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5

Bundesblatt

77. Jahrgang.

Bern, den 13. Mai 1925.

Band II.

Erscheint wöchentlich Preis SO Franken im Jahr, 10 Franken Im Halbjahr zuzüglich Nachnahme- und Postbestellungsgebühr.

Einrückungsgebühr : 50 Kappen die Petilzeile oder deren Baum. -- Inserate franko an Stämpfli & de. in Bern.

# S T #

1972

Botschaft des

Bundesrates an die Bundesversammlung betreffend die Genehmigung der Geschäftsführung und der Rechnungen der schweizerischen Bundesbahnen für das Jahr 1924.

(Vom 6. Mai 1925.)

Wir beehren uns, Ihnen hiermit den, Geschäftsbericht und die Rechnungen der schweizerischen Bundesbahnen für das Jahr 1924 mit folgenden Bemerkungen zu unterbreiten: Baurechnung.

Die Aufwendungen für Bauten und für die Anschaffung von Betriebsmaterial sind nachstehend zusammengestellt. Zum Vergleich sind auch die Summen des Voranschlages für 1924 und die Ausgaben im Jahre 1923 aufgeführt.

Hinsichtlich der Angaben für die einzelnen Kreise ist zu beachten, dass das Bundesbahnnetz seit dem 1. Januar 1924 nicht mehr in fünf, sondern nur noch in drei Kreise eingeteilt ist.

Ausgaben Voranschlag Ausgaben im Jahr 1924 1924 im Jahr 1923 Fr.

Fr.

Fr.

A. Bau neuer Linien.

Genfer Verbindungsbahn . . .

409,082 130,000 78,081 Surbtalbahn . . . . . . . . .

-- -- -- B, Neu- und Ergänzungsbauten.

Einführung der elektrischen Zugsförderung (Kraft- und Unterwerke, Leitungen und Nebenarbeiten) 44,426,106 66,815,140 35,765,970 wovon gedeckt durch Bundesbeitrag, I. Rate -10,000,000 -- -- Übertrag Bandesblatt. 77. Jahrg. Bd. II.

34,835,188

66,945,140

35,844,051 28

386 Ausgaben im Jahr 1924

Voranschlag 1924

im Jahr 1923

Fr.

34,835,188

Fr.

66,945,140

Fr.

35,844,051

Übertrag Allgemeine Kosten, Bahnanlage und feste Einrichtungen.

Generaldirektion . . .

-- Kreis I 5,254,725 Kreis II 6,954,878 Kreis III 9,179,427 Kreis IV -- Kreis V . . . . ; . .

-- Rollmaterial, mit Inbegriff der elektrischen Fahrzeuge.

Generaldirektion . . . 28,633,046 Mobiliar und Gerätschaften . . *) 1,884,005 Hilfsbetriebe (Werkstätten). . . *) - 544,517 Notstandsarbeiten **) 101,096

-- 5,191,000 6,253,300 8,210,200 --

191,916 2,639,018 9,425,636 5,263,283 803,861 8,424,986

29,265,000 405,000 822,200 2,570,000

18,925,101 435,226 474,011 8,950,115

Total für Bahnbauten 86,297,848

119,661,840

91,377,204

Verwendungen auf Nebengeschäfte .7,377 -8,800 5,847 Die Aufwendungen für Bahnbauten und Ausrüstungen erreichen mit Einschluss des Bundesbeitragea Fr. 96,297,848. Sie sind etwas höher als diejenigen des Vorjahres, dagegen um Fr. 23,363,992 niedriger als die Voranschlagssumme.

Die Länge der den Bundesbahnen gehörenden Linien beträgt auf Ende des Berichtsjahres 2882 km. Die Anlagekosten erreichen, mit Einschluss der Ausgaben für unvollendete Bauten und der Anzahlungen für Rollmaterial, auf den gleichen Zeitpunkt Fr. 2,294,032,447 oder Fr. 795,986 per km.

Finanzielle Ergebnisse.

Der Botschaft sind am Schlüsse Auszüge aus der Betriebsrechnung, der Gewinn-und Verlustrechnung und der Bilanz beigefügt, die über die finanziellen Ergebnisse Aufschluss geben. "Wir lassen zu den einzelnen Rechnungen die üblichen Erläuterungen und Vergleichungen mit den Ergebnissen früherer Jahre folgen.

Betriebsrecmiung.

