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Schweizerisches Bundesblatt.

XI. Jahrgang. lI.

Nr. 38.

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6. August .1859..

B erich t der

Mehrheit der nationalräthlichen Kommission, betreffend die LosTrennung des Kantons Dessin und einiger gemeinden Graubündens von den Bisthümmern Como Und Mailand.

(Vom 14. Juli 1859.)

T i t. !

Die kommission. welche den Beschluffesentwurf des Bundesrathes, Betreffend die Lostrennung derjenigen Gebietstheile der Schweiz , welche zur Zeit noch auswärtigen Bisthüinern einverleibt find, von den letztern zu prüfen hatte, legte sich vor Allem die Frage vor, o b d i e g e g e u wärtigen politischen E o n j u n e t u r e n das s o f o r t i g e E i n t r e t e n in den Beschlussesentwurf oder eine V e r s c h i e b u n g der Behandlung D e s s e l b e n als räthlich erscheinen lassen. Die Ansichten der Eommission über die Beantwortung dieser Vorfrage waren getheilt. Während eine Minderheit von drei Mitgliedern dafür hält, es sollte die Behandlung .des Beschlussesentwurses auf eine spätexe Zeit . welche einen klarern Blick in. die dabei in Betracht kommenden Verhältnisse gestatte. verschoben wer..den, geht eine aus vier Mitgliedern bestehende Mehrheit der Eornmisfion von der Ansicht aus, es dürsten gerade die zur Zeit obwaltenden politischen.

Verhältnisse dazu angethan fein , eine befriedigende Erledigung der uns .vorliegenden Angelegenheit herbeizuführen. Die Mehrheit der Commission .will nicht untersuchen , inwiefern die politischen .Konjunkturen, . wie fie vor .Abschluß des Präliminarfriedens obgewaltet haben , der Erreichung jenes Zweckes noch günstiger gewesen wären. Sie begnügt sich . die Ansicht in Ihren Bericht niederzulegen, daß eine Zeit, in welcher eine Neugestaltung Der-Lombardei in Aussicht steht, .ganz besonders dazu berufen zu sein scheint,

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einer Anomalie , die wohl ziemlich allgemein in der Erstreckung des Bis^.

thumsverbandes von Eonio und Mailand über umfängliche Gebietsteil^ der Eidgenossenschaft erblickt wird, ein Ziel zu setzen. Sie begnügt sich hervorzuheben, daß der Nachweis, es werden die nächstfolgenden Jahr.^ Verumständungen mit sich bringen. welche einer glücklichen Lösung der nn^ beschäftigenden Bisthnmssrage förderlicher sein werden . als die politischen.

Verhältnisse der Gegenwart, schwer zu leisten sein dürfte. Sie macht endlich darauf aufmerksam , daß die Eidgenossenschaft in neuerer Zeit wiederholt einer klugen und entschlossenen Benutzung der Gunst des Augenblickes die werthvollsten Errungenschaften, sowohl in Betreff ihrer ..nnern Gestaltung, als bezüglich ihrer Stellung zum Auslande zu verdanken hatte.

Hält die Mehrheit der kommission im Hinblicke auf die hervorgehe benen Gesichtspunkte dafür, daß gegenwärtig ans den uns vou dem Bundesrathe vorgelegten Beschlussesentwurf eingetreten werden solle . so hätte fie nun zunächst einen Blick auf die Uebe.lstände. zu werfen, w e l c h e di.^ Vereinigung schweizerischer Gebietstheile mit a u s w ä r t i g e n ^

Bisthüniern für unser V a t e r l a n d mit sich bringt. Sie glaubt

aber in dieser Richtung Jhre Zeit nicht in Anspruch nehmen zu sollen.

Die Eommission ist e i n m ü t h i g in der Ueberzeugung . daß jene Vereinigung entschiedene Nachtheile für die Eidgenossenschaft zur Folge hat.

Wir glauben d i e s e l b e Uebereinstimmung der Anschauungsweise auch bei Jhnen vorausfetzen zu sollen. und wir würden es daher für v ö l l i g über..

flüssig ansehen, dasjenige erst noch einläßlich b e w e i s e n zu wollen, was.

als allgemein z u g e g e b e n vorausgesetzt werden dars.

