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1973

Botschaft des

Bundesrates an die Bundesversammlung betreffend die Bewilligung von Krediten für Materialanschaffungen der Post- und der Telegraphen- und Telephonverwaltung im Jahre 1926.

CVom 6. Mai 1925.)

Die Post- und die Telegraphen- und Telephonverwaltung haben jedes Jahr bedeutende Materialmengen, wie Bahnpostwagen, Kraftwagen, Uniformtueh, Telephonkabel, Telephonzentralen, Telephonteilnehmerapparate und dergleichen zu beschaffen. Industrio und Gewerbe wünschen für die Lieferung dieser Materialien lange Lieferfristen, um das Personal möglichst gleichmässig beschäftigen zu können. Da die gleichmässige Beschäftigung dazu beiträgt, die Herstellungskosten .zu vermindern, ist es auch tur die Verwaltungen vorteilhaft, den "Wünschen der Lieferanten entgegenzukommen.

Um der Post- und der Telegraphen- und Telephonverwaltung die Einräumung langer Lieferfristen zu ermöglichen, sollte ihnen schon in der Junisession 1925 der Kredit für die nachgenannten, auf Rechnung des Jahres 1926 anzuschaffenden Materialien bewilligt werden:

IX. Postverwaltung.

C. Kapitalrechnung.

I. Inventarkonto.

a. Inventar des K r a f t w a g e n b e t r i e b s . . . . . . .

c, Bahnpostwagen ,|. .

Fr. 140,000 ,, 1,350,000 Fr. 1,490,000

Begründung.

Zu a. Zur sicheren Durchführung des Winterbetriebes mit Kraftwagen auf der Strecke Chur--Lenzerheide müssen einige Wagen des Sommerbetriebes mit Raupenantrieb und besonderer Karosserie ausgerüstet werden. Die Kosten sind auf Fr, 100,000 veranschlagt.

In Zürich werden die Pakete bei den Aufgabestellen Stück um Stück ia den Elektromobilfourgon eingeladen und im Bahnhof ebenso wieder ausgeladen. Es ist beabsichtigt, ein Elektromobil für sogenannte Einsatz-

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karren zu bauen, was ermöglichen soll, die Paketpost zwischen Aufgabesteile und Bahnhof, unter Beseitigung der Einzelumladung, karrenweise zu befördern. Die Anschaffungskosten sind auf Fr. 40,000 veranschlagt.

Zu. c. Die Postverwaltung besitzt nurmehr eine geringe Reserve grösserer Bahnpostwagen und ist genötigt, infolge der Vermehrung der Züge und der Zunahme des Postverkehrs den Bahnpostdienst weiter auszudehnen. Seit 1912 sind überhaupt keine Bahnpostwagen mehr angeschafft worden. Sie sieht daher für das Jahr 1926 den Bau von 12 vicrachsigen Bahnpostwagen mit gedecktem Durchgang für Schnellzugsverkehr vor und betrachtet dies als Minimum, um den Bedarf für die nächste Zeit zu decken. Die Bestellung sollte schon im Sommer 1925 gemacht werden können. Die Kosten, des einzelnen Wagens sind auf Fr. 112,500 veranschlagt.

X. Telegraphen- und Telephonverwaltung.

C. Kapitalrechnung.

2. Materialkonto.

I. Materialkosten.

Materialanschaffungen: a. Linienbaumaterial b. Apparate

Fr. 5,329,000 ,, 8,580,000 Fr. 13,909,000

Begründung.

Zu a. Der anhaltend starke Zuwachs an Teilnehmern erfordert den Bau zahlreicher neuer Anschlussleitungen. Neubauten und Umbauten sind ferner notwendig, um die den elektrifizierten Bahnen entlang geführten Telegraphen- und Telephonlinien aus dem störenden Einfluss des Bahnstromes wegzuverlegen. Für diese Zwecke sollten die nachverzeichneten Materialien schon im Jahre 1925 bestellt werden können: Stangen Fr. 400,000 Bronzedraht für oberirdische Teilnehmeranschlüsse. . . ,, 475,000 Isolatoren Nr. 4 90,000 fl Sicherungskasten und Verteilkasten 286,000 fl Kabel für unterirdische Teilnehmeranschlüsse . . . . ,, 733,000 Gummikabel für Kabelsäulen und Hauseinführungen . . ,, 210,000 Fernkabel zur unterirdischen Verlegung der wegen Elektrifikation der Bahnstrecke Richterswil -- Chur abzubrechenden oberirdischen Telegraphen- und Telephonlinien ,, 1,666,000 Bundesblatt. 77. Jahrg. Bd. H.

