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Bemerkungen.

Zürich. Die von der M a u l - u n d K l a u e n s e u c h e infizirten Ställe enthalten 20 Stück Vieh. Der Ursprung der Infektion in Wetzikon, Pfäffikon und Winterthur konnte nicht ermittelt werden ; je ein Stall in Herrliberg, Fischen thal, Seen, Bertschikon und Seuzach (siehe letztes Bulletin vom 1. Juni abhin) steht noch unter Bann ; die betreffende Viehhabe ist aber infolge tierärztlicher Untersuchung als geheilt konstatirt. In Marthalen (Bezirk Andelfingen) mußte eine an M i l z b r a n d erkrankte Kuh abgethan werden.

Bern. Die M a u l - und K l a u e n s e u c h e wurde in Ruppiswyl durch ein unterm 29. Mai aus Großdietwyl (Luzern) eingeführtes Kalb eingeschleppt.

Luzern. In den von der M a u l - und K l a u e n s e u c h e infizirten Ställen befinden sich 56 Stück Groß- und 48 Stück Schmalvieh. Die Ursache der Entstehung der Seuche ist theils unermittelt geblieben, theils ist dieselbe in der gemeinschaftlichen Benutzung von Brunnen zu suchen. In drei Gemeinden des Amtes Willisau gelangte je ein Fall von T o l l w u t h zur Anzeige ; die Krankheit wurde durch fremde Hunde eingeschleppt; in einem Falle wurde Selbstentwicklung konstatirt. -- in drei Gemeinden des Amtes Willisau wurden 13 Schweine wegen Erkrankung am Fleck f i e ber geschlachtet.

Schwyz. Ein Fall von M i l z b r a n d in Schwyz; das betroffene Thier wurde abgethan.

Zug. Nach Menzingen wurde die M a u l - und K l a u e n s e u c h e durch eine Kuh aus Hinweil (Zürich) eingeschleppt; in dem infizirten Stalle stehen 11 Kühe, l Stier und 2 Ziegen.

Freiburg. Auf der infizirten Weide befinden sich 32 Stück Vieh ; die Isolirung der Herde ist angeordnet.

Solothurn. Die M a u l - und K l a u e n s e u c h e in Grenchen wurde durch Vieh, welches vom Markte in Wyl (St. Gallen) kam, eingeschleppt. In Herbetwyl (Bezirk Baisthal), Steingrube (Bezirk Solothurn), und in Grenchen (Bezirk Lebern) ist je ein Fall von M i l z b r a n d vorgekommen.

Appenzell A. Rh. Der Fall von M a u l - und K l a u e n s e u c h e in Schwellbrunn entstand in Folge von Einschleppung durch eine

160 Kuh aus der st. gallischen Gemeinde St. Peterzell; der Ursprung der Seuchenfälle in Stein und Speicher konnte nicht ermittelt werden.

Graublinden. Nach den Gemeinden Scanfs und Zuz wurde die M a u l - und K l a u e n s e u c h e durch italienisches Vieh eingeschleppt ; in Chur wurde sie bei einem aus dem Kanton Thurgau eingeführten Schlachtochsen konstatirt ; nach Tamins ist sie höchst wahrscheinlich durch Ziegen dieser Gemeinde aus der angrenzenden infizirten Gemeinde Felsberg verschleppt worden. Ueber die Entstehung der Seuche in Avers konnte etwas Bestimmtes nicht ermittelt werden.

Aargau. Es wird vermuthet, daß die M a u l - u n d K l a u e n s e u c h e nach Kulm durch Handelsvieh aus dem Toggenburg eingeschleppt worden. Ein Fall von Hundswuth in Vordemwald (Bezirk Zofingen).

Thurgau. Die Infektion im Bezirk Kreuzungen erfolgte durch aus dem Großherzogthum Baden (Konstanz und Markdorf) und aus Württemberg (Ravensburg) eingeführtes Marktvieh. Durch Verfügung vom 12. Juni hat die Regierung die Viehmärkte im ganzen Kanton bis auf Weiteres eingestellt.

Tessin. Die M a u l - und K l a u e n s e u c h e wurde aus dem Kanton Uri eingeschleppt; in dem infizirten Stalle befinden sich 4 Stück Vieh. -- In Chiasso (Bezirk Mendrisio) wurde bei einem Pferde R o t z und bei einem Maulesel H a u t w u r m konstatirt.

Neuenburg. Die Einschleppung der M a u l - und K l a u e n s e u c h e ist wahrscheinlich einem Transport Schlachtochsen, welche aus Frankreich über das Bureau Cerneux-Péquignot eingeführt wurden, zuzuschreiben.

Der neueste ,,Ausweis über den Stand der Thierseuchen in Tirol und Vorarlberg", vom 4. Juni 1883, verzeichnet auf diesen Zeitpunkt 197 Höfe, 3 Alpen und l Weide mit 786 Stück Großund 202 Stück Kleinvieh als von der M a u l - und K l a u e n s e u c h e infizirt.

o Das italienische Wochenbülletin vom 28. Mai bis 3. Juni notirt für diese Zeitdauer 1315 Fälle von M a u l - und K l a u e n s e u c h e , wovon 141 in den Provinzen Piemonts, der Lombardei, Venetiens und der Emilia.

B e r n , den 18. Juni 1883.

Schweizerisches Handels- und Landwirthschaftsdepartement.

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23.06.1883

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