Dagegen wollen wir nicht unterlassen, auf die Unersprießlichst de^ Z w i t t e r z u s t a n d e s aufmerksam zu machen, in w e l c h e m sich der Eant o n T e f f i n z u r Z e i t , g e m ä ß d e r tl.atsächlichen Entwicklung d e x Dinge, in B e t r e f f s e i n e s bisthüinlichen V e r b a n d e s besindet.

Auf der einen Seite hat eine förmliche Lostrennung dieses Eantons voI..

dem Bisthum Eomo und dem Erzbisthum Mailand noch nicht Statt ge..

funden. Auf der andern Seite hinwieder haben die Behörden des Kantons Tessin dem gegenwärtigen Bischofe von Eomo und dem jetzigen Erz..

bischofe von Mailand ihre Anerkennung verweigert und die wir, wenn die ir^ der Botschaft des Bundesrathes aufgezählten mannigfachen Vorkommenheiten, die. vor und nach der Wahl jener Würdeträger Statt gesunden haben, ins Auge gefaßt werden. auch verweigern müssen. Bei fo bewandten Ver^ hältnissen steht nun a^er der Eanton Teffin nur noch auf dem P a p i e r e , aber nicht mehr der Wirklichkeit nach in einem bisthümlichen Verbande.

Die Folge davon ist, daß zwifchen den Behörden des Eantons Tessin un^ den Bischöfen keinerlei amtlicher Verkehr besteht, daß die letztern das.

Tessinische Gebiet meiden müssen. und daß sie daher auch dort die Firme^ lung und die mancherlei andern Verri^t.^ngen . welche ihr Hirtenanit mit fich bringt, nicht vollziehen können. Es bedarf wohl keines weitern Nach-

weises , daß ein solcher Anstand die vielfältigsten Nachtheil^ zur Folg.^

haben muß und auf die Dauer nicht fortbestehen ka..n.

283 Ob also die Eommission die llebelstände , welche die Vereinigung Schweizerischer Gebietstheile mit fremden Bisthümern an und für sich

init sich bringt. ins Ange f..ßt. oder ob fie ihren prüfenden Blick auf die Verhältnisse richtet, wie sie sich im B e f o n d er n zwischen dem E a n t o n T e s si n und seinen auswärtigen Bischöfen zur Z e i t t h a t s ä c h l i c h gestaltet haben, so muß sie sich für die h o h e W ü n f c h b a r k e i t der L o s t re n nun g des g e s a m n i t e n S c h w e i z e r i s c h e n G e b i e t e s von j e g l i c h e m a u s w ä r t i g e n B i s t h u in s v er b a n d e e r k l ä r e n .

Jst die .^oiumifsion in Betreff dieses anzustrebenden Z i e l e s ein^ müthig , so gehen dagegen ihre Ansichten über den W e g . der zur Erreichung desselben eingeschlagen werden soll , aus einander. Zwei Mit^ glieder der kommission halten dafür, es solle auch ferner der W e g d e r U n t e r h a n d l u n g e n niit d e m p ä p s t l i c h e n S t u h l e eingeschlagen werden. während die übrigen Mitglieder der kommission die Ueb^rzeugung h.^en gewinnen müssen. daß m i t b l o ß e n U n t e r h a n d l u n g e n das v o r g e s t e c k t e Ziel nicht erre.icht w e r d e n k ö n n e .

Zur R e c h t f e r t i g u n g dieser Ansicht beruft sich die ^.........x^.it

der kommission lediglich auf den G a n g . den die b i s h e r g e p f l o g e n e n U n t e r h a n d l u n g e n g en o m ni e n h a b e n . Der Bundesrath hat zum

ersten Male mit Zuschrift vom 19. März 1856 .dem Geschäststräge.i des päpstlichen Stuhles die .Anknüpfung von Unterhandlungen zum Zwecke der .^ostrennung der (Cantone Tessin und Graubiinden von den Lombardischeu Bisthümern und deren Vereinigung mit Schweizerischen Diözesen vorgeschlagen. Nachdem die Korrespondenz über die bloße A n k n ü p f u n g solcher Unterhandlungen in vielen Noten und Gegennoten fortgeführt worden ist, und nachdem überdieß ein mit der Schweiz und dem päpstlichen Stuhie befreundeter Staat feine Mitwirkung zum Zwecke einer Verständigung über die Anbahnung der Unterhandlungen hat eintreten lassen . ist nun nach In^ehr a l s d r e i J a h r e n die V o r v e r h a n d l u n g über die A n k n ü p f u n g der Unterhandlungen auf dem Punkte angelangt.. daß der päpstliche Stuhl v o r jeder Unterhandlung über die Lostrennung Tessin's und Gran^ünden's von den Loinbardischen Bisthümern die Einstellung folgender Tessinischer Gesetze verlangt: 1) des Novizengesetzes; 2) des

Gesetzes über die Ehehindernisse nnd Eivilehen ; 3^ des bürgerlichere^

lichen Gesetzes; 4) des Gesetzes über Literat und G^innafialschulen; 5^, des Gesetzes über Säeniaris..tion des Unterrichtes und 6) des Gemeindegesetzes.