Übertrag Fr. 3,860,000 29

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Übertrag Fr. 3,860,000 Pupinspulen für Fernkabel Zoreseisen als Kabelschutzkanäle Briden für Zoreskanäle Verschiedene kleinere Materialposten

,, ,, ,, ,,

627,000 600,000 135,000 107,000

Fr. 5,329,000 Zu b. Die Anschaffung von Telephonapparaten ist zum Teil bedingt durch den zu erwartenden Zuwachs an Teilnehmern, zum Teil durch Systemwechsol. Ferner ist zur Vermehrung der öffentlichen Sprechgelegenheiten die Beschaffung von 200 selbstkassierenden Telephonstationen System Hall in Aussicht genommen. In verschiedenen Zentralen sind sodann Erweiterungs- und Umbauten notwendig, so namentlich in Burgdorf (Verlegung in ein neues Gebäude) und in Solothurn. In Zürich müssen zwei neue automatische Zentralen, Selnau und Uto, gebaut und das Fernamt durch die Erstellung eines sogenannten Landamtes entlastet werden. Das neue Landamt wird eine Besserung der Betriebsverhältnisse im Vorortsverkehr bringen.

Im Telegraphenbetrieb ist der Ausbau der Rohrpostanlage in Genf vorgesehen. Für das deutsche Fernkabel Frankfrut a. M.--Basel, das im Herbst 1925 betriebsfähig sein wird, soll die Tonfrequenzschaltung verwendet werden; Diese gestattet, auf einer Kabelleitung sechs Stromkreise zu betreiben. Die Ausführung der obgenannten Arbeiten und Einrichtungen im Jahre 1926 erfordert die Vorausbestellung der nachverzeichneten Apparate : Teilnehmerapparate, Tischstatipnen, automatisches System Fr. 420,000 Teilnehmerapparate, Wandstationen, automatisches System ,, 420,000 Teilnehmerapparate, Tischstationen, Lokalbatteriesystem . ,, 650,000 Magnetinduktoren ,, 340,000 Wechsolstromwecker ,, 150,000 Telephonschnüre ,, 100,000 Trockenelemente ,, 320,000 Montierungsmaterial (Drähte, Kabel, Isolierrohr, Briden usw.)

,, 380,000 Umschaltapparate für Teilnehmereinrichtungen und Telephonzentralen ,, 1,000,000 Selbstkassierende Automaten für öffentliche Sprechstationen ,, 100,000 Gesprächszähler für Basel und Zürich . . . . . . . . ,, 220,000 Einrichtung einer neuen Telephonzentrale in Burgdorf, System Zentralbatterie ,, 180,000 Umänderung der Telephonzentrale Solothurn . . . . ,, 75,000 Bau zweier neuer automatischer Telephonzentraleh in Zürich (Uto und Selnau) ,, 3,750,000 Übertrag Fr. 8,105,000

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Übertrag Fr. 8,103,000 Einrichtung einer Telephonzentrale für interurbanen Nahverkehr in Zürich ,, 300,000 Ausbau der Rohrpostanlage der Telegraphenämter in Genf (Rive- Montblanc -Cornavin und Montblanc-Völkerbundsgebäude) ,, 100,000 Tonfrequenzanlagen für Telegraphenbetrieb ,, 75,000 Fr. 8,580,000

Obige Kredite bilden einen Bestandteil des allgemeinen Voranschlages für das Jahr 1926 und werden seinerzeit in diesen eingeschaltet. Für diejenigen Materialien, die ohne Nachteil erst im Jahre 1926 bestellt werden können, werden die Kreditbegehren erst im Dezember mit dem ordentlichen Voranschlag vorgelegt.

Wir beehren uns, Ihnen die Genehmigung der hiervor aufgeführten Kreditbegehren zu beantragen und benützen den Anlass, Sie unserer ausgezeichneten Hochachtung zu versichern.

B e r n , den 6. Mai 1925.

Im Namen des Schweiz. Bundesrates, Der B u n d e s p r ä s i d e n t :

Musy.

Der Bundeskanzler: Kaeslin.

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(Entwurf.)

Bundesbeschluss betreffend

die Bewilligung von Krediten für Materialanschaffungen der Postund der Telegraphen- und Telephonverwaltung im Jahre 1926.

Die Bundesversammlung der schweizerischen Eidgenossenschaft, nach Einsicht einer Botschaft des Bundesrates vom 6. Mai 1925, b o s c h i i esst: Für Materialanschaffungen der Post- und der Telegraphen- und Telephonverwaltung werden die nachverzeichneten Kredite bewilligt. Die Kredite bilden einen Bestandteil des allgemeinen Voranschlages für 1926 und sind in diesen einzuschalten.

IX. Postverwaltung.

C. Kapitalrechnung.

J. Inventarkonto.

a. Inventar des Kraftwagenbetriebs . Fr. 140,000 c. Bahnpostwagen ,, 1,350,000

Fr. 1,490,000

X. Telegraphen- und Telephonverwaltung.

C. Kapitalrechnung.

8. Materialkonto.

J. Materialkosten.

Materialanschaffungen : a. Linienbaumaterial b. Apparate

Fr. 5,329,000 ,, 8,580,000 Fr. 13,909,000

Fr. 15,399,000

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Botschaft des Bundesrates an die Bundesversammlung betreffend die Bewilligung von Krediten für Materialanschaffungen der Post- und der Telegraphen- und Telephonverwaltung im Jahre 1926 (Vom 6. Mai 1925.)

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1925

Année Anno Band

2

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19

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1973

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13.05.1925

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400-404

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