. Kontroll-Bestand der Landstarminfanterie auf 1. Januar 1911.

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3

Bern

53 232 1,805 66 256 1,643

2,090 -- -- 1,965 4 30 148 182 4,237

. . . . 340 1339 9,574 11,253 -- --

fLuzern . . . . .

1 Nidwaiden . . .

4 lObwalden . . .

(Zug . . .

fSolothurn .

1 Basel-Stadt 5 j Basel-Land lAargau . .

.

.

.

.

65 284 1,956 2,305 279 2 7 27 245 354 -- 9 41 304 8 35 297 340

--

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/Appenzell jAppenzell jSt. Gallen IThurgau

3,462

. 43 . 24 . 34 . 100

A.-Rh. 26 59 610 695 3 I.-Rh.

285 3 34 248 . . . 120 456 3,003 3,579 -- 21 . . . 48 235 1,679 1,962 --

fGlarus . . . .

\Graubunden . .

(Uri 9 jSchwyz . . . .

(Tessiti . . . .

17 35 400 61 274 1,622

452 1,957

11,253

19 163 184

205 1,238 1,486 6 14 76 140 648 812 -- -- -- 101 871 1,006 -- -- -- 371 2,445 2,916 -- -- -- (Zürich . . . . 268 725 4,875 5,868 452 -- -- -- \ Schaff hausen . . 16 74 362

7

--

96 -- --

6,316 -- .

-- 6,320

11 78 92 -- -- -- 55 342 418 -- -- -- 7,031

2 16 2 10

412 -- 17 53 342 27 133 1,013 1,173 -- 49 234 1,610 1,893

75 38

93 50 2,552 --

3,478

Total : 1734 6328 43,188 51',250 76 253 1420 1749 52,999

c

Zu Seite 706.

5. Kontroll-Bestand der Spezialtruppen des Landsturms auf 1. Januar Artillerie, Festungs- (olme Pioniere und Sappenre) und Traintrnppeu

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Waadt Walllis . . .

Genf Freiburg . . .

Neuenburg Bern Luzern Nidwaiden } Obwalden. . .

1 Zug Solothurn . . .

Basel-Stadt . .

Ì Basel-Land .

[ Aargau . . .

| Zürich l Schaffhausen . .

Appenzell A.-Rh.

Appenzell I.-Rh.

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Uri Schwyz . . .

Tessin

16

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159 195 124 147 136 172 708 852 187 226 8 9 2 2 16 20 126 111 128 157 62 49 302 361 544 682 24 33 90 102 2 2 314 378 134 174 22 34 28 36 1 3 -- ! 2 7 7 10 2 11 58 71 6 1746 194 616 3658 4468

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279 39 87 73 105 470 80 10 7 13 53 49 25 185 366 31 25 1 139 84 24 83 2 40 141 2411

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257 21 59 51 70 335 67 2 2 10 50 54 27 128 257 26 17

1,757 275 413 487 428 2,586 590 35 41 92 387 290 214 973 1,776 153 183 12 927 489 152 522 7 137 298 13,224

2,099 296 535 547 518 3,005 688 38 44 107 440 432 244 1,125 2,069 179 205 12 1,114 589 182 611 9 152 340 15,580

êi

125 83 22 64 2 14 1 35 7 578 1778

l

Gesamttotal prò Territorialkreis

] i 2,930

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2. Kontrollstärke der Stäbe und TruDüenköruer dès Bundesheeres auf 1. Januar 1911.

Stäbe der Heereseinheiten .

1. Division 2"· . . . .

n Korpstruppen

2 2

11,057 11,867

144 140 993

1012 1016 1011 3039

425 451 421

537 577 256

1297

1370

505 522 268 1295

4

22,924

1277

2 2

12,215 13,079

153 144 1007 1304

1112 1088 1068

455 458 442

3268

1355

135 145 973 1253

1007 1085 1042 3134

448 462 430 1340

146 153 983 1282

1048 1000 1089

477 414 418 1309

141

33 31 53 117

456

321 331 616

456

1268

502

351 343 647

502

1341

93 86 18 197

.

354 13,624 14,501 3,824

1

9.520

10

32,303

1

9,520

10

--

674 674

--

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_

Dienstzweige

S

Traintruppen

B

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Verpflegungstruppen

£* ; i *

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Veterinärtruppen

1

Total

Sanitätstruppen

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Kavallerie


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Infanterie

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Dienstzweige

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Infanterie

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Festungstruppen

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Total

_

GesamtTotal

141

--

--

202 202

29 29

-- --

228 228

12

10,676

12

10,676

210 210

6

11,304

6

11,304

42,979

2. Armeekorps: Stäbe der Heereseinheiten .

3. Division 5.

_ Korpstruppen

4

25,294

2 2

11,464 12,286

·

40 38 51 129

382 14,919 15,762 4,006

86 88 21 195

-- --

1 1

35,069

10,107

11

10,107

11

745 745

--

-- --

186 186

38 38

219 219

35 35

--

46,373

3. Armeekorps: Stäbe der Heereseinheiten .

6 . Division . . .

7.

,, Korpstruppen

.

4

23,750

2 2

10,340 10,096

553 511 245

1309

29 33 51

514 514

113

353 14,046 14,954 3,890

1

9,576

9

677

33,243

1

9,576

9

677

1278

83 99 13 195

329 298 605 1232

85 82 13 180

50 158 208

5 2 7

177

18

3,936

3

4

608

151

13 35

164

325 331 622

-- --

-- --

--

--

232 232

9

10,758

9

10,758

267 267

11 11

13,415

128 55 183

5 3

8,151 3,757

8

11,908

1652

1

11,269

20

20

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16,160 211,567

44,001

4. Armeekorps: Stäbe der Heereseinheiten .

4. Division 8.

,, Korpstrnppen

4

20,436

--

1,476 890 2,366

3137

496 538 272

35 34 49

1306

118

395 395

358 12,958 12,617 3,824

--

12,036

11

1

12,036

11

73 4,099 2,661

--

6,410 3,041

--

292 85

6,833

--

9,451

--

377

29,757

--

--

-r

1

762 762

--

--

448 137 585

639 318

292 292

35 35

221 117 338

8 1 9

--

13,415

43,172

Besatzungstruppen : Kommandostäbe Gotthard St-Maurice

--

--

Truppen ausser Armeekorpsverband: Offiziere zur Disposition nach Art. 51 M. 0 Unter-Offiziere und Soldaten zur Disposition (Radfahrer, Säumer, Stabssekretäre, Feldpost) . .

9

187

--

365 167-

--

532

;

--

319

2768

550

19

52

75

2052 1370

151 74

--

3422

225

--

15

-- --

72

32

164

2

78

4152

2010

957

1001

1719

156

--

578

--

--

18,741

,

Q

Total per Truppengattung 25

187 94,957

338

2820

625

lo

236

34

5454 15,930

5926

3437

5741

511

78 j 1945 i i

0

--

Nur die Ge aeralstabsoffiziere der Infanteriebrigkden.

Stäbe und Offiziere des Etappen- und Territorialdienstes :

760.

331 5658

i

4,708

--

809 142,054

4

i

\ -

155 155

4152

2010

1719

--

50,845

4193

5245

2304

957

î 1001 2238

156

578

1652

29

163 11,452

302

528

2772

75

69,513

707

2. Teü.

Unterricht.

I. Yorunterricht.

a. Turnwesen.

Die Verordnung über den Vorunterricht vom 2. November 1909 erfordert die Erneuerung verschiedener Erlasse. Diese Arbeit ist noch nicht beendigt. Voraussichtlich werden das Reglement über die Turnkurse, die neue ,,Turnschulett, die Vorschriften über Dispensation vom Turnunterrichte, die Normalien für Erstellung von Turngeräten und das Formular für die Berichterstattung der Kantone über den Stand des Turnunterrichts im Frühling 1911 in Kraft treten.

So viel uns bekannt, haben im Berichtjahre nur wenige Kantone das nunmehr für alle Klassen der Volksschule verlangte Obligatorium des Turnunterrichts durchgeführt und den Turnunterricht ihrer Lehrerbildungsanstalten den Bestimmungen der Verordnung angepasst. Dagegen haben wieder mehrere in erfreulicher Weise das Schulturnen durch Veranstaltung von Turnkursen für im Amte stehende Lehrer und Lehrerinnen zu fördern gesucht (Obwalden, Schwyz, Tessin, St. Gallen, Aargau, Zürich).

In der Volksschule begegnet das Turnen immer noch gewissen Vorurteilen, Diese werden um so eher schwinden, je mehr erkannt wird, dass im Sinne der Verordnung über den Vorunterricht eine zweckmässige Ausbildung des jugendlichen Körpers auch mit einfachen und billigen Hülfsmitteln erreicht werden kann.

b. Militärischer Vorunterricht.

Die Verordnung unterscheidet zwischen turnerischem Vorunterricht, bewaffnetem Vorunterricht und Kursen für Jungschützen und bestimmt für jede Art die Organisation und den Unterricht. Im Berichtjahre, dem ersten unter der neuen Vererdnung, wurden folgende Bestände erreicht.

708

1. Turnerischer Vorunterricht: Miti 1ère Schllleirzahl 1. Kanton Solothurn 493 2.

,, Baselstadt 27 3.

,, Appenzell A .-Rh. . , .

330 4.

,, St. Gallen 609 5.

,, Schaff hausen . . . . 175 6.

,, Aargau 2379 7.

,, Thurgau .

654 Zusammen 4,667 Schüler.

2. Bewaffneter Vorunterricht: 1. Kanton Zürich .

2.

_ Bern . .

3.

,, Luzern 4.

,, Schwyz CEinsiedeln) . .

5.

,, Solothurn 6.

,, Baselstadt 7.

,, St. Gallen 8.

,, Graubünden 9.

,,, Aargau 10 ,, Thurgau .

11.

,, Tessin . .

12.

,, Waadt .

13.

,, Wallis. .

Zusammen

2190 1958 593 57 635 320 53 185 1271 80 67 2240 83 9,732

,,

1910 weist also für beide Arten des V
1909 waren es nur

14,369 Schüler.

10,100 ,,

Es ergibt sich somit eine Vermehrung von

4,269 Schülern.

3. Jungschützenkurse 1. Kanton Zürich . . .

2 . ,, Bern . . . .

3. ,, Luzern . . .

4. ,, Uri . . . .

5. ,, Schwyz .

6. ,, Obwalden . .

7. ,, Nidwaiden . .

8. ,, OEarus . . .

51 Schiessvereine mit 71 14 4

10

641 Jungschützen.

766 273 ,, 39 ,, 169 92 68 ,, 88' ,,

6 4 9 Übertrag 169 Schiessvereine mit 2136 Jungschützen.



Zu Seite 706-

Territorial-] kreis

6. Kontroll-Bestand der Hülfisdienste auf 1. Januar 1911.

1

2 3 4

5 6 7 8 9

Kantone

Pioniere

4,827 Waadt 3,668 Wallis 524 Genf 3,583 f Freiburg l Neuenburg . . . .

1,791 Bern . . . . . . . 18,674 (Luzern 6,559 J Nidwaiden . . . .

339 476 jObwalden . . . .

954 (Zug (Solothurn . . . .

2,348 884 Basel-Stadt . . . .

2,023 1 Basel-Land . . . .

Aargau 6,728 (Zürich 7,868 1,064 l Schaff hausen IAppenzell A.-Rh. .

1,283 Appenzell I.-Rh. . .

629 S t . Gallen . . . . 7,608 Thurgau 3,978 fGlarus 679 t Graubünden . . . .

3,078 (Uri 542
{

Radfahrer

82 11 115 87 107 529 142 7 2 31 119 223 25 199 400 6 52 10 134 77 7 20 8 15 17 2425

Automobilisten

2 1

31 1 10 12 9

7 13 1 6 63 5

17 20

4 202

Führer und Träger

236

381 39 396 155 1178 321 41 37 33 93 14 3 169 148 20 193 141 410 44 18 140 197 270 233 4910

Elektriker

69 11

53 50 50 247 48 7 1 17 42 68 26 103 273 14 15 5 75 36 4 33 11 8 14 1280

Signal isten

73 75 19 93 81 220 129 6 13 21 72 27 6 135 345 19 120 78 14 62 25 1 40 75 1749

Werkstätte

Sanität

Bäcker

Metzger

1,220

277 132 139 99 304 730 217 11 11 26 118 214 70 306 954 59 202 23 516 170 67 50 17 63 101 4876

258 73 48 117 133 655 193 13 8 34 124 106 55 * 272 655 71 208 44 517 252 46 99 23 71 71 4146

187 24 57 73 70 528 146 13 1 61 117 80 54 143 455 73 130 17 322 172 24 73 26 19 75 2940

263 483 546 686 4,259 1,227 76 64 198 1,458 731 677 1,983 4,975 498 369 52 1,747 1,095 280 632 134 351 263 24,267

Kochmannschaft

!

i

150 9 17 89 104 382 120 4 3

78 95 24 243 123 7 6 12 80 38 14 61 7 22 45 1733

Magazine

Train

441 113

934 210

146 196 203 911 331 29 11 116 208 295 106 535 919 51 516 30 960 339 46 70 41 122 49 6784

89 688 489 2886 681 27 20 248 517 267 124 775 1338 96 243 55 921 489 57 223 51 187 98 11,713

Platzdienst

Total

1,756 10,512 623 5,594 1,454 3,214 1,015 7,033 3,050 7,233 6,434 37,645 1,287 11,410 38 611 40 687 386 2,125 2,665 7,966 4,449 7,466 1,283 4,477 2,718 14,315 14,047 32,563 523 2,501 1,038 4,380 186 1,204 7,200 20,585 8,652 1,928 1,842 538 692 5,196 114 1,172 810 3,554 1,125 4,768 55,399 206,705

Total des Territorialkreises | l 19,320

1 14,266 37,645 14,833

34,224 \ 35,064 34,821 } } \

7,038 9,494

206,705

709

9. Kanton 10. v> 11. 11 12. 11 13. ·n 14. Vi 15. ·n 16. ·n 17. n 18. n 19. n 20. 11 21. 11 22. n 23. n 24. 11 25. 11

Übertrag 169 Schiessvereine mit 2136 Jungschützen.

2 26 Zug . . . .

n ·n r> 724 Freiburg . . . 45 ·n ·n 11 211 Solothurn 19 n ·n VI 4 206 ßaselstadt . .

·n n ·n 139 9 Baselland ·n ·n 1l 153 Schaffhausen 11 Vi VI VI 110 Appenzell A.-Rh.

8 ·n ·n ·n Appenzell I.-Rh.

·fi ·n ·n 611 St. Gallen . . 35 Vi ·n ·n 13 65 Graubünden .

·n ·a 11 479 Aargau . . . 54 VI n n 26 231 Thurgau .

11 11 11 5 81 Tessin . . .

·n n Waadt . . . 22 276 ·n 11 il 168 Wallis . . . 16 ·n 11 n 344 14 Neuenburg .

·lì 11 ·n 2 57 Genf . . . .

11 11 11 1910 1909

Total 454 Schiessvereine mit 6017 Jungschützen.

,, 61 ,, ,, 1141

Die den Vereinen ausgerichteten Beiträge beziffern sich: 1910 auf rund Fr. 23,300 1909 ,, ,, ,, 3,860 Die 1909 eingeführten Inspektionen des turnerischen und des bewaffneten Vorunterrichts wurden auch im Berichtjahre durchgeführt. Sie bestätigen neuerdings die Tatsache, dass auch die Erfolge des Vorunterrichts hauptsächlich vom Können der Lehrer abhängen. Es sollte den Kaderkursen mehr Zeit eingeräumt werden, insbesondere bezüglich der Schiessausbildung, und da und dort der Charakter des V o r Unterrichts besser gewahrt werden.

Die Jungschützenkurse werden von den Schützenmeistern geleitet und unterstehen der Aufsicht der kantonalen Schiesskommissionen. Inspektionen erweisen sich als notwendig.

c. Kadettenkorps.

Die Kadettenkorps werden von der Verordnung über den Vorunterricht nicht berücksichtigt. Sie sind immer noch der besonderen Verordnung vom 19. April 1901 unterstellt und haben ihr besonderes Schiessprogramm vom 9. April 1908.

710 Im Jahre 1. Kanton 2.

T) 3.

T) 4.

11 5.

11 6.

n 7.

11 8.

11 9.

n 10.

fl 11.

·n 12.

·n 13.

fl 14.

5l

1910 hatten die Kadettenkorps folgende Bestände: Zürich . . . . 11 Korps mit 1022 Kadetten.

Bern . . . .

10 11 1925 n Luzern .

.

1 ·n 144 11 T) · Glarus . . . . 1 TÎ 91 n ·n Freiburg . 1 n 100 11 n Solothurn . . . 2 n 326 V) n 1 n Baselstadt . .

298 11 11 Schafl'hausen . . 1 11 88 11 n AppenzellA.-Rh. . 2 11 262 ·fl ~n St. Gallen . . . 3 11 944 T) 11 . 1 11 Graubünden 132 11 n Aargau .

. 21 ·n 1819 11 n Thurgau . . . 1 11 117 n 11 Neuenburg .

. 1 ·n 165 11 n L

11

Total pro 1910: ,, ,, 1909:

57 Korps mit 7433 Kadetten.

56 ,, ,, 7199

Für die Durchführung des Schiessprogrammes waren zum Bezüge des Bundcsbeitrages berechtigt: 1910 3720 Kadetten à Fr. 5 = Fr. 18,600.

1909 3589 ,, ,, ,, 5 = ,, 17,945.

II. Kekruten- und Kaderschulen.

A. Generalstab.

I. Kurse.

Es fanden zwei Generalstabskurse statt: 1. G e n e r a l s t a b s k u r s I, I. Teil in der Dauer von 30 Tagen. Der Kurs wurde in Bern abgehalten und schloss mit einer achttägigen Übungsreise Bern-Freiburg-Bulle-Romont.

Es beteiligten sich daran 22 Offiziere der verschiedenen Waffengattungen, nämlich 15 von der Infanterie, 2 von der Kavallerie, 2 von der Artillerie und 3' von den Genietruppen.

2. G - e n e r a l s t a b s k u r s II. Der Kurs zerfiel in zwei Klassen : K l a s s e A. ( G e n e r a l s t a b s d i e n s t ) , für neuernannte Generalstabsoffiziere, in der gesetzlichen Dauer von sechs Wochen,

711

wovon die ersten vier Wochen in Lenzburg, die letzten zwei "Wochen auf einer Übungsreise Lenzburg-Luzern-Langenthal.

Diese Klasse war von 16 Offizieren besucht, davon 13 Generalstabsoffiziere, l Infanterie-, l Genie: und l Verpflegungsoffizier.

K l a s s e B. ( D i e n s t e h i n t e r de r Linie), in der Dauer von 22 Tagen. Durch den erstmals im laufenden Jahre abgehaltenen und als Klasse B mit dem Generalstabskurs II verbundenen Spezialkurs für Park-, Kommissariats- und Trainoffiziere sollte das letzte Alinea von Art. 134 der M. 0. ausgeführt werden.

Die Klasse B befand sich während den ersten zwei Wochen in Lenzburg und anschliessend auf einer achttägigen Übungsreise, ·die ihren Abschluss in Luzern fand.

Diese Klasse bestand aus 13 Offizieren, von denen l der Artillerie, 3 dem Kommissariat und 9 dem Train angehörten.

Beide Generalstabskurse wurden vom Chef der Generalstabsabteilung kommandiert; als Instruktoren wirkten dabei Sektionschefs der Generalstabsabteilung, ausserdem beim Kurs I, I. Teil, der Stabschef der 3. Division und beim Kurs II Oberst i. G. Borei und der Stabschef der 8. Division.

Ausser den Generalstabskursen fanden folgende S p e z i a i k u r s e statt: 1. E i n e S t a b s s e k r e t ä r s c h u l e in der Dauer von 32 Tagen in Thun. Es beteiligten sich daran 16 Unteroffiziere, die alle nach Schluss der Schule zu Stabssekretären mit Adjutantunteroffiziersgrad ernannt werden konnten.

Schulkommandant war der Stabschef der 6. Division; als weitere Instruktoren wirkten 3 Instruktionsoffiziere der Infanterie.

2. Ein K u r s für Offiziere des E t a p p e n d i e n s t e s in Bellinzona. Der Kurs, in der Dauer von 18 Tagen, wurde von 25 Offizieren des Etappen- und Territorialdienstes, des Generalstabes und der Infanterie besucht.

Der Kurs wurde von einem Sektionschef der Generalstabsabteilung kommandiert; ausserdem wirkten noch als Instruktoren 2 Sektionschefs der Generalstabsabteilung und l höherer Etappenoffizier.

3. Am W i e d e r h o l u n g s k u r s für E t a p p e n o f f i z i e r c in Payerne, in der Dauer von 6 Tagen, beteiligten sich 14 höhere Etappenoffiziere, die in die neuen Vorschriften für den Etappendienst eingeführt wurden.

712

Kurskommandant war der Etappendirektor ; ihm waren noch als Instruktoren l Sektionschef der Generalstabsabteilung und l höherer Etappenoffizier zugeteilt.

4. Ein K u r s für O f f i z i e r e des Territorialdienstes in der Dauer von 13 Tagen in Thun. An diesem Kurse beteiligten sich 21 Offiziere des Territorialdienstes und der Militärverwaltung.

Kurskommandant war der Chef der Territorialsektion ; als weitere Instruktoren betätigten sich dabei 2 Sektionschefs der Generalstabsabteilung, der Etappendirektor und l höherer Etappenoffizier.

u. Abteilungsarbeiten.

Zu den Abteilungsarbeiten wurden 87 Offiziere mit total 2239 Diensttagen einberufen, nämlich: 53 Generalstabsoffiziere, 3 Eisenbahnoffiziere, 31 Offiziere der verschiedenen Waffengattungen.

in. Spezialdienste.

