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Schweizerisches Bundesblatt.

XXI. Jahrgang. l.

Nr. 13.

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3. April 1869.

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des

schweizerischen Bundesrathes

an die h. Bundesversammlung

über feine Geschäftsführung im Jahr 1868.

Tit..

Wir haben die Ehre, Jhneu nach Vorschrift. des Art. 9l), Ziffer 16 der Bundesverfassung, den Berieht über unsere Geschäftsführung im Jahr 1868 zu erstatten. ^

Geschäftskreis des Militärdepartements.

Das Jahr t 868 wird in der Geschichte der innern Entwiklung unseres Wehrweseüs eine hervorragende Stellung namentlich desshalb einnehmen, weil in diesen Zeitpunkt die Umänderung unserer Handfeuerwaffeu sur die Hinterladung fällt, und weil unser Militardepartement gegen Ende des Jahres einen Entwurf einer neuen Militärorgauisation vorgelegt hat, der eine wesentliche Umgestaltung unseres Wehrwesens anstrebt.

Jndem wir hievou .gleich am Aufauge des Berichtes Akt nehmen,

gehen wir zur Spezialberichterstattung über di... Tätigkeit des Militar-.

departemeuts.

Bundesblatt. Jahrg. XXI. Bd.I.

4t

546 I. ^e^e, Verordnungen und Clemente.

Die von der Bundesversammlung im Lause des Berichtsjahres erlassenen Geseze sind : 1) Bundesgese^ betreffend die topographischen Aufnahmen vom

18. Ehxistmonat 1868 (Offiz. Sammlung l.^, S. 525). Dieses Ge-

sez hat zum Zwek, die topographischen Vermessungen und Aufnahmen in denjenigen Kantonen und Kantonstl^eilen fortzusein, in denen bis je^t noeh keine regelmäßigen topographischen Aufnahmen stattgesunden haben.

2) Bundesgese^ betretend die Publikation der topographischen Aus-

nahmen vom 18. Ehristmonat 1868 (^ffiz. Sammlung l^, S. 527).

Mit diesem Geseze wird die Herausgabe der topographischen Ausnahmen im .^rigiualmassstabe eingeleitet.

3) Bundesbesehluss betreffend Einsührung neuer E^erzirreglemente

für die eidg. Truppen vom 22. Ehristmouat 1868 (Of^ Samml. l^, S. 533). Durch diesen Beschluß wird der Bundesrath ermächtigt, in .Anwendung der bereits im legten Jahre provisorisch genehmigten Reglemeute über die Soldaten-, Kompagnie- und Bataillonssehule im Lanse des Jahres 1^6..) fortfahren und nach Ablauf desselben über die definitive Redaktion der Reglement ^u entscheiden.

Au dieser Stelle haben wir des Entwurfes einher neuen Militär. organisation ^n erwähueu, den uns das Militärdepartement gegen Ende ^ des Jahres sammt einem eiulässli.heu erläuterndeu Berichte vorgelegt hat. Wir eraehteteu es ^er Wiehtigl.eit der Sache angemessen, in diesen Entwurf nicht sosort einzutreten, sondern den obersten Militärbehörden ^ der Kantone , wie der offentlicheu Meiuuug überhaupt Gelegenheit zu . geben, sieh darüber aus^uspre.hen. Der Entwurf eiuer ueuen Militärorganisation wird übrigens Gegeu.^taud einer eigenen Vorlage an Jhre Behorde bildeu.

Vom Buudesrathe gingen folgende Erlasse ans .

^

1) Jn Ausführung des Buudesgese^es betretend eiuige Abänderungen in der Bekleidung und Ausrüstung des Buudesheeres von^ ^2l. Ehristmonat 1867 wurden sueeessive sollende Aeuderuugen am bis^herigen Be^leidungsreglen.ent beschlossen :

a. Abänderungen zum Bekleidungsreglement vom 27. April 1868, hauptsächlich ^en Wafseurok sür Artillerie und Kavallerie, und die b.

Gradauszeichnung der .^.ssi^iere nebst einigen uutergeordueten Bestimmungen über das Bekleidungswesen betretend.

.^rdonuauz über die Batrontasehen sür Hiuterladungswassen vom

16. Oktober 1868. (Oss^. ^ammlnng l^, S. 4.^5.)

l.^

547

c. Ordonnanz über den Tornister vom 16. Oktober l 868. (^ffiz.

Sammlung l.^, S. 495.)

2) Jm Fernern wurde eine neue vom 20. Heumonat 1868 datirte Jnstruktion für den Verwalter des eidg. Kriegsdepot in Thun erlassen.

Vom Militärdepartement wurde für den Unterrieht in den neuen Wasfen erlassen : a. Anleitung zur Kenntniss und Behandlung der für die finteriadung umgeänderten Gewehre grossen und kleinen Kalibers, vom

26. Februar 1868.

b.

Anleitung zur Kenntniss und Behandlung des Veabod.^Gewehres, vom 26. Februar 1868.

Kantonale Militärgesez gebung.

^ Die Genehmigung des Bundesrathes erhielt unterm 17. Februar ein vom Grossen Rathe des Kantons Tessi.. unterm 8. Dezember 1867 erlassenes Gesez über theilweise Abänderung der dortigen M.l.tärorganisation. Dieses Abänderungsgesez enthält Bestimmungen über Zusammenseznng und Rekrutirnng der taktischen Einheiten , über eine neue militärische Eintheilung und verschiedene administrative Angelegenheiten.

Ferner wurde unterm 25. Juli eiuem vom Grossen Rathe des Kautons Ludern den 17. September 1867 erlassenes Gesez über Bekleidung und Ansrnstnng der Truppen die Genehmigung erteilt.

II. ^eichaft.^theiluu^eu und Beamte der ^ilitar^ernmltnn.^.

Jm Lause des Berichtsjahres ist der verdiente Vulverkontoleur,.

Herr St r a s s l e r, gestorben und an seine Stelle Herr A. Bussmann^ von Liestal , bisheriger Adjunkt des Laboratoriums in Thun gewählt worden. An des leztern Stelle trat der bisherige Adjunkt der Reparaturwerkftätte, Herr .^tabshauptmauu A. Gressl... von Bärenschw^l. Die Stelle eines Adjunkten der Reparatnrwerkstäi.te bleibt einstweilen unbesezt.

Aus dem Oberkriegskommissariate starb der Ehef des Revisionsbureau , Herr Johannes ^ t a p f e r von Horgen, der diese Stelle seit vielen Jahren bestens verwaltet hatte. ^ür ihn wurde gewählt Herr ^dmund v o n G r e n u s von Bern und Gens. Bei diesem Anlasse wurde auch die Stelle eines Ehess des Hauptbüreau wieder besezt, und zwar durch den bisherigen Registrator, Hrn. Hermann H a s le r von Aarau , der zugleich als amtlicher Stellvertreter des .^berl.riegskommissärs bezeichnet wurde.

548 Die Stelle des ...^berauditors musste in Folge Austrittes des .^errn eidg. Obersten G o n z e n b a e h aus dem Justizstab neu beseht werden.

Es wurde gewählt Herr Jules Ko eh in Lausanne, eidg. Oberst im Just.zstab.

Als Adiunkt der Regieanstalt wurde Herr Stabshanptmann Christian Müller von Rapperschw^l, bieheriger Jnstruktor I. Klasse der Kavallerie, gewählt.

III. S.^ztal^mml^uen.

1) Die ^hätigkeit der Artilleriekommission wird im .^VlH. Abschnitte näher besprochen.

2) Die Bensionskommission versammelte sich einmal, ....m ihr Gutachten über die Revision der bisherigen Bensio.r.m und die neuen Bensionssälle abzugeben. ^ .

3) Die Kommission für Einführung von . Hinterladnngsgewehren hat nun ihre Arbeit vollendet u.^.d ist ausgelost worden.

4) Die Kommission, welche mit Begutachtung der ^rage beauftragt war, ob das Brinzip der Lebensversicherung ans das Bensionswesen angewendet werden konne, hat ihre Gutachten abgegeben.

5) Auch die im legten Berichte erwähnte Kommission sür BegutAchtung der Einsühruug eines zwekmässigen Distauzeumessers hat ihre Arbeiten zu Ende geführt und Bericht erstattet.

6) Eine Kommission , bestehend aus den Herren ...^berstlieutenant E e x e s o l e , G r a u d , Oberst Hammer, Kommandant M a ...er und Obersten R o t h p l e l ^ , S a l i s , J a k o b , W e h e r e r , ...^ehwarz, Stämpfli, S t o c k e r und ^andammanu V i g i e r gab ihr Gutachten ab über die in ^olge des neuen Bekleidungsgesezes aufzustellenden reglementarischen Bestimmungen.

7) Die Kommission für Brüsung der ^rage der Bnblikatiou der Ausnahmsblatter des topographischen Atlasses, bestehend aus den Herren Oberst D e l a r a g e a z , Brosessor Wild in Zürich and ^berforster Eoaz, hat unter Zuziehung des Ehefs des ^tabsbüreau ihre Arbeiten vollendet.

8) Eiue fernere Kommission hatte einen neuen Entwurf einer J^-

struktion über die Dienstnntauglich.^eit der Militärpflichtigen aus^uar-

beiteu , sie hat jedoeh ihre Arbeit noch uieht beendigt. Die Kommission besteht ausser aus dem Oberfeldarzt ans den Herren Doktoren Ackerma u n in Solothnrn, B au mann in Stasa, Bri.^re in ^verdon,

549 R e i f f e r in Frauenseld, R h e i n e x ^ i n St. Gallen, S t e i g e r in Lnzern, W i e l a n d in Schoftland^ und Zi e g le x in Bern.

9^ Gemeinsam mit dem eidg. ^inanzdepartement und unter dem Vorsiz des Ehef... desselben wurde eine Kommission bestellt, welche Versuche mit auswärtigem Schiesspulver vorzuuehmen hatte (Welti, Bestal o z z i , Eurchod, Guillemin, Huber).

10) Ueber die Details der Ordonnanz des neuen Repetirgewehres beriethen die Herren H e r z o g , W u r s t e m b e r g e r , W . ^ d l e r , Mez e n e r und V e t t e r l i . Die Angelegenheit ist durch Aufstellung der Ordonnanz zum Absehluss gekommen.

11) Die Frage der Einführung eines Karabiners bei der Kavallerie begutachteten die Herreu Obersten H e r z o g , .^uinelet und Brnderer.

12) Eine aus den Herren Oberfeldarzt Dr. L e h m a n u, Betriebsiuspektor W e i s s in Zürich und Oberstlieutenant R u e p p bestehende Kommission beschäftigt sich mit der Untersuchung des Verwuudetentransportes aus Eisenbahnen. Die daherigen Arbeiten sind noch nicht be-

endigt.

13) Die schliessliche Redaktion der Ex^rzierreglemente besorgten die Herren Obersten H o f f s t e t t e r , B o r g e a u d , S c h ä d l e r , S t a d l e r , Hess, Major M e i n e r und Hauptmann Ja ...u e t, unter Zn^ug des l. Departemeutssel^retärs.

IV. ^nftruktion.^^er^uaL Der Bestaud des eidg. Jnstruktionspersonals erlitt im Jahr 1868 folgende Veränderungen .

Ausgetreten sind : Der ...^berinstruktor der Artillerie, Herr eidg. Oberst Hammer, in ^.^lge seiner Ernennung ^um schweizerischen Gesandten in Deutschland. Die vakant gewordene. Stelle wurde zur Konkurrenz ausgeschrieben ; der Bundesrath saud es jedoch bei den waltenden Verhältnissen sür angemessen, die Stelle einstwe.tten nicht zu besezen. Es wird

dabei^ bemerkt, dass mit Ende des Jahres 1 86.) überdies die Amtsdauex

des sämmtlichen Jnstrul^tionskorps abläuft und die Wahl des .Oberinstruktors der .^lrtillerie au. besten bei der Wiederbestellung des gesammten Versonals stattfindet.

ferner ^sind ausgetreten : ein Jnstruktor I^ Klasse der Artillerie (Brun) wegen Familienverhältnissen, und ein Unterinstruktor (Tritten) wegen Tod, der Jnstruktor erster Klasse der Kavallerie (Müller) in Folge Ernennung zum Regie-Adjunkten und ein

550 Trompeterinstruktor (Hage..).

Endlich ein Jnstruktor l. Klasse der Scharsschüzen (Hess) in Folge Uebertritt zur kantonalen Jnftruktiou.

Abgang im Ganzen 6.

Reu eingetreten sind : Ein Jnstrnktor l. Klasse des Genie (Meineke^, ein Trompeterinstruktor der Artillerie (Falb), ein Unteri ..struktor der Kavallerie (Moilliet), ein Trompeterinstruktor der Kavallerie (Me^er), ein Justruktor l. Klasse der Scharsschü^n (Mechel) und ein Sanitätsinstrul^tor (Göldlin). Zuwachs im Ganzen 6.

Da Zuwachs und Abgang gleich gross sind, so betrug der Stand des Justruktionspersonals a.u Ende des Jahres wie zu Ansang des..

selben 57.

Besordert wurden : Zwei U^.terinstrnktoren der Artillerie (Frischknecht und Reuenschwander) zn Jnstruktore... ll. Klasse, ein Jnstrnktor ll. Klasse der Scharssehüzeu (Brunner) in die erste Klasse und ein Unteri..struktor dieser Waffe (Dnpuis) in die ll. Klasse.

Das eidg. Jnstruklionspersonal vertheilt sich Ende des Jahres ans die einzelneu Waffen und Klassen wie folgt .

Ober^ ^nstruktoren Unter^ ^Trompeter^ .^nstruktor. I^lasse. u.^tasse. Jnstruktoren. ^nstruktoren.

Genie Artillerie Kavallerie Scharfschüzeu Jnsautexie Sanitäts.

Jnstruktoren Total

1 1 1 1

^ .

.

.

-

4

1 2 .

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

3

1 10 3 4 ^...^

2 .

11 3 2 ---

^ .

3 2 2 .

.

-

---

2 8

--^

l8

2 20

--..

7

T.^tal.

^ 5 26 9 .l2 1 4 57

V. Eid.^ena^che ...^.^en^laze.

Mit Ausnahme einiger Erg.inzuugsbauten und der Wasserversorgung,

sür welche Sie die nothigen Kr.^di^.e bereits bewilligt haben , sind die Bauten auf dem Wassenplaze T h u n nnn vollendet. Durch die im Laufe des Jahres gemachten Erfahrungen konnte man sieh von der Zwekmässigkeit und Solidität der Bauten überzeugen. Ueber die Ausführnng der Wasserversorgungsarbeiten werden wir im nächsten Jahr zu

.^

551

Berichten haben, da im Berichtsjahre nur noch die Einleitungen zu einem Vertragsabsch lusse mit der Gemeinde Thun getroffen werden konnten.

Die Bauten auf dem Wasfenplaze Biere , deren Ausführung der .Kanton gegen Bezahlung eines fi^en Mietzinses übernommen hatte, wurden zwar nicht in der vertragsmässig ftipulirten Frist vollendet ; doch fand eine Storung der Knrfe dadurch nieht statt, und das Departement .überzeugte sich gegen Ende des Jahres durch eigenen Augenschein , dass bis nächstes Jahr alle Gebäude in befriedigendem Zustande erstellt sein werden.

Mit der Bürg^rgemeinde Frauenfeld wurde ein Vertrag über ErStellung eines neuen Zeughauses abgeschlossen, wozu man genothigt war,

weil das für Schulzweke aus dem Blaze befindliche Material den Ein-

flüssen der Witterung preisgegeben war und weil der Eidgenossenschaft aus dem Transport des Materials aus ^ihren eigenen Zeughäusern grosse Auslagen erwachsen waren. Das Zeughaus wurde, Bauplaz inbegriffen, ans Fr. 77,760 devisirt. Bei diesem Anlasse wurde mit der Gemeinde ein ^ neuer bis Ende 1887 dauernder Baehtvertrag für den ganzen Waffenplaz abgeschlossen.

Der jährliche Pachtzins beträgt ^r. 20,^000 , in welchem der Zins für das Zeughaus , mit Fr. 5000 .berechnet, Inbegriffen ist.

VI.. ^euieuuterricht.

^

a. ^el.rutenfchnlen.

Die beiden Rekrutensehul^n nahmen unter dem Kommando des ^berinstruktors der Waffe ihren gewohnlichen, regelmässigen Gang. Die Bontonniersehule in Brugg zählte 43 Rekrnten, 6 Aspiranten l. Klasse, 32 Manu Eadres, darunter 6 Offiziere. Die Sappeurschulen in Thun

114 Rel.ruten, 7 Aspiranten l. Kl., 10 Aspiranten ll. Kl.. 24 Mann

Eadres, darunter 6 Ossiziere.

Die Rekrutirnng darf nach den jezigen Verhältnissen eine ziemlich gute genannt werden. Sämmtliche Rekrnten waren korperlich sür ihren Dienst geeignet. Was die geistige Tauglichkeit betrifft , so standen.

namentlich die Tessiner-Sappeurrel.ruten unter dem wünschens.oerthen Standpunkte.

Bei den fortwährend wachsenden Anforderungen , welche man an.

den Sappeur stellt, sollten die Kantone der Auswahl bei der Rekrutirung die groste Sorgfalt schenken.

.^ Rach den Berussarten ergaben sieh bei den Sappeuren Leute mit passenden Berufen 8l,5^, (Zürich 76,5, Bern 92,3, ...largau 90, Tessin 71,4, Waadt75), bei den Vontonnieren konnte mehr oder weni-

552

.

gex gut aus dem Wasser fahren 6^/e, (Zürich 33, Bern 77,7, Aa.^ gan 00,9^ Eigentliche Schisser von Berns waren nnr 6 vorhanden.

Obige Zusammenstellung erzeigt, dass die Rekrntirnng mit Rül.sicht anf eine geeignete Auswahl von Bo..tonnierrekrnten, namentlich ..m Kanton Zürich, mit noch mehr Sorgfalt überwacht werdeu sollte.

b. ^ie.^r^lun^l.nrs....

S a p p e u r e . Die Kompagnien Rr. 2 von Zürich und Rr. 12 von Wa.adt hatten ihren Wiederi^o..nngsknrs in ^olothurn , die Rr. 3 von Aargau und ^r. 8 von Bern in Thun, die ^.r. 7 von Zürich nnd Rr. 10 von Aargau in Zürich, und Rr. 6 von Tessin in Bellona zu besteheu.

B o n t o n n i e r s . Es fanden 2 Bontonniers-Wiederholungsknrse^in .Brngg statt.. der erstere für die Kompagnie Rr. 2 von Aargau, der zweite für die Kompagnien 4 von Zürich und 6 von Aargau.

Sammtliche Wiederholungskur.se des Genie wurden. mit Einsieht und Energie von Offizieren des Geuieftabes geleitet. Die Kompagnie^ Ossifere führten bis aus wenige Ausnahmen ihre Mannschaft g.lt, nnd im Uuterosfizierskorps der meisten Kompagnien war ein Fortschritt sichtbar.

c. .^pir^nten.

Zum ersten Male wurden im Berichtsjahre die Aspiranten ll. Klasse der Geniewasse in eine besondere von der Zentralschule getrennte Schule, und zwar gemeinschastlich mit de^ Aspiranten ll. Klasse der Artillerie, nach Thun berufen. Es nahu^en an .dem Unterricht 8 Geniestabs^ , 4 Sappeur- und 4 ^ontonnier-Aspirauten Theil.

Das Resultat der schule w^r ein besriedigendes, und hat gezeigt, dass der neue Modus dem frühern vorzuziehen ist. Von den l 6 theilnehmenden Aspiranten konnten 15 nach der Brüsung ^..r Brevetirung empfohlen werden.

.^on den 12 Aspiranten l. Klasse wurden 8 in die ll. Klasse befordert.

Das Rameusverzeichuiss der Aspirauten zeigt , dass das Ossizierskorps der Kompagnie von Aargau und Tesfin noch nicht so bald kompletirt werden wird , und ^ass .daher diese Kantone die nothigen Massregeln sür Erganzung der Eadres zu treffeu habeu.

d. ^.u^...ror.^...ntlich^ ^.usgel..ot ^on Genietruppen.

Anlässlich der i^n Herbst vorgekommeneu Ueberschwemmungen wuxden ^wei Geniekompaguien ausgeboten. .

^

553 Die eine R... 2 von Zürich war vom 7. bis 1^. Oktober

im

Rheinthal beschäftigt. Die eine Hälfte der Kompagnie arbeitete in

Montlingen und hat ausschliesslich an der Wiederherstellung der bei diesem Dorse gebrochenen Rheindämme gearbeitet. Die andere Halste hat gleiche Arbeiten bei .^eveleu ausgeführt . sie musste aber, bevor die Arbeiten mit Erfolg betrieben werden tonnten , Rothbruken bis zu den Dammenden in einer Länge von 800^ erstellen, zu welchem Zweke dieser Abtheilung eine Sektion von 14 Bontonnieren ebenfalls von Zürich uud das nothige Ordonnauzmaterial aus dem Depot^Brngg beigegeben war.

Die zweite Sappenrkompaguie Rr. 3 (Aargau) stand vom 13. Oktober bis 8. Rovember im Kauton Tessiu im Dienste uud wurde vorzüglich zu Herstellung der Kommunikationen im ^Bleniothal verwendet.

Die Arbeiten der Kompagnie im Bau von 4 ^othbrükeu über den ^Brenno mit einer Totallänge von 400^ und in ^der Anlage von eirea.

7000 Lauffnss ^uga.^sstrasse...

Beide Kompagnien haben einen lobenswerten Eiser und grosse Ausdauer entfaltet und vortreffliche Dienste geleistet. Wir erwähnen hier eines sehr interessanten Berichtes, der uns über die Thätigkeit der Kompagnie Rr. 3 von dem Kommando eingegangen ist.

Vll.^ ^rtilier^nuterricht.

.^. ^el.rntenfchnl...n.

Die Rekruten der Artillerie erhielten ihren Unterrieht in sechs verschienen Schulen , vier derselben waren für ^eldartillerie bestimmt (t in Biere, 2 in Frauenseld und 1 in Verbindung mit der Eeutralschule in Thun), eine für Gebirgs^ und Bositions-Artillerie und Barl^train der franzosisch sprechenden Kautoue (Tl^uu) uud eine sür Barkkanoniere und Barktraiu der deutsehen Kantone.