N a ch in e h r a l s d r e i j ä h r i g e n V o r v e r h a n d l u n g e n e r k l ä r t a l s o d e r p ä p s t l i c h e S t u h l , e r w e r d e sie^ erst d a n n z u U n t e r H a n d l u n g e n , b e t r e f f e n d L o s t r e n n u n g d e r S c h w e i z e r i s c h e n Geb i e t s t h e i l e von den Lombardischen Bisthümern h e r b e i l a s s e n , w e n n der Eanton Tesfin so zu sagen seine ganze Gefetz^ e b u n g s u s p e n d i r t h a b e l Daß der Eanton Tessin sich nie und nimmer ans eine solche Bedingung einlassen dürfte und daß, wenn er es auch woiite, die Eidgenossenschaft sie von der Hand zii weisen hätte - darüber werden Sie wohl alle einverstanden sein. Die Mehrheit der kommission

.284 glaubt aber auf die gleiche Uebereinstimniung Jhrer Ansichten Anspruch z^ haben, wenn fie ihre Ueberzeugung dahin ausspricht, es sei durch den bisherigen Gang der V e r h a n d l u n g e n mit dem päpstlichen S t u h l e d e r B e w e i s e r b r a c h t , d a ß d i e Erreichung d e s Z i e l e s , d a s w i r u n s v o r g e f e t z t , a u f ^ d e m W e g e d e r Unterhandlungen m i t d e m päpstlichen Stuhl^ nicht e r w a r t e t w e r d e n k ö n n e .

Kann nach der Anficht der Mehrheit der Eommission die Lostrennung der Schweizerischen Gebietstheile von auswärtigen Bisthümern vermittelst weiterer Unterhandlungen mit dem päpstlichen Stuhle uicht erzweckt werden, so bleibt nur noch ein Weg zur Erreichung d i e s e s Z i e l e s übrig, es ist derjenige eines g e s e t z g e b e r i s c h e n A e t e s der S t a a t s g e w a l t .

Die Mehrheit der Eonimisston hat nun zu untersuchen , ob die S t a a t s g e w a l t im Gegensatze zu der K i r c h e n g e w a l t hiezu eompetent sei, und wenn ja, ob auch d i e ^ B u n d e s g e w a l t oder etwa b l o ß die E a n t o n a l g e w a l t einen solchen Aet von sich ausgehen zu lassen

die Berechtigung habe.

Daß die S t a a t s g e w a l t befugt ist, von sich aus uud o h n e M i t w i r k u n g der K i r c h e n g e w a l t zu verordnen, es solle das ihr unterworfene Gebiet weder ganz , noch theilweise einem auswärtigen Bisthun.sverbande angehören. scheint der Mehrheit der kommission aus dem W e s e n des S t a a t e s init Notwendigkeit zu folgen. Es ist viese Befugniß auch v o n j e h e r u n d a l l e r w ä r t s v o n d e r S t a a t s g e r o a l t b e a n s p r u c h t w o r d e n . Merkwürdiger Weise wurde sie dem Staate gerade mit Beziehung auf die Frage, welche uns beschäftigt, von einer Seite. welche auch die Minderheit der kommission als. eine durchaus unverdächtige gelten lassen dürfte, zuerkannt. ^ie O e s t e r r e i c h i s c h e H osund S t a a t s k a n z l e i erklärte, als im Jahre 1820 die Lostrennung Tesfi^s von den Lombardischen Bisthümern betrieben wurde. dem Schweizerif.i.en Geschäftsträger in Wien zii Handen des Vorortes, ,,daß., d a ,, j e d e r f r e i e S t a a t d a s R e c h t h a b e , f e i n ..gebiet e i n e r a u s ,, w ä r t i g e n E p i s e o p a l j u r i s d i e t i o n zu e n t z i e h e n , S. M. der ,,Kaiser weit entfernt sei, der R e g i e r u n g v o n . T e s s i u das R e c h t , ,, e i n n e u e s B i s t h u n i zu err i.chten, streitig zu machen..^ Und wohl darf hier auch angeführt werden. daß die W i e n e r e o n g r e ß a e t e , durch welche das Bisthuni Basel wieder der Schweiz zugetheilt wurde, in Betreff des Episeopalverbandes desselben wörtlich bestimmte: ,,Die S c h w e i ,, z e r i s c h e T a g s a t z ii n g w i r d e n t s c h e i d e n , ob es erforderlich sei, ,,ein Bisthum in diesem Theile der Schweiz beizubehalten, oder ot.. dieses ,,Bisthum init demjenigen könne vereinigt werden. das in Folge neuer ,,Verfügungen aus den dis dahin zum Bisthum Eonstanz gehörigen Schwei,,zerifchen Gebietstheilen soll gebildet werden.^ Wenn nun aber auch die Staatsgewalt befugt ist, von sich aus und ohne Mitwirkung der Kirchengewalt die Aufhebung jeder auswärtigen Evis^opaljurisdietion in dem ihr unterworfenen Gebiete zu verordnen, so steht

