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Bekanntmachungen von

DepartemeunanderVerwaltungsstelldesigssteta äes Blies.

Eidgenössische Technische Hochschule in Zürich.

Verzeichnis der

Vorlesungen im Wintersemester 1911/12.

Die Vorlesungen des Sommersemesters werden in einem besondern Programme angekündigt, das am Ende des Wintersemesters ausgegeben wird.

Den Winter- und Sommerankündigungen liegen für die sechs ersten Semester der Fachschulen I--IX die revidierten, auf Oktober 1909 in Kraft erklärten Normalstudienpläne zugrunde ; die höhern Semester dagegen werden nach den bisher gültigen Plänen zu Ende geführt.

I. Architektenschule (7 Semester).

Vorstand: Prof. Recor don.

1. Semester. Rudio: Höhere Mathematik mit Übungen. Kollros: Applications de la géométrie descriptive. Recordon: Construction civile I; exercices de construction civile. Lasius: Architekturzeichnen; Perspektive mit Übungen; Skizzierübungen. Graf; Freihandzeichnen nach Modellen. Rahn : Kunstgeschichte des Altertums.

Empfohlen: Graf: Modellieren.

3. Semester. Lasius : Stillehre mit Übungen ; Gebäudelehre I (Wohnhaus). Bluntschli: Kompositionsübungen; dekorative Entwürfe.

Gull : Architektonische Entwürfe ; Ornamentik. Recordon : Construction civile III ; exercices de construction civile. Schule : Baustatik mit Übungen. Graf: Figurenzeichnen (Akt). Roth: Bauhygiene.

952 5. Semester. Bluntschli: Architektur (Renaissance) mit Skizzierübungen; Kompositionsübungen ; dekorative Entwürfe. Gull: Architektur (Kompositionslehre) mit Skizzierübungen ; architektonische Entwürfe ; dekorative Entwürfe. Lasius : Installationen ; Gebäudelehre II (öffentliche Gebäude). Löhle; Übungen in Eisenkonstruktionen. Graf: Figurenzeichnen (Akt). Rolli: Verkehrsrecht II (Personen- und Obligationenrecht). Empfohlen: Gull: Städtebau, mit Übungen.

7. Semester. Bluntschli: Architektur (Renaissance) ; Kompositionsübungen; dekorative Entwürfe. Gull: Architektur (Kompositionslehre) mit Skizzierübnngen ; architektonische Entwürfe ; dekorative Entwürfe. Rolli: Verkehrsrecht, II. Personen- und Obligationenrecht ; technisches Recht (Baurecht, Eisenbahnrecht und Wasserrecht).

IX. Ingenieurschule (7 Semester).

Vorstand : Prof. Dr. Hennings.

1. Semester, a. Bauingenieure und b. Kulturingenieure.

Hirsch : Höhere Mathematik I mit Übungen. Franel : Dasselbe französisch. Grossmann : Darstellende Geometrie mit Übungen.

Kollros: Dasselbe französisch. Geiser: Analytische Geometrie, mit Übungen. Recordon : Architecture et construction civile I ; dasselbe deutsch, kurz zusammengefasst ; exercices. Becker: Planzeichnen, Vorlesung und Übungen. Empfohlen : Früh : Meteorologie und Klimatologie. Treadwell: Chemie.

c. Vermessungsingenieure.

Hirsch : Höhere Mathematik I mit Übungen. Franel : Dasselbe französisch. Grossmann : Darstellende Geometrie mit Übungen.

Kollros: Dasselbe französisch.

Geiser: Analytische Geometrie mit Übungen. Becker: Planzeichnen, Vorlesung und Übungen.

Schweitzer : Optik. Zwicky : Technisches Eechnen. Früh : Meteorologie und Klimatologie. Empfohlen: Treadwell: Chemie.

3. Semester, a. Bauingenieure.

Meissner : Mechanik, II. Teil, mit Übungen. Baeschlin : Vermessungskunde II. Rohn: Baustatik I mit Übungen. Schweitzer; Physik I. Kummer; Maschinenlehre I mit Übungen. Schar dt: Technische Geologie. Empfohlen : Hirsch : Höhere Mathematik III mit Übungen. Franel: Dasselbe Französisch.

953 b. Kulturingenieure.

Bäschlin: Vermessungskunde II. Rohn; Baustatik I mit Übungen.

Schweitzer: Physik I. Kummer; Maschinenlehre I mit Übungen.

Schardt : Allgemeine Geologie. Düggeli : Botanik und Bodenkunde I. Zwicky : Technisches Rechnen ; Übungen (Flächenrechnen).

c. Vermessungsingenieure.

Meissner: Mechanik, II. Teil, mit Übungen. Bäschlin; Vermessungskunde II. Schweitzer ; Physik I. Schardt: Allgemeine Geologie. Zwicky: Erd- und Strassenbau mit Übungen. Barbieri: Photographie I; photographisches Praktikum. Graf: Modellieren.

Empfohlen ; Hirsch : Höhere Mathematik III mit Übungen. Franel : Dasselbe französisch. Düggeli: Botanik und Bodenkunde I.

5. Semester, a. Bauingenieure.

Rohn: Brückenbau mit Übungen. Schule: Technologie des matériaux II (fer). Narutowicz; Grundbau mit Übungen; Wasserbau I .mit Übungen. Becker: Topographisches Zeichnen. Rolli: Verkehrsrecht II (Personen- und Obligationenrecht). Wyssling: Elektrische Anlagen I. Empfohlen: Roth: Hygiene der Wasserversorgung.

b. Kulturingenieure.

Rohn: Brückenbau II mit Übungen. Narutowicz: Grundbau mit Übungen; Wasserbau I mit Übungen. Zwicky: Erd- und Strassenbau mit Übungen, Kulturtechnik I mit Übungen. Girsberger: Katasterwesen. Becker: Topographisches Zeichnen. Rolli; Verkehrsrecht II (Personen- und Obligationenrecht). Empfohlen: Roth: Hygiene der Wasserversorgung.

c. Vermessungsingenieure.

