Eidgenössische Volksinitiative ,,Lebenslange Verwahrung für nicht therapierbare, extrem gefährliche Sexual- und Gewaltstraftäter" Zustandekommen
Die Schweizerische Bundeskanzlei, gestützt auf die Artikel 68, 69, 71 und 72 des Bundesgesetzes vom 17. Dezember 19761 über die politischen Rechte sowie auf den Bericht der Sektion Politische Rechte der Bundeskanzlei über die Prüfung der Unterschriftenlisten der am 3. Mai 2000 eingereichten eidgenössischen Volksinitiative ,,Lebenslange Verwahrung für nicht therapierbare, extrem gefährliche Sexual- und Gewaltstraftäter"2, verfügt: 1.
Die in Form eines ausgearbeiteten Entwurfs abgefasste eidgenössische Volksinitiative ,,Lebenslange Verwahrung für nicht therapierbare, extrem gefährliche Sexual- und Gewaltstraftäter" ist zustandegekommen, da sie die nach Artikel 139 Absatz 1 der Bundesverfassung verlangten 100'000 gültigen Unterschriften aufweist.
2.
Von insgesamt 207'748 eingereichten Unterschriften sind 194'390 gültig.
3.
Veröffentlichung im Bundesblatt und Mitteilung an das Initiativkomitee: Selbsthilfegruppe Licht der Hoffnung, Frau Anita Chaaban, Postfach, 9471 Buchs SG.
13. Juni 2000
Schweizerische Bundeskanzlei Die Bundeskanzlerin: Annemarie Huber-Hotz
1 2
SR 161.1 BBl 1998 4961
3336
2000-1282
Eidgenössische Volksinitiative
Eidgenössische Volksinitiative ,,Lebenslange Verwahrung für nicht therapierbare, extrem gefährliche Sexual- und Gewaltstraftäter" Unterschriften nach Kantonen Kantone
Unterschriften gültige ungültige
Zürich......................................................................
Bern ........................................................................
Luzern .....................................................................
Uri...........................................................................
Schwyz....................................................................
Obwalden................................................................
Nidwalden...............................................................
Glarus......................................................................
Zug..........................................................................
Freiburg ..................................................................
Solothurn ................................................................
Basel-Stadt..............................................................
Basel-Landschaft.....................................................
Schaffhausen...........................................................
Appenzell A.Rh. .....................................................
Appenzell I.Rh. .......................................................
St.Gallen .................................................................
Graubünden.............................................................
Aargau.....................................................................
Thurgau...................................................................
Tessin......................................................................
Waadt......................................................................
Wallis......................................................................
Neuenburg...............................................................
Genf ........................................................................
Jura..........................................................................
22 061 11 017 4 045 511 1 578 204 281 594 913 2 095 12 278 1 018 1 971 978 3 260 1 017 30 606 5 694 12 929 7 534 20 595 5 516 45 315 1 131 1 171 78
1 318 982 403 21 153 3 24 11 53 391 403 72 267 82 168 39 1 197 172 627 415 482 1 928 3 186 469 438 54
Schweiz ..................................................................
194 390
13 358
3337
Eidgenössische Volksinitiative
Eidgenössische Volksinitiative ,,Lebenslange Verwahrung für nicht therapierbare, extrem gefährliche Sexual- und Gewaltstraftäter" Zustandekommen Die Volksinitiative lautet: Die Bundesverfassung wird wie folgt ergänzt3: Art. 65bis (neu) Wird ein Sexual- oder Gewaltstraftäter in den Gutachten, die für das Gerichtsurteil nötig sind, als extrem gefährlich erachtet und nicht therapierbar eingestuft, so ist er wegen des hohen Rückfallrisikos bis an sein Lebensende zu verwahren. Frühzeitige Entlassung und Hafturlaub sind ausgeschlossen.
1
Nur wenn durch neue, wissenschaftliche Erkenntnisse erwiesen wird, dass der Täter geheilt werden kann und somit keine Gefahr mehr für die Oeffentlichkeit darstellt, können neue Gutachten erstellt werden. Sollte aufgrund dieser neuen Gutachten die Verwahrung aufgehoben werden, so muss die Haftung für einen Rückfall des Täters von der Behörde übernommen werden, die die Verwahrung aufgehoben hat.
2
Alle Gutachten zur Beurteilung der Sexual- und Gewaltstraftäter sind von mindestens zwei voneinander unabhängigen, erfahrenen Fachleuten unter Berücksichtigung aller für die Beurteilung wichtigen Grundlagen zu erstellen.
3
3
Art. 123a der neuen Bundesverfassung vom 18. April 1999.
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