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Schweizerisches Bundesblatt XXI. Jahrgang. II.

Nr. 23.

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12. Juni 1869.

Bericht

des schweiz. Konsuls in St. ? o nie (Missouri) (Hrn. C. & Mathey, von Locle) über das Jahr 1868.

k

(Eingegangen am 15. Mai 1869.)

$.n den hohen iBnnd.esrath.

Tit. !

Hiernit erlaube ich m i r , Jhnen meinen ersten Jahresbericht 511 übermachen.

©er -Staat Missouri, wie wohl Bekannt, ist das Seittrum der SSereinigten (Staaten von ïïlordamexika ; desshalb erwarten wir auch, bass in einer nicht fernen Zeit ber
Unser Staat hat 67,380 Ouabratmeileii ober 43,123,200 Acker fiand, von welchen 35,000,000 sehr werthvoll find und wie solgt classificirt werben : 8,000,000 âlcker gutes Hanjlanb , 5,000,000 3tcker besieg aBetiiland, 20,000,000 fût ben Sln&aii von Mois, Waizen, .labaf, ©ras K., und 2,000,000 gutes Minerattaub.

Jn -.Betreff be§ FlacheninhalteS ist Missouri der fünfte Staat ber Union. Meiner Meinung nach wirb Missouri in ber Z u k u n f t ein grcsser Mainisacturi und -SergwerE-'-Staat werben.

S c h i e n werben verfolgt von ber Mündung des Des Moines-Flusses durch die Salitone (Slarl5, Sewis, ©helbt;, Mouroe, Sludrain, .-Öoone, Bundeäblatt. 3ahig. XXI. Sd. U.

14

16^ Eooper, Bettis, Henr^, St. Ela.r, Bates und Vernon, was, soweit bis je^t bekannt, eine Fläche von Kohlenlagern von über 26,887 Ouadratmeilen ausmacht, wobei noch zu bemerken ist, dass an vielen Stellen

die Kohlenadern über 1.^ mächtig sind. Wenn ich die durchschnittliche

Mächtigkeit nur aus 5^ annehme , so würde dies eine Summe von 134,435,000,000 Tonnen guter, brauchbarer Steinkohle geben, welche so gelegen ist, dass sie ieieht entweder durch unsere Eisenbahnen oder durch unsere schiffbaren Flüsse erreichbar und transportabel ist. Diese

Kohlenlager können jährlich 100,000,000 Tonnen sür die nächsten 1300

Jahre liefern n.i.d dann wird noch genug für übrig sein.

unsere Nachkommen

E i s e n ist in Fülle vorhanden. Das eiserne Gebirge (iron monn.^ tam) hat eine Hohe von 228 Fnss und bedeckt eine Oberfläche von

500 Acker, es besteht durchaus aus solidem Eisenerz ^von 80---85.^

und enthält ungefähr 230,187,375 Tonnen. BilotReob, der höchste Bunkt der eisernen Gebirge , bedeckt eine Fläche von 360 Acker und

enthält 13,972,773 Tonnen.

Blei. findet sich in reichhaltiger Menge in unserm Staate . die Bleiregiouen der Kantone ^ranklin , Erawford , Bhelps , Washington, Madison, St. Francois und St. Geneviève umfassen eine Fläche von 5000 .^uadratmeilen und die der Kantone Rewton und Jasper 200 Ouadratmeilen.

K u p f e r ex^istirt in einträgliehen Quantitäten in den Kantonen Madison, Shannon, Franklin, Dent, Erawford, Benton, Washington und mehreren andern.

Reben Eisen, Blei, Kupfer, wie schon gemeldet, haben wir in Missouri Depositorieu von Gold, Zink, Zinn, Silber, platina, Kobalt, Rickel ..e. in solchen .Quantitäten, die einen guten Gewinn versprechen.

..Lager von Feuerstein, von Kieselsand sür die Glasfabrikation, von Bfeifenerde, hydraulischem Mörtel, Kalkstein und Marmor besten wir ebenfalls und zwar in einer durch unsere ^lüsse und Eisenbahnen erreichbaren Rähe.

A c k e r b a u . Die reichen Vrairien in Rord^Missouri machen es unsern .Landleuten leicht . der jungfräuliche Boden bedarf nur des Umbruehs mit dem Vflnge und er ist fertig , den Samen zu empfangen.