Die Zahl der in sämmtlichen Schulen iuftr.nrten Rekruten beträgt mit Jnbegrisf der Aspiranten L^ Klasse 1282 Mann. An .Offizieren, Unteroffizieren, Spielleuten, ^ratern, Krankenwärtern und Arbeitern waren 434 Mann beigezogen, so dass der Bestand sämmtlicher Schuleu

1716 Maun beträgt. Jm Vorjahre betrug sie 1658.

Die als nothwendig erkannte Abhaltuug der Rekrutenschnlen in 4 Kursen für die Rekruten der ^eldbatterien hat sich neuerdings als un-

bedingte Rothwendigkeit herausgestellt, indem trozdem die Anzahl der Rekruten in zwei der Schulen ans 264 ja selbst 305 Maun stieg, welche Anzahl^ schon etwas ftorend auf die gründliehe Ausbildung einwirkt. Die gehorige Untersuchung der korperlieheu und geistigen Tauglichkeit, sowie

^

.554

der Vorbildung gibt stets noch hie und da zu plagen ..Veranlassung, und ^s mussten einige untaugliche Rekruten in ihre resp. Kantone zurükgesandt werden. Jm Ganzen genommen kann sonst die Rekrntirung als eine befriedigende augesehen werden, und es verdienen namentlich die Destrebungen der Wasfen-Ehess einiger grosserer Kantone hinsichtlich ^der Auswahl ihrer Mannschast alle Anerkennung. Es darf hier ^nicht unerwähnt ^leiben. dass namentlich die Rekrntirung des Trains naeh und uaeh nun auch in solchen Kautonen aus Schwierigkeiten stösst^ wo früher eher ^ein Zudrang stattfand, was auf die Rothwendigl.eit hinweist, den Trainsoldaten in irgend welcher Weise ein Aee.uivalent für deren angestrengten Dienst zu bieten.

Hinsichtlich Verkeilung der verschiedenen Bernssarte.. findet unge^fähr das bisherige Verhältniss ^sta^t, wonach ea. 50 der Rekruten dem landwirthschaftlichen Berufe angeboren, die übrigen theils den.. Hand- ^ werkerstande, theils andern Bernssarten, die weniger zur Re^rutirnng ^der Artillerie passen.

Jn manchen. Kantonen dürste mehr Sorgsalt aus passendere Wahl der Berufsarten perwendet werden.

Die Mehrzahl der Rekruten

gehorle den Jahrgängen 1848 und

1847 au.

Was die Bekleidung und Ausrüstung betrifft, so trat in den Schulen durch die

verschiedenartige Ea^uipirnng der einzelnen Detasehemeute die

Uebergangsperiode im Bekleidungswesen noch sichtbar zu Tage.

Mit dem Vornnterxicht der Rekruteu in den Kantonen war es meistenteils nicht weit her, und es wäre eine Verlängerung der Rentenschulen selbst um ea. eine Woche weit unsicher als eine Vorschrift, der nur theilweise nachgelebt wird.

Was den Uuterricht selbst aubetrisft, so sind die Resultate aller Schulen besriedigend , theilweise sehr befriedigend ausgefallen. Die Vereinfachung der Unterrichtsgegeuftäude, der Wegsall der Erlernung der Bedienuug vielerlei Geschüzgattuugeu und Kaliber und das .....aboriren eiues grossen Theiles der Mnuition gestattete eine intensivere Jnstruktion in andern Richtungen, so dass namentlich den ^chiessübnugen, dem ^anoveriren und taktischen Uebungen mehr Ausmerksamkeit und Zeit gewidmet werden konnte, die Vermehruug der Jnstruktionszeit für die Rekruten der Bositions^ und Gebirgsartillerie, sowie des Barktrains um je eine Woche hat sehr gute fruchte getragen, und es wurden namentlich beim Barktrain wesentliche Fortschritte in der Jnstruktion erzielt, wodurch diese Wasfe an ^eldtüchtigkeit gewann.

Jn uoch hoherem Masse als srüher wurden die Truppenoffiziere und Eadres bei der. Jnstruktion bethätigt, und der günstige Einflnss dieses

^

555

Systems auf deren Brauchbarkeit und Selbständigkeit war ein sehr auffallender. Je mehr die .Qualität der Offiziere durch sorgsältigen Aspirantennnterricht gewinnt, desto erfolgreicher zeigt sich alsdann auch deren Verwendung zur Heranbildung der Rekruten und d^sto grösser ihr Jnteresse am Dienste.

b. ^irderhotun.^nrse.

Jm Berichtsjahre bestunden: 6 8 . ^ fahrende Batterien,

.24^

,,

,,

1 4 . ^ Gebirgsbatterie, 2 Bosition.^kompagnien, 3 Barkkompagnien, 7 Barktrainkompagnien, Total 3l taktische Einheiten der Artillerie des Auszuges, und 2 8 . ^ sahrende Batterien,

74.^

1 4 . ^ Gebirgsbatterie,

4 Bofitio..skompagnien,

3 Barkkompagnieu, sowie die zur Ergänzung obiger sieben Barktrainkompagnien erforderliche Reservemannschaft.

Total 17 taktische Einheiten der Artillerie der Bnudesreserve, zusammen 48 taktische Einheiten, ihren Wiederholungsunterricht in 2l. Kursen, auf den Wasfenplazen Aarau, Bière, Franenfeld, ^iensteig und Thnu.

Es wurden hiebei instruira Offiziere Unteroffiziere und Merzte.

und Cadrei.

Auszug 168 Reserve .^2 Total 260 und es kamen 370.) R..it- und

Kanoniere und Trainmannschaft.

Total.

1301 ^ 2534 ^ 4003 745 1507 . 2344 2046 4041 6347 Zugpferde in den Dienst.

Diese starke Betheiligung von taktischen Einheiten der Artillerie rührt daher, dass die Batterien Rr. 1, 41 nnd 43 von Zürich, f.^e Rr. 21 von Tessin ihre im Vorjahr wegen der Eholera verschobenen Wie-^ derholungskurse nachzuholen hatten. Während bei den taktischen Eiu-

heiten des Auszuges sich 236 Ueberzählige gegenüber einem Minder-

bestand von 121 Mann vorfanden, welcher sich auf 12 taktische Einheiten vertheilt, ergaben sich ^bei den Batterien und Kompagnien der

556 ^ ^ Reserve bloss 44 Ueberzählige gegenüber 242 zu wenig Eingerükten.

(Jm Vergleich zum Rormalbestand der taktischen Einheiten.)

fallendsten zeigten sieh diese Uebelstände bei : 8 .^ Batterie Rr. 42 von Ludern

4.^ ,, ,, 4.^ ,, ,, Gebirgsbatterie ., Bositionskomp. ,,

44 50 54 64

,, ,, ., ,.

Am auf-

mit 20 Fehlenden.

Bern ,, Waadt ,, Graubüuden ,, Baselland ,,

1t 20 53 28

^ ., ,, ,,

Danu bei deu Barktraiukompagnien Rr. 83, 85, 87 und 89 mit

13 bis 18 Fehlenden per Kompanie.

Es ist sehon wiederholt in frühern Berichten aus die grossen Uebelstände dieser Unregelu.ässigkeiten ausmerksan. gemacht worden, und es treffen solche beinahe stets die nämlichen Kauloue, in denen es keineswegs an genügender Mannschaft aus deu .Kontrollen fehlt, sondern wo gewohnlieh mit ^ispensationen von. dienst zu liberal verfahren wird.

Die Berichte konstatiren, dass uur mit seltenen Ausnahmen geistige

und körperliche Tauglichkeit zu wünschen übrig liessen, dass dagegen in der Auswahl der Unteroffiziere nicht überall mit der erforderlichen ..^.orgfalt verfahren wird, namentlich da nicht, wo keine kantonalen WaffenEhess steh .vorfinden, deren Mangel sich dann überhaupt in der ganzen Organisation der Truppe fühlen ..asst.

Mit seltenen Ausnahmen wurden die Wiederholungskurse durch die kommandirenden Stabsoffiziere der Artillerie mit eben so viel Pflichteifer und Tal^t als mit Geschik geleitet und mit Erfolg abgehalten, und es waren dieselben hierbei durch den guten Willen uud die Dienstbeflissenheit der Truppen ossifere wie der Mannschaft bestens unterstüzt.. Jn der Tüchtigkeil des Offizierskorps. theilweise auch der Unteroffiziere, machen sieh Fortschritte fühlbar, und deren Bethatiguug in der Jnstruktion der Mannsehaft uiu.mt einen erfreulichen Aufschroung.

Die ^Schiessüb^ngeu wurden in mehreren Kursen ratioueller betrieben als frül.erhin ; und wenn auch hierin noch gar Vieles zn verbessern übrig bleibt, so ist doch der Weg zur Hebung dieser wichtigsten Unterrichtsbrauche mehr und mehr gebahnt.

Auch iu Bezug aus Manoverirfäl^igkeit und Marsehubuugeu ist im

Verhält^.iss zur kurzen Uebungszeil und oft geringer ^..alität der^ BeSpannungen ein ste^r Fortschritt bemerkbar, so dass keiue der fahrenden Batterien als untüchtig für den Ernstfall betrachtet werden kann.

Die Gebirgsartillerie hat durch einen Gebirgsmarsch in Verbindung befriedigender kannte Distanzen und durch geringe hierbei Saumpserde eine Brobe ihrer Lebensfähigkeit

anstreugend...u fünftägigen ..Schießübungen aus uubeerfolgte Beschädigung der abgelegt.

^

557

Die Bositionsartillerie hat auch dieses Jahr noch nicht denjenigen Standpunkt erreicht, den sie einnehmen muss. um im Erustsalle erspriessliehe Dienste z.. leisten. Sie hat mit grossen Schwierigkeiten zu kämpfen, so lange die Mannschaften der fahrenden Auszügerbatterieu bei deren Uebertritt zur Reserve die K.mntniss und Bedienung neuer Gesehüzgattungen erlernen mnss und ihr hierzu die Zeit so knapp zugemessen bleibt.

Bei den Barkkompagnien ist . der Dienst vereinfacht worden ,und es wird in Zuknnft auf deren Ausbildung zur Besorgung und Bewachung des Barks mehr und mehr Aeeent gelegt, wahrend die ..^eschüzbedienung in den Hintergrund tritt.

Die Wiederholungskurse der neu gebildeten Barktrainkompagnien haben sehr verschiedenartige Erfolge aufzu.veisen, theils ganz gute, da wo die Organisation^ mehr vollendet und die Compagnie uur aus Ele^ menten eines und desselben oder weniger Kantone zusammengesezt war und zugleich die .^ssi^iere eine gehorige Energie und Dieustkenutuiss an

den Tag legten, theils sehr unbefriedigende, ^da wo die ...^ssiziere solche

Eigenschaften weniger besassen, oder wo das Konglomerat der Mannsehaft mehrerer Kantone weniger zusammen arbeitete.

Die Beigabe von Manus^haften des ^inientraius mnss als ein notwendiges Uebel bezeichnet werden. Sie ist unumgänglich erforderlich, um diese Mannschaften zu regelmässiger Dienstleistuug ^u zwingen, bringt dagegen unwillkürlich Storuugen in die Organisation der Kompagnien, welche ohnehin in einigen Kantonen nicht beendigt ist, wie namentlich bei Barktrainkompagnie Rr. 8^ von Wallis, Reuenburg und Genf.

c. ^nterricht^ d.^.r Artillerie in d^r Zentralschule.

Zum theoretischen Theil der Eentralschule wurden einberufen drei Ostiere des Artilleriestabes , welche deu Unterricht mit den Generalstabsosfizieren geuosseu, und 17 Artillerieosfiziere.

Jn die Applikationsschule kamen noch 5 .^fsiziere von der Rekruten-

schule hinzu und 2 .^..balternosfiziere ^ des Artilleriestabes.

Den Eadreskursus der Eeutralsehule machten 100 Unterossiziere, Spielleute und Arbeiter mit, und nach Vereinigung mit der Rekrutenschule wurde in gewohnter Weise eine Artilleriedivision zu zwei Brigaden, jede ^u zwei Batterien a 4 Geschüze gebildet, in der Gesammtstärke von 405 Osfizieren, Unteroffizieren und Mannschaft mit 264 Reit- und

Zugpferden.

Die Eentralschule von 1868 hat sowohl in theoretischer als in praktisch artilleristischer Richtnug bessere Resultate aufzuweisen als in den jüugsten Jahren, was hauptsächlich dem Umstaude zuzuschreiben ist,

^ .

558

dass die Artilleriewaffe ganz unbeschränkt ihren speziellen Uebungen ...bliegen konnte, indem^ keine andern Truppenkorper zugezogen worden.^

d. .^n^ller ^ratnl.nr.^.

Jn diesen Unterrichtskurs, der unter der Leitung des Herrn Oberst v o n L i n d e n gleichzeitig mit dem Reitkurs sür Kavallerieosfiziere abgehalten wurde, waren sechs Truppenoffiziere der Artillerie nebst zwei Aspiranten auf Uuteri..strnktorenstellen kommandirt, zwei dieser Ostiere mussten aber wegen Krankheit ^ald entlassen werden. Die übrigen Theilnehmer haben sich viele Mühe gegeben und im Reiten, Bserde^...enntn.ss u. s. w. wesentliche Fortschritte gemacht ; im Fahrunterricht dagegen war weniger Genügendes geleistet worden, und eigentliche Remonteu stunden dieses Mal den Schülern keine zu Gebot, sondern lauter scho.. eingerittene ^ferde.

e. ^^technischer ^..ursu.^.

Jn Folge der grossen Beschleunigung, welche der Fabrikation von Metallpatronen gegeben werden mußte, der Ueberfüllung aller Lokalitäten mit Arbeitern und der schwierigem. Beaufsichtigung so vieler Leute, konnte der p^rotechnische Kursus, dessen Abhaltung an die Bennzung des personales und der Ressourcen des Thuner-Laboratoriums enge

geknüpst ist, nicht stattfinden und wurde desshalb abbestellt.

f. ^nrsu.^ sür ^t.^o^iere ^r Artillerie.

Jn Folge Berufung des Herrn Oberst H a m m e r zum schweizerisehen Gesandten in Berlin wurde Herr eidg. Osserst R o t h p l e t ^ mit

der .Leitung dieses wichtigen Unterrichtes betraut und gleichzeitig .^.err

Major B l eu le r als Lehrer zug^ogeu.

Der Kursus wurde besucht von 9 ^ffiziereu verschiedener Grade des Artilleriestabes, an welche. sieh uoch eiu hoherer Offizier und ^ein Offiziersaspirant des Jnstrultorenkorps als freiwillige ansehlossen.

Der Unterricht über allgemeine Taktik und Artillerietaktik, Generalstabsdieust und Rekognosziruugen wurde durch Herrn Oberst R o t h p l e t ^ ertheilt und mit zahlreichen sehristlichen Ausarbeitungen der Herren Osfixiere verbunden. Derjenige über Schiesstheorie, Wirkuag der Gesehü^e und Geschosse, Keuntniss des Materiellen, der Munition und die Leitung der ^ehiessübungen ertheilte Herr Stabsmajor B le u l er. Den Schluss bildete eine sechstägige Rekoguoszirnngsreise mit Losung maunigsaeher und stufenweise an Schwierigkeit wachsender taktischer Aufgaben, zu

welchem Behuse die Theilnehmer in drei kleinere Abtheiluugen getheilt waren.

^

.

.

55..)

dieser Kursus war von wesentlichem Ersolg für die Ausbildung der dabei Betheiligten, die mit grostem Eifer und Juteresse demselben

folgten.

^. Schule für ^rti^rie-^rr^nten H. ^sse.

Die Artillerie-Aspirantenschule wurde von 39 Artillerie- und ^ .^ . .

^Barktrain^ Ahnten, zusammen 42 Aspiranten besucht, und es wurde deren Kommando, nach Abreise des Herrn Oberst Hammer, Herrn ^berstlieutenant L u e o t anvertraut.

Es wurde sowohl von Seite der Herren Justruktoreu als der Schüler mit unermüdlichem Eiser gearbeitet, und der Ersolg war ein sehr besriedigeuder. Es konnten alle Aspiranten zur Brevetirung em^ psohlen werden, deren eine grosse Zahl sehr tüchtige Offiziere zu werden

verspricht. Der Eiser und gute Geist, der stets gewaltet hat und keinerlei

Bestrafungen von Belang zur ^olge hatte, verdient alle Anerkennung.

Von unbestreitbarem Werthe war die gleichzeitige Abhaltung des Aspirantenkurses ll. Klasse des Genie, wodurch den Artillerieaspiranten der gediegeue Unterricht des H^.rrn Oberiustruktors des Genie über Feldfortifikation uud Batteriebau zu Statten kam, sowie andererseits ArtillerieJnstrnktoreu beim Unterricht der Genieaspiranten mitwirkten.

Eben so günstig hat die Uebernahme des Reitunterrichtes durch den Herrn Direktor der Regieanstalt ^aus die Ausbildung im Reiten ein-

^gewirkt.

h. ^eterin^r-^fpir^ntenschute.

Während den ersten 3 Wochen der Aspirantenschule wurde gleichzeitig der Aspirantenkurs für Veterinärs abgehalten, an welchem 17 Schüler theilnahmen und zwar unter der Leitung des Herrn Z a n g g e r , Major im Veterinärstabe.

Die kur^e Dauer dieser Schule konnte nur dazu dieueu, den Aspi^ ranten einige notwendige allgemeine militärische Kenntnisse zur Aus-

übung ihres Amtes beizubringen.

. Ziemliche Lüken, die sich anlässlich dieses Unterrichts in den teeh-

nischen fächern geigten, konnten natürlicherweise hier nicht ausgesüllt werden, und es ist die Aufmerksamkeit der Kantoue daraus zu lenken, dass nur solche zu Veterinäraspiranten angenommen werden, die ^uvor.

ein wissenschaftliches Examen befriedigend bestanden haben.

560 i. ^üchsenm^rl.urse.

Wegen der Schwierigkeit, das erforderliche Lehrpersonal für diese Knrse zu finden , während die Umänderung der Gewehre in .^.interlader die besten .Lehrkräste als Gewehrkoutrolenrs in Anspruch uahm, mnsste die Abhaltung der Büehsenmacherk..rse in Zosingen unter der Lei^ tung des Herrn Oberst Müll.er bis in die Monate Rovember und Dezember hinausgeschoben werden, wo alsdann die kurzen und trüben Tage die Arbeitszeit und somit auch die Ergebnisse des praktischen

Unterrichtes etwas beeinträchtigten.

An dem Kursus sür Vüchsensehmiedrekrnten nahmen 36 Mann und an dem daraus sorgenden Wiederholungsnuterricht sür Korpsbüchsensehmiede der Scharsschüzen und Jnsanterie 4l) Maun Theil.

l... ^üchfenm^cherl.nr^ für ^.^u^n^^llte und ^...u^n^üchfenschmi^e der ^ntonr.

Gleichzeitig mit dem Büehseumacherl^nrs in ^osinaen fand in zwei Abtheilungen ein Kurs für Angestellte und Arbeiter der .^antonalzeng- .

häuser unter Leitnug des Herrn Ehausson , Koutrolenr l. Klasse in den ^ Werkstätten der Herren Gebrüder .^nlzer in Winterthnr statt, an welchem .

zusammen 41 Angestellte und Büchsenmacher Theil nah^uen.

Der Zwek dieses Kurses war d.i.e genaue Bekanntmachung mit den angenommenen Systemen der Hinterladerge^vehre , de.u Modus der UmÄnderung , die dabei vorkommenden Fehler und Uebelftä..de und deren rationelle Abhilfe , Jnstandhaltung der .Waffen ..e. , dau.it iu. Verlaufe der Zeit die Bewaffnung nicht durch unzwekmässige Reparaturen in Zenghauswerkstatten Sehaden leide. A.lle Kantone , ansser Ludern , haben sieh bei diesen Kursen betheiligt.

VIIL ^at.allerieuuterricht.

a^. ^el.rutenschnlen.

Die Guidenschule fand in ..^t. Gallen und die drei Dragoner^ rekrutenschnlen in Winterthur , Biere und Aarau statt. Die ursprünglich aus vier festgesezteu Dragouersehulen wurden wegen der geringen Anzahl der angemeldeten Teilnehmer auf drei herabgesezt.

An der Gnidenschule nahmen 5 Offiziere, 2l Unteroffiziere und 43 .Guidenrekruten Theil, an de^ Dragonerschulen 15 .^sfi^ere, 1l3 Unterosfiziere und 205 Rekruten.

^

^ 5 6 1

Die Rekrutirung erhält sich daher ungefähr aus der Hohe des lezten Jahres. Eine Vermehrung wäre namentlich in den ^Kantonen Bern, Freiburg und Solothurn zu wünschen.

Die Rekruten befassen im Allgemeinen die gewünschten Eigenschaften, jedoch lässt der Mangel an Rekruten Manchen aufnehmen , den man bei grösserer Auswahl wegen geistiger oder körperlicher Entwiklung nicht aufgenommen hätte.. es wird eben bei den gegebenen Verhältnissen das Bferd für die .Annahme beinahe eben so sehr in. Betracht gezogen als der Reiter. Das Gesez vom 3. Heumonat 186l, welches eine .^erabsezung der Dienstzeit ermöglicht, hat da wo es angewendet worden ist, gute Früchte getragen, und es wäre dessen Anwendung auch den. übrigen Kantonen zu empsehleu.

Bei den Gnideu hat sich eine grossere Zahl .von solchen ergeben, welche zwei Laudessprache.. sprechen. Die Guidenpserde .varen dieses Jahr von bedeutend besserer Qualität als früher.

Die Bewaffnung war reglementarisch , die Säbel jedoch zum ^Theil noch nach älterer Ordonnanz. Für die Einführung einer neuen Vatrontasche wurden Versuche gemacht , ohne jedoeh zu einem Abschlösse zu gelangen. Das Bserde.^nipement weist immer mehr Abweichungen von der Ordonnanz auf , die zum Theil in Liebhabereien ihren Grnud haben, und welchen die kantonalen Administrationen mit aller^ Strenge entgegen treten sollten.

