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Aus d n V e rr h a n d l n g ee n des schweizerischen Bundesrathes

(Vom 7. Mai 1869.)

Ans ein Besuch der Regierung von Zürich un. Anbahnung eines Konkordats unter den eidgenossischen Ständen zum Ergreisen gemeinschastlicher Massregeln gegen die H u n d s w u t h , hat der Bundesrath beschlossen, das nachstehende Kreisschreiben an sämmtliche Kautonsregiernngen zu erlassen.

Tit..

,,

,,Veranlasst durch das fast unausgesezte Auftreten der Hnndswuth in einigen Kantonen, das häufig vorkommende Verschleppen dieser schrei liehen Krankheit durch augestekte Thiere von einem Gebiete ans das

andere und die Unzulänglichkeit isolirter Massregeln zur Bekämpfung des Uebels, hat sich die Regierung des h. Standes Zürich, nachdem sie in

ihren. Kanton vorläufig mit strengen bezüglichen Massnahmen vorgegangen, an uns gewendet mit dem Begehren , wir mochten für Errichtung einer u m f a s s e n d e n Vereinbarung über gemeinschaftliche Massr e g e l n g e g e n d i e W n t h k r a n k h e i t die nothigen Einleitungen treffen.

,,Wir haben keinen Anstand genommen , in das von der Regierung von Zürich gestellte Ansuchen grundsäziieh einzutreten und die angeregte Frage in nähern Betracht zu ziehen. Bevor wir indessen in der Angelegenheit weitere Schritte thun , wünschen wir uns zuvorderst über die bezüglichen , thatsächlichen Verhältnisse. in den Kantonen in's Klare zu sezen.

,,Zu diesem Behuse laden wir Sie ein, uns mittheilen zu wollen: 1) ob und welche gesezliehe Vorschriften. über das Halten von Hunden im Allgemeinen in Jhrem Kanton gelten , insbesondere auch ob das Halten von hunden und in .velcher Weise es besteuert werde , 2) welches Versahren bei Ausbruch von Wuthkrankheit angewendet werde , 3) wie oft in den lezten fünf Jahren die Behorde veranlasst worden sei, wegen ausgebrochener Wuthkrankheit einzuschreiten ,

25 4) ob sich eine ^unahme solcher Fälle bemerklich mache, und welchen Umständen bejahendenfalls diese Vermehrung zuzusehreiben sei.

,,Jndem wir Sie ersuchen, uns Jhre Mittheilung über diese Bunkte

baldthunlichst zugehen lassen z^ wollen und sich gleichzeitig darüber aus-

zusprechen , ob Sie geneigt wären , zur Vereinbarung gemeinschaftlicher Massr^eln Hand zu bieten, benuzen wir diesen Anlass, Sie, getreue, liebe Eidgenossen , nebst uns in den Schuz des Allmächtigen zu empfehlen.^

(Vom 10. Mai 1868.)

Die Regierung des Kantons Thurgau hat mit Zuschrift vom 1. d. Mts. eine vom dortigen Grossen Rathe kürzlich der Direktion der schweizerischen Rordostbahngesellschast ..rtheilt.^ Konzession für den Bau und Betrieb einer Eisenbahn von Romanshorn nach Kreuzlingen (Kantonsgren^e) mit ^ dem Ansuchen eingesandt , für dieselbe während der Dauer der nächsten Session der Bundesversammlung die Gutheissung auszuwirken.

Der Bundesrath beschloss , die erwähnte Eisenbahnkonzession den gesezgebenden Rälhen der Eidgenossenschaft in ihrer nächsten Sizung zur definitiven Genehmigung vorzulegen.

Die dem Seethal - Eomite am 28. Januar 1868 für die Linie Romanshorn-Konstanz ertheilte Konzession ^) fällt durch die neue Konzession sür die .^treke Romanshorn^.Kreuzlingen dahin.

Mit Zusehrist pou. .5/27. April d. J. hat das Ministerium des Aeussern von Rumänien das Ansuchen an ^en Bundesrath gestellt, er mochte dem Hrn. ^ostdirektox J e a n r e n a u d und dem Hrn. Kreispostkontroleur S c h n e i d e r t e n ihnen unterm 23. September v. J. bewilligten seehsmonatlichen Urlaub um weitere 6 Monate verlängern, damit dieselben bei der Organisation der Vosteinrichtungen in Rumänien ferner mitwirken konnten.