Die ^aat wird ausblühen in einer Fülle, die unsere europäischen .Landsleute in Erstaunen se^en würde. Der Waiden wird auf dem ^elde mit Maschinen gedroschen und gleich aus den Markt gebracht. Der Mais wird aufgespeichert oder in Maishäuser (cribbs) eingesammelt zum Verschiffen, oder als Butter sür das Vieh verwendet.

W e i n .b a u wird mit Erfolg im ganzen Staate betrieben ; der

^o^en in Eentral- und im südlichen Missouri ist hauptsächlich dazu ge-

169 schassen. Die durchschnittliche Ernte beträgt ungesähr 250 Gallonen ^Wein per Acker zu einem Durchschnittspreise von ^ 1. 50 Ets., was ein Einkommen von 400 Dollars per Acker ergibt. Wir haben , wie schon gesagt, in Missouri ungefähr 5,000,000 Acker Land, welches sich hauptsächlich zum Weinbau eignet. Boden und Klima lassen nichts zu

wünschen übrig.

Von den neuen Eisenbahnlinien , die gegenwärtig in St. Louis einlaufen, will ich nur zwei nennen, welche beide da^u bestimmt sind, St. Louis mit dem stillen Oeean zu verbinden.

Die e r s t e , die Süd^Baeifi.^Eisenbahu, erhielt ihren Freibrief vom gesetzgebenden Korper des Staates Missouri am 17. März 18^7.

Der Staat übertrug an die Eompagnie den schon vollendeten Theil der

Bahn und 1,000,000 Acker Laud unter der Bedingung, dass die Eom^ pagnie die Bahn bis an die Grenze des Staates Arkansas fertig baue.

Diese Ländereien wurden von der General-Regierung im Ansaug bewilligt, um den Bau der Bahn zu besordern und wurden vor uugesähr 1 2 Jahren a u s d e n b e s t e n L ä n d e r e i e n d e s Staates ausgesucht. Zum Beweise dieser Angabe mag gesagt sein , dass in vielen Kantonen des Südwestens, durch welchen diese Bahn geht, es nichts Ungewöhnliches ist, dass Farmer folgende Ernten per Acker realisiren:

80 Bushels Mais, ^35 Bushels Waizen, 1200 Bsund ^lachs, 1200

Bfnnd Tabak und 3-4 Tounen Timotheegras und andere Gräser, Früchte und Gemüse iu derselben Broportio.i.^ Ebeuso war die Traubeneultur sehr ersolgreieh. Mineralien werden aus diesen Ländereien, durch welche die Bahn geht, in Menge gesunden, z. B. Eisen, Blei, Rickel, Kupfer, Zink und Silber und viele davon in unerschöpflichen guantitäten. Die Eisenbahn^Eompagnie verkaust diese Ländereien in Bareellen von 40 Acker und darüber, je nach Wunsch des kleiueru Käufers, des Kapitalisteu oder Viehzüchters, die Breise und Bedingung gen sind der Art , dass Jeder mit ^leiss und Sparsamkeit in einer kurzeu Zeit sich eiuen eigenen Heerd erwerben kann. Die Bahn reicht

jet^t bis Jerome, 127 Meilen von St. Louis. 2500 Leute sind an

der Arbeit, um 60 weitere Meilen der Bahn bis zum Juli dieses Jahres fertig ^zu machen. Jm schlimmsten Falle wird die Bahn in t 8 Monaten bis zur Staatsgrenze sertig sein. Von diesem Bunkte wird sie mit Energie weiter über den Kontinent fortgeführt, so dass in ein Baar Jahren die Verbindung von St. Louis mit dem stilleu .^eean herge-

stellt sein dürfte. Diese Linie ist mehrere 100 Meilen kürzer wie irgend eine andere ^projeetirte und geht durch Staaten und Territorien, welche wegen. ihres milden Klimas und kurzen Winters der Bahn. keine Schwierigkeiten dnrch Schnee ^e. bereiten.

Die z w e i t e ist die Union^.Baeifie^Eisenbahn , ostliche Division.