An den Armeekorps-, Divisions- und Brigademanövern beteiligten sich die Generalstabsoffiziere der betreffenden Stäbe; ausserdem waren noch Generalstabsoffiziere kommandiert als Schiedsrichter, Schiedsrichteradjutanten, Nachrichtenoffiziere und Begleiter der fremden Offiziere, im ganzen 56 Generalstabsoffiziere.

An den Übungen der Stäbe des 2. Armeekorps, der 6. und 7. Division nahmen 14 Generalstabsoffiziere teil.

In Wiederholungskurse, Eekrutenschulen und Spezialkurse der vier Waffen wurden 39 Generalstabsoffiziere, teils als Einheitskommandanten, teils zur Information, kommandiert.

Eine Anzahl Offiziere war mit Spezialrekognoszierungcn beauftragt.

IV. Militärtaibliothek.

Auch dieses Jahr hat die Benützung der Militärbibliothek wieder zugenommen. Es wurden ausgeliehen: 1907 2534 Bände, 1908 3220 ,, 1909 3428 ,, 1910 3909 .,

713; B. Infanterie.

I. Instruktionskorps.

Bestand nach Gesetz Ende 1910 Kreisinstruktoren und Kommandanten der Zentral- und Schiessschulen . . . .

10 9 Stabsoffiziere l f 52 Hauptleute [ 107J) l 33 Subalternoffiziere ) ( 13 Spielinstruktoren 182) 18 Total 135 125 V e r ä n d e r u n g e n im J a h r 1910.

a. Z u w a c h s durch Beförderungen resp. Neuwahlen: Zwei Kreisinstruktoren (Oberst Steinbuch, bisher Kommandant der Schiessschule und Oberst Biberstein, bisher zur Verfügung des Waffenchefs), l Stabsoffizier, 3 Subalternoffiziere-, bei den Instruktoren mit reduzierter Verwendung : die Obersten Denz und Schulthess und Oberstlieutenant Ganzoni.

b. A b g a n g : Oberstlieutenant Stahel wurde zum Sektionschef 2 der Abteilung für Infanterie gewählt, sodann 7 Stabsoffiziere und Hauptleute, worunter l Hauptmann mit reduzierter Verwendung (Rodel) zu Kanzlisten der Kreisinstruktoren.

Gestorben sind : Oberstlieutenant Müller, Hauptmann Günther, und bei den Instruktoren mit reduzierter Verwendung AdjutantUnteroffizier Müller.

Die Zahl der Instruktoren mit reduzierter Verwendung betrugEnde 1910: 32 (1909: 31).

u. Rekrutenschulen.

In jedem Divisionskreise haben 4 Rekrutenschulen mit zusammen 96 Kompagnien, wovon l Radfahrerkompagnie, stattgefunden.

In die Rekrutenschulen sind eingerückt 13,168 Mann (1909: 14,021).

J ) 32 Instruktoren I. Klasse, 64 Instruktoren II. Klasse nach Gesetz, und 11 definitive Instruktionsaspiranten nach Budget = 107.

2 ) 16 Spielinstruktoren nach Gesetz und 2 definitive Instruktionsaspiranten nach Budget.

714

Ausexerziert wurden: Füsiliere Schützen Radfahrer Büchsenmacher Trompeter Tambouren

10,551 Mann 877 ,, 186 ,, 82 ,, ·.

314 ,, 144 ,, Total 12,154 Mann (1909: 13,033).

Vorzeitig entlassen wurden 10Ì4 Mann (1909: 988).

Zuwachs pro Füsilierbataillon: 111 Mann (1909: 120).

Zuwachs pro Schützenbataillon: 110 Mann (1909: 118).

An den Rekrutenschulen haben folgende Kader teilgenommen: 11 Majore und 21 Hauptleute als Bataillonskommandanten, 96 Oberlieutenants als Kompagniekommandanten, 345 Subalternoffiziere als Zugführer und 1884 Unteroffiziere.

m. Kaderschulen.

a. Spezialkurse für Waffenunter'Offiziere

und Büchsenmacher.

Es wurden 2 Spezialkurse in der Waffenfabrik mit zusammen 18 Unteroffizieren und 37 Mann, total 55 Mann, abgehalten .(1909: 11 Unteroffiziere und 12 Mann, total 23).

b. Unter Offizier schulen.

In jedem Divisionskreise haben 2 Unteroffizierschulen stattgefunden, eine stärkere Schule im Frühjahr vor Beginn der Rekrutenschulen, und eine schwächere Herbstschule zur Kompletierung des budgetierten Jahresbedarfes.

An diesen Schulen haben teilgenommen 2225 Mann (1909: 2173); davon wurden zu Korporalen vorgeschlagen: 1901 Füsiliere, 176 Schützen, 22 Radfahrer, 22 Büchsenmacher, 22 Trompeter, 29 Postordonnanzen, Total

2172 Mann (1909: 2117).

715 e.

Offizìerschulen.

Die Offizierschulen wurden wie 1909 mit einem IStägigen Unterbruch durchgeführt, um den Unteroffizieren Gelegenheit zu .geben, den gesetzlichen Wiederholungskurs mit einer Truppen·einheit zu bestehen.

Bestand und Ergebnis der Schulen.

Zur Brevetierung

SchUlerzahl empfohlen

1. Division 2.

,, 3.

,, 4.

,, 5.

,, 6.

,, 7.

,, 8.

,,

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

Gotthard-Division .

"St. Maurice-Brigade Total

37 30 43 39 37 38 36 33 -- ·--

293

37 30 43 36 34 38 36 33 -- -- 287

nicht empfohlen __ -- --

3 3 -- -- -- -- -- 6

Zugehörigkeit der Schiller brevetiert

nicht brevetiert

_ 35 35 -- 42 -- 1 30 36 3 -- 39 36 . -- 32 -- 1 2 1 -- 287 6

Total

35 35 42 31 39 39 36 32 3 1 293

d. Schiessschulen und Informationslctwse.

o>

Für die mit der Schiessschule im Rückstand befindlichen Lieutenants wurden noch 2 Schiessschulen alter Ordnung abgehalten; es sind jedoch nicht alle Offiziere eingerückt.

Es fanden 10 Informationskurse für Stabsoffiziere und Hauptleute statt, wovon 2 Kurse den beiden Schiessschulen für Lieutenants angegliedert wurden.

Zugehörigkeit der Infanterieoffiziere nach Divisionen

aO> p<

stungstrup

Artillerie

Kavallerie

Generalsta

ja

Infanterie

Teilnehmer

.2 "av O

H

1

2

3

4

5

6

7

8

JÌ T3

fe

Lieutenants

. . . .

8

2 1

(1909

--

69

Stabsoffiziere u. Hauptleute

4

110

(1909

2

96

1

g

_ _ _ 2

6

1

1

2

2

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--

&

_

10

1

1

_

1

2

78

5

4

17

11

5

4

10

11

2

9)

116 17

12

13

13

16

16

12

3

8

6

7

16

9

12

21

13

12

103

5

_ _

3

2

8)

717 e. laktische Kurse.

In jedem Divisionskreise wurde ein lltägiger Kurs für Patrouillenführer (je l Subalternoffizier pro Bataillon) abgehalten.

Im ganzen haben diesen Kurs bestanden: 102 Subalternoffiziere, wovon l von der Gebirgsartillerie (1909: 103).

In den Divisionskreisen des 1. und 4. Armeekorps fanden 7tägige Kurse für Majore und Hauptleute statt. Sie hatten fol.genden Bestand: Division 1 . . .

2 . . .

4 ...

8

Majore

7 6 9 4 Total 26 (1909 : 34

Hauptleute 24

Total 31

23 20 20

29 29 24

87 165

113 199)

In den Divisionskreisen des 3. Armeekorps wurde dieses Jahr zum erstenmal versuchsweise je ein 7tägiger Kurs für Majore und Hauptleute der Landwehrbrigade 19 durchgeführt.

Der Kurs hat sich als Vorbereitung für den Wiederholungskurs bewährt.

Es nahmen daran teil : Division Majore Hauptleute Total 6 , .

3 16 19 7 JÌ 12 15

Total

_6

28

34

IV. Zentralschulen.

Es wurden abgehalten: 4 Zentralschulen I für Subalternoffiziere, in Thun, mit 4tägiger Übungsreise ; l Zentralschule H, erster Teil, für Hauptleute, in Yverdon, mit lOtägiger Übungsreise über Delsberg-Solothurn nach Basel; l Zentralschule H, zweiter Teil, für Hauptleute, in Basel, mit lOtägiger Übungsreise über Bülach, Stein a. Rh., Weinfelden nach Wil; l Zentralschule II, zweiter Teil, für Majore, in Bellinzona, mit lOtägiger Übungsreise über Bernhardin, Thusis-Chur nach Rappers wil.

Die Teilnehmerzahl ist aus der Tabelle auf folgendem Blatt ·ersichtlich.

-3 j-i 00

Die Zentralschulen hatten folgende Bestände: a. Nach Truppengattungen.

Ja

g

1

Zentralschule I . . . .

(1909

·gOJ



11 S>

1Ï 'cg

145 18 30 149 22 32

C 2 au à?

CO

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S

0

§g 1 JfS ^3 3 M B-l

£ o

£


fu

8 13 8 12

noffiziere.

Schule.

o5

a a P.

d

b. Nach Divisionen.

n

o o5 ça o

'S3 0.

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Ja S

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1 osfg*" OJ

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1 2

3

4

5

6

7

8

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3 o H

3" S

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H

--

'S5 =3 1 QS^g

1 215 199 16 19 20 25 21 20 24 22 19 12 -- 223 211 12 19 22 22 23 31 19 17 17 14

33 215 39 223)

Zentralschule H: 1. Teil für Hauptleute (1909

25 23

3 2

7 4

1 4 1 4

3 4

43 38

31 12 28 10

5 4

5 3 1 4

4 4

4 8

3 6 5 --

Teil 2 a für Hauptleute Teil 2 ft f iir Majore .

26 3 30 --

7 3

1 4 6 3 -- --

3 6

50 42

37 13 38 4

5

2

6 2

3 5

5 3

6 3

(1909 : Hauptleute und Majore

40

9

1 6 °7

3

68

59

3

2

8

6 11

2

9

3 4

3 1

7 7

43 38)

2 4

6 4 1 4

3 4

10 14

50 42

6

3

7

3

19

68)

719' V. Schiessvereine.

Die Revision der Schressberichte der Schiessvereine hat folgendes Resultat ergeben: ° · · 1910

Z a h l der Bezüge berichte Die Z a h l

S c h i e s s v e r e i n e , " welche zum einer Bundessubvention- Schiesseingereicht haben . . . . . . . .

d e r M i t g l i e d e f dteseV Vereine

betrug . . _ . ·'.

1909

3,957

3,924

. . ." . . ." *.' . 231,357 228,630

Zum Bezüge einer Bundessubvention waren berechtigt: 1910

1909

Fr.

Fr.

a. für die o b l i g a t o r i s c h e n Übungen: 177,272*)Mitglieder à Fr. 2 354,544. -- 350,154. -- b. für die f a k u l t a t i v e n Ü b u n gen: 114,357*) Mitglieder à Fr. 1. 50 171,535. 50 160,200. -- c. für das Revolverschiessen: 1513 Mitglieder à Fr. 3 . .

4,539. -- 4,257. -- d. für, G e f e e h t s s c h i e s s e n : 67 Vereine mit 3038 Mitgliedern 4,900.-- 6,530.-- T o t a l der B u n d e s s u b v e n t i o n 535,518.50 Schiessoffiziere, Schiesskommissionen Schützenmeisterkurse

49,761. 35 24,780. 11

521,141.-- 47,711. 50 32,058. 13,

VT. Obligatorische Schiessübungen.

An diesen Übungen nahmen teil : Infanterie, inkl. Radfahrer . . . 1730 Mann Kavallerie 26 ,, Fussartillerie . . '. . ·. . '. · '60 ,, Genietruppen . ·. . . . . .

134' ,, Festungstruppen 56 ,, Total 2006 Mann *) In diesen Zahlen fehlen noch die Berechtigten von 14 Vereinen,, deren Berichte noch ausstehend sind.

720 ·.nämlich im Divisionskreis l . . . .

D » 2 ....

3 ....

4 ....

5 ....

6 ....

,, ,, 7....

8. ...

Total

201 Mann 211 ,, 187 ,, 198 ,, 279 ,, 446 ,, 342 ,, 142 ,, 2006 Mann (1909: 2063).

VIL MUitärwissenschaftliche Abteilung des eidgenössischen Polytechnikums.

Der Unterricht wurde im Berichtjahr auf die gleiche Art und von den gleichen Dozenten erteilt wie bisher.

Auch im Berichtjahr waren die Vorlesungen von regulären .Studierenden und von Zuhörern rege besucht. Im Wintersemester 1909/1910 fanden 358 Einschreibungen von regulären Studierenden des Polytechnikums und von 91 Zuhörern statt und im Sommersemester 1910 303 von regulären Studierenden und 42 von Zuhörern. Im Wintersemester verteilen sich diese auf · 18 Fächer, im Sommersemester auf 8, wobei im Sommersemester -die praktischen Schiessübungen und das dieselben ergänzende Kolleg über Feuertaktik die grösste Zahl der Einschreibungen hatte Die Vorarbeiten für die Reorganisation der Abteilung wurden im Berichtjahr so gefördert, dass das Militärdepartement zu Beginn des Jahres 1911 dem Bundesrate eine entsprechende Vorlage zur Genehmigung unterbreiten konnte.

C. Kavallerie.

L Instruktionskorps.'

Bestand

Stabsoffiziere Hauptleute Subalternoffiziere Trompeterinstruktoren

nach Gesetz

Ì \ 16 ') J 2

Ende 1910 (8 3

l 4 2

, ") 5 Instruktoren I. Klasse, 8 Instruktoren II. Klasse nach Gesetz und .3 definitive Instruktionsaspiranten nach Budget.

721 Instruktoren mit reduzierter Verwendung: 3 Stabsoffiziere.

Unter Verdankung der geleisteten Dienste wurde auf seinen Wunsch entlassen: Oberst de Loys T.

Zwei Subalternoffiziere waren in Jahresmission nach Deutschland kommandiert.

n. Remontendepot und Remontenkurse.

a. Beschaffung

der Kavalleriepferde

und Kavallerie-Remontendepots.

Bestand an Pferden den 31. Dezember 1909 . .

Ankauf im Auslande Ankauf im Inlande (inklusive selbstgestellte Pferde) Am 31. Dezember 1910

1341 Stück 1004 ,, 5 ,,

war der Bestand an Pferden: Remonten vom Jahre 1909 1910

Im Depot Im Remontenkurs I Im Remontenkurs II

Depotpferde

43 28 39

573 152 141

366 -- --

Total 110

866

366

letztere zur Berittenmachung remontierender Mannschaft und als Reservepferde in Schulen und Kursen. Totalbestand auf 31. Dezember 1910: 1342.

Es wurden im Depot 169 Dienstpferde ausrangiert, 89 Pferde .abgeschlachtet und 43 Pferde sind dort umgestanden. Beim Reiter standen um, bezw. wurden abgeschlachtet 87 Pferde. Aus den Wiederholungskursen wurden 391 Pferde in die Kuranstalt eingeliefert.

Im Berichtjahre wurden im ganzen 712 Rekruten beritten gemacht und 469 eingeteilte Offiziere und Kavalleristen remontiert.

Am 31. Dezember 1910 traten in die Landwehr 439 Mann.

Von diesen waren im Besitze ihres ersten Pferdes 227 Mann; ohne Pferde waren 40 Mann und Brsatzpferde hatten 172 Mann.

Von den letztgenannten kamen 58 Brsatzpferde ins Depot zurück; als Drittmannspferde wurden von den Reitern erworben 83 Stück und der Rest von 31 Ersatzpferden wurde, weil ausgedient, an die Reiter als freies Eigentum verkauft.

Ferner wurden von 40 ausgedienten Drittmannspferden 2 Stück zurückgenommen und 38 von ihren bisherigen Besitzern als freies Eigentum erworben (33 durch Kauf und 5 gemass Art. 80 der Militärorganisation").

Bandesblatt. 63. Jahrg. Bd. L

51

722 Im Anfange 1911 befinden sich 5476 Bundespferde in Händen ron Kavallerieoffizieren und von Kavalleristen : landesanwesende Offiziere und Mannschaften sind augenblicklich unberitten : 97.

An Redressurpferden wurden zu den schon auf Depot befindlichen 9 Pferden 77 neue eingeliefert, gegenüber 101 im Vorjahre.

Der Bestand an Beobachtungspferden (kranke Pferde) von Kavalleristen betrug am 1. Januar 1910 auf Depot 86 Pferde 5 eingeliefert wurden aus Schulen und Kursen 462 und direkt von den Besitzern 304, total 852 Beobachtungspferde.

Das Kavallerieremontendepot zählte am 31. Dezember 1910 einen Personalbestand von 385 Angestellten, wovon 120 Bereiter und Fahrer, 12 Handwerker und 237 Pferdewärter.

b. Eemontmkwrse.

In den 4 Remontenkursen wurden zirka 900 Remonten ausgebildet.

m. Bekrutenschulen.

In die Rekrutenschulen sind eingerückt:

. 684 79 .

19 .

20 4

Kavalleristen Mitrailleure Trompeter Sattler Büchsenmacher

Total

806

ausexerziert 643 *) 73 19 17 4 7562)

Zu Einheitskommandanten wurden 9 Oberlieutenants ausgebildet.

IV. Kaderschulen.

a.

Unteroffizierschule.

Zur U n t e r o f f i z i e r s c h u l e sind eingerückt: Dragoner . . . 74, davon zur Beförderung vorgeschlagen 73 Guiden . . . 43 ,, ,, ,, ,, 42 Mitrailleure . . 16 ,, ,, ,, ,, 15 ') 446 Dragoner und 197 Guiden.

a

) Oder durchschnittlich 19 Mann per Einheit.

723 Ferner wurden zur Unteroffizierschule 8 Oberlieutenants einberufen.

.

b. Offizier schule.

Zur O f f i z i e r s c h u l e sind eingerückt: Dragonerkorporale 14, davon zur Brevetierung vorgeschlagen 14 Gruidenkorporale 12, ,, ,, .., .., 12 Mitrailleurkorporale 3, ,, ., ,, .,, 3 Davon wurden ernannt: 17 Mann zu Dragonerlieutenants, 9 ,, .n Gruidenlieutenants, 3 ,, ,, Mitrailleurlieutenants.

c. Taktische Kwse, Es fanden ein Kurs für Patrouillenführer mit 22 Teilnehmern und die gewöhnlich alle zwei Jahre wiederkehrenden taktischen Kurse für die Kavallerieoffiziere des 4. Armeekorps (18 Teilnehmer) und 1. Armeekorps (14 Teilnehmer) statt.

Alle drei Kurse bestanden in Übungsreisen.

D. Artillerie.

L Instruktionskorps.

Bestand nach Gesetz Ende 1910 Stabsoffiziere | f 11 Hauptleute 23 ') 5 Subalternoffiziere j ( 5 Trompeterinstruktoren 3--4 3 Hilfspersonal 14 14 Mit 1. April 1910 (Inkrafttreten der Organisation des Militärdepartementes) fanden folgende Mutationen im Instruktionskorps statt: An Stelle des Klassensystems trat die Einteilung nach Graden. Der Sekretär des Oberinstruktors wurde zum Instruktionspersonal zurückversetzt. Zwei definitive Instruktionsoffiziersaspiranten und der definitive Hülfsinstruktoraspirant wurden dem Instruktionskorps als definitive Instruktoren einverleibt.

Auf Ende September nahm ein definitiver Instruktionsoffiziersaspirant seine Entlassung.

*) l Sekretär des Oberinstruktors, 6 Instruktionsoffiziere i. Klasse, 12 InstruktioLisoffiziere II. Klasse nach Gesetz und 4 definitive Instruktionsaspiranten.

·724 Auf 1. Januar 1910 wurden auf ihr Gesuch entlassen: Ein Hülfsinstruktor und ein Trompoterinstruktor.

Instruktoren mit reduzierter Verwendung: 3 Stabsoffiziere; 2 Unteroffiziere des Hülfspersonals.

Mit 1. Januar 1910 trat der gewesene Waffenchef zu den Instruktoren mit reduzierter Verwendung.

Im Jahre 1910 war k e i n Instruktionsoffizier der Artillerie zur Dienstleistung ins Ausland abkommandiert.

u. Rekrutenschulen.

Zahl der Schulen: Feldartillerierekrutenschulen ; Fussartillerierekrutenschule ; Gebirgsartillerierekrutenschule ; Armeetrainrekrutenschulen ; Säumerrekrutenschule; Ordonnanzenrekrutenschule ; Hufsclimiedrekrutenschule.

Die nicht angenommenen Hufschmiede wurden als Trainsoldaten fertig ausgebildet.

In die Rekrutenschulen sind (inklusive Arbeiter und Trompeter) eingerückt: 6 l l 4 l l 1

Feldartillerie .

(im Durchschnitt per Batterie 19,e Mann) Gebirgsartillerie .

(im Durchschnitt per Batterie 47 Mann) Fussartillerie .

(im Durchschnitt per Kompagnie 26 Mann) Armeetrain .

1521

Säumer . .

Hufschmiede Ordonnanzen

164 249 145 3258

. .

Total

Hiervon ausexerziert 1412

308

282

195

182

676

635

137*) 152 64*) 114

2978

*) Von den 294 Hufschmiederekruten wurden ausexerziert: 64 als Hufschmiede und 137 als Trainsoldaten.

725

Zahl der in Rekrutenschulen weitergebildeten Kader: Feldartillerie Gebirgsartillerie Fussartillerie Armeetrain Säumer1) Hufschmiede Ordonnanzen Total

«*·

<·££;

94 12 5 28 14 7 8 168

232 27 27 77 7 9 l 380

HL Kaderschulen.

a. Unter Offizier sclmle.

Es sind eingerückt: Feldartillerie . . 283, hiervon Gebirgsartillerie .

44 ,, Fussartillerie . . 29 ,, Armeetrain . .

79 ,, Säumer . . .