Die B e t r i e b s e i n n a h m e n für 1924 und die vorhergehenden Jahre haben betragen : *) Veränderte Buchung infolge der Reorganisation.

**) Verminderung infolge nachträglichen Einganges von Subventionsbeträgen.

387 1924

1923

1922

1913

in Millionen Franken

von von von von von von

Reisenden Gepäck Tieren Gütern Poststücken Verschiedenem

.

. . .

132,5

127,2

.

.

.

.

12,3

11*

121,i 10,o

.

.

.

.

6,7

6,4

6,5

.

.

.

.

223,2

196,a

.

.

.

.

.

.

.

.

6,5 23,3

19,5

6,5

367,7

404,5

181,7

S,i 18,9

344,2

84,5 8,5

a,.

105,2,2 8," 212,7

Voranschlagssummen . . . . . . .

375,3 352,s 412,6 208,3 Bei einer Betriebslänge von 2942 km entfallen auf i Bahnkilometer Fr. 137,495 124,981 117,000 76,491 Die reinen Betriebskosten, d. h. die Aufwendungen ohne die von den Spezialfouds getragenen Ausgaben, betragen : 19Z4

Allgemeine Verwaltung Unterhalt und Bewachung der Bahn Stationsdienst und Zugsbegleitung .

Fahr- und Werkstättedienst . . .

Verschiedene Ausgaben

1923 1922 1913 in Millionen Franken

7,4 33,î 96,» 99,e 23,4 260,5

7,o 31,6 95,7 98,2 17,s 249,8

7,2 34,4 101,o 144,4 19,s 306,3

4,a 16,8 47,0 52,s 12,8 133,i

oder auf l Bahnkilometer . . . Fr. 88,554 84,892 104,108 48,015 Als reine Betriebsüberschüsse verbleiben: 1924

.

im ganzen

1923

1922 1913

in Millionen Franken

144,0

117,9

37,»

79,e

oder auf l Bahnkilometer . . . Fr. 48,941 40,089 12,892 28,476 Der Betriebskoeffizient, der das Verhältnis der Ausgaben zu den Einnahmen darstellt, beträgt für die einzelnen Jahre: 1924

1923 1922

1913

a. bei Einrechnung der reinen Betriebskosten % 64,4 68,0 69,o 62,« b. bei Einschluss der aus den Spezialfonds bestrittene Kosten, Geschäftsbericht 8. 83, % 67,s 70,8 91,1 66,8 Diese Gegenüberstellungen zeigen, dass die Betriebsrechnung für i 924 bedeutend günstiger abschliesst als im Vorjahr.

Die E i n n a h m e n stiegen gegenüber 1923 um 36,9 Millionen Franken oder 10 % Im einzelnen macht die Vermehrung aus: Bei den Einnahmen

388

von Reisenden 4,2 °/Oj von Gepäck 10,o °/o, von Tieron 4,g °/o und von Gütern 13,s %- -D61" Fremdenverkehr war grösser als in früheren Jahren und auch der Güterverkehr wies eine Zunahme auf, zu der neben der Besserung der wirtschaftlichen Lage auch der Umstand heigetragen hat, dass gewisse, sonst ausländischen Linien zufallende Verkehre wegen dort bestehender Hemmungen vorübergehend schweizerische Linien benutzten.

Bei den A u s g a b e n trat von 1923 auf 1924 eine Vermehrung um 10,- Millionen Franken oder 4,s % ein. Die Mehrbelastung wurde hauptsächlich verursacht durch die auf 1. April 1924 eingetretenen periodischen Gehaltserhöhungen und die damit verbundene Steigerung der Beiträge an die Unfallversicherung und an die Pensions- und Hilfskasse, sowie durch den Verkehrsxuwachs. Bei den Zugskraftkosten ist die Minderausgabe für Kohlen von 3,s Millionen Pranken durch die als Folge der vermehrten Leistungen der elektrischen Lokomotiven entstandene Mehrausgabe für elektrische Kraft nahezu aufgewogen.

Die F a h r l e i s t u n g e n haben betragen: mit Dampflokomotiven

mit elektr. Lokomotiven

im ganzen

km

km

km

1924 . . 29,576,854 ,9,692,887 39,269,741 1923 . . 29,063,449 5,956,850 35,020,299 1922 . .. 27,822,683 4,427,031 32,249,714 Das Jahr 1924 weist eine Mehrleistung von 12,i °/o auf. Von 1922 auf 1923 betrug die Zunahme 8,e u/o.