Diese Eompagnie erhält von der Geueral^Regierung für den Ban ihrer

170 ^

Bahn eine Unterstützung im Betrage von .^ 16,000 per Meile. Dieses

Geld ist durch eine zweite Hypothek aus die Bahn gesichert, zugleich ist^

der Bahn freigestellt, eine gleiche Summe Geldes , durch erste Hypothek gesichert, anzunehmen, welch' lettere Hypothek die Vorrente vor der

Regierungsh.^pothek hat. Die compagnie erhält ebenfalls vorder Regierung 12,800 Acker Land per Meile, bestehend in den abwechselnden Seetionen für 20 Meilen an jeder Seite der Bahn. Diese Bahn ist jetzt fertig und im vollen Betriebe. auf eine Distanz von 405 Meilen, vom Missouri-Flusse westlich durch den Staat Ka..sas bis in die Rach^ bars.haft von Fort Wallaee , an welchem Blatte die Regierungsnnterstützung unter bestehenden Gesezen aushort. Die Compagnie beabsichtigt jetzt, den Bau .der Bahn bis Denoer City Colorado fortzuführen, um zusammenzutreffen mit der westlieh von ^maha laufenden Union^ Baeisi^Eisenbah.., nnd sollte es der Eompagnie gelingen , noch weitere Unterstützung von der General-Regiernng zu erlangen , so ist die Absieht, eine Durehlinie durch Rew Me^ieo Arizona und das untere Eaiisornia bis San Fraueiseo zu bauen.

Ueber diesen 405 Meilen fertiger Eisenbahn, wie oben angegeben, hat die Compagnie eine Zweigbahn von Lawreuee nach Leavenworth, eine Strecke vou 33 Meilen, gebaut, welche jetzt in vollem Gange ist und wofür keine Regierungsunterstützung uothig war.

Die

durch den Eongress der Eompagnie geschenkten Ländereien

messen ungefähr 4,000,000 Acker und liegen so weit westlich , als die Bahn bis jetzt sert.g ist. Ein grosser Theil dieses Landes besteht aus Riederungen von der besten Sorte und aus Brairieland in den Thälern der Flüsse Ka..sas, Salme, Solomon , Smol^.hill, Republiean .e. und ist dem besten .Lande im Mississippithale gleich zu stellen.

Vou diesen Ländereieu wurden während des letzten Jahres uuge-

sähr eine Million Acker, so weit westlieh wie Ellsworth, dem land.oirth-

sehastlicheu Betriebe übergeben und bereits sind ungesähr 125,000 A.cker davon an La..dwirthe oder Kolonien verkaust. Dieses Land wird veräussert zu Breisen von .^ 1 bis 6 per Acker zahlbar ./^ baar und der Rest uach eine^n Jahre in 4 jährliehen Raten mit 6 ^ Zinsen^ Da die Eompagnie nur die ungeraden Rummern der abwechselnden ^eetionen eignet und die dazwischenliegenden der Regierung gehoren, so konuen Emigranten, d. h. Ansiedler, mit geringen Mitteln sich eine Farm vou 160 Ackern erringen, wenn sie .^0 Acker von der EisenbahnEompaguie kaufeu und 80 Acker unter dem Heimftättegesetz von der Regierung für 16 Dollars erwerben. (80 Acker sind das limitum unter diesem Gesetze und 160 Acker für eine ^amilie gewohnlich erforderlich.)

Eine grosse Anzahl deutscher , schwedischer , sranzosiseher und englischer Ansiedler haben schon von diesen Vortheilen Gebrauch gemacht und

171 das Land fängt schon an, mehr und mehr bevölkert zu werden. ^a es die Absicht der Regierung ist, der Bahn entlang eine Klasse von arbeitsamen Landleuten anzusiedeln , so geschieht Alles , um es den .Leuten leieht zu macheu, diese Regionen zu erwerben.