Die in den Dienst beruseneu Offiziere habeu mit wenigen Ausnahmen grosses Jnteresse am Unterricht an den Tag gelegt, und es zeigt sieh das von Jahr zu Jahr bemerkbar werdende grossere Wissen namentlieh auch in^ eiuer bessern Besorgnng des Dienstes. Dem Unterrieht tritt jedoch vielfach der Umfland hindernd in den Weg , dass ^ssiziere und Aspiranten ost rohe Vserde in Dienst bringen.

Die besondere Unteroffiziersschule trägt durch Hebuug der Unterosfizierskorps bereits il.^re guten Früchte. Die Arbeiter erfüllen ihre Ausgabe im Allgemeinen zur ^usriedeuheit. Jm Jnteresse des Vserdedienftes wie der Landwirth^ s.hast wäre zu wünschen , dass wie der Kanton Waadt dies mit Erfolg gethan hat , auch anderwärts besondere Kurse für Hufschmiede angeordnet würden.

Jn ^olge der Sorgfalt, welche beim Reitnnterricht auf das einzelne Jndividuum verwendet wird, sind im Reiten bedenten.^e Fortschritte bemerkbar.

b. ^p.^i...ll.urse.

O f f i z i e r s r e i t k u r s . ^ Derselbe hatte .vie gewohnt in Thnn in.

Verbindung mit den.. Trainkurs statt. Es nahmen sieben Ostiere an.

B..nde...blalt. .^..hrg.XXl. Bd. I.

42

562

^

demselben Theil.

^ Mit Bezug ans Reitunterricht und Bserdekenntniß

befriedigten die Ergebnisse vollkommen, dagegen blieb nicht die nothige^ Zeit übrig , die andern Dienstzweige mit der nothigen Gründlichkeit

^u behandeln.

Die Unter o f f i c i e r s schule fand unter dem Kommando des Oberinstruktors der Waffe in Bafel statt. Es nahmen 1 Offizier, 1 Courier und 28 Korporale an derselben Theil. Wir konuen nur wiederholen , was wir bereits in srühern Berichten erwähnt haben , dass näm-

lieh dieser Kurs wesentlich zur Hebnng des Unterofsizierskorps beiträgt.

Auch bei diesem Kurse hat sich indessen der Rachtheil gezeigt , welcher daraus entsteht, wenn Einzelne ganz rohe Bferde in den Dienst bringen.

V e r s u c h e mit K a r a b i n e r n . Zu diesem Behufe fanden drei Spezialkurse statt : zwei für Rekruten , indem die Dragonerschulen in Bière und Aarau für 19 resp. 20 Rekruten um 14 Tage verlängert wurden und einer für diejenigen .^8 Dragoner, welche leztes Jahr bereits einen solchen verlängerten Rekrutendienst bestanden hatten.

Diese drei Kurse liessen mit Bezng ans die Versuche mit den Karabinern nichts zu wünschen übrig. Die .Leute handhabten die Kara-

biner zu Vserd und zn Fnss m^t der grosten Leichtigkeit, 80 bis 90 Prozent der Vserde verhielten sich im Feuer durchaus rnhig , und das Sehiessen ergab eiu Resultat . das bei der Qualität der verwendeten Waffen und Munition ein gutes genannt werden darf. Diese Versuche werden Jhrem Beschlösse vom 23. Dezember 1868 gemäss im Jahre 1869 weiter fortgebt werden.

b. ^i^erh^lung^^urse.

A n s z u g.

Mit Ausnahme der Gu.denkompagnie Rr. 8 von Tessin, welche iu ^olge der Ueberschwemmungen dispensirt wurde , haben alle taklisehe...

. Einheiten des Auszugs der Kavallerie ihren ordentlichen Wiederholungskurs bestanden.

Dieselben sind zusammen in einer Stärke von 1720 Mann und 1741 .^serdeu eingerül^t, und ^....ar mit Jnbegriff der 57 Mann und 57 Vserde , welche die Spezialknrse sür Vroben mit dem Karabiner bestanden hatten und in ^olge dessen nicht zu den ordentlichen Wiederholungskursen Berufen waren.

Wenn der Stand der Eingeritten auch um eirea 200 unter dem vom Reglement gesorderten steht, so ist gleichwohl anzunehmen , dass die Kavallerie im Ernstsalle beinahe vollzählig ansrül.en konnte , da unter deu eirea 180 Riehteingerükten osseubar sich eine grosse Zahl befindet, die aus andern Grüudeu als der momentanen Dieustuntaugliehkeit oder ^ibweseuheit dispeusirt war..

563 Die Unterofsizierse.adres waren bei eiuer Anzahl von Kompagnien

unvollzählig, während sich die Trompeter nicht selten überzählig vorfinde...

Ueber das personelle der Waffe erstattet der Jnspektor einen günstigen Bericht. Bezüglich der Bferde sei eine allmälige Verbesserung der Raee unverkennbar. Bewaffnung und Bekleidung geben zu keinen besondern

Bemerkungen Anlass. ^Es fällt auf, dass die neuen Sattel sieh nicht

in grosserer Anzahl^ vorfinden , und es kann dies nicht anders .erkort werden , als dass von einzelnen Kantonen an Leute , welche ihren Rekrutennnterricht mit neuen Bferde^uipements . bestanden hatten , sür den Wiederholungsknrs wieder solche ^alter Ordonnanz abgegeben werden, was natürlich , wie das Magazinirungss^stem überhaupt von grossem Rachtheil ist für den Dienst sowohl, wie^ für die Uebung ausser d^m..

selben. Ausser ans den Wasfenpläzen Biere und Aarau , ....o mehrere Kompagnien vereinigt waren, au.f .ersterem Blaze^ namentlich um gemeinsam mit einer 4^Bsünderb...tterie zu manovriren , waren die Wiederholnngskurse^ nur zwei oder drei Kompagnien stark, namentlich zu dem Zweke, die Details des Dienstes einlässlich zu wiederholen.

Die Generalftabsosfi^ere, welche die Wiederholungsk..rse kommandirten , haben fich ihrer Ausgabe zur vollsten Zufriedenheit entledigt.

Die Offiziere und Unteroffiziere der taktischen Einheiten sind zwar nicht überall aus der Hohe ihrer Ausgabe^ doch ist immerhin gegenüber den Vorjahren ein bemerl^che.r ^ortsehr^tt ^u ^ous.^.ti.r^ , nau^ntlich ist dies i^n erfreulicher Weise bezüglich .des Sicherheitsdienstes der ^all. Auch bezüglich des Vakens sind ^ortsehxiti.e erreicht ^worden, und es werden die Verwundungen von Bserden aus Märschen immer seltener.

R e s e r p e.

Mit Ausuahme der .Tessiner^Reservekompagnie haben .alle taktischen Einheiten kompaguie- oder detasehe.nentsweise .eine eintägige Jnspektion bestanden mit folgendem Stande : Guiden 10^ Mann und 10..) Bserde,

Dragoner 8.l2 ,, ^, 8I2 ,, Die Reserve , welche bei deu Dragonern selbst überzählig eingerükt

. ist , enthält ohne Zweifel gnte Elemeute ^an Mannschaft und selbst an Vserden , doch mnss oon den leztern eine grosse Zahl als znm Reiterdienst untauglich bezeichnet werden. Jm Uebrigen verweisen wir anf die srühern Berichte.

d. .^emont...nl..urse.

^ .

Jm Berichtsjahre wurden die Remonten nicht mehr wie früher zu den Rekrutenschulen gezogen , fondern fie bestanden .auf den Waffenplazen

564 Eol.ombier und Winterthur eigene Kurse im Bestande von. zusammen 7..) Mann.

Die Klage wiederholt sich , dass ausser in einigen Kantonen im Allgemeinen immer noch keine genügende Kontrole über die remontent Richtige Mannschaft besteht, und es wird hier durchgreifend wohl erst dann geholfen werden , wenn der Bund selbst einschreitet und strenge Massregeln gegen diejenigen erweist , welche mit rohen Bserden in die Wiederholungskurse einrükeu. Das Resultat der Remontenkurse war ein im Verhältniss zur Zeitdauer günstiges. indessen ist nicht zu verkennen, dass das System, rohe Bferde durch .Leute ^, welche in der Remontendressnr wenig Kenntniss he.beu , in so kurzer Zeit zureiten zu ..vollen , ein durchaus verfehltes ist.

^

e. ^fpir..inten.

Die verschiedenen Rekrutensch...len wurden von acht Aspiranten I. Klasse (2 Guiden und 6 Dragoner) und 11 Dragoneroffiziersaspiranten H. Klasse besucht. Mit Ansuahme eines eiuzigen . welcher uoch einen Wachdienst ^u bestehen hat, wurden alle brevetirt, beziehungsweise in die Il. Klasse befordert.

I...^. Scha r f fchuz en uu t er r icht.

.^. ^ru^nschnlen.

Jm Berichtsjahre wurden nur drei.^chüzenrekrutenschulen abgehalten.

Sie fanden unter der Leitung des Herrn .^..berinstrnktors der Wasfe in Winterthur, Luzienstiig nnd Baderne statt. Der Gesammtbestand derselben betrug: 42 Offiziere, 37 Aspiranten ll. Klasse, 14 Aspiranten I. Klasse,^ 190 Unteroffiziere, Arbeiter, Krankenwärter und Trompeter, 803 Rekruten, zusammen 1086 Mann, büdgeti.rt waren 931 Rekruten, 19 Vro^ent, während der Bräsensstand derselben 16^ Brozent beträgt.

Am schwächsten rekrntirte Genf mit 9 Prozent, am stärksten ..^bwalden mit 39 Brodent.

Die Erfahrung hat gezeigt , d^.ss eine jährliche Rekrutirnng von 1.6 ^is 17 Brodent durchaus nicht genügt , um das ^charfschüzenkontingent vollzählig^u erhalten. ^Aus diesem Grunde ist den Kantonen schon im Vorjahre und auch im Berichtsjahr bewilligt worden, eiue grossere Rekruteuzahl, durchschnittlich 1..) Brozent, in die eidgen. Spulen zu senden , und es ist . zu bedauern , dass von dieser Bewilligung uicht all^emeiu Gebrauch gemacht worden. ist.

Qualitativ ist die Rekrntirnng der Waffe pro 186^ im Ganzen als befriedigend ^ bezeichnen, doch scheint die Rükstchtnahme anf Jn-

565 telligenz und körperliche Gewandtheit bei der Abwahl von Schüfenrekruten noch nicht in allen Kantonen maßgebend zu sein. So stellten Sehw.^, Freiburg, Tessin. und Wallis eine Anzahl Rekruten, welche diese Eigenschaften nicht in genügendem Masse besassen.

Die neue ^..ewafsnung (das Veabod^- Gewehr^ war durchweg in ganz gutem Zustand, die ..Bekleidung im Allgemeinen nach Reglement und von guter Veschaffenheit , die übrige Ausrüstung --- wenn auch nicht bei allen Detasehementen neu - doch gut erhalten und entsprechend den bestehenden Vorschriften.

Die Vorinstruktion in den Kautonen war, sowohl rüksiehtlich ihrer Dauer als ihrer Resultate, sehr verschieden, und es kann dieselbe nur bei wenigen als genügend e...alifizirt werden.

Der Unterricht in den Schulen dagegen entsprach in allen ^heilen dem aufgestellten Jnstruktionsplan und den bezüglichen Reglementen . er wurde durchweg sehr gründlich und rationell gehalten und hatte sehr guten Erfolg. Jnsbesoudere haben die ^ffi^iere und Unteroffiziere der Schalen in ^der Kenntniss und Anwendung der Reglemente an selbstständiger und eingreifender Thätigkeit bei der Instruktion und dem Dienst erfreuliche .Fortschritte gemalt.

Mehrtägige Uebungsmärs.he mit Bivouaes , ^elddienstübnugen und Lokalgefechten ^bildeten ^jeweilen den Schlnssstein der Jnstruktion in de^n Rekrutens.hulen.

Das Resultat des Sehiessunterrichts in den drei Schulen zusammengenommen ist folgendes : (Die Zähler bedeuten die Manns- , die Kenner die Manns- und übrigen Scheibentrefser.)

Jm E i n z e l n f e n e r , festes Ziel^, ans 300 Schritte ^^.s.^..,

400 schritte ^ -.^ ^, 600 Schritte ^ .^^ ^^.

Jm Einzelnster , bewegliches Ziel .^^^, auf 300 Schritte - ^^ ^, 400 schritte .^ ^^.^ ^.

Jm Einzelu^Schnellseuer: auf 300 Schritte - ^/^ ^, 400 schritte ^

^/^

^.

.

.

Jm S c h n e l l s e u e r n nnd S a l v e n f e u e r : auf 300 bis 800

Schritte ^ 45 ^.

b. ^dre.^l..urse.

Die Vewasfnun.g ^er Scharfschüzeu mit den. Veabodp - Gewehr im

Jahr 1868 und die gleichzeitige Einführung des neuen E^.erzierregle-

ments machte^ es hoehst wüuschenswerth , vorerst die Eadres mit der neuen Waffe und dem neuen Reglemente vertraut zu macheu. ^ Zu

. .

566

diesem Zweke werden^ die Eadres sämmtlicher Kompagnien des Auszugs und der. Reserve zu. besonder^ Kursen , je für die Dauer von 10 Tagen, einberufen.

Vier dieser Kurse wurden im Frühjahr unter der Leitung des Oberiuftruktors, Herrn Obersten Jb. von ^alis, aus den Waffenplätzen Frauenseld , Lieftal , Ludern und Gens abgehalten , und es haben sieh daran betheiliget.: 10 Ossifere des ^Generalstabes , 8 vom Kommissariatsuud 8 vom Med^iualstab . ferner die Eadres vou 73 Kompagnien mit einem Vräsensstande von 277 Offi^er.m, 1174 Uuterosfi^iereu nebst 15 Fratern , 58 Büchsenmachern und 43 Trompetern.

Der Zwek dieser Kurse ist erreicht. Ostiere und Unteroffiziere haben sich mit der ueueu Waffe und dem neuen Reglement genügend vertraut gemacht , die Tendenz dahin zu wirken , dass sieh die Eadres selbstständig bei der Instruktion betätigen, wurde hiebei unentwegt im

Auge gehalten uud hatte schl.iesslieh einen besriedigenden Ersolg.

Die Schiessübungen der Eadres lieferten folgende Ergebnisse: Jm E i . ^ e l n s e u e r auf Scheiben von ^ : auf 300 Schritte

-

^.. ^.., 400 Schritte ^ -^ ^, 600 schritte ^ ^^.^ ^.

Jm Einzelnschnellseuer: auf 300 schritte ^ ^ ^,^500 ..^ehrit^

.

.

.

^

.

.

. ^

^^

Jm S c h n e l l f e u e r und S a l v e u f e u e r : auf 300 und 400 Sehritte

^ 6.) ^.

Ein füuster Knrs sür die Eadres der Kompagnieu 44, 45 und 60 von Tessin sollte iu. Herbst in B^lliuzona stattfinden ; derselbe wurde jedoch der Ende September eingetretenen Uebersehwemmung wegen bis auf^s Jahr 186.^ verschoben.

Das Eadre der neu errichteten Schü^euko^upagnie 77 von .^olothurn war im Fruhjahr 1868 uo.h nicht vollzählig und wnrde desshalb von der Theiluahme an einem Eadreskurs dispensirt.

c. ^chie^nrse.

Nachdem sich ergeben , dass der Kredit für den Seharsschüzenunterricht nicht ausgereicht hätte , ....m im Berichtsjahre Anszug uu^ Reserve mit der neuen Waffe vertraut ^u ^uachen , so wnrde diese für einmal nur den Auszügerkompagnieu verabfolgt , welche sich dann je für zwei Tage besammelten , . um unter der Leitung eidgenossischer .....^.hüzeuinstruktoren .n der^ Kenntuiss, ^ehan^lung und .^em Gebrauch der fraglichen Waffe unterrichtet zu werden. Zu Zielschiessübungen waren sür jeden Gewehrtragenden 40 Vatronen bewilligt.

47 Kompagnien des Auszugs passirten diesen Knrs u.it eiuem Bräseusstand von 180 Offlziereu uud 4866 Manu. die hiebei erzielten

567 Erfolge werden von den eingegangenen Berichten als befriedigend beZeichnet. Bei den Schiessübungen ergab sich nachstehendes Resultat: Jm E i n z e l n se u er,

aus Scheiben von .^/^: ans 300 Schritte

- ^ ^., 400 Schritte ^ ^ ^, 600 Schritte^. .^ ^.

Jm Einzelnschnellfeuex: aus 300 Schritte ^ ^ ^ . 500 Schritte ^

^

^.

.

^

Jm S eh n e l l f e u e r n und S a l v e n se u er: Schritte ^ 59 ^.

aus 300 und 400

Die Kompagnien 44 und 45 von Tesstn wurden von der Theilnahme^. an einem Schiesskurse dispensirt, während Graubünden und Zürich Deinen solchen auch für ihre Reservekompagn.en^ aus Kosten des Kantons anordneten.

d. ^chi^l.nr.^ sür Schü^nossiziere.

Nachdem in Aussicht genommen war , den Scharsschüzen bis zu ^ihrer Bewaffnung mit dem Repetirgewehr das Beabod.^-Gewehr zu verabreißen, so wurde versügt, dass vorerst eine Anzahl Sehüzenoffiziere in ^der Kenntniss , Behandlung und dem Gebrauch dieser Wasfe zu unterziehten sei, um sodann in den daraus folgenden Eadres- und Sehiesskursen den eidg. Jnstruktoren die exsorderliche Aushlife gewähren zu Tonnen. Zu diesem ^.....eke fa.nd ^m ^ona.t ^ebru.ar (21. bis 28.)

unter Leituug des Herrn .^berinstruktors der ^charfschüzen, mit ZnZiehung des Herrn eidg. Obersten W ^ d l e r und der benothigten Jnstrnktionsosfiziere, ein spezieller theoretisch -praktischer Kurs über Waffen^lehre und Schiesswesen in Thun statt, zu welchem 77 Offiziere (je 1 ^per Kompagnie) einberufen waren.

Der Verlaus dieses Kurses war ein durchaus befriedigender, und .am ^hlusse waren die theilnehmenden Offiziere genügend befähigt, um bei der Jnstrul^tion der Mannschaft in der Handhabung der neuen Wasfe rnit Erfolg mitwirken zu können.

^ Die bei diesem Kurs erzielten Schiessresultate siud folgende : Jm E i n z e l n s t e r , Seheiben à ^: ans 300 Schritte^ ^

^, 400 schritte. - ^^, 500 Schritte ^ ^^ ^ , 600 Schritte ^ ^^ ^ e. ^orl.ur.^ sür eid.^. ^chüzeninstrul.toren.

Zum Zweke der Vorübung in der Kenntniss des Veabod^-Gewehres und der neuen Ex^erzierreglemente wurde für die eidg. ^chüzeninstrnk^toren ein viertägiger Kursus angeordnet und unter Leitung des Herrn Oberinstruktors in ^rauenfeld abgehalten.

568 ^. ^sp^nten.

15 Aspiranten l. Klasse erhielten den ersten Rekruten nnterrieht mit den Detaschementen ihrer Kantone .^ von denselben wurden ans Grundlage einer Brüsung 14 in die ll. Klasse besordert.

^ Als Aspiranten ll. Klasse besuchten 35 eine zweite Rekrutenschule, 28 davon wurden nach bestandener Prüfung zur Brevetirung empfohlen, während 7 nach übereinstimmendem Gutachten der Prüfungskommission wegen Mangel an Lnst , Eifer und Ausdauer ^ur Aneignung der für eiuen brauchbare.. Offizier unentbehrlichen Kenntnisse von der Brevetirnng ausgeschlossen werden musslen.

Jm Berichtsjahre haben sich sodaun sünf Scharsschü^enunterossiziere (von ^uzern , Baselland und Gens je einer, von Appenzell A. Rl.. ^wei) zum Ofsi^ierse^amen angemeldet. sie wurden sämmtlieh nach befriedigend bestandener Brüsnng den resp. Kantonen zur Befordernng zum Offizier empfohlen.

Jm Fernern betheiligten sieh an der eidg. Offiziersschule in Thuu 20 angehende ^sfi^iere der Wasse und erwarben sich, mit wenigen Ausnahmen , ab Seite des Herrn Schulkommandanten das Zeuguiss der

Tüchtigkeit mit Bezng ans Leistungen, Fleiss und Betragen.

.^. ^ufanteri^n^ruktoreufchule.

Es hat im Berichtjahre weder eiu Aspiranten-

noch ein Wieder-

holungskurs stattgesunden, obwohl der Kredit dafür ansgesezt ^var.

Di^ Gründe der Richtabhaltuug. dieser Kurse bestanden darin, dass man vor Allem den definitiven Erlass der E^erzierreglemente und die ^abrikatio^n einer Anzahl Repetirgewehre abwarten wollte. Ueberhaupt seheint es uns sowohl im Jnteresse des Unterrichts als im fiskalischen Jnteresse zu liegen , die Jnstrnktorensehulen weniger oft abzuhalten , ihnen da^egen eine grossere Ausdehuuug ^u geben. Bei einer zu geringen Zahl von Theilnehmern kann selbst kein gehöriger Unterrieht im Fetddienst, in der Kompagnieschule und im Tiraillenrdienst ertheilt werden, während bei grossern lehnten der Unterrieht sogar b^s zur Brigadeuschnle ansgedehnt werden kann. Zudem verliert steh die einheitliche .Lehrmethode bei der Einberusuug Einzelner allzusehr, während, wenn die ^berinftrul.toren gleichzeitig mit ihren Jnstr^.ktoren einberufen werden , mehr Einheit und Uebereinstimmung in Anwendung der Reglemente nnd in der Lehrmethode erzielt werden kann. Bei weniger zahlreichen und dafür ofter stattfindenden Schulen ist der Aufwand sür das Lehrerpersonal und andere Jnstruktionsmittel natürlich grosser als wenn , wie beabsiehtigt wird , in Zukunft weniger Schulen , dafür aber um so zahlreichere stattfinden.

569 .^I. ^ufauterie^ffizier.^ und ^irauteufchulen.