Das Berichtsjahr war das erste unter der Herrschaft des neuen Gesetzes über die Organisation und Verwaltung der schweizerischen Bundesbahnen, das am 1. Januar 1924 in Kraft getreten ist. Die im Gesetz vorgesehenen organisatorischen Änderungen sind bis zum genannten Zeitpunkt oder in den ersten darauf folgenden Monaten im grossen und ganzen, reibungslos durchgeführt worden. Die bei der Vorbereitung des Gesetzes als Folge der Reorganisation vorausgesehene Personaleinsparung wurde bis Ende des Jahres 1924 bereits zu zwei Dritteln verwirklicht. Die daraus entstehende Entlastung der Betriebsrechnung beläuft sich auf Fr. 3,240,000. Der Abbau des letzten Drittels, aus dem sich weitere Ersparnisse im Betrage von etwa Fr. 1,180,000 ergeben werden, ist bereits eingeleitet. Zu den vorausberechneten Ersparnissen an Personalausgaben und sonstigen Kosten tritt eine weitere Entlastung um rund Fr. 500,000 jährlich, indem es wegen der Verminderung der Zahl der Kreise möglich geworden ist, die Einteilung des Netzes in Bahningenieurbezirke, Bahnmeister- und Vorarbeiterstrecken zweckmässiger zu gestalten und dadurch bis jetzt 52 Beamte zu ersparen. Die Summe der direkten Ersparnisse, mit der bei dem Erlass des neuen Organisationsgesetzes gerechnet worden ist, wird also zum mindesten erreicht, wenn nicht übersehritten werden.

389

Während die neue Organisation insbesondere beim Verwaltungspersonal die Einsparung von Beamten gestattete, hat anderseits die Zunahme des Verkehrs zu einer Vermehrung des Betriebspersonals genötigt.

Der gesamte P e r s o n a l b e s t a n d hat daher nur um 138 Köpfe abgenommen. In den letzten Jahren standen durchschnittlieh im Dienste: 1924 1923 1922 Festangestelltes Personal 27,923 2t7,416 27,412 Tag- und Stundenlohnarbeiter 6,239 6,648 7,742 Total Verwaltung und Betrieb 34,162 34,064 35,154 Personal für mitbetriebene Linien und für den Bau 1,008 1,244 1,719 Gesamtbestand 35,170 35,308 36,873 Abnahme von Jahr zu Jahr 138 1,565 1,637 Gewinn- und Verlustrechnung.

Unter Hinweis auf die beigedruckte Rechnung heben wir die wesentlichsten Veränderungen gegenüber den Posten des Vorjahres hervor.

Bei den E i n n a h m e n besteht erfreulicherweise ein Mehrüberschuss der Betriebsrechnung von 25 Millionen Franken.

Die A u s g a b e n weisen insgesamt einen Zuwachs von 13,j Millionen Franken auf, der durch das Anwachsen der Aufwendungen für die Verzinsung der Anleihen und der schwebenden Schulden, daneben aber in der Hauptsache durch eine ausserordentliche Abschreibung von 4,5 Millionen für Geldbeschaffungskosten und durch eine Verstärkung der Einlagen in den Erneuerungsfonds um 5,± Millionen verursacht ist.

Es verbleibt ein Aktivsaldo von 15,a Millionen Franken gegenüber einem solchen von 8,7 Millionen im Vorjahr. Der neue Überschuss ist zu einer zweiten .Abschreibung auf dem Kriegsdefizit verwendet worden.

Dieses konnte damit von seinem Höchstbestande von 210,7 Millionen im Jahre 1922 auf 191,9 vermindert werden: Bei dem günstigen Rechnungsergebnis des Berichtsjahres konnte es nicht fehlen, dass von allen Seiten der Ruf nach einem weiteren Taxabbau laut wurde. Nachdem für den Personenverkehr auf den 1. Januar 1924 durch die Wiedereinführung ermässigter Hin- und Rückfahrtsbillette eine Verbilligung eingetreten ist, wird heute dringend eine weitgehende Ermässigung für den Güterverkehr gefordert.