Bäschlin : Ausgewählte Kapitel aus der Vermessungskunde mit Übungen. Wolfer: Einleitung in die Astronomie; Übungen. Rolli: Verkehrsrecht II (Personen- und Obligationenrecht). Zwicky : Kulturtechnik I mit Übungen; Erd- und Strassenbau mit Übungen. Girsberger: Katästerwesen. Früh: Geographie der Schweiz. Wenner: Städtischer Tiefbau (Wasserversorgung und Kanalisation städtischer Ortschaften). Burger: Graphische Vervielfältigung. Becker: Topographisches Zeichnen.

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7. Semester. Hennings: Strassen- und Eisenbahnbau; Konstruktionsübungen. Studer: Eisenbahnbetrieb. Rohn: Besondere Eisenkonstruktionen mit Übungen. Wenner: Städtischer Tiefbau (Wasserversorgung und Kanalisation städtischer Ortschaften). Narutowicz : Wasserbau, ausgewählte Kapitel. Tobler : Elektrische Signalapparate für Eisenbahnen. Rolli: Verkehrsrecht II (Personen- und Obligationenrecht); technisches Recht (Baurecht, Eisenbahnrecht und Wasserrecht). Platter: Grundlehren der Nationalökonomie. Charton: Economie politique. Bäschlin: Erdmessnng; geodätisches Praktikum.

Becker: Topographisches Zeichnen.

III.

Maschineningenieurschule (7 Semester).

Vorstand : Prof. Escher.

1. Semester. Hirsch : Höhere Mathematik I mit. Übungen.

Franel: Dasselbe französisch. Grossmann: Darstellende Geometrie mit Übungen. Kollros: Dasselbe französisch. Geiser: Analytische Geometrie mit Übungen. Meyer: Maschinenzeichnen (Vorlesung und Übungen). Treadwell: Chemie.

3. Semester. Meissner: Mechanik, II. Teil, mit Übungen.

Weber: Physik (Wärmelehre). Meyer: Maschinenelemente mit Konstruktionsübungen. Escher: Mechanische Technologie II (Materialverarbeitung). Empfohlen: Hirsch: Höhere Mathematik III mit Übungen. Franel : Dasselbe französisch. Meissner : Elastizitätstheorie mit Anwendung auf Platten und Scheiben. Escher : Papierfabrikation; technologisches Praktikum.

5. Semester.

a. Maschineningenieure.

Prdsil : Hydraulische Motoren II ; Konstruktionsübungen ; Übungen in der hydraulischen Abteilung des Maschinenlaboratoriums.

Stodola; Wärmekraftmaschinen I (Grundlagen, Steuerungen) mit Übungen; Übungen in der kalorischen Abteilung des Maschinenlaboratoriums. Weber: Theoretische Elektrotechnik II. Wyssling: Elektrische Anlagen I. Empfohlen : Fliegner : Theoretische Maschinenlehre II (Mechanische Wärmetheorie und Dampfmaschinen), mit Übungen. Farny: Elektrische Maschinen I. Escher: Mechanische Technologie IV (Spinnerei, Portsetzung; Weberei); Papierfabrikation. Roth : Gewerbehygiene.

955 b. Elektroingenieure.

Stodola: Grundlagen der Wärmekraftmaschinen. Weber: Theoretische Elektrotechnik II; Elektrotechnisches Laboratorium.

Wyssling : Elektrische Anlagen I. Farny : Elektrische Maschinen I.

Empfohlen: Prasil: Konstruktionsübungenin hydraulischen Motoren; Übungen in der hydraulischen Abteilung des Maschinenlaboratoriums.

Stodola: Übungen in der kalorischen Abteilung des Maschinenlaboratoriums. Löhle: Baukonstruktionslehre. Baur: Allgemeine Elektrochemie. Roth: Gewerbehygiene.

7.Semester. Löhle: Baukonstruktionslehre. Weber; Elektrotechnisches Laboratorium; Wechselstromsysteme und Wechselstrommotoren; Arbeiten über Wechselstromsysteme und Wechselstrommotoren. Meyer: Dampfkessel. Stodola: Dampfturbinen; Maschinenkonstruieren und Entwerfen vollständiger Wärmekraftanlagen; Übungen in der kalorischen Abteilung des Maschinenlaboratoriums. Prasil: Konstruktionsübungen über Fabrikanlagen ; ausgewählte Kapitel über hydraulische Anlagen; Übungen in der hydraulischen Abteilung des Maschinenlaboratoriums. Farny : Bau von Dynamomaschinen, II. Teil ; Maschinenkonstruieren; Demonstrationen in der elektrischen Abteilung des Maschinenlaboratoriums. Wyssling ; Elektrische Zentralanlagen, II. Teil; Übungen und Konstruktionen.

Den Studierenden, die sich dem Berufe des Gasingenieurs widmen wollen, wird empfohlen, einige ergänzende Vorlesungen zn hören. Als solche sind zu nennen: Bosshard: Chemische Technologie der Wärme und der Brennmaterialien. Ott; Theorie und Praxis der Leuchtgasindustrie. Treadwell: Gasanalyse mit Übungen. Rolli: Technisches Recht (Baurecht, Eisenbahnrecht und Wasserrecht). Ceresole: Beleuchtungsindustrie (im Sommersemester).

IV. Chemische Schule (7 Semester).

Vorstand : Prof. Dr. Willstätter.

1. Semester. Rudio : Höhere Mathematik mit Übungen. Willstätter: -Anorganische Chemie. Treadwell: Analytische Chemie I.

Willstätter und Treadwell: Analytisches Praktikum. Grubenmann: Mineralogie. Empfohlen : Jaccard : Allgemeine Botanik.