Es .haben wie bisher unter dem Kommando des Oberinstrnktors der Jufanterie, Hrn. Oberst H o s s s t e t t e r , zwei Schulen stattgesunden und zwar die Schule für angehende Offiziere der Jnfanterie und Scharfschüzen mit 104 Schülern in Solothurn , die Schule für Jnfanterie.^sfiziersaspiranten mit 167 in Thun. Die grosse Zahl der Aspirantenschule hat die Beurtheilung der Fähigkeiten der Einzelnen erschwert, und zudem waren keine entsprechend grosse Theoriesääle zur^ Verfügung, wesshalb in Zukunft eine Ausgleichung der Teilnehmer unter beide Schulen nothwendig werden wird.

^eben der Einübung der Schüler in die Ex^erzierreglemente wurden

folgende Gegenstände behandelt: Taktik der drei Waffen, Feldbefestigung, Kartenlesen, Terrain lehre, Scheibensehiessen und Anwendung der Reglemente auf dem Terrain , besonders des ^icherungs- und ^elddienstes. Dem ledern ^weige wurde besondere Aufmerksamkeit gewidmet, und zu diesem ^ehufe wurde fast jeder Rachmittag zu Aufgaben aus dem Terrain verwendet. Der Erfolg war ein durchaus befriedigender.

Der grosste Theil der Schüler zeigte ^viel Jntelligenz, Anftelligkeit, Fleiss und Ernst, immerhin entspricht ein kleinerer Theil der Schüler den Anforderungen, welche man heute an die Führer der Truppen machen muss , nicht mehr. Es wäre daher zu wünschen , dass die Kantone diesem Gegenstande ihre besondere Aufmerksamkeit schenken und nur solche .Lente in die Schulen senden würden, welche allen Erfordere nissen entsprechen.

.

.

Jm Uebrigen muss auch dieses Jahr konftatirt werden, dass in der Offiziersschule grossere Fortschritte erzielt wurden als bei den Aspiranten , da sie eben dieser Schule vorgängig nicht nur einen Rekrutenkurs mitgemacht,. soudern auch als Unteroffiziere gedient hatten.

Die Folge dieser Vorbildung war ein viel besseres Verständniss aller Dienstzweige, namentlich der Taktik und des innern Dienstes.

Die Dauer von fünf Wochen ist entschieden unzureichend für die Ausbildung eines Jufanterieoffiziers und steht in keinem Verhältniss zur Zeit, welche aus ...en Unterricht der .^p^ialwaffen verwendet wird.

Es ist di.^ kurze Uebuugszeit uni so mehr zu beklagen , als uur in wenigen Kantonen in speziellen taktischen Kursen noch Etwas für die weitere Ausbildung der ^sfiziere geschieht und auch der weitere Unterricht der jungen Offiziere. durch Z.^iehnng zu Rekrutensehulen nicht überall in der Weise stattfindet, dass man diesem Unterrichte die mehr praktische Einführung in die Reglemeute überlassen, in den eidgenossischen ..Schulen aber dafür um so mehr Gewicht aus die theoretischtaktische Ausbilduug legeu konnte.

570 Die Inspektionen beider Schulen wurden d.urch. Herrn eidg.^. Obersten Eduard ...^e.l^s vorgenommen, de.. sieh. über die .^eitu^.g .w^ die Er-.

^ebnisse in sehr anerkennender Weise ausspricht.

..^.II. Infanterie .^immerleuteukur.....

Die Schule fand wie gewohnt unter dem Kommando des Oberi^nstruttors des Genie, Herrn Oberst Schumacher, und zwar wieder in Solothurn statt. ^ An der Schule nahmen zwei Stabsoffiziere , 12 .truppe n ossifere , 10 Unteroffiziere und 81 Zimmerleute aus 2l Kanronen Theil. Die Auswahl der Mannschaft liess zu wünschen übrig, da es denn doch nicht vorkommen sollte, dass in einem solchen Spezialkurse 15 Mann von 81 Schulunterricht erthe.lt werden muss, damit die .Betreffenden dem Unterricht folgen konnen. Auch die Auswahl der Offiziere liess zu wünschen übrig . hier aber namentlich de.sshalb, weil nur vier einen passenden bürgerlichen Beruf hatten. Der Jntelligenz und dem Diensteifer dieser^ Ossifere ist es indessen zuzuschreiben, dass der Maugel an technischer Vorbildung nicht storeud zu Tage trat^ dem angestrebten Ziele aber, jedem Bataillon ein technisch gebildeten Biouieroffizier zu geben, kommen wir nnr dann erst näher, wenn die Auswahl der Ostiere iu entsprechender Weise geschieht. Der Jnspektor der Schule, Herr eidg. Oberst W o l f s , spricht sich in anerkennendster Weise über die Leitung der Schule und die erzielten Resultate ans.

..^III. Schie^fchulen fur Infanterie.

Es fanden ^wei Schulen aus dem Wafse..pla^e Basel statt. An der eiuen nahmen 2 Offiziere des eidg. Stabes, ein kantonaler Oberinstruktor und 70 Truppen osfiziere , an der audern 3 Offiziere des eid^. Stabes und 74 Truppenoffiziere Tl^eil. Das Kommando beider Schulen war Herrn eidg. Oberst ^eiss übertragen.

Das Hauptgewicht der Jnstruktion wurde auf die Kenntniss der neuen Waffen, und zwar nicht nur des umgeänderten Gewehres, sondern aueh des Veabo^ und Repetirgewehres verlegt und den ^ssi^ieren überdies Gelegeuheit geboteu, die neuen Wasseu der benachbarten Länder kennen^. lernen. Als weitere ^äeher wurden behandelt. ^ehiesstheorie, Anschlags- und Zielübungen, .Dis^anzenschä^en , Scheibensehiessen , und endlich wurden die neuen Reggente theoretisch und praktisch durchgeuommeu und iu allen fächern dahin gestrebt, d.e Offiziere sür die Unterrichtsertheilung vorzubereiten.

Die Kautoue hatten, was geistige Befähigung betrifft, im Ganzen gute Wahleu getroffen. Bei Einigen fehlte indessen die wünschbare

571 Schulbildung. Zur Erreichung guter ....^.essresultate wäre eine noch bessere Auswahl mit Bez.ng ^us^p^fi.s^e Tüchtigkeit wünsehl.ar gewesen , da eine ziemliche Zahl schwächlicher und kurzsichtiger Ossifere eingerükt war , indessen ist der Zwel. dieser Schulen doeh weniger der, die ..Offiziere zu ausgezeichueten Schüzen heranzubilden . als vielmehr der sie zur Jnstrul.tion zu besähigen und durch^ sie aus die Hebung des Sehiesswesens in der Armee und im Volke überhaupt hinzuwirken.

Von den Schiessresultaten notiren wir änderte Gewehr kleinen ..Kalibers.

folgende mit dem umge-

Scheiben bis 600 Schritt 6^/6^ von 600 Sehritt an 6^.

(Die Zähler bedeuten die Manus^ und die Renner die Mannsund übrigen Scheibentre.fser.)

E in z e lnf euer.

300 Schritt .^ ^ ^., 400 Schritt - ^.. ^, 500 Schritt ^ ^/^, 600 Schritt .^ ^1/2.^/o, 800 Schutt - ^^.

G e s c h w i u d s e u e r v o n 1 Minute.

300 Schritt: ^ 5,8 Sehüsfe per Maun. ^/^^.

Zeltdauer

Salvenseuer.

für 10

Salden.

300 Schritt 1^ 44^, 72 Manu 637, Schüsse 74^. Tresser.

400 ^, 1^37^, 73 ^, ^44, ,, ^3^. ^ Die .in diesen Schulen zum Zweke der^ Prüfung der LeistungsFähigkeit der neuen Gewehre in Handen der Mannschaft vorgenommenen Uebungeu in.. raschen ^e^er während einer gegebenen Zeitdauer lassen mit ziemlicher Sicherheit auf die Feuergeschwindigkeit der neuen Gewehre schlössen. Obsehon einzelne geübtere ^ente es bis ans 10 Schüsse in der Minute gebracht haben, und obschon der Durchschnitt der Feuergeschwindigkeit bei einzelnen Uebungen beim grossen Kaliber 5,4 und beim kleinen Kaliber 6,2 per Minnte betrug , so wird doeh für die Masse ^der Truppeu keine grossere Feuergeschwindigkeit als 5 Schüsse per Minute angenommen werden dürfen.

Die J..spektion der ersten Schule war Herrn eidg. Oberst W . ^ d l e r , ^ie^enige der zweiten. Herrn eidg. Oberst V e i l l o n übertragen. ^eide Jnspektoren zollen der Leitung der Schnleu und den Resultaten, welche in denselben erreicht werden, alle Anerkennung.

572 ^V. .^mmif^riat.^ur.^ Derselbe fand in Thun statt, unter Leitung .des Herrn Oberst..

lieutenant Bauli, welchem als Gehilse Hanptmann Theophil Müller beigegeben war. Von den dara^ theilnehmenden 19 Aspiranten wurden 18 zu Unterlieutenants. brevet.rt. Wir konnen hier die Bemerkung nicht unterdrüken , dass wir nach den gemachten Ersahrungen das bisherige System der Rekrutirung des Kommissariatsstabes für unzwekmassig halten , indem einerseits zu junge Leute dem Stabe zugesührt werdeu, welchen die nothige Ersahrnng und Autorität abgeht. andererseits häufig der Versuch gema.ht wurde, Leute in den Stab zu .bringen.

welchen man aus nahe liegenden Gründen nicht gerne den Eintritt als Offizier in eine kombattante Truppenabbau ng gestattet.

.^V. Unterricht ..^ .^undheit^er^ual.^ Es wurden im Berichtjahre sur neu eingetretenes Bersonal drei Sanitätskurse in Zürich, fünf in Luzern nnd einer in Bern abgehalten.

Jn denselben wurden 45 Merzte, 8 ...lmbülaneenkommissäre, ..)l) ^rater und 5t Krankenwärter unterrichtet. Ueberdies fanden zwei Operation.^- ^ Wiederholungsknrse für bereits eingeteilte Militärärzte, je einer in Zürich und in Bern statt, welche von 13 Aerzten de^s eidg. Stabes und 1.) Korpsärzten besucht .ourden. Ein dritter ^perations^nrs in Basel konnte wegen der Unmogliehl.eit , sich die nothige Zahl von Leichen zu verschassen, nicht abgehalten werden. Jn den beiden Operationskursen wirkten ausser dem ständigen Jnstr^tio..spersoual als .Leerer die .^.exren Brosessoreu Dr. R o s e , Dr. C o r n e r und Dr. Ernst in Zürich nnd ..)r. .Lüke und Dr. D or in Bern und die Herren Assistenten Dr. Montmollin in Zürich und Dr. Kocher iu Bern.

Ueber^ Zwekmässigkeit und Erfolg der .^perationskurse herrscht nur eiue Stimme. Wie in den srühern Jahren, so spricht sich der Oberseldar^t auch über die diesjährigen Sanitätskurse , die sich einer guten Leitung zu ersreueu hatten, vortheilhast aus. nur wünscht er, dass die Sanitätsknrse für ^rater un^ Krankenwärter aus vier Wochen ausgedehnt und dafür den Kantonen die Ertheilung eines besondern ^achunterrichte^ erlassen werden.

Jm Lause des Berichtjahres wurden im eidgeuossischen Dienste zur

Besorgung des Gesundheitsdienstes ein ..^anitätsinftruktor , 18 Ambülaneenärzte, 81 Korpsärzte, 6 Aexzte mit si^en Taggeldern, 1l) Zivilär^te, 165 ^rater und .^5 Krankenwärter verwendet.

^

57

Die Bezeugungen der Zufriedenheit über Leistungen der Frater^ und .Krankenwärter mehren sich von Jahr zu Jahr. Auch Seitens der Aerate macht sieh der Dienst von Jahr zu .Jahr besser. Eine einzige Klage, betreffend einen Schularzt, wurde beim Oberfeldarzt eingereicht, und nachdem sie begründet befunden worden, gebührend geahndet.

.^VL Central ^ilitar^ule.

Der theoretische Theil dieser Schnle, der auch dieses Jahr vom ...pplikatorischen Theil getrennt stattsand, erfuhr gegenüber dem legten Jahre insofern eine Veränderung , als die neu ernannten Jnfanteriemajore vier, statt srüher nur drei Wochen in der Schule verblieben und die Genieoffiziersaspiranten ll. Klasse nicht mehr in die Zentralschule berufen wurden, sondern ihren Kurs gleichzeitig mit der besondern Artillerie-Aspirantenschule bestanden.

.

Jn die Geueralftabsabtheilung wurden dieses Jahr die neuernanuten Stabsoffiziere einberufen , während leztes Jahr die ueueruannteu Subalternoffiziere beordert waren. Die Trennung der hohern von den subalternen Ossizieren sand bekanntlich seinerzeit statt, weil es nicht anging, beiden den gleichen Unterrieht zu ertheilen, und weil ^ sur die Ertheiluug eines gesonderten Unterrichtes in der gleichen Schule die nothigen Lehrkräste mangelten.

Das System, die neu eruauuten Stabsossiziere der Jusanterie statt früher diejenigen , welche A.^plikationssehulen und Truppeu^usammeu^ug mitzumachen hatten, einzuberufen, hat sich bewährt, doch stnd selbst vier Wochen ungenügend, weil die meisten dieser Offiziere nur dieses eine Mal Gelegenheit erhalten, einen taktischen Kurs durchzumachen^, und weil beim Reituuterricht , so gut er auch ertheilt ist, doch nur diejenigen Offiziere das Rothdürstigste lernen, welche bereits ordentliche Vorkenntnisse mitbringen. Aus einer tüchtigen Bildung .der Jnsanterie^Stabsossifere beruht in erster Linie die ^nhrung uuserer .^.auptwafse , und es ist daher dieser Abtheilung der Zentralschule eine ^ganz besondere Aufmerksamkeit zu widmen.

Das Kommando der Schnle wäre Herrn eidg. Oberst Schwarz Zugefallen. Rach dem Tode desselben wurde beschlossen., kein besouderes Kommando auszustelleu, soudern die Leitung der Schule dem im Grade ältesten Justruktionsossizier zu übertragen , der ohnedies in seiner amtlichen ^Eigenschaft. als ^berinstrnktor der Jnsanterie der Lehrer des Geueralstabs und der Jnfanterie ist.

Die theoretische Abtheilung der Schule wurde vom Ehef des MilitärDepartements inspizirt, der sich dabei personlieh von der ausgezeichueten .Leitung der Schule, u..ie von den erzielten Resultaten überzeugte.

^

574

^

Die Applikationsschule erhielt dieses Jahr eine von den Vorjahren ^ganz verschiedene Organisation. Statt die Uebungsbrigade aus einer Artillerieschule, einer Anzahl red.uzirter Bataillone und einigen Kavallerieund Schüzenkompagnien zu formtreu , liess man die Artiilerie-Eadres, welche den theoretischen Theil besucht hatten , mit einer Rekntensehuie den praktischen Tl.^eil des Dienstes durchmachen und formirte zwei nach Zeit und .^.rt getrennte ^Jnsauterie-Eadresknrse.

statt.

Der eine dieser ^Eadresknrse sand in ^Basel . ^der andere in Thun Jn den ersten wurden di.e Eadres der Jnsanteriebataillone Rr. 32

von Schwyz , Rr. 35 von Wallis, Rr. 47 von Appenzell A. Rh.,

Rr. 74 von Unterwalden, der Halbbataillone Rr. 75 von Uri, Rr. 76 von Schw^, Rr. 77 von Zng. Rr. 82 von Appenzell J. Rh. und der Einzelnkompaguien Rr. 4 und 5 von Appenzell A. Rh. , in der ^weiten die Eadres der Bataillone ^r. 6 von Reuenbnrg, Rr. 20 von Gens,

Rr. 23 von ^euenburg, Rr. 40 von Wallis , Rr. 53 von Wallis,

Rr. 84 von Genf und der Einzelukompagnie Rr. 6 von Reueuburg einberuseu.

Das Kommando beider Kurse war dem Oberiustrnktor fauterie, Herrn eidg. Oberst H o s s s t e t t e r , übertragen.

der Jn-

Die ^luordn^ng dieser Knrse und das Abgeheu von der bisherigen .Organisation war durch die ^Einführung der neuen Reglemente un.^ Wafsen bedingt. Es handelte sieh da.rum, nach beiden leiten in eine^n grosseru eidgeuossischen Kurse eingehende praktische Versuche zu machen, zu welchem Behufe auch die Theiluehmer eines jeden Kurses wie ein Bataillon orgauisirt wurden.

Durch die ^ augesührte Massregel wurde den kleinen Kantonen, welche keinen Ueberfluss au Justrul^ionsmitteln haben, und welchen .nicht eine grossere Eadreszahl für grossere Uebu^gen zur Verfügung stand, ein wesentlicher Vorschub geleistet. ^tatt dass in eine gewohnliehe Zentralschule vier Bataillone einberufen wurden , erhielten diesmal ^die Eadres von 18 Einheiten ans ne.^.n Kantonen einen sehr zwekmässigen Unterrieht , und zwar ohne dass das Büdget der Zentralschule ers^hopst wurde. Endlieh bot diese Organisation den Mitgliedern der Reglementskommissionen ^der eidgenossisehen Rätl^e die Gelegenheit, die neuen Réglemente praktisch erproben zu sehen.

Durch die Berusu..g einer grossern Anzahl von Generalstabsossizieren zu diesen^ Schulen wollte man auch diesen Offizieren Gelegenheit geben, die Reuerungen kennen zu lernen.

Die in diese Schulen berufenen Cadres zeigten viel Eifer und gute Dis^ipliu. Der ^taud der Instruktion lässt namentlich mit Bezug

aus die taktische Ausbildung der .^ssi^iere zu wünschen übrig.

^

575

Bei der ausgeweiteten ^Leitung dieser Kurse konnte .ein guter Ersolg nicht ausbleiben. Wir verweisen diessalls aus die Berichte der

Herren Jnspektoren Oberst philippin sur die Schule in Basel und Oberst Seherer für die Schule in Thun.

Was die Reglemente selbst betrifft , so haben sich dieselben bei diesem grossern Versuche in ihren Gruudzügen bewährt, und es konnte nun an der Hand der hier wie in andern Kursen gemachten Ersahrungen eine Durchsicht der Redaktion derselben vorgenommen werden , aus welcher A.rbeit die Reglemente in der Form hervorgingen , wie ste bei Jhrer Schlussnahme vom 22. Dezember 1868 vorlagen.

Die neuen Reglemente haben nun eine zweijährige Vrüsuug bestanden, indem sie beinahe allen taktischen Einheiten des Auszugs und einem Theil der Reserve ja bereits bei Landwehrtruppen eingeübt worden sind.

Jm Lause des Jahres 1869 wird das ganze Bundesheer damit vertraut werden. Obsehon bei uns n..egen der kurzen Dienstzeit Ver^ änderungen in den Reglementeu nicht gerne gesehen werden , so hat doch überall alsbald die Einsicht die Oberhand gewonnen , dass der allseitige Gebrauch der Hinterladungs-Vräzisionswasfen, die Erseheinungen der neuesten Kriege und die veränderten taktischen Formen in allen europäischen Armeen auch bei uns Veränderungen notwendig machen.

Da mit diesen Veränderungen zugleich eine grosse Vereinfachung eingetreten ist, und da das Reglement eine gewisse Freiheit im Gebrauch der gedenkbaren taktischen For.nen gewährt , so hat es nicht nur leieht Eingang ^gesuuden , sondern es siehern ihm .diese ^Vor^e a.uch einen Bestand aus viele Jahre hinaus , da , welches auch die .Anschauungen in der ofseutlicheu militärischen Meinung über den vorzugsweise. ^..ebrauch dieser oder jener ^orm jeweilen sein mag, das neue Reglement Spielraum genug lässt , diesen Anschauungen ohne Aenderungen gerecht zu werden.

..^VII. ^ nuterricht in den Kantonen.

Wie wir bereits mit Botschaft vom 6. Dezember 1867 darzuthun die Ehre hatten, wurden für ^s Jahr 18^.. ^um B^hu.fe der Einsührung der neuen Waffen und l^er^ierreglemente besondere Massregeln hinsichtlich des Jnfanterieuuterriehtes nothwendig. Sie ermächtigten uns unterm 18. Dezember 1867 inner den Schranken der bewilligten Kredite zur Anordnuug von besondern Ea.dresknrsen mit nachl^eriger Einberufung der Mannschaft zum Behufe von Zielschiessübungen ^). Die Dauer dieser ^ Siehe eidg. Gesezsammlung, ^^nd IX, Seite 218.

^

576

Eadres und Schiessknrse wurde in Uebereinstimmung mit einen. von den vereinigten Ehefs der kantonalen Militärdepartemente gestellten Eintrage

aus ^8 Tage für die Eadres und 4 Tage für Eadres und Maunschast

vereint festgestellt, mit der weitern Bestimmung, dass die Kantone nnr gehalten sein sollen , die Truppen des Auszugs in porerwahnter Weise zu üben und dass dann im darausfolgenden Jahre die gleiche Uebnng aus die Reserve auszudehnen sei. Diesen Anordnungen haben sämmtliche Kantone Folge geleistet, mit Ausnahme des Kantons Bern, welcher troz unseres bestimmten Verlangens statt 16 nur 9 Bataillone einberusen hatte, nnd des Kantons Tessin, welchem die Kurse für dieses Jahr insolge der Wasserverheerungen erlassen worden .varen.

Dagegen wurden vom Kanton Zürich bereits die Reserpetruppen in gleicher Weise instruirt, .vie dies für den Ansang vorgeschrieben war, und es ordnete Basel-Stadt sür den Auszug und Gens sür die Reserve weitere Zielsehiessübungen an.

Granbünden hatte die Kurse für die Reserve ebenfalls angeordnet . es musste jedoch ein Bataillon wegen den eingetretenen Naturereignissen vor Beendigung des Eadreskurses entlassen werden.

Für diejenigen Bataillone, deren Eadres in die ^entrals.hnle einberufen waren, wnrden den Kautonen die Anordnung weiterer Eadresknrse erlasseu.