Zunächst sei einmal festgestellt, dass die Klage, die Gütertaxen der Bundesbahnen ständen weit höher, als der Stand der Teuerung es recht.fertige, in dieser allgemeinen Form nicht begründet ist. Es wird dabei ausser acht gelassen, dass der Gütertarif der Bundesbahnen heute nach

390

einem ganz anderen System aufgebaut ist als vor dem Kriege. Die Frachtsätze des früheren Tarifs waren in der Weise gebildet, dasa bei kurzen und langen Beförderungsstrecken für dasselbe Gut stets der gleiche kilometrische Einheitssatz angewendet wurde. Im heutigen Tarif sind die Grundtaxen nach Entferuungsstufen derart gestaffelt, dass der kilometrische Einheitssatz mit jeder Enfernungsstufe sinkt. Je mehr Entfernungsstufen eine Beförderungsstrecke umfasst, je niedriger ist die kilometrische Durchschnittstaxe, so dass also Transporte auf längere Entfernungen Verhältnismassig weniger belastet werden als solche auf kürzere Entfernungen. Der Übergang zu diesem Tarifsystem lag in erster Linie im Interesse der wirtschaftlichen Annäherung exzentrisch gelegener Landesteile an das übrige schweizerische Wirtschaftsgebiet, bezweckte aber zugleich auch, die Konkurrenzfähigkeit der schweizerischen Bundesbahnen gegenüber ausländischen Linien zu heben. Da die Einheitssätze des heutigen Tarifa für die letzte Entfernungsstufe um die Hälfte niedriger sind als diejenigen des vor dem Kriege gültigen Tarifs, ist es klar, dass sie für die erste Stufe nicht bloss auf den dem Stande der Teuerung entsprechenden Betrag angesetzt werden können, sondern höher gehalten werden müssen. Es ist daher auch nicht richtig, die Frachtverteuerung gegenüber der Vorkriegszeit einfach am Unterschiede zwischen den Frachtsätzen des damaligen Tarifs und den im heutigen Tarif für die erste Entfernungsstufe festgesetzten Ansätzen zu messen, wie dies gewöhnlich geschieht, sondern es ist dem Umstände Rechnung zu tragen, dass der Unterschied zwischen den Frachtsätzen für längere Entfernungen stark abnimmt, die mittlere Steigerung der Frachten also wesentlich geringer ist.

Obwohl es für die Bundesbahnen in den letzten Jahren vor allem galt, das gestörte Gleichgewicht in ihrem Haushalte wieder herzustellen, haben sie es sich doch stets angelegen sein lassen, im Interesse der gesamten Volkswirtschaft alle Taxerleichterungen eintreten zu lassen, die mit ihrer Finanzlage irgendwie vereinbar waren. Dabei ist der Güterverkehr in erster Linie, vor der Einführung von Erleichterungen für den Personenverkehr, durch die Gewährung von Ausnahmetarifen und Ausnahmetaxen, sowie durch andere Sondermassnahmen berücksichtigt worden. Ein erster Schritt auf dem
Wege eines allgemeinen Taxabbaues für den Güterverkehr ist auf den 1. Januar 1925 getan worden, indem die Bundesbahnen auf diesen Zeitpunkt die Taxen für die Entfernungen von mehr als 150 km herabgesetzt haben. Auch für die Entfernungen bis zu 150 km wird eine Ermässigung bereits vorbereitet. Für die Festsetzung des Zeitpunktes ihrer Durchführung wird die Gestaltung der Betriebsergebnisse in den nächsten Monaten den Ausschlag geben.

Was den Umfang der Ermässigung anbelangt, so wird es allerdings nicht möglich sein, so weit zn gehen, wie es von verschiedenen Seiten verlangt worden ist. Es heisst beim Taxabbau die grösste Vorsicht walten zu lassen, um so mehr als die bisherigen Betriebsergebuisse des laufenden

391 Jahres einen Rückgang des Verkehrs und der Einnahmen aufweisen, der, wenn er andauern soute, zu Befürchtungen Anlass gäbe. Wollte man eine den Postulaten der Verkehrsinteressenten entsprechende Taxherabsetzung vornehmen, so würde man nicht nur die Möglichkeit weiterer Abschreibungen auf dem in den Krisenjahren entstandenen Defizit einstweilen ganz ausschliessen, sondern auch das kaum wiedererlangte Gleichgewicht im Finanzhaushalte der Gefahr einer neuen Erschütterung aussetzen. Es liegt aber nicht zuletzt im Interesse der verschiedenen Zweige der Volkswirtschaft selbst, dass alles aufgeboten wird, um die Wiederkehr einer, neuen Defizitperiode zu vermeiden, da ihnen nur eine erstarkte Verwaltung alle die Verkehrserleichterungen zu gewähren vermag, deren sie zu ihrer Entwicklung bedürfen.

