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Schweizerisches Bundesblatt.

63. Jahrgang.

III.

No 18

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3. Mai 1911.

Kreisschreiben des

Bundesrates an sämtliche Kantonsregierungen, betreffend die Verordnung vom 25. April 1911 über die Viehverpfändung.

(Vom

25. April 1911.)

Getreue, liebe Eidgenossen !

Wir beehren uns, Ihnen zur Kenntnis zu bringen, dass wir in Ausführung von Artikel 885 des schweizerischen Zivilgesetzbuches am 25. April 1911 die Verordnung betreffend die Viehverpfändung erlassen haben O eidg. Gesetzsammlung n. F., Bd.

XXVII, S. 209). Sie enthält die vom Zivilgesetzbuch geforderten Vorschriften über die Führung der Verschreibungsprotokolle und über die Gebühren für die mit der Bestellung des Pfandrechts verbundenen Verrichtungen.

Viehpfandgläubiger können nach Artikel 885 des Zivilgesetzbuches nur Geldinstitute und Genossenschaften sein, die von der zuständigen Behörde ihres Wohnsitzkantons eine Ermächtigung zum Abschluss von Viehverschreibungen erhalten haben. Die Kantone sind nach Artikel 2 der Verordnung betreffend die Viehverpfändung verpflichtet, von der Erteilung und vom Erlöschen solcher Ermächtigungen dem eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartement ohne Verzug Mitteilung zu machen. Dieses wird ein Verzeichnis der zum Abschluss dieser Verträge zugelassenen Geldinstitute und Genossenschaften führen und von dessen Inhalt der Öffentlichkeit durch Publikation im Bundesblatt Kenntnis geben.

Bundesblatt. 63. Jahrg. Bd. III.

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Wir ersuchen Sie, unserm Justiz- und Polizeidepartement bis zum 1. N o v e m b e r 1911 erstmals diejenigen in Ihrem Kanton domizilierten Geldinstitute und Genossenschaften namhaft zu machen, die befugt sind, vom 1. Januar 1912 an als Pfandgläubiger Viehverschreibungsverträge abzuschliessen.

Im weitern erlauben wir uns, Ihnen mitzuteilen, dass wir im Anschluss an die Verordnung betreffend die Viehverpfändung folgende Formulare festgestellt haben: 1. Das F o r m u l a r für das V e r s c h r e i b u n g s p r o t o k o l l (Artikel 8, Absatz l, der Verordnung). Wir haben Beispiele in das Formular drucken lassen, um das Verständnis für dessen vorschriftsmässige Verwendung zu erleichtern. Sollten Sie von diesem mit Beispielen versehenen Formular noch weitere Exemplare wünschen, so wollen Sie uns Ihre Bestellung bis zum 31. Mai aufgeben.

2. Das A n m e l d u n g s f o r m u l a r (Artikel 7, Absatz l, der Verordnung).

3. Das A u s z u g s f o r m u l a r (Artikel 12, Absatz l, der Verordnung).

Die Beschaffung dieser Formulare nach den Ihnen unterbreiteten Mustern ist Sache der Kantone. Für das Verschreibungsprotokoll und die Anmeldeformulare ist ein Papier zu verwenden, das den Anforderungen entspricht, die wir seinerzeit für die Anfertigung der Zivilstandsregister aufgestellt haben (vgl.

Bundesratsbeschluss vom 7. Dezember 1907, A. S. n. F. XXIII, 863 und Kreisschreiben des eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartements vom 30. Dezember 1907). Für die Auszugsformulare wird ein haltbares Papier mittlerer Qualität verlangt.

Wir benützen diesen Anlass, Sie, getreue, liebe Eidgenossen, samt uns in Gottes Machtschutz zu empfehlen.

B e r n , den 25. April

1911.

Im Namen des Schweiz. Bundesrates, Der Bundespräsident:

Rächet.

Der Kanzler der Eidgenossenschaft: Schatzmann.

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Kreisschreiben des Bundesrates an sämtliche Kantonsregierungen, betreffend die Verordnung vom 25. April 1911 über die Viehverpfändung. (Vom 25. April 1911.)

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Jahr

1911

Année Anno Band

3

Volume Volume Heft

18

Cahier Numero Geschäftsnummer

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Numéro d'affaire Numero dell'oggetto Datum

03.05.1911

Date Data Seite

1-2

Page Pagina Ref. No

10 024 186

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