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Bekanntmachungen von

DepartementenundandernrVerwaltungsstelldesa Jes Blies.

Getrocknete Weintrauben, Tarifanwendung.

Der schweizerische Bundesrat hat unterm 11. Juli 1901 beschlossen, die bisherigen Entscheidungen zu den Zolltarifnummern 396 und 398, lautend: ,,NB ad 396. Korinthen und getrocknete Weintrauben mit der Grappe, deren Qualität den Genuß als Tafeltrauben ausschließt ; ferner alle getrockneten Weintrauben (Malagatrauben ausgenommen) in anderer als der unter NB ad 398« vorgeschriebenen Verpackung sind zu Fr. 20 per q. zu verzollen und nebstdem mit einer Monopolgebühr von Fr. 4. 20*) per q. brutto zu belegen.

.,NB ad 398«. Außer den Malagatrauben, welche ohne Rücksicht auf Verpackung unter Nr. 398 a fallen, werden alle nicht unter NB ad 396 speciell genannten getrockneten Weintrauben, sofern dieselben**) in Kistchen oder Trommeln von höchstens 5 kg. Bruttogewicht verpackt sind, zu Fr. 3 per q.

zugelassen, ohne Monopolgebühr."

aufzuheben und durch folgende Bestimmungen zu ersetzen : ,,Ad 396. Korinthen, sowie getrocknete Weintrauben mit der Grappe, deren Qualität den Genuß als Tafeltrauben ausschließt: ohne Rücksicht auf die Verpackung; ferner getrocknete Weintrauben aller Art, die nicht unter Nr. 398« fallen.

*) Fr. 2. 50 vom 16. Januar 1901 an.

**) Später ergänzt durch Beifügung der Worte : ,,vom Ursprungsorte weg".

996 NB. Die nach Nr. 396 zu Fr. 20 per q. verzollbaren getrockneten Weintrauben unterliegen überdies einer Monopolgebühr von Fr. 2. 50 per q. brutto."

,,Ad 398 a. Malagatrauben, ohne Rücksicht auf die Verpackung; andere getrocknete Weintrauben aller Art, die vom Ursprungsorte weg in Kistchen oder Trommeln von höchstens 5 kg. Bruttogewicht verpackt sind, mit Ausnahme der unter Nr. 396 genannten Korinthen und Weintrauben mit der Grappe.

NB. Die nach Nr. 398« zu Fr. 3 per q. verzollten Trauben und deren Abfälle dürfen nur mit Bewilligung der schweizerischen Oberzolldirektion und gegen Nachzahlung der Zolldifferenz von Fr. 17 per q., sowie der Monopolgebühr von Fr. 2. 50 per q., zur Wein- bezw. Branntweingewinnung verwendet werden. Widerhandlungen ziehen die Einleitung des Strafverfahrens wegen Umgehung der in Nr. 396 vorgesehenen Zoll- und Monopolgebühren nach sich."1 Dieser Entscheid tritt sofort in Kraft.

B e r n , 16. Juli

1901.

Schweiz. Oberzolldirektion.

Zollamtliche Abfertigung von Gütern, welche vom Eintrittszollamt mit Geleitschein nach einem ändern Zollamt instradiert worden sind.

Mit Bezug auf die zollamtliche Behandlung von solchen Waren, welche mit Geleitschein abgefertigt worden sind, und deren weitere Behandlung bei einem Niederlagshaus, bei einem Zollamt im Innern oder überhaupt bei einem ändern als dem Eintrittszollamt stattfinden soll, gelten von nun an folgende Bestimmungen : 1. Alle Warensendungen, welche mit Geleitschein oder Transitechein nach e i d g e n ö s s i s c h e n N i e d e r l a g s h ä u s e r n reisen, sind dort o h n e A u s n a h m e vor der Einlagerung einer z o l l a m t l i c h e n R e v i s i o n zu unterwerfen und nach Mitgabe des Revisionsbefundes abzufertigen. Die Bestimmungen von Ziffer 2, 2. bis 4. Alinea, hiernach werden indessen ausdrücklich vorbehalten.

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2. Warensendungen aller Art, welche vom Eintrittszollamt auf Grund einer t a r i f m ä ß i g e n I n h a l t s d e k l a r a t i o n , oder u n t e r V e r b l e i u n g , mit Geleitschein, bezw. Transitschein, nach einem ändern G r e n z z o l l a m t e , bezw. nach einem Z o l l a m t im I n n e r n , abgefertigt worden sind, können vom Bestimmungszollamt n a c h s e i n e m E r m e s s e n oder auf A n s u c h e n des W a r e n e m p f ä n g e r s der Revision unterstellt werden.

Sofern sich dabei Gewichtsdifferenzen ergeben, sei es zu gunsten oder zu ungunsten des Zollpflichtigen, so ist die Abfertigung nach Mitgabe des z o l l a m t l i c h k o n s t a t i e r t e n Gewichtes vorzunehmen, immerhin vorausgesetzt, daß eine Veränderung oder Vertauschung der Ware während des Transportes als ausgeschlossen erscheint.

Falls der Warenempfänger den im Geleitschein, bezw. Transitschein ausgesetzten Zollansatz nicht als richtig anerkennt, so ist er, unter der gleichen Voraussetzung wie vorstehend, berechtigt, die Abfertigung der betreffenden Sendung n a c h R e v i s i o n s b e f u n d zu verlangen.

Wenn bei der Revision eine W a r e n v e r ä n d e r u n g , bezw. - S u b s t i t u t i o n konstatiert oder als wahrscheinlich befunden wird, so hat das Zollamt das S t r a f v e r f a h r e n einzuleiten.

