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Bemerkungen.

ZUrich. Die von der M a u l - und K l a u e n s e u c h e infizirten Ställe enthalten 34 Stück Großvieh. Der Ursprung der Seuche im Bezirk Uster ist noch nicht ermittelt. Je ein Fall von M i l z b r a n d in Thalweil (Bezirk Borgen), und in Maur (Bezirk Uster).

Luzern. In den infizirten Ställen befinden sich 65 Stück Großvieh und 48 Stück Schmalvieh. Bei einem in Altishofen (Bezirk Willisau) erlegten Hunde wurde beginnende T o l l w u t h konstatirt; 15 an F l e c k f i e b e r erkrankte Schweine mußten geschlachtet werden.

Uri. Der von der M a u l - und K l a u e n s e u c h e infizirte Stall in Seedorf enthält 3 Stück Rindvieh.

Unterwaiden Ob dem Wald. Der in Lungern sporadisch aufgetretene M i l z b r a n d ist erloschen.

Glarus. Die M a u l - u n d K l a u e n s e u c h e hat sich ganz bedeutend ausgedehnt; gegenwärtig ist das Kleinthal außer Elm, das Hinterland bis Nidfurn, Haslen, das Mittelland bis Netstal verseucht; eine genaue Angabe, wie viele Ställe in den einzelnen Ortschaften infizirt sind, kann nicht gemacht werden, da die Zahl derselben stündlich zunimmt. Die Verschleppung erfolgte Anfangs des Monats Juli durch Knechte, welche aus der infizirten Alp Krauchthal durch die Ziegenherde der Gemeinde Matt gingen; zuerst erkrankte diese, dann die Ziegenherden von Schwanden, Mitlödi, Sool, Schwändi, Ennetbühl etc. Zuletzt ist die Seuche noch in Glarus und in Eunenda aufgetreten. Die von der Sanitätskommission angeordneten Maßregeln blieben erfolglos. Unterm 13. Juli hat sodann die Standeskommission über die Gemeinden Matt, Schwanden, Schwändi, Mitlödi und Sool, sowie auch über die angrenzenden Gemeinden Elm, Engi, Nidfurn, Haslen, Ennenda und Glarus Weide-, Stall- und Ortsbann verhängt. Vier Fälle von M i l z b r a n d wurden in Elm und Engi konstatirt.

Freiburg. Die Einschleppung der M a u l - und K l a u e n s e u c h e auf die Alp von Combes d'Allières in der Gemeinde Montbovon erfolgte durch Vieh aus der benachbarten Gemeinde Châtelard (Kanton Waadt).

Bundesblatt. 35. Jahrg. Bd. III.

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Solothurn. Je ein Fall von M i l z b r a n d in Grenchen (Bezirk Lebern) und in Oensingen (Bezirk Balsthal).

Schaffhausen. In einigen Gemeinden des Kantons ist unter den Schweinen das F l e c k fi e b e r ausgebrochen.

St. Gallen. Die L u n g e n s e u c h e n f ä l l e in St. Gallen und Goldach stehen mit dem in Rorschach konstatirten in Beziehung, da die Thiere aus dem gleichen Viehtransport stammen; der Fall in Goldach gab Veranlaßung, die gesammte Viehhabe des betreffenden Stalles abzuschlachten.

Graubünden. Nach Marmela, Sur und Roffna wurde die M a u l und K l a u e n s e u c h e von Mühlen her eingeschleppt, nach Brusio und Splügen durch Vieh aus Italien ; nach Seth folgte die Infektion von Ruschein aus.

Thurgau. Die Einschleppung der M a u l - und K l a u e n s e u c h e nach Räuchlisberg erfolgte von Altnau aus; nach Ecigishofen wurde dieselbe von Ravensburg (Württemberg) und nach dem Bezirk Kreuzungen von Radolfszell (Baden) eingeschleppt. Mit Rücksicht auf die Abnahme der Seuche ist unterm 5. Juli die Wiederabhaltung von Viehmärkten, immerhin unter dem Vorbehalte sorgfältiger sanitätspolizeilicher Ueberwachung derselben, gestattet worden.

Neuenburg. Auf den von der M a u l - und K l a u e n s e u c h e infizirten Weiden befinden sich 49 Stück Groß- und 7 Stück Kleinvieh nebst einer Anzahl seucheverdächtiger Thiere.

Der neueste Ausweis über den Stand der Thierseuchen im Tirol und Vorarlberg verzeichnet für die Zeitdauer vom 15.--30. Juni 285 Höfe und 51 Alpen mit zusammen 3666 Stücken Vieh als von der M a u l - und K l a u e n s e u c h e infizirt.

Das Wochenbülletin von Italien vom 18.--25. Juni notirt circa 30,000 Fälle von M a u l - und K l a u e n s e u c h e ; weitaus die meisten wurden im Süden des Landes konstatirt.

B e r n , den 18. Juli 1883.

Schweizerisches

Handels- und Landwirthschaftsdepartement, Abtkeilnng Landwirtschaft.

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Bemerkungen.

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1883

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3

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37

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21.07.1883

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349-350

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