16 ,, Total 451

zur Beförderung empfohlen 264 ., ,, ,, 40 ,, ., ,, 27 '.n l, ,, 70 ., '.n .,, 16 417

Zahl der weitergebildeten Offiziere 18.

b. Offizier schule.

Es sind eingerückt: Feldartillerie .

36, hiervon Gebirgsartillerie.

14 ,, Fussartillerie . .

3 ,, Armeetrain . . 15 fl Total 68

zur Brevetierung empfohlen ^ ,, ,, ^ .,, fl ,, ., ,,

32 12 3 11 58

Zahl der weitergebildeten Offiziere 7.

*) In der Säumerrekrutenschule nahmen 6 Infanterietruppenoffiziere freiwillig teil, die in der Zahl 14 Inbegriffen sind ; von den 7 Unteroffizieren waren l Adjutant-Unteroffizier der Infanterie, 2 Wachtmeister der Infanterie, 2 Korporale der Infanterie, l Wachtmeister der Verpflegungstruppen ; der 7. ein Trainunteroffizier.

726 c. Taktischer Kurs für Feldartillerie.

Zahl der teilnehmenden Offiziere 16, wovon 5 Stabsoffiziere uad 11 Hauptleute; ferner zugeteilt von der Infanterie 8 Oberstlieutenants und l Hauptmann (letzterer Instruktionsoffizier), vom Generalstab l Major und l Hauptmann.

d. Scliiesskws II (Feldartillerie).

Teilnehmer als Schüler : 5 Stabsoffiziere, 16 Hauptleute und 8 Zugführer. Ferner zur Orientierung über das Schiessen der Artillerie zugeteilt l Hauptmann vom Generalstab.

e. Schiesskwrs I

(Feldartillerie).

Teilnehmer als Schüler: 17 Oberlieutenants, 2 Lieutenante und 7 Zugführer.

f. Scliiessliurs für

Gebirgsartillerie.

Teilnehmer als Schüler : l Stabsoffizier, 5 Hauptleute, 6 Oberlieutenants und 4 Lieutenants als Zugführer. Ferner zugeteilt zur Orientierung über das Schiessen der Gebirgsartillerie ein Major des Generalstabes.

g. MeclianUcerJcurs.

Zahl der ausgebildeten Mechaniker 42.

E. Genie.

I. Instruktionskorpe.

Bestand

Nach Gesetz

Ende 1910

Stabsoffiziere . . . . . . . . ] ( 2*) Hauptleute 12") 3 Subalternoffiziere j ( 3 Hülfspersonal 6 5 Instruktoren mit reduzierter Verwendung: 2 Stabsoffiziere, 2 Unteroffiziere.

') 2 iDstruktoren I. Klasse, 7 Instruktoren II. Klasse . nach Gesetz, 3 definitive Instruktionsaspiranten nach Budget.

3 ) Der Geniechef der Gotthardbefestigungen, der als Stabsoffizier im Instruktionskorps des Genie rangiert, ist hier nicht mitgezählt.

727 M u t a t i o n e n : Oberst Paul P f u n d , Oberinstruktor der -Genietruppen, trat infolge Aufhebung dieser Stellung durch das neue Gesetz zurück "und wurde in die Kategorie der Instruktoren mit reduzierter Verwendung eingereiht, nachdem er dem Instruktionskorps -- mit Unterbrechung eines Jahres -- seit 1876 angehört, .und die Stelle eines Oberinstruktors seit Anfang 1901 bekleidet hatte.

Major i. G. Otto H i l f i k e r , bisher dem Instruktionskorps der Genietruppen angehörend, wurde als Sektionschef für Verkehrstruppen gewählt; die Besetzung der zweiten im Organisationsgesetz vorgesehenen Stelle wurde einstweilen verschoben.

Die Zahl der Instruktionsoffiziere ist für die vielseitige Arbeit, die vom Instruktionskorps des Genie geleistet werden muss, zu gering.

n. Bekrutenschulen.

Es fanden- statt: 2 Sappeurrekrutenschulen, l Pontonierrekrutenschule und 2 Telegraphenpionierrekrutenschulen.

Zu den R e k r u t e n s c h u l e n sind eingerückt: Ausexerziert

Sappeure Pontoniere Telegraphenpioniere Eisenbahnpioniere Pestungssappeure Total Hiervon gelangen in Zuwachs : p r o Geniebataillon zirka . . . .

,, Kriegsbrückenabteilung zirka .

,, Telegraphenkompagnie zirka .

,, Eisenbahnkompagnie zirka

517 126 184 52 3

515 124 180 52 3

882

874

6 2 Mann 30 ,, 45 ,, 13 ,,

Verschiedenen Einheiten wurden überdies zugeteilt : 5 Tambour- und l Büchsenmacherrekruten.

m. Kaderschulen.

a. Unteroffizierschulen.

Es fanden zwei Unteroffizierschulen statt.

In die U n t e r o f f i z i e r s c h u l e n sind eingerückt:

728 Zur Beförderung vorgeschlagen

Sappeure Fontaniere Telegraphenpioniere Eisenbahnpioniere Ballonpioniere

76 21 23 10 6 Total 136

75 20 22 10 5 ^132

b. Offizier schule.

Zur O f f i zi er s chu l e sind eingerückt: Sappeurkorporal Pontonierkorporal Telegraphenpionierkorporal Ballonpionierkorporal Festungssappeurkorporal

22 2 l l 2 Total _28

Zur Beförderung vorgeschlagen 19 2 -- l 2 24_

c. Taktisch-technische Kurse.

Es wurden deren abgehalten : a. ein solcher für subalterne Offiziere (2 Oberlieutenants und 17 Lieutenants).

b. e i n e r für Stabsoffiziere (2 Oberstlieutenants, 6 Majore und 4 Hauptleute).

d. Kurse für Ingeftieuroffieiere.

An den zwei Kursen für Ingenieuroffiziere nahmen teil l Oberst, l Oberstlieutenant, l Major, 4 Hauptleute, 3 Oberlieutenants, 2 Lieutenants.

Die Kurse befassten sich mit fortiflkatorischen Studien im Gelände.

Überdies wurden Offiziere zu Abteilungsarbeiten auf das Geniebureau einberufen.

Es nahmen daran 7 Offiziere 20 Unteroffiziere 59 Soldaten Total 86

e. Mineurkurs.

teil : Ì j Sappeur- und Eisenbahnpioniere.

)

729 f. Spezialkurs für optischen Signaidienst.

Es sind hierzu eingerückt: 14 o/?

26 l 6

Unteroffiziere \ der Telegraphenpionierkompagnie 3 un( m l i · l 4.

Telegraphenpiomere Jl Trainkorporal, Traingefreite und Soldaten,

Total 51 Der Mineurkurs konnte dieses Jahr seinen Zweck nicht voll erreichen, indem die gesamte Truppe in der zweiten Woche zu Rettungsarbeiten im Überschwemmungsgebiet herangezogen wurde..

F. Festungstruppen und Festungsbesatzungen.

I. Instruktionskorps.

Bestand nach Budget Ende 19t C Instruktoren I. Klasse . .

l Stabsoffiziere . . 4 Instruktoren II. Klasse . .

5 Hauptleute . . .

l Definitive Instruktionsaspiranten . . . . . . 2 Subalternoffiziere . 2 Total

_8

_7

Mutaüonm. Beförderungen.

Bin definitiver Instruktionsaspirant wurde zum Instruktor befördert.

A b g a n g . Oberstlieutenant Grosselin wurde zum Artilleriechef und Chef des Festungsbureaus St. Maurice gewählt.

Ein definitiver Instruktionsaspirant wurde entsprechend seinem Ansuchen entlassen.

Z u w a c h s . Zu Instruktoren wurden gewählt : Major Zbinden und Oberlieutenant Long.

n. Rekrutenschulen.

Es fanden 7 Rekrutenschulen statt, nämlich 2 in Andermatt, l in Airolo, l in 8avatan und 3 in Dailly.

:730

""·"£ St Gotthard St Maurice

Total

St. Gotthard St. Maurice Total

'Infanterie.

Füsiliere . . . .

Säumer . . . .

Trompeter . . .

'Fussartillerie.

Kanoniere . . .

Trompeter . . .

Festungstruppen.

Kanoniere . . .

.Elektriker . . .

Pioniere .

Mitrailleure Sappeure .

Säumer .

'Trompeter

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

Total

195 -- 8 1Î03

103 -- 6 109

298 -- 14 312

174 10 7 191

86 9 5 100

260 19 12 29l

47 -- ~47

25 -- 25

72 -- 72

43 -- 43

21 -- 21

64 -- 64

186 99 -- 17 ~Î86ÎÏ6

285 17 302

168 -- 168

92 14 106

260 14 274

57 66 -- -- l lÜÖ 560

109 66 34 21 9 '541 925

53 58 -- 10 1 29(f 524

44 -- 33 21 5 "209 330

97 58 33 31 6 499 854

52 -- 34 21 8 23t365

Sämtliche Säumer der Infanterie und diejenigen der Festungstruppen der St. Gotthardbesatzung wurden erst in der Rekrutenschule ausgezogen, währenddem die Säumer der Festungstruppen von St. Maurice schon bei der Rekrutierung bezeichnet worden sind, dies erklärt die Differenzen in der Zahl der ausexerzierten Rekruten.

ITC. Kaderschalen.

a.

Unteroffizierschulen.

Es fanden 3 Unteroffizierschulen statt, nämlich eine Schule in Bellinzona für die G-otthardinfanterie und zwei Schulen für die .Fussartillerie und die Festungstruppen, wovon l in Airolo und l in Dailly.

Die Infanteristen von St. Maurice besuchten die Unteroffi.zierschule der 1. Division.

731 Eingerückt sind: St, Gotthard St, Maurice Total

Infanterie.

Füsiliere . .

Büchser .

'Trompeter Säumer Fussartillerie.

ie.

Kanoniere Festungsti ppen.

Kanoniere Elektriker Pioniere .

Mitrailleure Sappeure .

Säumer Total

Hiervon wurden zur Beförderung vorgeschlagen: St, Golthard St, Maurice Total

31 1 1 -- 33

19 -- -- 1 20

50 1 1 1 53

30 1 1 -- 32

19 -- -- 1 20

49 1 1 'l 52

8

9

17

6

9

15

41 --

27 6 8 3 9 4 57 86

68 6 15 16 18 7 130 200

36 -- 6 12 8 3 65 103

25 5 8 3 8 3 52 81

61 5 14 15 16 6 117 184

7 13 9 3 73 114

b. Offizierschulen.

Es fanden 2 Offizierschulen für Festungstruppen und Fussartillerie statt. Die Infanteristen wurden in den Offizierschulen der Feldarmee ausgebildet und die Festungssappeure in derjenigen des Genies.

Eingerückt sind: Hiervon wurden befördert: St, Gotthard St. Maurice Total St. Gotthard St. Maurice Total 1 1 Infanterie 5 2 4 1 -- -- 3 3 3 Pussartillerie 3 Festungstruppen 15 13 15 28 28 13 16 16 33 Total 20 36 17 c. Schiesskurs für Offiziere der FUSS- und Festungsartillerie.

Teilnehmerzahl : St. Gotthard 16, St. Maurice 14, total 30.

d. Taktischer Kurs I der St. Gotthardbesateung.

Teilnehmerzahl: Infanterie 12, Fussartillerie 5, Genie 2, Festungstruppen 16 und ausserdem Stabsoffiziere als Lehrer, Infanterie 2, Pestungstruppen l, total 38.

732 e. Taktischer Kurs II in St. Maurice.

Teilnehmerzahl : Generalstab l, Infanterie 7, Fussartilleri& und Festungstruppen 8, Sanitätstruppe l, Kommissariatsoffizier 1?

total 18.

f. Büchserkurs für Festungsmitaraüleure der 8t. Gotthardbesatzung.

Teilnehmerzahl : l Offizier, 4 Unteroffiziere, 5 Büchsenmacher und 5 Büchsenmacherrekruten.

G. Sanitätstruppe.

I. Instruktionskorps.

Bestand

nach Gesetz

Stabsoffiziere Hauptleute Hilfspersonal Instruktoren mit reduzierter Verwendung

5

Ende 1910

5 3 4 3

u. Bekrutenschulen.

Die Zahl der zur Sanitätstruppe ausgehobenen Rekruten beträgt für 1910 790 Mann In die drei Rekrutenschulen sind eingerückt 684, hiervon ausexerziert 661 ,, Eingeteilt wurden als Truppensanitätspersonal 395 n und bei den Ambulanzen 266 ,, Unter den Ausexerzierten befinden sieh 97 Studenten der Medizin und 5 Pharmazeuten.

Die Zahl der in den Rekrutenschulen weitergebildeten Kader betrug 10 Offiziere und fi6 Unteroffiziere.

m. Kaderschulen.

a. Spitalkurse.

Die Spitalkurse wurden zum letzten Male abgehalten in den Spitälern Genf, Lausanne, Freiburg, St. Immer, Münster, Bern, Luzern, Zug, Basel, Aarau, Ölten, Zürich, Winterthur, Münsterlingen, St. Gallen, Herisau, Wallenstadt, Altdorf, Chur und Mendrisio. Von den in dieselben eingerückten Sanitätsmannschaften(274) konnten 264 ausgebildet werden.

733

b.

Unteroffii-iierschulen.

Die ursprünglich für die Plätze Bellinzona und Genf be·stimmten zwei Schulen wurden gemeinsam in Basel abgehalten, Zu dieser Schule rückten ein 178 Mann, worunter 104 Medizinund Pharmaziestudenten. Zur Beförderung vorgeschlagen wurden 169 Mann.

c.

Offizierschulen.

Zu den drei Offizierschulen rückten insgesamt ein 57 Aspiranten, und zwar 50 Ärzte und 7 Apotheker. Brevetiert wurden 55 (vor Schulschluss entlassen 2 Ärzte).

d. laktisch-klinische Kurse.

Die beiden Kurse wurden abgehalten in Bern für deutschsprechende und in Lausanne für französischsprechende Ärzte. Die Zahl der Teilnehmer betrug 39 Oberlieutenants und 3 Hauptleute.

e. Zentralschulen.

In den zweiten Teil der Zentralschule II wurden 6 Hauptleute abkommandiert.

IV. Freiwilliges Sanitätswesen.

Auch in diesem Jahr sind an die freiwilligen Hülfsvereine und Anstalten Bundesbeiträge in der Höhe von Fr. 45,000 ausgerichtet worden (Bundesbeschluss vom 25. Juni 1903).

Für den Kriegsfall werden dem Armeesanitätsdienst für die Zeit vom 1. Juni 1910 bis 31. Mai 1911 aus den vom Bund subventionierten Anstalten durch Vermittlung des Zentralvereins vom Roten Kreuz im ganzen 1043 tüchtig geschulte Krankenpflegerinnen zur Verfügung gestellt (leitende Schwestern, Oberschwestern, Operationsschwestern und Krankenschwestern). Es ist gegenüber dem Vorjahre ein Zuwachs von 140 Personen zu konstatieren.

A. Der Zentralverein vom Boten Kreuz zählte Ende 1909 in 48 Zweigvereinen 28,810 Einzelmitglieder.

Dazu kommen noch 272 Korporativmitglieder.

Die Zentralkasse wies ein Vermögen auf von Fr, 174,851. 61, zeigt damit eine Verminderung um Fr. 1233. 80, die Zweigvereine

734

besitzen Ende 1909 ein Vermögen von Fr. 366,774. 05, weisen somit einen Zuwachs von Fr. 7025. 62 auf.

Sanitätshülfskolonnen sind in der Zahl von 10 vorhanden mit Sitz in Aarau, Basel, Bern, Biel, St. Gallen, Glarus, Herisau, Luzern, Winterthur und Zürich.

B. Samaritervereine.

Dem schweizerischen Samariterbund gehören Ende 1909 204 Sektionen an, eine kleine Anzahl von Vereinen ist direkt dem Zentralverein vom Roten Kreuz angeschlossen. Die Zahl der Aktivmitglieder betrug 3813 Frauen, 5037 Männer, total 8850 Personen. Es wurden 14,862 Hülfsleistungen verrichtet und 1031 Transporte ausgeführt. Das Barvermögen der Zentralkassebelief sich Ende 1909 auf Fr. 1849. 30. Im Jahr 1909 hat der schweizerische Samariterbund von der Eidgenossenschaft und vom Zentralverein vom Roten Kreuz je einen Beitrag von Fr. 800 erhalten.

G. Militärsanitätsverein.

Dem schweizerischen Militärsanitätsverein gehören alle in der Schweiz bestehenden Militärsanitätsvereine an. Er weist auf 31. Dezember 1909 folgenden Bestand auf: Mitgliederbestand Zahl der Sektionen

Aktive

EhrenPassive mitglieder

721

1118

114

Hiervon sind militärisch eingeteilt : Bei den Sanitätstruppen Auszog und Landwehr

394

Bei ändern TruppenLandsturm gattungen

181

146

30 Total 1953 Mann

Total 721 Mann

Der schweizerische Militärsanitätsverein hat auch dieses Jahr von der Eidgenossenschaft einen Beitrag von Fr. 1500 und vom Zentralverein vom Roten Kreuz einen solchen von Fr. 500 erhalten.

|H. Veterinärtruppe.

I. Offizierschule.

In dieselbe waren 10 Unteroffiziere eingerückt. Einer derselben musste vor Schluss der Schule ärztlich entlassen werden.

Die übrigen erhielten das Brevet als Lieutenant.

735 u. Technischer Kurs für Truppenpferdärzte.

Dieser Kurs wurde von 12 Oberlieutenants des Auszuges besucht, welche alle viel Fleiss und Interesse zeigten.

EU. Hufschmiedkurs I. Abteilung.

Bei Beginn des Kurses machte sich, wie schon letztes Jahr, die kurze soldatische Vorbildungszeit der Hufschmiedrekruten in.

einem Mangel an soldatischem Wesen nachteilig bemerkbar.

Mit Bezug auf die Handfertigkeit war wieder, wie in denletzten Kursen, die bemühende Erscheinung festzustellen, dass die meisten Schüler beim Diensteintritt weder im Schmieden und Aufrichten der Hufeisen genügend vorgeübt waren, noch für das Zubereiten der Hufe für den Beschlag, die hinlänglichen elementaren Kenntnisse besassen. Ungeübt im Schmieden und Eisern aufrichten bieten die jungen Leute der praktischen Ausbildung, grosse Schwierigkeiten. Körperlich schwache Schüler vermögen, der durch diese Verhältnisse aufgezwungenen konzentrierten Arbeit nicht zu folgen, daher auch der relativ grosse Abgang.

Von den 92 eingerückten Rekruten wurden 28 im Verlaufe des Kurses, teils wegen Krankheit, teils wegen ungenügendem Fortschritt entlassen. Von diesen 28 Rekruten werden jedoch 10 in den Kurs 1911 neuerdings einberufen.

IV. Hufschmiedkurs u. Abteilung.

In diesem Kurs waren 42 Militärhufschmiede einberufen worden, welche bereits 4 bis 5 Jahre in ihren Einheiten gedient hatten. 5 derselben wurden im Verlaufe des Kurses ärztlich entlassen und einer, weil er den Hufschmiedeberuf aufgegeben hatte.

Auffällig war zu Kursbeginn die fast bei allen Teilnehmern beobachtete mangelhafte Genauigkeit in der Detailausführung des Beschlages. Alle arbeiteten wohl sehr rasch und mit -- für das Auge des Laien -- genügend erscheinender Gewandtheit. Allei n sowohl die manuelle Erstellung der Hufeisen, namentlich deren Lochung und Dimensionsverhältnisse, das Richten derselben, sowie die Zubereitung der Hufe für den Beschlag, liess sehr zu wünschen übrig. Da aber gerade diese Details den Grad der Vorzüglichkeit eines Beschlages bestimmen, so erwies sich die Auffrischung der Grundsätze eines rationellen Beschlages für die Kursteilnehmer als geradezu unerlässlich und begründete damit wie den Zweck, so auch die Nützlichkeit dieses Kurses.

736

In allen Richtungen wurden in verhältnismässig kurzer Zeit erhebliche Fortschritte gemacht, so dass die Leute am Ende des Kurses sich ihrer Aufgabe wieder vollständig gewachsen zeigten.

10 Schüler konnten am Ende des Kurses, gestützt auf ihre guten beruflichen Leistungen und in Anbetracht ihres tadellosen Verhaltens in soldatischer Hinsicht, zum Hufschmiedkorporal vorgeschlagen werden.

J. Verpflegungstruppe, Kommissariatsoffiziere, Quartiermeister und Fouriere.

I. Instruktionspersonal.

Das Instruktionspersonal zählte auf Ende 1910 5 Offiziere.

Der frühere Oberinstruktor ist zu den Instruktoren mit reduzierter Verwendung versetzt worden.

Zwei Instruktoren-Stellen sind zurzeit unbesetzt; eine davon wird voraussichtlich auf Ende des Jahres 1911 besetzt werden können.

n. Rekrutenschule.

In die Schule sind eingerückt: Rekruten 324, hiervon ausexerziert 309.

Ferner wurden einberufen : Offiziere (inkl. 2 Ärzte) . . .

10 Unteroffiziere 41.

Wärter (ab wechslungsweise) .

4 Total 379 Mann" Die 8 Verpflegungskompagnien erhielten somit einen durch-schnittlichen Zuwachs von 38--39 Mann.

m. Kaderschulen.

a. Unieroffisierschule, In die Schule sind eingerückt: -Soldaten 39, hiervon zur Beförderung vorgeschlagen 38.

Ferner wurden einberufen : Offiziere .

2 Wärter l Total 42 MannT

737

b. Fowrierschulen.

Im Berichtjahr wurden 2 Fourierschulen abgehalten Einberufeneu gehörten folgenden Truppengattungen an : 82 der Infanterie, 6 der Kavallerie, 20 der Artillerie, 5 dem Genie, 6 den Festungstruppen, 4 den Sanitätstruppen, 6 den Verpflegungstruppen, -- den Traintruppen,

Die

Total 129 Mann.

