Bundesbeschluss betreffend die Volksinitiative «Gleiche Rechte für Behinderte» vom 13. Dezember 2002

Die Bundesversammlung der Schweizerischen Eidgenossenschaft, gestützt auf Artikel 139 Absatz 5 der Bundesverfassung1 und Ziffer III des Bundesbeschlusses vom 18. Dezember 19982 über eine neue Bundesverfassung, nach Prüfung der am 14. Juni 19993 eingereichten Volksinitiative «Gleiche Rechte für Behinderte», nach Einsicht in die Botschaft des Bundesrates vom 11. Dezember 20004, beschliesst:

Art. 1 1 Die Volksinitiative vom 14. Juni 1999 «Gleiche Rechte für Behinderte» ist gültig und wird Volk und Ständen zur Abstimmung unterbreitet.

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Sie lautet5, angepasst an die Bundesverfassung vom 18. April 1999:

Die Bundesverfassung wird wie folgt geändert: Art. 8 Abs. 4 4

Das Gesetz sorgt für die Gleichstellung behinderter Menschen. Es sieht Massnahmen zur Beseitigung und zum Ausgleich bestehender Benachteiligungen vor. Der Zugang zu Bauten und Anlagen oder die Inanspruchnahme von Einrichtungen und Leistungen, die für die Öffentlichkeit bestimmt sind, ist soweit wirtschaftlich zumutbar gewährleistet.

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SR 101 AS 1999 2556 BBl 1999 7312 BBl 2001 1715 Die Volksinitiative ist noch während der Geltungsdauer der Bundesverfassung vom 29. Mai 1874 eingereicht worden. Sie nimmt deshalb auf jenen Verfassungstext Bezug und nicht auf die Verfassung vom 18. April 1999. Der Originalwortlaut der Volksinitiative verlangte eine Ergänzung der Bundesverfassung durch einen neuen Artikel 4bis.

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2000-2443

Volksinitiative «Gleiche Rechte für Behinderte»

Art. 2 Die Bundesversammlung empfiehlt Volk und Ständen, die Initiative abzulehnen.

Ständerat, 13. Dezember 2002

Nationalrat, 13. Dezember 2002

Der Präsident: Gian-Reto Plattner Der Sekretär: Christoph Lanz

Der Präsident: Yves Christen Der Protokollführer: Christophe Thomann

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