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der

kommission des Nationalraths betreffend die Ergänzungsbauten auf dem Waffenplaze in Thun.

(Vom

15. Dezember 1868.)

Tit. l Unterm 24. Juli 1868 beauftragte die Bundesversammlung den Bundesrath, die notwendigen Ergänzungsbauten auf dem Wasfenplaz Thun festzustellen und Bericht und Antrag zu hinterbringen.

Jn Folge dieser Schlussnahme beantragt Jhnen der Bundesrath folgende Ergänzungsbauten und sucht um den beigesezteu Kredit uach: 1. Einrichtung von Räumlichkeiten über den Stallungen zu Mannschaftslokalen, namentlich Erstellung von 4 Doppeltreppen

Fr. 17,170. 40 2. Verlegung der Spital-.Lokalitäten in's Hürnerhans . . . . . . . , , 1,462. 1 8

3. Erstellung einer Beschlaganstalt .

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4. Holzboden in die Wacht- und Arxestlokale über d i e wirklichen Schiserbelege .

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5. Errichtung eines Holzschuppens mit Malerwerkstätte . . . . . .

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1,600. ---

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720. ---

13,97...... 5 7 Fr. 34,932. 15

Die in der nämlichen Schlussnahme der Bundesversammlung ver-

langte zwekmässigere Einrichtung der Abtritte glaubt der Bundesrath aus so lange verschieben zu müssen, als die Wasserversorgungssrage ihre

185 Erledigung nicht gefunden hat. Jhre Kommisston adoptirt in Bezug aus diesen Gegenstand die Anschauung des Bundesrathes , mit dem sie

findet, dass ^ur Vollendung der Reinlichkeit und Geruchlosigkeit der Abtritte, die Wasserspülung absolut nothwendig, aber auch genügend sei.

Einzig und allein die Abtritte für das obere Stokwerk bleiben dannzumal noch zu wünschen.

Was alsdann die porgeschlagenen Ergänzungsbauten betrifft , so theilt Jhre Kommission wiederum die Anschauung des Bundesraths in Bezug auf ihre Notwendigkeit. Sie kann sich aber mit Ausnahme

des Holzschuppen-Brojektes und der Beschlagstätte nicht mit den vorge-

schlagenen Projekten befreunden und glaubt, den lebhaften Wunsch aussprechen zu sollen : es mochte der h. Bundesrath dieselben einer noch-

maligen Vrüsung durch Sachkundige in folgender Richtung und über folgende funkte unterstellen.

Die Kommission findet:

a. E i n b a u der Dachräume.

Das Brojekt, wie es vou der Hand des Hrn. Jngenieur Blotnizki bearbeitet vorliegt, entspreche vollkommen den Anforderungen einer architektonischen Uebereinstimmung mit den iezigen Bauten und lasse was Schonheit der ^orm betrifft, nichts zu wünschen. Was aber die So-

^lidität und die Zwekmässigkeit mit Bezug auf den praktischen Gebrauch

anbetrifft, so lasse ^es sehr zu wünschen. Sie findet, dass die Treppen 3.^ breite Stufen - viel zu schmal, der Auftritt (20 Tritte auf 17^ Basis) viel zu schwach, das B.^ehen derselben unbequem und gefährlieh werde.

Die Verbindung von Eichenholz mit Eisen, für eiue freistehende, wenigstens theilweise den Witterungseinsl.üssen ausgesezte Freitreppe kann sie sur eiue glukliche nicht halten. ^Sie hätte im Gegentheil gewünscht.

dass dieselbe, wenn immer moglich, aus hartem Stein konstruirt, oder dass die eigenen Stusbretter durch gerippte eiserne , wie sie an Eisen^ahnpersonen-Wagen zur Verwendung kommen, ersezt würden.

Es dürste diese Abänderung die Kosten kaum in wesentlicher Weise erhohen, aber wenn auch, so würde die grossere Solidität und die Vermeidung des spätern Unterhaltes die Mehrkosten vollkommen aufwägen.

Die ^rage, ob nicht die Treppe zu steil und der Autritt zu kurz

sei, wolleu wir nur leise und nebenbei berühren.

Jn Bez..g auf die Dachverschalnng stimmeu wir der Auschauuug des Hrn. Architekt Wols bei, welcher verlangt, dass die Bretter, zur Erzielung grosser Reinlichkeit, statt roh, gehobelt verwendet werden , was vielleicht den Kostenpunkt, wenn nicht andere Ersparnisse moglich sind, erhohen wird.

.