Bei der Würdigung der Frage des Taxabbaues darf schliesslich auch nicht übersehen werden, dass die Betriebskosten der Bundesbahnen seit dem Jahre 1913 nicht bloss im Verhältnis der allgemeinen Teuerung zugenommen haben, sondern höher gestiegen sind. Der Grund liegt insbesondere darin, dass die Personalausgaben auf den Mann berechnet infolge des sogenannten Sozialzuschlages, der für die untern Besoldungsklassen bewilligt worden ist, und wegen anderer Zugeständnisse um mehr als den Teuerungsindex angewachsen sind. Die durchschnittlichen PersonalAusgaben für einen Angestellten sind im Jahre 1924 um rund 115 °/o höher als im Jahre 1913. Anderseits wurde im Jahre 1924 im Personenverkehr eine durchschnittliche Einnahme von Fr. 1.37 pro Reisenden erzielt gegen Fr. 0.92 im Jahre 1913; im Güterverkehr betrug der Durchschnittsertrag pro Tonne Fr. 14.93 im Jahre 1924 gegen Fr. 7.58 im Jahre 1913. Somit war im Jahre 1924 die durchschnittliche Einnahme pro Reisenden nur um 50 % und pro Gütertonne nur um 97 % höher als im Jahre 1913.

Wenn die Bundesbahnen mit diesen Erträgnissen ungeachtet der starken Steigerung der Betriebskosten auskommen, so zeugt dies dafür, dass die Verwaltung alles aufbietet, den Betrieb durch geeignete Massnahmen aller Art zu verbilligen.

Bilanz.

Dem beigefügten Bilanzauszuge ist zu entnehmen, dass die Soll- und Habensummen um annähernd 60 Millionen Franken grösser sind als im Vorjahre.

In den A k ti ven erscheint der Baukonto mit einem Mehrbetrag von 113,8 Millionen, wogegen die Verwendungen auf
unvollendete Objekte um 37 Millionen vermindert sind. Infolge der Abschreibungen ging auch der Betrag der zu tilgenden Verwendungen um 17,5 Millionen zurück.

Bei den P a s s i v e n treten besonders hervor: Die Zunahme der-Anleihensschuld um insgesamt 124,9 Millionen, des getilgten Schuldkapitals um 3,7 Millionen und des Spezialfonds um 5,2 Millionen. Die schwebenden Schulden konnten um etwa 74 Millionen Franken verringert werden.

392

Kapitalbeschaffung.

Die erforderlichen Kapitalaufnahmen erfolgten durch die Ausgabe des Anleihen vom März 1924 zu 5% Fr. 150,000,000 die Ausgabe von Depotscheinen zu. 5 % zugunsten der Hilfakasse ,, 9,950,000 eine Vorschussleistung .des eidg. Finanzdepartements von ,, 37,000,000 Summa der Kapitalbeschaffung

Fr. 196,950,000

Diese Geldmittel dienten zur Rückzahlung der Schatzscheinschuld hei der Nationalhank im Betrage von Fr. 72,370,000, zur Einlösung verfallener alter Anleihenstitel zum Austausch von Depotscheinen von zusammen Fr, 35,100,000 und zur Bestreitung der Baukosten,

Pensions- Hilfs- und Krankenkasse.

Über die Verhältnisse der Pensions- und Hilfskasse ist folgendes zu berichten: Ende 1924 Ende 1924

Veränderung seit 1923

Versicherte Aktive Pensionierte Invalide Pensionierte Witwen und Waisen

33,875 -- 28 7,444 + 569 , . .

6,524 + 120 Fr.

Fr.

Versicherte Jahresverdienste 163,836,658 + 3,574,455 Jahrespension der Invaliden 24,341,884 + 2,005,101 Jahrespension der Witwen und Waisen .

6,368,658 + 330,588 Die versicherungstechnische Bilanz auf Ende 1924, die wie die der beiden Vorjahre auf Grund der bei den Bundesbahnen gemachten Erfahrungen und eines technischen Zinsfusses von 5 % erstellt ist, setzt sich aus folgenden Posten zusammen :

Aktiven.

Wertbestände . . . " Nicht verfallene Aktivzinse Erforderliche Erhöhung der Reserven

.

