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Aus den Verhandlungen des Schweiz, Bundesrathes

(Vom 13. August 1876.)

Herr Albert L e u c h, von Bern, Assistent der Sternwarte und Repetitor im astronomischen Unterrichte am eidg. Polytechnikum, und Herr Dr. Adolf U r i c h , von Darmstadt, Assistent beim landwirthschaftlich-chemischen Laboratorium der polytechnischen Schule in Zürich, haben mit Schreiben vom 8. Juli und 1. August d. J.

die Entlassung von ihren Stellen nachgesucht.

Diese Entlassung wurde ihnen vom Bundesrathe auf Ende September nächstkünftig ertheilt, unter Verdankung der geleisteten guten Dienste.

(Vom 14. August 1876.)

Der Bundesrath hat beschlossen, in Betreff der Bewaffnungsund Ausrüstungsgegenstände, sowie der Kavalleriepferde der Wehrpflichtigen, an sämmtliche eidgenössische Stände das nachstehende Kreisschreiben zu erlassen : ,,Getreue, liebe Eidgenossen !

,,Nach Art. 159 und 193 der eidgenössischen Militärorganisation vom 13. November 1874 sind sämmtliche Bewaffnungs- und Ausrüstungsgegenstände, sowie die vom Bunde angekauften Kavalleriepferde Eigenthum des Bundes und dürfen von den betreffenden Wehrpflichtigen weder veräußert noch verpfändet werden.

,,Nach Art. 160 haben die Wehrpflichtigen ferner, wenn sie aus irgend einem Grunde aus dem Dienste treten, diese Gegenstände und nach Analogie auch die Pferde zurükzuerstatten, immerhin unter Berüksichtigung der Artikel 161 und 196 des Gesezes, und es sollen die Kantone die zur Vollziehung dieser Bestimmungen erforderlichen Anordnungen treffen.

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,,Es hat sich nun erfahrungsgemäß herausgestellt, daß namentlich Kavalleriepferde bei Ausbruch von Konkursen der Beschlagnahme und Veräußerung zu Gunsten der Konkursmasse ausgesezt sind.

Behufs Wahrung der Eigentumsrechte des Bundes ersuchen wir Sie, hinsichtlich von Todesfällen und Konkursen von Wehrpflichtigen Ihres Kantons den betreffenden Beamten anzuweisen, vorkommendenfalls die dem Bunde angehörenden Bewaffnungsund Ausrüstungsgegenstände, sowie Pferde aus der Erbschafts-, beziehungsweise Konkursmasse auszuscheiden und zur Verfügung des Bundes zu halten, unter sofortiger Anzeige an die zuständige kantonale Militärbehörde zuhanden der eidgenössischen Militärverwaltung."

Der Bundesrath ernannte zum Oberlieutenant der Parkkolonne Nr. 4 : Hrn. Daniel H é r i t i e r , von Sitten, bisher Oberlieutenant bei der Gebirgsbatterie Nr. 62.

(Vom 16. August 1876.)

Da die erste Amtsperiode fies Hrn. Dr. Gottfried K i n k e l von Zürich, Professor am eidg. Polytechnikum seit 1866 für Kunsteschichte Ende geht und Archäologie, mit dem Monat September d. J. zu nde geht, so hat der Bundesrath den Hrn. Professor Kinkel auf eine neue Amtsdauer v o n 1 0 J a 1 . e n , v o m i. Oktober nächstkünftig an, wieder bestätigt.

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(Vom 18. August 1876.)

Mit Rüksicht auf die bald stattfindende Eröffnung der Broyethalbahn zwischen M u r t e n - P a l é z i e u x und F r e i b u r g - P a y e r n e hat der Bundesrath die Aufhebung folgender Postkurse beschlossen : Lausanne-Payerne, Morat-Payerne, Payerne-Avenches, Morat-Avenches, Payerne-Fribourg, Payerne-Romont, Moudou-Vauderens ; Avenches-Fribourg (eventuell).

414 Dagegen sollen als neue oder abgeänderte Postkurse erstellt werden : Mottier-Morat, Mézières-Lausanne über Montpréveyres, Servion-Lausanne über Savigny, Combremont le Grand-Lucens gare, · Payerne-Romont, Chevroux-Payerne gare.

Die Regierung der Republik San S a l v a d o r (Central-Amerika) hat die Errichtung einer ständigen Gesandtschaft bei der schweizerischen Eidgenossenschaft beschlossen, und in Folge dessen am 22. Mai d. J. Herrn Carlos G u t i e r r e z zum dortseitigen außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister in Bern ernannt.

Vom Bundesrathe sind gewählt worden : (am 14. August 1876) als Postkommis in Murten: Hr. James Hänni, Postaspirant, von Kirchdorf, in Münchenwyler (Bern); ,, Telegraphistin in Enge : Frau Elise Hug - Huber, von Affeltrangen (Thurgau), in Enge bei Zürich ; (am 16. August 1876) als Telegraphist in Bern : Hr. Arnold Bertschinger, Telegraphenaspirant, von Lenzburg, in Freiburg; ,, ,, ,, Necker: ,, Gottlieb Näf, von Brunnadern, in Necker (St. Gallen); ,, Telegraphistin in Herdern: Jgfr. Marie Schlatter, von und in Herdern (Thurgau); (am 18. August 1876) als Postkommis in Sitten: Hr. Moriz Walker, von Sitten, derzeit Postkommis in Lausanne.

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