Hiervon konnten 118 Mann definitiv, 3 Mann dagegen nur bedingungsweise zum Fourier vorgeschlagen werden ; 7 Schüler erwiesen sich als zum Fourier ungeeignet und l Mann musste wegen Krankheit entlassen werden.

Die bedingungsweise zum Fourier Vorgeschlagenen haben vor der Beförderung zum Fourier in einem praktischen Dienste den Nachweis zu erbringen, dass sie den Anforderungen gewachsen sind.

c. Offizierschule

der

Verpflegumgstruppen.

Die Schule wurde von 12 Unteroffizieren besucht.

konnten zur Brevefcierung vorgeschlagen werden.

Alle

d. Quartiermeisterschule.

In die Schule sind eingerückt : 13 Infanterietruppenoffiziere, l Offizier der Festungstruppen, l Instruktionsoffizier der Infanterie.

Total

15 Offiziere.

14 Teilnehmer wurden für den Quartiermeisterdienst als geeignet qualifiziert.

e. Fachlcurs für

Subalternofliziere.

Dieser Kurs wurde von 12 Offizieren besucht.

Bundesblatt. 63. Jahrg. Bd. I.

52

738

Wiederholungskurse und Übungen der Stäbe, a. Wiederholungskurse.

Im Berichtjahre übten: das 1. Armeekorps in den Brigaden; das 2. Armeekorps im Korps; das 3. Armeekorps in den Divisionen.

Vom 4. Armeekorps hielt die 4. Division Detailwiederholungskurs im Rahmen der Infanterieregimenter, der Artillerie-Abteilungen etc. ab, während die 8. Division im Divisionsverband übte.

Die Wiederholungskurse der Besatzungstruppen des Gotthard waren als Detailkurse organisiert, während die Besatzung von St. Maurice -- mit Ausnahme der Artillerie -- in Verbindung mit den Schützenbataillonen l und 2 Manöver im Gebiet nördlich der Befestigungen abhielten. An diesen Manövern nahmen auch folgende zur Besatzung gehörende Landwehrtruppen teil: Infanterieregiment 42, Sappeurkompagnie 2, Telegraphenkompagnie l, Ambulanz 2.

Von der Landwehr-Infanterie hielt im weitern die Brigade 19 (3. A. K.) Wiederholungskurs ab, von der Landwehr-Artillerie der Korpspark 2.

Die Manöver des 2. Armeekorps boten ein besonderes Interesse, weil zum ersten Mal der Versuch gemacht wurde, mit dem ganzen Armeekorps auf einen ,,Vorkurs" zu verzichten. Die 3. Division hatte bereits am zweiten Diensttage die Manöver gegen eine Kavallerie-Division zu beginnen, die 5. von Anfang des Dienstes hinweg zürn Teil recht erhebliche Märsche zurückzulegen, um in die Ausgangssituation für die Manöver der beiden Divisionen gegeneinander zu gelangen.

Die Truppen des 2. Armeekorps haben die Probe, auf die sie derart gestellt wurden, gut bestanden. Das ist zum besten Teil den jährlichen Wiederhol ungskursen zuzuschreiben und darf demnach mit Genugtuung als ein Erfolg bezeichnet werden, den wir der neuen Militärorganisation zu verdanken haben.

Leider beeinträchtigte die Ungunst der Witterung in der zweiten Dienstwoche die Manöver derart, dass sie nicht so durchgeführt werden konnten, wie ursprünglich geplant war. Immerhin boten sie auch so der Führung und den Truppen reichlich Gelegenheit zur Ausbildung.

739 Zu den Manövern des 2. Armeekorps war auch der Korpspark herangezogen worden. Der Munitionsersatz war bei der 3. Division entsprechend den Verhältnissen im Feld derart geordnet, dass die Einheiten ihre Munition aus dem Korpspark ergänzen mussten.

Es war gelungen, für die Manöver des 2. Armeekorps in jeder Division eine Infanteriebrigade mit den neuen Fahrküchen auszurüsten. Die Ergebnisse waren sehr befriedigende. Die mit Fahrküchen ausgerüstete Brigade erhielt ihre Verpflegung immer sofort nach dem Eintreffen des Gefechtstrains, während in der ändern Brigade in diesem Moment erst mit dem Kochen begonnen werden konnte. Auch die Qualität der aus den Fahrküchen gelieferten Speisen befriedigte durchaus.

Wie beim 2. Armeekorps die Landwehr-Artillerie, so war beim 3. Armeekorps die Landwehr Infanterie zu den Manövern herangezogen worden. Die Landwehrbataillone traten hier Schulter an Schulter mit den Auszüger-Bataillonen auf. Sie haben nach den eingegangenen Berichten den Vergleich mit Ehren bestanden.

Bei allen Manövern grössern Stils wurde darauf Rücksicht genommen, auch diejenigen Spezialwaffen, die seltener Gelegenheit haben, im Verbände aufzutreten, zu sachgemässer Verwendung zu bringen. So war der Kriegsbrückenabteilung 2 beim Übergang der 3. Division über die Aare bei Buren eine sehr interessante Aufgabe gestellt und in ähnlicher Weise auch der Kriegsbrückenabteilung 3 bei den Manövern der 6. Division Gelegenheit gegeben, ihr Können im Dienst eines grössern Truppenkörpers zu verwerten.

Die beiden Gebirgsartillerie-Abteilungen nahmen ebenfalls an Übungen im grössern Verband teil, die Abteilung l an den Manövern bei St. Maurice, die Abteilung 2 an den Manövern der 8. Division.

Die Tatsache, dass die Abschatzungs- und Kurkosten der Dienstpferde immer zunahmen und die Erkenntnis, dass in diesen Dingen eine gründliche Besserung angestrebt werden müsse, veranlasste das Militärdepartement, eine Kommission unter dem Vorsitze des Herrn Oberstkorpskommandant Wille einzusetzen mit dem Auftrag, ihm zweckdienliche Vorschläge zu unterbreiten. Dieser Auftrag ist erfüllt worden und es wird eine Reihe der Vorschläge schon im Jahre 1911 in Kraft treten; andere werden bei der Neugestaltung des Verwaltungsreglements zu berücksich-

740

tigen sein. Die vorgeschlagenen Verbesserungen beziehen sich hauptsächlich auf die Pferdeausrüstung, auf die Pferdelieferung., auf Gewährung reichlicherer Zeit für Mobilmachung und Demobilmachung vorab bei der Artillerie, und auf die Instruktion der Kader und der Truppen. Wir zweifeln nicht, dass eine Besserung in diesen Dingen erzielt werden wird.

b. Übungen der Stäbe.

Im Berichtjahre fanden die Übungen für die Stäbe des 2.

Armeekorps üud für die Stäbe der 6. und 7. Division statt.

Neben der Ausbildung in der Truppenführung wurden sie wie in früheren Jahren mehrfach dazu benützt, bei den Offizieren die Kenntnis unseres Landes zu fördern durch Verlegung der Übungen in Gegenden, die den Teilnehmern militärisch noch nicht bekannt waren.

Die Erfahrungen der letzten drei Jahre haben den Beweis erbracht, dass der für die Übungen der Stäbe ausgesetzte Kreditposten von Fr. 50,000 gut angelegtes Geld ist, das für die Ausbildung unserer Führer reichen Nutzen bringt.

741

3. Teil.

Dienstabteilungen und Dienstzweige.

L Landesbefestigung.

Die im Budget und in dea Nachtragskrediten pro 1910 unter L. a. V. und L. b. V. vorgesehenen baulichen Installationen am G o t t h a r d und in St. M a u r i c e sind bis auf einige Vollendungsarbeiten programmgemäss ausgeführt worden.

II. Abteilung für Sanität.

1. Gesundheits- und Krankenpflege in Schulen und Kursen.

In den Schulen und Kursen des Jahres 1910 sind 28,119 Mann ("1909: 25,109) ärztlich behandelt worden. Von denselben verblieben 22,748 Mann (1909: 20,431) beim Korps; 4271 (1909: 3582) wurden in die Spitäler oder Krankendepots evakuiert, 1097 (1909: 1088) direkt nach Hause entlassen. Nachdienstlich erkrankten 1840 Mann (1909: 1559).

Wir haben also auch iin Berichtjahre wiederum eine Zunahme sowohl der bei der Truppe als der nach dem Dienst Erkrankten. Es ist diese Erscheinung zum grossen Teil mit der schlechten Witterung des Jahres 1910 in kausalen Zusammenhang zu bringen.

An I n f e k t i o n s k r a n k h e i t e n waren im Berichtjahr zu verzeichnen 14 Fälle von Typhus, 11 Fälle von Cerebrospinalmeningitis, 22 Parotitis-, 6 Scharlach-, 10 Masern- und 5 Diphtheriefälle. Es ist also die Zahl der Erkrankungen an Typhus und Cerebrospinalmeningitis gegenüber dem Vorjahr wieder merklich gestiegen und die Fälle waren meistens schwer. Dem Typhus erlagen 3, der Cerebrospinalmeningitis 4 Mann.

Die Fälle von Masern, Scharlach und Diphtherie waren selten und vereinzelt, ihre Zahl geringer als im Jahre 1909.

Auch im Berichtjahr musste eine grosse Zahl von Tuberkulosefällen in ärztliche Pflege genommen werden. Auf den 1. Januar 1910 waren in Bundespflege verblieben 30 tuberkulöse Kranke, am Schlüsse des Jahres befanden sich 29 tuberkulöse Militärpatienten in Lungensanatorien oder Spitälern, 10 zu Hause in ärztlicher Behandlung, in Summa 39 Mann.

742 Während der Manöver der kombinierten Infanteriebrigaden l und 3, des 2. Armenkorps und der 6. und 7. Division wurden von den Ambulanzen 5, 9, 11, 13, 21, 22, 29 und 35 Krankendepots errichtet in Echallens, Romont, Tavannes, Münchenbuchsee, Porrentruy, Delérnont, Wallisellen und Wil-Weinfelden.

Aus der nachstehenden Tabelle ergibt sich der Zugang und Abgang an Kranken in diesen Depots.

Krankendepots

Abgang der Kranken AufgenomAmbunach Evamene lance Hause Geheilt kuiert Kranke Nr.

entlassen

Ort

Infanteriebrigade 1.

1910

5

57

18

39

--

Infanteriebrigade 3.

Eomont. 3.-- 7. Okt. 1910 .

9

52

20

24

8

73 24 97

3 9 12

Echallens. 3. -- 7. Okt.

3. Division.

Münchenbuchsee. 29. August bis 2. September 1910 .

13 11

92 16 259 226 351 ~242~

Porrentruy. 2.-- 9. Sept. 1910

22 21

6. Division.

Wallisellen. 13.-- 23. September 1910 . . . .

42 337 379

21 214 235

21 120 141

3 3

29

313

202

88

23

7. Division.

Wil-Weinfelden.

27. Sept.

bis 7. Oktober 1910 . .

35

238

133

74

31

lavannes. 3.-- 10. Sept. 1910 5. Division.

Delemont. 30. August bis 2. September 19ÌO . .

743 2. Militârversicherung.

a. Leistungen für vorübergehenden Nachteil.

Im Laufe des Berichtjahres haben 5663 Versicherte die Leistungen der Militärversicherung in Anspruch genommen (1909: 5197). Auf den 1. Januar 19ÏO befanden sich 180 Mann in Bundespflege; hierzu kamen neu 5483 Patienten, von denen 3643 direkt vom Korps weg oder aus den Krankendepots in die Spitäler evakuiert wurden und 1840 nach absolviertem Dienst zu Hause erkrankten. Am 31. Dezember 1910 waren noch 198 Kranke in ärztlicher Pflege, wovon 67 in häuslicher Behandlung und 131 im Spital.

Zu H a u s e sind b e h a n d e l t worden 704 (1909: 578) Patienten mit 14,663 (1909: 12,114) Pflegetagen (Durchschnitt: 20,8 gegen 20,o im Jahre 1909) ; von ihnen befanden sich zeitweise im Spital 152 Mann (1909: 128).

Die Zahl der Pflegetage der in S p i t a l b e h a n d l i i n g gewesenen 4779 Militärpatienten stieg im Berichtjahr auf 81,361 (1909: 76,241), also im Durchschnitt auf 17,o Tage pro Mann, gegen 16,0 im Vorjahr.

Im M i l i t ä r s p i t a l in T h u n befanden sich während des Jahres 1910 in Pflege 291 Mann (1909: 340) mit 3134 (1909: 3998) Pflegetagen. (Diese Zahlen sind in den obigen Inbegriffen.)

Es ist also hier wie im Vorjahr ein Rückgang der Patientenzahl zu verzeichnen, der mit der geringern Inanspruchnahme des Waffenplatzes Thun im Zusammenhang steht.

Der grösste Teil der Kranken kehrte geheilt nach Hause oder zum Korps zurück ; einzelnen von ihnen blieb ein dauernder Schaden. Gestorben sind 46 Mann (1909: 39); die Todesursachen finden sich in nachstehender Tabelle aufgeführt.

Es starben an : Tuberkulose der Lungen Miliartuberkulose Peritonitis tuberculosa Meningitis cerebrospinalis epidemica Septicaemie Typhus abdominalis Poliomyelitis anterior acuta Pneumonie Appendicitis

8 Mann 2 fl l .(1 4 ,, 3 ,, 3 ,, l ,, l ,, l ,,

744

Nephritis acuta 2 Mann Vitium cordis 3 ., Carcinom der Leber l ,, Progressive Muskelatrophie l ,, Apoplexie l ,, Hitzsehlag l .,, Marasmus senilis 2 ,, Schädelfraktur l ,, Gehirnblutung nach Trauma 2 ., Darmperforation nach Trauma . . . . l ., Schussverletzung 3 ,, Ertrinken 2 ,, Verschilttung durch Lawinensturz . . . l ,, Suicidium l ,, Von den Gestorbenen gehörten 4 Mann dem Instruktionskorps und je 2 Mann der Sicherheitswache und dem Remontendepot an.

Unter den Erschossenen befinden sich 2 von Schiessvereinen angestellt gewesene Zeiger.

b. Leistungen für dauernden Nachteil (Pensionen).

Die eidgenössische Pensionskommission hat in den 8 Sitzungen, die im Berichtjahr von ihr abgehalten wurden, 31 nach dem alten Pensionsgesetz und 160 nach dem Militärversicherungsgesetz zu beurteilende Fälle behandelt, l Fall (Militärversicherungsgesetz) wurde auf dem Zirkulationswege erledigt (191 gegen 187 im Vorjahre).

Hiervon waren 107 (1909:105) Fälle neu (104 nach Militärversicherungsgesetz und 3 Fälle nach Pensionsgesete), 34 Rekurse (1909: 39), 7 Revisionen, 24 an alten und 16 an neuen Pensionen vorzunehmende Mutationen, l Auskaufs- und 3 Wiedererwägungsgesuche.

Auf Grund des Militärversicherungsgesetzes wurden 63 Pensionen bewilligt, und zwar 36 an Invalide und 27 an Hinterlassene. (Näheres hierüber findet sich in der nachstehenden Tabelle B.) In 11 von diesen Fällen fand der Auskauf der Pension durch eine Aversalentschädigung statt.

Der P e n s i o n s e t a t der auf Grund des P e n s i o n s g e s e t z e s vom 13. N o v e m b e r 1874 in Kraft bestehenden Pensionen betrug:

Eidg. Militärpensioueu 1910.

Tabelle A.

YM Seite 744.

(JNach Pensionsgesetz von 1874.)

Stand auf 1. Januar 1910 Kantone

Invaliden Anzahl

Zürich

Bern Luzern Uri Schwyz Obwalden Nidwaiden . .

Glarus Zue Freiburg Solothurn . .

Basel-Stadt . .

Basel-Land . .

Schaffhausen . .

Appenzell A.-Rh.

Appenzell I.-Rh. .

St. Gallen Graubünden . .

Aargau Thurgau Tessin Waadt Wallis Neuenburg . .

Genf Ausland

Hinterlassene

Fr.

14 17 7 1 1

4,400 5,710 1,900 400 700

1 1 1 6 1 1 3 1

100 100 100 2,000 600 300 1,200 500

8 3 14 2 2 8 3 6

2,500 1,750 4,700 500 1,150 2,245 1,000 3,600

4

850

105

36,305

. .

.

.

.

.

.

.

.

.

Abgang

Anzahl

Fr.

30 43 5 1 1 1 4 2 1 12 8 1 6 6

5,140 10,025 1,450 100 200 150 750 350 200 2,600 1,350 290 1,050 850

7 2 9 4 10 18 8 3 1

1,450 650 2,250 1,200 2,300 5,350 1,830 400 100

Invaliden

Anzahl (1)

Fr.

200

1910

Fr.

1(1) 3(4)

240 995

1

150 (1)

1(1)

Invaliden

Hinterlassene Anzahl

Anzahl

. .

Total

183

40,035

1 1 2

5(2)

Fr.

800

400 300 600

2300

t

Hinterlassene

LDzahl

Fr.

1(1)

200

50

1 --

. .

(D (2) 1(2) (1)

150 100 450 50

1

100

7(12)

Stand ani' 1. Januar IAH

Zuwachs

2285

(Die eingeklammerten Zal len bedeu ten Er löhung öd er Hera bsetzung v on Pemsionen.)

150

--

1

~ --

3(1)

200

550

Hint jrlassone

Invaliden Anzahl

Vr.

Anzahl

Fr.

29 41 5 1 1 1 3 2 1 12 8 1 6 7

4,900 9,230 1,450 100 200 150 600 850 150 2,600 1,850 290 1,050 1,000

7 2 9 4 11 17 8 3

1,450 650 2,250 1,050 2,400 4,900 1,780 400

34,005

179

38,300

279:

72,305

14 17 7 1 1

4,200 5.710 1^900 400 700

1 1 1 6 1 1 2 1

100 100 100 2,000 600 300 400 500

8 3 14 1 1 ,6 3 6

2,500 1,750 4,700 100 850 1,645 1,000 3,600

4

850

100

Eidg. Militärpensionen 1910.

Tabelle J3.

Xu Seite 744.

(Nach Militär Versicherungsgesetz von 1901.)

Abgang

Stand auf 1. Januar 1910 Kantoiie

Invaliden Anzahl

Zürich Bern Luzern Uri Schwyz Obwalden . . .

Nidwaiden . .

Glarus Zug Freiburg Solothurn Basel-Stadt . .

Basel-Land . .

Schaffhausen . .

Appenzell A.-Rh.

Appenzell I.-Rh. .

St. Gallen Graubünden . .

Aarsau Thurgau Tessin Waadt Wallis Neuenburg . .

Genf . . . .

Ausland

.

. .

. .

. .

. .

. .

. .

: Total

Fr.

20 25 5

4,998. -- 10,505. 95 1,308. 50

1 \

236. 25 420.--

1 1 3 4 2 5

210.-- 73.50 1,092. -- 903.-- 278. 25 2,257. 50

6 2 5 1 4 13 5 4 3 6 117

1,066. 80 483.-- 1,963. 50 157.50 895. 50 6,125. -- 1,617.-- 1,501.50 1,205. 50 2,436. --

Invaliden

HinterlasseTM Anzahl

Fr.

Anzahl

Fr.

19 .0 (Unterlassene

Anzahl

153. 30 13 9,427. 50 2 52 34,053. 75 5(1) 3,045. -- 1(2) 199. 50 6 3,788. 10 1(1) 6 4,400. -- 6 3,672. 50 420.-- 1 1,462. 50 1 1 300.-- 4 2,030. -- 2 3 3 2 2 3 8 6 11 7 10 9 6 3 1

760.-- (1) 2,190. -- 1 2,745. -- 660.-- 390.-- 1,515.-- 4,355. 60 2,470. -- 5,450. -- 3,930. -- 4,365. -- 5,662. 50 4,417. 50 1,665.-- 900.--

420.-- 21.0. --

1

1,485. --

180.--

1

(D 2

Fr.

1

900.--

2 1

1,425.-- 720.--

630.--

39,734. 25 165 100,709. 95 20(5) 9,244. 30 6(3)

(Die eingeklammert«»n Zäh en bedeuten Erhöhuüg oder Herabsetzung von Perisionen .)

Stand auf 1. Januar 1011

Anzahl 4 6

Fr.

Anzahl

Fr.

1,564.50 4,368.--

4 9

2',280. -- 5,962. 50

22 26 4

6,409. 20 11,828. 95 1,109.--

1 1

975. -300.--

1

236. 25

1 1 4 4 2 5 2

210.-- 73. 50 1,302.-- 1,354. 50 278. 25 2,257. 50 945. --

1(1)

630.-- 661. 50

2

945. --

1

3 2 2 2 2 5 2 1 1 1

nvaliden

Hinterlassene

Invaliden

20.--

567. --

735.-- 1(1) 672.-- 1(1) 787. 50 1 3 1,195.-- 1 210.--

Znwnchs

1,232. -- 798.-- 189.-- 220. 50 315.-- 2,619. 75 2,266. -- 262. 50 94.50 210.--

4,830. -- 35(1) 16,376. 25

Anzahl

2

1,762.50

2

1,395. --

1

180. --

1 2 3 1 2 1

900. -- 1,200.-1,770. -- 360. -- 960. -- 300.--

7 4 (i 3 (> 17 6 4 1 6

18,345.--

132

30

]'Y.

1,731.80 1,281.-1,522. 50 378.-- 1,210. 50 8,009. 75 3,211. -- 97«. 50 105.-- 2,436. - ·

Hintorlassone Anzahl

Fr.

17 11,707.50 60 38,531 . 25 6 3,788. 10 7 5,375. -- 3,972. 50 7 1 1,462.50 1 300. -- 2,030. -- 4 3 3 3 2

2,342. 50 2,190.-- 2,745. -- (560. --

4 3 9 5 12 7 12 10 8 4 1

1,7(55.-- 1 ,515. -- 4,535. 60 1,570. -- 6,350. -- 3,705. -- 5,415.-- (5,022. 50 5,377. 50 1,965. -- 900. --

46,866. 20 189 114,224.95 321: 1.61,091.15

745 Auf Anfang 1910: 105 Pensionen an Invalide 183 ,, ,, Hinterlassene

. . . .