Wir lassen nun nach diesen erläuternden Bemerkungen die gewohute Uebersicht über den in den Kantonen ertheiiten Unterricht solgen :

1.. ^ornnt^rricht an die ^.l.rnten der Sp^i.1lm^en.

Genie

.

.

.

Artillerie .

Kavallerie .

.

.

.

.

.

.

Scharfsehüzen

.

.

.

163 Mann,

1,138 ,, 257 , , 866

,,

zusammen. 2,424 Mann..

Die Dienstzeit durchschnittlich ^5 Tagen gerechnet mit .

.

.

^.

. 12,120 Diensttagen.

^.

^nt^rricht ^n ^n^nteri^r^l^rnten.

Jägerrekruten Füsilierrekruten Büchsenmacher Frater ^. .

Zimmerleute .

Tambouren .

Trompeter .

.

.

.

.

.

.

.

. 2,223 ^. 35 ^ 77,807 . 6,.)l0 .^ 28 - 193,480 .

35 .^ 14 ^ 490 . 105.^14^ 1,470 .

65 .^ 14 910 . 256.^28.^ 7,168 . 254 .^ 35 ^ 8,890

577

12,120 Diensttage.

Mit zugezogenen Eadres ^sfi^ere. .

491 Unteroffiziere 1,289

Frater . . 107 Spieileute . 478 ----- 2,365 .^ 20 ^ 47,300 .----- 337,515 349,635^Diensttage.

3.

^dr^-^nr^.

a. Auszug. .

Die Eadres von 63 Bataillonen, 7 Halbbataillone und 3 Einzelnkompagnien (die in die Zentralschule berufenen Eadres sind nicht mitgerechnet) zn 8 Dienstagen 7744 Mann .

.

6l ,952 Diensttage.^

. b. Reserve.

Die Eadres von 5 Bataillonen, 1 Halb^

bataillon und 2 Einzel...to...pagnien zu 8 Diensttagen 32..) Mann . . . . .

4.

^chie^urfe.

2,632

,,

.

. 192,052

..

.

. 12,804

,,

.

. 62,964

,,

^

.... ...luszug.

Die

gleiche Anzahl Bataillone, wie oben,

48,0l 3 Mann zu 4 Diensttagen .

h.

Reserve.

320l Mann zu 4 Diensttagen ^.

^..ndwehrübitn.^n.

31,482 Mann zu 2 Tagen .

^

6.

^pe^tl..urse

süx Offiziere, Unteroffiziere u. s. w. 2033 ^ Manu zu 10 Tagen . . . . . 20,330 ,, zusammen 107.439 Mann mit 702,369 Diensttagen.

Zu dieser Manns^haft^ahl ist zu bemerken, dass der gleiche Mann oft bei mehreren Dienftanlässen mit^ezal^lt ist, z. B. beim Vorunterrieht und den Rekrntenschulen, in den Eadres- und .^chiessknrsen.

Bundesblalt. Jahrg. XXl. Bd. I.

43

578 Jm Jahr 1867 haben die Diensttage der gesezlichen Wiederholungkurse des Auszuges und der Reserve betragen .

.

409,456 Jm Berichtsjahre. betrugen die Diensttage der Untone für Auszug und Reserve , auch wenn man die speziellen Eadrestage doppelt zählt und in gleicher Weise noch die auf eidgenossische kosten instruirten Eadres (1447 Mann Eadres à 10 Tage) einiger Kantone hinzurechnet .

.

362,964

46,492 Die

Kantone hatten daher im Berichtsjahre sür die ausserordent-

lichen Eadreskurse und Schiessübungen 46,492 Diensttage weniger als bei den gesezliehen Uebungen ves Vorjahres.

.^VIII. ^ufammen^ellung ^er in^ruirten ...^annfch.^t und ihrer ^ienstta^e.

^

An eidgenossischen Schulen und Uebungen haben im Jahr 1868 Theil genommen :

AnzahI ^

Mannschaft. Dlenstlage. Reisetage. T^al Tage. Pferde.

1866 (ohne Grenzbe-

sezung . . 21,994 285,123 79,170 364,293 7,338 1867 . . . . . 19,906 286,450 .68,882 355,332 6,624 .1868 . . . . . 23,076 292,707 71,850 364,557 8,167 Jn den Kantonen .wurden instruit :

1866 1867 1868 Jm

Mann.

104,740 ^ 96,740 107,439

Diensttage.

927,790 864,932 702,369

eidgenossischen und kantonalen Dienst zusammen

.^ gerechnet,

standen somit im Jahr 1868 130,515 Mann mit 995,076 Diensttagen.

Die Reisetage machen wie leztes Jahr 19 ^ der Totalsumme der verwendeten Tage ans.

.^.I.^. nnterftuzu^ freiwilliger Schle^ereine.

Die reglementarisehe U^terstüzung von 50 Schüssen haben 303 Vereine erhalten. Dieselben ^ählen zusammen 11,146 Mitglieder. Von diesen haben die nothige Anzahl Schüsse get^han, um zu der Munitions.vergutung berechtigt zu werden :

579

mit dem Bewehr kleinen Kalibers .

,,

..

,,

grossen

,,

.

.

.

zusammen

. 7,376 Mitglieder, 590

,,

8,785 Mitglieder.

Die Betheiligung ist eine schwächere als im Vorjahre, was sich leicht dadurch erklären lässt , dass die Gewehre während .^ines grossen Theiles des Jahres ans den Händen der Mannsehast zurükgezogen waren und erst im September Munition in grossern Quantitäten an die Vereine abgegeben werden konnte.

^.. Stab^ureau.

Die lausende Arbeit der Nachträge in den Atlasblättern blieb im

Geschäftsjahr aus die Blätter H uud Vll beschränkt. Jm ersteren ist auch der Stich des Terrains im Ausland . erweitert und im leztern sind Strassen und Höhen^ahlen nachgetragen worden.

Rach der Weisung des Militärdepartemens bildeten die Zeichnung und der Stich des Blattes l der reduzirten Karte die Hauptbeschäftigung des topographischen Bureaus, uud es ist uun der Stich dieses Blattes so weit beendigt, dass tm ^rühjahr der Druk und die .Verausgabe stattfinden konnen.

Jm Jahr 1868

wurden 11,200 Atlasblätter gedrukt.

Vermittelst lithographischen Ueberdrukes wurden zusammengesezte Karten erstellt: 1) auf Verlangen der Regierungen , eine vom Kanton ^chw^z und eine andere vom Kanton Thurgau ;

2) im .Auftrage des Militärdepartements sür die eidgenossischen Wassenplaze.

Seit der Beendigung der 25 Blätter des Atlas blieb die schweife.risehe ^Topographie stille stehen , einige kantonale Arbeiten abgerechnet..

Die Nachträge über Strassen , Eisenbahnen und Veränderungen perschiedener Art, mit denen die Atlasblätter auf dem Laufenden erhalten wurden, bildeten das Rothdürstigste , um nicht rükwärts zu sehreiten.

Wir dürsen daher nicht unterlassen, zweier Unternehmungen zu erwähnen, die im Jahr 1868 ihren Ansang nahmen uud mit denen die schwererische Topographie Bieder in die Bahn des Fortschrittes eingelenkt wurde. Es ist bekaunt, dass ein Drittheil des schweizerischen Gebietes, obschon auf dem Atlas verzeichnet, der regelmässigen topographischen Ausnahme entbehrt. Es konnte nun im Jahr 1868 zur Ausfüllung dieser grossen .^uke der Anfang gemacht werden, indem 12^15 .^...nadratstunden im bernisehen ^ura topographisch vermessen wurden. Durch

580 das Gesez der eidgenossischen .Räthe ist seither die Festsezung der topographischen Aufnahmen gefi^ert und in eineu regelmässigen Gang gewiesen worden ^).

Gleichzeitig wurde im Austrag des eidgenossischen Militärdeparte-

ments ein Vlan für die Bublikation der Ausnahmsblätter im Original-

massstabe entworfen und einige Vrobeblätter dazu bearbeitet. Jndem dieses Unternehmen jezt ebenfalls durch Gesezesbeschluss geregelt ist , so wird damit der andere, für die schweizerische Topographie wichtige Fortschritt erreicht werdeu, dass die vorhandenen Ausnahmen eine sortgesezte Verbesserung und Vervollständigung erfahren.

Aus den militärischen Geschäften des Stabsbüreau ist noch die Abhaltung des jährlichen^ Kurses zu er.vähnen , in welchem 9 Stabsossifere mit verschiedeneu Generalstabsarbeiten beschäftigt waren.

.^.^I. ^l.umiffariat.^erwaltun^.

a.

^erp^un.^.

Es wurde an dem leztjährigen Versahren, die Lieserungen für die verschiedenen Wafsenpläze nicht schon im Frühjahr sür das ganze Jahr, sondern nur sür 6 Monate auszuschreiben, sestgehalteu. Es laufen bei diesem Verfahren die Uebernehmer von Lieserungen weniger grosse Gefahren und konuen daher billigere Vreise stellen. Wo es thunl.ieh war, wurden die Brodpreise von den jeweiligen Schrannenpreisen grosserer

inländischer ^ruchtmärkte abhängig gemacht. Die Durchschnittspreise der

Brod.^. Fleisch- und Fourragerationen blieben unter demjenigen des Vorjahres : .^8.

Brod Fleisch

.

.

.

.

^ourrageration b.

I^7.

27 .^/s 32^/..oe

.

281/2 3...^

1.6.^1/2.^

l .79

.^eterin.^rdi^nst.

Rach den Dienftpserdekontrollen des eidgenossischen Oberkriegskommissariates beträgt die Zahl der im Dienst gestandenen Bserde (KavallerieReserveinspektionen inbegrifsen) 8488. Es fallen davon aus die Schulen

und Wie^erholuugskurse .

.

. ^ .

.

.

.

7,585

.

.

.

.

.

903

.

.

.

.

6,579

also im Berichtsjahre mehr im Dienst . . .

.^) Siehe eldg. Gesezsammlung, Band IX, Sei^ o25.

.

1,909

a u f Kavallexie^Reservetnspektionen

Total Jm Jahr 1867 waren im Dienst

8,488

58l Von obigen .7585 in den Schulen und Wiederholung1 Mal abgebt . . . . 1424 ^ ^ 2 ,, , , . . . .

136t ^^ versteigert .

.

.

.

.

.

.

29 sind umgestanden . . . . . .

28 behandelt ohne Abfchäzung . . . . 2,201 Total der behandelten Bferde -------- 3,818 Gesund geblieben . . . . . 3,767

kursen gestandenen Bferden wurden

Effektive Dienstpferde

7,585

Von den 3818 behandelten Bferden litten 995 an innern und 2,825 an äussern Krankheiten,

3,818 Krankheitsfälle.

Jm Vergleich zum Vorjahre sind im Berichtsjahre 1620 Krankheitsfälle mehr vorgekommen , welch' bedeutende Zahl einerseits der grosseren Anzahl Dieustpferde und andererseits uugünstigen allgemeinen Verhältnissen zugeschrieben werden muss.

Die Kosten sür die Behandlung und Besorgung der 3818 kranken Bferde belaufen sich auf Fr. 12,338. 6.5 oder durchschnittlieh ^r. 3. 23 per .^ferd. Jm Vorjahre betrugen diese Kosten Fr. 7732. 82 oder

Fr. 3. 51 per Bferd.

.Die Gesammtkosten der Dienstpserde in den Schulen und Wiederholungskursen betragen : 1) Ein- und Abschäzungskosten .

.

Fr. 5,736.

10,204. 25 .. 3,635. 15 .. 59,440. 65 ,, 14,946. .^) Vergutungen snr versteuerte Bserde ., 19,535. 6) ,, ,, umgestandene Bserde .

^ ,, 12,338. 65 7 .

.

.

^) Behandlungskosten .

Total Fr. 125,835. 70 Vertheilt aus 7585 effektive Dienstpferde ergibt sieh eine durch-.

2) Revisions- und ll. Abschäzungskosten . ^

3) Kosten des eidgenossischen .^berpferdearztes

4

) Abschaffungen

.

.

.

.

.

sehnittliche Ausgabe von Fr. 16. 59 per Bferd , womit gegen .den Durchschnittspreis des Jahres 1867 von Fr. 17. 62 ein verhältniss-

massig günstiges Resultat sich ergibt.

Der Betrag der 1560 ordentlichen Abschä^ungen von ^r. 59,44l.). 65 vertheilt sich wie folgt .

582 Abgeschälte fassen.

Betrag der ....^rchschnltt

Pferde.

Absetzungen.

Fr.

Artillerie . . . .

cavallerie . . .

Zentralschule . . .

.

.

.

per Pferd.

^p.

844 .33,185. 65 5 4 9 23,695. 13 478. ---

^enie-, Sehüzen- und Spezialkurse Eidgenössische Jnspektoren .

.

,, Jnstruktoren .

11 1 6

752.500. 830. -

Fr.

.^p.

39. 32 43. 16 -. --.

-. -..--. -

.l ,424 59,440. 65 --. Dazu lI. Abschäznng 136 - -. ....^tal der Abschäzungen 1,560 59,440. 65 ^ -. Die für 29 versteigerte Bserde ansgerichteten Vergi.tuugen vertheilen sich solgendermassen : Waffen.

Pferde.

^ntschädlgu.^en.

durchschnitt.

Fr.

Artillerie . . .

Kavallerie . . .

Die

20 9 29

.)t

.

9,47l. ^-5,475. ^-14,946. -

Fr.

^.. .

473. 55 608. 33 515. 38

für 28 umgestandene Bserde geleisteten Entschädigungen ver-

theilen sich wie solgt : Raffen.

Pferde.

Artillerie . . .

Kavallerie . . .

Eidg. Jnstruktoren

17 10 .1 28

Entschädigung.

Fr.

10,035.

8,900.

600.

19,535.

.^p.

---

Rach den am Schlusse der Unterrichtsknrse stattgesundenen Absehäznngen langten beim Oberkriegskon.missariat weitere 287 Reklamationen sür Bserdeentschädignngen ein, darunter für 136 Bserde , für welche bereits eine erste Abschazungsvergütung entrichtet worden war.

^iese sämmtlichen Reklamationen wurden eidgenossischen Stabspferdeärzten zur Untersuchung und Berichterstattung zugewiesen, die diesfälligen Berichte vom Ol.erpferdar^t untersucht und sodann durch das

Oberkriegskommissariat definitiv erledigt.

Obschon im Laufe des Berichtsjahres 88 Reklamationen mehr einlangten und die Anzahl der eidgenössischen Vserdeschäzungs- Revisionen eher zahlreicher waren, so beläuft steh die daherige Ausgabe mit den Kosten

583 de... Oberpferdarztes aus nur Fr. 13,839. 40, während dieselbe im Vorjahre bei einer bedeutend geringern Anzahl von Reklamationen und Revisionen Fr. 13,623. 35 betrug.

Mit unverhältnissmässig grossen Abschäzungen sind belastet : Artilleriesehule l, Frauenfelb mit . . . . Fr. 7,42t Kavallerieschu^ B^re mit . . . . .

,, 7,382 Artillerie..Wiederholungskurs V, Frauenfeld mit .

,, 7,051 Ob.schon bei der Artillerieschule I Frauenfeld die Witterungsverhältnisse äusserst günstig waren , hat dennoch diese Schule die grosten und meisten Abschäzungen aufzuweisen.

Die sehr bedeutenden Abschäzungen beim Artillerie-Wiederholungskurs V Frauenseld finden theilweise darin eine Erklärung , dass die bei den beiden Züreherbatterien Rr. 10 und 28 perwendeten ^serde bereits die Wiederholungskurse HI und lV Franenseld mitgemacht hatten und bei Schluss eines jeden Kurses den ziemlich beschwerlichen Marsch von Frauenseld nach Zürich und zurük nach Frauenseld maehen mussten , was auf den Gesundheitszustand der bedeutend in Anspruch genommenen .^serde einen wesentlich ungünstigen Einflnss ausübte , welcher sieh denn auch bei der Sehlussabschäzung aus sehr fühlbare Weise bemerkbar machte.

c.

^..n.n^.^t.^-^.^^.

Die Eidgenossenschaft besizt l.loss auf drei Waffenplazen eigene Bettefsekten nnd sonstiges KommissariatsMaterial, und zwar in Thun, .Luziensteig uud Wiuterthur.

Der Bestand des Materials ist folgender: Bestand .^nde 18.^.7.

Thun . . . Fr. 318,454. 87 ^nziensteig . . ,, 13,773. 86 Winterthur. . ,, 8,618. 97 Fr. 340,847. 70

.^..wach....

Abgang.

35,945. 60 38. .^0 ....-....-.

35,984. 10

1,880. 10 143. 90 14. 80 2,038. 80

10 ^ Abschreibung.

35,252. 04 1,366. 85 860. 42 37,479. 31

Bestand ^nde 18...8.

3l7,268. 33 12,301. 61 7,743. 75 337,313. 69

Es ist zu bemerken, dass sich diese Sehäzung auf diejenige vom Jahr 1860 basirt. Da nun nächstes Jahr eine neue Schäzung sämmtlieher Jnventargegenstände vorgenommen werden mnss, so werden sieh alsdann ohne Zweifel bedeutend hohere Summen ergeben.

d.

.^echnun^r^n^ der ^mmten ^uit^rnern^t..^.

1. E i n n a h m e n .

Fr 2. Topographischer Atlas . . . ,, 3. Miethe von Artilleriematerial ,, 4 . Verschiedenes . . . . . .

,, Fr.

1.

.^

^

Reglemente

.

.

.

.

.

.

.

Budget.

15,000 20,000.

12,000.

10,000.

57,000.

Mehr.

.Einnahmen.

---

12,656. 65 11,540. 40 21,045. 43 4,570. 79 ^49,813. 27

Die Mindereinnahmen nach Abzug der Mehreinnahmen betragen Fr. 7186.

9,045. 43 9,045. 43 73.

Weniger.

2 343. 35 8,459. 60 5,429. 21 16,232. 16

585 Die Mindereinnahmen von Reglementen rühren daher, dass für das Berichtsjahr sämmtliche Jusanterie-Ex^erzierreglemente, weil provisorisch, unentgeltlich an die Kantone abgegeben werden mussten und eine .^ln^.

zahl anderer Reglemente bisher noch nicht ergänzt worden ist , so dass natürlich beim Verkauf ein ziemlicher Ruksehlag eintreten musste.

Auch auf dem Verkauf der topographischen Blätter zeigt sich ein ungünstiges Verhältniss ; allein einerseits wurde der Breis derselben herabgesezt uud anderseits sind dieselben bereits in dem Masse verbreitet, dass der Bedarf namentlich im Jnland ziemlich gedekt ist und deswegen im Verkauf eine Stokung eintreten musste.

Die Mehreinnahme für Miethe van .Kriegsmaterial stüzt sich im Allgemeinen auf die Vermehrung des Geschüzmaterials der Eidgenossenschast und kann hier nicht weiter detaillirt werden.

Der Anssall anf der Einnahmenrubrik ^Verschiedenes^ rührt hauptsächlich daher, dass nicht mehr wie früher die Einnahmen für verkauften

Dünger hier ausgeführt sind ; dieselben figuriren für den Wasfenplaz

Thun unter den Einnahmen der Bferderegieanstalt, in Frauenseld und Bi.^re fallen sie vertragsmässig den Gemeinden zu, und auf den übrigen Waffenpläzen wird der Dünger den Lieferanten gegen billigere Fourragepreise überlassen.

.:^ .

^ .

.

^

2. ^ u ^ a . ^ en.

a. Ordentliche.

.^redite.

^

a. Verwaltungspersonal b. Jnstruktionspersonal c. Unterriehtskurse d. .Kriegsmaterial e. Militäranstalten und Festungswerke

k . Stabsbüreau .

.

.

.

,^. Kommissionen und Eierten h . Drukkosten

.

i. Unvorhergesehenes

.

.

.

..^r.

.^p.

129,044. .-195,704. --. 1,997,200. --172,450. 19,500. --37,250. -9,000. 34,000. 7,052. -2,601,200. -2,301,564. 73 299,635. 27

Ausgaben.

.^r.

Mehrausgaben.

.

I .

p .

119,716. 11 165,331. 90 1,756,231. 33 155,209. 64 17,859. 91 37,246. 9^ 8,990. 20 33,975. 23 7,003. 50 2,301,564. 73

.^r.

.^p.

.

^

.

.

.

.

.

.

.

.

-----

--^..

-------- -----

Minderansgaben.

.^r.

.^p.

9,327. 89 30,372. 10 240,968. 67 17,240.

3^

1,640. 09 3. 09 9. 80 24. 77 48. 50 299,635. 27 299,635. 27

^lu^a^eu.

b. ^u^rordentliche.

.Ausgaben.

Kredite.

.^r.

Kaserne Thun Bauten .

.,

,,

Mobiliar

Gesehüzumandexun^

Fr.

.^p.

47,776. 67 37,000.^ 91,000.

^175,776. 67 140,446. 73 35,329. 94

67 60 46 73

47,776.

35,045.

57,624.

140,446.

-

-

Mehrausgaben.

....p.

Fr.

----

.

.

.

.

.

p .

-

-

Mlnderansgaben. .

Fr.

^p.

-

1,954. 40 33,375. 54 35,329. 94 ---

35 ,329. 94

..

..^ufammenzu^.

Ordentlieh^ Budget

.

Ausserordentliehes Budget

Mindererausgaben

2 ,60l,200.^ 175,776. 67 2 ,776,976. 67 2,442,012. 46 334,965. 21

^301,564. 73 140,446. 73 2,^442,01.. 46

---

299 ,63l^. 27 - 35,329. 94 - 334,965. 21 ---

334 ,965. 21 .

^

^

.^

588 Aus dem porstehenden Tableau ergibt sich eine Ersparniss aus dem ordentlichen Budget von. Fr. 299,635. 27 und auf dem ausserordent-

liehen von Fr. 35,329. 94, leztere hauptsächlich von der Richtverwendung des Gesamnukredites für Geschüzumänderung herrührend.

Die Minderausgaben für das Verwaltung- und Justrul.tionspersonal rühren von vorübergehender Richtbeseznng einiger Stellen, der Richtverwendung einiger Kredite sur Amtsreisen und einer theilweisen Verrechnung von Fourragerationen für Artillerieinstrnktoreu auf den betreffenden Unterrichtskursen her, da die Rationen in Natura abgegeben wurden und eine Ausseheidnug nicht stattfand.