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.

^

b. S p i t a l - V e r l e g u n g .

Ueber die Verlegung des Spitals in's Hurnerhaus muss die Kommission ihre volle Zustimmung aussprechen. Da aber über eine Eintheilung des Hauses und. über den Umfang der Räumlichkeiten keine Vorlage gemacht, auch von ärztlicher Seite keine Gutachten über die innere Einrichtung bei der Hand sind, so können wir die Zwekmässigkeit oder Unzwekmässigkeit dieses Umbaues nicht beurtheilen. Ob nicht einzelne Zimmer vereinigt, dadurch ^esen und Kamine erspart und die Glaslaube als überflüssig weggelassen werden konnte , das wollen wir nicht zum Voraus entscheiden.

Wir erachten aber die beiden Bauten sür so dringlich, dass wir keinen Anstand nehmen , Jhnen die Bewilliguug des .Kredites schon ^ heute zu beantragen, dem Bundesrathe überlassend. sich über den Werth unsrer gemachten Ausseznngen nachträglich Rechenschaft geben zu lassen.

Die Lokalitäten über den Stallungen mussten schon bisher bei grossern Truppenanhäusungen, oder wegen schlechter Witterung zur Unterbringung von Truppen verwendet werden. Rieht nur wurde dadurch der Stalldienst wegen^ den Ein- und Ausgängen erschwert und gestort : die Mannschaft sehwebte im Falle eines ^euerausbruchs in grosser Gefahr, und hatte bei warmem Wetter von der Erhitzuug der Ziegel nnd Räume sehr zu leiden.

Die Spitalräume zwischen den Ställen sind theils wegen des hochst beschränkten Zugangs, theils wegen der Unruhe , welche die Stauungen mit sich bringen,. und wegen Mangels an genügender Ventilation un-

zwekmässig.

c. B e schlag an sta l t.

Es werden eichene Vfosten angenommen, welche in die Erde fest zu stampfen sind. Es will uns scheinen , dass dieselben auf steinerne tostamente gestellt, oder gar , dass die eichenen Vsosten durch Eisen (Eisenbahnschienen, Hohleisen ^e.) ersezt werden sollten.

Wir haben einigen Zweifel, ob nicht die Da.hvers^.halung und das

Dachtäsel^bei planmässiger Ausführung zu hoch berechnet sei.

d.

H o l z s eh u p p e n u n d M a l e r w e r k st ä t t e.

Die lettere ist ohne ^.okel projektirt. Wenn u^ir auch den uns nicht gefälligen .^olzbau uubeanstaudet lasseu, so wäre ein ^teinsokel der

Solidität wegen gewiss zu empsehlen.

Dieses sind die Bemerkungen, welche sieh der Kommission^ bei Vrüfung des vorliegenden Materials aufgedrängt haben, und die uns nicht zu

187 einem abweisenden Antrag bestimmen , sondern uns blos veranlassen konnte, das Richteintreten in die Frage der Art und Weise der Ausführung zu beschliessen und einfach die Bewilligung des verlangten Kredites von Fr. 35,000 zu beantragen.)

B e r n , den 15. Dezember 1868.

Ramens der Kommission, Der deutsche Berichterstatter :

B. v. Arr.

Mitglieder der Kommission : Herren .

Fr. Peyer im Hof, Sehaffhausen.

Fr. Burli, Baden.

P. Cérésole. Vivis.

Sam. Lehmann, in Bern.

C. J. Merz, Unlerägeri.

J. philippin, ....euenburg.

Ben. v. Arx, Olten.

...diesem Berichte entspricht ln der französischen Ausgabe feuille fédérale) derjenige des Herrn Ceresole.

Angenommen .Nationalrath, 16. Dezember; Slandexath, 18. Dezember).

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Bericht der

Kommission de... Ständeraths über die Wasserleitungen in Thun.

(Vom 14. Dezember 1868.)

Tit..

Gemäss Beschlnss der Bundesversammlung vom 24. Juli l. J.

hat der Bundesrath eine genaue vergleicheude Brüfuug der Quellen der

Mühlematt und derjenigen des Hombergs in Bezug auf geologische und

Schweizerisches Bundesarchiv, Digitale Amtsdruckschriften Archives fédérales suisses, Publications officielles numérisées Archivio federale svizzero, Pubblicazioni ufficiali digitali

Bericht der Kommission des Nationalraths betreffend die Ergänzungsbauten auf dem Waffenplaze in Thun. (Vom 15. Dezember 1868.)

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06.02.1869

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