Von den dem allgemeinen Handel durch die schon um Mitte Juui dieses Jahres in Aussicht stehende Erosfuung der Union^Vaeifi.^Eisen^ .bahn zwischen Rew^ork und San Franeiseo erwachsenden Vortheilen wird unstreitig St. Louis , als Mittelpunkt dieser grossartigen Verbindungsstrasse , einen nicht unbedeutenden Antheil haben. Schon jel^t haben h.efige eomer^ielle Vereine die nothig.m Sehritte gethan, um direete Handelsverbindungen mit Ehina und Japan anzuknüpfen und es ist leicht, die grossen Vortheile einzusehen, welche sich durch Erofsnung dieses kürzern Verbindungsweges für den japauesischen Handel St. Louis in ^ukunst erschließen werden. Richt allein wird sich die hiesige Jndustrie enorm vergrossern, souderu die direkte Verbindung mit Jokohama, Nagasaki, Shanghai und ^Hongkong wird den hiesigen Blatz zum ^tappelplatz für das gauze Mississippithal machen und Transitv..rsehisfungen nach Europa v^ Rew-Orleans, Rew-^ork und Baltimore veranlassen, in der Voraussetzung dass Japan und dessen neueröffnete Hasen nicht bloss dem Jmport ein ergiebiges ^eld bieten , sondern gleichzeitig den Export massenhafter Artikel von Bedeutung ^ur Versügung stellen wird.

Besonders in Tl.^ee glaubt man , dass sich die Anfuhren dieses Jahr gegenüber dem lel^teu bedeutend vergrossern werden und dürste gerade dieser Artikel eine hervorragende Rolle spielen, wenn einmal die politisehen Verhältnisse Japans mehr geregelt und die fortwährend ueu auftauchenden Hindernisse und Restriktionen. von Seite der Regierung beseitigt sein norden.

^.ie p o p u l a t i o n unseres Staates ist nach der legten Volks-

zählung 1,283,803, jedoch wird die Zählung als ineorreet und unvollständig bezeichnet, weshalb ich auch die Vopulatio.. der einzelnen Kautone nicht angebe.

^ie Schi f f a h .. t auf unseru Flüssen war dieses Jahr besser wie im letzten Jahre , weil sie nicht so oft d.^rch uiederu Wasserstand und .Eis unterbrochen wurde.

Boote

a n g e k o m m e u in u n s e r m

vom untern Mississippi-Fluss ,, "

obern Missouri^luss

., .

.

,, Jllinois^Fluss

.

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Hafen

.

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506

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.

969

.

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.

.

.

. . .

.3

5

6

.

.291 Uebertrag 2l 22

172

v o m Ohio-Fiuss ,,

.

.

.

.

.

Uebertrag 2 l 22 . . 154

.

Weiss-, Eumberland-, Arkansas -, Tennessee- und OsageFluss

.

.

.

.

.

.

.

.

.

6

2

Jm Ganzen Dampsboote 2338 Dazu Flachboote 1133

macht im mauzen

3471

mit einem Tonnengehalt pon 1,055,795.

A u s u n s e r n. H a f e n a u s g e l a u f e n f ü r d e n untern Mississippi-Fluss obern

,,

.

.

.

.

.

.

. 579

.,

,,

"

,,

Missouri-Fluss

,,

,,

Weiss-, .^lrkansas-, Tennessee-, Rotl..- und Osage-Fluss

66

Jm^ Ganzen Dampsboote

2579

, , , , Jllinois-Fluss ,,^ , , Ohio^Fluss .

.

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Der ^Handel ans unsern Flüssen wurde von 234

l0l3 3 6 1

. 332 ^ 228

Dampfbooten

und l58 Flachbooten besorgt. die Tragkraft zusammen betrug 221,861 Tonnen und der Werth der transportirten Güter belief sich aus ^110,800 Dollars.

Die Verschifsungen der verschiedenen Artikel im Jahre 1868 durch die verschiedenen Vaa^uetlinien waren wie folgt : ..^er Rew^rleans-Vae.uetboote

Fass Mehl .

Bushels Wa^en ,, Mais ,, Hafer , , Roggen , , Gerste

.

.

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. ^ .

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. .

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.

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.

.

. 781,998 ^ . 100,602 . 1,1t0,603 . 1,306,6l 2 .

22,443 .

2,643

Ber Vieksburg-Baa^uetboote

Fass Mehl . .

Vushels Waizen .

Mais .

,,

,,

. . . .

. . . . .

. . . .

.

.

.

50,963 922 132,849 ^4.^0

Hafer

.

.

.

.

.

.

Roggen

.

.

.

.

.

.

Gerste .

.

.

.

.

.

1,.^3

792

173 .

