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Bemerkungen.

ZUrich. Die von der M a u l - und K l a u e n s e u c h e infizirten Ställe enthalten 35 Stück Großvieh.

Bern. Am 16. Juni langte im Bahnhofe Bern ein Transport mit M a u l - u n d K l a u e n s e u c h e behafteter französischer Schweine an; sämmtliche Thiere wurden sofort geschlachtet.

Luzern. In den infizirten Ställen befinden sich 56 Stück Rindvieh und 48 Stück Schmalvieh. Wie die Einschleppung der M a u 1und K l a u e n s e u c h e nach Gunzwyl erfolgte, konnte nicht ermittelt werden. In der Stadtgemeinde Sursee wurde ein Fall von T o l l w u t h konstatirt. In Pfaffnau (Amt Willisau) mußten mehrere Hunde, die mit einem wuthkranken Hunde in Berührung kamen, abgethan und andere unter thierärztliche Aufsieht gestellt werden; ein weiterer Fall von Wuth zeigte sich in der Gemeinde Roggliswyl. Ueber das ganze Amt Willisau ist der Hundebann verhängt.

In zwei Gemeinden des Amtes Hochdorf wurden fünf und in vier Gemeinden des Amtes Willisau 6 Fälle von F l e c k f i e b e r zur Anzeige gebracht.

Uri. Auf der Alp Mettenen (Gemeinde Unterschächen} herrscht die M a u l - und K l a u e n s e u c h e unter 70 Stück Rindvieh; auf der Alp Gitschithal (Gemeinde Attinghausen) unter 80 Stück ; die sechs infizirten Ställe in Gurtnellen enthalten 27 Stück Rindvieh ; auf der infizirten Alpweide dieser Gemeinde befinden sich 35 Stück Schmal vieh.

Unterwaiden Ob dem Wald. Auf einer Voralpweide der Gemeinde Lungern sind drei Kühe an M i l z b r a n d umgestanden ; als Ursache der Krankheit vermuthet man schlechtes Trinkwasser.

Glarus. Auf der von der M a u l - und K l a u e n s e u c h e infizirten Alp Krauchthal befinden sich 180 Kühe, 30 Rinder, 50 bis 60 Kälber, circa 600 Schafe, 30 Ziegen und circa 30 Schweine.

Davon sind erkrankt 4 Kühe, l Rind und 40--50 Schafe. Von den Schafen sind die meisten durchseucht; zweifelsohne ging von ihnen die Ansteckung aus; dieselben wurden zum Theil (circa 100 Stück) aus dem Prättigau (Schiers und Luzein) über den Risetenpaß eingeführt. Ueber die Alpen Krauchthal und Riseten ist Weidebann verhängt.

260 Zug. In dem bereits im letzten Bulletin vom 15. Juni abhin aufgeführten Stalle ist die M a u l s e u c h e erloschen ; einige Stück Vieh sind noch mit der K l a u e n s e u c h e behaftet. Die Infektion des zweiten Stalles erfolgte ebenfalls durch die aus Hinweil eingeführte Kuh; der Stall enthält 9 Stück Groß- und 2 Stück'Kleinvieh.

Freiburg. Die M a u l - und K l a u e n s e u c h e auf der Alp Rio Berthoud (Gemeinde Bulle) ist erloschen. In Onnens (Saanebezirk) mußte ein an R o t z erkranktes Kavalleriepferd abgethan werden.

Basel-Stadt. In den aufgeführten 2 Ställen sind 3 Stück Großvieh an der M a u l - und K l a u e n s e u c h e erkrankt.

Basel-Landschaft.

Die Einschleppung der M a u l - u n d K l a u e n s e u c h e erfolgte verra uthlich durch Marktvieh.

Appenzell I. Rh. Auf der von der Mau l - u n d K l a u e n s e u c h e infizirten Weide befinden sich 26 Stück Vieh; eine Einschleppung der Krankheit durch fremdes Vieh konnte nicht konstatirt werden.

St. Gallen. Der verzeichnete Fall von L u n g e n s e u c h e wurde an einem Ochsen, der von Lauterach (Oesterreich) eingeführt und in Rorschach abgeschlachtet worden ist, konstatirt."

Graubünden. Nach der Gemeinde Mühlen ist die M a u l - und K l a u e n s e u c h e durch italienisches Sömmerungsvieh eingeschleppt worden ; nach Schleuis wurde sie wahrscheinlich von der benachbarten Gemeinde Ruschein, die unterdessen seuchefrei geworden ist, verschleppt ; nach Vais erfolgte die Verschleppung durch eine Schafherde der Gemeinde Schleuis. Ueber die Entstehung der Seuche in Innerferrera, Vicosoprano, Stampa und St. Moritz konnte Bestimmtes nicht ermittelt werden ; wahrscheinlich ist auch hier, wie in den Gemeinden Madulein, Sus und Davos, die Infektion italienischem Vieh zuzuschreiben. In Klosters herrscht die Seuche bei einer aus Tyrol eingetriebenen Marktviehherde.

Aargau. Ueber den Ausbruch der M a u l - und K l a u e n s e u c h e in Mönthal und Wittnau ist eine Untersuchung eingeleitet.

Thurgau. Im Bezirk Frauenfeld ist die M a u l - und K l a u e n s e u c h e im Abnehmen begriffen; in den Bezirk Weinfelden wurde dieselbe durch Marktvieh aus dem Innern des Kantons eingeschleppt.

Neuenburg. In den von der M a u l - und K l a u e n s e u c h e infizirten 2 Ställen in Verrières befinden sich 7 Stück Großvieh.

Die Einschleppung der Krankheit wird französischem Vieh zugeschrieben.

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Zufolge dem neuesten Bulletin von Elsaß-Lothringen, vom 8. Juni, ist in diesen Ländern die M a u l - und K l a u e n s e u c h e in stetem Abnehmen begriffen ; am Schlüsse des Monats Mai herrschte dieselbe noch in 23 Gemeinden mit 91 Gehöften und einem Viehbestande von 278 Stück, wovon 162 Stück erkrankt waren. In Baden wurde die Seuche bei 475 Rindern, welche sich auf 45 Gemeinden vertheilen, festgestellt. In Bayern ist im ersten Quartal 1883 die L u n g e n s e u c h e in 51 Ortschaften und 101 Ställen bei 91 Rindern vorgekommen.

Das neueste Wochenbülletin von Italien, vom 11. bis 17. Juni, notirtfür diese Zeitdauer circa 6900 Fälle von M a u l - u n d K l a u e n s e u c h e , wovon 814 in den Provinzen Piemonts, der Lombardei, Venetiens und der Emilia.

B e r n , den 3. Juli 1883.

Schweizerisches

Handels- und Landwirthschaftsdepartement, Abtheilung Landwirthschaft.

Schweizerisches Bundesarchiv, Digitale Amtsdruckschriften Archives fédérales suisses, Publications officielles numérisées Archivio federale svizzero, Pubblicazioni ufficiali digitali

Bemerkungen.

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1883

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3

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35

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Numéro d'affaire Numero dell'oggetto Datum

07.07.1883

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259-261

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