F r . 238,727,646 ,, 166,218 ,, 361,412,577

zusammen

Fr. 600,306,441

Passiven.

Erforderliches Deckungskapital für Aktive, Pensionierte und Hinterlassene Fr. 599,651,543 Guthaben d e r Spareinleger . . . . . . . . . ,, 279,699 -Unterstützungsfonds . 7 ,, 374,613 Sonstige Verpflichtungen ,, 586 zusammen

Fr, 600,306,441

393

Der Krankenkasse gehörten Ende 1924 insgesamt 18,363 Versicherte an gegen 17,101 im Vorjahre.

Die Kasse ist der Kontrolle des Amtes für Sozialversicherung unterstellt. Auf Ende des Jahres besass sie ein Reservekapital von Fr. 269,451.

·

Schlnssbemerkungen und Antrag.

Obwohl das abgelaufene Rechnungsjahr mit einem guten Ergebnis abgeschlossen hat, erfordert die Finanzlage der Bundesbahnen doch auch fernerhin, dass auf allen Gebieten die äusserste Sparsamkeit geübt und der ganze Betrieb so wirtschaftlich als möglich gestaltet wird. Die endgültige Konsolidierung wird um so eher erreicht werden, je mehr die Öffentlichkeit sich dieser Notwendigkeit hewusst wird und es sich zur Pflicht macht, die Bestrebungen der Verwaltung durch ein vernünftiges Masshalten in ihren Ansprüchen, mögen sich diese auf bauliche Einrichtungen, auf die Fahrleistungen oder auf die Tarife beziehen, zu unterstützen.

Wir empfehlen Ihnen den nachstehenden Beschlussesentwurf, der den Anträgen des Verwaltungsrates entspricht, zur Annahme.

B e r n , den 6. Mai 1925.

Im Namen des Schweiz. Bundesrates, Der Bundespräsident: Mnsj.

Der Bundeskanzler: Kaeslin.

394 (Entwurf.)

Bundesbescliluss betreffend

die Genehmigung der Jahresrechnung und des Geschäftsberichtes der schweizerischen Bundesbahnen für das Jahr 1924.

Die Bundesversammlung der schweizerischen Eidgenossenschaft, nach Einsicht 1. des Berichtes der Generaldirektion der schweizerischen Bundesbahnen vom 9. April 1925, 2. des Berichtes und Antrages des Verwaltungsrates vom 28. April 1925 an den Bundesrat zuhanden der Bundesversammlung und 3. der Botschaft des Bundesrates vom 6. Mai 1925, beschliesst: I. Die Rechnungen des Jahres 1924 und die Bilanz auf 31. Dezember 1924 der Verwaltung der schweizerischen Bundesbahnen werden genehmigt, II. Die Geschäftsführung der Verwaltung der schweizerischen Bundesbahnen im Jahre 1924 wird genehmigt.

395 Auszug

aus den

Rechnungen und der Bilanz der schweizerischen Bundesbahnen für das Jahr 1924.

Baurechnung.

Bestand auf 31. Dezembe r 1923

I.

II.

III.

IV.

V.

Bau der Bahn.

Allgemeine Kosten . .

Bahnanlage und feste Einrichtungen : a. Erwerb von Grund und Rechten . . .

6 . Unterbau . . . .

c. Oberbau d. Hochbau und mechanische Einrichtungen e. Einrichtungen für die elektrische Zugförderung f. Telegraph,Signal und Sicherungsanlagen Rollmaterial . . . .

Mobiliar und Gerätschaften .

Hilfsbetriebe (Materialverwaltung, Werkstätten, Kraftwerke) . . . .

Fr.

Vermehrun1 pro 1924

Cts.

Fr.

167,796,658 47

Cts.

3,437,645 49

Bestand au [ 31. Dezembe r 1924 Cts.

Fr.

171,234,303 96

'

.

174,296,781 21 581,740,073 65 184,527,577 25

899,881 84 7,417,791 86 845,248 57

175,196,663 05 592,157,865 51 185,872,825 82

169,114,259 80

2,522,000 45

171,636,260 25

47,040,829 87

14,430,142 27

61,470,972 14

54,197,775 65 384,583,882 12

8,150,649 87 22,812,432 70

62,348,425 52 407,396,314 82

18.272,163 92

2,191,992 94

20,464,146 86

133,810,349 42

51,048,320 11

184,858,669 53

Total Baukonto 1,918,380,341 36 113,756,106 10 2,032,136,447 46 Verwendungen auf Nebengesell äfte.