Bei den Unterxiehtskursen vertheilen sich Mehr.. und Minderaus..

gaben auf den Untexrnbriken wie folgt : .^reditrestan^en.

Genie .

Artillerie .

Kavallerie .

Scharfsehüzen Jnsanterie .

. .

. .

. . .

.

.

. .

^r.

^p.

.

--- . 46,967. 9 2 . 66,85l. 17 . 76,709. 88 . 30,342. 99

Spezielle Kurse und Uebungen

für Stabsossiziere .

Zentralschule . . .

Schiessprämien .

.

.

.

.

E^uipementsentsehädigung

.

^ ..-..29,529. 40 6,417. 16 ---

Ueberschreltungen.

^r. .^p.

8,718. 7 2 --- - --^ -.............5,931. 13 - ------

---

1,200. ---

256,81.8. 52

15,849. 85

Die Ueberschreitung des für den Genieunterricht ausgesehen Büdg^tpostens rührt von der ansserordentliehen Einberufung zweier ^appeurkompaguien zur Hilfeleistung an die Wasserbesehädigten im Hessin und

Rheinthal her.

Jn der Summe von ^r. 5931.

13, um welche der Bosten ,,Spe^

Bielle Kurse und Uebungen für Stabsoffiziere^ überschritten ist , ^fignriren die Ausgaben für das zu den Sehulen gezogene zahlreichere ^anitätspersonai , eine Ueberschreitung des Kredites für Missionen ins Ausland durch einen erst naeh Absehluss der Rechnung von 1867 beriehtigten Vosten , welcher in die Rechnung des Vorjahres hätte fallen sollen, und sodann dnreh die Kosteu , welche die Ergänzuugen der Re^ kognosziruug der Eisenbahnen verursacht haben , auch lezterer .Bosten hätte 1867 verrechnet werden sollen ; die spätere Verrechnung ist eine Folge des Todes des Reehnungsftellers.

Die ziemlich beträchtlichen Minderausgaben rühren theils von den bereits erwähnten günstigen Brod-, Fleisch- und Fourragepreisen, theils

589 auch von verschiedenen andern Ursachen her, wovon wir folgende exwähnen. Bei einigen Kursen rückte bedeutend weniger Mannschaft ein, als vorgesehen war, so bei der Artillerie wegen noch mangelhafter Ox^ ganisation der Barktrainkompagnien und bei der Kavallerie aus bereits oben erwähnten Gründen. Bei den Scharsschüzen rührt die Ersparnis^ davon her, dass aus Besorgniss, das ordentliche Budget möchte sür die zur Einübung mit den neuen Waffen angeordneten Eadres- und Schiesskursen nicht ausreichen, lettere bloss aus zwei statt vier Tage angesät worden waren. Die Jnfanterie-Jnstrüktorensehule ist aus oben bereits erwähnten Gründen nicht abgehalten worden. Die statt der Applikationsschule angeordneten ausserordentlichen Eadreskurse haben eine geringere

Ausgabe veranlasst als eine gewohnliehe Applikationsschule.

Endlich

dürfen wir nicht unerwähnt lassen , dass die Kuxskommandauten im Ganzen mit den Jnstruktionsbedürfnissen haushälterisch umgegangen sind.

.

..^..lI. ..^ap .. l i t a n i ^ e ^enfioneu.

Der Bestand der Bensionirten war am 1. Januar 1868 1353 Jm Berichtsiahr n e u dekretiert .

.

.

.

.

3

.

.

.

.

.

1356 21

Bestand a u f 1 . Januar 1869 .

.

.

.

.

1335

Abgang durch Tod .

.

ausbezahlt wurden im Jahr 1868 Jm Jahr 1867 wurden ausbezahlt Die Mehrzahlungen von .

.

.

. Fr. 444,676. 35 . ^ . ,, 389,500. 35 .

. F r . 54,176. --^

rühren theils von Raehträgen vom Jahr 1867, theils auch von Raten an die Hinterlassenen von den in frühern Jahrgängen Verstorbenen her.

.^.III. ^erw^ltun.^ de.... ^efuudheitwefen^.

a. ^l.^mein.^.

Die Tätigkeit in diesem Geschäftszweige war mehr aus die VorBereitung sur spätere einzuführende Verbesserungen als aus dem Absehluss von solchen gerichtet. So wurde von der dazu bestellten Kommission die ^rage der Dienstuntauglichkeit in ihrem ganzen Umfange bearbeitet und ein repidirter Entwurs eiuer Justruktion eingegeben , dessen Genehmigung jedoeh erst nach Erlass einer neuen Militärorganisation wird erfolgen konueu. Jm Fernern harren noch der Erledigung : die Vor^ lage eines neuen Bensionsgesezes in Verbindung mit der Losnng der

^

590

Winkelriedsrage. die Ausarbeitung einer Jnstruktion , in welcher den Truppen die Bedeutung der Genserkonvention und ihr^ daraus bezügliches Verhalten im Felde erläutert wird . die Herausgabe der Zeichnungen unseres Sanitätsmaterials , die Erstellung von Blänen für Spitalbaraken und die Frage der Benuzung von bisher üblichen Zelten zu Krankenzelten, die Fussbekleidungssrage, die Ordonnanz über die Blessirtenkarren und die Jnstruktion über den Transport der Verwundeten aus Eisenbahnen.

Leider hat die Frage der Hilfsvereiüe für verwundete Militas keine Fortschritte gemacht, weil man in dem hochst fatalen Jrrthum besangen ist , es sei im Momente der Roth noch früh genng, solche zu organisiren.

Ueber die aus der internationalen Konserenz in Gens vereinbarten ^...sazartikel zur Konvention vom 22. August 1864 haben wir Jhuen bereits mit besonderer Botschast vom 2. Dezember 1868 berichtet. ^) Gerne erwähnen wir hier anch der neuen Errungenschast aus dem Felde des Völkerrechtes, welches wir in der auf Anregung Russlands in Betersburg zu Stande gekommenen Konvention gegen den Gebrauch ex^plodirender Geschosse unter einem gewissen Gewichte erbliken.

Aus dem Berichte des Herrn Oberfeldarztes über seine Geschäststhätigkeit notiren wir endlieh mit Vergnügen, dass er der allerwärts zu

Tage tretenden Tendenz der Kriegsheilkunde und der Militär-H.^giene mehr Aufmerksamkeit als bisher zu schenken, auf das eifrigste gefolgt

ist. Während man anderwärts bemüht ist, die beiden genannten Fächer zum Range von eigentlichen an den Hochschulen zu lehrenden Fachwissensehaften ^u erheben, wird es die Ausgabe dex Mili^axmee sein, uament-

lich die Lehre der Militär-Hygiene moglichst zu popularisiren und zum Gemeingut Aller zu machen.

b. ^..nl^np^lege.

Die mit aller Sorgfalt fortgeführte Statistik der militärischen Krankenpflege weist so interessante Daten auf, dass wir uns veranlagt sehen , auch dieses Jahr nähere Angaben ..und Vergleiehungen mit den Vorjahren in den Bericht auszunehmen.

^ Siehe Bundesblatl. .... ..^ 1.^8, Band III, Seile 1..^.

1) Mannschastsstärke in

l.^4.

I.^. ...8^.

591 I^.

.^7.

sammtlichen Militärschulen , welche die

Statistik umsasst . 24,011 26,255 19,^25 16,416 20,589

2,. ....^esammtzahl der

Kranken

. . . 4,803

4,526

4,040

3,3^5

3,4^8

6,9

7,6

7,3

7,7

7,2

0,19

0,4

0,2

0,08

0,2

4,8

5,6

3,6

3,0

.--

6,628

6,252

tage per Kranken .

1,4

1,4

Diarrhoe und Kolik Magenkatarrh . .

Wunde Fusse . .

Bronchialkatarrh .

...Quetschungen nnd Verstauchungen .

18,0 13,3 13,4 7,7 6,5

18,4 12,8 18,5 5,5 7,2

15,7 12,3 14,4 10,1 8,1

8,1 6,4 -

7,4 4,1 -

7,4 5,7 ^

3) Brozentverhältniss der Kranken zur Mann-

schafszahl per Woche

4) Brozentverhältni^ der Spitalkranken ^ur Mannschaftszahi per

Woche . . . .

Spitalkranken zur Gesammtkrankenzahl 6) Zahl der Dienstdi^pensationstage . .

5) Brozentverhältnissder

7) Dienstdispensations-

8) Brozentverhältniss einzelner Krankheiten zur ...^esammtkranken^ahl:

^

Abseesse und ^.urun-

keln . . . .

Rheumatismus . .

Halsentzündung

^

3,1

4,872 ^,057

1,5 . 1,4

17,9 12,3 24,1 7,1 9,4

1,4

14,3 14,6 12,2 7,2 8,6

7,4 9,3 4,5 5,8 - 4,1

.^uch in diesem Jahxe ist die Uebereinstimmung der meisten Vrozentverhältnisse^ mit denjenigen srüherer Jahre ausfallend. Besonders ist dieses der ^all mit demjenigen der Zahl der Kranken zur Mannschaft per Woche nnd mit demjenigen der Dispenstage per Kranken. .^eztere stimmen in den lezten 5 Jahren, während 4 Jahren ex^akt überein, nur eines der fünf Jahre difserirt um einen ^ehntelstag.

Jn Betreff der Krankenzahl per Woche differirt sie in süns^Jahren

nur von 6,9 bis 7,7.

592

Das Berichtsjahr ist unter den 5 lezten Jahren das zweitgünstigste und in den lezten 4 Jahren das günstigste in Bezng auf die Krankenzahl. Epidemien liessen sich gar keine bemerken.

Günstigere Prozente als in den srühern 5 Jahren ergeben sieh für die Diarrhoe und wunde Füsse . ungünstigere für Magenkatarrhe , Quetschungen, Abszesse und Furunkeln.

Am wenigsten massgebend sind die Brozentverhältnifse in Betreff der Spitalkraukeu zur Mannschaft und zur Zahl der Kranken überhaupt, weil auf vielen Wafsenpläzen die Zimmerkranken (bloss Uupässliche) und die Spitalkranken nicht ausgeschieden werden. Ungeachtet aller Bemühnngen konnte es bis dahin weder in Biere , noch in Frauenfeld, noch in Luziensteig und auch noch an andern .....^rten dahingebracht werden, dass die Spitallranken in besondere Spitalzimmer gewiesen , resp.

pon den Unpäßlichen ausgeschieden werden . wie dieses dagegen überall der Fall ist, wo, sei es Eivil- oder besondere Militäranstalten aus dem Blaz^ bestehen. Ans lezteren Bl.^en ergibt sich aber der umgekehrte

Uebelstand, dass ost Unpässliche, s..att als zimmexkrank verpflegt zu wer.^

den, zu leicht ins Spital gewiesen werden.^ besonders ist dieses in Thun der Fall, daher zirka -,^ (67 -^ 7 -^.1) von der Gesammtzahl der Spitalkranken den Thunerschulen auf Rechnung fallen.

Die Brozentverhältnisse in Betreff der ....^pitalkranken haben daher nur den Werth, aus gewisse dienstliche Uuregelmässigl^iteu an manchen Wasfenpläzen ausmerksam zu machen.

Aneh iu diesem Jal,.re, wie in frühern, hatten die Rekrntenschulen weniger Kranke als die Wiederholuug.^kurse, mit Ausnahme der Schiesskurse, welche aber nur zwei Tage dauerten, daher nicht iu Betracht kommen.

Wie immer kamen in den Genie-Rekrntenschnlen am wenigsten Kranke vor, dagegen mehr als früher bei der Artillerie, welche sonst günstiger stand als die Kavallerie und die ^ehüzeu. ..^ztere stehen

etwas ungünstiger^ als 1865 und 1866.

Besonders ungünstig warder

Kraukenstand im Schüzen^Eadreskurs in .Lnzern , am ungünstigsten aber in einigen Artillerieknrsen. Die Batterie 53 .^Gens) hatte 20,4 ,

Rr. 50 (Waadt), 15,l, die Balterie 12 l^uzer..., 14,2. Die Barkdie Barkkompagnie 24 (Reuenb^rg) 12,5 ; die Barkkompagnie 21 (Tessin) 11,6, die Barkkompag..ie 42 (Ludern) 10,1. die^ Barkkompagnie 43 (^t. Gallen) 10,0. Barkkompagnie 25 (Genf) 10,0. Barkkompaguie 72 (^uzern), 13,0^ die Barkkompagnie^ 40 ^Waadt), 13,0^

kompagnie 46 (Bern) 10,0.

Richt uniuteressant ist die in diesem Jahre gemachte vergleichende Erhebung bezüglich des Krankenstandes aus verschiedenen Wassenpläzen.

Wir fügen hier eine bezügliche Uebersi.ht bei, zu welcher wir nur zn bemerken haben, dass die Brozentverhältnisse sür Thun mit Ausnah^ue derjenigen über die Spitalkrauken noch günstiger sind als in den srühern vier Jahren.

^ie .^rankenverhältnisse auf den verschiede..^ Hauptwaffenplazen. beziffern sich wie folgt:

.^ ..^

.

^

.

.

.

.

.

.

.

^

kranke zur Mannschaft per Woche.

Spltalkranke zur Mannschaft..

Spltalkranke zur ^rankenzahl.

^lenstdispen.^ sation^tage per ^ranken.

^

^

^

^

.

.

.

.

.

^

.

.

.

.

.

.

.

.

^

.

^

^

Wafsenpläze.

^

.

.

.

.

^

^

^

I8^7. 18^8. I8^. I8^.

^

^

t .^7.

^8. 18^. 18^.^.

^

.

^

^

Viere Thun

.

.

Luzeru

.

.

.

Aarau ^ .

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

Fraueuseld

.

.

.

.

.

.

Wal.lenstadt

.

.

.

.

.

.

Wiuterthur

.

.

Baderne

.

.

.

.

.

.

.^ ^

Brugg

.

.

.

.

9,7 8,4 8,3 7,8 6,6 6,0 5,7 5.,6 5,5

8,5 6,8 8,6 5,9 ---

4,4 8,0 4,5

0,2 0,07 1,3 0,4 0,9 0,7 0,2 0,05 6,02 0,0 0,5 0,09 0,3 1,t 0,3 0,02 -

-

0,7.

5,7 3,0 2,7 0,4 0,0 2,7 3,8 2,0

0,9

^^ 2,7 0,4 -

-

3,5 4,5 .0,3

1^5 1,4 ^

1,2 1,3 --

.

^

1,3 1,4 1,4 2,0 ^1 0,9

1,5 1,6 --

1,9 1,1 1,6 593

594

.

^

..... ^...^no^sch... .^ensionrn.

Es verbleiben aus Ansang des Berichtsjahres 177 Pensionen, darunter eine für nur ein Semester auszurichten, 107 an Jnvalide und 70, darunter eine für nur ein Semester, an Hinterlassen^

Der Gesamtbetrag derselben betrug Fr. 41,102. 50.

Jm .Laufe des Berichtsjahres langten auf Pensionen und Entschädigungen ein : A. Von b e r e i t s V e n s i o n i r t e n : 13, welche alle erledigt sind.

. Todesfälle wurden 3 angezeigt (l Jnpalide, 2 Hinterlasse.^).

B. Reue G e s u c h e um E n t s c h ä d i g u n g e n , r e s p . V e n s i o n e n : 20.

Von diesen wurden abgewiesen: s e c h s , neun durch Aversal- und einstweilige Ents.^ädigungen ini Betrage von Fr. 804. 40, darunter eine für einstweilen mit Fr. 100 erledigt.

Ueber zwei Gesuche wurde der Entscheid verschoben, eines abgewiesen und zweien durch Bension entsprochen , zusammen im .Betrage von Fr. 390.

Das Ergebniss der Durchmusterung der Jahresberichte und Lebensscheine über die Bensionirten ist folgendes : 1) Erloschen sind : a. Durch Absterben : 1.

h. Durch Ueberschreitung des gesezlichen Alters : 2 1/2.

c. Durch Verheirathnng : keine.

d. Aus andern Gründen : 1 2) Uebertragen wurden wegeu Absterben ohne Herabseznng : 1.

mit Herabsezung . 1.

Es verbleiben somit von den bisherigen Vensionirten noch im Ge^nuss ihrer Pensionen . 171 (Jnvalide 106 und 65 Hinterlassen^, davo.r ^unverändert : 170.

Reue Bensioueu wurden bewilligt : 2 im Betrage von Fr. 3^90.

Es werden somit sür das Jahr 1869 auszuriehteu verbleiben . 17.^ Benfioneu (107 an Jnvalide und 66 an Hinterlassene^.

Zu dereu Ausrichtung erfordert es eine Summe von ^r. 40,4l 2. 50..

Somit gegen 1868 eine Verminderung von 31/2 tensione.. und dem .Betrage nach um ^r. 690.

^

.^

595 d. .^nit^risch...^ ^..trr^l.

1.

Der

E i d g e n o s s e n s eh a s t .

...^.ch der im Lause dieses Jahres ernenerten^ Assekuranzpoliee ist nun das gesammte sanitarische Material um die Summe von Fr^ 405,951 gegen Feuer versichert.

Reues Material wurde im Betrage von Fr. 6440 angeschasst, darunter vorzüglich Leinwand zu Leintüchern, Kompletirung der Jnstrumenten-Assortimente für 34 Ambülaneen. Anschaffung von 7 Supplementaretuis zu .den bisherigen Ambülanee^ourgons Rr. 1-7.

Blessixtenkarren wurden statt den in Ausficht genommenen 30 Stüken nur 2

angeschafft , da die Aufstellung des Modelles bedeutende Zeit in Anspruch nahm.

Jm Berichtsjahre hat unser Sanitätsmaterial durch Autoritäten des Auslandes vielfache Anerkennung gefunden ; namentlich wurde dem in Baris aufgestellten Material eine äusserst günstige Beurtheilung zu Theil, was wir hier um so lieber konstatiren , als dieses Material bei uns . vielfach Gegenstand der Kritik war.

Die im lezten Jahresbericht in Aussicht genommene Vorlage sur zwekmässige Unterbringung des Sanitätsmaterials musste einstweilen unterbleiben, da uns die Koftenfrage für einstweilen abhielt.

2. Der K a n t o n e .

Mit Ausnahme pon Schw^z und Wallis erklärte schon der lezte Berieht das Korpssanitätsmaterial, welches die Kantone zu liefern haben, für den Auszug und die Reserve aus reglementarisehem Fusse. Rach ^ einer im Lause dieses Jahres wiederholt vorgenommenen Jnspekti^n ist dieses nun auch in Schw^ der Fall.

Ganz anders verhält es sich in den meisten Kantonen mit der sau.tar..schen Au.^rust.ing der Landwehr. ^ur wenige f^nd .m Bes^ eines brauchbaren Materials, und die Korps der Landwehr häi.teu demnach ohne das so nothwendiae Korps^anitätsmaterial ins ^eld zu rükeu. Angesichts der Kalamitäten, welche aus diesem Zustande erwachsen konnten, .st es hohe .^e.t, dass das Bundesgesez vom 1b. ..^hr^ftmonat 1867 in Vollziehung gesezt werde, welches sür die Landwehr die gleiche Korpsansrüstung sordert, wie snr das Bundesheer. Da wo das Material erst noch anznschassen ist, n.ird daraus hinzuwirken sein, dass der Landwehr älteres Material zugewiesen und dafür ueues sür den Auszug äugeschafft würde.

.^

596 ...^.IV. ^u^erwaltun.^.

Jm Berichtsjahre trat kein eidgenossisches Kriegsgericht in Funktion ; dagegen wurden zwei Fälle, die im eidg. Dienste vorkamen, bei der Entlassung der Truppen aber noch nicht bei einem Gerichte anhängig waren, an die betreffenden kantonalen Kriegsgerichte gewiesen.

Der erste Fall betras einen Soldaten der Batterie .....r. 2.... von Zürich, der in angetrunkenem Zustande Jnsulten, Drohungen und Thätliehkeiten sich zu Schulden kommen liess. Er wurde ^vom kantonalen Kriegsgericht zu 2 Monaten ^esängniss verurtheilt.

Der zweite Fall betras einen im Kanton Bern niedergelassenen eidg. Kommissariatsbeamten, welcher eine ihm während des Militärdienstes anvertraute Summe unterschlagen hatte. Er wurde vom kantonalen Kriegsgericht zu einem Jahre Zuchthaus, zur Kassation und zum

Verlust des Aktivbürgerrechtes für 3 Jahre verurtheilt.

Der laut unserem leztjährigen Berichte wegen Diebstahl verurteilte Scharsschüzeurekrut reichte ein Gesuch um Strafnachlass ein, welches jedoch von der Bundesversammlung abgewiesen wurde.

.

^

.^.V. ^ie.^lt in .^hun.

Das Verwaltungspersonal. der Anstalt hat ausser dem Rechnungswesen und den ordeui.lichen Verwaltungsgeschäften noch den Reitunterricht in verschiedenen Schulen uud das Zureiten und Dressiren der Vserde zu besorgen. Einige Artillerie- und Kavallerieosfiziere traten als Volontäre für ihre weitere Ausbildung im Reiten und der Vserdekennt-

niss in die Anstalt.

^Der Bestand der Vserde betrug aus 1. Januar 1868

125 Stük geschäht zu .

.

.

.

.Fr. 103,597. 32

Hiezu kamen im Lause des Jahres durch

Mehrschäzung

.

.

15 Stüke neue Anschasfung

.

.

. ,.

150. ..--.

.

.

. ,,

15,750. ---.

140

Fr. ^119,497. 32 Dagegen gingen ab :

Verlust durch Mindersch^ung . Fr. 9,400. Revision der le^tjährigen Rechnung

Verlust aus den Verkäufen .

1 ^tuk abgestochen .

1 12

14

., umgestanden

,,

.

.

verkaust und vergütet

,, 1,297.32

. ,, 4,020.^---

.

...

.

,, 5,830. ---

. .,

4^l). .--

750. -.-..

^

--^-^- .^r. 21,747. 32

597

126 Stüke auf 31. Dezember 1868 geschäht Aus 3l. Dezember 1868 . . . . .

Verminderung des Bferdeinventars . .