Fr.

36,305 40,035

Fr.

76,340 Auf Anfang 1911: 100 Pensionen an Invalide 179 ,, ,, Hinterlassene

. . . .

34,005 38,300 72,305

Es hat somit eine Abnahme von 4,035 stattgefunden. Weitere Details siehe in nachstehender Tabelle A.

Bei den auf Grund des Militärversicherungsgesetzes bewilligten Pensionen betrug der P e n s i o n s e t a t : Auf Anfang 1910 : 117 Pensionen an Invalide . .

165 Pensionen an Hinterlassene

Fr.

. 39,734. 25 . 100,709. 95

Fr.

140,444. 20 Auf Anfang 1911: 132 Pensionen an Invalide . .

189 Pensionen an Hinterlassene

. 46,866. 20 . 114,224. 95 161,091. 15

Dies bedeutet einen Zuwachs im Berichtjahr von 20,646. 95 Weitere Details sind nachzusehen in nachstehender Tabelle B.

III. Yeterinärwesen.

1. Veterinärdienst.

Zu ausscrordentlichen Dienstleistungen sind im Berichtjahre 103 Veterinäroffiziere kommandiert worden. Überdies kamen in Schulen und Kursen 54 Zivilpferdärzte zur Verwendung.

Der Gesamtkrankenbestand belief sich auf 5081 (1909 : 5680) Pferde. Dabei sind die in Schulen und Kursen, sowie später noch in einer Kuranstalt oder bei einem Zivilpferdarzt behandelten Pferde nur einmal gezählt. Ausserdern sind in der vorerwähnten Zahl 2229 im Kavallerieremontendepot behandelte ßemonten, Depot- und Beobachtungspferde^ sowie 787 ausser Dienst behandelte Regie- und Artilleriebundespferde nicht inbegriffen.

746

Dienstlich wurden behandelt: a. in Schulen und Kursen 5081 Pferde (1909: 5680), b. in Kuranstalten*) 2289 Pferde (1909: 2038), c. bei Zivilpferdärzten 362 Pferde (1909: 288).

2. Bezahlte Entschädigungen.

«. Für 66 umgestandene Offiziers- und Mietpferde (1909 für 59 Pferde 59,940 Fr.); b. für 116 übernommene, zum Abschlachten verkaufte respektiv versteigerte Offiziers- und Mietpferde Erlös aus denselben

Fr.

61,850

,, 115,750 ,, 19,664

Verlust an denselben (an a und b zusammen) Fr. 157,936 (1909: an 161 Pferden ein Verlust von Fr. 128,170); c. an Abschätzung«Vergütungen für 4020 Pferde Fr. 170,002. 70 (1909 : für 3660 Pferde Fr. 159,560. 45).

Von diesem Betrage fallen pro 1910 Fr. 31,580 auf Regie- und Artilleriebundespferde (1909: Fr. 37,400).

Nachträgliche Abschatzungsvergütungen wurden für 1189 Pferde reklamiert (1909: für 1057 Pferde) und schliesslich für 824 Pferde im Betrage von Fr. 41,167 zuerkannt (1909: für 789 Pferde im Betrage von Fr. 42,210). Diese letztere Zahl ist im ohstehenden Gesamtbetrage der Abschatzungsvergütungen inbegriff'en ; d. an Kurmietgeld für die in Kuranstalten gestandenen Pferde Fr. 72,014.95 (1909: Fr. 49,550.73); e. an Behandlungskosten für die in Kuranstalten gestandenen und von Zivilpferdärzten zu Lasten des Bundes behandelten Pferde Fr. 180,983. 53 (1909 : Fr. 165,576. 60).

Speziell sei hervorgehoben, dass die durch 430 ausrangierte, abgeschlachtete, bezw. umgestandene Kavalleriepferde erwachsenen Verlustsummen in den vorstehenden Berechnungen n i c h t inbegrifFen sind.

a ) Exklusive 299 in der Kuranstalt des Kavallerieremontendepots behandelte Beobachtungspferde.

747

Obwohl im Berichtjahre die Gesamtzahl der zur Behandlung gelangten Patienten um nahezu 6UO zurückgegangen ist, hat die Zahl derjenigen Pferde, welche in Kuranstalten verbracht werden mussten, um 251 zugenommen. Dieser Umstand bestätigt nicht nur die längst beobachtete Tatsache, dass viele beschädigte Pferde in den Einheiten entweder gar nicht, oder dann erst verspätet zur Behandlung gebracht werden, sondern bezeugt auch, dass jede Vernachlässigung ursprünglich anscheinend gerioggradiger Pferdebeschädigungen zu arger Verschlimmerung derselben führt.

Wie wahr dies ist, beweist wohl am besten die erneute Steigerung des Abganges an Offiziers- und Mietpferden. Nicht weniger als 66 sind umgestanden und von 116 übernommenen konnten nur 37 als noch teilweise arbeitsfähig versteigert werden, die übrigen 79 mussten, direkt zum Abschlachten verkauft werden. Diesen Verhältnissen entsprechend haben sich denn auch nicht nur die Verlustsummen betreffend die umgestandenen und übernommenen Pferde, sondern ausser der Zahl und dem Betrag der Abschatzungsvergütungen, ganz besonders auch die Kuranstaltskosten gegenüber dem Vorjahre bedeutend gesteigert.

Die starke Inanspruchnahme des Pferdemateriales mit allen ihren Folgen mehrte begreiflicherweise auch die Zahl der nachträglichen Abschatzungsreklamationen, von denen trotz strengster Prüfung der einzelnen Fälle, 824 als wirklich berechtigt anerkannt werden mussten.

Die im Berichtjahre für umgestandene und übernommene Pferde, für Abschätzungen, Kuranstaltskosten, ExpertengebUhren und Medikamentenkosten erwachsenen Gesamtauslagen betragen Fr. 669,370. 32, die in 6970 Belegen zur Zahlung visiert wurden.

Gegenüber dem Vorjahre haben sich somit die Gesamtauslagen neuerdings um Fr. 7 8 , 0 1 5 . 9 0 gesteigert.

Ausser den angeführten Beträgen wurden 1910 von der Abteilung für Veterinärwesen noch für 110 rationsberechtigte Offiziere (Kommandanten von Heereseinheiten, Truppenkommandanten und Generalstabsoffiziere) auf 1236 Belegen total Franken 124,514.45 (1909: für 105 Offiziere Fr. 108,009.45) an Wartungsgebühren, Fouragevergütungen, Beschlags- und Behandlungskosten für effektiv gehaltene Dienstpferde zur Zahlung angewiesen. Die Differenz dieser Kosten gegenüber dem Vorjahre rührt davon her, dass in der ersten Hälfte 1909 zirka 24 Offiziere weniger Rationsvergütungen bezogen als dies 1910 vom Anfang des Jahres an der Fall war.

IT. Oberkriegskommissariat.

a. Kommissariatswesen.

1. Verpflegung auf den ständigen Waffenplätsen.

Preis der Mundportionen und Fouragerationen.

Die Durchschnittspreise betragen : l kg Brot l kg Fleisch oder per Portion berechnet: Brotportion à 750 Gramm . . .

Fleischportion à 320 Gramm . .

100 kg Hafer 100 kg Heu 100 kg Stroh , Schwache Fourageration . . . .

Starke Fourageration Durchschnittspreis Rationsvergütung für die rationsberechtigten Offiziere

1909

1910

Fr. --. 29,« ,,1.45

Fr. --. 30,» ,, 1.46,87

,, ---. 22,os ., --. 46,
,, ,, ., ,, ,, ,, ., l,

--. 22,es --. 46,84 19.38 11.77 7.96 1. 64,sg 1. 95,38 1. 79,8

,,

,,

1.80

1.80

2. Weizen.

Zu Beginn des Jahres verfügten wir über zirka 1350 Wagen Weizen. Leider mussten wir einen erheblichen Teil dieser Vorräte in den zu längerer Lagerung von Getreide nicht geeigneten Lagerschuppen der Bundesbahnen in Brunnen-Altdorf unterbringen.

Bei Untersuchung dieser Vorräte anfangs Juli beobachteten wir gewisse Erscheinungen, deren Weiterentwicklung die Beschaffenheit und den Wert des Weizens hätte beeinträchtigen müssen; wir entschlossen uns daher zur Liquidation der betreffenden Lagerpartien im Bestände von zirka 135 Wagen. Da zu jener Zeit die Aussichten für die neue Getreideernte in Südrussland gut bis sehr gut waren, so dachten wir an einen Umtausch in dem Sinne, dass die genannten 135 Wagen möglichst bald abgeführt und als Ersatz im Herbste eine entsprechende Menge Südrussweizen der neuen Ernie geliefert würden. Mit zwei Unternehmern schlössen wir bezügliche Verträge ab, lautend auf 50 beziehungsweise 85 Wagen. Nun stellte sich in Südrussland wie im übrigen Europa pro Juni/Juli die bekannte Wetterkalamität ein. Das Ausreifen des Getreides und die Ernte erfolgten unter ganz un-

749

günstigen Verhältnissen, die Folge war ein nach Qualität unter Mittel stehendes Ernteergebnis.

Unter diesen Umständen waren die beiden Umtauschunternehmer ausser stände, vertragsgemässen Ersatzweizen zu liefern ; wir konnten daher den gelieferten Neuweizen nur provisorisch annehmen, unter der Bedingung, dass er im Jahre 191.1 kostenfrei gegen vertragsgemässen Weizen der Ernte 1911 nochmals umzutauschen sei.

Bei den altern, zweijährigen Vorräten machen sich nun die ungünstigen Lager- und Magazinverhältnisse neuerdings bemerkbar, was uns, um einer Entwertung der Ware vorzubeugen, zur Vornahme von Manipulationen Veranlassung gab, zugleich haben wir die Liquidation der betreffenden Partien ins Auge gefasst, wofür wir einen günstigen Moment abwarten. Selbstverständlich haben solche Manipulationen erhebliche Kosten im Gefolge und die Reduktion der Vorräte bei den andauernd beunruhigend kleinen Handelsbeständen ist ebenfalls eine Massregel, zu der wir nur unter dem Zwange der erwähnten Verhältnisse gegriffen haben.

3. Einheimische Landesprodukte.

Der Ankauf von inländischem Getreide wurde auf Mitte November ausgeschrieben, mit Schlusstermin Mitte Dezember für Vorlage von Offerten.

Es wurden von 14 Bewerbern, namentlich von Genossenschaften, etwa 20 Wagen à 100 Kilozentner Weizen offeriert, wovon eine Offerte, weil nicht von einem Produzenten oder einer Genossenschaft von Produzenten herrührend, in Wegfall kam.

Etwa die Hälfte der Offerten war nicht annehmbar, da die vorgelegten Weizenmuster zu viel Feuchtigkeit aufwiesen und mit Dumpfgeruch behaftet waren. Bei den übrigen Offerten musste eine mehr oder weniger erhebliche Preisreduktion verlangt werden mit Rücksicht auf den allgemein hohen Feuchtigkeitsgehalt der Ware. Wir sahen uns auch veranlasst, die bebetreffcnden Bewerber noch im besonderen darauf aufmerksam zu machen, dass bei Ablieferung des Weizens auf die zu bezeichnenden Verladestationen nur genügend trockene Ware angenommen werden könne. Daraufhin zog die grössere Zahl der Bewerber ihre Offerten zurück, tatsächlich wurden nur 170 Kilozentner von zwei Genossenschaften zum Preis von Fr. 22. 50 franko Verladestation gekauft.

750

Mit Rücksicht auf die ungünstige Witterung im Berichtjahre bedeutet dieses Resultat keine Überraschung. Bei dem grossen Feuchtigkeitsgehalt des Weizens und den ungenügenden Einrichtungen zum Trocknen der Ware war ein grosser Teil des Weizens zum Vermählen ungeeignet, abgesehen davon, dass das Mehl als Backmehl wenig Kraft und Trieb aufgewiesen haben würde.

4. Fleischkonserven.

Durch die 4 bisherigen Fabriken und Lieferanten werden in der Winterkampagne 1910/1911 als Ersatz der im Jahre 1910 konsumierten Konserven zur Ablieferung gelangen: 210,000 Büchsen Ochsenfleisch in Bouillon, 145,000 ,, vache-braisée, 5,400 ,, estoutïàde de boeuf, 80,000 ,, Fleischpastete, 30,000 ,, Hackbraten.

Zusammen 470,400 Büchsen.

Die hohen Fleischpreise hatten selbstverständlich eine Erhöhung der Konservenpreise zur Folge und zwar um zirka 5 Cts.

per Büchse. Die Vorschrift, es sei für die Fleischkonserven nur inländisches Schlachtvieh zu verwenden, konnte diesmal nicht eingehalten werden und es musste der Konservenfabrik in Rorschach die Bewilligung erteilt werden, für 80,000 von dea zu liefernden 210,000 Büchsen ausländische Ochsen verwenden zu dürfen. Zur Stunde erscheint es fraglich, ob die Fabrik itn stände ist, für die verbleibenden 130,000 Büchsen genug inländische Ochsen aufzubringen.

Die fortwährende Preiserhöhung der Konserven gab uns Veranlassung, die Fabrikation derselben auf einen ändern Boden zu stellen beziehungsweise Erhebungen und Versuche über Fabrikation anderer Konserven zu machen.

Es mag auch untersucht werden, ob sich nicht empfiehlt, an Stelle der teuren und beinahe nicht mehr aufzutreibenden inländischen Prima-Mastochsen au;-h anderes Schlachtvieh in grösserer Anzahl als bisanhin bei der Konservenfabrikation zu verwenden.

5. Zwieback.

Hierüber ist nichts Neues von Bedeutung zu berichten. Im Berichtjahre wurden 340,000 Portionen Zwieback an die Truppen

751 abgegeben, die in üblicher Weise durch die zwei Fabrikanten ersetzt werden.

bisherigen

6. Suppenkonserven.

Der Verbrauch von Suppenkonserven hat im Berichtjahre gegenüber dem Vorjahre um 54,000 Portionen zugenommen. Es wurden an Schulen und Kurse 664,000 Portionen abgegeben.

Diese Konserven kommen zu je zwei Einzelportionen in einer Blechbüchse verpackt zur Abgabe. Leider wird der Anschaffungspreis durch den Preis der Blechbüchseu erheblich verteuert. Billiger wären die Suppen bei kiloweiser statt portionsweiser Verpackung. Da diese Suppen als Notportion bestimmt und vom Mann zu tragen sind, so können wir die Einzelpackung nicht aufgeben. Es mag immerhin untersucht werden, ob nach Einführung der Fahrküchen wenigstens ein Teil der Suppen in Kilo- oder Zweikilobüchsen auf den Küchen mitgeführt werden könnte.

17. Hafer.

Der Bestand der Vorräte betrug auf 1. Januar 1910 1191 Wagen à 10 Tonnen. In diesem Quantum sind Inbegriffen 10 Wagen Futtergerste, die im Berichtjahre, mit Hafer gemischt, Tollständig zur Abgabe gelangte.

Anlässlich der Konkurrenzausschreibung vom F r ü h j a h r 1910 war die Beteiligung des Handels eine ausserordentlich grosse. Wir erhielten von 48 Firmen 170 Offerten. Seit mehreren Jahren konnten so schöne Qualitäten zu so billigen Preisen nicht mehr gekauft werden. Infolge der überaus günstigen Ernte namentlich auch in Süddeutschland und der auf dem Markte erscheinenden Kanadahafer waren die Preise noch um zirka */s Fr. per 100 kg. niedriger als im Herbst 1909. Zum Ankaufe gelangten: 235Y2 Wagen Nordruss-Revalhafer -zu Fr. 16. 30 bis Fr. 17. 10 franko verzollt Basel transit Westschweiz; 101 ,, Südruss - Nikolajeffhafer zu Fr. 15. 25 bis Fr. 15. 37*/3 franko Wagen Genua oder Marseille unverzollt; 70 ,, Kanadahafer zu Fr. 16. 30 franko verzollt Basel transit Westschweiz ; alles per 100 kg netto.

Trotz des sehr billigen Preises konnten süddeutsche Hafer wegen geringer Qualität und ungenügender Lagerfähigkeit nicht

752 angekauft werden. Nach Preis und Qualität vorteilhaft waren jedoch die Kanadahafer, deren Ablieferung dann allerdings nicht ganz glatt von statten ging.

Die andauernd ungünstige, nasskalte Witterung im Jahre 1910 hat in Mitteleuropa und namentlich auch in Russland, dem Hauptausfuhrland, die Ernte ungünstig beeinflusst; es war deshalb schon i m S o m m m e r des Berichtjahres vorauszusehen, dass der neue Hafer in qualitativer Beziehung zu wünschen übrig lassen werde. Unter diesen Umständen hielten wir es für angezeigt, anfangs August noch folgende günstig offerierte Partien der Ernte 1909 anzukaufen : 18 Wagen Norddeutsch-Königsberger-Hafer zu Fr. 17. 15 und 70 YS ,, Nordruss(Libau und Reval)hafer zu Fr. 16. 87YÏ bis Fr. 17. 15; alles per 100 kg franko verzollt Basel transit Westschweiz.

Trotz den beträchtlichen Vorräten wurden im S p ä t j a h r 1910 noch folgende Haferpartien der Ernte 1909 angekauft: 273 Wagen Nordruss-Revalhafer zu Fr. 16. 50 bis Fr. 17. 25 franko verzollt Basel transit Westschweiz und 53 ,, Südruss-Nikolajeff hafer zu Fr. 15.37-*/2 franko Wagen Marseille unverzollt; beides per 100 kg netto.

Der Hafer der Ernte 1910 ist, wie oben bereits erwähnt, grösstenteils verregnet, daher trüb und gelb in Farbe, wenig lagerfähig und überhaupt von geringerer Qualität als Ware der Ernte 1909. Unsere Ankäufe beschränkten sich deshalb auf die sehr schönen Qualitäten der letztgenannten Ernte. Bei den nächsten Ankäufen im Frühjahr 1911 werden aber diese Provenienzen grösstenteils vergriffen sein und es wird voraussichtlich nur mehr Ware der Ernte 1910 angeboten. Unter diesen Umständen war der Ankauf erheblicher Posten alter Ware im ausgesprochenen Interesse der Militärverwaltung; die Anschaffungen im Frühjahr 1911 können demzufolge dann entsprechend reduziert werden.

Der Totalbestand der Hafervorräte auf Ende des Berichtjahres betrug 1410 Wagen. Von den letzten Ankäufen stunden auf Ende 1910 noch 164 Wagen aus: der Gesamtbestand der Vorräte würde sich somit nach Eingang dieser 164 Wagen auf 1574 Wageu belaufen.

Der Jahreskonsum an Hafer (inklusive Futtergerste) betrug im Berichtjahre 632 Wagen und der Abgabepreis au Militärkurse Fr. 19 pro 100 kg; pro 1911 wurde der Verkaufspreis ebenfalls auf Fr. 19 festgesetzt.

753 8. Heu und Stroh.

Die Beschaffung von Heu und Stroh stiess im Berichtjahre auf Schwierigkeiten. Durch die sich über grosse Teile Europas ·erstreckenden, langandauernden Niederschläge in den Monaten Juni und Juli hatte sowohl Heu wie Stroh qualitativ bedeutende Einbusse erlitten ; es war längere Zeit ungewiss, ob wir unsern Bedarf in der gewohnten, guten Qualität überhaupt würden decken können.

Der Heuertrag war im ganzen Gebiete der Schweiz, hauptsächlich aber in der Ostschweiz, reichlich, so dass trotz der ungleichen Qualität unsern Anforderungen entsprechendes Heu in genügender Menge aufgebracht werden konnte. Im allgemeinen steht hingegen das Heu, auch das gut gewitterte, infolge des vielen Regens zurzeit des Wachstums, an Nährgehalt den letzten Jahrgängen nach. Die ungleiche Qualität erfordert sorgfältigste Überwachung der Lieferungen und genaue Kontrolle bei der Annahme der Sendungen in unsern Magazinen.

Die Preise stunden infolge des starken Angebotes von Anfang an etwas unter denjenigen der letzten Jahre ; für gute Qualität mussten aber auch angemessene Preise bezahlt werden. Die umliegenden Staaten hatten selber qualitativ mittelmässige bis schlechte Ernten zu verzeichnen. Es war deshalb kein Grund vorhanden, Angebote von fremdem Heu zu berücksichtigen, umsoweniger, als die im Inlande geforderten Preise der allgemeinen Marktlage entsprachen.

Wie im vorhergehenden so fiel auch in diesem Jahre die Versorgung mit französischem Heu ganz ausser Betracht, auch Juraheu konnte nur wenig gekauft werden. Der Hauptanteil an den Lieferungen entfällt auf die Kantone Thurgau, Zürich, Schaff hausen und Aargau.

Wir haben unsern Bedarf zu folgenden Durchschnittspreisen gedeckt : Herkunft

'Ostschweizerheu, offen geliefert.

,, in Pressballen Heu aus der Zentralschweiz, in Pressballen

P 6 ' 1 0 0 k9 r r.

8. 70 franko Magazin, 9. 50 ,, Abgangsstation, 9. 75

,,

,,

Beim Stroh mussten zum Teil neue Produktionsgebiete aufgesucht und berücksichtigt werden. Aus dem Inlande war, wie Bundesblatt. 63. Jahrg. Bd. I.

5;J

754

gewohnt, nur wenig Stroh offeriert. Frankreich, unser Hauptlieferant in den letzten Jahren, brachte mittelmässige bis ganz ungenügende Ware auf den Markt, so dass nur ein kleiner Teil unseres Bedarfes in dieser Provenienz gedeckt werden konnte.

Zum Glück trat Deutschland in die Lücke und offerierte gutesRoggenstroh aus der Gegend von Posen, das franko zu unseren Magazinen nicht höher zu stehen kommt, als das geringere französische Weizenstroh. Wir kauften infolgedessen in der Hauptsache norddeutsches, quergepresstes Roggenstroh. Auch Oboritalicn scheint im allgemeinen gutes und schönes Stroh produziert zu haben. Ein Versuch mit solchem ergab jedoch kein gutes Resultat, die ersten Wagen kamen gut, die späteren fielen aber so ab, dass wir den Bezug einstellen mussten. Österreich-Ungar n offerierte ebenfalls schönes Stroh, das jedoch, weil zu teuer, ausser Betracht fiel.