(Dampfschiffe etc.) . . . .

1,577,786 05 --

64,315 80

1,513,470 25

Gesamttotal 1,919,958,127 41 113,691,790 30 2,033,649,917 71

'

396

Betriebsrechnung für das Jahr 1924.

Rechnung 1923

Voranschlag 1924

Fr.

FI.

Rechnung 1924 Fr.

Cts

Betriebseinnahmen.

127,lfi3,161 117,500,000 214,472,580 230,000,000

Ï. Aus dem Personenverkehr . . .

II. Aus dem Gepäck-, Tier- und Güter-

5,200,000 III. Aus dem Festverkehr . . . ; .

Total der Transporteinnahmen 348,166,563 352,700,000 19,527,633 22,559,540 I V . Verschiedene Einnahmen . . . .

6,530,812

367,694,186 375,259,540

Total der Betriebseinnahmen

132,450,507 02 242 197 583 59 6,543,692 20

381,191,782 81 23,318,518 27 404,510,301 08

Betriebsansgaben.

I. Allgemeine Verwaltung.

6,637,845 629,310

6,345,480 A. Personalkosten 682,200 B. Nebenkosten

7,267,155

7,027,680

6,780,257 80 808,128 04.

Total I

7,588,385 84

JJ. Unterhalt und Bewachung der Bahn, 10,148,822 859,294 22,735,904

10,459,270 A, Personalkosten 796,500 B, Nebenkosten 24,592,900 C. Unterhalt und Erneuerung der Bahnanlagen .

26 193 020 51

33,744,020

35,848,670

36,922,153 49

93,742 887 4 673 781

HL Stationsdienst und Zugsbegleitung.

95 701 767 ·SO 94 602 530 A Personalkoeten .

4 903 900 B Nebenkosten , 4 736 408 IS 99,506,430 Total III 100,438,175 93

98,416,668

Total II

9 746 922 07 982,210 91

IV, Fahr- und Werkslättedienst.

33,093,818 1,090,342 36,989,686 601,941 33,402,014

33,376,820 A. Personalkosten 1,074,600 B. Nebenkosten 37,637,800 C. Material- und Kraftverbrauch des Rollmaterials 696,500 D, Unterhalt und Erneuerung der mechanischen und elektr. Einrichtungen 43,238,000 E. Unterhalt und Erneuerung des Rollmaterials

34,172,545 5R 1,163,798 10

Total IV

107,831,997 64

105,177,801 116,023,720

36,649,599 29 875,113 79 34,970,940 90

397

Rechnung 1923

Voranschlag 1924

Fr,

Fr.

Rechnung 1924

V. Verschiedene Ausgaben.

2,302,869 3,448,900 A, Pacht- und Mietzinse B. Verlust a u f Hilfsbetrieben . . . .

15,685,323 18,323,800 C. Sonstige Ausgaben 17,988,192 21,772,700 Total V

Fr.

Cts.

2,397,991 45 21,899,459 79 24,297,451 24

Zusammenzug der Ausgaben.

Allgemeine Verwaltung 7,027,680 Unterhalt und Bewachung der Bahn 35,848,670 99,506,430 Stationsdienst und Zugsbegleitung .

116,023,720 Fahr- und Werkstättedienst , . .

Verschiedene Ausgaben . . . .

21,772,700 280,179,200 Total +3,628,000 Bauausgaben zu Lasten der Betriebsrechnung --5,898,103 --4,587,660 Mehreinnahmen für Gemeinschaftsbahn höfe und Betrieb anderer Bahnen usw.

260,246,837 279,219,540 Total der Betriebsausgaben 7,267,155 33,744,020 98,416,668 105,177,801 17,988,192 262,593,836 +3,551,104

I.

II.

III.

IV.

V.

7,588,885 36,922,153 100,438,175 107,831,997 24,297,451 277,078,164

84 49 93 64 24 14

+2,014,870 43 i --7,061,545 45 272,031,489 12:

Rechnungsabschluss.

367,694,186 375,259,540 Total d e r Betriebseinnahmen . . . . 404,510,301 08 Total der Betriebsausgaben: 200,246,837 279,219,540 mit den Kosten zu Lasten der Spezialfonds 272,031,489 12 249,753,090 258,054,540 ohne die Kosten ,, , ,, ,, 260,528,071 64

Überschuss der Einnahmen.

