724 Der s c h w e i z e r i s c h e B u n d e s r a t h b e s c h l i e s s t .

Ausnahme des porstehenden Bundesbeschlußes in das Bundesblatt...

B e r n , den 29. Juli 1869.

Der Bundespräsident: Welti.

Der Kanzler der Eidgenossenschaft: Schieß..

#ST#

Nachtrag zu den Verhandlungen der schweiz. Bundesversammlung..

Ausser den aus Seite 659 hievox angesührten drei Traktanden ist an den Bundesrath zur B e r i c h t e r s t a t t u n g und B e g u t a c h t u n g gewiesen worden : die Betition von Bürgern von Oberegg (Appenzell.

Jnnerrhoden), betreffend die dortige Kantonsversassung.

Rach dem vom Nationalräthe .am 27. Jnli d. J. und vom Stände-

rathe am 28. gleichen Monats gefassten Beschlnsse ist die gedachte Betition , so weit sie sich aus m a t e r i e l l e B e s c h w e r d e n und nicht auf den Modus des Revifionsversahrens bezieht, an den Bundesrath überwiesen worden, vorerst behufs Einvernahme der Regierung des Kantons.

Appenzell J. Rh., sodann behuss Brüsnng der Frage, ob und in wie weit die Kantonsverfassung von Appenzell Jnnerrhoden, beziehungsweise deren Handhabung überhaupt im Widerspruch stehe mit der BundesVerfassung oder Bundesgesezgebung , speziell mit dem bundesgemässen Stimm- und Wahlrecht der Niedergelassenen.

Ueber die von den Herren W ä b e r , J o h n er und B l a s e r in Düdingen , einerseits, und vom Herrn Fürsprecher E n g e l h a r d in Mnrten , andererseits , den gesezgebenden Räthen der Eidgenossenschaft eingereichten Rekurse in Sachen der B r i m i t i e n Brämigen sind die Räthe zu keinem übereinstimmenden Beschlusse gelangt.

Am 16. Dezember 1868 hat der S t ä n d e r a t h den Rekurs der.

Herren Wälder , Johner und Blaser , betreffend Belastung des Grundeigenthums von Brotestanten mit Brimitien zu Gunsten der katholischen Bfarrei Düdingen, einfach abgewiesen.

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Am 13. Juli 1869 wurde von ihm die Betition des Hrn. Engelhard, betreffend Aushebung des vom Grossen Rathe des Kantons Freiburg in Sachen der Brimitien am 22. Rovember 1859 erlassenen Dekretes, aus nachstehenden Gründen abgewiesen : 1) dass die Berufung des Rekurrenten ans Art. 13 und 15 der freiburgischen Kantonsversassung als unbegründet erscheint .

2) dass dagegen Art. 12 (Unverlezlichkeit des Eigenthnms) durch das in Frage liegende Dekret allerdings verlezt wäre, sofern das Dekret Ersaz für hiednrch Einzelnen erwachsenden Schaden ausschließen würde ,

3) dass jedoch ein solcher Ansschluss im Dekret nicht ausgesprochen ist , und somit jedem Verlebten die Schadenersazklage gegen den Fiskus

selbstverständlich gewahrt bleibt.

Der N a t i o n a l r a t h hat am 23. Juli 1869 die Rekurse einerseits der Herren Waber, Johner und Blaser in Düdingen, und andererseits des Hrn. Fürsprecher Engelhard in Mnrten in Sachen der Brimitien als begründet erklärt und demzusolge das vom Grossen Rathe des Kantons Freiburg unterm 22. November 1859 erlassene Gesez, sowie das Urtheil des Kautonsgerichts Freiburg vom 2. März 1866 ans..

gehoben.

Die Motive , welche der Nationalrath hiesür ausstellte , sind folgende : 1) dass , abgesehen von dem Ursprunge nnd der rechtlichen Ratur der oben erwähnten Fendallafteü ^), dieselben ausdrüklich und in jeder ^orm durch das Gesez vom 8. Mai 1848 abgeschafft wurdeu ; 2) dass die Wiedereiusührung der Brimitien und der übrigen

^eudallasten durch das Gesez vom 22. Rovember t 859 mit dem Art. 12 lich den Artikel 15 derselben, welcher die Steuergleiehheit gewährleistet, perlezt.

Da die Räthe über die erwähnten Rekurse sich nicht geeinigt haben, so verbleibt der bundesräthliche Beschluss vom 13. Rovember 1868 in Kraft. ^iehe Bundesblatt v. J. 1868, Band lll, Seite 919.)

der Verfassung des Kantons Freiburg in Widerspruch tritt, und nament-

^.) .^kersteuern., Steuern auf jungen Thleren und Frondienste.

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Nachtrag zu den Verhandlungen der schweiz. Bundesversammlung.

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31

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07.08.1869

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724-725

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10 006 228

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