3. Semester. Willstätter : Organische Chemie II (Benzolderivate).

Bosshard : Anorganische chemische Technologie (Wasser, Salze, Säuren) ; chemische Technologie der Wärme und der Brennmaterialien, Bosshard und Ceresole: Technisch-chemisches Praktikum. Weiss: Physik; physikalisches Praktikum für Anfänger. Kummer: Maschinenlehre II; Maschinenlehre III mit Übungen. Empfohlen: Schardt:

956 Allgemeine Geologie. Grubenmann: Übungen im Mineralbestimmen.

Rikli : Systematische Botanik I. Hartwich : Technische Mikroskopierübungen I (Pasern und Stärke).

5. Semester. Ceresole ; Organische Technologie (Bleicherei, Färberei, Farbstoffe). Bosshard: Metallurgie. Willstätter und Treadwell ; Analytisch-chemisches Praktikum. Bosshard und Ceresole : Technisch-chemisches Praktikum. Treadwell: Gasanalyse mit Übungen. Kummer : Maschinenlehre III mit Übungen. Roth : Gewerbehygiene. Baur : Physikalische Chemie II ; allgemeine Elektrochemie; physikalisch-chemisches und elektrochemisches Praktikum für Anfänger; elektrochemisches Praktikum für Elektrochemiker.

Empfohlen: Roth: Ernährungshygiene; Hygiene der Wasserversorgung; bakteriologische Übungen für Anfänger; bakteriologische Übungen für Vorgerücktere.

7. Semester. Willstätter und Treadwell: Analytisch-chemisches Praktikum. Bosshard und Ceresole: Technisch-chemisches Praktikum.

Jaccard und Schellenberg: Mikroskopier Übungen, II. Teil. Hartwich: Technische Mikroskopierübungen I (Pasern und Stärke).

Guggenheim: Elektrotechnik. Platter: Grundlehren der Nationalökonomie. Charton : Economie politique. Baur, Bosshard, Ceresole, Treadwell und Willstätter : Chemisches Praktikum für Vorgerückter» in sämtlichen Laboratorien.

V. Pharmazeutische Schule (4 Semester).

Vorstand : Prof. Dr. 'Hartwich.

1. Semester. Willstätter; Anorganische Chemie. Treadwell: Analytische Chemie I. Willstätter und Treadwell : Analytisches Praktikum. Grubenmann : Mineralogie. Jaccard : Allgemeine Botanik.

Schröter : Spezielle Botanik, I. Teil.

3. Semester. Weiss: Physik. Hartwich: Pharmazeutischchemisches Praktikum; Pharmakognosie ; mikroskopische Untersuchung pharmazeutischer Droguen ; Lebensmittelanalyse mit Übungen. Willstätter: Organische Chemie II (Benzolderivate). Roth; Ernährungshygiene. Schröter: Pharmazeutische Botanik. Empfohlen; Weiss: Physikalisches Praktikum für Anfänger. Hartwich: Technische Mikroskopierübungen I (Fasern und Stärke); pharmakognostische Übungen für Vorgerücktere. Roth: Bakteriologische Übungen (für Anfänger und für Vorgerücktere). Jaccard und Schellenberg : Mikroskopierübungen, II. Teil.

Den Studierenden der Abteilungen IV, V und IX, welche sich als Nahrungsmittel-Chemiker ausbilden wollen, werden speziell folgende Vorlesungen und Übungen empfohlen:

957 Hartwich ; Technische Mikroskopierübungen I (Pasern und Stärke); gerichtlich-chemisches Praktikum; Lebensmittelanalyse mit Übungen. Rikli: Systematische Botanik, I. Teil. Roth: Ernährungshygiene; Hygiene der Wasserversorgung.

VI. Forstschule.

(Bisher 6, künftig 7 Semester.)

Vorstand : Prof. Decoppet.

1. Semester. Rudio ; Höhere Mathematik mit Übungen. Winterstein ; Anorganische Chemie. Jaccard : Allgemeine Botanik. Schröter : Spezielle Botanik, I. Teil. C.Keller; Allgemeine Zoologie. Schar dt: Allgemeine Geologie. Zwicky : Planzeichnen ; technisches Rechnen.

Früh: Meteorologie und Klimatologie (physikalische Geographie).

Empfohlen: C. Keller: Zoologisches Praktikum für Forst- und Landwirte.

3. Semester. Weiss: Physik. Engler: Waldbau I; Exkursionen und Übungen zum Waldbau. Schuhe: Agrikulturchemie, I. Teil (Pflanzenernährungslehre). Schellenberg : Pflanzenpathologie.

Jaccard und Schellenberg: Mikroskopierübnngen (II. Teil). Platter: Grundlehren der Nationalökonomie. Charton: Economie politique.

Grubenmann : Makroskopisches Gesteinsbestimmen.

5. Semester. Felber: Forsteinrichtung; Forstbenutzung und Technologie; Exkursionen und Übungen. Engler: Waldbau, II. Teil (ausgewählte Kapitel). Zwicky: Erd- und Strassenbau mit Übungen; Mechanik mit Übungen. Rolli: Verkehrsrecht (Personen und Obligationenrecht).

Platter: Finanzwissenschaft. Charton: Science financière.

VII.

Land-wirtschaftliche Schule.

(Bisher 5, künftig 6 Semester.)

Vorstand: Prof. Dr. Laur.

I.Semester. J. Keller : Mathematik. Winterstein : Anorganische Chemie. Jaccard : Allgemeine Botanik. Schröter : Spezielle Botanik, I.Teil. C.Keller: Allgemeine Zoologie. Schardt: Allgemeine Geologie. Platter: Grundlehren der Nationalökonomie. Charton ; Economie politique. Laur: Betriebslehre I (Agrargeschichte und Einführung in die Wirtschaftswissenschaften des Landbaues). Empfohlen : Schröter : Alpenflora. C. Keller : Zoologisches Praktikum für Forstund Landwirte.