285 diese Kompetenz in der Schweiz nach den Vorschriften der Bundesverfassung eIuch dex B u n d e s g e w a l t oder etwa bloß der E a n t o n a l g e w a l t zu^ Die Mehrheit der kommission steht keinen Augenblick an. sich für di^ K o m p e t e n z dex B u n d e s g e w a l t auszusprechen. Die Beweisführung sür diese Behauptung scheint ihr wieder ungemein einfach zu sein. Dex einzige Grund . warum die Verbindung Schweizerischer Gebietstheile niit ^.auswärtigere Bisthümern als ein Uebelstand , ja unter Umständen als eine^ Gefahr erscheint , besteht darin . daß angenommen wird , es werde durch .diesen a u s l ä n d i s c h e n bisthünilichen Verband ein füx. die n a t i o n a l e S e l b s t ä n d i g k e i t und U n a b h ä n g i g k e i t der Schweiz nachthei-

liger Einfluß ans die betreffenden Schweizerischen Gebietstheile ausgeübt.

Da nun durch den in Rede stehenden gesetzgeberischen Aet einem solchen für d i e U n a b h ä n g i g k e i t dex^ Schweiz n a c h t h e i l i g e n E i n f l u s s e s e n t g e g e n g e w i r k t w e r d e n s o l l . und da nach Art. 2 der Bundesversaffung ,,der Bund die ^B ehauptun g der U n a b h ä n g i g k e i t d e s ,, V a t e r l a n d e s g e g e n A u ß e n zum Z w e c k e hat.^ wie auch nach Art. 74,6. der Bundesverfassung ,, M e e a ß r e g e l u für die B e h a u p -

,, t u n g der U n a b h ä n g i g k e i t der Schweiz.. in den ,, G e s c h ä f t s -

,, k r e i s ^ der B u n d e s v e r s a m m l u n g fallen, fo scheint uns zunächst ^die B u n d e s g e w a l t und im Befondern die B u n d e s v e r s a m m l u n g zu dem fraglichen g e s e t z g e b e r i s c h e n ^ l e t e e o m p e t e n t zu sein.

Zum Ueberslusse mag übrigens hier noch hervorgehoben werden , daß die B e h ö r d e n des E a n t o n s T e s s i n die Bundesbehörden wiederholt um ^die Erlassung eines Bundes^esetzes. de^in lautend, ,,es habe.. alle Gerichts^ ,,barkeit ausländischer Bischöse von jetzt an auf dem ganzen Gebiete der ,,Schweizerischen Eidgenossenschaft aufzuhören.^ angefangen haben.

Wir Bedenken dieser Tatsache nicht etwa. um dainit zu beweisen, daß. wenn auch der B u n d an sich in Sachen n i c h t e o n i v e t e n t w ä r e , er doeh d a d u r c h , daß der E a n t o n T e f s i n ihn um dieErlösung eines Bundesgesetzes a n g e h e , die e r f o r d e r l i c h e K o m p e t e n z e r l a n g e . Wir .würden eine solche Beweisführung in mehrfacher Beziehung als unzulänglich ansehen. Vielmehr erwähnen wir jener Tatsache nur darum. weil aus ibr hervorgeht. ..daß auch die B e h ö r d e n des E a n t o n s T e s f i n ^ d e r . A n s i c h t h u l d i g e n , d i e S t a a t s g e w a l t , v o n w e l c h e r ein gesetzgeberischer Aet in der Bisthumsangel e g e n h e i t ausz u g e h e n k . a b e , s e i z u n ä c h s t nicht d i e E a n t o n a l g e w ^ a l t , s o n .der n die B u n d e s g e w a l t .