Die Strohpreise sind diesen Winter den Ernteverhältnissen entsprechend, im allgemeinen hoch. Es mussten folgende Durchschnittspreise bezahlt werden : Herkunft

Inländisches Stroh in Garben

per W kg

.

6--7.-- franko Abgangsstation oder franko Magazin,

französisches Weizenstroh, langgepresst 7. -- franko Grenzstation, norddeutsches Roggenstroh, quergepresst 6.90 ,, ,, Der Bedarf an Heu und Stroh, d. h. der Ersatz der im Berichtjahre an Militärschulen und Kurse abgegebenen Mengen, ist gegenüber dem Vorjahre im allgemeinen unverändert, nämlich annähernd 70,000 Kilozentner.

9. Magazinwesen.

Indem wir auf die frühern, namentlich auf den letztjährigen Bericht verweisen, sei hier bemerkt, dass sich in dieser Sache nichts geändert hat. Wir sind zu keiner Erweiterung der Magazinanlagen gekommen, auch über das Projekt betreffend den Bau neuer Getreidemagazine bei der Station Altdorf ist ein Entscheid der Räte noch nicht erfolgt. Ungünstiger Lagerverhältnisse wegen sahen wir uns daher genötigt, unsere Weizenvorräte nach und nach zu reduzieren, trotz den bedenklich kleinen Handelsvorräten.

755

10. Kasernenwesen.

Über die Benützung der Exerzier- und Schiessplätze des Waffenplatzes Lausanne wurde eia neuer Vertrag abgeschlossen.

Die Stadt Luzern hat zur Vergrösserung des dortigen Waffenplatzgeländes einige Liegenschaften expropriiert, mit Besitzesergrei1 fung auf den 31. März. Die auf diesen Liegenschaften stehenden Gebäuliohkeiten sind vorderhand vermietet worden.

Die Verhandlungen für Erwerbung des Waffenplatzes Wallenstadt sind weitergeführt worden und dürften demnächst ihren Abschluss finden. Betreffend Erwerbung des Waffenplatzes Chur sind die Verhandlungen im Berichtjahre nicht weiter gediehen.

In der Kaserne Lausanne ist die elektrische Beleuchtung eingerichtet worden.

ö Mit dem Umbau der Kasernenanlagen in Colombier wurde seitens des Kantons Neuenburg fortgefahren. Die Gemeinde St. Gallen hat den vertragsgemässen Umbau ihrer Kaserne vollendet.

Die eidgenössischen Kasernen erfuhren folgende nennenswerten Verbesserungen : Vermehrung der Krankenzimmer, Erstellung eines neuen Kochherdes, eines Stallwachtlokals und eines Stallgerätschaftsmagazins in Thun ; Wascheinrichtungen im Innern der Kaserne Brugg; bessere Ventilationseinrichtung in der Waschküche der Kaserne Frauenfeld und Einführung des elektrischen Lichtes in der Dépendance der Kaserne Herisau. Die Waseheinriclitungen im Westflügel der Mannschaftskaserne Thun und die Verlegung der Kasernenkanalisation in Brugg waren auf Jahresschluss noch in Ausführung.

Beim Kasernenmaterial wurden in der Hauptsache die Bestände an eisernen Bettstellen mit Drahtmatratzen und an Wolldecken vermehrt. Mit dem Ersatz verbrauchter Matratzen von Seegras durch solche von Rosshaar wurde fortgefahren.

Einer gründlicheren Kasernenreinigung im allgemeinen und der periodischen Desinfektion der Kasernenwolldecken im speziellen wird volle Aufmerksamkeit geschenkt. Leider stehen noch keine geeigneten Desinfektionseinrichtungen in den eidgenössischen Kasernen zur Verfügung, 11. Ausländische Militärpensionen.

An Pensionen, von neapolitanischem und römischem Dienste herrührend, sind uns zuhanden der berechtigten Pensionäre Fr. 15,534, Fr. 5263. 65 weniger als im Vorjahre, zugekommen.

Die Zahl der Pensionäre hat sich von 40 auf 34 reduziert.

756 b. Lehrerstellvertretung.

An Hand des gesammelten Erf'ahrungsmaterials wurde über den Vollzug des Artikels 15 der Militärorganisation eine Verordnung erlassen, die am 1. Februar 1910 in Kraft, getreten ist (A. S. n. F. XXVI, 333Durch die Verordnung wurde die Behandlung der betreffenden Geschäfte erheblich vereinfacht; die Rechuungsstellungen veranlassten uns denn auch selten noch zu Bemerkungen.

Über die Verwendung des Kredites wird in gewohnter Weise im Staatsrechnungsberichte Auskunft gegeben.

c. Notunterstützung.

Auch für die Notunterstützung wurde über die bezüglichen, in der Militärorganisation niedergelegten Bestimmungen eine Verordnung ausgearbeitet und auf 1. März 1910 in Kraft gesetzt (A. S. n. F. XXVI, 94).

Die Prüfung der von den Gemeindebehörden getroffenen Massnahmen gestaltete sich infolgedessen im Berichtjahre einfacher, als in den Jahren 1908 und 1909. Anstände waren allerdings nicht zu vermeiden; sie konnten aber zwischen den beteiligten Amtsstellen erledigt werden.

Die Kreditverwendung wird im Staatsrechnungsberichte zur Erörterung gelangen.

V. Kriegsmaterial.

1. Bewaffnung.

Die Besorgung und der Unterhalt der G e w e h r e , welche aus den Zeughausbeständen leihweise an die Schiessvereine, sowie an den militärischen Vorunterricht abgegeben werden, lässt immer noch zu wünschen übrig.

Es können dem Bunde viele Ausgaben erspart werden, wenn die Vereinsvorstände, Schützenmeister und Kursleiter sich'« zur Pflicht machen, auf die Mitglieder der Schiessvereine und Teilnehmer am Vorunterricht belehrend einzuwirken.

Im Berichtjahre wurde der Rest der 1909 und 1910 /u beschaffenden Pistolen für den Austausch der noch in den Händen

757

der altern Offiziere des Auszuges und der Landwehr befindlichen Revolver beschafft und abgegeben. -- Der Umtausch ist nun beendigt.

Die zurückgelangten Revolver werden aufgerüstet und zur Ausrüstung der berittenen Unteroffiziere und Trompeter der Kavallerie und der Artillerie, sowie der Offiziersordonnanzen verwendet.

2. Persönliche Ausrüstung.

Die Winteravtikel (Lismer und HandschuheJ gingen im Oktober von der kriegstechnischen Abteilung in die Verwaltung der Kriegsmaterialverwaltung über.

Die Übergabe der Militärschuhe, Exerzierwesten und anderer, bisher von der Ausrüstungssektion der kriegstechnischen Abteilung verwalteten Gegenstände an die Kriegsmaterialverwaltung muss mit Rücksicht auf den Rechnungs- und Inventarabschluss auf den Beginn des Jahres 1911 verschoben werden.

S c h u h v o r r ä t e und W i n t e r a u s r ü s t u n g . Im Jahr 191.0 wurden 40,400 Paar Marschschuhe, 20,000 Paar Quartierschuhe, 1000 Paar Reitstiefel für Kavallerie, 5500 Paar Fingerhandschuhe, 8000 Paar Wadenbinden und 10,500 Stück Lismer angeschafft.

An bezugsberechtigte Wehrpflichtige wurden 33,800 Paar Marschschuhe, 29,400 Paar Quartierschuhe, 270 Paar Bergschuhe, 795 Paar Reitstiefel und 6300 Paar Socken verkauft.

A u s r ü s t u n g s r e s e r v e n . In die Rekrutenschulen und Wiederholungskurse wurden durch die Kantone ca. 30,000 Exerzierhosen und zirka 20,000 Exerzierkapüte geliefert, deren Instandstellung auf den Waffenplätzen und in kantonalen Anstalten auf Kosten des Bundes durchgeführt wurde.

Durch die eidgenössische Militärverwaltung gelangten an Rekruten- und Unteroffizierschulen aller Truppengattungen, an die Infanteriewiederholungskurse des Auszuges und der Landwehr und an die militärischen Vorunterrichtskurse als Exerziermaterial zur Abgabe zirka 120,000 Exerzierwesten l 16,000 Paar Tuchgamaschen > dem Bunde gehörend.

14,000 Vorkursblusen j

758

An Exerzierkleidern wurden im eidgenössischen ßeklcidungsmagazin in Bern instand gestellt : Gewaschen

Geflickt

Exerzierwesten . . . .

92,600 93,400 Tuchgamaschen (Paar) . .

12,800 15,500 Vorkursblusen 8,200 8,200 sowie eine grössere Anzahl Exerzierkapüte, Bekleidungsgegenstände für Radfahrer, Festungstruppen etc.

O f f i z i e r s a u s r ü s t u n g : 295 Offiziere der Infanterie und 302 Offiziere der ändern Truppengattungen erhielten ihre Ausrüstung gemäss Art. 8 der Verordnung über die Offiziersausrüstung vom 29. Juni 1909. Nach Art. 9 der gleichen Verordnung kamen 166 neue Reitzeuge zur Abgabe. Der im Jahre 1909 begonnene Austausch der altern Feldstecher, Mod. 1893 und 1903 gegen das neue Linsendoppelfernglas System Görtz, Modell 1908, wurde im Berichtjahre zu Ende geführt.

M a n n s c h a f t s a u s r ü s t u n g : Zur Entlastung der kantonalen Zeughäuser erfolgte neuerdings ein Rückzug von gebrauchten Ausrüstungsgegenständen, wie Leibgurte, Gewehrriemen, Bajonettscheidetaschen und Patrontaschen. Diese Gegenstände sind der Hauptreserve im Zeughaus Seewen-Schwyz einverleibt worden.

Die Frage der Aufrüstung dieses Lcderzeuges zum Zwecke der neuerlichen Abgabe an Rekruten wird gegenwärtig geprüft.

Es mussten 7000 beschädigte Soldatenmesser ersetzt werden.

Dieser starke Abgang ist in der Hauptsache auf ausserdienstlichen Gebrauch zurückzuführen.

Aus den Wiederholungskursen werden je länger je mehr defekte Musikinstrumente zur Reparatur eingeliefert. Diese Reparatur verursacht bedeutende Ausgaben. Viele der Beschädigungen lassen auf anormalen Gebrauch der Instrumente ausser Dienst schliessen. Durch peinliche Inspektion beim Diensteintritt kann Einhalt geboten werden.

3. Korpsausrüstung.

S t ä b e . Im verflossenen Jahre wurden 300 Militärfahrräder zum Verkauf an die Radfahrer und zur Ergänzung der Reserve von den inländischen Fabriken geliefert.

I n f a n t e r i e . Nachdem im Dezember 1909 von den eidgenössischen Räten die Krodite für die Beschaffung von Kompagnie-

759 Fahrküchen für die Infanterie und Genietruppen bewilligt worden waren, konnte mit der Fabrikation derselben anfangs 1910 begonnen werden.

In den Manövern des 2. Armeekorps waren bereits 2 Brigaden damit ausgerüstet. Bis Ende 1910 sind total 72 Fahrküchen abgeliefert worden.

Der Rest der neuen Linsendoppelgläser wurde im BerichtJahre angeschafft und an die Offiziere des Auszuges abgegeben.

Die von diesen Offizieren zurückgezogenen alten Gläser mit feststehender Brücke sind wieder für die Feldweibel und Wachtmeister dem Korpsmaterial der Infanteriebataillone des Auszuges augeteilt worden. Die Beschaffung von Ferngläsern für die genannten Unteroffiziere der Einheiten des Auszuges ist damit zu Ende geführt.

Im ferneren wurde die II. und letzte Rate der zur Vermehrung des Schanzwerkzeuges bestimmten tragbaren Spaten mit Futteralen, 8500 Stück, an die Einheiten abgeliefert. Sämtliche Futterale der vorhandenen Spaten sind abgeändert worden, so ·dass dieses Werkzeug künftighin nicht nur am Tornister, sondern auch am Leibgurt getragen werden kann.

K a v a l l e r i e . Im Berichtjahre sind für alle Kavallerieeinheiten Filzpolstersortimente mit den nötigen Werkzeugen für die Korrektur von Reitsätteln, durch welche die Drnckschäden vermindert werden können, beschafft worden.

A r t i l l e r i e . Die Vermehrung des Instruktionsmaterials wurde auch dieses Jahr mit der Beschaffung von 4 weiteren Schulgeschützen nebst Protzen fortgesetzt.

Die Indienststellung der neuen 7,5 cm Schulbatterie wird zur Folge haben, dass Geschütze der Korpsausrüstung nur noch ausnahmsweise während längerer Zeit in Rekrutenschulen verwendet werden müssen.

Die Ergänzung der Beschirrung und die Schaffung einer Geschirrreserve ist wie im Vorjahr fortgesetzt worden.

Die Ablieferung von 186 Prismen-Doppelferngläser für das Korps- und Schulmaterial der Fussartillerie, sowie für das Schulmaterial der Gebirgsartillerie und die vier neuen Schulbatterien der Feldartillerie ist erfolgt.

Die für die Infanterie-Parkkompagnien bestimmten vierspännigen Munitionswagen sind nun alle erstellt und mit der

760 nötigen BeschirruDg für deren Bespannung dem Korpsmaterial' der erwähnten Einheiten zugeteilt worden.

LlgC

G e n i e . Die II. Rate des für die Vermehrung der Jfontonvorräte vorgesehenen Materials wurde beschafft.

Im fernem wurde das Ballonmaterial durch die Anschaffung von Metallkabeln, Füllschläuchen und Blachen ergänzt. Die bereits im Bericht pro 1909 erwähnten 8 Flaschenwagen wurden geliefert.

Nachdem Ende 1909 der Bundesrat den sukzessiven Ersatz: der Schiesswoll-Sprengkürper durch den neuen Sprengstoff Trinitrotoluol (Trotyl) beschlossen hat, konnte im verflossenen Jahre?

mit der Anschaffung begonnen werden.

Der neue Sprengstoff hat bei grösserem spezifischem GewiehS den Vorteil etwas grösserer Sprengwirkung, namentlich aber denjenigen grösserer Lagerungsbeständigkeit.

Es wurden in diesem Jahre vorerst alle ächiesswollzündpatronen gegen solche aus Trotyl ausgewechselt.

S a n i t ä t . Für die Ergänzung des tìpitalmaterials gelangte die III. Rate von 200 eiserneu Bettstellen zur Ablieferung.

Im ferneren wurde die neue Ausrüstung für 10 weitere Ambulanzfourgons beschafft.

V er p H e g s t r u p p e n. Die im Budget für das Jahr 1910' zur Anschaffung vorgesehenen 2 Bäckerzelte, Modell 1904, sind abgeliefert worden, ebenso 1440 Sortimente Arbeitskleider.

A l l g e m e i n e s K o r p s m a t e rial. Dem 2. Armeekorps wurden sämtliche vorrätigen Mannschaftszelte abgegeben. Ungefähr die Hälfte davon musste unmittelbar nach ihrer Rückkunft in die Zeughäuser, der 8. Division zur Verfügung gestellt werden.

Es ist anzunehmen, dass nach dieser unausgesetzten Verwendung während längerer Zeit unter den denkbar ungünstigsten Verhältnissen diese Zelte durch die notwendige, gründliche, aber für dieses Material strapaziöse Reinigung, schon beim nächsten Gebrauch eine bedeuteode Verminderung ihrer Wasserdichtigkeit und somit ihrer Brauchbarkeit zeigen werden.

Zur Hülfeleistung anlässlich der Überschwemmungen ist aus verschiedenen Zeughäusern Korpsmaterial und auch Material ausden Schanzzeugreserven abgegeben worden. Der Ersatz; für unbrauchbar gewordenes und für nicht in die Zeughäuser zurückgelangtes Material wurde vom Bund übernommen.

761 B e s c h i r r u n g . Für die Bespannung der Plaschenwagen der Ballonkompagnie wurden weitere 14 Paar Kummtgeschirre geliefert und zugeteilt; die beim Korpsmaterial der LandwehrInfanteriebataillone vorhandenen alten, nicht mehr feldtüchtigen Kummtgeschirre (mit deutschen Sätteln), durch neue Kummtgeschirre mit Leitseil ersetzt. Die Umänderung der Brustblattgeschirre in Kummtgeschirre ist im Berichtjahre nunmehr vollständig durchgeführt worden.

Zur Äufnung einer Reserve wurden Stellkurnmte und Unterkummte beschafft und diese nach voraussichtlichem Bedarf an die Zeughäuser abgeliefert.

Die Pferdebeschirrung des Instruktionsmaterials wurde einer fachmännischen Revision unterworfen ; was infolge vieljähriger Verwendung unbrauchbar befunden wurde, ist ausgeschossen und aus der Geschirr-Reserve ersetzt worden. Dadurch ist der Bestand der letztern stark zurückgegangen. Eine Ergänzung der Reserve muss in den nächsten Jahren erfolgen.

Nachdem im Jahre 1909 bei der Artillerie des 3. Armeekorps vorgenommene Versuche, die gleichen Geschirre und, wo es anging, auch die Geschütze und das übrige Korpsmaterial 2- und 3mal in aufeinanderfolgenden Wiederholungskursen zu verwenden, befriedigende Resultate gezeitigt haben, ist dieses Vorgehen im Berichtjahr in allen 4 Armeekorps eingeschlagen worden. Die gemachten Erfahrungen haben keinerlei wesentliche Nachteile ergeben, während anderseits nebst der bedeutenden Ersparnis bei der Instandstellung des Materials durch dieses Vorgehen namentlich die Kriegsbereitschaft nach den Wiederholungskursen viel schneller wieder hergestellt wird. Werden jährlich nur ungefähr die Hälfte der Beschirrungen der 72 Feldbatterieu in Dienst gestellt, so ist der Abgang und der Ersatz viel geringer.

Ein Geschirr wird nicht viel stärker abgenutzt, ob es 26 oder nur 13 Tage gebraucht wird und die Kosten der Instandstellung sind die gleichen. Wir werden aus Gründen der Sparsamkeit und namentlich, um allen Batterien für den Kriegsgebrauch jederzeit Beschirrungen bester Qualität intakt zur Verfügung stellen zu können, dahin gelangen, die Geschirre der Korpsausrüstung, wenn sie einmal angebraucht sind, nur noch in grösseren Zeitabschnitten in Wiederholungskursen verwenden zu lassen, soweit ein richtiger Unterhalt des Leders dies erfordert und in die Wiederholungskurse Geschirre aus dem Schulmaterial, dem Korpspark, eventuell auch aus den Armeetrainbeständen abzugeben.

762 Durch den fortwährend wurden deren Bedachungen und Ersatz wurden beschafft dachungen.

Das Hufbeschlagmaterial

zur für und und

starken Gebrauch der Stallzelte ersatzbedürftig. Als Vermehrung l komplettes Stallzelt und 3 Bewurde in üblicher Weise ergänzt.

Im Berichtjahr wurden fertiggestellt und bezogen: 1. Das n e u e e i d g e n ö s s i s c h e Zeughaus in Liestal, Aufnahme des Korpsmaterials der Feldartillerie-Abteilung Il/e.

2. Das n e u e e i d g e n ö s s i s c h e Z e u g h a u s in Brig den Infanterie-Regimentsstab 41, die Füsilier-Bataillone 89 130 Lw., die Gebirgsbatterie 3, die Munitions-Saumkolonne 3 die Landwehr-Sappeurkotnpagnie 1.

3. Ein n e u e s M a g a z i n in See wen.

Die Material-Dislokationen vollzogen sich, soweit angängig, d. h. bei denjenigen Einheiten, welche Dienst hatten, in der Weise, dass die Truppe beim Diensteintritt ihr Material im bisherigen Zeughause fasste und am Schluss des Dienstes am neuen Depotort demobilisierte. In gleicher Weise wurde verfahren für die Dislokation der Korpsausrüstuug des Füsilier-Bataillons 47 vom Zeughaus Sarnen in dasjenige von Seewen-Schwyz.

4. Munition.

Der Verbrauch an Munition in Militärschulen und Kursen und durch das ausserdienstliche Schiesswesen ist aus den nach stehenden Tabellen ersichtlich.

In den Militärschulen und Kursen verzeichnen wir bei den scharfen Gewehrpatronen einen Rückgang um rund 1,400,000.

Ein starker Mehrverbrauch von 4,773,000 scharfen Gewehrpatronen zeigt sich beim ausserdienstlichen Schiesswesen. Dieser ist in der Hauptsache dem eidgenössischen Schützenfeste in Bern zuzuschreiben, teilweise aber auch einer vermehrten Tätigkeit in den Schiessvereinen.

Im Jahre 1900 wurden für das ausserdienstliche Schiesswesen nur 14,224,500 scharfe Gewehrpatronen verwendet, also nicht einmal die Hälfte vom Verbrauche pro 1910.

Munitionsverbrauch 1910.

I. Munition für Handfeuerwaffen.

Pistolenpatronen

Rerolverpatronen

Maxim

Weisspulver

Schwarzpulver

7,5 mm

7,05 mm

Gewehrpatronen Weisspulver

7,ä mm

selwric a, Militärschulen und Kursä , , 1909

30,156,600 25,383,600

c. Diverse Lieferungen, · ' 1909

85,990 104,290

Total 1909

blindo

6,511,698 4,536,180 7,949,063 4,198,010

b, Pat. Verkäufer (ausserdienstl.

Schiesswesen) 1909

7,5 mm Kadetten

10,4 mm

Sfinirle

sciarle

blinde

160 64

1.774 130,700 297,740 539,600 181,980 287,560

sellarle

blinde

sellarle

120,360 84,570

158,475 185,844

200 1,300

45,350 4,687 65,078 4,660

480

1,143,480 868,800

370,140 401,800

12.216 3^480

512,744 808,940

36,754,288 4,569,120 76,934 130,700 297,740 120,840 1,314,171 33,436,953 4,222,730 1,503,664 181,980 287,560 84,570 1.058,124

i1

!i

!