107,447,349 96,040,000 mit den Kosten zu Lasten der Spezialfonds 117,941,096 117,205,000 ohne die Kosten ,, , ,, ,,

132,478,811 96 143,982,229 44

398

Gewinn- und Verlustrechnung für das Jahr 1924.

Rechnung 1923

Voranschlag 1924

Fr.

Fr.

107,447,349 4,175,479 1,923,886 4,762 10,614,437 16,665 8,942

Rechnung 1924

Fr.

Einnahmen.

96,040,000 1. Überschuss der Betriebseinnahmen 3,140,000 2, Zinsen für die zu Neubauten verwendeten Kapitalien 1,048,000 3. Ertrag der Wertbestände und Gut6,740 21,165,000 16,000 6,260

124,186,520 121,422,000

4.

5.

6.

7.

Rohertrag der Nebengeschäfte . .

Zuschüsse aus den Spezialfonds Betriebssubventionen Sonstige Einnahmen Total der Einnahmen des Jahres

Cts.

132,478,811 96 2,868,728 20 1,766,150 1,565 11,646,992 15,246 15,845

66 70 J8 90

148,793,340 60

Ausgaben.

47,000

47,000 1. Entschädigung für gepachtete Bahn-

92,432,904 3,163,312 1,889,277 65,964

94,363,000 8,650,000 280,000 118,760

2. Verzinsung der festen Anleihen. .

3 . Verzinsung der schwebenden Schulden 4. Finanzunkosten, Kursverluste etc. .

5. Verluste auf dem Betrieb von Neben-

9,726,958 11,522,105

7,352,000 G. Tilgungen und Abschreibungen . .

12,091,090 7. Einlagen in die Spezialfonds . . .

8. Sonstige Ausgaben : a. Für Verzinsung und Tilgung des 1,500,000 Defizits der Pensions- und Hilfs-

1,500,000

47,000 98,603,671 86 1,189,302 56 1,578,571 86 47,241 88 12,748,969 62 16,827,027 65

1,500,000 6, Abschreibung der Drucksachen451,726 70 c. Rückstellung für den Unfall Bel148,012

120,495,532 124,502,000 + 3,690,988

500,000 146,294 49

100,160 Total der Ausgaben des Jahres

133,639,806 62

Jahressaldo

+15,153,533 98

399

Bilanz auf 31. Dezember 1924.

Rechnung 1923

Rechnung 1924

Fr.

1,918,380,341 113,917,356

Fr.

Aktiven.

I. Anlagekonto : a. Baukonto der Bahn b. Überschuss des Rückkaufpreises über die Anlageko sten

184,988,059

I I . Unvollendete Bauobjekte . . . . . .

1,577,786 III. Verwendungen a u f Nebengeschäfte . . . .

249,931,311 IV. Zu tilgende Verwendungen 102,248,712 V. Wertbestände und Guthaben

Cts.

2 032 136 447 16

113917 355 77 147,978 644 22 1,513,470 25 232 426 952 48 102 847 594 92

Total der Aktiven 2,630,820,465 10

2,571,043,565 Passiven.

2,283,549,322 41,278,607

I. Feste Anleihen II. Getilgtes Schuldkapital

. .

. .

150,158,323 III, Schwebende Schulden

2 408 399 108 10 44 944 972 34

76,172,969 85

87,064,904 4,413,128 4,579,281

IV. Spezialfonds : a. Erneuerungsfonds .

7). Versicherungsfonds gegen Feuerschaden .

c. Fonds zur Deckung von Unfallrenten . .

91,684 905 10 4,751,827 31 4,866,682 40

2,571,043,565

Total der Passiven

2,630,820,465 10

Schweizerisches Bundesarchiv, Digitale Amtsdruckschriften Archives fédérales suisses, Publications officielles numérisées Archivio federale svizzero, Pubblicazioni ufficiali digitali

Botschaft des Bundesrates an die Bundesversammlung betreffend die Genehmigung der Geschäftsführung und der Rechnungen der schweizerischen Bundesbahnen für das Jahr 1924. (Vom 6. Mai 1925.)

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Bundesblatt

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Feuille fédérale

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Foglio federale

Jahr

1925

Année Anno Band

2

Volume Volume Heft

19

Cahier Numero Geschäftsnummer

1972

Numéro d'affaire Numero dell'oggetto Datum

13.05.1925

Date Data Seite

385-399

Page Pagina Ref. No

10 029 377

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