958 3. Semester. Weiss : Physik. Laur ; Betriebslehre III. Moos : Allgemeine Tierproduktionslehre. Früh: Meteorologie und Klimatologie (physikalische Geographie). Schellenberg ; Bodenkunde ; Beackerung und Düngung; Pflanzenpathologie. Düggeli: Bakteriologie, I. Teil. Schulze; Agrikulturchemie, I. Teil (Pflanzenernährungslehre); Übungen im agrikulturchemischen Laboratorium. Jaccard und Schellenberg : Mikroskopierübungen (II. Teil). 0. Keller : Landwirtschaftliche Maschinen und Geräte, I. Teil. Grubenmann: Makroskopisches Gesteinsbestimmen. Empfohlen: Platter; Finanzwissenschaft. Charton : Science financière. Winterstein ; Chemie der Milch und Milchprodukte ; Untersuchung landwirtschaftlich wichtiger Produkte. Schellenberg: Grundlagen der Pflanzenzüchtung.

5. Semester. Laur: Betriebslehre (Schluss). Moos: Rindviehzucht II; Kleinviehzucht; landwirtschaftlich-seminaristische Übungen; Alpwirtschaft.

Düggeli : Agronomische Übungen (Milchuntersuchung);Bakteriologischee Übungen.Girsberger:: Landwirtschaftliches Meliorationswesen. Schellenberg: Agronomische Übungen; Wein- und Mostbereitung. Peter: Molkereiwesen: Technik II und milchwirtschaftliche Betriebslehre. Rolli: Verkehrsrecht (Personenund Obligationenrecht). Zschokke : Gesundheitspflege der Haustiere.

Empfohlen: Schulze: Landwirtschaftlich-chemische Technologie {Zucker- und Spiritusfabrikation). Heuscher: Fischerei und Viehzucht.

VIII. Abteilung für Fachlehrer in Mathematik und Physik (8 Semester).

Vorstand : Prof. Dr. Grossmann.

1. Semester. Hirsch : Höhere Mathematik I mit Übungen.

Franel: Dasselbe französisch. Geiser: Analytische Geometrie mit Übungen. Grossmann: Darstellende Geometrie mit Übungen. Kollros; Dasselbe französisch.

3. Semester. Hirsch: Höhere Mathematik III mit Übungen.

Franel: Dasselbe französisch. Meissner : Mechanik II mit Übungen.

Weber: Physik (Wärmelehre). Grossmann: Geometrie der Lage; mathematische Übungen. Kollros: Dasselbe französisch.

5. und 7. Semester. Hurwitz: Zahlentheorie; Mathematisches Seminar. Meissner: Mechanisches Seminar; Schwingungsprobleme der Mechanik; Elastizitätstheorie mit Anwendung auf Platten und Scheiben. Bäschlin: Vermessungskunde II; Erdmessung. Weiss: Physikalisches Praktikum für Anfänger; travaux scientifiques dans les laboratoires de physique. Weber: Theoretische Elektrotechnik II; Wechselstromsysteme und Wechselstrommotoren ; Theorie der abso-

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luten magnetischen und elektrischen Messungen; wissenschaftliche Arbeiten in Physik. Cherbuliez ; Geschichte der Physik von Newton bis an das Ende des 18. Jahrhunderts (III. Teil). Wolfer: Einleitung in die Astronomie; Übungen dazu; Theorie der Finsternisse. Medicus: Grundlinien eines Systems der Philosophie; Kant; Pädagogische Prinzipienfragen.

IX. Abteilung für Fachlehrer in Naturwissenschaften (bisher 6, künftig 8 Semester).

Vorstand: Prof. Dr. Früh.

1. Semester. Rudio : Höhere Mathematik mit Übungen. Willstätter : Anorganische Chemie. Treadwell : Analytische Chemie I.

Willstätter und Treadwell : Chemisches Praktikum. Grubenmann: Mineralogie. Jaccard; Allgemeine Botanik. Schröter: Spezielle Botanik, I. Teil.

3. Semester. Weiss: Physik. Willstätter: Organische Chemie II (Benzolderivate). Willstätter und Treadwell: Chemisches Praktikum (inklusive Vorlesungsversuche). Grubenmann : Übungen im Mineralbestimmen ; mineralogisch-petrographische Übungen am Mikroskop (Anfängerpraktikum).

Schardt: Allgemeine Geologie. Früh: Meteorologie und Klimatologie (physikalische Geographie). Lang: Vergleichende Anatomie.

5. Semester.

a. Botanisch-zoologische Richtung.

Hescheler: Zoologisch-vergleichend-anatomisches Vollpraktikum.

Schlaginhaufen : Grundzüge der Anatomie des Menschen mit besonderer Demonstrationsstunde. Roth: Bakteriologische Übungen für Anfanger. Düggeli: Bakteriologische Übungen (speziell für Botaniker, Landwirte und Molkereitechniker) für Anfänger. Standfuss : Ausgewählte Kapitel aus der Biologie der Insekten. Früh: Geographie der Schweiz. Schröter und Früh : Seminaristische Übungen. Jaccard : Pflanzenanatomisches Halbpraktikum. Schröter : Botanisch-systematisches Praktikum. Schellenberg : Pflanzenpathologie. Jaccard und Schellenberg : Mikroskopierübungen dazu. Rikli: Kryptogamen I.

Empfohlen : Schröter : Alpenflora ; das Problem der Form im Pflanzenreich. Standfuss: Spezielle Insektenkenntnis I.

b. Chemisch-physikalische Richtung.