3. Durch die vorstehenden Bestimmungen, welche mit 1. August 1901 in Kraft treten, werden die den gleichen Gegenstand beschlagenden, unterm 7. Januar 1899 publizierten Bestimmungen (Bundesbl. 1899, I, 51, 119 und 153) aufgehoben.

B e r n , den 8. Juli 1901.

Schweiz. Oberzolldirektion.

Verpfändung einer Eisenbahn.

Mit Eingabe vom 29. Juni 1901 sucht der Verwaltungsrat der Freiburger Tramways um die Bewilligung nach zur Verpfandung im I. Rang der zwei cirka 8,027 km. langen, neuen Tramwaylinien gare-J. S.-Pérolles und Pont suspendu-Beauregard *), samt Zubehörden (elektrische Installation etc.) und Betriebsmaterial, im Sinne von Art. 9 des eidgenössischen Verpfändungs*) Nicht gare-J.-S.-Beauregard, wie in der vorigen Bundesblattnummer publiziert wurde.

Bundesblatt. 53. Jahrg. Bd. III.

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998 gesetzes vom 24. Juni 1874 für einen Betrag von Fr.

behufs Siekerstellung eines zum Bau und zur Ausrüstung der genannten Linien verwendeten Anleihens in gleicher Höhe.

Soweit diese Bahnstrecken, inklusive elektrische Installationen etc. auf öffentlichem Grund und Boden erstellt sind, ergreift das Pfandrecht, außer den Oberbaueinrichtungen und den elektrischen Leitungen, lediglich das Recht zur Benutzung dieses öffentlichen Grundes und Bodens für den Bau und den Betrieb der genannten Bahnstrecken, nach Maßgabe der mit den kompetenten Behörden getroffenen Vereinbarungen.

Gesetzlicher Vorschrift gemäß wird dieses Pfandbestellungsbegehren anmit öffentlich bekannt gemacht, unter gleichzeitiger Ansetzung einer mit dem 20. JUÜ 1901 auslaufenden Frist, binnen welcher allfällige Einsprachen gegen die beabsichtigte Verpfandung beim Bundesrate schriftlich einzureichen sind.

B e r n , den 9. Juli 1901.

Im Namen des Bundesrates : Schweiz. Bundeskanzler

Schweizerische Bundesbahnen.

Durch Publikation vom 27. März 1901 (Bundesbl. Nr. 15 und Schweizerisches Handelsamtsblatt Nr. 127) wurde bekannt gemacht, daß mit der Vertretung der ins Eigentum des Bundes übergegangenen Centralbahnunternehmung bis Ende 1901 das Direktorium der Schweizerischen Centralbahn beauftragt sei, und gleichzeitig wurden die Namen der Mitglieder dieses Direktoriums mitgeteilt (Bundesbl. II, 919). Mit dem 1. Juli dieses Jahres scheidet Herr Joseph Flurjr infolge Ernennung zum Mitgliede der Generaldirektion der Schweizerischen Bundesbahnen aus dem Direktorium, und an seine Stelle tritt mit dem gleichen Tage Herr Emil Frey.

B e r n , den 24. Juni 1901.

[8/s]

Eidg. Post- und Eisenbahndepartement, Eisenbalmabteüimg :

sig. Zemp.

Eidg. Medizinalprüfung Während des II. Semesters J901 haben folgende Medizinalpersonen nach bestandener Prüfung ein eidgenössisches Diplom erhalten : Name und Vorname.

Geburtsort.

Als Ärzte: Abderhalden, Emil Leimgruber, Gustav Haßler, Karl Jakob Johanni, Johann Ulrich Immermann, Georg Reymond, Karl Ducotterd, Moritz Reinhold, Paul Dufour, Othmar Germanier, Joseph Mosch, Heinrich Ribordy, Paul Dubois, Karl Lasserre, Adrian Tissot, Fernand

Basel Mellstorf Aarau Jenins Basel St. Sulpice Lechelles Chaux-de-Fonds Montreux Conthey Bühl er Riddes Neuenburg Genf Chaux-de-Fouds

Wohnort.

Kanton oder Land.

Baselstadt Aargau

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Graubünden Baselstadt Neuenburg Freiburg Neuenburg Waadt Wallis Appenzell A.-Rh.

Wallis 'Neuenburg Genf Neuenburg

Basel )) J) )) jj

Lausanne )T

Chaux-de-Fonds Lausanne Conthey Andelfingen Riddes Neuenburg Genf

»

Geburtsjahr.

. 1877 1876 1876 1871 1876 1872 1874 1875 1876 1874 1876 1873 1874 1876 1875

Prüfungsort.

Basel.

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Lausaune.

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Genf.

»

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H

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Name und Vorname.

Geburtsort.

Wohnort.

Kanton oder Land.

Geburtsjahr.

Prlifungsort.

Als Apotheker: Lang, Joseph

Luzern

Luzern

Luzern

1874

Bern.

Als Zahnärzte: Frölich, Theodor Benaud, Paul Thiébaud, Marc Chapalay, Eduard

Fischingeu Rolle Brot-dessous Château d'Oex

Thurgau Waadt Neuenburg Waadt

Enge-Zürich Genf Petit-Lancy Genf

1876 1878 1877 1862

Zürich.

Genf.

B e r n , den 16. Juli 1901.

Bidg. Departement des Innern.

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1901

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29

Cahier Numero Geschäftsnummer

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17.07.1901

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10 019 706

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