Verrechnung des übrigen Materials . .^

zu .

.

.

Das übrige Jnpentar betrug aus 31. Dezember 1867

.

Fr.

., ,, ,^ ,,

.. Totalvermindexung Fr.

97,750. --17,327.70 5,847. 32 2,333. 75

14,993. 95

3,513. 57

Verwendung der Bferde I.^8. 18^7.

Besoldete Diensttage . . . . . 20,957 21,402 Bezahlte Fuhrungen .

.

.

.

.

.

416 334 Unbezahlte , , . . . . . .

5 9 2 1,388 Kantonale Reitknrse .

.

.

.

.

.

1,219 2,263 Eidg. Kurse, von welken keine Miethe bezahlt wurde 150 520 Total 23,334 25,907 189 182 oder per Vferd Kantonale Reitkurse, au welche Bferde abgeliefert wurden, fanden statt in^ Thun, Ehur, Solothurn, Aarau, .Lnzeru und Winterthur.^. Die Gesammtzahl der Diensttage stellt sich etn..as niedriger als im Vorjahre wegen vermindertem Vserdebesk..nd. .

Das Rechuungsverhältniss gestaltet sieh wie folgt : i n n ah m e n.

, ^

Budget.

72,150. -

63,034. -

9,000. ...-.

7,000. ---

5,132. 4,096. 82

10,0l)0. 98,150. -

2,333. 75 8,519. 32 83,115. 89

.^r.

a. Miethgelder von Regiepserden

b. Vergütuugeu sür im Dienst beschä^ digte und umgestandene ^serde c. Erlos von verlausten Vferden d. Vergütung sür den Mehrbetrag von Mobiliargegenständen laut Juventar e. Verschiedenes .

.

.

.

Ausgaben.

Budget.

^r.

a. Verwaltungskosten b. ^ourrageankäuse

c. Beschlag- uud Veteriuärkosten

d. Transportkosten e. Juventaranschaffuugen

k. Zins des Betriebskapitals .

.^.

Verschiedenes

.

.

.

.

.^p.

.^p.

26,000. 42,120. --4,500. -.^ 6,000. 20,000. .-5,000. --2,530. -

Total 106,1o0.

Rechnung.

^ ^.

Rechnung.

^ .^r. ^p.

27,105. 34,961. 55 3,489. 15 5,505. 33 23,462. 92 4,743. 65 2,910. 83 102,178. 4.^

^

598

Die Rechnung schliesst somit mit einem Defizit zu Ungunsten der

Staatskasse von Fr. 19,062. 54.

Die Einnahmen an Miethgeidern blieben unter der büdgetirten

Summe, weil durchschnittlich 10 Bserde weniger als büdgetirt vorhanden waren , aus diesem leztern Grunde wurden auch nur sehr wenige Pferde veräußert.

Die Ausgaben für Verwaltungskosten sind namentlich wegen AusBezahlung des Sterbe^uartals für den Adjnnkten überschritten worden ; die Ausgaben sür Fourageaukause blieben bedeutend unter dem Voransehlag.

Die Ausgaben für Juventaranschasfungen wurden zur Kompletirung des Jnventars und zum Ankaufe von 15 ^Bserden verwendet, darunter 12, welche die mit dem Ankaus von Zuchtpserdeu beauftragte Commission in England gekaust hatte, welcher Ankaus vollkommen befriedigte.

..^..VI. ^ri ..^ .. ...... a t eri al.

A. ^ri^...m..t...ri..t ..^r ^.id g.. n ossensch ^st .

1. M a t e r i a l d e s G e u i e s .

Die Umänderung der kantonalen Sappeurwagen und ...^chan^eugwagen in Sappeur-Rüstwageu w^rde mittelst der verabreichten Vergütung in diesem Jahre fortgesezt.

. Das allgemeine Schanzwerkzeng, dessen .^ahl früher eine gan^ geringe war, ist durch neue Auslassungen ansehnlich vermehrt worden.

Zu einer wirklich sehr dringenden Rothwendigkeit ist der Umbau des Magazins sür das Geniem^terial zu .^hun geworden.

2. M a t e r i a l der A r t i l l e r i e .

Die im leztsährigen Gesehästsberieht erwähnte Transformation früherer glatter ^esehü^e .kleine^n Kalibers wurde im Lause des Jahres .^eeudigt und für die neuen 4 .^ Batterien 6 Feldschmieden und Rüstwagen angeschafft.

Der Vorrath an Bferdgeschirren uud Unterosfiziersreitzeugeu erhielt ebenfalls einen Zuwachs.

3.

F e u e r w e r k l a b o r a t o r i u m in

Thun.

Auch. in diesem Jahre hatte das Laboratorium grossen Anforderungen ^u begegnen, indem die Anfertigung der Munition für die gezogenen ^ositionsgeschüze die 11 neuen 8.^ Batterien und die .neuerdings transformirten Geschüze kleinern .Kalibers hauptsächlich in dieses Jahr

599 sielen, wozu dann noch der Bedarf für den Artilleriennterrieht befriedigt .werden musste.

^ Zu diesen Arbeiten kam dann noch d^e vollständige Einrichtung für die Fabrikation der Metallpatronen kleinen und grossen Kalibers, .we.lche den Bau mehrerer Gebäude und die Anschaffung einer Anzahl Maschinen erforderte, von welch^ leztern ein Theil aus Amerika bezogen wurde.

Wer die Schwierigkeiten kennt, die mit dieser Fabrikation überhaupt verbunden sind, und bedenkt, dass auch die Arbeiter ganz neu zu den verschiedenen Operationen erst herangebildet werden mussten, wird sich nicht verwundern, dass die von allen Seiten mit Ungeduld verlangten ..Patronen nicht schon von Anfang allen möglichen Erwartungen haben .entsprechen konnen. Mit Befriedigung darf aber behauptet werden, dass das gegenwärtige Fabrikat allen billigen Forderungen entspricht.

Die tägliche Produktion stieg allmälig zu einer bedeutenden Hohe, im Dezember bis 70,000 Batronen, wozu ein Theil der Hülsen von ^ ^er eidg. Vulverwaltnng und einer Brivatfabrik, der grossere Theil aber .nn Laboratorium selbst angesertigt wurde.

Der Umstand, dass einerseits die Broduktion durch alle Mittel gesteigert werden musste und andererseits der Vreis der Batronen sur die

eidg. Unterrichtskurse des Jahres 1868 zu niedrig angesezt war und desshalb .der Verkaufspreis ohne Rüksicht auf die Schwierigkeiten und die

Mehrkosten der Erstlinge der Fabrikation ebenfalls reduzirt worden war, führte sehliesslieh zu einem im Verhältnis.. ^nr Produktion zwar unbe-

deutenden Betriebsdefizit von ^r. 5760. 89, welches sieh durch nachstehende Angaben leicht erklärt.

Während sich jezt die Kosten der Hülsen zu Fr. 30 .^er M^le be-

rechnen, wurden anfänglieh, d. h. bis zur genauen Ermittlung des Fabrikpreises, 1,964,000 Stük von der Anstalt in Koniz zu Fr. 35 übernommen. Mehrbetrag .

.

.

.

.

. F r . 9,820 .^lus Euglaud wnrden 137,900 Hülsen zu Fr. 45 bezogen.

Mehrbetrag .

.

.

.

.

.

E^.traverpflegnug der Arbeiter sür Raehtarbeit

.

.

. ,, 2,068 . ,, 5,316^

.Mehrkosten der Kontrole für grosskalibrige .^ülsen, wegen sehr ungenügenden Lieferungen .

.

.

. , , 1,140^

^r. 18,344 Ohne diese ansserordentlichen Ausgaben wäre die Rechnung des Laboratoriums mit einem Gewinn abgeschlossen worden, und es lässt sich mit Zuversicht voraussehen, dass selbst mit Beibehaltung des reduzirten

greises der Munition künftige Rechnungsabschlüsse ein befriedigendes Resultat darbieten werden.

600

4. R e p .. r a t u rw er kst ä t t e i n Thun.

Jm Laufe des Jahres erfuhr das Direk^ionspersonal dadurch ein....

Reduktion, dass der Adiunk^t der Reparaturwerkstätte zum Adjunkten de.^ Laboratoriums ernaunt und die Stelle bei der Werkstätte nicht wieder beseht wurde. Auch die Zahl der Arbeiter verminderte sich infolge der Vollendung mehrerer grosserer Arbeiten.

Auf dem Bureau wurden ausser den Administration^ und technischen Arbeiten für die Werkstätte noch verschiedene grossere Ordonnanzzeich^ nnngen ausgeführt.

Jn d.er Werkstätte selbst gelangten zur Aussührung zwolf 12 .^ nnd siebenzehn 8 .^ Eisenlasfetten mit Eisenprozen, nebst einer Menge von Ausrüstungsgegenständen, 3 eiserne Brozgestelle und ein eisernes Eaissongestell nebst eisernen Rädern als Muster, verschiedene Transformations..

arbeiten von älterem Material sur die Eidgenossenschast und die Mehrzahl der Kantone, 1 Bontonnierrüstwagen und 1 Bontonnierseldschmiede, serner 6 Barkwagen ^ mit Ausrüstung als Feldschmiede und Rüstwagen für Landwehrbatterien, endlich mechanische Arbeiten, Ergänzung und Reparatnren für das Laboratorium, eidgenossische Depots, Kanto..alzeughä..ser und Schulen.

Die Jahresrechnung erzeigt ein Defizit von Fr. 3970. 67, und zwar hauptsächlich aus dem Grunde, dass bei der Verminderung der Arbeiten, welche die Werkstätte aus^usühren hatte, die Betriebskosten für Maschinen sich beinahe gleich blieben und die Abschäzung des Jnventars und der Kapitalzins gleichwohl in ihrem ganzen Betrag verrechnet werden, ob die Maschinen viel oder wenig gebraucht werden.

Wenn nun auch für das lausende Jahr^ keine grossen Arbeiten in Aussieht stehen, so wird sich die Werkstätte dennoch bemühen, durch möglichste Beschäftigung der Maschi ueu, z. B. durch Uebernahme von Gewehrarbeiten deren Ertragssähigl^eit zu erhohen und das Gleichgewicht ^wischen den Einnahmen und Ausgaben herzustellen.

5. G e w e h r s a b r i k a t i o n nach eidg. M o d e l l 1863.

Zu den bis Ende 1867 angefertigten 47,053 Gewehren mit und ohne Bodensehraube kommen im Jahr l86^ 4,109 ohne Bodenschranbe ^ur Umänderung vorgearbeitete und 3,446 neue gauz umgearbeitete, somit siud aus 31. Dezember 54,608 Jnfanteriegewehr.. kleinen Kalibers, Modell 1863, fabrizirt worden.

6.

U m ä n d e r u n g der G e w e h r e

in H i n t e r l a d e r .

Diese Arbeit, welche im Jahr 1867 wegen den erforderlichen vielen Vorarbeiten und Einrichtungen noch zu keinen wesentlichen Resultaten.

^

^

6^1

gelangt war, machte im Berichtsjahr sehr grosse Fortschritte, so dass die

Umänderung in der ersten Hälfte des Jahres 1869 vollständig beendigt wird.

Die Zahl der mit Ende 1868 fertig umgeänderten Wassen beträgt: 4,259 Stuzer, 10,626 Jägergewehre, 38,806 Jnfanteriegewehre,

53,69t hiezu obige 3,446 neue Hinterlader gibt ein Total von

57,137 Hinterladungsgewehren kleineu Kalibers, wobei die in Amerika angeschafften ^ 15,000 Beabod.^Gewehre noch nicht inbegrifsen find.

Hiezu gesellen sich alsdann noch die nach Amsler- und MilbankSystem umgeänderten Gewehre grossen Kalibers, deren bis Ende Dezember 54,856^ aus eidg. Kosten umgeändert wurden. Die Gesammtzahl der Hinderladergewehre betrug somit Ende Dezember 1868 mit Jnbegriff der Veabodh-Gewehre 126,993 Stük.

7. A n f e r t i g u n g d er R e p e t i r g e w e h r e .

Nachdem noch sehr wichtige Verbesserungen an dieser Waffe ange^ bracht worden, sind nun die Vorbereitungen zur Bestellung getrossen, und zwar. zu einem Vreise, der denjenigen des Vorderladungsgewehres

sehr wenig übersteigt (^r. 80).

B. ^rie^m..teri...t der Cantone.

Es ergibt sich aus dem hier solgenden Etat, dass noch manche schon ost gerügte Lül.e ..nszufüllen und namentlich sür die Landwehr noch

Vieles anzuschaffen bleibt.

E t a t der deu K a n t o n e n zur B e w a f s n u n g und A^.. s r ü st u n g n o ch m a n g e l n d e n G e g e n st ä n d e.

Zürich.

L a n d w e h r : 4 Bataillonssonrgons.

Bern.

L a n d w e h r : 2 Rüstwagen sür die Sappeurs. Alles

Kochgeschirr, ausser den grossen Suppenschüsseln.

Lnzern.

A u s z u g : 292 grosse Suppenschüsseln.

R e s e r v e : Alle grossen Suppenschüsseln.

R e s e r v e : 66 Stnzer.

L a nd w e h r : 1 .^eharsschüzen-Eaisson. Alle Koch-

Uri.

geräthe.

Schwr^z.

^

R e s e r v e : Vier 6 ^ Kanonen zum Vositionsgeschüz.

L a n d w e h r : 2 Seharsschüzen^Eaifsons, 1 Bataillonsfourgon und alle .Kochgeschirre.

602 Obwalden.

L a n d w e h r : 1 Scharfschüzen-Eaisson.

Alle Koch-

.^^^l^

^idwalden.

^larus.

^u^

L a n d w e h r . 1 Eaisson für die Jnsanterie, 1 Bataillousfonrgon. ^e .. ^.. t u t von ^er ...Irt gerathe.

L a n d w e h r : 1 Bataillonssourgon.

L a n d w e h r : 1 Halbeaisson für die Scharsschüzen und ein dito für Jnfanterie. 1 Bataillonssonrgon.

Eine .Anzahl Kochgeschirre und Feldgeräthe.

Freiburg.

Solothurn.

Basel-Stadt.

Basel -Landsehast.

Schasshausen.

Appenzell A. Rh.

Appenzell J. Rh.

St. Gallen.

R e s e r v e : ein 6.^ Eaisson (Position), ein 24 .^ Haubizeaisson.

L a n d w e h r : eine Anzahl Kochgeschirre und Feld-

geräthe.

Kochgeschirre und Feldgeräthe.

^ L a n d w e h r : 2 Bataillonssonrgons. Eine Anzahl R e s e r p e : Zwei 12 .^ Lafsetten sür gezogene 12 .^.

L a n d w e h r : Eine Anzahl Kochgeschirre und Feld-

geräthe.

.Landwehr: 1 Halbeaisson sür Schüzen, 1 Halb-

eaisson sür Jnfanterie, 2 Bataillonssonrgons, eine Anzahl Kochgeschirre.

L a n d w e h r : Eine Anzahl Kochgeschirre und Feldgeräthe.

R e s e r v e : 2 Scharfschüzen-Eaissons. 1 Eaisson zu

den 4.^ Ergänzungsges..l.üzen.

.....anowehr: E.ne Anzahl Kochgesch.rre und ^eldgeräthe.

Landwehr 1 Jnsanterie-Halbeaisson, 1 Bataillonsfourgon.

L a n d w e h r ^. ..^^.^r^i^ü^n-Eai^ous. 3 ^.ni^..terie-Eaifions. 3 Bataiilonssouraons. Eine An.^al.l.

Kochgeschirre und ^eldgeräthe.

Granbü.^den.

L a n d w e h r : 4 Scharfschüzen-Eaissons, 2 Jnfanterie-Eaissons. 3 Bataillonssourgon. Eine Auzahl

Kochgeschirre und Feldgeräthe.

Aargau.

R e s e r v e : 2 lange 24.^ Haubizrohren.

L a u d w e h r : 2 Werkzeugwagen für die Sappenr,

2 Eaissous sür die Scharfschüzen, 3 BataillonsThurgau.

fourgons. Alle Koehgeräthe.

L a n d w e h r : 2 Scharsschüzen^Eaissons , 4 Jnfanterie-Eaissons, 3 Bataillonssonrgons. Eine Anzahl

Kochgeschirre und Feldgeräthe.

.^

603

Tessin.

L a n d w e h r : 2 Werkzeugwagen, 1 Halbeaisson für die Scharfschüzen und 6 Halbeaissons sur Jnsanterie , 3 Bataillonssonrgous. Eine Anzahl Koch-

Waadt.

Reserve:^Bosttionsgesehüze: Ein 6 .^, zwei 24.^ Haubizen , vier 24 ^ Haubizeaissons ; 2 Scharfsehüzen-Eaissons. .

geschirre und Feldgeräthe.

Landwehr. 2 Rüstwagen für Sappeurs, 6 Halb-

Baissons sur Seharsschüzen, 12 Jnsanterie-Eaissons, 12 Bataillonsfourgons. Eine Anzahl Kochgeschirre

und Feldgeräthe.

Wallis.

R e s e r v e : 2 Scharsschüzen- und 5 Jnsanterie^ Eaissons. 4 Gepäl..taschen.

L a n d w e h r : 3 Scharfsehuzen^ und 5 Jnfanterie-

Eaissons. Eine Anzahl Kochgeschirre und ^eldgeräthe.

Reuenburg.

Gens.

R e s e r v e : 1 Batteriefonrgon.

L a n d w e h r : 3 Scharssehüzen- und 6 JnsanterieEaissons, 3 Bataillonssourgons. Alle Kochgeräthe.

A u s z u g . 55 Brodsäke, 10 Gesehwaderä^te.

Landwehr.: 2 Rüstwagen für Sappeurs, 1 Seharssehüzen- und 5 Jnfauterie-Eaissons. 3 Bataillonsfourgons. Eine Anzahl Kochgeschirre und Feld-

geräthe.

^

^ie fehlenden Kochgesehirre und ^eldgeräthe beziffern sich wie folgt: Reserv.^.

Landwehr.

Total.

Offi^ersko.hgeräthe 3 365 368

Koch^ssel mit Säken Wasserkessel Suppenschüsseln Brodsäl.e Geseh^aderä^te Schaumkellen Anriehtloffel

2.^9 78 19 ---.

I871 20.^0 l 844 2429 2631 920 921

1871 2090 2143 2507 2650 920 921

Dieser ausserordeutlich grosse Mangel an Kochgeschirren für die Landwehr hat etwas .sehr Bedenkliches. Rach Art. 1 des Bundesgesezes betreffend die Bekleidung und Ausrüstung der Landwehr vom 16. Ehrist-

m.^iat 1867 soll das Kochgeschirr den Landwehrabtheilungen in gleichem Verhältnisse zugetheilt werden. wie deu Truppen des Bundesheeres.

Es steht somit, wenn die Kantone nicht alles Ernstes verhalten werden, die Ko^geschirre ^u kompletten, in sicherer Aussieht, dass bei einen. allgemeinen Ausgebote alle Korps, auch diejenigen des Auszugs und der Reserve, großen Mangel an Kochgeschirren leiden werden.

.

.

^

604

.^VII. .^.tl.^r^utr^lle.

Die Zusammenstellung der im verflossenen Jahre zur ..Kontrolle gelangten Vnlver.^uantitäten ergibt folgende Zahlen : ^

.

.

^

.r

^

^

Pulvermühle Worblaufen Kriens Marsthal ^^ ,, Ehnr ^^ ,, .^r.

2.

80 ,,

^

Total 80^

^

^r.

^.

175^..

183 ,, 48 ,, 90 ,, 496^

^r. 4.

68 ^ 2^6 ,, 57 ,, 100 ,, 471^

^r.

.

.

.

.

.

524 ^ ^^ ,, 415 ,, ^^ ,, 939^

..^tal.

767 ^.

509 ,, 520 ,, 190 ., 1986.^

Was die Qualität des untersuchten Bulvers anbetrifft, so ist dieselbe als sehr befriedigend ^u bezeichnen. Von Gewehrpulver Rr. 4 musste nur eine kleinere Vartie als den bestehenden Vorschristen nicht entsprechend zurükgewiesen werden, die aber uoch aus der eingegangenen Bnlvermühle Altstätten herstammte. Auch das Jagd- und Scheibenpulver hat sich mit wenigen Ausnahmen als gut bewiesen, und es ist legerem daher auch von den Schüfen ein günstiges Zeugniss ausgestellt worden.

Jm Laufe des Berichtsjahres erfolgte leider der Tod des Herrn

J. J. Strässler, welcher sein A.mt seit Aufstellung eines eidg. Bul-

verkontroleurs mit grosser Gewissenhastigkeit und unermüdlichem Eiser versah . und zur Hebuug de... Vulverfabrikation sich uubestreitbare Verdienste erwarb. Nachdem Herr Artill^rieoberlieutenaut L e h m a n n von Zofingen die Geselligkeit hatte, eine Zeit la..g die Kontrolle provisorisch ^u besorgen, wurde dann zum eidg. Bulverkontroleur erwählt Herr Artillerielieutenant A. B u s s m a n n von .^iestal, bisheriger Adjunkt des Laboxatoriums in Thun.

^.^VIIL ^rtillerie^mwif^.. und artilleris.ifche .^erfuche.

Die Artilleriekommission wurde ^weimal ^u mehrtägigen jungen versammelt.

. .

Die wichtigsten Verhandlungsgegenstände beschl.ugen^.die Einsührung von 8 .^ Hinterladungskanonen aus Broute an die Stelle der alten kurzen 24 ^ Hanbizen und 8 .^ glatten Kanonen und die Ax^tirung der Kassetten dieser beiden Gesehüze zu dem 8 .^ Hinterlader . die Konstruktion der 12 ^ Lasfette in Eisenblech für die noeh anzuschaffenden Kassetten sür dieses Kaliber^ die Fests^ung der Konstruktion derBroz^ und Eaissonshinterwageng^stelle in Eisen statt in Holz , die Angelegenheit der Räder in verschiedenen Konstruktionen in Eisen^, verschiedene Verbesse-

^

^05 rungen an dem Materiale der 8 ^ und 4 .^ Batterien, die Konstruktion eines sogenannten Gebirgskarrens ^zum Transporte von Munitionskasten der Gebirgsbatterie statt deren Fortbringung mittelst Saumpferden , die Ausxüstuug der Parkwagen , welche als Rüstwagen und Feldschmieden

der überzähligen 4 .^ Batterien dienen, die modifizirte Ausrüstung der

Kriegsfuhrwerke für Jnfanterie und Schüfen, endlich die modifizirte Besehirrung, Zäunung und Pakung der Trainpfer^e nach dem Vorschlage des Herrn Major B l u n tsch l i , nebstdem ^die Verkeilung der Prämien für die Leistungen einzelner . Batterien im Wettseuer und ^Shrappnelfeuer in den Wiederholungskursen von 1868, sowie die Sicherstellung

und Erweiterung der Artillerieschusslinie des Uebungsplazes in Thun.