Weiss: Physikalische Übungen für Anfänger. Baur: Physikalische Chemie II ; physikalisch-chemisches und elektrochemisches

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Praktikum für Anfänger; allgemeine Elektrochemie ; elektrochemisches Praktikum für Elektrochemiker. Willstätter und Treadwell: Analytisch-chemisches Praktikum. Bosshard und Ceresole: Technischchemisches Praktikum. Schvlse: Übungen im agrikultur-chemischen Laboratorium. Bosshard; Anorganische chemische Technologie (Wasser, Salze, Säuren). Früh : Geographie der Schweiz. Schroter und Früh: Seminaristische Übungen. Empfohlen: Schlaginhaufen: Grundzüge der Anatomie des Menschen mit besonderer Demonstrationsstunde. Roth: Hygiene der Wasserversorgung; Ernährungshygiene.

c. Geologisch-mineralogische Richtung.

Grubenmann: Mineralogisch-petrographisches Praktikum (für Vorgerücktere). Rollier: Stratigraphie I (Paläozoikum). Schlaginhaufen: Grundzüge der Anatomie des Menschen mit besonderer Demonstrationsstunde. Früh : Geographie der Schweiz. Schröter : Die Plora der Vorwelt. Schröter und[Früh : Seminaristische Übungen. Rallier: Petrefaktenkunde I mit Übungen: Brachyopoden und Articulaten.

Empfohlen: Baur: Physikalische Chemie II. Früh: Länderkunde der atlantischen Staaten Europas (Skandinavien, Niederlande, Prankreich). Roth: Hygiene der Wasserversorgung; Ernährungshygiene.

Ferner für Absolventen des früheren Normalstndienplanes.

Willstätter und Treadwell : Analytisch-chemisches Praktikum.

Bosshard und Ceresole: Technisch-chemisches Praktikum. Baur, Bosshard, Ceresole, Treadwell und Willstätter: Chemisches Praktikum für Vorgerücktere in sämtlichen Laboratorien. Bosshard: Chemische Technologie der Wärme und der Brennmaterialien. Treadivell: Gasanalyse (mit Übungen). Hartwich: Lebensmittelanalyse mit Übungen. Weiss: Travaux scientifiques dans les laboratoires de physique. Grubenmann : Arbeiten im chemischen Laboratorium des mineralogisch-petrographischen Institutes. Schar dt: Anleitung zu wissenschaftlichen Arbeiten (nur für cand. geol.). Hartwich : Technische Mikroskopierübungen (Fasern und Stärke). Schröter : Naturwissenschaftliche Skizzen von einer Reise um die Erde (mit Projektionen). Lang : Leitung selbständiger Arbeiten. C. Keller : Zoologisches Praktikum für Land- und Forstwirte; Abstammungsgeschichte der Haustiere ; der gegenwärtige Stand des Darwinismus.

Roth: Bakteriologische Übungen für Vorgerücktere. Düggeli: Bakteriologische Übungen (speziell für Botaniker, Landwirte und Molkereitechniker) für Vorgerücktere. Wolfer : Einleitung in die Astronomie; Übungen dazu. Medicus: Grundlinien eines Systems der Philosophie; Kant; pädagogische Prinzipienfragen.

961 X. Militärschule.

Vorstand: Prof. Wille, Oberstkorpskommandant.

Affolter; Waffenlehre; praktische Ballistik, I. Teil; innere Ballistik. Becker: Militärtopographie. Bernard: Reiten. Fiedler: Schiessen der Infanterie; Schiesstheorie; Schiessübungen. Geraci : Fechten. Häne: Geschichte des schweizerischen Wehrwesens und der Schweizer Kriege mit Demonstrationen im Landesmuseum.

J. Meyer : Vergleichende Betrachtungen über die taktischen Reglemente der verschiedenen Armeen. Schwyter: Pferdekenntnis und Pferdepflege. Steinbuch: Kriegsgeschichte; Grundsätze der Taktik.

R. Weber: Befestigungslehre, I.Teil; Feld-und Behelfsbefestigung.

Wille: Heeresorganisation; Militärpädagogik. Empfohlen: Becker: Militärgeographie der Schweiz. Fiedler: Schiesslehre. Geiser: Elemente der Ballistik. B. Zschokke ; Militärische Sprengtechnik.

Anmerkungen. Die Abteilung für Militärwissenschaften hat die Aufgabe, Offizieren der schweizerischen Armee die Gelegenheit zu geben, ihre militärischen Kenntnisse zu erweitern und zu vertiefen. Sie dient zur Vorbereitung der Instruktionsoffiziere der fechtenden Truppengattungen für den Lehrberuf. -- Der Lehrgang für die regulären Studierenden der Militärschule, umfasst drei aufeinanderfolgende Semester. Vorlesungen, Seminarien und Übungen an der Militärschule sind honorarfrei. Die Aufnahmebedingungen sind durch Art. 9 der Verordnung betreffend die Abteilung für Militärwissenschaften an der Eidgenössischen Technischen Hochschule vom 27. März 1911 geregelt.

XT. .Allgemeine Abteilung (Freifächer).

Vorstand : Prof. Dr. Seippel.

a. Philosophische und staatswissenschaftliche Sektion.

1. Literatur, Sprachen und Philosophie, Baumgartner : Deutsche Sprache (für Nichtdeutsche). Ermatinger : Goethes Faust, I. Teil ; Gottfried Kellers Leben und Werke; Weltanschauungsprobleme im Spiegel der neueren deutschen Literatur. Förster: Moderne Erziehungslehre und Erziehungsmethoden in kritischer Beleuchtung; Grundfragen der Charakterbildung; psychologische Gesichtspunkte für die sittlich religiöse Jugendunterweisung. K. Frey: Dantes « Hölle » (Rezitation und Interpretation einer eigenen Übersetzung).