^ Der Bundesrath bewilligte die für die Herren J e a n r e n a ud und ..Schneider gewünscht^ Verlängerung des Urlaubs, welcher vom 1.

dieses Monats an beginnen soll.

^) Si^he Bunde.^latl. v. ^. 18.^, Band II, Se..^ 7^5.

.26 Der Adjunkt des Oberpostsekretärs, Hr. Edmund H o h n , welcher

am 23. September 1868 auch für die postalische Mission nach Rumänien bezeichnet wurde, kehrt wieder an seinen Bosten znrük.

Der Bundesrath ermächtigt^ sein Bostdepartement, mit den Regierungen der Kantone Zürich . Sl.. fallen und Graubünden wegen Er^ xichtnng von Telegraphenbüreanr^ in K i l eh b e r g , K a p p e l und G u a r d a Verträge abzuschließen.

(Vom 14. Mai 1869.)

Der Bundesrath hat in den Bostkursen Abänderungen getroffen und beschlossen .

1) Es sei eine zweite Fahrt zwischen J n s und E r lach zu erstellen, dagegen der H. Kurs A a r b e r g ^ J n s aufzuheben.

2) Der bisherige Kurs .La ngnau^Schüpsheim wird bisEntle3) 4)

5)

6)

7)

buch verlängert.

Der Knrs Therwi.. l^ R o d e r s d o r s wird während des Sommers aus B u r g ausgedehnt.

Zwischen der Eisenbahnstation R o t h e n b u r g und dem Fleken gleichen Ramens kann eine doppelte Kursverbindung , und eine einfache zwischen dem Fleken R o t h e n b u r g und E s ehe n b ach erstellt werden, wenn nämlich in Rothenburg (.Station oder ^leken) ein de^n V^blikum zugängliches .^elegraphenbüreau errichtet wird.

Zwischen S t a n s und G r a s e n ort (Engelberg) ist ein einmaliger oder zweimaliger Sommerkurs zu erstellen , je nachdem Angebote gemacht werden.

Ein lll. K..rs kann zwischen S u lg e n und B i s c h o f s z e l l und ein ll. Kurs zwischen W e i n s e l d e n und K r e u z l i n g e n erstellt werden.

Für H a n s e n und M e t t m e n s t e t t e n wird ein Dvppelknrs mit einer ein Mal täglichen Verlängerung bis S i h l b r ü k e bewilligt, dagegen einer der beiden Kurse A s s o l t e r n . ^ K a p p e l ausgehoben.

8) Zwischen H i n w e i l und R ü t i kann ein Doppelknrs erstellt werden.

27 9) Aufzuheben sind die bisherigen Kurse A r t h ^ B r u n n e n (Sommerkurs), O l t e n ^ L u z e r n (Rachtkurs) und T w a n n . ^ o d s , für welch^ leztern Kurs der Kurs L a n d e r o n ^ o d s bis nach .L a m b o i n g zu verlängern ist.

Vom Bundesrathe sind gewählt worden :

(am ^10. Mai 1869) ....ls Telegraphist in St. fallen :

Hr. Jule^ E a p r é , von Aigle

(Waadt), derzeit Gehilfe auf

dem Telegraphenbüreau Lausanne :.

in

(am 12. Mai 1869) als Bostkommis in Wattw^l: Hr. Jakob Johl , von Amden (St. fallen), Volontär aus dem Hauptpostbüreau

in St. Gallen..

,, Telegraphist in Bern:

,, Adols Robert Kofmel, von Zeitigen (Solothurn), bisher prov. Gehilfe auf dem Telegraphenbüreau in Bern ;

(am 14. Mai 1869) ..ls Vostkommis in Basel:

Hr. Konrad W i n k le r,

von .......ägerweilen

(Thurgau), derzeit Telegraphist im

Eentralbahnhof in Olten .

Wilhelm S e n n , von Gansingen (...l.argau) , bisher Gehilfe aus dem Hauptpostbüreau in Olten ; ,. Telegraphistin in Walkringen: Frau Lisette Z a u g g , von und in .,

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Walkringen (^ern), Gattin des

dortigen Vosthalters.

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Aus den Verhandlungen des schweizerischen Bundesrathes.

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15.05.1869

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