10,4 mm

blinde

75,000 964.000 32,940 24,720

7,5 mm

blinde

sellarle

13,300 17,900 560 440

1,720 3,780

200 928,234 5,247 15,020 1,300 1,275,818 5,100 21,680 -3

-

Ci W

764

u. Artilleriemunition.

ao o 10"

|§.§" n «3~

557 856


to

t>e

§2 0

^

240*

Schrapnellschüsse .

1909

360 1886 4177 33,080 288 2447 2545 87,115 --.

90 490 -- 126 650 --· --

Kartätschschüsse .

1909

oo~M

398 8,823* to 982 11,588 110

Granatschüsse . .

1909

60



0 3

B o

o?«


§ »0 1--t

260 377

65 -- 6239 4268 180 7749 4410 30 -- -- -- -- -- -- 6239 7573 245 7749 7705 30

140 265

Total scharfe Schüsse 690 1909 474

2933 4575 41,903 3953 3527 48,703

440 752

20 50

220 1390 15,355 380 827 11,100

464 146

Exerzierschüsse .

1909

§oq

--

135 270

3305 3295

230 -- 377 --

Die Kontrolle der in den eidgenössischen Munitionsfabriken Thun und Altdorf erstellten Ordonnanz- und Versuchsmunition durch Organe der kriegstechnischen Abteilung wurde nach den bestehenden Vorschriften in üblicher Weise durchgeführt. Die Prüfung erstreckte sich sowohl auf die fertigen Fabrikate als auch auf die verschiedenen Fabrikationsstadien. Im weitem gelangten auch die von Privatfirmen gelieferten Munitionsbestandteile zur Kontrolle.

An Kriegspulver, für scharfe Munition bestimmt, wurde übernommen 15,300 kg Sehwarzpulver in 8 Lieferungen und 133,390 kg Schiesswollpulver von der eidgenössischen Kriegspulverfabrik Worblaufen in 20 Lieferungen.

An Spezialarbeiten sind zu erwähnen : Fortsetzung der Revision der 7,5 cm Feldartilleriemunition in den Magazinen des 2. und 4. Armeekorps, sowie in den Depotparks Revision der Munition der Gebirgsartillerie.

1910 begann die Zuteilung der neuen 12 cm Stahlgranaten an die Fussartillerie der Feldarmee.

* Ubungs- und Stahlgrauaten zustimmen.

765 5. Versuche für Verbesserung des Kriegsmaterials.

I n f a n t e r i e . Transportable Kochapparate. Die Versuche ·wurden mit verschiedenen Modellen weitergeführt und so gefördert, -dass ein definitives Modell demnächst vorgeschlagen werden kann.

Maschmengeivehre. Die Versuche fanden im Berichtjahr ·ihren Abschluss und es sind von der Spezialkommission definitive Vorschläge eingereicht worden.

A r t i l l e r i e . Die Versuche mit dem 12 cm Geschützmaterial wurden so gefördert, dass zur Ausbildung von Rekruten und zur Sammlung weiterer Erfahrungen die Bestellung einer 12 cm Haubitzbatterie erfolgen konnte. Diese Batterie wird erstmals im Herbst zur Verfügung stehen. Desgleichen wurden die Studien und Versuche mit der zugehörigen Munition wesentlich gefördert.

Der Verbesserung und der Neukonstruktion der Munition unserer Ordonnanzgeschütze wurde auch im Berichtjahre die grösste Aufmerksamkeit geschenkt und es haben zahlreiche Versuche stattgefunden. Die Versuche zur Verbesserung der Richtmittel unserer Feldartillerie fanden im verflossenen Jahre ihren Abschluss.

Mit der Beschaffung der definitiv gewählten Modelle kann im kommenden Jahr begonnen werden.

G e n i e . Sclianzzeugwayen. Die Versuche wurden im Berichljahre definitiv abgeschlossen und das Versuchsfuhrwerk zur Beschaffung vorgeschlagen. Mit der Fabrikation dieser Wagen ist bereits begonnen worden, da die erforderlichen Kredite schon bewilligt sind.

Kabelwagen. Im verflossenen Jahre wurde ein Versuchsfuhr·werk erstellt und auch bei der Truppe erprobt. Nach einigen .kleinen Änderungen werden die Versuche fortgesetzt.

Stationswagen. Die Versuche mit einem neuen Modellwagen .konnten nicht zu Ende geführt werden und sind im nächsten Jahre fortzusetzen.

Scheinwerfer für die Feldarmee. Im Berichtjahre fanden Versuche mit fahrbaren 60 und 90 cm Geräten statt. Im ferneren, ·wurden Vergleichsversuche mit Metall- und Glasparabolspiegeln ·vorgenommen. Die Studien und Versuche werden weitergeführt.

Fernrohre für Signaldienst. Gegen Ende des Berichtjahres sind ·die mit neuen verbesserten Beobachtungsfernrohren für den Signal-

766

dienst durchgeführten Versuche zum Abschluss gelangt, so dass die im Materialbudget pro 1910 bewilligten Fernrohre nunmehr beschafft werden können.

Feldtelephonapparate. Im Berichtjahre wurden Versuche mit leichtern Feldtelephonapparaten durchgeführt. Diese Versuche werden nächstens abgeschlossen sein, so dass auch die Beschaffung der im Material budget vorgesehenen 40 Telephonapparate im Laufe 1911 wird erfolgen können.

Drahtlose Télégraphie, Bei den im letzten Jahre vorgenommenen Versuchen mit fahrbaren Stationen haben sieb wiederum wesentliche Fortschritte in der Leistung dieser Apparate ergeben. In unserem gebirgigen Terrain sind aber immer noch besondere Schwierigkeiten zu überwinden, und da neuerdings Offerten für fahrbare Stationen eingelangt sind, mit denen anderwärts noch bessere Resultate erzielt wurden, so sollen auch mit diesen noch.

Versuche vorgenommen werden.

P e r s ö n l i c h e A u s r ü s t u n g . Im Berichtjahre wurden die Versuche mit neuartigen persönlichen Ausrüstungen fortgesetzt und insbesondere der bereits im Jahre 1909 erprobte zweiteilige Tornister und die übrige Gepäckausrüstung auf ihre Eignung bei der Festungsinfanterie und der Genieiruppe erprobt.

Im Jahre 1910 sind im weitern Versuche mit Gegenständen der Offiziersausrüstung gemacht worden, welche noch fortzusetzen sind.

S c h i e s s v e r s u c h e . Durch die Organe der kriegstechnischen Abteilung wurden 93 Versuchsserien mit G e s c h ü t z e n durchgeführt, wovon ein Teil zur Bestimmung der Geschwindigkeits- und Druckverhältnisse.

Die in den Befestigungen verschossenen Serien dienten neben ihrem Hauptzwecke (Erprobung der Munition) auch zur Gewinnung von ballistischem Material zur Aufstellung und Ergänzung von Schiesskarten etc.

Mit H a n d f e u e r w a f f e n wurden 272 Serien geschossen zur Ermittlung der Präzision der -Gesehwindigkeits- und Druckverhältnisse, der ballistischen Eigenschaften und der Wirkung neuer Infanteriepatronen, ferner diverse Serien mit Maschinengewehren und Selbstladegewehren.

767

VI. Abteilang für Landestopographie.

Im Berichtsjahr betätigte sich die Abteilung für Landestopographie an den Vorarbeiten für die vom neuen Zivilgesetz geförderten Grundbuchvermessungen.

Diese für die gesamte Schweiz in einheitlicher Weise auszuführenden Vermessungen werden auch die Grundlage für die topographischen Karten bilden. Damit ist die Möglichkeit gegeben, das System der Landesvermessung für alle Zukunft in rationeller und technisch richtiger Weise auszubauen.

Die Vorarbeiten für die Erstellung der neuen Militärkarte wurden sowohl durch Probeaufnahmen im Kanton Waadt wie durch Versuche für den Stich weiter gefördert und dem Abschluss nahe gebracht.

Sowohl die topographischen wie die geodätischen Feldarbeiten litten durch die ungünstige Witterung in ausserordentlicher, noch selten vorgekommener Weise.

Die Arbeiten der einzelnen Sektionen sind folgende : A. Sektion für Geodäsie.

1. Triangulationen II. und m. Ordnung.

a. Die Neu triangulation des Kantons W a a d t ist in den Berechnungen zu Ende geführt worden.

&. Im Kanton G e n f ist die Umrechnung auf das neue Projektionssystem, soweit Neubeobachtungen vorlagen, ebenfalls erledigt.

c. Die Winkelbeobachtungen im Kanton G l a r u s wurden fortgesetzt, mussten jedoch, nachdem am 11. Juli der mit diesen Arbeiten betraute Ingenieur schwer verunglückte, unterbrochen werden.

d. Im Kanton Lu z er n arbeiteten im Sommer zwei Ingenieure. Die Versicherung und Signalisierung über das Gebiet, das südlich der Linie Napf-Hochdorf liegt, ist nahezu vollendet; gleichzeitig wurden die Winkelbeobachtungen auf 35 Stationen erledigt.

e. Die Koordinaten der trigonometrischen Punkte III. Ordnung in den b e r n i s c h e n A m t s b e z i r k e n S a a n e n und

768

einen Teil von O b e r - S i m m e n t a l wurden in das neue Projektionssystem umgerechnet.

f. Die Triangulation II. Ordnung über die Kantone L u z e r n , Z ü r i c h und die Z e n t r a l s c h w e i z ist durch Signalisierung, sowie durch Winkelbeobachtungen auf acht Stationen I. und II. Ordnung weiter gefördert worden.

2. Landesnivellement.

a. R e k o g n o s z i e r u n g u n d V e r s i c h e r u n g . Die Linien Olten-Pratteln, Kaiserstuhl, Pratteln-St. Ludwig, Spiez-Kandersteg und Gampel-Goppenstein wurden neu versichert.

b. Das D o p p e l n i v e l l e m e n t wurde ausgeführt auf der Linie Weiach-Schaffhausen, Kreuzlingen-Romanshorn, RorschachSt. Gallen, Flawil-Lütishurg-Wattwil.

Inbegriffen ein paar kleinere Kontroll- und Nachnivellements wurden durch zwei Ingenieure 310 km Nivellements ausgeführt.

3. Spezialarbeiten.

V e r i f i k a t i o n v o n F o r s t v e r m e s s u n g e n. Diese Arbeiten waren sehr umfangreich und benötigten die volle Jahres-arbeit von zwei Ingenieuren. Es wurden geprüft 19 Vermessungsverträge, 18 trigonometrische Netzentwürfe und Berechnungspläne, 16 ausgeführte Triangulationen IV. Ordnung mit 1169 Punkten und 20 Waldvermessungen mit total 10,775 lia.

B. Sektion für Topographie.

Die Neuaufnahme und gründliche Revision von 12 Blättern l : 25,000 mit 287 km 2 im Kanton Waadt bildet die Hauptarbeit Auf 51 Blättern des Siegfriedatlas wurden Nachträge erhoben.

Im Massstab l : 10,000 sind 7 km 2 neu aufgenommen worden.

,nnd mehrere Blätter erhielten Nachträge.

'51C. Sektion für Kartographie.

Die Hauptarbeit dieser Sektion bildet die Zeichnung und redaktionelle Bereinigung der Stieb vorlagen. Sie betraf:

76 f»

die redaktionelle Bearbeitung von sechs neuen Blättern l : 50,000 ; die Neuzeichnung eines Teiles von einem Blatt l : 50,000 ; die Bearbeitung von 62 Siegfriedblättern für Nachträge ; die Korrekturen von vier Blättern l : 100,000 ; die Neuzeichnung der Städtebilder l : 25,000 von Basel, Bern und Zürich nach Plänen; die Bereinigung der Nomenklatur für die Karten der verschiedenen Massstäbe.

Im weitern besorgte die Sektion für Kartographie die Kontrolle der Druckauflagen und verschiedene Spezialarbeiten.

D. Sektion für Reproduktion.

1. Stich der Karten.

Neustiche : zwei Blätter l : 50,000, nämlich 476 bis Monthey und 515 Bellinzona.

Stich von Nachträgen: auf 28 Blättern des Siegfriedatlas, auf 14 Blättern l : 100,000, auf einem Blatt l : 10,000.

Auf 17 Blättern l : 100,000 wurde die Retouche des Terraintisches begonnen.

2. Druckerei.

Für permanenten Gebrauch wurden 26 Überdruckkarten ererstellt, für vorübergehende Verwendung 39 Karten.

Gedruckt wurden vom Kupfer 21,735 Blätter vom Stein 451,915 ,, Total 473,650 Blätter das sind 144,565 mehr als im Vorjahr.

3. Das photographische Eeproduktionsatelier erstellte 229 Glasnegative, 152 Papiernegative, 11 Photolithographien und 1507 Papierkopien.

E. Kartenverwaltung.

Die Abgabe der Karten war folgende: Bundesblatt. 63. Jahrg. Bd. I.

54

770 Mit Verrechnung

1. an K a n t o n e gemäss Verträgen 2,270 2. an eidg. Behörden und Verw a l t u n g e n gemäss Verfügungen des Militärdepartements und für eigenen Gebrauch -- 3. an eidg. Behörden und Verw a l t u n g e n , sowie an D i v e r s e für militärische, pädagogische, wissenschaftliche und gemeinnützige Zwecke gemäss Verfügung des Militärdepartements 4,781 4. an die A r m e e , Militärschulen und Kurse, Manöver, Armeekartenausrüstung (direkt und durch Militärkartendepots) .

50,625 5. an das P u b l i k u m , direkt, sowie durch die Depots und Verkaufsstellen 50,164 B . F r e i e x e m p l a r e an Diverse gemäss Verfügung des Militärdepartements -- Kataloge und Übersichtsblätter -- 7. Karten auf Bestellung für verschiedene Zwecke, zu vereinbarten Preisen an Diverse 317,345 8. A u s r a n g i e r t -- In 6852 Posten abgegeben total

425,185

Gegenüber dem Jahr 1909 ergibt sich ein +127,610

Ohne Verrechnung

,. .

451

2,721

6,793

6,793

--

4,7«!

117

50,742

--

50,164

2,116 8,980

2,116 8,980

-- 3,700

317,345 3,700

22,157

447,342

--3,504 +124,106

VII. Direktion der Pferderegieanstalt.

a. Pferderegieanstalt.

Der Inventarbestand der Pferde betrug:

771

Ende 1909 , 1910 somit

823 Pferde 858 ,, 35 Pferde Vermehrung pro 1910.

Das Inventar weist folgende Mutationen auf: Zuwachs: 162 Ankauf von Remonten, 42 Ankauf und Rückkauf von Offizierspferden.

204

1(59 35

Pferde.

Abgang: 77 Verkauf an Offiziere, 88 Ausrangierungen und Vergütungen, 4 Umstehen.

Pferde Vermehrung wie oben.

D i e n s t t a g e der Pf e r d e . Das Total der bezahlten Diensttage in Schulen und Kursen betrug pro 1910: 139,788 (Budget 1910: 132,000, Rechnung 1909: 128,666).

Die Diensttage verteilen sich auf die verschiedenen Waffengattungen wie folgt: Artillerie 98,724 Infanterie 14,927 Kavallerie · 457 Genie 5,850 Verwaltung 1,498 Sanität 4,590 Generalstabsschulen 2,005 Zentralschulen 9,742 Verschiedenes 1,995 Als unbezahlte Diensttage erscheinen : Militärreitkurse .

Instruktorenreitkurs Verschiedenes

.

10,777 1,800 390 12,967

(1909:

17,660)

772

Kuranstaltstage : für Regiepferde ,, Artilleriebundespferde . . . .

,, Lieferanten- und Privatpferde . .

9,540 737 3,193 13,470

(1909: 13,760) M i e t w e i s e A b g a b e von P f e r d e n . Im Berichtjahre haben 1131 Offiziere von der Regieanstalt mietweise Pferde erhalten (1909: 956).

R e i t k u r s e . Zu Anfang und Schluss des Berichtjahres fanden solche auf folgenden Plätzen statt: Aarau, Bern, Biel, Baden, Basel, Beinwil, Frauenfeld, Luzern, Liestal, Langenthal, Rorschach, Ölten, St. Immer, St. G-allen, Wil, Vevey, Zug, im Total mit 250 Pferden, wovon 40 vom Kavallerieremontendepot gestellt wurden; ferner wurden Sommerreitkurse abgehalten in Bern, Basel, Zürich, Herisau, Lenzburg, im Total mit 161 Pferden aus dem Kavallerieremontendepot.

Wie andere Jahre fand im Winter 1909/10 in Thun unter Leitung der Regiedirektion ein 21/2monatlicher Reitkurs für Instruktoren und Instruktionsaspiranten verschiedener Waffen mit 9 Teilnehmern statt.

R e m o n t e n a n k ä u f e . Es wurden im Jahre 1910 angekauft : 131 Remonten aus Irland, 31 Landespferde.

162 Die dreijährigen Landespferde wurden wie bisher im Einverständnis mit dem schweizerischen Landwirtschaftsdepartement in Avenches gesommert.

b. Depot der Artilleriebundespferde.

Der Bestand des Depots umfasst den im Monat März/April ausgeführten Ankauf von 60 Pferden die vom Jahr 1909 übernommenen 3 Pferde Total

63 Pferde

Die Liquidation erfolgte durch Versteigerungen am Ende des Betriebsjahres in folgender Weise:

773

in Zürich ,, Bern ,, Lausanne

18 Pferde 24 ,, 18 ,, 60 Pferde

Im Laufe des Jahres kamen in Abgang 3 Pferde durch Ausrangierung und Umstehen.

Die Verwendung der Artilleriebundespferde in Schulen und Kursen ergab 8130 Diensttage oder im Durchschnitt per Pferd 129 Tage (1909: 187) mit einer Mietgeldeinnahme inklusive Kuranstalt von Fr. 17,084, im Durchschnitt per Pferd Fr. 271 (1909: 396).

Der Einnahmenüberschuss aus dem Betrieb wird zirka Fr. 10,000 betragen.

c. Pferdelieferung im Jahre 1910.

Für die Pferdelieferung sind in gewohnter Weise drei Stellungskreise gebildet worden, nämlich: O s t s c h w e i z , umfassend die Kantone Aargau, Basel, Zürich, Schwyz, Schaffhausen, Thurgau, St. Gallen, Appenzell, Glarus und Graubünden.

Z e n t r a l s c h w e i z , umfassend die Kantone Bern, Luzern, Uri, Unterwaiden, Tessin, Solothurn und Freiburg.

W e s t s c h w e i z , umfassend die Kantone Waadt, Neuenburg, Genf und Wallis.

Als P f e r d e l i e f e r u n g s o f f i z i e r e funktionierten: Für die Ostschweiz : Veterinäroberstlieutenant A. Bser in Winterthur ; ,, ,, Zentralschweiz: Veterinäroberstlieutenant E. Noyer in Bern, unter Beiziehung von Herrn Veterinärmajor Schwarz in Bern.

Auf dem Platze Thun besorgten, wie die ändern Jahre, die Organe der Pferderegieanstalt die Geschäfte der Pferdelieferung.

,, ,, Westschweiz : Veterinärmajor Ch. Cottier in Orbe.

Die M i e t p r e i s e sind gemäss Verfügung des schweizerischen Militärdepartements vom 16. Februar, Nr. 48/3/2, wie folgt festgesetzt worden :

774

I. Pur Mietpferde.

per Pferd und a. Rekrulenschulen der Artillerie.

per Tag I. Annahme . . . ' . " . . ' . . ' . . . ' . Fr. 2. --

n.

1.

2.

3.

4.

,,

,, 2. so

b. Wiederholungskurse.

Für sämtliche Wiederholungskurse, die v o r dem 26. August abgehalten wurden Fr. 3. 50 Für die Wiederholungskurse, die im Zeiträume vom 26. August bis 8. Oktober stattfanden . . . ., 5. -- Für Wiederholungskurse, die n a c h dem S.Oktober stattfanden ,,3.-- Für die Traindetachemente zur Telegraphen-Pionierschule in Liestal und für die Fahrerdetachemente zur Artillerieoffiziersschule, sowie für die Rekrutenschulen der Festungstruppen und die Unteroffiziersschulen der Artillerie und der Festungstruppen . ^ 3 . --

n. Pur Maultiere.

^£1*TM* 1. I. Annahme der Gebirgsartillerierekrutenschule Sitten und Säumerrekrutenschule Thun Fr. 3. -- 2. II. Annahme der Gebirgsartillerierekrutenschule Sitten ,, 3. 50 3. Rekrutenschulen und Kaderkurse der Festungstruppen von St. Maurice ,, 4. -- 4. Wiederholungskurs der Gebirgsbatterien l, 2 und 3 und Wiederholungakurse der Festungstruppen von St. Maurice ,, 5. 50 An Mietpferden gelangten dieses Jahr zur Stellung: für Rekrutenschulen . . . 1,788 Pferde und 111 Maultiere ,, Wiederholungskurse . . 13,465 ,, ,, 221 ,, Total

15,253 Pferde und 332 Maultiere

(1909: 12,536 Pferde und Maultiere.)

' Hiervon entfielen : auf die Ostschweiz . . . . 7 1 7 1 Pferde ,, ,, Zentralschweiz . . 4837 ,, . . - " . ' ,, ,, Westschweiz . . . 3245 ,, und 332 Maultiere.

775

Von den gelieferten Pferden sind aus diversen Ursachen innerhalb der ersten 5 Diensttage zurückgewiesen worden: aus Rekrutenschulen 52 Pferde oder 1,8 % der Lieferung, aus Wiederholungskursen 159 Pferde oder 1,2 % der Lieferung.

Der grösste gleichzeitige Pferdebedarf ergab sich für die drei Hauptserien der Wiederholungskurse, nämlich: I. Serie, vom 2G./29. August bis 10. September . 4311 Pferde (inklusive Bedarf für Artillerierekrutenschulen Bière und Frauenfeld).