...lu Sehiessversucheu wurden hauptsächlich vorgenommen eine Reihe von Versuchen mit allen Geschossgattungen zur Erprobung des 8 .^ Hinterladers in Bronze, dessen Verhalten auch nach einer grössern Anzahl von Schüssen ein sehr befriedigendes war, dann Versuche mit 4, 8 und 12 .^ Shrappnels, sowohl zur Erprobung von .^erändernngeu in der Füllungsu.eise und Stärke der Sprengladungen dieser Geschosse, als verschiedener Veränderungen an dereu ^eit- und Konkussionszündern, woraus dann verschiedene Verbesserungen dieser Geschosse und Zünder folgten.

Ferner wurden Versuche mit Schartenblenden von Gussstahl für Posttionsgeschüze vorgenommen, welche eine außerordentliche Widerstandssähigkeit gegen Flintengeschosse und Shrappnelkugeln beurkundeten. ^ ^usserhalb der Artilleriekomn.ission wurden noch die Versuche über Festigkeit von Bronze mit der in .^lten hiezu ausgestellten Maschiue, sowie Erprobung norwegischen Stahles durch .Beschießung von Gewehrläusen kleinen Kalibers und Elastizitätspxoben durch Besonders kommandirte Offiziere der Artillerie vorgenommen.

Eine Kommission, bestehend aus^Herrn Oberst B e s t a l o z z i , Oberstlieutenant E u r c h o d , Major D app l es des Artilleriestabes, Hauptmann Guillemin des Geniestabes und .^.errn Bulververwalter Welti, vollzog in Thun eine Reihe von Versuchen behufs Studium des SchulzeVulvers, welche Versuche jedoch frühere Ergebnisse nur bestätigten, laut ^denen dieses. Präparat als zu offensiv oder brisant wirkend für untauglich für Militärzweke erachtet werden muss...

Die Kommission zur Ausstellung des Handbuches des Batteriebaues konnte den Entwurs dem Departement noch nicht zur ^aukl.ion vorlegen , da noch mehrfache Verbesserungen sur passend befunden wurden , welche wegen anderweitiger dienstlicher Besehästigung noch nicht redigirt werden konnten.

Jm Artilleriebüreau wurde neben den lausenden Geschäften namentlich an der Redaktion und den Zeichnungen zur Ordonnanz über das

^

606 Material der gezogenen 8 .^ Batterien und der gezogenen 12 .^ Bositionsgeschüzen gearbeitet, .vo.,n der Atlas mit 32 Blättern nun in kürzester Zeit vollendet ist , dann auch an der .Korrektur der Originale sowohl, als der Drukbogen zu dem Handbuch sür schweizerische Artillerieossiziere^. von welchem nun nahezu die Hälfte, nemlieh die Hefte 1

Schiesspulver, 5 Besehreibung .der Ausrüstuugsg..genstände der Geschüze

und Kriegssuhrwerke und der Vserdeausrüstung, 6 Ausrüstung der ^eschüze und Kriegsfuhrwerl^e, Munitionsausrüstung und Baknng, 7 Materialien (Holz, Kohle, Seilwerk, Firnisse, ^arbe, Leder, Eisen und Stahl), 8 Bserdekenntnisse, 10 ^elddienst und Taktik, 15 Rotizen über Mathematik, Bh^sik und Mechanik erschienen sind, und die übrigen unfehlbar im Laufe 1869 nachfolgen werden.

.

^ I .

^ .

.

^ u n ^ w .

.

.

r k e .

Die U n t e r h a l t u n g s a r b e i t e u der Festungswerke beschränkten sich auf das Allernothwendigfte, wobei zu bemerken ist, dass.wenn die Werke von Bellinzona nicht ganz ausgegeben werden sollen , welche Frage gege.^ wärtig näher untersucht wird , die Unterhaltungskosten in den nächsten Jahren sich bedeutend hoher stellen werden.

...

Auf dem Wassenpiaze Lu^ensteig wurde die Wasserleitung bis an die hellen verlängert , so dass nun endlich den vielen Klagen über

schlechtes Trinkwasser Rechnung getragen ist.

Für .den Unterhalt der Festungswerke wurden ^r. 13,364. 4..)

ausgegeben, darunter für ^uziensteig , die Wasserleitung inbegrisfen,

Fr... 12,389. 21. Der Ertrag des ^.hanzenbodens in Aarberg, Bellimona und St. Mori., betrug .^r. 842. 33.

^^. Sendung l^u Offizieren in.^ Anstand.

Da die Offiziere des eidg. Stabes bei uns nur sehr selten Gelegenheit erhalten, ^grossern Truppeukou.^entratiouen beizuwohnen, so be..

trachten wir es als ein sehr notwendiges Unterrichtsmittel sür hohere Ossifere, wenn ihnen Gelegenheit geboten ^ird, sol.he Truppenvereinigu^gen des Auslandes zu beobachten. Die dabei gemachten Ersahrungen unterrichten uns zugleich über die Fortschritte, welche in andern Armeen gemacht werden. Solche Missionen ins Ausland erhielten .

Herr Oberst ^eherz, begleitet von .^errn ^tabshauptmann D a v i d , sür den Besuch des Lagers von Ehalons. .^err Oberst ...^ninelet, begleitet von Herrn Artillerie-Stabshanptmann Meister, sür den Be-

^

^

such der Uebungen der 22. Armeedivision des Norddeutschen Bundes bei Eisenach, und Herr Oberst Scherer, begleitet von Herrn Stabshauptmann R u s e a , für den Besuch des Lagers von Fojano (Jtalien).

Jm ^ernern wurden ins Ausland gesandt Herr ^tabshauptmann Müller, Adjunkt der Regieanstalt, welcher die E.^uitationsanstalten in Stuttgart und Hannover besuchte, Herr Bussmann, Adjunkt des Laboratoriums , welcher in Wien Gelegenheit erhielt , die Batronenhülsensabril.ation näher zu studiren.

Herr Stabsunteriieutenant W i r z , Artillerie-Jnstruktionsaspirant, welcher die Bewilligung erhielt, .den Kursus der österreichischen Artillerie-Regimentsea^uitation in Wien mitzumachen und sieh so für die Traiuinstrnktion vorzubereiten.

Diesen sämmtliehen Ossizieren wurde die zuvorkommenste Anfnahme zu Theil.

..^.^L ..^rutiruu.^ und Stand de... Bun^heer..^.

.^.

...^rutirnn^.

Das Buudesheer hat im lausenden Jahre sollenden Zuwachs an Rekruten erhalten :

18^8.

18^7.

15..)

164 1,271 1,262 255 2.^7 821 864 ..),848 11,132 12,354 13,679 Es macht die Rekrutirung 17,5^ des Bundesauszuges, 11,7 ^/e Genie . . .

Artillerie . .

Kavallerie .

Seharfschüzen Jnsanterie .

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

des Bundesheeres (Auszug und Reserve) und 0,5 ^ der schweizerischen Bevölkerung aus.

Rebenstehende Tabelle gibt nähern Ausweis über die ^ Verkeilung und das Verhältniss der Rekrutirung in den einzelnen Wasfen und Kantonen.

B.

^t^nd de.^ .^und.^......^.

1. E i d g e n o s s i s eh e r .^ t .. b.

Die vorgekommmenen Mutationen und der Stand am Ende des Jahres ergeben sich aus nebenstehender Tabelle.

..^

2. T .. u p p e n.

.

^ .

^

Reglementarisehe Forderung.

a.

Genie.

Sappeurs . . . . .

pontonniers . . . .

Verminderung .

Vermehrung .

b.

. .

.^ . .

1. Januax 1868.

Auszug.

Reserve.

Auszug.

600 300 900

420 210 630

939 421 1360

.--.

-

-

31. Dezember 1868.

Reserve. Landwehr.

659 329 988

486 100 586

-

Auszug.

Reserve. Landwehr.

9l 0 397 1307 53

658 378 1036

5800 281 394 448 944 7867

2778 3222 251 778 909 393 152 319 996 4471 5327 187 ^ 231

-^-

48

476 9l 567 19

Artillerie.

Bespannte Batterien Gebirgs Batterien .

Bositionskompaguien Barkkompagnien Barktrain . . .

. .

. .

.

. .

Verminderung . . . .

Vermehrung . . . .

4620 256 320 .

360 948 6504 .^.^

2145 256 784 240 82.^ 4248

5728 274 394 465 967 7828

2892 242 965 40l 1014 5514

^..^

1202

2566 l 43 329 4240 .

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

-

39

^ ^ ^ .^

Reglementarisehe Forderung.

c.

Kavallerie.

^ ^ ^

.^..

^

l^ ^ .

^

.^^

Dragoner . . . . .

Guiden

Verminderung . . . .

Vermehrung . . . . .

d.

Seharsschüzen.

Verminderung . . . .

Vermehrung . . . .

^ .

.

.

^

e.

J n san t e r i e.

Verminderung . . . .

Vermehrung ^ .

1. Januar 1868.

Auszug.

Reserve.

Auszug.

1694 243 1937

780 152 932

1734 247 1981

---

-

31. Dezember 1868.

Reserve. Landwehr.

1434 31 1465

969 158 1127

Auszug.

1663 258 1921

60

-

Reserpe. Landwehr.

925 l 43 1068 59

1482 50 1532

3372

4878

.

.

---

l 4800 l. 100

2590

5885 --

-

3372

5010

19

-

.

.

.

55977 -

26563 -

5866

67

132

--.-

70430 -

38657

53997

67901 2529

-

^

--

39640 983

52795 1202 .

.

^

^ .

^

Reglementarische Forderung.

f. G e s u n d h e i t s - ^

Auszug.

Reserve.

31. Dezember 1868.

1. Januar 1868.

Auszug.

Reserve. Landwehr.

Auszug.

Reserve. Landwehr.

personal.

(Barkpserdärzte, Schwadronsärzte u. Kranken^ wärter.)

144

Verminderung . . . .

Vermehrung . . . .

-

^.

^

Büchse n schmiede

78 .-

30

246

--

^

88

--

19

61

^ ^.^

276

99

^80

30

11

19

^^

17

für Reparaturwerkstätten.

Verminderung . . . .

Vermehrung . . . .

2

^

Zusammenstellung.

1. Januar ^868.

31. Dezember

1868.

Auszug . .

87,730^

85,^138

Reserpe

49,765 65,359

50,559

202,854

200,020

Landwehr

. .

31. Dezember 1868.

Vermehrung.

Verminderung.

Ueberzählig.

2,592

---

16,003

794

64,323

15,395

Zu wenig.

1,036 794

3,628

--^

.

.

-

Zählt man zu obiger Summe den Bestand ^des eidg. Stabes mit 766 hinzu, so beträgt die Kontrolestärke des Bundesheeres (Anszng, Reserve und Landwehr) aus Ende des Jahres 200,786 Mann.

Gegenüber dem Vorjahre ergibt sich eine Verminderung des Kontrolebestandes des gesammten Bundesheeees von 2834 Mann, zum Theil eine Folge einer etwas schwächeren Rekrutirung im Kanton Tessin, zum Theil auch von Kontrolebereinigung, tlnd davon herrührend, dass die Wehrpflicht in vielen Kantonen nicht aus alle Jahrgänge ausgedehnt wird.

612 .^...^....I. ^ostul....te ^er .^ u n d e.^ ^ e r ^a mm l u n .^.

.

^

^.lm Schlusse der Berichterstattung über die Militärverwaltung exwähnen wir noch der postulate und deren Erledigung , die Sie mit Bezug auf diesen ..Geschäftszweig im Berichtsjahre beschlossen haben.

Das Bostulat vom 22. Juli 1868 : ,,Der Bundesrath wird eingeladen , bei Ausarbeitung des Gese^.,entwurses über die Militärorganisation zu prüsen , ob es nicht zwek-

"massig wäre , die Funktionen des .^ldjnnkten des Militärdepartements, ,,Ehef des personellen , von denjenigen eines Oberinstrnktors der Jn"fanterie zu trennen^ , hat insoweit Berechtigung gefunden , als in dem vom Militärdepartement ausgearbeiteten Entwurf die verlangte Trennung bereits vorgesehen ist. Der Bundesrath selbst hat über den Entwurf noch nicht berathen.

Das Bostulat von gleichem Datum, lautend: ,.Der Bundesrath .,ist eingeladen , dafür zu sorgen, dass künftig Fourrageration^n nur ..solchen Offizieren , welche in .Ausübung ihrer Funktionen wirklich ..beritten sind, bezahlt werden,^ hat durch entsprechende administrative .Anordnungen seine ...Erledigung gesunden.

Mit Bezug auf die Jnsanteriemunition haben Sie folgende Bostu.^ late beschlossen :

1) Den 24. Juli 1868: ^Der Bundesrath wird eingeladen, die kosten, welche während ..des laufenden Jahres für den Transport der neuen Jnfanteriemunition ,,aus den Magazinen des .Bundes in diejenigen der Kantone erwachsen, ,,aus Rechnung des Bundes zu nehmen , über die hieraus ersolgenden ..Ausgaben ein Rachtragskreditbegehreu und über die Traguug der Traus..portkosten für die Zukunft in der nächste.^ ....^esston der Bun.^esversamm,,lnng einen Bericht und Antrag vorzulegen.^

2) Den 24. Juli 1868: ,,Der Bnndesrat.j ist eingeladen , zu untersuchen , ob nicht die vom .,Buude^ fabrizirten Patronen den Kantonen und Schü^envereinen ^um ,.Kosteupreise zu überlassen seien, immerhin in der Meinung, dass nicht .,nur die Verzinsung , sondern auch die Amortisation der Kosten der ,,Maschinenansehaffung in Rechuuug falle. ^

3) Den 21. Dezember 1868: ,,Die Kosten des Trausportes aller Munition aus den eidgenossisehen "Laboratorien in die Kantone find in Zukunft ^om Bunde zu tragen.^ Der im ersten dieser postulate verlangte Bericht wurde mit Botschast vom 12. Dezember über die Rachtragskredite erstattet. Sie be-

^

61.^

sehlossen daraus einen Rachtragskredit von Fr. 17,000 zu gewähren, und erledigten die Frage für die Zukunft durch das dritte der^ oben erwähnten postulate. Da die Munition im Berichtsjahre nur zu einem Theil an die Kantone abgegangen war, so wurde der .Kredit für das Jahr 1868

intakt gelassen und wird nun als für das Jahr 1869 bewilligt betrachtet.

Den Breis der Munition betreffend, so wurde Jhres Bostulates gemäss moglichft niedrig angesät, Batronen kleinen .Kalibers per Tausend ..

a.r^ssen ..^ ,, ,, Blinde ,, kleinen ,, ,, ,, ^

,,

.^eu

,,

,,

,,

derselbe dem Sinne nämlich: Fx. 60.

,, 73^ ,, 45.

,,

^

Obschon durch die niedrigen Breise für das Laboratorium ein Defizit entstanden ist , welches auch den gewinn auf andern Geschäft...zweigen dieser .Anstalt ausgezehrt hat, so sprechen wir uns doch gegen eine Erhohung des Munitionspreises aus , ja wir hossen vielmehr, es werde , wenn die ausserordentlicheu Ausgaben des ersten Betriebsjahres nunmehr wegfallen, im Jnteresse des ^chiesswesens und der Kautone selbst ein noch etwas niedrigerer Breis erhielt werden konueu.

Bostulat vom 22. Dezember 1868 : ,,Mit Reicht daraus, dass bei Anlass der Umwandlung der grosso

^kalibrigen Gesehüze die Bnndesbehorde die Absicht kundgegeben hat, ,,das Material der ^eldartillerie ^en Kantonen ^u übergeben , welche ..dasselbe zu bedienen haben, wird der Bundesrath eingeladen, im ,,Jnteresse der Vereinfachung der Verwaltung diesen Gedanken zu ver"wirklicheu.^ Die Militärverwaltung hat nicht ermangelt , sieh mit denjenigen Kantonen in Verbindung zu s.^eu, deren Vierpsünderbatteri.^u noch nicht in den betreffenden Kantoualzeughäusern untergebracht sind. Es ist jedoch zu befürchten , dass mehrere Kantone aus unsere ^luerbietungeu nicht eintreten können, da es ihnen an Raum ^ur Unterbringung des fraglichen Materials mangelt , was ja gerade der Grund des Baues der eidgen.

Zeughäuser war.

Bostulat vom 22. Dezember 1868: ,,Der Bundesrath wird eingeladen , die erforderlichen Verfügungen ,,^u treffen, um die Zahl der permanenten Justrnl.toren der verschiedenen ,,Waffen moglichst zu vermindern und die ....^ffi^iere, sowie die Unter,.osfiziere am Unterrichte der Truppen zu bethätige...^ Der Bundesrath wird nicht ermangeln . die ^rage der Reduktion der ständigen Jnftruktoren anlässlich der Reubestellung des Korps, welche naeh Ablauf der gegenwärtigen Amtsperiode im Jahr 1870 zu erfolgen

.614 hat, einer einlässlichen Prüfung zu unterwerfen. Jnzwischen haben die Ehess der verschiedenen Waffen, welche vorläufig zur Abgabe ihres Gutachtens eingeladen worden sind , sich mit aller Entschiedenheit gegen eine Verminderung des Jnstxul.tionspersonals ausgesprochen. Was den Unterricht durch die Offiziere und Unteroffiziere anbetrifft, so werden diese Eadres seit Jahren . namentlich bei der Artillerie und der Kavallerie dazu verhalten , gan^ besonderer Raehdruk aber wurde hieraus in den lezten Jahren gelegt, wovon namentlich ein vom 14. Februar 1868 datirter und an die Kommandanten der sämmtlichen Kurse gerichteter

Spezial.besehl , so.vie ein Kreisschreiben des eidg. Militärdepartements

an die Kantonalmilitärbehorden zeugt , worin die eindringendste Empfehlung .^es Unterrichtes durch die Eadres enthalten ist.

Diese Anordnungen wurden wenigstens im eidg. Dienste auf das strikteste befolgt , es wäre jedoch durchaus irrthümli.h , wenn daraus eine Erleichterung der ständigen Jnstruktoren gefolgert werden wollte. Diese haben im Gegentheil nur um so mehr Fleiss aus die J..strnktion der Eadres selbst zu verwenden , und nach wie vor bleibt ihnen bei unsern Verhältnissen und bei unserer kurzen Justrnktionszeit eine Arbeit überbnnden , welcher die Kräfte eines Mannes beinahe nicht gewachsen sind.

Was aber bei diesem Verfahren gewonnen wird , ist ein viel intensiverer Selbstunterricht und die moralische Hebung der Eadres.

Postulat vom 22. Dezember 1868.

,,Der Bundesrath ist eingeladen , zu untersuchen , ob nicht bedeustende Vereinsamungen und Ersparnisse im Allgemeinen in uuserm ,,Militärwesen eingeführt werden konnen.^ Eine solche Untersuchung hat infolge eines ähnlichen Vostulates (vom 17. Dezember 1864) erst in den jüngsten Jahren stattgesunden, und wir waren im Fall, in unserm Berichte über die Geschäftsführung vom Jahr 1866 auf die Ergebnisse dieser Untersuchung hinzuweisen und die Ansicht ausznspreehen , dass dieses postulat sowohl als diejenigen, welche gleichzeitig aus eine Vermehrung unserer Wehrkräfte abzielen, nur durch eine gründliehe Umgestaltung unserer Wehrorganisation erledigt werden konnen. Ans diesen .Standpunkte befinden wir uns noch jezt, und es werden die Vorlagen ^über eine ueue Militärorganisation, welche, wie wir bereits wiederholt ^ara^s hingewiesen haben , vom Militärdepaxtement vorbereitet sind , den besten Anlass bieten , die fragen , ob Vereinfachungen und Ersparnisse im Wehrwesen unbeschadet der Wehrkrast des Landes moglich seien, einer gründlichen Prüfung zu unterwerfen.

Jnzwisehen ist sich die Verwaltung be.vusst, wo immer moglieh ans Ersparnisse hingewirkt zu haben, wovon wohl die Ersparnisse, welche wir mit diesem Berichte zu konstatiren die Ehre hatten , das beste Zengniss ablegen.

^

615 Bostulat vom 22. Dezember 1868 : ,,Der

Bundesrath wird eingeladen, den Breis des schweizerischen

,,Atlasses und der einzelnen Blätter desselben möglichst zu reduziren.^ Jn

Ausführung dieses Beschlusses ist der Breis für den Bezug

aus dem Wege des Buchhandels für den ganzen Atlas auf Fr. 40 herabgesezt worden, und es können die einzelnen Blätter wie folgt bezogen werden: Die Rr. 1, 2, 3, 4, 5, 6, 10, 21, 24 und 25 zu je einem

Franken, die Rr. 7, 8, 9, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 19, 20, 22 und 23 zu je zwei Franken.

Schweizerisches Bundesarchiv, Digitale Amtsdruckschriften Archives fédérales suisses, Publications officielles numérisées Archivio federale svizzero, Pubblicazioni ufficiali digitali

Bericht des schweizerischen Bundesrathes an die h. Bundesversammlung über seine Geschäftsführung im Jahr 1868.

In

Bundesblatt

Dans

Feuille fédérale

In

Foglio federale

Jahr

1869

Année Anno Band

1

Volume Volume Heft

13

Cahier Numero Geschäftsnummer

---

Numéro d'affaire Numero dell'oggetto Datum

03.04.1869

Date Data Seite

545-615

Page Pagina Ref. No

10 006 105

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