.

^

Ber Memphis-Ba.^uetboote

Fass Mehl .

134,994 59,500 30,657 122,652 3,844 6,132

Bushels Wa^en

Mais

..

,, ..,

Hafer Roggen Werfte Ber Eumberland und Tennessee-Ba^uetboote

Fass Mehl .

Bushels Mais .

,,

Hafer

.

.

.

.^

.

1,105 22 28

Ber Arkansas.. und Weiss-^luss-Ba.^uetboote Fass

Mehl

.

.

.

Bushels Wa^en .

.

.

.

.

.

,,

Mais

.

,.,

Hafer

.

.

.

.

.

.

.

. ... .

.

10,263 1,210 5,586 17,884

Ber Ohio-Ba.^uetboote

Fass Mehl .

Bushels Wa^en

,,

Mais

,,

Hafer

^,

Gerste

Roggen

26,972 18,419 80,268 99,396 100,658 2,672

Ber obere Missisfippi-Ba^uetboote

^ass Mehl .

Bushels Waizen ^, Mais ..

Hafer

,,

Gerste

,,

Roggen

5,452 51,679 13,626 1,456 396 1,584

Ber Missouri-Ba.^uetboote Fass Mehl .

Bushels Waizen

Mais

Hafer Roggen Gerste

20,262 855 6,555 33,256 204 964

174 Ber Jl.linoi^Ba.^tetboote

Fass Mehl^.

.

Bushels Waizen .

, , Mais .

, ,

,,

Haser

Roggen

,,

Gerste

.

.

.

.

.

.

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.

.

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.

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.

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.

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.

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.

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.

1,768 82,169 .

28,838 9 0 0

^

942 596

Die Ausfuhren von Mehl durch die verschiedenen ostwärts laufenden Eisenbahnen waren wie folgt: Ber St. Louis- und Jndianapolis-Eisenbahn 193,714 Fass.

,, Ohio- und Mississippi-Eisenbahn .

. 118,401 ,, ,, Ehieago^Alton- und St. Louis-Eisenbahn .^ .l l 8,442 ,,

Das Geschäft in unserm Zollhause ist in steter Zunahme begriffen.

Die Einnahme im Jahr 1868 war 1,403,997^^. Dollars in Gold und 53,333 ^^ Dollars in Scheinen.

Die folgende Tabelle zeigt die Zunahme unserer Einfuhren wah^.

xend der .legten 8 Jahre :

Zoll ist bezahlt worden anno 186l ^ l4,425. 15 ,, ,, " ,, ,, 1862 " 20,494. 70 ,, ,, ,, ,, ,, 1863 ,, 36,622. ,, ,, ., ,, ,. ^6^ ,, 71^. 43 ,, ,, ,, ,, ,, -^65 ,, 5^6,407. 07 ^ ,, ,, ,, ,, ,, ^66 ,, 7.^5,65 l. 30 ,, ,, ,, ,, ,. ^67 ,, 1,236,798. 06 ., ,, ,, ,, ,, 1868 ,, 1,403,997. 64 ^olgeude.^ zeigt das Geschäft iu Mehl und Getreide fnr 1868.

Einfuhr.

Fass Mehl . . . 405,836 ,, ,, fabrieirt . 895,154 1,700,990 ^ushels Waiden . . . .

. 4,353,59l , , Mais . . . . 2,800,277 ,, Haser . . . . 3.259,132 ,, Roggen . . . .

367,961 ,, Gerste . . . .

634,590 A u s s u h r.

Fass Mehl . . 1,499,337 ,, . ,, Verbrauch 202,657 1,70l ,994 Bushels Waizen . . . .

542,234 ,,

,,

vermahlen in Stadtmühlen

8,909,382

^

175

Bushel ,, ,, ,, ,, ,, ^ ,, ,, ^ St.

Mais .. 1,611,618 ,, Verbrauch 756,601 2,368,219 ,, vermahlen in Stadtmühlen 435,965 Hafer . 1,952,579 .. Verbrauch .,267,646 3,220,225 Roggen .

. .

192,555 ,, vermahlen in Stadtmühlen 157,422 Berste .