II. Serie, vom 9./12. September bis 24. September 4172 ,, (inklusive Bedarf für Artillerierekrutenschulen Bière und Frauenfeld).

III. Serie, vom 24/26. September bis 8. Oktober . 2893 ,, (inklusive Bedarf für Rekrutenschule Bière).

Trotz dieser hohen Bedarfszahlen konnten die Pferde ohne nennenswertes Manko rechtzeitig gestellt werden.

Die Pferdelieferungsoffiziere berichten übereinstimmend, dass die Pferdelieferungen dieses Jahr in hohem Masse erschwert wurden durch die anhaltend schlechte Witterung ; die landwirtschaftlichen Arbeiten haben dadurch eine hochgradige Verzögerung erfahren, so dass viele, den Lieferanten fest zugesicherten Pferde nicht verfügbar waren, weil die Besitzer dieselben nicht entbehren konnten.

YIII. Militärjustiz.

A. Disziplinarsachen.

1. Es herrschen immer noch unrichtige Vorstellungen darüber, wie lange ein Truppenkommandant berechtigt ist, selber über seine Untergebenen Strafen zu verhängen. Durch Verfügung des schweizerischen Militärdepartements vom 11. Januar 1909 (Militäramtsblatt 1909, pag. 126) wurde bestimmt, dass die Ahndung der Disziplinarfehler, die während eines Dienstes begangen werden, dem Truppenkommando zusteht, solange sich sowohl der fehlbare Wehrmann, wie auch der Kommandant selbst noch im Dienste befinden. In allen ändern Fällen hat die Bestrafung durch die militärischen Verwaltungsbehörden zu erfolgen. Dabei bietet aber die Scheidung zwischen der Kompetenz der eidgenössischen und der der kantonalen Verwaltung zuweilen Schwierigkeiten. Die

776

Beurteilung der Disziplinarfehler, die in einem eidgenössischen Dienst vorgekommen sind, fällt ausschliesslich den eidgenössischen Behörden zu. Im übrigen werden die Fälle mit vorwiegend m i l i t ä r p o l i z e i l i c h e m Charakter, insbesondere die das militärische Kontrollwesen berührenden Verfehlungen, den Kantonsbehörden zur Ahndung zugewiesen, diejenigen Fälle dagegen, die einen dem militärischen Delikt sich nähernden Charakter aufweisen und deshalb den Gegenstand einer militärgerichtlichen Untersuchung bilden können, vom schweizer. Militärdepartement behandelt. Denn das schweizerische Militärdepartement ist auch die Amtsstelle, welche eine strafgerichtliche Untersuchung zu verfügen hat, wenn im Zeitpunkt der Verfügung entweder der Truppenkommandant oder der Fehlbare sich nicht im Dienste befindet.

2. Im Jahre 1910 sind vom schweizerischen Militärdepartement folgende Ordnungsstrafen verhängt worden: a. G e g e n O f f i z i e r e in 4 Fällen.

Von disziplinarischer Massregelung eines Offiziers wegen Annahme des Ordens der französischen Ehrenlegion wurde abgesehen, einmal mit Rücksicht auf den Umstand, dass dieser Offizier, gestützt auf sein Lebensalter, nach gesetzlicher Bestimmung (Art. 36, al. 3 der Militärorganisation) bereits um seine Entlassung aus der Wehrpflicht eingekommen war und zweitens, weil wegen Nichtveröffentlichung früherer Beschlüsse des Bundesrates die auch von diesem Offizier geltend gemachte, irrtümliche Auffassung da und dort fortbestehen konnte, es sei den schweizerischen Wehrmännern durch die Bundesverfassung (Art. 12) die Annahme und das Tragen nur solcher Orden und Auszeichnungen untersagt, die aus militärischen Gründen und mit Rücksicht auf ihre militärische Eigenschaft ihnen zugedacht werden. Der Bundesrat hat am 1. April 1910 in der Frage einen grundsätzlichen Beschluss gefasst und im Bundesblatt 1910, Bd. 2, pag. 729 und 821, und Militär-Amtsblatt 1910, pag. 203, veröffentlicht, der dahin geht, dass das Verbot sich auf alle Auszeichnungen und Orden beziehe, gleichviel aus welchem Grunde sie verliehen wevden und dass Fehlbare in Zukunft zur Verantwortung gezogen und eventuell aus der Armee ausgeschlossen würden.

b. G e g e n U n t e r o f f i z i e r e in 5 Fällen.

Hervorzuheben ist der im letztjährigen Geschäftsbericht bereits erwähnte, vom Militärgericht der 6. Division zur disziplinarischen Behandlung gewiesene Fall von Dienstverweigerung eines Adventisten vom 7. Tage. Das Departement hat in Übereinstimmung-

777

mit dem Oberauditor dieses Motiv der Dienstverweigerung an einem Samstag als haltlos abgelehnt und der Oberauditor hat sämtliche Auditoren angewiesen, in ähnlichen Fällen die Überweisung der Beschuldigten an das Militärgericht zu verfügen.

c. G e g e n S o l d a t e n in 25 Fällen, wovon keiner ein besonderes grundsätzliches Interesse bietet.

3. Eine neue Amtspflicht disziplinarer Natur hat das Militärdepartement durch den Art. 16 der Militärorganisation und denVollziehungsbeschluss des Bundesrates vom 2. Dezember 1907 erhalten : Die Einleitung des militärgerichtlichen Verfahrens in den Fällen, in denen ein Wehrmann durch seine ,,Lebensführung"1 sich des von ihm bekleideten Grades oder überhaupt der Zugehörigkeit zur Armee unwürdig macht.

Dabei konnte es sich namentlich fragen, ob die ganze y,Voruntersuchung" durch das Departement zu besorgen sei und die ,,Überweisung" an das Militärgericht erst nach abgeschlossener Voruntersuchung zu erfolgen habe, oder ob bei Fällen nach Art. 16 der Militärorganisation in vollem Umfange die gleiche Prozedur, (inkl. Voruntersuchung), wie in gewöhnlichen strafgerichtlichen Fällen von den Funktionären der Militärjustiz durchzuführen sei.

Das Departement hat mit Rücksicht auf den Wortlaut des Gesetzes (vgl. Art. 16 der Militärorganisation und 122 der MilitärStrafgerichtsordnung) und aus praktischen Rücksichten die Frage in ersterem Sinne gelöst. Übelstände, namentlich im Sinne mangelnder Rechtssicherheit haben sich daraus nicht ergeben.

Die Frage des zu beobachtenden Verfahrens, namentlich auch der freieren Gestaltung der Hauptverhandlung wurde in einer Konferenz der Grossrichter, die unter dem Vorsitz des Oberauditors und in Anwesenheit des Departementschefs am 27. Juni in Bern stattfand, eingehend diskutiert. Eine prinzipielle Einigung kam jedoch nicht zustande.

4. Das Militärdepartement kam in zahlreichen Fällen in die Lage, den Artikel 17 der Militärorganisation zur Anwendung zu bringen, der den Ausschluss von der Dienstpflicht, gestützt auf Verurteilung wegen eines schweren Deliktes, vorsieht. Dabei wird bei Beurteilung der Frage, ob ein ,,schweres Delikt" vorliege, grundsätzlich das Hauptgewicht auf den subjektiven Tatbestand gelegt und vor allem das Delikt in seiner Bedeutung für die Aufgabe und die Stellung des Verurteilten als Wehrmann gewürdigt.

Darum wird der Ausschluss von der persönlichen Dienstpflicht

778 bei Sittlichkeitsvergehen, Diebstahl, Betrug und dergleichen regel^ massig verfügt, mag auch die ausgesprochene Freiheitsstrafe von verhältnismässig nur geringer Dauer sein.

Im Berichtjahre wurden auf Grund des Art. 17 der Militärorganisation zu den Steuerpflichtigen versetzt : l Offizier, 32 Unteroffiziere, 3 Gefreite und 328 Soldaten.

B. Militärgerichtliches Verfahren.

1. Die Delikte, die zu Strafuntersuchungen Veranlassung gaben, waren: Ausreissen (24 Fälle), Insubordination und Dienstpflichtverletzung (26 Fälle, wovon 9 in der 2. Division), Diebstahl (27 Fälle), Veruntreuung und Betrug (13 Fälle), fahrlässige Tötung (2 Fälle), Körperverletzung (6 Fälle), Sittlichkeitsvergehen (3 Fälle).

Die rein militärischen Delikte haben sich gegenüber 1908 verdoppelt. Es lässt sich aber daraus nicht ohne weiteres auf eine allgemeine Verschlechterung der Disziplin schliessen. Die Vermehrung dürfte vielmehr zum guten Teil nur auf eine strengere Auffassung der Disziplin und damit auf eine schärfere Ahndung der Disziplinarfehler zurückzuführen sein.

Über die Zahl der strafgerichtlichen Fälle, ihre Verteilung auf die Divisionen und ihre Erledigung gibt folgende Tabelle Auskunft.

Voruntersuchungen

Verurteilungen

EÏÏGA "Sgr nung der Kompetenz erleai9t

1. Division 6 18 11 2 16 14 2,, l 3.

,, 13 7 5 7 15 5 3 5.

,, 2 6.

,, 10 2 6 9 Ì 3 5 7* l l 4.

, 6 8.

,, (Chur) 4 2 2 8. fl (Bellenz) 5 2 2 Kein den Militärgerichten überwiesener Fall ist im Berichtjahre unerledigt geblieben.

Von den im Gesetz vorgesehenen Rechtsmitteln ist nur in einem Fall Gebrauch gemacht worden.

779

2. In Anwendung von Art. 16 der Militärorganisation sind 16 Gerichtsurteile ergangen. In 9 Fällen sprach das Gericht den Ausschluss aus der Armee aus, in 7 Fällen lehnte es ihn ab.

3. Da sowohl der französische, wie namentlich auch der italienische Text des Militärstrafgesetzes in der bisherigen Auflage verschiedene Irrtümer und Druckfehler enthielten, wurden beide einer genauen Revision unterworfen. Vom deutschen und italienischen Text wurden neue Auflagen erstellt, bei welchem Anlass auch der deutsche Text revidiert wurde.

Das Dienstreglement für Justizoffiziere wurde ins Italienische übersetzt; ebenso auch die Dienstformulare für die Offiziere deiMi litärj usti z.

4. Von 5 militärgerichtlich Verurteilten sind Begnadigungsgesuche eingelaufen, hiervon wurden 2 abgewiesen, 3 Petenteu wurde teilweise entsprochen.

5. Wie gewohnt, haben Justizoffiziere Vorträge in deutscher und französischer Sprache gehalten in den Zentralschulen I über Militärstrafrecht, in den Zentralschulen II über modernes Kriegsrecht nach den internationalen Konventionen, denen die Schweiz beigetreten ist.

Der Unterricht über Kriegsrecht soll in Zukunft etwas ausgedehnt werden. Im fernem hat der Bundesrat beschlossen, dass den sämtlichen Kommandanten, sowie den Teilnehmern der Zentralschule II und der G-eneralstabsschule I ein kriegsrechtliches Kompendium in die Hand gegeben0 werden soll, d. h. eine Sammlung der wesentlichen völkerrechtlichen Verträge mit Verweisung auf schweizerische Gesetze und Vorschriften und mit Anführung erläuternder Beispiele. Das Kompendium wird bearbeitet von Herrn Justizhauptmann Huber in Ossingen ; den französischen Teil besorgt Herr Justizhauptmann Sidney Schöpfer in Lausanne.

· 6. Neben der Leitung des Justizdienstes hatte der Oberauditor in zahlreichen Fällen juristische Fragen aus dem Gebiete des Militärwesens zu begutachten.

780

4. Teil.

Militärwerkstätten.

I. Konstruktionswerkstätte in Thun.

Mit durchschnittlich 245 Arbeitern wurde im Berichtjahr in 304l/t Tagen folgendes Material erstellt: 68 vierspännige Infanteriemunitionswagen mit Ausrüstung, 88 Kompagniefahrküchen mit Ausrüstung, l vierspänniger Transportwagen für Gebirgstruppen, l Telegraphenstationswagen (Modell), i Telegraphenkabelwagen (Modell), 58 Geschützräder, 40 Fourgonräder, 18 Pontonmittelstücke, 1580 Offizierskoffern und Sattelkisten, 384 Pulver- und Patronenkisten, 560 Offizierssattelbäume, 600 Kavalleriesattelbäume und 325 Trainsattelbäume.

Ferner wurden angefertigt : l provisorischer Wagen zum Transport von Selbstkocherkisten, Selbstkocherkisten, Feldbureaukisten, Mimeographenkisten, Veterinärkisten, Feldtragbahren, Zeltstockteile, Kampierpfahle, Bergstöcke, Skier, Skierstöcke, Schneereifen, Schneebretter, Steckstollenschlüssel, Protzhakenfutter, Trommelreife, Ausrüstungsgegenstände und Fuhrwerksbestandteile, Fahrgeschirre für Pontoniere, sowie ein grösseres Quantum Kriegsbrückenmaterial.

Zudem wurden l Stationswagen, l Bock- und Balkenwagen und 24 Veterinärkisten umgeändert; an 253 Caissonkasten des Feldartilleriematerials die Munitionsfächer verstärkt, diverse Änderungen und Reparaturen an Kriegsmaterial ausgeführt, die Revision und Instandstellung des 7,5 cm Feld- und Gebirgsartilleriematerials nach den Schulen und Kursen besorgt und Versuche und Proben mit Gebirgssanitätsmaterial ausgeführt. Ausserdem wurde bei den Versuchen mit Scheinwerfermaterial, mit Maschinengewehrmaterial und mit Richtinstrumenten und Fernrohren für 7,5 cm Feldartilleriematerial mitgewirkt ; die Batteriemechanikerkurse und Spezialkurse für Batteriemechaniker geleitet und die

781 Revision der im Dienste gestandenen 8,4 und 12 cm Geschützverschlüsse und Zündapparate durchgeführt.

Im E l e k t r i z i t ä t s w e r k der Militär Werkstätten wurde ein neuer Zellenschalter installiert und die Ergänzungen der Lichtleitungen, der Unterhalt der Bogenlampen etc. in sämtlichen eidgenössischen Anstalten des Platzes Thun besorgt.

Auf Ende 1910 waren angeschlossen : 4882 Glühlampen, 96 Bogenlampen, 51 Wärmeapparate und 51 Motoren.

Die Stromabgabe für Kraft und Licht beträgt im Jahre 1910 total 652,595 Kilowattstunden.

II. Kriegspulyerfabrik Worblaufen.

Die Kriegspulverfabrik produzierte im Berichtjahr mit durchschnittlich 73 Arbeitern 139,796 kg Schiesswollpulver.

Dieses Quantum verteilt sich auf die verschiedenen Pulversorten wie folgt: Pulver für Artilleriemunition kg 47,418 ,, ,, Infanteriemunition ,, 82,602 ,, ,, Pistolenmunition ,, 1,110 ,, ,, Exerzier- und Manöverpatronen . ,, 5,904 Muster und Spezialpulver ,, 2,762 Total

kg 139,796

III. Munitionsfabrik Thun.

Im Jahre 1910 wurde in SOSYs Arbeitstagen mit durchschnittlich 832 Arbeitern, wovon 64 weibliche, folgende Munition angefertigt : a. Pur Handfeuerwaffen.

Scharfe Gewehrpatronen 32,573,240 Blinde Gewehrpatronen 4,334,900 Scharfe Revolverpatronen 1,018,640 Scharfe Pistolenpatronen 1,028,512 An Versuchspatronen, Modell 1908/09, wurden angefertigt 384,238 Stück.

Ausserdem wurden 13,249,680 Gewehrpatronen zum Verkaufe an Schützen in Zehnerpakete umgepackt, der Bedarf an scharfen

782

und blinden Patronen für Kadettengewehre, sowie Ziel- und Manipulierpatronen erstellt.

An Altdorf hatten wir je eine Million Zündkapseln und Geschosskappen zu liefern.

b. Für Geschütze.

cm Patronen 720 ,, Shrapnellpatronen für Gebirgsgeschütze . . .

5,486 ., Shrapnellpatronen für Feldgeschütze . . . . 41,576 .. Patronen 1,032 "n Geschosse 6,735 ,, Patronen 8,565 ,, Geschosse 245 i, Patronen 245 Im weitern wurde die .Revision eines Teiles der Feldgeschützmunition, teils in den Zeughäusern, teils in der Munitionsfabrik, besorgt.

An Altdorf wurden für die dort erstellte Munition Tempierplatten, Zünderbestandteile und Zündkapseln geliefert.

D i e S p e i s e a n s t a l t d e r M i l i t ä rW e r k s t ä t t e n in T h u n wurde vom Personal der nach verzeichneten eidgenössischen Etablissemente auf dem Platze Thun frequentiert,: Munitionsfabrik ; Konstruktionswerkstätte ; Zeughaus ; Pferderegieanstalt ; Munitionsdepot; Kasernen Verwaltung ; Munitionskontrolle ; Armeemagazine ; Bauinspektion.

Die Zahl der Abonnenten betrug im Jahre 1910 im Durchschnitt 850 und im Maximum 939.

Speisen und Lebensmittel wurden im Gesamtbetrage von Fr. 138,770. 88 abgegeben.

5,3 7.5 7.6 8,* 12 12 15 15

IV. Munitionsfabrik Altdorf.

Mit einem durchschnittlichen Arbeitspersonal von 262 Aroeitern, wovon 24 weibliche, wurden in 2901/» Arbeitstagen folgende Arbeiten ausgeführt:

783

a. Pur Infanterie.

Lader für scharfe Patronen Lader für Spitzgeschoss-Patronen Lader ,, ,, ,, umgeändert . , Lader für blinde Patronen Kartonschachteln à 480 Patronen, neue . . . .

Versuchspatronen mit Spitzgeschossen, Modell 1908, wurden i m ganzen angefertigt zirka . . . .

-Ferner wurden scharfe Gewehrpatronen in Zehnerpakete für das freiwillige Schiesswesen umgepackt

255,240 25,000 15,000 95,000 1,200 6,000 11,784,000

b. Für Geschütze.

5.3 cm Patronen 2,470 5,7 ,, ,, 740 7,5 ., ,., für das Gebirgsgeschütz 898 7,5 ., Mano ver patronen für das Gebirgsgesehütz . . , 758 7,5 ., Übungsgranaten für das Feldgeschütz . . .

8,133 7,5 'n Stahlgranaten 6,932 7,5 ,, Stahlgranaten und Shrapnells aus den Beständen auflaboriert 31,922 7,5 cm Manöverpatronen 18,094 8.4 ,, Patronen 726 12 l, Geschosse 7,330 12 [, Patronen 8,800 5,7 ,, Patronenhülsen 964 7.5 ,, Feldgeschützhülsen 18,900 7,5 ,, Hülsenzündschrauben 82,160 Im weitern wurde eine grössere Anzahl Kartonschachteln instand gestellt, die Revision eines Teiles der 7,5 cm Feldgeschützmunition und der Fussartilleriemunition besorgt, Geschosskisten und verschiedene Garniturgegenstände hergestellt.

Im Berichtjahre wurde mit den Einrichtungen für die Infanterie-Patronenfabrikation begonnen.

Y. Waftenfabrik.

Im Berichtjahre gelangten mit einem Personal von 159 Mann folgende Lieferungen zur Ausführung : 6,800 1,500 600 200

a. An eidgenössische Verwaltungen.

Gewehre 1889/96 samt Zugehör Kurz-Gewehre 1889/1900 ,, ,, Kavalleriekarabiner 1905 '.n ., Revolver 1882 . ® '.n '.n

784

1,000 Pistolen 1900/08 samt Zugehör 100 Kadettengewehre 1897 ,, ,, 6,094 aufgerüstete Gewehre 1 8 8 9 / 9 6 . . . .

,, ,, 64,000 Waffenfettbüchschen, Ersatzbestandteile, Lehren, Werkzeuge, Reparaturen und Verschiedenes.

b. An kantonale Verwaltungen.

Einzelne Waffen, Bestandteile, Lehren, Werkzeuge, Waffenfett, Reparaturen und Verschiedenes.

c. An Private.

Einzelne Waffen 7,5 mm in Partien von nicht unter 5 Stück, ferner Bestandteile, Lehren, Werkzeuge, Waffenfett, Reparaturen und Verschiedenes.

Ausserdem beschäftigte sich die Fabrik mit der Selbsterzeugung von Bestandteilen zum Infanteriegewehr, kurzen Gewehr, Kadettengewehr, Maschinengewehr und Revolver.

Die Kontrolle aller Waffen erfolgte durch die Organe der kriegstechnischen Abteilung.

VI. Pulververwaltung.

(Schwarzpulverfabrikation.)

Die Pulverfabrikation erreichte ein Quantum von 12,843 kg Schiesspulver und 199,986,6 kg Minenpulver und Surrogate desselben, zusammen 212,829,5 kg. Der veranschlagten Produktion gegenüber ergibt sich mithin ein Ausfall von 62,170,6 kg, welcher namentlich von wiederholten Betriebsstörungen durch Hochwasser in der Pulvermühle La Vaux herrührt.

Der Verkauf der Pulverprodukte beträgt an Schiesspulver 29,001,95 kg und Minenpulver 206,407 kg, total 235,408,95 kg.

Der Absatz bleibt daher um 39,591.05 kg unter dem budgetierten Quantum und zwar besonders infolge des Minderbedarfes an Sprengmaterial seitens solcher Bergwerksbetriebe, deren Produkte für die schon seit einiger Zeit abnehmende Zementfabrikation bestimmt sind.

An die eidgenössischen Munitionsfabriken gelangten nach erfolgter Kontrolle 3450 kg Schiesspulver und 12,150 kg Artilleriepulver a. O., z u s a m m e n 15,600 kg.

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Bericht des Bundesrates an die Bundesversammlung über seine Geschäftsführung im Jahre 191O.

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1911

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12

Cahier Numero Geschäftsnummer

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22.03.1911

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689-784

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