Sind wir jetzt zu den Refultaten gelangt, daß die L o s t r e n ^nung d e r S c h w e i z e r i s c h e n G e b i e t s t h e i l e v o n d e n a u s w ä r t i gen B i s t h n m s v erb ä n d e n nur a u f d e m ^ e ^ e e i n e s . . g e s e t z g e ^b erischen A e t e s d e r S t a a t s g e w a l t e r r e i c h t w e r d e n k ö n n e . un^ d a ß zunächst d i e B u n d e s g e w ^ l t d i e K o m p e t e n z zn e i n e m folchen A e t e b e s i t z e , fo fragt es sich nur lediglich noch. ob . d i e Bun^ e s g e w a l t v o n d e r i h r z u s t e h e n d e n K o m p e t e n z in dem v o r l i e S e n d e n F a l l e auch wirklich G e b r a u c h machen solle. Die Mehr-

286 heit der Eomniifston b e j a h t diese Frage entschieden. Sie glaubt, w^ d.en Z w e c k w o l l e , m ü s s e auch die M i t t e l w o l l e n . Sie halt g...g e n ü b e r der Kirche ein e n t s c h l o s s e n e s und k r ä f t i g e s V o r g e h e n für das a l l e i n g e e i g n e t e . Sie kann sich endlich auch durch Beden^ken nicht irre inachen l a s s e n . we.lche etwa schon betreffend die Rückw i r k u n g e i n e s solchen V o r g e h e n s a u s d i e p o l i t i s c h e n Z u s t a n d e des E a n t o n s Tessin laut w u r d e n ; sind ^s doch die bei den l e t z t e r n zunächst b e t h e i l i g t e n T e s j i n i s c h e n B e h ö r d e n s e l b s t , welche wie.derholt und ininier dringender die Bundesbehörden um Aushebung jeglicher ..auswärtiger Eviseopaljurisdietion auf dem ganzen Gebiete der Eidgenossen^ ^chast angegangen haben.

^Jn Umfassung alles Vorgebrachten beehrt sich die Mehrheit der Eommission, Jhnen den Jhnen ausgeheilten Beschl u s f e s entw urf vorzu^ ^egen. Er stimmt mit dem Jhnen von dem Bundesrathe hinterbrachten überein ^. abgefehen von einigen kleinen Modifikationen, die wir als selbstverständlich betrachten zu dürfen und daher auch hier nicht besonders begründen zu sollen glauben.

Nach dem Wunsche e i n e s M i t g l i e d e s der Mehrheit der Commission soll in diesen Bericht die Meldung niedergelegt werden , daß dasselbe nicht in allen PIInfteu, und gerade auch nicht in Betreff der Kompetenz der Bundesbehörden . mit den Ansichten der vier übrigen Mitglieder der Mehrheit der kommission völlig übereinstimme, daß es sich a^er gleichwohl, nachdem ein von ihm in dieser Richtung gestellter Antrag in der Minder^eit geblieben, in der Hauptsache nicht von der Mehrheit der kommission habe trennen wollen.

Der Berichterstatter der Mehrheit der Commission darf schließlieh nicht unterlassen, Sie zu bitten, die Mangelhaftigkeit feines Berichtes mit ^ein Imstande entschuldigen zu wollen , daß ihm für die Ausarbeitung desselben nur w e n i g e S t u n d e n zugemessen waren.

Die Mehrheit der kommission benutzt mit Vergnügen auch diesen.

Anlaß. Sie, Tit., ihrer ausgezeichneten Hochachtung zu versichern.

Bern, den 14. Juli 1859.

Die Mitglieder der Mehrheit der Commission: Dr. A. Ascher, Berichterstatter.

Dr. ^simir ^fier.

.^losch.

^ller.

Martin.

^) Siehe Seite .)7 hievor.

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Bericht der Mehrheit der nationalräthlichen Kommission, betreffend die Los-Trennung des Kantons Tessin und einiger Gemeinden Graubündens von den Bisthümern Como und Mailand. (Vom 14. Juli 1859.)

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06.08.1859

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