Medicus : Grundlinien eines Systems der Philosophie ; Kant ; pädagogische Prinzipienfragen ; philosophische Übungen im Anschluss an Fichtes Anweisung zum seligen Leben. Pizzo : Dante e la Divina Commedia; G. Leopardi (la vita e le opere); corso elementare di lingua italiana; esercizi-di lingua parlata, di traduzione e di composizione. Saitschick : Das Drama Shakespeares (Hamlet und Sturm) ;

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Tolstois Charakter und Werke ; Goethes Faust, II. Teil ; russische Sprache für Anfänger ; russische; Sprache für Vorgerücktere. Schär : Henrik Ibsens Leben und Werke; deutsche Frauenlyrik. Seidel: Die englische Pädagogik in Vergangenheit und Gegenwart als Ausdruck der sozialen Zustände; Adolf Diesterweg, seine Zeit, sein Leben und Wirken. Seippel: Taine, l'homme et l'oeuvre; Molière; actualités littéraires; exercices littéraires, discussions; cours moyen de langue française. Vetter: Englischer Elementarkurs; moderne englische Erzähler ; Lektüre und Erklärung von Shakespeares Othello.

Wreschner: Experimentelle Pädagogik.

2. Historische und politische Wissenschaften. Brun : Leonardo da Vinci und seine Schüler ; kunstgeschichtliche Übungen. Chartern: Economie politique; science financière. J.Frey; Finanzierung, technisch-industrieller Unternehmungen. Guilland: La Terreur, les guerres de la Révolution et les débuts de Bonaparte; la Chine et le Japon : les pays, les moeurs, les civilisations ; Etats de l'Amérique du Sud: Argentine, Brésil, Chili, flâne: Geschichte des schweizerischen Wehrwesens und der Schweizerkriege mit Demonstrationen im Landesmuseum. Heierli; Urgeschichte der Menschheit (die ältesten Spuren des Menschengeschlechts) mit Demonstrationen (Lichtbilder) und eventuell Exkursionen. Laur: Industrie und Landwirtschaft (Einführung in die Wirtschaftspolitik). Leemann: Grundbuch- und Vermessungsrecht. Oechsli: Kulturgeschichte der Schweiz im Mittelalter; schweizerische Politik. Platter: Grundlehren der Nationalökonomie; Finanzwissenschaft. Bahn; Kunstgeschichte des Altertums; die mittelalterlichen Kunstdenkmäler der Schweiz, I.Teil. Rolli: Verkehrsrecht II (Personen- und Obligationenrecht) ; technisches Recht (Baurecht, Eisenbahnrecht und Wasserrecht). Zemp ; Die Kunst des 19. Jahrhunderts (III).

3. Künste. Graf: Freihandzeichnen nach Modellen ; Modellieren ; Figurenzeichnen (Akt).

b. Mathematisch-naturwissenschaftlich-technische Sektion.

1. Mathematik und Physjk. Beyel: Rechenschieber mit Übungen ; darstellende Geometrie ; projektivische Geometrie ; Perspektive und Axonometrie. Cherbuliez: Geschichte der Physik von Newton bis an das Ende des 18. Jahrhunderts, III. Teil; histoire de la physique de Newton à la fin du 18e siècle, IIIe parte; Geschichte der theoretischen Maschinenlehre. Dumas: Equations intégrales. Grossmann: Geometrie der Lage. Hurwitz: Zahlentheorie. J. Keller: Zentralprojektion und zentrische Collineation. Kienast: Die Sätze von Castigliano und Betti (gratis); Attraktionstheorie. Kollros:

963 Géométrie de position. Kraft : Analytische Mechanik ; Vektoranalysis ; geometrischer Kalkül III. Meissner: Schwingungsprobleme der Mechanik ; Elastizitätstheorie mit Anwendung auf Platten und Scheiben.

Perrier : Elemente der Physik des Äthers. Weber : Theorie der absoluten magnetischen und elektrischen Messungen. Wolfer: Einleitung in die Astronomie; Übungen dazu; Theorie der Finsternisse.

2. Naturwissenschaften. Arbenz: Geologische Geschichte der Alpen ; Geologie der Mittelmeerländer. Constant : Thermochemie.

Düggeii: Gärung und Gärungsorganismen I. Ernst: Ausgewählte Kapitel aus Cytologie und Embryologie der Angiospermen. Fruii: Meteorologie und Klimatologie (physikalische Geographie) ; Geographie der Schweiz; Länderkunde der atlantischen Staaten Europas (Skandinavien, Niederlande, Prankreich). Grubenmann: Mineralogie; Übungen imMineralbestimmen; mineralogisch-petrographische Übungen am Mikroskop (Anfängerpraktikum) ; mineralogisch-petrographisches Praktikum (für Vorgerücktere) ; Arbeiten im chemischen Laboratorium des mineralogisch-petrographischen Institutes. Günthart: Die neuern Ergebnisse der Blüten biologie und das Problem der organischen Zweckmässigkeit. Hartwich : Technische Mikroskopierübungen I (Fasern und Stärke). Heuscher: Fischerei und Fischzucht ; Parasitologie, I. Teil; Fischkrankheiten. Heiner: Die Silikate.

C. Keller: Zoologisches Praktikum für Forst- und Landwirte; Abstammungsgeschichte der Haustiere; der gegenwärtige Stand des Darwinismus. De Quervain: Ausgewählte Kapitel der Geophysik .(Erdbebenkunde, Gletscherkunde). Rikli: Mittelmeerflora. Rallier: Petrefaktenkunde I mit Übungen : Brachiopoden und Articulaten ; Stratigraphie (Paläozoikum). Schardt: Allgemeine Geologie; Anleitung zu wissenschaftlichen Arbeiten (nur für cand. geol.).

Schellenberg: Grundlagen der Pflanzenzüchtung. Schmidlin: Geschichte der Chemie; Chemie der Alkaloide. Schröler: Die Flora der Vorwelt ; Alpenflora ; das Problem der Form im Pflanzenreich ; naturwissenschaftliche Skizzen von einer Keise um die Erde (mit Projektionen). Standfuss: Ausgewählte Kapitel aus der Biologie der Insekten ; spezielle Insektenkenntnis mit Demonstrationen, I. Teil.

Winterstein: Untersuchung landwirtschaftlich wichtiger Produkte.