64,426 ,, Verbrauch 525,776 590,202

Louis hat seinen Ruf als für das beste Mehl ausrecht erhal-

ten. Die Zahl der Mnhlen. und deren Fabrikationsfähigkeit ist jedes

Jahr im Zunehmen. Jm Jahr 1868 waren 24 Mühlen im Gange, die alle 24 Stunden 8450 Fass Mehl lieferten. Während des lezten Jahres war das Mehl hier theurer als in andern Städten wegen des hohen Weizenpreises, aber wenn, wie beabsichtigt, St.. Louis ein Getreide.E^portpunkt wird, so wird bei einem stetigen Zuflnsse von Waizen mit billiger Bracht via Rew-^.rleans, St. .Louis im Stande sein, Mehl zn ...onenrrenzsäl^igen preisen zu liesern und auch immer Käufer haben.

Die Getreideeinfuhr i... Jahre 1868 war geringer wie im Jahre 1867, wegen der geringen Nachfrage im Süden und ....eil die ostlicheu und fremden Mär^t.. keine Exporte ermuthigten. Da.^ alte System, das Getreide in Säcken zu verschiffen, wird nach und nach ausgegeben. das Getreide wird jetzt meiftentheils lose verschifft, wodurch viele Kosten erspart werden.

Der Handel in P r o v i s i o n e n war während des letzten Jahres sehr lebhast und gewinnreieh. Die Einfuhr an Schweinefleisch in ^ässern und Kisten ^e. betrng zusammen 1,138,279, die von Schweineschmalz (in ^ässern) 30,850. Das Jayr schloss mit festen Breisen und einer schlechten Aussieht aus starke Zufuhr, verbunden mit der Gewissheit vermehrter Rachfrage , ....as hohere Vreis.. fur den Artikel in Aussicht stellte. Die ....^ehweiueschläehterei zeigt eine Verminderung gegenüber dem Vorjahr , mit hohereu ^reisen. Die Zahl der geschlachteten Schweine belies sieh aus 224,2.)0 ^tück mit eiuem Durchschnittsgewichte von

1^9^^ Bfund..

Die Erwartungen im . ^ a b a k s h a u d e l , .velehe man nn Anfange des Jahres hegte, wurden nicht realisirt und Transaktionen waren nicht gewinnbringend. Die ^Tendenz aller auswärtigen Märkte war

fallend, so dass der Export gegen 60,000 1^ogsheads weniger betrug.

Sodann war die unsichere Haltnng unserer Eongress^Gesetzgebung in Betreff der Besteurung dieses Artikels den Fabrikanten nachtheilig , so dass der Bedarf verringert wurde.

Die Einfuhr war ,, Ausfuhr .

.

.

.

.

. 12,266 l.logsheads . 8,896 ,,

176 Jn B a u m w o l l e war die Einfuhr bedeutend geringer wie im Jahre vorher, fie betrug nur 19,160 Ballen gegenüber 40,572 im Vorjahre^ es mag dies daher rühren, dass anno 1867 grosse Guantitäten vom Süden kamen und hier nach den. Osten verschifft wurden, daher eigentlich gar nicht mit zum Geschäfte der Stadt hätten gerechnet werden sollen.

Die Aussuhr belief sich aus Der Stadtverbrauch auf .

.

.

.

.

1 6,727 Ballen 3,843 ,,

Das Geschaht in Zucker, S^rnp, Kassee und Reis hat zugenommen und St. .Louis fängt an, seine alte Stellung als Vertheilungs-

pla^ im Mississippithale für diese Artikel wieder einzunehmen.

Die Einfuhr von Zucker betrug

D i e Ausfuhr

.

.

.

Die Eins.chr von Syrup w.^r D i e Aussuhr

.

.

.

Die Einfnhr von K a f f e e war

Die Aussuhr

.

i 6,628 Hogshea.d...

450

. ^

.

Die Einsuhr von R e i s war

.

. . . . .

.

15,973 Fässer 44,196 Kisten und 516 Säcke.

. . 3,374 ...lo^heads 80,628 Fässer 2,864 Kisten und 22,735 Säcke.

.

. ..5,377 ganze Fässer.

2,382 halbe ,, 4,189 Fässchen . . 15.338 ganze Fässer 9,047 halbe ,, und 17,596 Fässchen.

.

D i e Ausfuhr ^

.

.

.

