Bekanntmachungen der Departemente und der Ämter

Sammelfrist bis 1. August 2012

Eidgenössische Volksinitiative «Für eine öffentliche Krankenkasse» Vorprüfung Die Schweizerische Bundeskanzlei, nach Prüfung der am 12. Januar 2011 eingereichten Unterschriftenliste zur eidgenössischen Volksinitiative «Für eine öffentliche Krankenkasse», gestützt auf die Artikel 68 und 69 des Bundesgesetzes vom 17. Dezember 19761 über die politischen Rechte, gestützt auf Artikel 23 der Verordnung vom 24. Mai 19782 über die politischen Rechte, verfügt:

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1.

Die am 12. Januar 2011 eingereichte Unterschriftenliste zur eidgenössischen Volksinitiative «Für eine öffentliche Krankenkasse» entspricht den gesetzlichen Formen: Sie enthält eine Rubrik für Kanton und politische Gemeinde, in der die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner stimmberechtigt sind, sowie für das Datum der Veröffentlichung des Initiativtexts im Bundesblatt, ferner Titel und Wortlaut der Initiative, eine Rückzugsklausel, den Hinweis, dass sich strafbar macht, wer bei der Unterschriftensammlung für eine eidgenössische Volksinitiative besticht oder sich bestechen lässt (Art. 281 StGB3) oder wer das Ergebnis einer Unterschriftensammlung für eine Volksinitiative fälscht (Art. 282 StGB), sowie Namen und Adressen von mindestens sieben und höchstens 27 Urheberinnen und Urhebern der Initiative. Die Gültigkeit der Initiative wird erst nach ihrem Zustandekommen durch die Bundesversammlung geprüft.

2.

Folgende Urheberinnen und Urheber sind ermächtigt, die Volksinitiative mit absoluter Mehrheit zurückzuziehen: 1. Blanchard Jean, clos de la Fonderie 15, 1227 Carouge 2. Bloch Beat, Kalchbühlstrasse 2, 8038 Zürich

SR 161.1 SR 161.11 SR 311.0

2011-0126

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Eidgenössische Volksinitiative

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Carobbio Guscetti Marina, via Tamporiva, 6533 Lumino Christen Thomas, Rabbentalstrasse 83, 3013 Bern Deneys Heidi, rue Monique Saint-Hélier 5, 2300 La Chaux-de-Fonds Fehr Jacqueline, Ackeretstrasse 19, 8400 Winterthur Fleury Mathieu, Marcello 3, 1700 Fribourg Gilli Yvonne, Weierhofgasse 14, 9500 Wil Gobet Pierre, Forchstrasse 19, 8610 Uster Güttinger Doris, Hünenbergstrasse 56, 6006 Luzern Hanselmann Heidi, Obstadtstrasse 23, 8880 Walenstadt Ingold Maja, Alte Römerstrasse 3, 8404 Winterthur Jaquet Christiane, 60, av. de Béthusy, 1012 Lausanne Maillard Pierre-Yves, Conseiller d'Etat, 1020 Renens Paillex Roland, rue du Lac 33, 1815 Clarens Poggia Mauro, rue de Beaumont 11, 1206 Genève Prelicz-Huber Katharina, Hardturmstrasse 366, 8005 Zürich Repond Christian, rue de Gruyères 35, 1630 Bulle 1 Rossini Stéphane, chemin du Tzablo, 1997 Haute-Nendaz Savary Géraldine, avenue de France 21, 1004 Lausanne Steiert Jean-François, avenue du Général Guisan 12, 1700 Fribourg Studer Albert, Waldweg 10, 1717 St.Ursen Trepp Mathis, Loestrasse 131, 7000 Chur van Singer Christian, ch. de la Grange-Rouge 46, 1090 La Croix Zbinden Thomas, Bahnhofstrasse 13, 3400 Burgdorf Ziltener Erika, Thurwiesenstrasse 8, 8037 Zürich

3.

Der Titel der eidgenössischen Volksinitiative «Für eine öffentliche Krankenkasse» entspricht den gesetzlichen Erfordernissen von Artikel 69 Absatz 2 des Bundesgesetzes vom 17. Dezember 1976 über die politischen Rechte.

4.

Mitteilung an das Initiativkomitee: Initiative öffentliche Krankenkasse, SP Schweiz, Spitalgasse 34, 3001 Bern, und Veröffentlichung im Bundesblatt vom 1. Februar 2011.

18. Januar 2011

Schweizerische Bundeskanzlei Die Bundeskanzlerin: Corina Casanova

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Eidgenössische Volksinitiative

Eidgenössische Volksinitiative «Für eine öffentliche Krankenkasse» Die Volksinitiative lautet: I Die Bundesverfassung4 wird wie folgt geändert: Art. 117 Abs. 3 (neu) und 4 (neu) Die soziale Krankenversicherung wird von einer einheitlichen nationalen öffentlich-rechtlichen Einrichtung durchgeführt. Deren Organe werden namentlich aus Vertreterinnen und Vertretern des Bundes, der Kantone, der Versicherten und der Leistungserbringer gebildet.

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Die nationale Einrichtung verfügt über kantonale oder interkantonale Agenturen.

Diese legen namentlich die Prämien fest, ziehen sie ein und vergüten die Leistungen.

Für jeden Kanton wird eine einheitliche Prämie festgelegt; diese wird aufgrund der Kosten der sozialen Krankenversicherung berechnet.

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II Die Übergangsbestimmungen der Bundesverfassung werden wie folgt geändert: Art. 197 Ziff. 8 (neu)5 8. Übergangsbestimmungen zu Art. 117 Abs. 3 und 4 (nationale öffentlich-rechtliche Krankenkasse) Nach der Annahme von Artikel 117 Absätze 3 und 4 durch Volk und Stände erlässt die Bundesversammlung die notwendigen gesetzlichen Bestimmungen, damit die Reserven, die Rückstellungen und die Vermögen aus dem Bereich der sozialen Krankenversicherung auf die Einrichtung nach Artikel 117 Absätze 3 und 4 übertragen werden.

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Erlässt die Bundesversammlung nicht innert drei Jahren nach Annahme von Artikel 117 Absätze 3 und 4 ein entsprechendes Bundesgesetz, so können die Kantone auf ihrem Gebiet eine einheitliche öffentliche Einrichtung der sozialen Krankenversicherung schaffen.

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SR 101 Da die Volksinitiative keine Übergangsbestimmung der Bundesverfassung ersetzen will, erhält die Übergangsbestimmung zum vorliegenden Artikel erst nach der Volksabstimmung die endgültige Ziffer, und zwar aufgrund der Chronologie der in der Volksabstimmung angenommenen Verfassungsänderungen. Die Bundeskanzlei wird die nötigen Anpassungen vor der Veröffentlichung in der Amtlichen Sammlung des Bundesrechts (AS) vornehmen.

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