3. Technische Fächer. Baragiola: Allgemeine Gärungschemie (gratis); Weinsortenkunde
(gratis). Barbieri: Photographie I; photographisches Praktikum. Becker: Kartenzeichnen.

Bertschinger: Schiffahrtseinrichtungen. Burger: Graphische Vervielfältigung.

Constant: Brennstoffe.

Farny : WechselstromKommutator-Motoren. Q-rete: Düngerfabrikation und Düngungslehre (gratis). Guggenheim: Symbolische und graphische Berechnung elektrischer Leitungen. Gull: Städtebau mit Übungen. Kummer-:

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Maschinenwesen der elektrischen Fahrzeuge (gratis) ; Ott : Theorie und Praxis der Leuchtgasindustrie. Ritter: Neuere Probleme der Baustatik. Roth: Gfewerbehygiene; Ernährungshygiene. Schweizer: Wechselstromtechnik in graphischer Behandlung. Thurnherr: Ausgewählte Kapitel aus eisernen Brücken. Tabler: Schwachstromtechnik. B. Zschokke: Grundzüge der Baukeramik.

Das Studienjahr 1911/1912 beginnt mit dem 5. Oktober 1911.

Die Vorlesungen nehmen am 17. Oktober ihren Anfang.

Die schriftlichen Anmeldungen sind spätestens bis 30. September an das Rektorat einzusenden. Sie sollen folgende Angaben enthalten : a. Name und Heimatort des Bewerbers, b. Abteilung und Jahreskurs, c. Bewilligung und Adresse des Vaters oder des Vormundes, wenn der Bewerber nicht volljährig ist. -- Beizulegen sind ein Ausweis über das zurückgelegte 18. Altersjahr, ein Sittenzeugnis, sowie Zeugnisse über wissenschaftliche Vorbereitung und allfällige praktische Berufstätigkeit.

Die Aufnahmeprüfungen beginnen am 5. Oktober. Über die geforderten Kenntnisse gibt das Aufnahmeregulativ Aufschluss, das nobst dem Programm und dem Anmeldeformular von der Kektoratskanzlei bezogen werden kann.

Z ü r i c h , den 3. August 1911.

Der Rektor der Eidg. Technischen Hochschule: TJ. Gri-vihemiiami.

Ausschreibung von Zollgehülfenstellen.

Anmeldungen von Bewerbern für die bei der eidgenössischen Zollverwaltung zur Erledigung gelangenden oder neu zu besetzenden Stellen von Z o l l g e h ü l f e n U. K l a s s e werden von der unterzeichneten Amtsstelle jederzeit entgegengenommen.

Als Zollgehülfen werden nur solche Bewerber angestellt, die körperlich, insbesondere auch hinsichtlich der Hör- und Seh-

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organe, unbedingt tauglich sind, guten Leamund gemessen und sich über genügende Kenntnisse mindestens zweier Landessprachen, sowie über einen dem Besuch einer vierklassigen Sekundärschule entsprechenden Grad allgemeiner Bildung ausweisen können.

Geläufige, deutliche Handschrift ist unerlässlich.

Den Vorzug erhalten Bewerber, welche höhere Mittelschulen (Gymnasien, Handelsschulen, Industrieschulen etc.) absolviert haben,, oder deren bisherige Betätigung auf merkantilen Gebieten besondere Eignung für den Zolldienst voraussetzen lässt.

Es können nur Schweizerbürger berücksichtigt werden, welche das handlungsfähige Alter erreicht, jedoch das 30. Altersjahr noch nicht überschritten und, wenn militärpflichtig, die Rekrutenschule, bestanden haben.

Um sich über ihren Bildungsgrad auszuweisen, haben diejenigen Kandidaten, deren Anstellung in Frage kommen kann, eine Prüfung zu bestehen. Die Abhaltung solcher Prüfungen richtet sich nach dem Personalbedarf.

Die Anstellung erfolgt zunächst probeweise auf 12 Monate mit Fr. 160 monatlicher Besoldung. Nach Absolvierung der Probezeit kann definitive Wahl durch den Bundesrat 'erfolgen, vorausgesetzt, dass Leistungen und Verhalten in jeder Hinsicht befriedigt haben, und dass nicht sonstige Gründe der Wahl entgegenstehen. Die Zollverwaltung behält sich jedoch ausdrücklich vor, probeweise angestellte Bewerber während oder nach Ablauf der Probezeit ohne weitere Entschädigung zu entlassen, wenn aus irgend einem Grunde die Eignung für den Zolldienst als nicht unbedingt vorhanden erachtet wird.

Der Anfangsgehalt bei definitiver Anstellung als Zollgehülfe II. Klasse beträgt Fr. 2200, mit gesetzlichem Maximum yon Fr. 3800. Für Bewerber mit abgeschlossenen akademischen Studien kann die Anfangsbesoldung angemessen erhöht werden.

Der Anmeldung, die in wenigstens zwei Landessprachen abgefasst sein soll, sind die nötigen Ausweise über Schulbildung und bisherige Tätigkeit, ein Leumunds- und ein ärztliches Gesundheitszeugnis, sowie das Militärdienstbüchlein beizulegen.

B e r n , den 21. August 1911.

(2.).

Schweiz. Oberzolldirektion.

Bandesblatt. 63. Jahrg. Bd. m.

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Rekrutierung des eidg. Grenzwachtkorps.

Als Wegleitung für solche Schweizerbürger, welche in das G r e n z w a c h t k o r p s der schweizerischen Zollverwaltung einzutreten wünschen, diene die Mitteilung, dass nur Aspiranten von mindestens 168 cm Körperlänge und von kräftigem Körperbau, welche im Auszug der schweizerischen Armee eingeteilt sind und das achtundzwanzigste Altersjahr noch nicht überschritten haben, berücksichtigt werden. Jeder Bewerber hat sich über den Besitz der bürgerlichen Ehrenfähigkeit, guten Leumund, sowie über eine ordentliche Schulbildung auszuweisen. Kenntnis einer zweiten Landessprache ist erwünscht.