92,699 ^äcke.

. 91,615 .

und

.

.

.

.

.

.

o g s h e a d s .

,,

4,284 ,, 3,736 Fässer.

9,781 Säcke u. Fässer.

Für den H o l z h a n d e l ist hier ein sehr guter Markt, da die den Bevölkerung täglich zunimmt. Der Handel wird überhaupt dieses Rachsrage in den neuen Staaten und Territorien wegen der anwachsen-

Jahr gut anssallen , da die Verhältnisse im Süden in Folge guter Ernten sich gunstiger gestaltet haben, weshalb anzunehmen ist, dass der Süden Provisionen und Manusaeturwaaren . im Austausch snr seine .Baumwolle vom Westen beziehen werde.

Es dürste hier der Vlat^ sein , eines gegenwärtig in Angriff genommenen Bauwerkes Erwähnung zu thun, welches sowohl wegen seiner Bedeutung für den Verkehr von und mit St. Louis, als auch wegen

177 Deiner

..rchiteeto.nschen Merkwürdigkeit die vollste Beachtung verdient.

Es ist dies die Brücke über den Mississippi, welche in Znkunst statt der

Fährboote die Verbindung von St.

Louis mit dem jenseitigen, ostlichen

Mississippi-User vermittelu wird. Die Anlage derselben ist sowohl für

den Bersonen^ und Wageu^ , als sur den Eisenbahnverkehr berechnet; die Eiseubahnbrücke wird ^weispuri^ und mündet in einen unter der Stadt durehlauseudeu Tunnel von 5000^ Länge ein .^ über sie führt die Bassage sür die ^ussgäu^er und Wagen hinweg. Die gau^e Brücke, welche eine Länge von 3^00^ und eine Breite von eirea 100.^ erhält, wird von 3 Bfeileru getragen , über welche sieh 5 colossale Stahljoehe wolben. Die Baukosteu sür dieses großartige Unternehmen sind aus 5 Millionen Dollars veranschlagt, werden aber das Büdget weit übersehreiteu.

Gleichzeitig steht es im Werke, zur Erleichterung des Verkehrs alle unsere Eisenbahnlinien , die gegenwärtig noeh an verschiedenen Blähen in St. Louis ihre Bahnhose haben,^ in e i n e n Bunkt zu eoueentriren, so d..ss, wenn auch die Mississippi- Brücke erstellt sein wird , Durchsrachten ohne Verladung in demselben Wagen von San Franeiseo bis Rew^ork geschafft werden kounen.

St. Louis hat mehr wie irgend eine andere Stadt durch den Krieg gelitten, alle seine natürlichen Handelsarterien waren durchschnitten, Handel und Wandel zerstort und unsere Fabriken in ^olge dessen zum Stocken gebracht. Andere Städte, wie Eineinnati und Ehiea^o.. zogen Vortheil aus diesen Umständen. Je^t aber, da der Friede wieder hergestellt uud Missouri kein ^elavenstaat mehr ist, kehrt der Handel ^urück, die alten Verbindungen werden erneuert und ueue augekuüpft. Die ^ukunst von Missonri liegt hell vor uns, wir brauchen nur mehr Lente, um das .^and zu eultiviren, Bergleute, die Minen ^n bearbeiten, überhaupt energische, rührige Lente.

Wenn durch diesen Rapport ^tuswauderungslustige veranlasse werden sollten , sieh in Missouri niederzulassen , so mnss ich sie doch sehr warnen, nicht in die g..ossen Städte zu gehen, ^llles stromt diesen Blähen zu und da ost Tausende von Arbeitern ans Anstellnng warten , so ist sür Reueingeroanderte die Anssieht, Arbeit zu bekommen, eine geringe, zumal wenn, wie es leider beinahe immer der ^all ist, die Emigranten der Landessprache nicht mächtig sind. Das Land ist der Bla^, wo sie ihre Arbeit nui^briugend ve.rweuden kounen. Auch will ich noch be^ merken, dass Kaufleute, Aerate, Advokaten und andere Gelehrte besser wegbleiben ; hier konnten sie verhungern . was das Land verlaugt, ist der ehrliche^ gesunde, stramme Arbeiter, er kann bei ökonomischem Lebenswandel emporkommeu.

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