Im ersten Dienstjahr (Rekrutenjahr) wird ein Tagessold von Fr. 4 ausgerichtet, vom zweiten Dienstjahr an ein Jahresgehalt, der für Grenzwächter Fr. 1700 bis Fr. 2300 beträgt mit entsprechender Erhöhung für Gefreite und Unteroffiziere, gemäss den Bestimmungen des Bundesgesetzes über die Organisation der Zollverwaltung vom 4. November 1910. Überdies erhalten die Grenzwächter, Rekruten inb.egriffen, freie Unterkunft für ihre Person und freie Dienstkleidung nach Vorschrift.

Selbstverfasste schriftliche Anmeldungen von Bewerbern, welche obigen Anforderungen entsprechen, werden von den eidgenössischen Grenzwachtchefs in Basel (I. Zollkreis), Schaffhausen (II. Zollkreis), Chur (IH. Zollkreis), Lugano (IV. Zollkreis), Lausanne (V. Zollkreis) und Genf (VI. Zollkreis) entgegengenommen und müssen von den nötigen Ausweispapieren (Militärdienstbüchlein, Leumundszeugnis, Zeugnisse über bisherige Tätigkeit) begleitet sein.

B e r n , den 21. August 1911.

(2.).

Schweiz. Oberzolldirektion.

Besetzung von Zollaufseherstellen.

Zur Besetzung von Zollaufseherstellen bei der Zollverwaltung werden Anmeldungen von Schweizerbürgern, welche das handlungsfähige Alter erreicht, jedoch das 30. Altersjahr noch nicht überschritten haben, jederzeit entgegengenommen.

967 Verlangt wird, nebst bürgerlicher Ehrenfähigkeit und gutem Leumund, Gewandtheit im Lesen, Schreiben und Rechnen, sowie körperliche Tauglichkeit, namentlich auch hinsichtlich Sehschärfe und Gehör. Bewerber, die sich über Sprachkenntnisse ausweisen können, werden bevorzugt.

Die Anstellung erfolgt zunächst probeweise auf 6 Monate und dann auf unbestimmte Zeit bei einer Besoldung, die im Anfang Fr. 1800 beträgt und bis auf Fr. 2800 im Maximum steigen kann.

Selbstverfasste schriftliche Anmeldungen sind an die Zollkreisdirektionen in Basel, Schaffhausen, Chur, Lugano, Lausanne und Genf zu richten und müssen von den nötigen Ausweispapieren (Militärdienstbüchlein, Leumundszeugnis, Zeugnisse über bisherige Tätigkeit) begleitet sein.

B e r n , den 21. August 1911.

(2.).

Schweiz. Oberzolldirektion.

Verpfändung einer Eisenbahn.

Der Verwaltungsrat der elektrischen Trambahn-Gesellschaft Lugano-Tesserete stellt das Gesuch, es möchte ihm bewilligt werden, die zirka 8 km lange Linie von Lugano nach Tesserete, samt Zugehör, elektrischen Einrichtungen und Betriebsmaterial im Sinne von Art. 9 des Bundesgesetzes betreffend Verpfändung und Zwangsliquidation von Eisenbahnen, vom 24. Juni 1874, im II. Rang zu verpfänden behufs Sicherstellung eines Anleihens von Fr. 215,000, das zur Deckung der Kosten der Vollendung der Bahn verwendet werden soll.

Die Linie ist schon im I. Rang zur Sicherstellung eines Anleihens von Fr. 250,000 verpfändet.

Soweit die Bahn auf der Strasse angelegt ist, ergreift das Pfandrecht ausser Oberbau, Betriebsmaterial und Zugehör lediglich das Recht zur Benützung der Strasse für die Bahnanlage nach Massgabe des kantonalen Pflichtenheftes, nicht aber auch den Strassengrund.

Gesetzlicher Vorschrift gemäss wird dieses Begehren hiermit öffentlich bekannt gemacht unter Ansetzung einer mit dem

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30. August 1911 zu Ende gehenden Frist, binnen welcher allfällige 'Einsprachen gegen die beabsichtigte Verpfandung dem Bundesrat schriftlich einzureichen sind.

B e r n , den T.August 1911.

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(2..)

Im Namen des Schweiz. Bundesrates, Schweiz. Bundeskanzlei.

Verpfändung einer Eisenbahn.

Die Direktion der Berner Alpenbahn-Gesellschaft Bern-Lötschberg-Simplon stellt das Gesuch, es möchte ihr bewilligt werden, die 60 km lange Eisenbahn von Frutigen durch den Lötschberg nach Brig samt Zugehören und Betriebsmaterial im Sinne von Art. 9 des Bundesgesetzes vom 24. Juni 1874 über Verpfändung und Zwangsliquidation von Eisenbahnen, im II. Rang zu verpfänden behufs Sicherstellung eines Anleihens von Fr. 23,000,000, das zur Vollendung der Bahn verwendet werden soll.

Die Linie ist im I. Rang zur Sicherstellung eines Anleihens von Fr. 29,000,000 verpfändet.

Gesetzlicher Vorschrift gemäss wird dieses Begehren hiermit öffentlich bekannt gemacht, unter Ansetzung einer mit dem 30. August 1911 zu Ende gehenden Frist, binnen welcher allfällige Einsprachen gegen die beabsichtigte Verpfändung dem Bundesrate schriftlich einzureichen sind.

B e r n , den S.August 1911.

(2..)

Im Namen des Schweiz. Bundesrates, Schweiz. Bundeskanzlei.

Schweizerisches Bundesarchiv, Digitale Amtsdruckschriften Archives fédérales suisses, Publications officielles numérisées Archivio federale svizzero, Pubblicazioni ufficiali digitali

Bekanntmachungen von Departementen und andern Verwaltungsstellen des Bundes.

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1911

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34

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23.08.1911

Date Data Seite

951-968

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